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Darnistadt waren die Truppen zum Herbst⸗-Manoeuvre zusam⸗ mengezogen. Es heißt, unsere Garnison wuͤrde ebenfalls dahin aufbrechen, und das erste Bataillon unserer Freiwilligen die Wachen hier versehen. — Am 25ten wurde das Post⸗Felleisen von Frankenberg nach Marburg, von mehreren Raͤubern an⸗ gefallen und durchsucht. Der Postillon fand indeß Mittel, den Geldbeutel der Aufmerksamkeit der Spitzbuben zu entzie⸗ hen. — Die Mauthgesetze werden im Großherzogthume Ba⸗ den mit aller Energie vollzogen. Es sind vielfache Versuche gemacht worden, jene Grundsaͤtze der Strenge zu erschuͤttern; sie sind aber an der Festigkeit der Behoͤrden gescheitert, die den reinen Zweck ohne Einmischung der finanziellen Interes⸗ sen im Auge behalten. — Kuͤnftigen Montag tritt hier die Weinlese ein; man ruͤhmt die Guͤte der Trauben sehr, und verspricht sich einen 181ger zum mindesten. Man ist indessen an Uebertreibungen der Winzer gewoͤhnt, und wird sich gern mit einem 1822er begnuͤgen. 1
Die warme Witterung machte an manchen Orten die Gaͤhrung des Weins heftig und gefaͤhrlich. Zu Weiningen (in der Schweitz) wurden sechs, durch die Duͤnste des Wein⸗ mosts betaͤubte Mannspersonen, mit Gefahr aus einem Keller Segen; an Zweien waren alle Wiederbelebungs⸗Versuche ver⸗
eblich. 1 Gotha. Die hiesige Zeitung enthaͤlt eine Vorladung aller Glaͤubiger der zu Loͤbichau e verwitweten Herzogin von Kurland, auf den 2o0. Febr. k. J., vor der Her⸗ zogl. Saͤchsischen Regierung zu Altenburg.
Hanover. Am 16. Sept. brannten zu Borckum 75. Haupt⸗Gebaͤude, 62 Neben⸗Haͤuser und 39 Scheunen, am a8ten zu Steyerberg 49 Haͤuser, und am 24sten zu Clausthal 28 Haͤuser ab.
Die Auricher Zeitung Nr. 70. liefert einen Beitrag zur Pruͤfung und v r. der Schiffer⸗Octanten von Oltmanns, der fuͤr Seefahrer von Interesse seyn duͤrfte.
Karlsruhe, 24. Sept. Den neuesten Nachrichten zu⸗ solge, wird uns das Gluͤck zu Theil, Se. Maj. den Koͤnig von Preußen, auf der Reise nach Verona, am 27. d. in unsern Mauern zu sehen.
Leipzig. Die Chaussee von Bautzen uͤber Loͤbau nach Goͤrlitz, ist auf Koͤnigl. Saͤchsischem Territorio nunmehr voll⸗ endet worden. Der bedeckte Postwagen, der bisher von hier nur bis Bautzen ging, wird, vom 1. Okt. an, bis Goͤrlitz gehen.
Muͤnchen, 25. Sept. Damit Se. Maj. dem diesjaͤhri⸗ gen Central⸗Landwirthschafts⸗Feste in Person beiwohnen koͤn⸗ nen, ist die Verlegung des Begehungs⸗Tages vom 6ten auf den 13ten Oktober erfoderlich, an welch letzterem Tage sodann Hoͤchstdieselben das besagte Fest mit Ihrer Gegenwart ver⸗ herrlichen, und hiedurch Ihren treuen Unterthanen einen neuen Beweis landesvaͤterlicher Theilnahme an dieser, auf das Wohl der Nation so einflußreichen Anstalt geben werden.
Am 298. Sept. gingen zu Winklarn im Regen⸗Kreise, 91 Wohnhaͤuser und 124 Scheunen in Flammen auf.
Rappenau (Großherzogthum Baden), 19. Sept. Durch die Fortsetzung des (S. 1161 erwaͤhnten) Bohrversuchs auf Salzsoole, sind auch die hoͤchsten Erwartungen befriedigt wor⸗ den. Der Gehalt der Soole stieg am 12. d. von 25 auf 28 Grade; sie ist somit durchaus mit Salz gesaͤttigt. Das Salz⸗ Lager selbst wurde bereits 18 Fuß tief angebohrt; der ausge⸗ foͤrderte Bohrschmand besteht aus sehr reinem Steinsalz, wel⸗ ches nur wenige fremdartige Bestandtheile enthaͤlt.
Stuttgart, 24. Sept. Im Unterlande sind schon sehr
vppiele diesjaͤhrige Weine verkauft worden, und der Zug der
Weinfuhren durch unsere Stadt war seit vielen Jahren nicht so bedeutend, als dieses Jahr. Das Einfuhr⸗Verbot Franzoͤ⸗ sischer Weine scheint hiebei sehr wohlthaͤtig zu wirken: denn es kommt eine betraͤchtliche Zahl von Weinkaͤufern aus der poberen Schwarzwald⸗Gegend, welche sich sonst zum Theil aus dem Elsaß mit Wein versahen. 11““ Wien, 23. Sept. Am 22. d. M. Nachmittags wurde der hie⸗ sigen Garnison die Ehre zu Theil, sich auf dem Exercterplatze, der sopgenannten Schmelz, vor Ihren Majestaͤten unserm Allergnaͤdig⸗ sten Kaiser und seinem erlauchten Gaste, dem Kaiser Alexander, in einem Revue⸗Manoeuvre, produciren zu duͤrfen. Gleich nach 3 Uhr erschienen die beiden Majestaͤten zu Pferde, der Kaiser Alexander in der Obersten⸗Uniform Seines Oesterreichischen Infanterie⸗Regi⸗ ments, begleitet von allen hier anwesenden Erzherzogen, K. K. H. H., der gesammten Generalitaͤt und einem glaͤnzenden Gefolge, am linken Fluͤgel des Kavallerie⸗Treffens, ritten unter den hergebrach⸗ ten militairischen Ehrenbezeugungen, die Fronte desselben ab, bega⸗ ben sich demnaͤchst zur Infanterie, besichtigten beide Treffen, und stellten sich dann rechts auf der Anhoͤhe auf, um die ersten Bewe⸗ ungen der Truppen uͤbersehen zu koͤnnen, denen beide Monarchen slene immer folgten. Mit einer heftigen Kanonade des ersten In⸗
anterie⸗Treffens und einem gut unterhaltenen öbe
begann das Manoeuvre, und die ganze Division fuͤhrte nun einige der am schoͤnsten ins Auge fallenden Evolutionen, unter fortgesetz⸗ tem Feuer, mit der diesen geuͤbten Truppen gewohnten Genauig⸗ keit und Praͤcision aus; das Ende derselben bezeichnete ein Auf⸗ marsch der ganzen Division in die rechte Flanke der ersten Aufstel⸗ lung in einer Fronte vor dem Kavallerie⸗Treffen; einen imposan⸗ ten Anblick gewaͤhrte diese ausgedehnte schoͤne Truppenlinie, die beinahe den ganzen Exerzierplatz in seiner Laͤnge durchschnitt. Auf einmal theilte sich diese Linie aus ihrer Mitte, und oͤffnete, durch den Abmarsch mit Abtheilungen rechts und links, der Kavallerie das Feld zu ihren Bewegungen; diese ruͤckte nun in einem kunstgerech⸗ ten Frontmarsche in Trapp vor, setzte sich sodann in mehrere Ko⸗ lonnen, von denen eine unter heftigem Kanonenfeuer ein gut be⸗ rechnetes Flanken⸗Manoeupre machte, worauf endlich nach mehreren Bewegungen vor⸗ und ruͤckwaͤrts, die ganze Kavallerie sich unter dem Schutze ihrer Geschuͤtze wieder in eine Linie zur Attaque for⸗ mirte, welche trefflich ausgefuͤhrt wurde. Den Schluß des Gan⸗
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en machte das Defiltren mit Abtheilungen in Parade vor den
en Majestaͤten, bei welchen sich nun auch Ihre Majestaͤt die K. serin mit allen hier Fwevr- Erzherzoginnen K. K. H. H. i reren Kaleschen, in welchen Aller bch Bewegungen der Truppen in einiger Entfernung gefolgt war eingefunden hatten.
Am 5. Jul. starb der Gouverneur von Siebenbuͤrgen, Banffy, 55 und am 7. Aug. der Hofkanzler, Graf Teleckh. . Jahre alt. b
Livorno, 21 Sept. Unter mehreren seit dem zsten d. hier eSee. Schiffen, befanden sich auch die Na Ann und Elisa, Schiffe der Vereinigten Staaten, welche von 8 matra und Batavia kamen, und 850,000 Pfd. Pfeffer, 80,000 p Kaffee, und 1108 Zinnplatten brachten.
Rom, 21. Sept. Die Kongregation de Sacri Riti, unter sitz Sr. Heiligkeit, hat die (S. 1169 erwaͤhnten) von Giuliang S. Agostino gewirkten Wunder, in ploͤtzlicher Heilung einer kut ken Frau und eines kranken Kindes bestehend, als guͤltig anerkang und diesen Beschluß durch den Druck bekannt gemacht.
— Seit der Stiftung der Deutsch⸗ evangelischen Gemeiz hieselbst, d. h. seit 1819, wurde der oͤfsentliche Gottesdienst, Sonntags, durch die vielen anwesenden Fremden immer recht za reich besucht, und das Presbyterium gewann, durch die Freigel keit Einzelner, bedeutende Mittel fuͤr die Armenpflege. Im N laufe von eilf Monaten sind uͤberhaupt in der Gemeinde⸗K. 309 Scudt eingegangen, und 275 Seudi ausgegeben worden. 2 Abend⸗Andachten, die woͤchentlich einmal gehalten werden, geh fort, und die regelmaͤßigen Theilnehmer derselben machen † Art von Ausschuß aus, dem, mehr als den meisten Anda Kirche und Religion am Herzen liegen. Das Reformatigeg Fest feierten wir mit Kommunion. Die Meisten kannten! selbe fruͤher kaum dem Namen nach. Die hohen Feste fei wir zwei Tage. Zu Ostern hatten wir zwei und vierzig K munikanten, und, wie unser Gottesdienst beendigt war, raͤun wir den Franzosisch⸗Reformirten unsere Kapelle ein, die auch 8” Versammlung von nahe an vierzig Personen ausmachten, 8 saͤmmtlich das Abendmahl genossen, welches ein durchreisender Ge liche aus Marseille reichte. Diese zahlreiche Feier eines zweifach evangelischen Gottesdienstes bei offenen Thuͤren und mit Orgelt mag zu der falschen Nachricht Veranlassung gegeben haben, die einer deutschen Zeitung gelesen worden ist, baß der Papst den E
gelischen freie und oͤffentliche Religions⸗Uebung in Rom gestatz
und daß diese bereits das Abendmahl in einer Kirche gefeiert haͤt
Neapel, 9. Sept. Gestern hatte das Fest der heiligen Juf frau di Piedigrotta statt, welches mit einer bisher nie gesehen Pracht begangen wurde. Drei Brigaden öö rupy mit den dazu “ Artillerie⸗Batterien, vom Militair⸗G verneur von Neapel, Prinzen von Hessen⸗Homburg befehligt, ren in groͤßter Parade ausgeruͤckt, und die zahlreichen Artille Salven der Forts wurden von den Schiffen auf der Rhede ern dert. Auch drei Brigaden der neu organisirten Neapolitanise Armee waren unter den Waffen, deren schoͤne und kriegerische H. tung man besonders bewunderte.
Warschau. Der, zum Gedaͤchtniß des Senats⸗Praͤsiden Grafen Stanislaus Potocki, in Guecin angelegte Garten der Da barkeit und Freundschaft, hat sich in dem einen Jahre sehr erweitert. tockis Verehrer haben eine große Anzahl Baͤume gepflanzt, die freudiges Wachsthum und ein hohes Alter versprechen; ber d wird das Andenken der Verdienste des Mannes sie weit uͤberl⸗
St. Petersburg. Am 8. Aug. starb zu Moskau der b. medikus Sr. Maj., wirkliche Etats⸗Rath und Ritter Dr. Nicht im 55sten Jahre seines Lebens; unter andern Lehranstalten Deu lands, auf denen er sich gebildet, studirte er auch zu Berlin bef ders die Entbindun skunst. Bei Gelegenheit der gluͤcklichen E bindung Ihrer Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrstin Alexandra Fecl rowna in Moskau, ward er zum Leibmedikus am Hofe Kaiserl. Maj. ernannt. Seine Geschichte der Medicin in Rußle 1813 — 1617, in 3 Theilen, ist ein schaͤtzbares Denkmahl seiner! Feemnee und Kenntnisse, es ist auch in die Russische Spra uͤbersetzt.
Die neulich (S. 1170) abgebrochenen Nachrichten aus derg charei melden weiter Folgendes. Zinsbar den Bucharen sindt Truchmenen, ein Nomadenvolk von 900,000 Seelen. und unterhalten ein Korps von 50,000 Kriegern, und geben 40 Hammeln jaͤhrlich einen an ihren Schutzherrn. Ihre Pfenl Argamaken genannt, sind wegen Schoͤnheit und Ausdauer weit breit beruͤhmt; mehreremagle hat unser Hof einige derselben; Geschenk erhalten. — Die Zahl der Juden betraͤgt ungefaͤhr 40 Jeder Mann zahlt monatlich einen Tanga (z eines Holl. Du ten), Frauen und Kinder sind frei. Mit dieser Abgabe bestre der Chan seinen und seines Harems Hofstgat. Die Juden uͤ ihren Gottesdienst oͤffentlich, sind vortreffliche Arbeiter in Eis Silber und Kupfer, verfertigen die besten Seidenwaaren, und nießen alle buͤrgerlichen Freiheiten, nur duͤrfen sie in der Resid nicht reiten, und nie Shawls oder seidene Kleider tragen. — 2 Kaͤlte steigt in der Bucharci nie uͤber 10 Grad. Mais ist Hauptnahrung des Reichsten wie des Aermsten. Die Baumw gedeiht vortrefflich und ist das vorzuͤglichste Ausfuhr⸗Produkt „ Rußland. Die ausgezeichnetsten Manufaktur⸗Artikel hinsicht der Ausfuhr, sind die Schlafroͤcke; mehrere tausende dieser n Bucharischen Maͤdchen und Frauen, aus Baumwolle und (lh gefertigten weichen und warmen Huͤllen, gehen jaͤhrlich uͤked Graͤnze. Die Verfertigerinnen tauschen sich dafuͤr Tuͤrkisse N den persan, Rubinen und Lazursteine von den Bewohnern! Provinz Badachschan, und Korallen, Smaragde, Hyazinthe 0 Sapphire von den Russen ein. Kommt ein Russe in die Buchars so muß er von 20 Dukaten, die er fuͤr seine mitgebrachten Waan loͤst, einen an den Chan abgeben; ist der Russe aber muhame nischer Religion, so giebt er nur von 40 einen. Dieser Eingang Zoll betraͤgt im Ganzen jaͤhrlich ungefaͤhr 47,000 Dukaten; Chan darf sie aber nicht in seinem persoͤnlichen Nutzen verwend sondern muß damit die Armen, die nicht arbeiten koͤnnen, und stuͤtzen. — Laͤmmerfelle, besonders ungeborne, gehen stark nach Chi⸗ Rußland und in die Tuͤrkei.
Semlin, 12. Sept. Nachrichten aus Larissa vom 28. Au zufolge⸗ befand sich Churschid Pascha dort, und sammelte n
ruppen. Die von ihm als Geißeln ausgehobenen Bischdͤfe, ug mehreren Primaten, hatte er zu sich beschieden und ihnen erkla sie moͤchten sich nach Morea als Unterhaͤndler verfuͤgen, und Moreoten, im Namen des Sultans, große Privilegien nach Art
* 8
H. in mal. und Höchsidieselben *
Potte liegt bei Patras;
Sie stalß
wvier versprechen, wenn sich Morea freiwillig wieder unterwuͤrfe.
Bischofe reisten am 22. Aug. unter Geleite nach Korinth ab, Odie Griechen legen dieser Reise einen ganz andern Beweg⸗ unter. Nach ihnen soll Churschid Pascha bloß um die zlieferung der, waͤhrend seines Zugs nach Morea von den Grie⸗ gefangenen Bei's unterhandeln. Smyrna. Der Spectateur oriental vom 9. und 16. Aug. giebt
richten aus Zea und Hydra, wonach sich die Unfaͤlle der Grie⸗ n bis dahin von allen Seiten bestaͤtigen, und faͤhrt dann also „‚Die Senats⸗Mitglieder haben die Flucht ergriffen, die Na⸗ al⸗Kasse ist verschwunden, uͤberall herrscht Verwirrung und hrecken. Viertausend Fluͤchtlinge wollten sich auf die Jonischen seln retten, wurden aber nicht zugelassen. Viele Familien haben
Zea und andern Inseln eine Zuflucht gefunden. Die Tuͤrkische 1 auf den Inseln des Archipelagus war man großem Schrecken. Fuͤnf Senats⸗Mitglieder sollen die Sache Vaterlandes verrathen haben. Argos wurde in Brand esteckt, sich die Nachricht verbreitete, daß 20,000 Tuͤrken bei Korinth gekommen seyen.“ In einem Schreiben aus Argos heißt es: Pir sind uͤberzeugt, daß der oberste Rath Moreg an die Tuͤrken kauft hat. Wie koͤnnte man es sonst erklaͤren, daß die vier, den⸗ ben bildenden Mitglieder Korinth 14 Tage vor dem Einmarsch Tuͤrken verlassen haben? daß Thanos, einer von ihnen, sich
Argos wegbegeben und auf ein Englisches Schiff im Meerbu⸗ von Napoli gefluͤchtet hat? Kolokotroni, unterrichtet von diesen trieben, hat die des Verraths Verdaͤchtigen arretiren lassen. Ne⸗ 3, der Minister des Auswaͤrtigen, ist auch darunter. Thanos rde, auf Hypsilanti's Veranstaltung, durch jehn bewaffnete Boote z dem Englischen Schiff herausgeholt und ebenfalls verhaftet. e Griechische Flotte ist nirgend zu sehen.
Madrid, 21. Sept. Das Schicksal der zu den Bataillons des rdo gehdrig gewesenen Koͤnigl. Gardisten ist nunmehr definitiv schieden; sie sind in drei Klassen getheilt, die der beiden ersten den in verschiedene Linien⸗Regimenter vertheilt, die der letzten r vor Gericht gestellt. — Zwei Eskadrons des Regiments Prinz dnach Burgos abgegangen. — In Ronda sind mehrere Geistliche, der heilnahmean der letzten Verschwoͤrung uͤberwiesen, hingerichtet wor⸗ .— Eine Flottille der Barbaresken⸗Staaten kreuzt gegenwaͤrtig im ittelaͤndischen Meere und macht Jagd auf Spanische Schiffe. —
außerordentliches Zeitungs⸗Blatt vom 7. verkuͤndigt mit allen tails einen erfochtenen Sieg uͤber Quesada, Ladron, Juanito und
Trappisten, die sich vereinigt haͤtten, um den Besitz von Jaca erfechten. — Am pten traf ein Geldtransport von 6 Mill. n⸗ von den Pariser Handlungs⸗Haͤusern Ardouin und La⸗ e, hier ein.
Briefen aus Cuba zufolge, ist der Hafen zu Orguia jetzt mit tropaͤischen Waaren uͤberschwemmt, die zu beispiellos wohlfeilen tisen verschleudert werden; sie kosten den Verkaͤufern nichts, denn se sind lauter Kaper, die hier ihre Hauptniederlage haben. Ver⸗ iedene hiesige Kaufleute wollten die wohlfeilen Preise benutzen, dkauften große Quantitaͤten dieser Europaͤischen Produkte, um seewaͤrts wieder zu reportiren; aber die Waaren wurden, von en Kapern genommen, kurz darauf zum zweitenmagle wieder r verhandelt. Die Bemuͤhungen der Kaufleute, ihr Eigenthum reklamiren, waren vergeblich. Einige hiesige Haͤuser sind daher
anmehr in Begriff, mit den Kapern einen foͤrmlichen Kontrakt
bin abzuschließen, daß sie ihre Schiffe bis auf eine gewisse Hoͤhe voyren sollen. Urgel, 13. Sept. Zum großen Erstaunen der Bewohner traf eneral Quesada mit einem geringen Gefolge vor einigen Tagen rein; er leistete am ꝛ2ten der Regentschaft den Eid der Treue dreisete heute wieder zu seinem Armee⸗Korps ab. — Auch Don zuya Alvarez von Toledo und der Trappist sind hier angekommen. Barcelona, 11. Sept. Wie weit die Gewalt der Willkuͤhr r geht, beweist folgende Thatsache. Nach der (S. 1193. d. Z. er⸗ vnten) Verbrennung der Proklamationen der Regentschaft von gel,ließ die Stadt⸗Behoͤrde, auf wiederholtes Andringen des Vol⸗ und der Garnison, mehrere durch die oͤffentliche Meinung als kikonstitutionell bezeichnete Personen, in der Nacht vom 5ten zum in verhaften; es befinden sich darunter: der Koͤnigl. Stadthal⸗ der Gouverneur der Citadelle, drei Generale, verschiedene Mi⸗ * und Civil⸗Beamte und mehrere Kapuziner und andere he.
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ndels⸗Berichte.
Arnsberg, 5. Sept. Mittelmaͤßige Kuͤhe werden zu 10 bis Rthlr. gem. Geld verkauft, und vom ausgesuchten fetten Wei⸗ ieh, 00 Pfd. zu 6 ½ Rthlr. Das Paar Hammel kostete sonst Rthlr., jetzt 44 Rthlr. Auf den Pferdemaͤrkten sind die 3 und Monat alten Fohlen zu 6 u. 8 Rthlr. gem. Geld losgeschlagen örden. Bei der Wohlfeilheit der ord. Wolle (12 Rthlr. gem. Geld 0 100 Pfd., wie solche zu Lippstadt verkauft worden), lohnt es
nicht mehr, Schaͤfereien zu halten, und das Getreide scheint n vollends zum Unwerth herab zu sinken. Bei einer juͤngst in ppstadt Statt gefundenen oͤffentlichen Versteigerung einer Par⸗ e Weitzen, konnten fuͤr den Schffl. Berliner Maß, nur 357 und Sgr. erhalten werden.
11XX“
Verlin. Die Angabe des Journal de Francfort: daß der Koͤ⸗ Staatskanzler, Hr. Fuͤrst von Hardenberg uͤber Leipzig und hinfn 7 Wien reise, ist unrichtig, da Se. Durchlaucht uͤber
en gehen.
. der in Breslauer Blaͤttern enthaltenen Nachricht, daß 88 eh. Ob. Baurath und Ritter Schinkel, und der Prof. Rauch, r. Maj, auf Allerhoͤchstdessen Befehl, nach Verona folgen wer⸗ üist hier zur Zeit noch nichts bekannt.
85 eben ist hier ein hoͤchst interessantes Werk erschienen, das den 5 fuͤhrt: „Die Stadtverordneten zu Berlin an ihre
buͤrger uͤber die Verwaltung ihrer Kommunal⸗An⸗ migenheiten,“ und sich uͤber die verschiedenen Haupttheile der ummunal⸗Verwaltung, als uͤber die Kaͤmmerei, die Stadtkasse, onvaliden⸗Unterstuͤtzungs⸗Kommission, die Stadtvoigtei⸗Depu⸗ on, die Milttair⸗Deputation, die Servis⸗ und Einquartierungs⸗ zutgtion, die Forst⸗ und Oekonomie⸗Deputation, die Vorspann⸗ . valtung, das Schulwesen, das gesammte Armenwesen und die werbe⸗Steuer⸗Deputation, auslaͤßt. — Der Raum dieser Blaͤt⸗
ter gestattet nicht, eine weltlaͤuftige Anzeige dieses Buches zu lie⸗ 8 fern, nur Einiges erlauben wir uns, daraus mitzutheilen. In den Jahren 18 ½ haben 2630 Personen das Buͤrgerrecht gewonnen; darunter 680 unentgeltlich. In gedachter Zeit ist die Stadtschuld um 126,172 Rthlr. 19 Gr. vermindert: sie betraͤgt noch 3,966,620 Rthlr. 4 Gr. Der Kours der Stadt⸗Obligationen ist von 92 ½ auf 200 gestiegen. Die Uebersicht vom allmahligen Fortgange und jez⸗ zigen Zustande der Sparkasse gestellt sich also: 4 Der jedes⸗ malige Bee- stand am
Betrag der
215 Betrag der
und Zurech⸗ Jahres⸗ nung der lungen. +
Zinsen. saolnß... Rthlr. Gr.] Rthlr. Gr.] Rthlr. Gr. 965
1410
Zahl der Zeitraum. Interes⸗
14 032 — 54/,6909 —
II1“
14,491 18 47/068 [21 67,325
116,001 —
459 18 6,401 21 2556 17,121
4324 35/159 —I 287,445 —
Der Verpflegungssatz fuͤr einen, auf der Stadtvoigtet besindli⸗ chen Gefangenen, war im v. J., wenn er sich selbst bekoͤstigte, tag⸗
lich 2 Gr. 8½ Pf, wenn er von der Anstalt bekoͤstigt ward, 3 Gr. Der hierin mit inbegriffene Bekoͤstigungssatz war ⸗ Gr.
11 ¾ Pf. 2 ½ Pf. Unter verschiedenen von außerhalb verschriebenen Decken fuͤr die Gefangenen, haben die in der Straf⸗ und rungs⸗Anstalt zu Landsberg an der Warte, hinsichtlich des Fabri⸗ kats und Preises, den Vorzug verdient. Im Jahre 1820 wurden
robe⸗
7727 Gefangene zur Stadtvoigtei gebracht; die Anzahl der ihnen
in demselben Jahre gereichten Mundportionen betrug 105,9 Unter den Kriminalkosten sind, was fuͤr den Unkundigen wohl ei⸗ ner naͤhern Auseinandersetzung bedurft haͤtte, die Beerdigungskosten verungluͤckter oder sich selbst entleibter Individuen, fast die betraͤcht⸗ lichsten, sie belaufen sich im J. 1820 auf 357 Rthlr. 6 Gr. — Jn den letzten 4 Jahren haben von 5169 Mann, die zur Musterung gefogen wurden, im Durchschnitt jaͤhrlich nur 237 Mann fuͤr das stehende Heer ausgehoben werden koͤnnen. Wenn man die verschie⸗ denen Ursachen der Untauglichkeit naͤher beleuchtet, so ergiebt sich, daß der kleinere Theil der Untauglichen besondere hatte, der groͤßere dagegen an allgemeiner Brust⸗ und Koͤrperschwaͤche, der Folge eines verkuͤmmerten Wachsthums, litt. Dies ist auch die
Ursache, daß selbst von den zum Militair⸗Dienst tauglich befunde⸗
nen Leuten, niemals die hinreichende, fuͤr die Garde⸗Regimenter
verlangte Zahl hier ausgemittelt werden kann. — Die Kosten der 6
Landwehr⸗Pferdegestellung betragen jaͤhrlich 5019 Rthlr. 3Gr. 51 Pf. — Sehr belehrend ist die aktenmaͤßige Darstellung der Dervsz⸗ vf 8 Einquartierungs⸗Angelegenheiten von 1805 bis 1817. Mehrere Eigenthuͤmer miethen ihre Einquartierung fuͤr monatlich 2½ Rthlr. aus; die Servis⸗Kasse verguͤtet nur 18 Gr. Unter einer Quar⸗ tier⸗Portion wird fuͤr Ein Mann Einquartierung verstanden. Auf die
Jahre z8⁄⁄ fallen solcher Quartier⸗Portionen 9,908,503z. — Die “
Einnahme an Miethssteuer betrug in den naͤmlichen 4 Jahren 926,581 Rthlr. 20 Gr. 3 Pf. Der jaͤhrliche Mieths⸗ Ectra⸗ 85“
5927 Haͤusern belaͤuft sich auf 3,074,750 Rthlr. — Die Zahl der Ver⸗ pflegten im Arbeitshause, nach Tagen berechnet, betrug im v. J. 167,36 3z. Von den im v. J. daraus entlassenen 206 Personen, sind 25 Maͤnner
und 22 Frauen von Neuem wieder eingebracht worden; in der Regel verhaͤlt sich die Zahl der weiblichen Arrestantinnen zu den maͤnnlichen Arrestanten, wie 1 zu 3, aͤhnliche Erfahrungen hat man auch in der Stadtvoigtei gemacht; sie scheinen zu bestaͤtigen, daß es mehr luͤder. liche und verbrecherische Maͤnner als Frauen gebe. — Die vom Geh. Ober⸗Medizinal⸗Rath Dr. Welper angegebene Strafmaschine ist bei abgehaͤrteten und verstockten Menschen als zweckmaͤßig be⸗ funden worden. Fruͤher war der Verdienst eines Arbeiters im Ar⸗ beitshause, taͤglich nur 7 Pf., jetzt belaͤuft er sich auf 2 Gr. Pf. — Doch wir brechen mit unsern Auszuͤgen hier ab, und uͤberlasfen 1 denen, die am Gemeinwohl Berlins Antheil nehmen, das Werk selbst zu lesen, das jeden, auch den auswaͤrtigen Kommunal⸗ Be⸗ amten interessiren, und allen Buͤrgern der Preuß. Monarchie, den de staͤdtischen Verfassung von Neuem kund
Arnsberg, 26. Sept. Zu Gesecke im Kreise Lippstadt haben sich zwei merkwuͤrdige Faͤlle der Heilung durch 18
sten von Hohenlohe zugetragen. Die z8jaͤhrige Tochter des dor⸗ tigen Stadtschuldheiß litt, nach dem Berichte des Stadt-Arztes, uͤber 5 Jahre an Herzklopfen, und in d. J. an Verschwoͤrung der Fingernaͤgel und der Ellenbo⸗
gen, ohne daß die vielfache aͤrztliche Huͤlfe ihr etwas anders, als periodische Linderungen haͤtte verschaffen koͤnnen. In diesem Zu⸗-
stande hatte sie sich an den Fuͤrsten von Hohenlohe gewendet, well cher ihr versprochen, am 5. Mai fuͤr ihre Gesundheit zu beten, und sie angewiesen, alsdann ebenfalls ihr Gebet zu verrichten. An die⸗
sem Tage nach verrichtetem Gebet fuͤhlte sich die Kran Schmerzen und gesund; seit Weihnachten . v fast ganz verschrumpft und entnervt, war sie fruͤher nicht im Stande, sich im mindesten aufrecht zu halten, gleich nach vollendetem Gee- bet stand sie auf, und ging ihrem gerade von einer Geschaͤftsreise zuruͤckkommenden Vater auf den Hausflur entgegen. Der erwaͤhnte Stadt⸗Arzt, welcher nach einiger Zeit, wo ihm der Vorfall bekannt geworden, das Maͤdchen besucht hat, bekraͤftiget, daß munter, bei guter Eß⸗ und Schlaflust, sich, außer einiger Schwaͤche, sehr wohlfuͤhlend, dis Geschwuͤlste an den Fuͤßen verschwunden, u. die Geschwuͤre an den Fingern und den Ellenbogen vertrocknet gefunden. Der andern Person, einer 60jaͤhrigen Witwe, Jahre bettlaͤgerig gewesen, von gichterischen Zufaͤllen gequaͤlt und davon fast ganz krumm zusammen gewachsen war, hatte der Fuͤrst den 7. Jun. bestimmt, um fuͤr sie zu beten, und auch selbst ihr Gebet sn verrichten. Auch diese Kranke wurde an demselben Tage von hren Uebeln befreit. Derselbe Stadt⸗Arzt und der Kreis⸗Wund⸗ Arzt fanden die fruͤher in einem so elenden Zustand gekannte Frau, munter, ohne Schmerzen, ohne Kruͤcken und Unterstuͤtzung gehend, ihre Hausarbeit, wie in gesunden Tagen verrichtend, und die Haͤnde, die noch durch Gichtknoten verunstaltet und gekruͤmmt wa⸗ ren, frei und ohne Schmerzen bewegend. Diese Thatsachen sind an und fuͤr sich selbst nicht zu bezweifeln. Viele Kranke aus dem hiesigen Regierungs⸗Bezirk aber, die Heilung durch Gebet auf glei⸗
che Art gesucht, und gleiche Zusagen und Vorschriften erhalten ha 8
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auptgebrechen
abwechselndem wassersuͤchtigen Zustande,
im Bette,
er dasselle
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