1822 / 122 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bayonne, 20. Sept. Die Oberregentschaft zu Un⸗ Gen Egacn bieseldst uͤber feine Leitung 3 Glaubensheeres durch den hergesandten D. Alv. Toledo ihr Mißfallen zu erkennen geben lassen; auch soll der Kapuziner⸗Ordens⸗General, Pater Solchada, hier den Generalen und Obersten vorgestellt haben, daß es Maͤnnern, die auf Wiederherstellung der Religion und Autoritaͤt des Koͤnigs hinarbeiteten, nicht zieme, einen Luxus Schau zu tragen, der gegenwaͤrtig ganz am unrechten Platz sey; es sey nothwendig, daß die Mlumnir, Cefs⸗ die den Beschwerden des Krieges weniger als ihre smhtergeheneh ausgesetzt sind, wenigstens das Beispiel der größten Maäßigkeit geben, um die Huͤlfsmittel der Armee nicht un⸗

ü erschoͤpfen. 8ü9 a, Innern Spaniens sind 22 Bataillone aktiver Miliz,

jedes 80 Mann stark, am Ebro angekommen.

Straßburg, 30. Sept. Gestern ward uns das Gluͤck zu Theil, Se. Maj. den Koͤnig von Preußen auf einige Stunden in unseren Mauern zu sehen. Alllerhoͤchstdieselben stiegen im strengsten Inkognito beim Muͤnster ab, wo der kom⸗ mandirende General⸗Lieutenant der Division, der Praͤfekt, der General⸗Kommandant des Departements, und der Maire die Ehre hatten, dem Erlauchten Reisenden vorgestellt zu werden. MNachdem Se. Maj. jenes schoͤne Gebaͤude besichtigt, und von dem Thurme herab die Perüg⸗ Aussicht, die das Elsaß dar⸗

bietet, genossen hatten, begaben Allerhoͤchstdieselben Sich nach dder evangelischen St. Thomas⸗Kirche, um das Grabmal des Marschalls von Sachsen in hohen Augenschein zu nehmen. Se. Maj. besuchten hierauf mehrere oͤffentliche Spatziergaͤnge,

stiegen auf kurze Zeit bei dem Schauspielhause ab, dessen schoͤnen Bau Allerhoͤchstdieselben nach Verdienst zu wuͤrdigen geruhten, und begluͤckten demnaͤchst das Haupt⸗Quartier der u“ auf einige Augenblicke mit Hoͤchstihrer Gegenwart, woselbst der kommandirende General⸗Lieutenant die Erlaubniß ecerhielt, dem Monarchen den Platz⸗Kommandanten, die Ober⸗ sten der Garnison, so wie einige andere anwesende Personen vorzustellen. Als Se. Maj. erfuhren, daß der kommandirende

zu Urgel hat dem

General die ersten Behoͤrden der Stadt zu sich geladen habe, um durch ein froͤhliches Mahl den Geburts⸗Tag des Herzogs von Bordeaux zu feiern, geruheten Allerhoͤchstdieselben, Sich

dem Feste anzuschließen, und brachten folgenden Toast aus:

„Dem Koͤnige, dem Herzog von Bordeaux, der Koͤniglichen

Familie, und allen ihren treuen Dienern.“ Se. Maj. gaben

Ihr Bedauern zu erkennen, nicht laͤnger in unseren Mauern

verweilen zu koͤnnen, und verließen uns um 6 Uhr Abends, begleitet von den ersten Beamten der Stadt bis an die Graͤnze. Die beiden Soͤhne Sr. Maj., die Prinzen Wilhelm und Karl, werden heute hieselbst erwartet und uns morgen wieder verlassen. Im gtgof⸗ zum heiligen Geist ist das Quartier fuͤr IJ. KK. HH. bestellt.

London, 24. Sept. Die Times ruͤgen den seit einiger zZeit mehreremale bemerkten abscheulichen Mißbrauch, Men⸗ sschen, welche sich in vollem Besitze ihrer Verstandeskraͤfte be⸗ finden, deren man sich aber aus irgend einer boͤsen Absicht zu entledigen wuͤnscht, in die Irrenhaͤuser zu bringen, und

fuͤhren zum Beleg ihrer Ruͤge verschiedene Beispiele aus der

neuen Tagesgeschichte an. h“

Dresden. Da die Struvesche Anstalt hier acht ver⸗ scchiedene Heilbrunnen liefert, so benutzten sie viele nach den

Boͤhmischen Baͤdern Reisende, um, unter Leitung hiesiger Aerzte, zu versuchen, welche Gattung ihrem Zustande am

meisten zusage, und manche Kranke, die willens gewesen waren, Marienbad zu besuchen, gingen mit gluͤcklichem Erfol⸗

ge nach Karlsbad und so wieder umgekehrt; andere bedienten sich nach ihrer Zuruͤckkunft aus Boͤhmen der Struveschen Anstalt zur Nachkur, und befanden sich bei dieser Methode fehr wohl. Die Zahl saͤmmtlicher Bade⸗Gaͤste betrug in diesem Jahre uͤber 800. Frankfurt. Eine der letzten Engl. Zeitungen (The Times) theilt unter der Aufschrift: „Handel mit Suͤdamerika“ woͤrtlich die Petition eines Londoner Kaufmanns an die Admira⸗ litaͤt mit, worin derselbe die Schwierigkeiten entwickelt, wel⸗ chen der Handel mit Kolumbia und jenem Theile von Suͤd⸗ Amerika uͤberhaupt, unterliege, wenn nicht das Gouvernement eine Station fuͤr Convoy auf Barbados etablire, und diesen Verkehr dadurch gegen die bekanntlich uͤberhand genommenen Seeraͤubereien schuͤtze, u. s. w. In dieser Petition, die

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nebst der genehmigenden Antwort des Gouvernements, in d- vondener Blaͤttern abgedruckt ist, sind die ganzen Ver⸗ haͤltnisse des Handels mit Kolumbia u. s. w. offengelegt, und die Schiffe sogar genannt, welche der Bittschrift⸗Steller ab⸗ sandt hat, und noch absenden will so wenig befuͤrchtet er, durch diese Oeffentlichkeit seinem individuellen Interesse zu ¹schaben, oder sich bei seiner Nation einem Tadel oder dem Vorwurfe auszusetzen, daß er merkantilische Verhandlungen unberufen zu Tage foͤrdere. So handelt und denkt man uͤber Gegenstaͤnde dieser Art in England, wo man laͤngst eingesehen hat, daß, weit entfernt, dem Welthandel durch Oeffentlichkeit zu schaden, diese grade dazu beitraͤgt, ihn zu heben, indem sie Fdeen bei dem Einen weckt und bei dem Anderen berichtigt, uund auf alle Faͤlle den Unternehmungsgeist im Allgemeinen befoͤrdert und erhaͤlt. Eben so willkommen sind uns hier, und gewiß vielen im Inneren Deutschlands befindlichen Kaufleu⸗ ten und Fabrikanten, die oͤffentlichen Darstellungen und Auf⸗ schluͤsse der Rheinisch⸗Westindischen Kompagnie uͤber die Ver⸗ hältnisse dieses Weltverkehres von Deutschland. Es war noͤ⸗ thig und ist es noch, daß wir, mehr als bisher geschehen, von dem Seehandel erfahren und ihn naͤher kennen lernen, und darum ist zu wuͤnschen, daß die Direktion der Rheinisch⸗West⸗ indischen

Aktionairs der Kompagnie, sondern auch fuͤr jeden Kauf⸗ Fabrik⸗Herrn so interessanten Vortraͤge in den Direktors Versammlungen fortfahre, und zu hoffen, daß in dem nas sten dieser Vortraͤge, auch der Status der seitherigen Wa ren⸗Ausfuhr der Kompagnie zu finden seyn werde, welch durch die Expedition nach Mexiko u. a. O. wahrscheinlich re⸗ erfreulich ausfallen wird.

Das hiesige Journal zieht die in verschiedenen Zeitung, enthaltene Nachricht, daß General Norman in Zante am kommen seyn soll, in Zweifel. „Bekanntlich,“ faͤhrt es fo „stand er bei Arta und nicht in Morea. Wenn nun abe wie die Tuͤrkischen Nachrichten sagen, die Landenge von 8 rinth geschlossen, und Morea in den Haͤnden der Tuͤrf war, wenn ferner Churschid Pascha die Thermopylen uͤls schritten, und Athen besetzt hat, wenn auf der andern Se⸗ Omer Vrionezsiegreich war, und die Tuͤrkische Flotte im Mes busen von Lepanto oder Korinth gekreuzt hat, so ist es wah scheinlicher, daß Normann gefangen genommen oder gethͤedt worden sey.“

Am 19. Aug. Morgens um 1 Uhr, war der Englaͤnder C

rern abgegangen, um den Montblane zu besteigen; bis gegen 7† brachte er auf dem 2,500 Klafter uͤber dem Meer erhabenen . thenfels zu. Hier stand der Thermometer 6 Grade unter 0. §e6 mitage⸗ Wein war in einer zugepfropften Bonteille eingefroren, w auf eine weit staͤrkere Kaͤlte sollte schließen lassen. Morgens 6

5 Min. langten sie auf dem Gipfel des Montblanc (14,793 F. m. de Luc) an. Um 10 ½ Uhr, bei sehr schoͤnem Wetter, stand der The mometer auf 17 Grade. Das Herabsteigen geschah ohne die ringste Gefahr, und noch gleichen Abends langten sie wieder Dorfe Chamouny an. Am gleichen Tage waren die Englaͤndenn nen Mad. und Mlle. Campbell uͤber den Col de Geaut gegangg nachdem sie Tages vorher den Buet bestiegen hatten. 5

Hildesheim. Am 1. Okt. brach in der hiesigen valerie⸗Kaserne ein Feuer aus, welches einen großen D' der Stallgebaͤude in Asche legte. Einige Kuirassier⸗Pfaf kamen in den Flammen um, andere wurden beschaͤdigt.

Ichenheim (Baden). Am 22. Sept. fand die feier che Einweihung der hiesigen neuen Kirche durch die Geisttc keit beider Konfessionen statt; die drei Gemaͤlde, welche d sen neuen Tempel zieren, sind von einer Konstanzer Kuͤnst rin, Fraͤulein Ellenrieder, gemalt, welche sich, zur fernern Ar bildung ihres seltenen Talents, gegenwaͤrtig auf der Re nach Rom befindet.

Karlsruhe, 1. Okt. Se. Maj. der Koͤnig Preußen haben bei Ihrer Anwesenheit dem General⸗Lier nant und General⸗Adjutanten, Freihrn. v. Neuenstein, u dem Ober⸗Hofmarschall, Freihrn. v. Gayling, den Roth Adler⸗Orden ;ster Klasse; den General⸗Majoren und Gener Adjutanten, Freihrn. v. Freystedt und v. Franken, so wie doö Oberst⸗Kammerjunker, Freihrn. v. Ende, den Rothen Adle Orden 2ter Klasse; und dem Major und Fluͤgel⸗Adjutante v. Kalenberg, den St. Johanniter⸗Orden zu verleihen ger⸗ het. Gestern Abend sind JJ. KK. HH. die Prin;z nigs, hier eingetroffen.

Die beiden Prinzen von Preußen KK. HH. setzten geitn Abend die Reise nach Verona fort, und werden in Offenbu uͤbernachtet haben. Im Laufe des Vormittags nahmen selben in Begleitung des Großherzogs die hiesigen Truppen Augenschein, welche zu einer großen Parade aufgestellt warn und auf dem Schloßplatze vor JIJJ. KK. HH. vorbei defl ten. Nach deren Beendigung fuͤhrten Se. K. H. der Grt lichen Gaͤrten und der Stadt zu Ihrem Absteig-Quartier; ruͤck. Mittags war große Tafel im Schlosse. Die Prii⸗ schienen mit besonderm Vergnuͤgen hier verweilt zu haben.

Manheim, 28. Sept. Aus den zeither auf der sigen Großherzogl. Sternwarte angestellten Beobachtungend gegenwaͤrtigen Kometen, haben sich fuͤr die wahre Bahn die Himmelskoͤrpers folgende parabolische Elemente ergeben:

Durchgang durch die Sonnennaͤhe 1822 d. 23. Okt. 15 47 M. 14 S. mittlerer Manheimer Zeit. Kleinster Abstand von der Sonne... Laͤnge der Sonnennaͤhe... iff gender Kuten .. . 6 43.9 Melgung der Bahn . .. ..62.3 48 Bewegung ruͤcklaͤufig. Diese Elemente schließen sich allen bis jetzt erhaltenen B achtungen sehr befriedigend an, und die fruͤher durch eine 0 heit der Bahn dieses Kometen veranlaßte Vermuthung, dieselbe von einer Parabel merklich abzuweichen scheine, sich demnach nicht bestaͤtigt. Es laͤßt sich vielmehr jetzt bestin

1,14612 .271°47742“

bedeutend ist. Muͤnchen, 3o0. Sept. Gerichten des Unter⸗Donau⸗, des Rezat⸗ und des Unter⸗M

von Geyern und Graf von Seiboltsdorf befoͤrdert worden. Zu Bergtheim (Untermain⸗Kreis) wurden binnen 8 gen 44,054 Maͤuse eingeliefert; man ruͤhmt dort den Bohrer als eins der zweckmaͤßigsten Vertilgungs⸗Mittel. 2. Okt. Heute wird das hiesige, von Herrn Karl

schen Schauspiele: Agnes Bernauer, eroͤffnet.

Stuttgart, 30. Sept. nannt die Adjutanten Sr.

ompagnie mit dem Druck der, nicht nur fuͤr alle

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sold aus dem Gasthofe zur Eintracht in Chamouny mit sechs Fl.

Wilhelm und Karl von Preußen, Soͤhne Sr. Maj. des ½

herzog die Prinzen durch einen Theil der schoͤnen Großherzc.

behaupten, daß eine solche etwanige Abweichung nur hoͤchftt Auf die, bei den Appellatiot Kreises, erledigten zweiten Direktors⸗Stellen, sind die Ket Appellations⸗Gerichts⸗Raͤthe von Prentner, Freiherr Schen

Etiben Zu General⸗Majors sind

Kaj., Oberst v. Wimpffen J. Maj. der Oberst v. Bangold. Am Losten d. M. wurde der Gener

sor und Brigadier, Prinz zu Hohenlohe⸗Langenburg, in Ruhestand versetzt. 32* Am 26sten ward das fuͤnfte landwirthschaftliche Fest gefeiert, das Seine Majestaͤt mit Ihrer Ge⸗ wart verherrlichten. Außer den vertheilten Medaillen Zuͤchern, betrugen die Geldpreise 209 Dukaten. Un⸗ andern hatten sich zum Wettrennen, 27 verschiedene rde eingefunden; der Besitzer eines braunen Wallachs, cher eine Laͤnge von 9000 Schuhen in 3 Minuten 55 Se⸗ den zuruͤcklegte, erhielt den ersten Preis von 30 Dukaten In der vergangenen Nacht traf der Herzog von Braun⸗

Kannstadt

vweig Durchl. hier ein, um bei Ihren Majestaͤten einen

such abzustatten. Die bisher fuͤr die Residenz abgesondert bestandene Re⸗ ung wird am 1. Okt. aufgehoben, und deren Bezirk mit nder Regierung des Neckar⸗Kreises vereinigt. Die beiden, von der Hoͤchstseligen Koͤnigin Katharina Maj., 8, zur Befoͤrderung der Obstbaumzucht gestifteten jaͤhrlichen eise à 20 Dukaten, erhielten unter 31 Konkurrenten, wel⸗ in dem angesetzten vierjaͤhrigen Termine uͤber 130,000 ge Baͤume gezogen und veredelt, der Strumpfwirker Ei⸗ e in Roth, welcher 40,000 Bñäume aus dem Kerne zog dHveredelte, und noch 27,600 unveredelte in der Baumschule ʒund der Sattlermeister Sommer in Ober⸗Dischingen, der 66 Stuͤcke aufzog und veredelte. Diese Stiftung bezeich⸗ die landesmuͤtterliche Liebe unserer unvergeßlichen Koͤnigin t, als alle Denkmale von Marmor und Gold im Stande z wuͤrden. Mit jedem Fruͤhjahre, das den Tausenden von umen, die durch ihren Ruf ihr Daseyn erhalten haben, en Bluͤthenschmuck schenkt, und mit jedem Herbste, der den chen Ertrag derselben ihren fleißigen Pflanzern gewaͤhrt, d das Andenken an die Verklaͤrte gesegnet werden von adern und Kindeskindern. Aarau, 26. Sept. In diesem Monate ist die hiesige ullehrer⸗-Anstalt mit 30 Seminaristen eroͤffnet worden. Wien, zo. Sept. Se. Herrlichkeit der Herzog von Welling⸗ ist in der verflossenen Nacht, und Se. Durchlaucht der Koͤnigl. iß. eeehe et⸗ Fuͤrst von Hardenberg, diesen Nachmittag angelangt. Gestern ing Se. Excellenz, der K. Preuß. Geh. Staats⸗ Fetnete Megtister⸗ Graf von Bernstorff, von hier nach Ve⸗

ab. Der Direktor der Sternwarte zu Ofen, Hr. Pasquich, meldet 25. Sept. Folgendes. „Ein gegenwaͤrtig sichtbarer Komet wird unserer Sternwarte allerdings beobachtet. Denjenigen neuen, schen, einer Nachricht in der Wiener Zeitung vom 26. Aug. ge⸗ „Hr. Oberlieutenant Viela in Prag am ꝛgten entdeckt, und nach er Anzeige Hr. Meyer auf der Wiener Sternwarte aufgefunden en soll, habe ich bei der Voranssetzung einer sehr langsamen begung, die ihm in jener Nachricht beigelegt wurde, vergebens Paar Naͤchte theils selbst gesucht, theils duͤrch den Amtsdiener Sternwarte suchen lassen. Eine andere Nachricht in der Allge⸗ nen Zeitung vom 24. Aug. brachte mich bald darauf zu der ge⸗ ndeten Vermuthung, daß der vom Hrn. Viela gesehene Komet der sey, welchen Hr. Kanonikus Stark zu Augsburg fruͤher n gesehen hatte; und dadurch wurde ich veranlaßt, den Kome⸗ weit vom Zenith auf seiner Suͤdseite durch den Amtsdiener su⸗ zu lassen; er stieß auch gleich am ersten Abend wirklich auf n; und diesen beobachte ich nun unausgesetzt an unserem Aequa⸗ al⸗Instrumente, so oft es der Himmel gestattet. Man moͤge ihn den dritten, vierten oder fuͤnften halten, der in diesem Jahre ioͤen worden ist; ich selbst kann aber nicht umhin, zu glauben, wir alle keinen andern Kometen gesehen haben, als welchen Stark in Augsburg bereits am 9. August gesehen hat. Meine e Beobachtung ist vom 22sten d. Ich fand ihn dabei noch im⸗ ohne Schweif, mit sichtbarem Kern, aber merklich geschwaͤch⸗ Lichte. Am zosten und zisten hatten wir bewoͤlkten Himmel starken Regen; seit dem 25sten haben sich zu dem zunehmenden

indscheine haͤufige Wolken gesellt, ein Umstand, der wahrscheinlich

laͤngere Zeit jede Beobachtung dieses Kometen unmoͤglich machen d. Indessen ist seine Bewegung bereits zu gut bekannt, als es schwer fallen duͤrfte, ihn am naͤchsten guͤnstigen Abende bald ufinden. Er naäͤhert sich ziemlich schnell dem Aequator, und d ihn von heute auf morgen gewiß erreichen; seine Recht⸗As⸗ on sowohl als noͤrdliche Deklination nimmt taͤglich ab, jene beinahe 15 Minuten, und diese um 1 Grad 10 Minuten. Am n befand er sich in der Schlange um 2 Uhr 22 Minuten 17 Sternzeit bei der

Recht⸗Ascension von 244 Gr. 37 Min. 33 Sec.

und Deklination von 3 Gr. 533 Min. 56 Sercr. Hat ihn daher Hr. Stark, wie er es bekannt gemacht hatte, in Raͤhe der Sterne 9 und im Drachen am 9. August gesehen, t dieser Komet einen Weg von beinahe 62 Grad in der Rich⸗ ven. Norden nach Suͤden binnen 44 Tagen am Himmel zu⸗ gelegt.

Triest, 23. Sept. Ueber Calamatta sind Berichte aus Hydra 5. Sept. hier, welche die Wegnahme von 5 Tuͤrkischen Schif⸗ zus Scalanuova durch Hydriotische Fahrzeuge melden. Am dderselben fanden sich betraͤchtliche Summen Geldes, um Chri⸗ Sllaven einzukaufen und nach Asien zu bringen. Sobald naͤm⸗ die Tuͤrken in Natolien vernommen hatten, daß ein Theil der kischen Armee in Morea eingeruͤckt sey, entschlossen sich viele kenbewohner, sogleich dahin zu segeln, um, wie auf Scio, Beute

Pachen. Unter den Papieren der Tuͤrkischen Kapitains befanden sich,

man, mehrere Hattischerifs (Schutzbriefe) nebst Empfehlungs⸗ nan den Seraskier, damit er die Kaͤufer der Christenskla⸗ in ihrem Unternehmen auf alle Art unterstuͤtze. Diese Hatti⸗ ifs sollen theils vom Pascha von Smyrna, theils vom Kiaja Bey

rigirte, Koͤnigl. Theater am Isarthore, mit dem vaterlaͤnsonstantinopel unterzeichnet, und im Namen des Sultans ab⸗

t gewesen seyn. Briefen aus Korfu zufolge, soll auf dem ischen Admiral⸗Schiffe die Pest sich Ferngs Se. odena, z11. Sept. Der Professor Pisani hat die Marmor⸗ V Herzogin von Parma vollendet, die in der Aka⸗ der schoͤnen Kuͤnste zu Parma aufgestellt werden wird.

Potenza (Neabel), 4. Sept. Schon seit

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1 1 . zwei Monaten ver⸗ spuͤren wir in unserer Naͤhe verschiedene Bewegungen im Tiefsten der Erde. Gestern Nachmittag fand wieder eine bedeutende Er⸗ schuͤtterung statt, die eine halbe Minute dauerte, und auch den Ru⸗ higsten in Furcht und Schrecken setzte. 2

Bologna, 24. Sept. Gestern traf Se. K. H. der Kronprinz von Schweden hier ein, trat im Palaste Beauharnais ab, und setzte diesen Morgen seine Reise nach Florenz fort.

Neapel, 13. Sept. Des Koͤnigs Maz befand sich im Staats⸗ rathe, als Ihnen das uUrtheil uͤber die Aufruͤhrer von Mon⸗ teforte zur Unterschrift vorgelegt wurde. z0 dieser Verbrecher wa⸗ ren zum Tode verurtheilt. Der Koͤnig begnadigte 28) und ließ das Todesurtheil nur an den zwei Haupt⸗Urhebern, Morelli und Sil⸗ vati, vollziehen. Silvati ward, weil er seine Thaten bereuete, in geweihter Staͤtte begraben. Einige der 28 Begnadigten sind zu Kre vn vehehescr Kerkerstrafe verurtheilt.

.Aug. he jederherstellun ü⸗ ßer⸗Augustiner⸗Moͤnche statt. aigas äx „Kopenhagen. Am 12. Sept. wuͤthete an der Juͤtlaͤndischen West⸗ kuͤste ein heftiger Sturm; an mehreren Orten ließen sich Erdbeben ver⸗ spuͤren. Auf dem Wege von Greenaar hieher sank ein Schiff mit 16 Passagieren auf offener Seec. Bei Hauervigen trieb ein holzbela⸗ denes Schiff ohne Mannschaft an das Land. Ulysses von Dram⸗ men ist auf dem Wege von London hieher bei Soͤnderlingeiz ge⸗

strandet. sollen kuͤnftig Soldaten, uͤber 70 Zoll lang,

Bet der Kavalerie nicht hengeeg Feeeen

Nach den neuesten statistischen Nachrichten, uͤber S und Holstein, hatte Schleswig im J. 88, auf 265 8 ns Bewohner, Holstein auf 155 —◻½ M. 362,317 Bewohner. Von 1787 bis 1817 stieg/ üungeachtet der in diese Periode fallenden Kriegsjahre, die Bevoͤlkerung um 115,000 Menschen. Dieses sehr erfreuliche Resultat ist lediglich der Aufhebung der Gemeinheiten, der Um⸗ wandlung der Domainen in Pachtguͤter, und dem Parzelliren eini⸗ ger adlicher Guͤter zu verdanken. Solc⸗ adlichen Besitzungen, die veen Fanek. giebt es noch viele in beiden

zogthuͤmern, und daher ist in der Zukunft ei 1 Bevoͤlkerung entgegen zu sehen. Jatsfe ees e,

Bei der Wohlfeilheit der Kolonial⸗Waaren, macht die Daͤnisch⸗ Ostindische Kompagnie weniger eintraͤgliche Geschaͤfte, als vordem; dies hat sie zu manchen etarsmaͤßigen Einschraͤnkungen genoͤthigt, die jaͤhrlich 16,000 Rthlr. betragen. So machten z. B. die Besole⸗ dungen der sogenannten Kajuͤtengelder, und mehrere Ausgaben füun den Kapitain, die uͤbrigen Officiere und die Mannschaft eines nach

China fahrenden Schiffes, monatlich 3500 Rthlr. aus. Diese Summe ist jetzt bis auf 30c0 Rthlr. herabgesetzt worden. Fuͤr lae Person, die in der Kajuͤte am Tisch des Kapitains speiste, zahlte die Kom⸗ SeSe zeneseltes 50 Nebn, jetzt nur 27 Nthlr. u. s. f. ich ist, der Ersparniß halber, der Posten des Schiffs⸗Pr. 5 du.. . He if Pred hass St. Petersburg, 27. Sept. Zur Befoͤrderung der Beydlke⸗ rung Sibiriens, sind, laut Ukas vom 15. Aug. die Naßüschen Be⸗ wohner der Jakutskischen Provinz, von Ochotsk, Kamtschatka und n,h Feetrche esches⸗ und Beresowschen reise, der Rekruten⸗Leistung, sowohl in mals an Gelde, ng, sowohl in Natur als an Gelde,

Ein Ukas vom ꝛ2ten erlaubt die Einfuhr der Tuͤ⸗ b und Halbtuͤcher in den Rigaischen 8 ge⸗ WW rifs vom J. 1922. Von auslaͤndischen Waaren, deren Einfuhr in den Libauschen und Revalschen Hafen erlaubt, und die nach den Vorschriften des Zolls in die Niederlage⸗Zollaͤmter gebracht werden muͤssen, koͤnnen nur nachstehende Waaren, nach Grundlage des zten Artikels des Zoll⸗Reglements, in den Zollaͤmtern von Libau und Reval klarirt werden. Anchovis und Sardellen, Apotheker⸗Ma⸗ teriglien, Rasir⸗ und Federmesser, Vanille, Wein und Essig, Ge⸗ wuͤrznelken, Englischer Pfeffer, Kakao, Kaffee, Zimmet KH mer⸗Blumen, Kardemom, Tabackspfeifen, linnene und hanfene Waaren, Baum⸗ und Olivendl, Seife, Muskaten⸗Nuͤsse und Bluͤ⸗ the, Syrup, Portwein, Fayence⸗Geschirre, gesalzene, geraͤucherte und marinirte Fische, Rauch⸗ und Schnupf⸗Taback, Uhren, Safran, weißes und gefaͤrbtes Wollengarn, Wolle und Kameelhaare. Von Russischen Wagren und Erzeugnissen, die von dem Libauschen Ha⸗ fen ausgefuͤhrt werden, ist derselbe Zoll zu erheben, der bei der

erwaͤhnte) Note, enthielt in

Ausfuhr derselben zu Lande durch den Tarif von 1822 fe ist Der Transport Russischer Erzeugnisse aus 1. Hen fscheesehe h in einen andern, wird auch auf auslaͤndischen Fahrzeugen ohne ü8l. en Schiffen sich keine W als Fissege eb Landes⸗Produrhc. Endefen Fenatan ““ Madrid, 20. Sept. Es werden hier mehrere Infanterie⸗Kom⸗ pagnien und Kavalerie⸗Schwadronen Fhren; in⸗ S der Mann 35, in letzteren 6 Realen taͤglich, nebst Natural⸗Verpfle⸗ ung; der besondere Zweck dieser Truppen ist noch nicht bekannt. Ue seit dem 1. Marz 1320 hier wohnhaften Auslaͤnder, muͤssen die Mittel ihres Unterhaltes nachweisen und von ihrem Benehmen in polirischer Hinsicht Rechenschaft ablegen. Die von dem Portu⸗ giesischen Gesandten uͤberreichte und von dem diesseitigen Minister der auswaͤrtigen hngeigerbg Hnsnc n c (S. 2180 d 1 Bezug auf Montevideo u hern folgende, hier mit gerechter Empfindlichkeit aufgenommene G, „Soll Montevideo wieder zuruͤckgegeben werden? Wem soll es wie: dergegeben werden? Soll Artigas es zuruͤckerhalten? Nein weil dieser Mann durchaus keinen oͤffentlichen Charakter bekleidet, Soll man es dem Volke der Provinz Montevideo uͤberlassen? Eben so wenig, denn die durch die Macht der Waffen unterworfenen Be⸗ wohner haben einstimmig der Portugiesischen Ration sich einver⸗ leibt. Soll Buenos⸗Ayres Montevideo erhalten? Noch weniger denn Buenos⸗Ayres kann Montevideo weder unterwerfen noch ver⸗ 8 theidigen. Sollen wir die Zuruͤcklieferung an Ferdinand VIl be- wirken? Noch viel weniger; denn die Bewohner von Montevideo . wollen ihn nicht, weil der Koͤnig von Spanien nicht eine and breit Landes in der Provinz Rio⸗ de⸗la⸗Plata besitzt; weil die Nord⸗Amerikaner die Unabhaͤngigkeit der neuen Amerikanischen Gon- vernements anerkannt haben; weil Ferdinand VII. anlaßt, und den von Artigas in Rio⸗Grande uns gewordenen Be⸗ 1“ 558 entgegengestellt hat, b aͤte zuwider gehandelt, in welchem er sich verpflichte 8 8 an Portugal zuruͤckzugeben, wie dies zu dee See beschlossen worden.“ Von heute ab soll hier ein neues Tagblatt

unter dem Titel: „Der Spanisch sacttültatcttüi in Franzoͤsischer

jenen Krieg vaoaer und weil derselbe dem Trk