1822 / 107 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 05 Sep 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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a] schen zu verrathen; gleichzeitig habe er (Goupillon) diesen Dolch aus dem Stiefel hervorgezogen, und ihm gesagt, daß alle Ver⸗ schworne mit dergleichen Instrumenten versehen waͤren, und sie in den Strohsaͤcken ihres Bettes versteckt hielten. Dieses ganze Ge⸗ ständniß wiederholte damals Goupillon kurz darauf in Gegenwart des Feldwebels Choulet, dem ꝛc. Toustain, welcher auf den Grund esselben säͤmmtliche, ihm bezeichnete Verschworne verhaften und ins Gefaͤngniß fuͤhren, die Aussage Goupillons sich aber von dem⸗ selben in wenigen Worten schriftlich geben ließ. Als man Gou⸗ pillon diese schriftliche Erklaͤrung jetzt vorhielt, erklaͤrte er, daß er sie zwar abgegeben habe, daß sie aber falsch sey, und behauptete, daß dem ꝛc. Toustain das Komplot schon vor ihm, vom Choulet verrathen worden sey. Als Toustain indessen betheuerte, daß er von der Existenz des Komplottes zuerst durch Goupillon unter⸗ ichtet worden sey, rief dieser: „Ich spiele hier eine nichtswuͤrdige Rolle und ziche den Tod vor!“ und erinnerte Toustain an seine Versprechungen, worauf dieser erklaͤrte, daß er von dem Gestaͤnd⸗ nisse Goupillons in La Rochelle so ergriffen worden sey, daß er ihm damals versprochen habe, alles Moͤgliche dazu beizutragen, daß er nicht verhaftet werde; auch sey dies in der That erst jetzt ge⸗ schehen, wo die Sache vor den Gerichten schwebe. Die nachsten itzungen werden hoffentlich noch mehr Licht uͤber die Sache ver⸗

breiten. Hr. Herman, Direktor der politischen Arbeiten im Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten, ist zum Staats⸗Rath im außer⸗ ordentlichen Dienst ernannt worden. Der Baron Pasquier ist nach Italien abgereist. Nach dem Journal des Débats duͤrfte der Herzog von Wellington sich nunmehr zum Kongresse nach Verona und zwar unmittelbar nach der Zuruͤckkunft des Koͤnigs, begeben, wogegen Herr Canning das Portefeuille des Auswaͤrtigen erhalten wuͤrde. Die Akademie hat am gestrigen Tage in oͤffentlicher Siz⸗ zung die 3 im vorigen Jahre ausgesetzten Preise, einen fuͤr die tu⸗ gendhafteste Handlung im Laufe des Jahres, einen Preis der Be⸗ redsamkeit und einen der Poesie vertheilt. Als Gegenstand des letzteren hat die Akademie, fuͤr das naͤchste Jahr, die Abschaffung des Sklaven⸗Handels gewaͤhlt; der Preis ist eine goldene Medaille im Werthe von 1500 Fr. Bei dem Wettrennen in Tarbes trug das Pferd eines gewissen Herrn Rhulieère aus Limoges den Preis davon; es durchlief die vorgeschriebene Bahn von 4000 Mäötres

(12,744 Rheinl. Fuß) in 5 Minuten 25 Sekunden.

Bei Gelegenheit des St. Ludwtgs⸗Festes erhielten das Groß⸗ krenz des St. Ludwigs⸗Ordens, der Vicomte von Agoult, der Graf Bozon von Talleyrand Perigord, Graf Roger von Damas, Marquis Letourneur, Baron von la Rochefoucault, Marquis von la Gange und Graf v. Autichamp; das Großkreuz der Ehren⸗Legion: der Ge⸗ neral⸗Lieutenant und General⸗Inspekteur der Artillerie, Graf Val⸗ lee; zu Groß⸗Offiecieren der Ehren⸗Legion sind ernannt: der Ma⸗ rine⸗Minister Marquis von Clermont⸗Tonnerre, der Maréchal de Camp, Graf Grundler, der Maréchal de Camp und Kapitain der K. Leibwache zu Fuß, Herzog von Mortemart und der Maréchal de Camp, Baron Quiot. Zu Rittern der Ehren⸗Legion sind unter an⸗ deren auch ernannt worden, der Mitredakteur des Drapeau bplane, Herr Martainville, und der Direktor des Odeon⸗Theaters, Herr Gentil. In der Bourgogne und Champagne denkt man die Weinlese schon Ende August beginnen zu koͤnnen.

London, 27. Aug. Bei den Ehrenbezeigungen, die der Koͤ⸗ nig von den Hochlaͤndern empfing, versah Sir Walter Scott das Geschaͤft eines General Adjutanten. Zu York ward am 22sten d. wieder eigens fuͤr die Sache der parlamentarischen Reform eine Versammlung gehalten, und die Zusammenberufung einer neuen desfallsigen Versammlung durch einen niedergesetzten Ausschuß be⸗ schlossen. Das New⸗Monthly⸗Magazin sagt von Herrn Plun⸗ kett: „Der Ban seines Koͤrpers ist hoch und fest, sein Gesicht eins der merkwuͤrdigsten. Die Zuͤge sind im Allgemeinen derb und rauh. Seine Stirne ist von gewaltigem Umfange, und im Akte des Den⸗ kens, wenn die Augenbraunen emporgezogen sind, mit zahllosen

arallel⸗Falten durchschnitten. Aus der Weite und der Strenge er Muskeln um den Mund, erkennt man, daß Laͤcheln zu keiner eit ihr Geschaft gewesen. Das Ganze des Gesichtes spricht tie⸗ P Ernst.“ In der Havannah ist wiederum eine Franzoͤsische

Brigg, aus Afrika mit 160 Sklaven, von Kapt. Reed aufgebracht 5 In Rio Janeiro hat am zten Jun. der Prinz⸗Regent eine Proklamation erlassen, worin er unter andern sagt: „Der un⸗

zweideutige Wunsch der Brasilier ist auf Einfuͤhrung einer allge⸗ meinen konstituirenden und gesetzgebenden Versammlung gerichtet. Noch heute werde Ich daher, ob schon die Vertreter der 3 Pro⸗ vinzen noch nicht beisammen sind, den Staatsrath zusammentreten lassen, um das politische Wohl des von Parteien bedrohten Landes u besprechen. Einzig der Sache Brasiliens ergeben, werde ich die⸗ ser, wenn es noͤthig, mein Leben opfern, welches, im Gegensatz zur Wohlfahrt des Ganzen, Nichts ist’ Der durch Ununter⸗ richtete verbreitete Parteien⸗Haß geht so weit, daß zwei Doͤrfer, als die Nachricht von des Marg. Londonderry Tode zu ihnen kam, die Kirchen⸗Glocken, nicht zum Trauer⸗, sondern zum Freuden⸗ Gelaͤute in Bewegung setzten. Daß Wahnsinn den Selbstmord veranlaßt habe, scheint dieser Klasse nicht einleuchten zu wol⸗ len. Aus Neu⸗Providenze kam kuͤrzlich ein Stuͤck Ambra, das hier, zu 36 Schill. die Unze, fuͤr 2300 Pfd. St. verkauft ward. Bruͤssel, 28. Aug. Die Sitzung der zweiten Kammer der General⸗Staaten ist am 24., durch den Minister des In⸗ nern, im Namen Sr. Maj. geschlossen. Der Herzog von Cambridge K. H. ist am 26. Abends von London hier eingetroffen. Nach der neuen Domestiken⸗Steuer entrichtet der Haus⸗ err fuͤr jeden Dienstboten 7 Fl. 13 Gr. 6 Pf. Pr. Kur).

amilien, welche bloß eine Magd halten, bezahlen dafuͤr 4 Fl. Fuͤr einen Arbeiter oder eine Arbeiterin, die zugleich als Dienstboten gebraucht werden, 3 Fl. Unter dieser Benennung von Dienstboten oder Domestiken sind auch Haushaͤlterinnen, Kam⸗ merfrauen, Hotel⸗Vorsteher, Kammerdiener, Koͤche, Zaͤger, Läufer, Lakayen, Jockey’'s, Kutscher, Thuͤrsteher, Stallknechte u. s. w. mitbegriffen. Es macht dabei keinen Unterschied, ob dergleichen Dienstleute im Hause des Dienstherrn die Kost haben, oder sich selbst bekoͤstigen. Ist ein solcher Dienstbote auch nur kurz vor Ablauf des vergangenen halben Jahres bei einem Hausherrn in Dienst getreten, so muß doch fuͤr das ganze Jahr bezahlt werden; ist er nur im Juli oder spaͤter kefe in ienst genommen worden, so wird nur fuͤr das halbe

besitzen aber keine Arbeits⸗Zeugnisse; die meisten tragesen, 27. Aug. Der Oesterr. Beobachter liefert

jeser Beschluß im bejahenden Sinne gefaßt seyn wird, soll u Kommission aufgefodert werden, ihre verschiedenen Be⸗ Ueinen einzigen Final⸗Bericht zusammen zu fassen, der dann mit gerechnet werden; Ammen, so lange sie noch üblicität uͤbergeben werden kann. Ieen, L. schenken; Hofmeister und Gouvernanten; SekretaiUn die C. u. Kommission von der diesfallsig lan ee EI“ TaIsllzstags, noch vor Eintritt der Bundestags⸗Ferien, vorlaͤufig in ner; Naͤherinnen, und bloße Tagloͤhner und Tagloͤhlllstags⸗ ihr dabei bemerkt worden, daß sie darin von Aurich. Ueber die Zuverlaͤssigkeit der Kompasse ulliß gesetzt ö

e b 9 den werde, diejenige Zeit, welche ihr Nothwendigkeit ihrer Pruͤfung, enthaͤlt die hiesig e Fucederxangn ernderien zas,Haagtgeschaf uͤbrig lasse, zur 1 Aalnlace I1e —218 24 Zeel.

1 enn die Bundes⸗Versammlung einen definitiven Beschluß jaar 1823. veranlaßten Aufsatz von Ottmans, der hllund sohin der C. U. Kommission eine Auffoderung zugehen rer manches Interesse haben duͤrfte. huͤrde, ohne weitern Zeitverlust vollendet 9

Eichstaͤdt, 24. Aug. Gestern kam Se. K. H. h könne. Hiernach ist es alerdings msglich, * 8 8 Prinz von Schweden, an der Graͤnze des Fuͤrstentzülleröfnung der Bundes⸗Versammlung, v v se h, r Aem erʒPessa f er Einsicht des bis dahin zu erstattenden Nachtrags⸗Be dem Herzogl. Regierungs⸗Kanzlei⸗Direktor empfang hiner Er digung des Untersuchungs⸗Geschaͤftes werde beschlos⸗ dem Donner des Geschuͤtzes hier an. Heute früͤhlpie 2 een werden: die Aufloͤsung der C. U. Kommis⸗ Ihm die Autoritaͤten von Sr. K. H. dem Herz e nicht eher erfolgen, als bis sie den, erst nach jenem gestellt; Abends ist Italienische Oper. Morgen wnß, und auf eine weitere Auffoderung zu vollendenden Fi⸗ hoͤchsten Herrschaften einen Besuch in Neubulg abst Frankfurt, 29. Aug. Gestern feierte die hieste

2 ’— 8 e iv d richt, dem Bundestage uͤbergeben haben wird. w heln, 24. Aug. Heute nahm Se. K. H. der Gesellschaft in der deutsch⸗reformirten Kirche den 9 ihrer Stiftung.

sezog unsere militairische Schwimmanstalt in Augen⸗ die Schwimmer legten ihre Flinten und Patrontaschen

Am 26. Aug. traf der, aus der Kulmer Schlachfleine Floͤze, und schwammen, diese ziehend, mit vieler lichst bekannte Russisch Kaiserl. General, Graf Ost Tolstoy, hier ein.

scklichkeit uͤber den breiten und reißenden Neckarstrom. ifer angekommen, begannen sie sogleich zu feuern vus Im Wuͤrtembergischen ist fuͤr Auffindung vorz eihen zu bilden. Mehrere Hunderte von den daselbst Muͤhlsteine im Inland zum Feinmahlen, eine Praoͤnssonirenden Truppen haben es bereits darin zu einer sol⸗ 300 Fl. ausgesetzt worden. Fertigkeit gebracht, daß sie die ungetheilte Bewunderung ., Zm Fuͤrstenthum Schwarzburg⸗Rudolstadt ist die ihlreich anwesenden Zuschauer erregten. Die Anzahl Taufpathen landesherrlich auf drei beschraͤnkt wordetudirenden in Freiburg betraͤgt im laufenden Sommer⸗ mehr nimmt, zahlt fuͤr jeden folgenden 1 Thaler. er 479, darunter befinden sich 127 Auslander. sind alle Pathen⸗Geschenke an Kind oder Woͤchner uͤnchen, 27. Aug. Auf dem Koöͤnigl. Staatsgute schenke beim Osterei, Kirchgang der Woͤchnerin, Konßhheim wird eine landwirthschaftliche Lehranstalt errich⸗ Verlobung oder Tod der Tauspathen verboten. noch in diesem Jahre eroͤffnet. Drei Klassen von Zoͤg⸗ Hiloͤburghausen, 20. Aug. Nach dem hiergestz sollen an derselben unterrichtet werden, und zwar: erschienenen Gesetze, die staͤndischen Wahlen betreffensölche, deren Beruf es ist, sich zu untergeordneten Ge⸗ Uebernahme einer Abgeordneten⸗Stelle, welche das laßen bei der Landwirthschaft, oder bei irgend einem land⸗ liche Grundgesetz auf sechs Jahre bestimmt, eine alpschaftlichen Gewerbe auszubilden; 2. solche, welche sich Staats⸗Buͤrger⸗Pflicht, von welcher nur Krankheit alle Zweige der ausuͤbenden Landwirthschaft und fuͤr gende haͤusliche oder andere Dienstverhaͤltnisse entbingermit in Verbindung stehenden Gewerbe bilden wol⸗ nen. Von den Abgeordneten werden die 6 ritterschühne auf eine hoͤhere wissenschaftliche Bildung Anspruch von 20 Ritterguts⸗Besitzern, die aber nicht nothwen

hen; 3. endlich, rationelle Landwirthe, welche sich im Adel seyn muͤssen, gewaͤhlt. Den Abgeordneten desßt Gebiet der Landwirthschaft und in ihren Huͤlfswissen⸗ chen Standes ernennen saͤmmtliche Geistliche des Laßsch theoretisch und praktisch zu unterrichten wuͤnschen.

Professoren des Gymnasiums ꝛe. Der Abgeordnete bglinge sollen Wohnung und Kost ꝛc. von 1 . Hildburghausen ist jedesmal der erste Buͤrger⸗Meishn, wofuͤr ein Zoͤgling der 1. Klasse 100 Fl., der 2. Klasse Wahl der 4 uͤbrigen stadtischen und der 6 Amts⸗Alhg, und der 3. Klasse 300 Fl. jahrlich entrichtet. geschieht durch Wahlmaͤnner, deren je einer auf 5chlenberg, 28. Aug. Der K. K. Bundestags⸗Gesandte, Buͤrger gerechnet wird, und deren Ernennung dur Huol⸗Schauenstein, reiste gestern hier durch nach Wien. men⸗Meyrheit der Gemeinde⸗Glieder geschieht. Stuttgarr. Pr. Schort hieselbst, an der Spitze des Koburg, 26. Aug. Im Baierschen ist eine Dizvereins fuͤr die Griechen, ladet die Mitglieder des entdeckt worden, die sich uͤber mehrere angraͤnzende Läßs, und alle Griechenfreunde, zu einer General⸗Ver⸗ streckt. Die Glieder derselben ziehen als reisende Hanzung ein; wohin und wenn, behaͤlt er sich noch näher

Bursche herum, besonders als Brauer und Mestgerztimmen vor.

Jahr die Abgabe entrichtet. Ausgenommen sind b Kathegorie: Arbeiter und Arbeiterinnen, die von den ten beim Ackerbau gebraucht, und also zum Bau

b Folgendes ssabon vom 15. Jul. „In der bedraͤngten und kummervollen in welche Portugal durch die Revolution, und mehr noch ch die Revolution selbst, durch das von den Anfuͤhrern der⸗ zur Aufrechthaltung ihrer Macht gestiftete Negterungs⸗Sy⸗

Jacken von grauem Zeug und weite lange Hosen. . vurgischen ist daher befohlen worden, alle Handwerk welche, nach ihren Wanderbuͤchern, seit 3 Monaten haben, in der renze abzuweisen. EEI1I“ setzt worden ist, hat die Aussicht auf eine bevorstehende Mainz, 29. Aug. In mehreren Zeitungen ist uͤbe g Brasiliens von dem alten Stamme der Portugiesischen richt der hiesigen Central-Untersuchungs⸗Kommission hie, ein neues, weites Feld schwerer Besorgnisse eroͤffnet. zem ein Artikel verbreitet worden, der theils unvollstaͤnde bestreben sich einige Adepten physiokratischer Weisheit, und unrichtige Angaben enthaͤlt. Der nach der Aktenlage vomhon blindem Hochmuth aufgeblaͤhte Enthustasten, diese Be⸗ ber v. J. der Bundes⸗Versammlung uͤbergebene Beric ezit als gleichguͤltig, wohl gar als wohlthaͤtig fuͤr Portugal einem Zeitpunkte bearbeitet, wo die, nicht bloß auf hhhdern. Niemand glaubt ihnen. Alle verstaͤndige Maͤnner, Veranlassung, sondern auch durch die C. U. Kommissiot saha er politischen Meinung sie sich uͤbrigens auch bekennen geleiteten Untersuchungen noch nicht beendet waren; di und mit ihnen die ganze Masse des Publikums, fuͤhlen leb⸗ soll von der Bundes⸗Versammlung nicht geeignet befunchegd tief, wie der Schlag, der Portugal bedroht, auf seine den seyn, dem Publikum vorgelegt zu werden. Uns istt⸗ Wohlfahrt, auf seine kuͤnftige Existenz wirken wird. nicht bekannt, daß schon bei Errichtung der C. U. Komm agch vermag in der jetzigen Lage der Dinge kein menschlicher schlossen worden waͤre, bei deren Auflosung von den Mzzinn ein Mittel zu erfinden, das ein solches Unheil abwen⸗ ihrer Arbeiten dem Publikum Rechenschaft abzulegen. Wuhnte. Bei der nun einmal vorherrschenden Stimmung der dessen dieses, der in dem Praͤsidial⸗Antrage vom 21. er jener fernen Regionen, und nach den bisherigen Re⸗ 1819 erhaltenen Andeutung gemäaͤß, verfuͤgt, und die Fer des Aufstandes der Spanischen Kolonien, wuͤrde es selbst nes solchen Rechenschafts⸗Berichts der C. U. Kommissiost kraftvolle und gluͤcklich inspirirte Regierung eine schwere tragen werden, so konnte der nach der Aktenlage vom P gewesen seyn, Brasilien in fortdauernder Abhaͤngigkeit von 1821 gefaßte Bericht, wenn er gleich uͤberhaupt den Absiso kleinen Mutter⸗Staate, wie Portugal, zu erhalten. Durch Erwartungen der Bundes⸗Versammlung entsprach, doch polution ist diese Aufgabe unaufloͤsbar geworden. Wer die Bestimmung nicht geeignet gefunden werden, weil er dichte mit Aufmerksamkeit studirt hat, wird sich erinnern, daß sultate der Arbeiten der Kommission noch nicht enthielt; oall der Nordamerikanischen Kolonien von England, nicht auch seiner Form wegen nicht, weil er nur eine gedraͤngziderwillen gegen die Koͤnigliche Gewalt, die sie vielmehr sicht dessen enthaͤlt, was in 32 besondern, zum Theil sehr eine wohlwollende und schuͤtzende betrachteten, sondern ur⸗ neusen Abhandlungen ausgefuͤhrt und begruͤndet ist, und! ch und einzig aus der unbesiegbaren Abneigung der Ame⸗ diese, als ein referéens sine relato, mit diesen aber als ein sich von einem Brittischen Parlamente Gesetze vorschrei⸗ groͤßere Publikum kaum lesbare Masse, sich zum Drucke lassen, entsprang. Allerdings hatte das Brittische Parla⸗ net. Die Bundes-Versammlung scheint sich uͤberzeugt se Abneigung durch Mißgriffe veranlaßt, und durch unzei⸗ daß die Resultate der Arbeiten der C. U. Kommission, auf tegsamkeit verstaͤrkt. Wie groß aber ist der Abstand zwi⸗ das groͤßere Publikum uͤberzeugende und uͤbersehbare Wiem, selbst in Irrthuͤmern befangenen Brittischen, und dem in einem einzigen Berichte dargestellt, der Finalbericht Portmgiestschen Parlamente! Nicht die Anhaͤnglichkeit an eher erstattet werden koͤnne, als wenn das Untersuchung 8 Braganza ist in Brasilien erloschen; keine fremde Ka⸗ beendiget ist, welches zu erklaͤren wieder nicht in fevolutions Schwindel hat sie zu besiegen vermogt; aber tenz der C. U. Kommissiyn liegen duͤrfte. Hieraus ergie e einen Augenblick glauben koͤnnen, daß die Bewohner ei⸗ selbst, wie unrichtig dasjenige ist, was uͤber die der ehees, welches seit funfzehn Jahren nicht mehr von Europa mission nunmehr uͤbertragene Arbeit und deren Aufloͤsuerrscht worden war, sich der Willkuͤhr und den Launen der wird. Derselben liegt vor allem ob, die seit November gen von Lissabon und Oporto unterwerfen wuͤrden? bekannt gewordenen Resultate der, erst seit des Zeit 8 kritischen Umstaͤnden mußten die in den hiesigen Kortes Untersuchungen, in einen Nachtrags⸗Bericht zusammen küͤnftigen Verhaͤltnisse Uere. Portugal und Brasilien und zur Erstattung von diesem Berichte ist die Frist bis⸗ ees ganzen vorigen Monates stattgehabten Verhandlungen, dereroffnung des Bundestages gegeben. Erst, wenn diese gfuͤgig auch das Resultat derselben war, ein mannigfalti⸗

wuͤnschen, vielmehr an der Fortdauer der Verbindung zwischen bei⸗ den Bestandtheilen der Portugiesischen Monarchie mit aufrichtigem Ernste und Eifer gearbeitet haben; sie glaubten aber, wie die Sa⸗ chen gegenwaͤrtig stehen, das einzige Mittel dazu in einer Verfas⸗ sung zu finden, vermoͤge welcher beide Laͤnder, mit abgesonderten Gesetzgebungs⸗ und Regierungs⸗Behoͤrden, in einem hoͤheren, ge⸗ meinschaftlichen, das Ganze nach Art eines Foͤderativ⸗Staates um⸗ fassenden Organ zusammenhangen sollten. Verschiedene der gs. ßigteren unter den Portugiesischen Deputirten traten dieser Ansicht bei, zwar ungern, doch von der Ueberzeugung geleitet, daß nur zwi⸗ schen einem aͤhnlichen Entschlusse, oder der voͤlligen Losreißung Brasiliens, die Wahl noch offen stehe. In diesem Sinne hatte der Ausschuß, dem die Sache uͤbertragen worden war, einen Entwurf unter der Form von Zusatz⸗Artikeln zur Konstitution ausgearbeitet. Zufolge dieses Entwurfes sollten in Brasilien, wie in Portugal, eigne von den Portugiesischen unabhaͤngige, mit gleichen Rechten und Befugnissen zur Gesetzgebnng und obersten Kontrolle versehene Kortes, fuͤr die gemeinschaftlichen Angelegenheiten beider Laͤnder aber, neben den zwei sonverainen Kongressen (eigentlich uͤber den⸗ selben), ein dritter General⸗Kongreß, von funfzig Mitgliedern, halb Portugiesen, halb Brasiliern, bestehen, der sich jedesmal einen Mo⸗ nat nach dem Schlusse der Sitzungen der Spezial⸗Kongresse ver⸗ sammeln, die fuͤr das vereinte Reich noͤthigen Gesetze und Ver⸗ ordnungen berathen, die von den Spezial⸗Kongressen in der Zwi⸗ schenzeit ausgegangenen revidiren, und, wenn sie dem Interesse Brasiliens, oder dem des vereinten Reiches zuwider liefen, suspen⸗ diren, oder aufheben wuͤrde. Außerdem sollten in Brasilien eine oder mehrere Delegationen der vollziehenden Macht, mit ungefaͤhr gleichen Befugnissen, wie in Portugal, unter der Leitung eines Prinzen vom Koͤniglichen Hause, oder in dessen Ermangelung, einer Regentschaft errichtet werden.

Die Unausfuͤhrbarkeit dieser Vorschlaͤge konnte der fluͤchtigsten

4 4 2 w g —2 2 Mr nj eresse da rhi Fg 1 d 8 die RGpa GIi 7 8 eingekommen seyn wird, hat sich die Bundes⸗Vrrsammluneret rbieten. Es ist gewiß, daß die Brasilischen Depu⸗ balten, einen Heschlas daruͤber zu fassen, ob das Untersspenigstens die hier xeneugn denn die groͤßere Haͤlfte Geschaͤft als beendigt anzusehen und zu erklaͤren sey, geblieben weit entfernt, eine wirkliche Trennung zu

gehen. Waͤre die Koͤnigliche Macht in ihrer rechtmaͤßigen Wirksamkeit geblieben, so haͤtte sie, wenn auch durch die Kortes beschraͤnkt, die Zentral⸗Autoritaͤt, deren man bedurfte, vollständig dargeboten. Seitdem aber der Koͤnig in einen unterge⸗ ordneten Staatsbeamten verwandelt war, und die Kortes sich aus⸗ schließlich der Souverainitaͤt, folglich der hoͤchsten Gewalt im Staate, bemäaͤchtiget hatten, wuͤrde die Zersplitterung dieser hoͤchsten Gewalt, ohne ein oberstes bindendes Princip, anstatt zwischen zwei durch das Weltmeer getrennten Laͤndern Vereinigung zu stiften, die Grundlage eines unausloͤschlichen Krieges geworden seyn; und dret souveraine Kongresse in Einem Reiche haͤtte wohl selbst unsere an abentheuerlichen Erfindungen so fruchtbare Zeit als ein politi⸗ sches Ungeheuer betrachtet. Die herrschende Partei in den Kortes sah in dem kuͤnstlichen Gebaͤude des Ausschusses nichts als die un⸗ mittelbare Vorbereitung zur Unabhaͤngigkeit Brasiliens, in der nab⸗-⸗ haͤngigkeit Brasiliens aber nichts als eine frevelhafte Empoͤrung gegen ihre eigene hochheilige Souverainitaͤt. Diese Herren hatten sich in der Schule des Abbé de Pradt von Freiheit und Volksrechten nur so viel zu Nutzen gemacht, als ihr unmittelbarer Hausbedarf erfodert; gegen die philantropische Ausdehnung solcherLehreauf (nach der Kunstsprache) „muͤndig gewordene“ Kolonien protestiren sie, wie gegen die frechste Usurpation. Ihr Ehrgeiz und ihr Hochmuth gestatten ihnen nicht einmal, sich mit irgend einer versoͤhnenden Maßregel, wodurch viel⸗ leicht der so sehr gefuͤrchtete Bruch abgewendet oder gemildert werden koͤnnte, zu beschaͤftigen. Wer dergleichen Maßregeln, auch in der be⸗ 5 sten Absicht, vorschlagen oder gut heißen kann, ist schlechtweg ein Ver⸗-⸗ raͤther, ein Feind ihrer erhabenen Konstitution. Brastlianische Kor⸗ tes sind in eihren Augen die frevelhafteste Anomalie. Die ein⸗ fache und natuͤrliche Erscheinung, daß das Beispiel, welches sie in Europa aufgestellt, in Amerika Nachahmer findet, glauben nur durch geheimnißvolle Raͤnke, durch die schwaͤrzesten Komplotte . errlären zu koͤnnen. Die Sprache, welche einige der Brastlischen Interims⸗Behoöͤrden, besonders die Junta von St. Paul, zur Recht⸗ fertigung ihrer Anspruͤche fuͤhrten, hat die exaltirten Portugiesischen Patrioten bis zur aͤußersten Wuth entflammt, und nichts gleicht dem Hasse, den sie dem Kronprinzen gewidmet haben, seitdem Er sich geweigert, dem Dekrete vom 29. Sept., welches Ihn nach Eu⸗ ropa zuruchberief, Folge zu leisten. Die Ausbruͤche dieser feind⸗

Pruͤfung nicht entgehen. 1

seligen Stimmung geben den Debatten uͤber Brastli 8 stuͤrmische Nichtuug. Die Diatriben eines Voage, Manterne en ges Carneiro, Bareto⸗Fejo liefern Seitenstuͤcke zu den aͤrgerlichsten Seenen in der Franzoͤfischen Deputirten⸗Kammer, nur mit dem Unterschiede, daß sie dort nicht, wie hier, die Mehrheit mit sich fortreissen konnten. Sie klagten den Kronprinzen der schwersten Vergehungen, des Undankes, des Meineides, der Rebellion, des Strebens nach Tyrannei an; die weniger Erbitterten ließen ihn Gnade hoffen, wenn er unverzuͤglich vor den Kortes erscheinen, und seine bisherigen Verirrungen abschwoͤren wollte; die Ueberspanntesten verlangten, daß alles, waͤs seit dem 10. Februar in Brasilien ge⸗ schehen war, als null und nichtig kassirt, der Priuz sofort zuruͤck⸗ berufen, und, wenn er binnen sechs Monaten sich nicht gestellt haͤtte, seiner Anspruͤche auf die Thronfolge verlustig erklaͤrt werden sollte. Der Ausgang entsprach inzwischen diesen gewaltigen Zu⸗ ruͤstungen nicht. Die Furcht vor den unmittelbaren Folgen eines heftigen Beschlusses uͤberwog bei den Meisten den Wunsch, sich an ihren Gegnern zu raͤchen. Nach achttaͤgigen, oft bis in die Nacht verlaͤngerten Reden und Gegenreden fiel das Dekret dahin aus, daß vor beendigter Eroͤrterung der additionellen Konstitutions⸗ Artikel, der Kronprinz weder einberufen, noch (wie mehrere Depu tirte begehrt hatten) mit Verweis gestraft werden sollte. Zuͤgellos⸗ Journalisten ermangelten nicht, dies, nach so viel ungestuͤmen Mo⸗ tionen allerdings schwache, und fast laͤcherliche Dekeet, in ihrem Kraft⸗Styl der Infamie, und des Hochverraths anzuklagen. Gs war nun wohl zu erwarten, daß die Haupt⸗Debatte (uͤber die ab⸗ ditionellen Artikel) fuͤr keine Partei befriedigender ausfallen wuͤrde. Die zahlreichen Widersacher der Brasilianischen Anspruͤche hielten es der Muͤhe nicht werth, oder ihren Absichten nicht zutraͤglich, den Plan des Ausschusses auf der schwachen Seite seiner Unaus- fuͤhrbarkeit anzugreifen. Sie begnuͤgten sich, diesen Plan als un⸗ unvereinbar mit den einmal beschwornen Grundlagen der Portu⸗ giesischen Konstitution darzustellen als wenn nicht das eben die Frage waͤre, ob mit der Portugiesischen Konstitution der Einfluß Portugals uͤber Brasilien behauptet werden koͤnne? In der Idee des gemeinschaftlichen Parlaments erblickten sie nichds geringeres, als die Errichtung einer zweiten gesetzgebenden Kammer, ein Schreckbild, wovor sie, wie aͤlle gleichgestimmten Demagogen, mehr noch, als vor dem Koͤniglichen Veto, vielleicht mehr noch, als vor

der reinen Monarchie, zu zittern scheinen. „„Dieser furchthare Ko