1822 / 116 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 26 Sep 1822 18:00:01 GMT) scan diff

1171 H. in vollkommener Eintracht, mit Portugal aber in Spaltung le⸗ ben, und da der Kronprinz bereits die allgemeinen und konstitui⸗ renden Kortes von Rio⸗Janeiro einberufen hat, mithin sich an die Spitze einer abgesonderten souverainen Gewalt gestellt zu haben scheint, so sind die Kortes⸗Wahlen jener Provinzen fuͤr null und nichtig zu erklaͤren. Die hier angekommene Gesellschaft Fran⸗ osischer Schauspieler hat ihre Vorstellungen seit 14 Tagen mit vie⸗ 8* Beifalle begonnen und erfreut sich eines zahlreichen Besuches. Der Kommandant zu Montevideo, von den Officieren der dort beseindlichen Europaͤischen Truppen umstellt, hat proklamirt, den hiesigen Kortes treu bleiben zu wollen; die Brasilischen unter ihm stehenden Regimenter sind mit dieser Proklamation hoͤchst unzufrie⸗ den, und man sieht daher unruhigen Auftritten entgegen. Philadelphia. Hier eingetroffenen Briefen aus Meriko vom 26. Jun. nach, hat Augustin erklaͤrt, daß die Kaiser⸗Krone ei⸗ entlich gar nicht in seinen Wuͤnschen gelegen, daß er indessen zur Unnahme derselben sich habe bewegen lassen, lediglich in der Hoff⸗ nung, durch sie die Unabhaͤngigkeit seines Vaterlandes behaupten und die Wohlfahrt desselben befoͤrdern zu koͤnnen. D. Eugenio Cortes ist zur Ober⸗Verwaltung des National⸗Departements (Mi⸗ nißer des Janeren) ernannt 11IXA“

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Berltn. Die Stadt, die Kirche, der Staat haben am 21. Sept⸗ einen herben und großen Verlust, den sie lange fuͤhlen werden, erlitten. An diesem Tage starb, im zwei und siebenzigsten Jahre sei⸗ nes thatenreichen Lebens, Herr Heinrich Ba rthelemy, Stadtrath, Mitglied des Armen⸗Direktorii, Sekretair des Franzoͤsischen Kon⸗ sistorii, Vorsteher der maison d'Orange. Der Selige hatte sich fruͤ⸗ her dem Kaufmannstande gewidmet; nachdem er sich in demselben, durch rege und einsichtsvolle Thaͤtigkeit, ein maͤßiges, aber ihm ge⸗ nuͤgendes und unabhaͤngiges Vermoͤgen erworben hatte, gab er seine Privat⸗Geschaͤfte auf, um einzig und allein der Kirche und den Armen zu leben. Vierzig Jahre lang hat er der Franzoͤsischen Gemeinde, der er angehoͤrte, zur Stuͤtze, Zierde und Ehre gedient. In einer Kirche, wo der Gemeinsinn nicht selten ist, war er in dieser Hinsicht so ausgezeichnet, daß er allein diese Tugend zu be⸗ sitzen schien. Nichts ist in dieser Kirche Schoͤnes und Gutes ge⸗ schehn, das er nicht eingeleitet oder unterstuͤtzt und befoͤrdert haͤtte. Er hielt das Ganze zusammen, und durch sein Ansehn und sein Beispiel war er dem Traͤgen ein Sporn, dem Thaͤtigen ein Mu⸗ ster. Als das Vertrauen seiner Mitbuͤrger ihn zum Stadtrath er⸗ nannte, trug er mit gluͤcklichem Erfolg auf einen groͤßeren Wir⸗ kungskreis, die 555* und Fertigkeiten, die Erfahrungen und Kenntnisse uͤber, die er sich in einer engeren Sphaͤre erworben hatte. Allein er vergaß seine erste Liebe nicht, und ließ in der Verwaltung der Franzoͤsischen Kirche von seiner gewoͤhnlichen Thaͤ⸗ tigkeit nicht einen Augenblick nach. Leider! taͤuschten ihn bei sei⸗ nen Anstrengungen das Feuer seines Gemeinsinnes und die Kraft seines Willens, uͤber die abnehmende Kraft seiner Organe und die schon erloͤschende Flamme seines Lebens; er ward das Opfer dieser Taͤuschung. Nun ist er in Gott entschlafen; seine Werke uͤberle⸗ ben ihn. Dieser Werke giebt es viele, denn er war nicht allein ein treuer und geschickter Verwalter des Armen⸗Wesens, sondern er hatte dieses Wesen gestaltet, und die Normen aufstellen so wie die Einrichtungen treffen helfen, welche diesem Wesen ein wahres organisches Leben verliehen haben und ihm Dauer und ferneres Gedeihen sichern. Ein Mann der alten kraͤftigen Zeit, ein selte⸗ ner Mann war er in jeder Hinsicht! Seine schlichte Vernunft, sein nuͤchterner Verstand, sein schnelles und richtiges Urtheil, eig⸗ neten ihn zum praktischen Leben. Mit einem frommen und men⸗ schenfreundlichen Gemuͤth verband er eine maͤnnliche Gewalt uͤber seine Empfindungen und eine Charakter⸗Staͤrte, die ihn jede Ent⸗ behrung, jede Aufopferung willig ertragen ließ, sobald sie ihm als zweckmäßig und nothwendig erschien. Sein Wille war unerschüt⸗ terlich wie seine Grundsaͤtze; vielleicht hat nie die heilige Idee der Pflicht mehr auf ein menschliches Gemuͤth vermocht. Dem Glau⸗ ben seiner Vaͤter fest anhaͤngend, und ihn durch eigenes Nachden⸗ ken und fleißiges Lesen der Schrift befestigend, dem Gottesdienste seiner Kirche aus wahrem Herzens⸗ Beduͤrfnisse mit unausgesetzter Regelmäßigkeit beiwohnend, in allen seinen Verhaͤltnissen als Sohn, ats Gatte, als Verwandter, als Freund, als Unterthan unbeschol⸗ ten, hat er im hoͤchsten Sinne des Wortes ein gottseliges Leben efuͤhrt. Einfach in seinen Sitten, ohne sich den unschuldigen ge⸗ elligen Freuden zu entziehn, haushaͤlterisch, um freigebig seyn zu koͤnnen; ernst aber wohlwollend, streng gegen sich selbst, und doch nachsichtig gegen Andre, hat er, Ehrfurcht gebietend, zugleich Dank⸗ barkeit und Liebe in aller Herzen zuruͤckgelassen. An ihm haben sich wei große Wahrheiten bewaͤhrt. Einmal, daß der aufrichtige glaͤu⸗ ige Cbris den thaͤtigsten und nesehnastgsen Staatsbuͤrger giebt, weil der Gemeinsinn in der christlichen Liebe seine Wurzel hat, und dann zweitens, daß innige Anhaͤnglichkeit an einen kleinen Theil des großen Ganzen des Staats, weit entfernt die Vater⸗ landsliebe zu schwaͤchen, en belebt und befluͤgelt. Lange lebe das Andenken dieses Gerechten unter uns! moͤgen die Tugenden, die ihn verherrlichten, nie unter uns aussterben!

Behufs der Ermittelung und Feststellung der Fonds, ur baldigen Ausfuͤhrung der von des Koͤniges Mal. enehmigten büccüche Bulle, in Betreff der Einrichtung, Aus v und Begrenzung der Erzbisthuͤmer und Bisthuͤmer der Katholischen Kirche des Preußischen Staates, ist vom Koͤnigl. Staatskanzler Fuͤr⸗ sten v. Hardenberg eine Kommission veranlaßt worden. Der Etat des neuen Bisthums von Kulm ist bereits gufgestellt und hat die Köͤnigliche Bestäͤtigung erhalten, und auch die uͤbrigen erforderli⸗

en Etats werden binnen Kurzem vollendet seyn, so daß die neue inrichtung nunmehr ins Leben treten wird.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben unterm 30. Jul. d. J. fuͤr die, aus den Allerh. Kabinets⸗Ordres vom 1. Aug. 817 und 3. Jul. 12819, so wie aus den, von den Ober⸗Praͤsidenten der Rheinisch⸗

Westphaͤlischen Provinzen bei den Verhandlungen in Godesberg im Jahre 18,7 vorgeschlagenen, und von dem Staatskanzler Herrn Fuͤrsten von Hardenberg Durchl. genehmigten Pensions⸗Grund⸗ saͤtzen, herruͤhrenden Gehalts⸗, Wartegeld⸗ und Pen sions⸗Ent⸗ schaͤdigungs⸗Foderungen, den isten December d. J., als Praͤklusiv⸗

Termin dergestalt festgesetzt, daß diejenigen, welche noch unbefrie⸗ digte Anspruͤche zu machen haben, sich bis dahin bei der vorgesetz⸗

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Anstrengung seiner koͤrperlichen Kraͤfte gegen die Fei 1 8 . J Feinde wilt⸗ gegen. 3 4 der Russische General von Benckendorff sein Zeistand inPensatton veranlaßt. 1 andlun

h. f. seinen Beistand a grfat Kommissionen zur Beschaffung des diesjaͤhrigen Er⸗

den ihm vorgesteckten Zweck, die Mecklenburgsche Verdienst⸗M.

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ten Behoͤrde zu melden, nach Ablauf dieses Termins weitere Beruͤcksichtigung zu erwarten haben, wobei zwis fruͤher angemeldeten, mithin bekannten und unbekannte he chen kein Unterschied zu machen ist. Uebrigens versteht 2 selbst, daß 888 Praͤklustv⸗Termin auf die, durch den An putations⸗Schluß vom 25. Febr. 1803, oder durch Veruiwül andern Maͤchten begruͤndete Pensions⸗Anspruͤche, welch en

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erwachen, keine Anwendung finden kann, sondern den beg Beamten ihre desfallsigen Rechte vorbehalten bleiben muü 1111“ Am 10. September starb der Oberst, Franz Wilz I 8 Steinaͤcker, der Sohn des Koͤnigl. Preuß. Landrathes . ters Baron v. Steinaͤcker auf Rosenfelde (Reg. Bez. St Von seinem ꝛ2ten Jahre an diente er in der Armee mit; nung und Anerkennung seiner Tapferkeit. Als Junker ment von Pirch, machte er 1792 den Feldzug in Polen erwarb sich, erst 12 Jahre alt, schon bei dieser Gelega⸗ Verdienst, die Fahne des welche der Fahraa⸗ 5 waͤhrend einer Affaire fallen ließ, wieder auszuheben und 4 gimente vorzutragen. Die zweckmaͤßige Anwendung seine llhche n. Bei einer am 17. Aug. statt gehabten Versammlung ihm zum Besuche der Kriegsschule in Berlin gestattet wehhllneral ⸗Verwaltung des Vereins zur Unterstuͤtzung huͤlfsbe⸗ weist seine nachherige Anstellung in den K. General⸗E 462 Gymnastasten, sind fuͤr sieben derselben, auf das naͤchste schied aus demselben nach der ungluͤcklichen Schlacht von lllh⸗Schulhalbjahr, Stipendien ausgesetzt worden. Dieser Ver⸗ sich selbvst Mittel und Wege zu suchen, seinem verehrtnt guten Fortgang und ist zur Bermehrung der Fonds dessels gegen den Feind des Vaterlandes Dienste zu leisten. —lhe neue freie Subscription eroͤffnet. Am 26. Aug. ward Jahre 1812 die Gensd'armerie in Preußen errichtet wutzellhilenkirchen mit großer Feierlichkeit der erste Stein zum Bau man ihm den schwierigen Posten eines Brigadiers der eulenen katholischen Kirche gelegt. Er wird nach einem sehr merie von Berlin, in welchem er, durch umsichtiges festes! Plan ausgefuͤhrt. Die Kosten betragen ungefaͤhr 14,000 Rthlr. schlossenes Handeln, zur Ruhe der Residenz viel beitrug, Uhr 4000 Rthlr. erfolgen dazu an freiwilligen Beitraͤgen aus Franzosen nach Rußland marschirten und die Russen Bät emeinde. Auch wird dieser Tage in Eschweiler mit der kirten und einnahmen. In dem Kriege von 1814 wurde htung eines schoͤnen Gebaͤudes begonnen, welches das Lokal jutant bei dem General Grafen von Lottum, erhielt aber üünle Buͤrgermeisterei, für eine Stadrschule von 3 Klassen, sowie laubniß, diesen ruhigen Posten mit den Gefahren bei dühhphnung fuͤr die Lehrer abgeben soll, und ungefaͤhr 8000 Rthlr. Colombschen Freikorps vertauschen zu duͤrfen, wo er mitll wird. Die neue Norarial⸗Ordnung, welche die Unter⸗ egen die Willkuͤhr der Notarien schuͤtzt, hat hier eine guͤn⸗ 1 Die juͤngsten Verhandlungen der

ruhen, und erst bei einer dereinstigen Versetzung in 88 8 1 16 en Stuͤ cke der Allgemei en 1

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um die mit wenigen Truppen besetzte Festung Bred nn Ersatz⸗ 18. 97 Den weiteren gluͤcklichen t.ne en des ds. Bemlaen nnse die Armee, gaben vielfltige Beweise von e 8. Korps sich anschließend, war er bei der Einnahme von wülull der sich im Volke ausspricht, und von dem allmaͤhlichen Ver⸗ unthaͤtig, und als Beweise treu und tapfer geleisteter Diestllben der fruͤheren Abneigung der hiesigen Einwohner gegen den ihm in Paris der Orden des Eisernen Kreuzes 1staguug. ltairstand. Sonst wurden die Ersatz⸗Kommissionen mit der Russische Wladimir⸗Orden zter und der St. Annenhh ngs⸗Gesuchen bestuͤrmt, diesmal kamen deren nur wenige zter Klasse zu Theil. Beim Ausbruche des Krieges 18 liese erfreuliche Erscheinung ist hauptsaͤchlich der rechtlichen er dem Erygroßherzoge von Mecklenburg⸗Schwerin K. .ürung zuzuschreiben, daß der Soldat nach abgeleisteter Dienst⸗ ordnet, welcher mit dem Bundes⸗Kontingente gegen die i ntklich in seine Heimath entlassen wird, daß die eneral⸗ Luxemburg, Montmedy und Ligny zu operiren beauftnitttandos, in einzelnen dringenden Fäͤllen, auf Verwendung der Hier erwarb er sich, durch umsichtiges und unermuͤdetes Untrungs⸗Behoͤrden sich geneigt bezeigen, vor abgelaufener drei⸗ * er Dienstzeit Entlassungen zu bewilligen; daß der Soldat, nd 6“ s. ün- 9. 8 - des Erbgroßherzoges K. H. in dem Maße, daß er ihn u al seines Ehrgefuͤhls behandelt wird, und daß hintschtlich der Ivntteen dehe6 e⸗ ö feinige 8. zabs⸗ 2 5 2 ir⸗Verpflichtung kein Standes⸗Unterschied, kein Vorrecht der ster Bewilligung des Koͤnigs Majestaͤt trat er in diese nem llttt und des Reichthums, guͤltig ist.— bahn, worin ihm das hoͤchste Vertrauen, verbunden mit derf Iberfeld. Am 18. Sept. reisten Se. K. H. der Prinz Karl schaftlichsten Zuncigung des Erbgroßherzogs, begluͤckten, mn seeußen, Sohn Sr. Maj. des Koöͤnigs, von Berlin tontmend, aus ihn 1820 der leider erfolgte Tod desselben wieder emfemlltsige,Stadt nach Duͤsseldorf. Die Einladung des hiesigen Von des Koͤnigs Mazestaͤt als Oberst in den großen GesXeo Wärgermeisters Bruͤning an seine Mitbuͤrger, deren in Nr. 75. wieder aufgenommen, und zum Beweise fortwaͤhrender GEmmnd Blattes erwaͤhnt wird, hat ihren Zweck nicht verfehlt. Schon dem Johanniter⸗Orden beehrt, wurde er dem 2ten Garde⸗] edeutende freiwillige Beitraͤge zur innern Einrichtung des hie⸗ neuen Krankenhauses eingegangen. Außer an 100 Thaler, welche ber⸗Buͤrgermeister zur Verwendung von Verschiedenen zu⸗

T zur ö1“ zugetheilt, und 1821 gb mandeur des 7ten Infanterie⸗Regimentes nach Glogauk 1 8 3, nach Glogau it wurden, erhielt derselbe auch noch mehrere Betten, Decken, e Leinwand und sonstige Mobilien, zur Einrichtung des Kran⸗

Auf einer Reise zur Revision der Bataillone in Liegng Schweidnitz erkrankte er, und war noch nicht wieder hep ses, welch letzteres schon so weit gedichen ist, daß eine Etage bezogen werden kann, und darf man sich bei dem unsere

als er dem ihm verliehenen Regimente zum Manoeuvre nah r beseelenden Sinn, der Hoffnung uͤberlassen, daß auch fuͤr

lin fech Leider bber gab ihm g Natur nicht i

dies Ziel seiner Wuͤnsche zu erreichen, und er verschied in 7 1 24

Lebens⸗ zosten MMen iaüre, e Armen Pe treuülrh Fehlende Rath geschafft werden wird. So ungern man

tin und seines ihm mit inniger Freundschaft ergebenen lher die Trennung eines kirchlichen Gemeindetheils, naͤmlich

des Landrathes Karbe, auf dessen Gute Sieversdorff bei! sewohner Unterbarmens von den hiesigen evangelischen Kir⸗ ggesehen, so hat sich doch jetzt, wo Se. Maj. der Koͤnig der lischen Gemeinde Unterbarmen eine eigene Parochie zuer⸗

ga. O., wo er mit 1“ nenden militairischen eigungen, unter der aufrichtigsten Theilnahme seiner Kefhhghhhg⸗ Diß

8 haben, und wo alle Differenzen zwischen den Muttergemein⸗ d der neuen Gemeinde friedlich ausgeglichen sind, ein schoͤner

raden . der 5ten Division, 88 1” Manoeuvre bei! versammelt war, beigesetzt worden ist. Mit dem tief „0h wvre1 b 8 Hunter denhiesigen Buͤrgern gezeigt, der eine dankbare Erwaͤhnung Peine oͤffentliche Anerkennung verdient. Der Ober⸗Buͤrgermei⸗

n 83 Beng⸗ un⸗ Vaterland zu leben, verbam iebenswuͤrdigsten Eigenschaften eines Gatten, Vaters un) Fzruni 8 . ter trauern mit Verwandten und Freunden an seinein na isen mmnge frenwiliger Gaben fuͤr die neue Gemeinde und

ezu Unterbarmen in hiesiger Stadt eroͤffnet, und einen Theil Mitbuͤrger durch persoͤnlichen Besuch eingeladen, sich dieser

hen Grabe. 4 1 In mehreren öffentlichen Blaͤttern heißt es, daß ch gligen Subscription nicht zu entziehen. Bei 20 Bewohnern aus freiem Antriebe beinahe die Summe von 4000 Rthl.

maceutiker, der Sohn eines hiesigen Staatsbeamten, mit deß willigung, nach Griechenland gegangen sey, von seiner gli ssch hergegeben. Diese Subseription wird noch fortgesetzt, und fortwaͤhrend ein erfreuliches Resultat. Die nach dem Wunsch

Ankunft in Morea, und von seinem dortigen guten Empf reits Nachricht Seltgeerss g8, Ffph an dieß aufmannschaft von den Behoͤrden in Antrag gebrachte Er⸗ theilung ist, daß der, uͤbrigens volljaͤhrige, junge Mann uuaing einer Handelsboͤrse fuͤr die Stadt Elverfeld, ist von d lich uͤberstandener pharmaceutischer Pruͤfung, und mehnsht Ministerium des Handels und d 20 51. Ive Uebungen in technischen und militairischen Faͤchern, sein⸗veclativ üͤber die Boͤrsen-⸗Ordnun 8 v. Feasftecae⸗ der ohne vaͤterliche Zustimmung uͤber Zuͤrch nach Marseille so, einem bisher oft gefühlten Pah.Hochdemselben vollzogen, men, um, wie er unterm 9. Jan. d. J, von dort aus, ezandes abgeholfen worden Beduͤrfniß des hiesigen Han⸗ der Einschissung, geschrieben, nach Griechenland zu segeln. Elbing, 16. Sept. Schon laͤngst I 3 im Pl d weitere Nachricht ist von ihm hier nicht eingegangen. llen Behoͤrden und vieler Einwohner, d ag 1e, ea s ashegar [ Die ä Friegsrathin d. Zang n fest der Vereinigung Elbings mit dem Preußischen Staate evangelischen Kirche zu Unserer Lieben Frauen, ein Kam s Fest gefeiert werden sollte. Elbing Septem 3⸗ ) S

2000 Rthlr. in Pfandbriefen nebst Zinsen geschenkt. anühlhre, von Preußen in Besitz genommen worden, gehuldigt Elbing und die Provinz aber erst am 27. September. Ein

ö von Berge und Herrndorf, ist de.

Kirchen⸗Aerario zu Herrndorf, ein Legat von 100 Rthlr. s Werk n ““ vZ

worden. Eben so hat der zu Schmiedeberg verstorbene Keflhdee ebnse, Echiete ee eee ind das die Begebenheiten des dreizehnten Septembers

Flach 5 dasigen Foe, efer virh ein Legat von 8 .

vermacht. Die zu Freistadt verstorbene Pastor⸗Witwe Fegaft schildert, zs⸗ ee .

borne Leutloff, hat in ihrem hinterlassenen Testamente derhc t, gab diesen Ausschlag fuͤr diesen Tag. evangelischen Gnadenkirche 500 Rthlr., dem dortigen evan Waisenhause 300 Rthlr., und der Kirch⸗Armen⸗Kasse daßt Rthlr.; und der zu Riemendorf verstorbene Bauergug

und durch seinen moralischen und festen Charakter, die Zunqe

5 Einweihung des Festes, 8 E“ Stunde lang ihr Gelaͤute. 9 8 in, 85 S Stadt wehten dem Thore, 8 de evangelischen Frch. IE“ 10d v G h den Herelichketen der⸗ ömcligen Best evangelischen Schule zu Riemendorf 100 Rthlr. und der ⸗torgen des 13. Sept. 1772 die Preußischen T t si zu Riemendorf 200 Rthlr., zur Erbauung eines neuen Smpß. Alle im Hafen veanbikchen E“ 8— üo⸗ ses, als Vermaͤchtnisse beschieden. v edankbarer Schuͤler stimmten die Bewohner 88 A““ den Andacht. Der Wochentag hatte sein Alltagskleid abge⸗ d8. und Maͤrkte waren geschlossen, man sah nur geputzte auf den Straßen, die sich freudig begruͤßten. um 9 Uhr

8 8 alten allein noch uͤbri ehemaligen Veste Elbing, und das

vvvom 26ten September 1822.

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i Vorabende des 13. Sept. ertoͤnten die Glocken aller Kir⸗ und den fruͤhen Morgen des Fest⸗

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Morgens versammelten sich die Mitglieder aller Behoͤrden auf dem Rathhause. Sie fanden hier sieben Greise, die schon seit als 50 Jahren das hiesige Buͤrgerrecht erlangt, zwei unter dem Koͤnige August III. und die anderen unter dem Stanislaus Ponia⸗ towskt. Außer ihnen waren drei alte Buͤrger versammelt, die in dem Jahre nach der Preußischen Besitznahme der Stadt das hie⸗ sige Buͤrgerrecht erlangt hatten, und ein alter Schullehrer, Chri⸗ stoph Stangneth, der schon im J. 1771 als Schullehrer in Wolfs⸗ dorf, Elbingschen Territorii, angestellt gewesen war. Als Repraͤ⸗ sentanten der alten Zeit waren alle diese ehrwuͤrdigen Maͤnner zur Beiwohnung aller Feierlichkeiten des Tages besonders eingeladen worden; vier andere Buͤrger, wovon drei vor der Preußischen Be⸗ sitznahme, einer aber im Jahre nach der Besitznahme der Stadt, Buͤrger geworden waren, wurden durch Altersschwaͤche verhindert,

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darau Theil zu nehmen. Der Ober⸗Buͤrgermeister Haase machte die Versammlung auf den Zweck des Festes b e

sich hierauf an die sieben alten Buͤrger, wuͤnschte ihnen Gluͤck zu der ihnen vor vielen hundert ihrer ehemaligen Mitbuͤrger, von der Vorsehung gewaͤhrten Gunst eines so langen musterhaften Lebens, und uͤberreichte einem jeden derselben eine Urkunde zum immer⸗ waͤhrenden Andenten, worin die Empfindungen des Magistrats und der Buͤrgerschaft gegen sie an diesem Tage ausgesprochen waren. Aehnliche Wuͤnsche sprach er hierauf gegen die drei alten Buͤrger

aus dem Jahre 277ꝛ⅛ aus, und wendete sich zuletzt mit seinem Gluͤckwunsche an den alten Schullehrer. Die tiefe Ruͤhrung der alten ehrwuͤrdigen Maͤnner, die sich sichtbar uͤber den groͤßten Theil der Versammlung vperbreitete, war eine der schoͤnsten Seenen die⸗ ses Tages. (Den folgenden Tag brachte der Ober⸗Buͤrgermeister die fuͤr die abwesenden drei alten Buͤrger ausgefertigten Urkunden, in Begleitung des Stadtverordneten⸗Vorstehers, in ihre Wohnun⸗ gen und stattete ihnen hier die Gluͤckwuͤnsche ab, welche sie an

dem Festtage nicht hatten entgegen nehmen koͤnnen.)

Nun zogen Deputationen von Mitgliedern des Magistrats und der Stadtverordneten nach allen Kirchen und Bethaͤusern; der groͤ⸗ ßere uͤbrige Theil der Versammlung aber begab sich nach der St. Marien⸗Kirche in feierlichem Zuge. Den Zug erbffneten je zwei und zwei der alten Buͤrger, gefuͤhrt von einem Mitgliede des Ma⸗ gistrats und einem Stadtverordneten. Die Buͤrgerwache mit ihren Fahnen bildete vor dem Rathhause eine lange Hecke, durch die der Zug sich bewegte. In der St. Marien⸗Kirche wurde uͤber den Text: Psalm 107. V. 31. 32 geprediget. Wie diese, waren alle uͤbrigen Kirchen gedraͤngt voll. Nach der Kirche erging man sich auf den geschmuͤckten Straßen und Plaͤtzen. Musik ertoͤnte vom Rathhause und vom Marktthore. An diese Feierlichkeiten schloß sich ein, in den zu diesem Feste bereitwillig hergegebenen Saͤlen der Freimaurer⸗Loge, veranstaltetes Mittagsmahl, ein Buͤrgermahl im wahren Sinne des Wortes, und wie es diese Stadt noch nie gesehen. Jeder Stand, jeder Glaube reichte hier dem andern die Hand, jeder wetteiferte mit dem andern, um dieses Mahl zu einer der schoͤnsten Erscheinungen des Tages zu machen. Hochverehrte Gaͤste aus der Naͤhe und Ferne, die uns ein guͤnsti⸗ ges Geschick zugefuͤhrt, hatten sich dabei eingefunden, und haͤtten sie auch nur diesen Theil des Festes gesehen, sie wuͤrden den El⸗ bingern wenigstens das Zeugniß der Einigkeit nicht versagen koͤn⸗ nen. Hocherfreut wurde die Versammlung, als eben zu Anfange des Tisches, Schreiben des K. Ober⸗Praͤsidenten von Westpreußen und der K. Regierung zu Danzig, mit herzlichen Bezeugungen der Theilnahme an dem Feste der Stadt eintrafen. Das Nusßt⸗Chor . des Stadtraths Urban und der schoͤne Gesang eines hiesigen Singe⸗ Vereins erhoͤheten die Freude, und als der Ober⸗Buͤrgermeister die Gesundheit Sr. Maj. des Koͤniges ausbrachte und darauf die Gesundheit des Kronprinzen und des ganzen Koͤnigl. Hauses fol⸗ gen ließ, war die Freude der Gesellschaft aufs hoͤchste gestiegen. An eine begeisterte Rede des Seniors der hiesigen evangelischen Geistlichkeit, Superintendenten Schreiber, schloß sich der Toast: „Auf das Wohl der Stadt Elbing,“ und diesem folgten die vom Vorsteher der Stadtverordneten ausgebrachten Toasts auf das Wohl der K. Regierung zu Danzig und saͤmmtlicher Civil⸗ und Militair⸗ .“ Stroß

In den Straßen war es nun sehr lebendig geworden. Eine Seiltaͤnzer⸗Gesellschaft hatte ihren Schauplatz 8 8 dem nredeiige Wilhelmsplatz aufgeschlagen. Kletterstangen waren errichtet wor⸗ den, um die vielgeliebte Cocagna auch unserer immer unternehmen⸗ den Jugend einmal darzubieten. Bald fuͤllten den großen schoͤnen Platz viele tausend Menschen und die vollgedraͤngten Fenster und Balkone der anstoßenden Haͤuser bezeugten die Theilnahme der hoͤ⸗ hern Staͤnde auch an den Freuden der andern. Gesittet und dankbar bezeigten sich an diesem Elbinger Ehren⸗Tage die unteren Staͤnde fuͤr die, durch Anordnung der Festlichkeiten auch ihnen dar⸗ gebrachte Aufmerksamkeit; den ganzen schoͤnen Tag entstellte keine Unart, keine Stoͤrung. Kanum war die Daͤmmerung eingetreten, so verbreitete sich aus freiem Antriebe, eine freundliche Beleuchtung uͤber die ganze Stadt. Auch der Aermste bezeugte seine Theilnahme am feierlichen Feste durch das Licht am Fenster seiner niedrigen Huͤtte.

Vor allem gewaͤhrte das Marktthor einen malerischen Anblick. Auf den Umstand, daß durch dasselbe vor 50 Jahren die Preuß. Truppen zur Besitznahme der Stadt einzogen, deutete der in der hoͤchsten Thurmoͤffnung transparent angebrachte Preuß. Adler, das Wappen Elbings haltend, mit der U schrif t⸗ am 23. Sept. 277242ü

zog er segenbringend ein.