1822 / 120 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 05 Oct 1822 18:00:01 GMT) scan diff

ben, sind

krank geblteben. Der Kreisp vstkus zu Lippstadt aͤußert sich uͤber obige

eide Ereignisse folgendermaßen. „Der erste Fall, die Krankheit des 18iährigen Maͤdchens betreffend, scheint wenig geeignet zu seyn, als ein wichtiger Beitrag zu den Heilun⸗ en des Fuͤrsten angemerkt zu werden, indem hier keinesweges wirkliche Heilung, sondern nur anscheinend guͤnstige Veraͤnderung 8 diese nur allmaͤhlig erfolgte, und das Leiden des fraglichen Individuums, als Entwickelungs⸗Krankheit petrachtet werden kann, welche gerade hei diesem Alter, und bei der dieser Krankheit so sehr guͤnstigen Witterung, durch physische

der Krankheitsform eintrat,

Reitze unterstuͤtzt, allerdings eine vortheilhafte Wendung nehmen

fonnte. Weit auffallender aber, und fuͤr den erfahrenen Heilkuͤnst⸗

ler interessanter, springt der zweite Fall in die Augen, wo eine beinahe 60jaͤhrige Frau, welche g9 Jahr bettlaͤgerig, von Gicht bei⸗ abe krumm zusammen gewachsen, am ersehnten Tage der Befreiung voon ihren Leiden, auch ohne alle physische Einwirkung, ploͤtzlich ge⸗ heilt wird, und sollte diese Heilung guch nur transitorisch seyn.

Wenn den physischen Mitteln des Heilkuͤnstlers, das Vertrguen, die Hoffnung und der Glaube des Kranken, als kraͤftig mitwirkende

Einfluͤsse zur Seite stehen, und wenn der physische Arzt, ohne alle

phvysische Einwirkung lediglich durch diesen gewaltigen Hebel, oft Krankheiten der edelsten Organe heilt, so ist es freilich denkbar u. erklaͤrlich, daß da, wo die Hoffnung so aufgeregt, und der Glaube so gesteigert ist, daß dem Helfer in der Noth uͤbermenschliche Kraͤfte zugetraut werden, auch nur selten wahrgenommene Metamorpho⸗ sen im Organismus hervorgebracht werden koͤnnen, welche nur bei dieser hoben Steigerung der die Vitalitaͤt erhoͤhenden Gemuͤths⸗ Affekte, durch die Nerven, als Leitschnuͤre des Lebens⸗Princips, zu Stande kommen koͤnnen immer aber bleibt es fuͤr den denken⸗ den Arzt eine bedeutungsvolle Erscheinung, die ihn anspornen soll, die nur zu sehr vernachlaͤßigte physische Kur⸗Methode mit auf ra⸗ tionellem Wege zum Wohle seiner Kranken moͤglichst zu benutzen. Breslau, 27. Sept. Se. Durchlaucht der Fuͤrst Staatskanz⸗ ler langte gestern gegen Abend im hohen Wohlseyn hier an, stieg in dem Gasthofe zu den drei Bergen ab und wurde von mehre⸗ ren hoͤhern Militair⸗ und Civil⸗Personen empfangen. Nachher ge⸗ ruhete Hoͤchstderselbe, die Aufwartung der hiesigen Civil⸗Behoͤr⸗ den und anderer Standes⸗Personen anzunehmen, und setzte heute sehr fruͤh Seine Reise nach Wien fort. 8 Die Hrn. Schall und v. Holtei kuͤndigen, unter dem Titel: „Deutsche Blaͤtter fuͤr Poesie, Literatur, Kunst und Theater,“ eine neue Zeitschrift an, in der sie die Gediegenheit des Morgenblattes, die zarte Anmuth der Abendzeitung, die innere und aͤußere Nettig⸗ keit der Wiener Moden⸗Zeitung und die lebendige Vielseitigkeit des Berliner Gesellschafters zu vereinigen, sich bestreben wollen.

Fischhausen (Reg. Bez. Koͤnigsberg). In der Nacht vom 22sten auf den 25sten Sept. brach auf dem hloͤfigen, sogenannten Pillauer⸗Thor, woselbst sich auch das Stadtgefaͤngniß befindet, Feuer äaus, welches mit solcher Gewalt um sich griff, daß der auf diesem Thore wohnende Stadtgerichts⸗Diener, sein und seiner beiden Kin⸗ der Leben, die seine Fraͤu ihm unversehrt nachwarf, nur durch ei⸗ nen gewaltsamen Sprung aus dem Fenster retten konnte. Die beim. Suchen nach dem dritten Kinde sich zu lange verweilende Mutter wurde halb verbrannt, und einer der Arrestanten, der zufaͤllig die letzte Nacht seiner Strafzeit abzusitzen hatte, vom Dampfe erstickt, durch kuͤhne Entschlossenheit der beiden Maurer⸗Gesellen Ekert und Moͤrke aus den Flammen gerettet. b

Die ganze Stadt waͤre in dieser ungluͤcklichen Nacht ein Raub der Flammen geworden, wenn nicht der, erst seit einigen Tagen in unsern Mauern sich besindende interimistische Landrath, Graf von Schwerin, als erster und letzter auf der Brandstaͤtte, mit rastlosem Eifer und Umsicht die hiesigen Feuer⸗ und Loschanstalten geleitet haͤtte, welches ihm und den beiden Errettern der dem Tode nahen Frau, der hiesige Ort stets dankbar anerkennen wird.

Frankfurt a. d. O. Am 24. Sept. Morgens wurde in ei⸗ nem Winkel der hiesigen Oberkirche, dem Postgebaͤude gegenuͤber, ein fruͤhzeitiges todtes Kind maͤnnlichen Geschlechts gefunden; die Mutter desselben ward bald entdeckt. Sie war unlaͤngst mit der von Berlin nach Breslau gehenden Post angekommen, und wollte auf der Stelle, wo es gefunden worden war, geboren haben. Es ermittelte sich jedoch spaͤter, daß die Geburt schon auf der vorlie⸗ genden Station Muͤncheberg stattgefunden hatte.

Hochkirch. (Reg. Bez. Liegnitz.) Der Kurfuͤrst von Hessen

K. H. Chef des 21. Infanterie⸗Regiments (2ten Schlesischen), hat

demselben eine vollstaͤndige silberne Janitscharen⸗Musik geschenkt.

Sie kam am 8 Sept. hier, wo das Regiment Behufs des Herbst⸗

Mandvers kantonirte, an, und ward am folgenden Tage einge⸗

weiht. Der halbe Mond, welcher beinahe 60 Pfund wiegt, enthaͤlt

38 Pfund reines Silber, und die goldenen Quasten an der daran

befindlichen Muhameds⸗Fahne sind hoͤchst kostbar. Alle Holztheile

bestehen aus aͤchtem Ebenholze. 1“

Koblenz, 26. Sept. Die Truppen⸗Uebungen sind nunmehr voruͤber und unsere Garnison ist seit gestern zuruͤckgekehrt. Se. K. H. der Prinz Wilhelm, welcher den Uebungen beigewohnt hatte,

ist gestern Morgen von hier nach Duͤsseldorf abgegangen, wird aber

in Kurzem wieder zuruͤck erwartet.

Die Weinberge sind mit Winzern bedeckt und die Lese ist in vollem Gange. Wie gewoͤhnlich hat man mit dem rothen Weine begonnen und diese Arbeit war kuͤrzer, als man es wuͤnschte, in⸗ dem es nicht viele rothe Trauben giebt. Dagegen wird die Qua⸗ litaͤt des rothen Weines desto koͤstlicher werden. Weißen Weines giebt es sehr viel und gleichfalls von guter Qualitaͤt. Besonders wird sich in beider Hinsicht der Moseler auszeichnen. Auch regen sich uͤberall die Spekulanten, um Ankaͤufe zu machen, und es wird unfehlbar der Fall eintreten, daß der aͤltere Wein verhaͤltnißmaͤßig v . bn neue.

wenberg (Reg. Bez. Liegnitz). Am 21. Sept. wurde in Welkersdorf ein Strauß schoͤner Pe rdnmn, 88 t8 Talken⸗ .2 8 mn8⸗ 87 2 bewrecfcenund bluͤhender Erdbeeren an emselbe engel gepfluͤckt. ie Aurike

reits wieder zu bluͤhen. 5. 8 1 vin 8

8 ““ v11“ 8

Kuͤnstler⸗Reisen im Monat September. Hr. Artour in Karlsruhe; Baͤrmann in Kassel; Blumauer i Lase Gebr. Bohrer in Wien; Deyrient in Braunschweig; Karl Devrient in Wien; Dupré in Frankfurt; Funk in Berlin; Heß in

Gedruckt bei Hayn

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Namslau; Paulmann in Hamburg; Noͤckel in Wien; Tausch in Duͤg dorf; Wolfram in Frankfurt und Mainz. Mad. Artour in Kap ruhe; Frank in Hamburg und Berlin: Heß in Namslau; Koͤhn Berlin; Krauß⸗Wranizky in Leipzig; Scharpf in Kassel; Schoͤng ger in Kassel; Schulz in Breslau; Seidler in Wien; Sesst in nedig. Mlle. Canzi in Stuttgart; Corri in Karlsruhe; Fin

in Elberfeld; Kainz in Kassel und Hanover; Lithander in VUa0J h Maas in Karlsruhe; Pohlmann in Bremen; Schleiffer in W Schoͤnberger⸗Marconi in Kassel; Schulz in Kassel; Wohlbruͤc

Hanover und Hamburg.

Jetztbluͤhende seltene und schoͤne Gewoͤchse im nigl. Botanischen Garten bei Berlin. Den 2. 9

Kcacia linisolia, A. discolor, aus Neuholland. Amar purpurea, A. humilis, vom Kap. Ardisia elegans, A. -ww rata, A. lateriflora, A. crenulata, aus Ostindien. Banksia N0 nulosa, aus Neuholland. Cameraria dubia, aus Ostindd Costus spiralis, aus Suͤdamerika. Cotyledon triflora, taberculata, vom Kap. Crowea saligna, aus Neuholl Epidendron ciliare, E. cochleatum, aus Westindien. E. blanda, E. echiiflora, E. mammosa, E. turgida, E. vestita,: Kap. Eupatorium macrophyllum, aus Brasilien. Hedych coccineum, aus Ostindien. Heliconia psittacorum, Westindien. Justicia cristata, aus Westindien. Passiflorae hs, P. racemosa, aus Brasilien. Plumbago capensis, 4 Kap. Solanum atropurpureum, aus Brasilien. Strel- 8 K ron i E“ T a g e humilis, vom Kap. 1ö1ö“ LP v Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruhet, am 16. Sept. den Im Monat Sevptember galt nach Berl. Maß ttm. v. Slujocki, vom 3ten Bat. 19ten Landw. Regts., Major und Kommandeur des 2ten Bat. 5ten Landw.

Weitzen.[Roggen.] Gerste. ]1 Ha gegts. zu ernennen. Der Schestel Rt. Gr. Pf.Rt. Gr. Pf. IRt. Gr. Pf. INtG 8Ses Koͤnigs Majestaͤt haben den Geheimen Rath und

, Ie F8 Mof⸗Post⸗Direktor von Madeweis zu Koͤnigsberg in Pr., 88 ö“ . ng 88. 8. 1 2 balesszähriger treuer Dienstfuͤhrung, vom 1. Januar Boͤhmen. 8 4 27 . an, in den gewuͤnschten Ruhestand zu setzen, demselben, Emden 19 19 müegen seiner geleisteten Dienste, Allerhoͤchst Ihre Zufriedenheit Goslar 20 2 aüsichern zu lassen, und zum Beweise derselben, eine ange⸗ Hanover 5 3 messene Pension Allergnaͤdigst zu ertheilen geruhet. Holland 26 28 9. Des Koͤnigs Maj. haben den Regierungsrath, Professor Krakau 7 22 r. von Raumer, nach der auf ihn gefallenen Wahl zum London 19 13 stektor der hiesigen Universitaͤt, fuͤr das Universitaͤts⸗Jahr Maͤhren. . 25 e; Allergnaͤdigst zu bestaͤtigen geruhet. 8

Mainz 5

Muͤnchen. 28 5

Oesterreich (Nieder⸗) 20 2 22 26

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*ℳ Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August von Preußen nach Rheinsberg abgegangen. 8

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Schlesien (Oesterr.) V 28 Wien 11“ 22 5 V EeEo8Fe“ 1 8 Ab-⸗ Vergleichung. Niedrigster Stand. Weitzen 1 Rthlr. 7 Gr. (Krat Roggen 29 Gr. (Krakau); Gerste 19 Gr. (Emden); Hafe

Gr. (Emden). Heee. Stand. Weitzen 3 Rthlr. 4 Gr. (Boͤhme Roggen 1 Rthlr. 26 Gr. (Boͤhmen); Gerste 1 Rthlr. 27

(Boͤhmen); Hafer 1 Rthlr. 9 Gr. (Boͤhmen).

151 Berlin, 2. Okt. Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, nach gabe der Schaffner, verladen worden. Der Centner!; Brannsberg 5 Rthlr.; Danzig 3 Rthlr.; Elbing 4 Rih Hamburg (in Golde) 2 Rthlr.; Koͤnigsberg 5 Rthlr.; 8. 3 Rthlr.; Luͤbeck (in Golde) Rthlr.; Marienburg 4 Rt Memel 8 Rthlr.; Posen 2 Rthlr.; Stralsund 22 Rt

1I1 I11“ 1 Konigliche Schauspiele.

Donnerstag, 3. Okt. Im Schauspielhause: Das Tast buch, Egenh in 3 Abtheilungen, von Kotzebue. Hien Der Schiffskapitain, oder: die Unbefangenen, Vaude vill

1 Heute wird das 18te Stuͤck der Gesetz⸗Sammlung ausge⸗ ben, welches enthaͤlt, unter:

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d. J., die Vollstreckung der Exekution aus Civil⸗Er⸗ eceenntnissen gegen Militair⸗Personen betreffend, No. 754. und die vom 8. Sept. d. J., wegen Vollstrek⸗ kung der Exekution aus Civil⸗Erkenntnissen gegen Militair⸗Personen in den Provinzen, wo das Allge⸗ mmeine Landrecht und die Allgemeine Gerichts⸗Ordnung noch nicht eingefuͤhrt sind, und No. 755. den Tarif zur Erhebung der Kanal⸗Gefaͤlle bei der Bielawer⸗, Gromader⸗, der Bromberger Stadt⸗ und den Bromberger Kanal⸗Schleusen. Vom 16. Gleichzeitig werden die resp. Interessenten benachrichtigt, ß mit dem 1. d. M. ein neuer Praͤnumerations⸗ ermin eingetreten ist. Berlin, den 5ten Oktober 1822. Debits⸗Komtoir fuͤr die Allgemeine Gesetz⸗Sammlung.

1 *

Bei dem K. Ob. Lds. Ger. zu Halberstadt 8 d die Auskultatoren Ziegler, Lindenbein, Nordmann, Guüͤnther II., zu Ob. Ld. Ger. Referendarien ernannt worden. Im Bez. der K. Reg. zu Marienwerder 2 189 der Pfarrer von Lerchenfeldt zu Altmark, als Dekan des Deka⸗ 1 Aufzuge, nach dem Franzoͤsischen, bearbeitet von C. BWhts Christburg bestaͤtiget, die katholische Pfarrstelle zu Mewe, Freitag, 4. Okt. Im Opernhause: Der 8 den Phneg 1 v. * zn Here, 2 L1“ ei 2 daine. Musik von Monsztholische Pfarrstelle zu Schwarzenau aber, mit dem Kommendariu spiel in 3 Abtheilungen, von Sedaine. Muse 8 Fke eh. dns Wraban besest 8.4 2 . Im Bez. der K. Reg. zu Mersebursg die interimistische Verwaltung der Merseburger Wasser⸗Bau⸗ spektor⸗Stelle, dem Bau⸗Kondukteur Stoͤpeluͤbertragen worden. b Im Bez. der K. Reg. zu Minden die katholische Pfarrstelle zu Lichtenau, dem Kaplan Puls zu minghausen verliehen worden. 1“ b Im Bez. der K. Reg. zu Oppenlnl 7 der katholische Pfarrer Mentel in Rzetzitz, zum Pfarrer in Dstromitz gewaͤhlt worden. Im Bez. des K. Ob. Lds. Ger. zu Muͤnster. ind die Auskultatoren Freiherr von Waldbott⸗Bassenheim Bornheim, und Busch als Ob. Ld. Ger.⸗Referendarien; der essor bei dem Land⸗ und Stadtgericht Steinfurt, Reinking, ls Land⸗ und Staͤdtrichter zu Recklinghausen, und der Ob. Ld.⸗ fer. Referendar Cramer, als erster Actuar bei dem Land⸗ und Ftadtgericht zu Ibbenbuͤren angestellt worden.

eteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung. A. 28° 7† 95 750 S. O. strüb. Regen. F. 282 1 * 6880 S. strüb. Nbl feucht. Nieni M.23° 81° O. trüb, kühl.

A. 280 872 O. trüb, kühl. O 9O

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.F. 280 9790 . trütb / dunstig, Thau,ens 85⁰ Itrüb, laue Luft.

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4

Die in der vor. Nummer d. 3. haltene Nachricht, daß der Koͤnigl. Großbritannische Gesa und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Herr N aus Wien hier angekommen, beruht auf einer irrigen

dung, und wird dahin berichtigt, daß dessen Gemahlin

Schlesten hier eingetroffen ist. Korre eil⸗ 1168. Z. 10. st. Burgkan

erichtigung.

nd die Auskultatoren Waͤchter, Beckhaus, Consbruch, und v. aniels zu Referendarien, und der Referendarius Bock zum

Korrekturfehler. S. er bei dem K. Land⸗ und Stadtgericht

8

120s Stuͤck. Berlin, Sonnabend den 5ten Oktober 1822.

v v1X“ 8 8 1“ 1 5 Angekommen: Der Großherzoglich Hessische wirkliche Geh. Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmäaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Baron Schuͤler von Senden, aus Schlesien. Durch gerei st: Der Russisch⸗Kaiserliche Feldjaͤger Wora⸗ E11“ Sosbe Ehc es P

Paris, 25. Sept. Den neuesten Nachrichten aus Straß⸗ 8 burg zufolge, ist der Ex-Militair Caron von dem dorligen Kriegsgerichte einstimmig zum Tode verurtheilt worden. Sein Kamerad Roger ist von dem Anwerbungs⸗Verbrechen mit 5 gegen 2, und von der Komplicitaͤt dieses Verbrechens mit 4 gegen 3 Stimmen freigesprochen, und daher dem General⸗ Prokurator zu Kolmar, wegen seiner Theilnahme an dem daselbst gegen die Koͤnigliche Regierung geschmiedeten Komplotte, wie⸗ der uͤberwiesen worden. Caron hat auf Kassation angetragen. Der Englische Gesandte am Großherzoglich Toskanischen Hofe, Lord Burghersh, ist vorgestern von hier nach Verona abgereist. Der heutige Moniteur enthaͤlt folgende Koͤnig⸗ liche Verordnung: „Wir Ludwig ꝛc. auf den Bericht Unseres mit der interimistischen Leitung des Ministeriums des Inne⸗ ren beauftragten Groß⸗Siegelbewahrers, aus welchem hervor⸗

²0%¶ꝙNo. 753. die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 4. Jun,.

Im Bez. des K. Ob. Lds. Ger. zu Paderbehn

Minden ernannt

geht, daß die auf der Graͤnze der Pyrenaͤen ergriffenen Ge⸗ sundheits⸗Maßregeln nunmehr uͤberfluͤssig geworden sind; um jedoch den Bewohnern dieser Graͤnze, den benoͤthigten Schutz zu gewaͤhren, verordnen wie folgt: Art. 1. Die, in Gemäß⸗ heit Unserer Verfuͤgung vom 27. Sept. 1821, auf der Graͤnze der Pyrenaͤen in Betreff des Einganges zu Lande vorgeschrie⸗ benen Gesundheits⸗-Maßregeln, hoͤren vom 1. Okt. d. J. an auf. Art. 2. Die zur Bildung des Gesundheits⸗Kordons ge⸗ brauchten Truppen verbleiben, als Observations⸗Korps, in ih⸗ ren bisherigen Stellungen.

Es heißt, daß der Graf von Villele sich auf einige Zeit na St. Cloud begeben, und daselbst die von dem ver snee 8 9 von Escars bewohnten Zimmer einnehmen werde. Der Vicomte von Malherbes ist am 19. d. M. in Caen mit Tode abgegangen. Er war einer der Haupt⸗Redaktoren des neustrischen Beobachters. Gestern Abend sind hieselbst einige sehr schoͤne Pferde Spani⸗ shhe Race angekommen, welche die Gemahlin des Spanischen In⸗

anten, Franz de Paula, Ihrer erhabenen Schwester, der Herzogin von Berry K. H., zum Geschenk bestimmt. Aus Poitiers schreibt man, daß die dortigen Liberalen ein hoͤchst sonderbares Mittel er⸗ dacht haben, um das in dem Bertonschen Prozesse beobachtete ge⸗ richtliche Verfahren zu annulliren, naͤmlich die Entfuͤhrung eittes der Geschwornen. Es wird hinzugefuͤgt, daß derjenige, auf dessen Aufhebung auf oͤffentlicher Promenade es abgesehen war, dem ihm elegten Fallstricke nur durch ein besonderes Ungefaͤhr entgangen ey. Es wird unverzuͤglich eine Telegraphen⸗Linie von hier nach Bayonne angelegt werden.

Der Courrier français bestaͤtigt das fruͤher von den Vorstehern der Bank widerlegte Geruͤcht, daß falsche Bankzettel zum Vorschei gekommen seyen, fuͤgt indessen hinzu, daß der Verfertiger derselben sogleich ausgemittelt und gefaͤnglich eingezogen worden sey, wess halb das Publikum keinen weitern Nachtheil von dieser Verfaͤlschung in gewisser Lagarde, Herausgeber einer:

zu befuͤrchten habe. G obseonen Flugschrift „Epistel an meinen Pfarrer“ ist von dem hie⸗ sigen Zuchtpolizei⸗ Gericht zu 6monatlicher Gefaͤngniß⸗ und einer Geld⸗Strafe von 300 Fr. veurtheilt worden. Ein Eleve der Me⸗

dizin, Namens Leroy, hat der hiesigen chirurgischen Akademie ein

Instrument von seiner Erfindung vorgelegt, mittelst welcher Bla⸗

sensteine von betraͤchtlicher Groͤße zertheilt und in kleinen Stuͤcken

SEM en werden koͤnnen. Das allgemeine Journal fuͤr Me⸗ dizin und das Bulletin der hiesigen Gesenschaft von Aerzten loben das Instrument sehr. Hr. Leroy nennt es Lithoprion.

Durch einen Beschluß des Ministers des Innern vom 17. Sept, ist die Neckar⸗Zeitung in Frankreich verboten.

In den Departements Vaueluse, Tarn und Garonne ist die

Weinlese beendigt. Die Weinpreise sind schon beträͤchtlich gesuna ken; die Qualitaͤt soll die von 1812 noch uͤbertreffen. p]

Lyon, 20. Sept. Die sogenannte Memphis⸗Societaͤt soll nicht

als Maurer⸗Loge, sondern darum geschlossen worden seyn, weil sie 8

der Regel Mizraim gefolgt, die von dem Großen Ortent von Frank.. reich nicht anerkannt wird, und weil sie ohne Befugniß der Ree⸗ gierung bestand.