1822 / 125 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 17 Oct 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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Dermstabt, 3. Okt. Bei den diesmaligen Manoeu⸗

vres, welchen Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog saͤmmtlich

beiwohnte, zeigte die Infanterie eine Ruhe und Ordnung, und 28* prleiston in Ausfuͤhrung derselben, die fuͤr ihren gediegenen Unterricht den sprechendsten Beweis gab; eben so hat das Garde⸗Chevauxlegers⸗Regiment das geleistet, was man von der trefflichsten Kavalerie nur erwarten konnte; die reitende Artillerie, die sich selbst geschaffen hat, verdient die Bewunderung und Achtung Aller, und die lobens⸗ wertheste Erwaͤhnung. Die Uebungen wurden am 26sten v.

M. mit der Einnahme von Neutsch, eines Hofes, ungefaͤhr 3 Stunden von Darmstadt, beschlossen; bei diesem Gefechte

gab besonders Se. Hoheit der Prinz Emil, in den verschiede⸗

naen wirklich tadellosen Aufstellungen seines Korps, den herr⸗

lichsten Beweis eines tuͤchtigen Generals.

Hoffman

Chef des 2ten leichten Reiterregiments, zum General⸗Major der Kavalerie, mit Beibehaltung des Regiments, zu ernennen. vpon Weßenberg, ist am 7. Okt. hier mit Tode abgegangen.

8 Endingen (Baden), 4. Okt.

Pfarr⸗Rektors Umber brachte ein sogenannter Magdalenen⸗Birn⸗

baum zu Ende Jun. die ersten Fruͤchte, indem er zugleich in

2 .

8 voller schoͤnster Bluͤthe stand.

Nach Bekanntmachung des hiesigen Kommerzien⸗Rathes n, geht der naͤchste Philhellenen⸗Transport erst den Jan. k. J. wieder unter Segel.

Dresden, 12. Okt. Se. Maj. haben unterm 4ten d.

geruhet, Hoͤchstdero Neffen, den Prinzen Johann K. H.,

Die Oberst⸗Hofmeisterin J. M. der Koͤnigin, Freifrau

Im Garten des hiesigen

Die Fruͤchte dieser zweiten )

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Bluͤthe waren schon am 20. Sept. vollkommen reif, und lie⸗

fern einen neuen Beitrag zu den außerordentlichen Erschei⸗

nnungen dieses Jahres.

qq1q1 b Minister befoͤrderten Freiherrn Maillot de la Treille, haben Se. Maj. der Koͤnig von Baiern Ihren Fluͤgel⸗Adjutanten,

ten bei der hiesigen Bundes⸗Militair⸗Kommission ernannt;

An die Stelle des, zum Kriegs⸗

Obersten Grafen von Thurn und Taxis, zum Bevollmaͤchtig⸗

dagegen glauben wir mit Gewißheit versichern zu koͤnnen, daß

Alles, was bisher in auswaͤrtigen Blaͤttern uͤber die Ernen⸗

ung eines Koͤnigl. Baierschen Bundestags⸗Gesandten an die Stelle des mit Tode abgegangenen Freiherrn von Aretin

geesagt worden, durchaus ungegruͤndet ist.

Zu Lausanne erwartete man des Koͤnigs von Preußen Maj.

am üten, und hatte zur weiteren Reise uͤber den Simplon die noͤthigen Anstalten bereits getroffen.

Landau. Den 13. Okt., als am Namens⸗Tage Sr. ., hat ein hiesiger Buͤrger-Verein ein großes Volksfest veranstaltet, an dem Pferde⸗Rennen, Turnier, Ringstechen,

Vyogelschießen mit Jagdflinten, Eier⸗Laufen, Sackhuͤpfen,

Wettfahren mit Schubkarren, Wettlauf mit verbundenen Au⸗

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Doktor Gruithuise . - Komet bereits suͤdlich, weit entfernt vom Aequator.

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Nachtgleiche, Regenwetter war, daß di nicht mausern, und endlich, daß diejenigen Thiere, deren

gelischen Hauptkirche zu St. L Wiitwe uͤbertragen ward. 88

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gen, und Wettlauf junger Maͤdchen mit vollen Wasser⸗Kuͤbeln, Theilnehmer und Zuschauer unterhalten werden. Muͤnchen, 3. Okt. Nach einer gestern Abend vom n gemachten Beobachtung, befand sich 5 e Schweif dieses Weltkoͤrpers ist nun, wegen der Duͤnste des Horizonts, nicht mehr ganz deutlich zu sehen; er scheint ganz

strahlig, kuͤrzer und breiter zu werden, und auch der Kern er⸗ scheint minder lichtvoll.

Salzburg. Am 4. Okt. nahmen Se. Maj. der Kaiser Bau 12 Sommer⸗Residenzschlosses Mirabell in Augen⸗ schein und besuchten dann das Lustschloß Kleßheim, am 5ten

aber das Fuͤrstl. Schwarzenbergsche Lustschloß Aign, und em⸗ pfingen Abends Se

.Maj. den Kaiser von Rußland.

Am 4. Okt. traf die Kaiserin von Oester⸗

reich Maj. hier ein. Der Kronprinz, der Prinz Karl und ie Herzogin von Leuchtenberg KK. HH. waren Ihrer Maj.

osenheim entgegen gefahren. L66 8. Okt. Hier kostet die Butte Beeren vom

Tegernsee.

Steinberge bereits 52 bis 54 Rthlr., obwohl sie nach der neuen Aiche keine 2 Eimer haͤlt. Getreide-⸗Preise steigen,

der Preis des Viehes aber faͤllt taͤglich wegen Mangel an

Die Wetterkundigen prophezeien einen spaͤten und gelin⸗

den Winter. Sie begruͤnden ihre Meinung auf dreierlei Er⸗ scheinungen, die nach den gemachten Erfahrungen darauf hin⸗

der Epoche der Tag⸗ und

Diese sind: daß zu 1 daß die Voͤgel sich noch

deuten sollen.

Instinkt sie antreibt, Wintervorraͤthe einzusammeln, noch gar keine Anstalten dazu zu treffen scheinen.

1 Basel. Zu den seltenen Faͤllen gehoͤrt, daß neulich die,

ch den Tod des Organisten Friedrich Jahn (geb. aus dem

Herzogl. Gothaischen) erledigte Organisten⸗Stelle in der evan⸗

korenz (in St. Gallen) seiner

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Wien, 10. Okt. Der heutige Oefterreichische Beobachter ent⸗

Hr. v. Pradt, der bekanntlich in Frankreich fuͤr

.

haͤlt Folgendes:

inen manchmal unterhaltenden politisirenden Schwaͤtzer, in Deutsch⸗

land bei Vielen fuͤr einen tiefdenkenden Politiker gilt, hat in ei⸗

ner der neuesten Nummern des Constitutionnel der Franzsischen

gsroß, stark, und in

Regierung einen Weg nachgewiesen, auf welchem sie in kurzer Zeit

uropa -2 werden koͤnnte. Er ver⸗

sichert, „die Spanische Revolution sey eine gluͤckliche Schickung

eeine bonne fortune) fuͤr die Bourbons und Frankreich gewesen, in⸗

*

sie nur zu benutzen gewußt, 9 Millionen aͤhnlicher Bundesgenossen

1

dem sie ihnen z Millionen Bundesgenossen bescheerte; die Re⸗ volutionen von Portugal und Neapel haͤtten ihrerseits, wenn man

dargeboten; und so waͤre eine Foͤderation von 30 Millionen Koͤp⸗ fen, und 1200 Millionen jaͤhrlicher Einkunfte entstanden, womit

dung dieser Lehre keine sonderliche Gefahr;

Frankreich seinen durch Napoleons letzte Fehler verlornen

in Europa aufs glaͤnzendste wieder herzustellen vermocht haͤtte „Diese Lehre“, setzt er ernsthaft hinzu, „habe ich seit mehrern ren von den Daͤchern gepredigt; und zu meiner Nechtfert wuͤnsche ich nur, daß Hr. v. Bonald“ (an welchen eigentlich Artikel gerichtet ist) „sich kuͤnftig herablassen moͤge, den ganzen eeeedses meiner politischen Ideen darzustellen.“ Hr. v. mag, wie er die Sache ansieht, nicht ganz Unrecht haben; unter den zahlreichen Lesern des Consritutionnel werden wahrsz lich nicht Wenige ihm beistimmen. Es koͤmmt alles nur darg was man unter den Worten Frankreich, und Franzoͤsischer Ei in Europa zu verstehen hat. Ist die Faktion, die Tag und daran arbeitet, das Franzoͤsische Volk in neue Verwirrun neues Elend zu stuͤrzen, allenthalben Recht und Ordnung, wie alteten Plunder mit Fuͤßen zu treten, und das Wohl der Wep ren strafbaren Wuͤnschen und heillosen Theorien zu opfern, diese Faktion Frankreich, so hat er nicht unklug gesprochen; diesem Frankreich koͤnnte freilich nichts erwuͤnschteres begegnen rund um sich her dieselben zerstoͤrenden Grundsaͤtze und dies frevelhaften Attentate mit Sieg gekroͤnt zu sehen, die dieses 9 reich als das einzige Ziel seiner Bestrebungen, als Anfan Ende seiner Politik betrachtet. Ferner: Soll sich forthin das litische Gewicht Frankreichs in einer neuen Reihe blutiger Ge⸗ thaten, Verheerungen, Pluͤnderungen, Aufruhrstiftungen, in neuen Versuch, Europa in seinen Grundfesten zu erschuͤttern, auf Jahrhunderte den Frieden von der Erde zu verbannen, h baren, so moͤchten die Vorschlaͤge des Hrn. v. Pradt wieder die unzweckmaͤßigsten seyn. Allerdings waͤre hier wohl der bif dene Zweifel erlaubt, ob in der gegenwaͤrtigen Lage der Dinge der Masse von Vertheidigungs⸗Mitteln, welche die zur Erhah vereinten Maͤchte jedem Experiment dieser Art entgegen zu haͤtten, endlich selbst bei dem Grade von Erkenntniß, wozu gleich leider nicht die Gesammtheit, doch ein großer Thei Zeitgenossen durch bittre Erfahrung gelangt ist, die revolnti Koalition mit ihren 30 Millionen Koͤpfen, und 1200 Mila Einkuͤnften große Fortschritte gegen das uͤbrige Europa m. wuͤrde; indeß, die Moͤglichkeit der Sache fuͤr einen Augenblit gegeben, waͤre der Plan des Hrn. v. Pradt immer noch konsen und ergiebig genug. Soll und muß man hingegen unter reich wie doch selbst Hr. von Pradt nicht ganz zu verke scheint die Franzoͤsische Regierung, und unter Frankreichs fluß auf Europa wie Hr. v. Pradt zwar nicht meint, jeder liche und wahrhaft aufgeklaͤrte Staatsmann aber nicht umhin zu meinen jenen rechtmaͤßigen, nothwendigen, geregelten fluß verstehen, den eine der ersten Europaͤischen Maͤchte unte len Umstaͤnden fodern darf und behaupten wird, den Frank heute in seinem vollem Umfange besitzen wuͤrde, wenn es die tion, die an seiner Lebenskraft nagt, zu vernichten, und H Pradt und seinen Freunden den Mund zu schließen vermoͤch ist dies der wahre Sinn der hier gebrauchten Worte, so laͤßt

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55 maͤhlde und die anderen Kunstschaͤtze in dem beruͤhmten Campo to zu Pisa, in Augenschein nehmen.

Rom. Die Stelle eines Architekten von St. Peter ward si von den ersten Kuͤnstlern, fuͤr einen Ehrenposten gehalten, mird wegen der immer mehr sich zeigenden Risse der Kuppel, lich wichtiger. Stern war der letzte. Nach seinem Tode mel⸗ er sich zwei mit Anwartschaft versehene Baumeister. Einer hatte Fnabe von dreizehn Jahren, vom Kardinal York, der andere Kind von sieben Jahren, vom Kardinal Romuald Braschi, die artschaft auf diese Stelle erhalten; weil indessen beide den an sie ge⸗

ten Foderungen nicht entsprachen, wird der Posten nun vom wiglio d' Arte kollektiv versehen werden, was der beste Mittelweg

duͤrfte. Der Fuͤrst Stanisl. Poniatowsky, welcher Rom fuͤr im⸗

verlassen wollte, wird nunmehr hier bleiben.

Thorwaldsens Giebelfeld, die Predigt Johann des Taͤufers in Wuͤste, wird gegenwaͤrtig in den ehemaligen Staͤllen hinter

Palast Barberini aufgestellt. Ein anderes plastisches Werk, welches einst unser Vaterland stolz seyn wird, ist von Wagner Zeichnungen entworfen. Es soll als Basrelief das Gebaͤude zie⸗ „in welchem S. K. H. der Kronprinz von Baiern, die Bildnisse ßer Deutschen aufstellen will. ˖2 . Kopenhagen. Seitdem Rahbeck vor mehreren Jahren seine maturgischen Blaͤtter endigte, haben wir gar keine Theater⸗Kri⸗

und Publikum, wie Schauspieler⸗Gesellschaft und Theater⸗ se befinden sich recht wohl dabei; denn die Versuche manches aßlichen sogenannten Theater⸗Rezensenten, die Schauspieler echt zu weisen, raubten diesen nur ihr noͤthiges Selbstvertrauen,

verleideten den Theater⸗-Freunden, wenn sie nicht so boshaft tadelsuͤchtig waren, als jene Krittler, selbst allen Genuß.

Kalisch, 6. Okt. Bei Dombrowa soll, heißt es, eine neue raiadt angelegt werden, welche den Namen Konstantinow er⸗ hen wird. Es sind dort einige Zinkhuͤtten, und ein sehr bedeu⸗ des Steinkohlen⸗Bergwerk, dessen Floͤtz auf drei Lachtern stark an⸗ eben wird. 8.

Warschau, 8. Okt. Vorgestern traf Se. Kaiserl. Hoh. der oßfuͤrst Konstantin aus Volhynien hier ein. Am asten d. M. b der Civil⸗Tribunal⸗Praͤsident von Dwernicki zu Krakau.

Am 24sten v. M. hat der Fuͤrst Statthalter die 12 Glieder des, Erzbischofe Primas errichteten Augustower Kapitels ernannt.

hiesige Universitaͤt zaͤhlte im v. J. gegen 600 Studenten, von en etwa 100 den Magistergrad erhalten haben. In Brzese ug das Eintritts⸗Geld in das sehr zahlreich besuchte Violin⸗ zert des hiesigen Virtuosen Lipinskt, einen Dukaten.

St. Petersburg, 4. Okt. Waͤhrend sich, am 25. v. M., zur ife J. K. H. der neugebornen Großfuͤrstin Olga Nikolajewna, Eingeladenen im Taurischen Palais versammelten, ward dahin neugeborne Großfuͤrstin, aus Ihrem Palais, von der Staats⸗ me, Fuͤrstin Wolkonskji, in einem Wagen, gebracht, und in die eren Zimmer J. M. der Kaiserin Maria Feodorowna getragen. dann begann der Zug in die Kirche; unter paarweiser Vortre⸗

etwas unsinnigeres nicht denken, als die Lehre, die dieser Saing der Hof⸗ und Kammer⸗Fouriere, des Ceremonienmeisters, der steller mit einer Geschaͤftigkeit und Petulanz ohne Gleichen —8gmmerjunker, Kammerherren und Hofkavaliere, der ersten Hof⸗

Zeugniß kann Niemand ihm versagen seit dem Jahre svon allen Daͤchern“ predigt. Zum Gluͤck hat es mit der An 1 denn, wenn H Pradt auch wie Demosthenes spraͤche, oder wie Montesquieu schtt so wuͤrde er doch eher wohl Berge versetzen, oder Jakobinen kehren, als einen rechtmaͤßigen Monarchen und seine Diener ½

reden, daß es ihr Vortheil sey, einen Bund mit ihren aͤrgsteng

den zu schließen, ihren natuͤrlichen, aͤchten Bundesgenossen chll

lich entgegen zu treten, und eine Koalition zu stiften, derent Fundamental⸗Artikel ihr eigener Untergang waͤre. Hr. v. . steht mit seinem politischen System in Frankreich freilich nich lein; aber es erfodert eine Stirn, wie die seinige, um der zoͤsischen Regierung die Annahme dieses Systems ungescheut muthen; und die freundschaftliche Auffoderung an einen der e Publicisten Frankreichs, „er moͤge doch kuͤnftig das Ganze se sinnreichen Politik aufzufassen suchen“ ist eine der koͤstlie ““ Naivetaͤten, die er uns je zum Besten geg at.

Seine Majestaͤt haben, wie der Oesterreichische Bechh meldet, die saͤmmtlichen Bruͤder v. Rothschild, in gnaͤdigsten! betracht ihrer um den Oesterreichischen Kaiserstaat erworbenen;s dienste, sammt ihren ehelichen Nachkommen beiderlei Geschlec in Freiherrnstand des Oesterreichischen Kaiserstaates zu erze geruht.

Ende Sept. d. J. zaͤhlte die erste Oesterr. Sparkasse Interessenten mit einem Gesammtkapitale von 257,410 Fl. . Konv. Muͤnze.

Am 4. Okt. gingen der K. Preuß. Staatskanzler, Fuͤrsttt

Hardenberg, der Marquis v. Caraman, K. Franzoͤsischer Bothsch am K. K. Hofe, der Baron v. Rayneval, K. Franzoͤsischer Gese in Berlin, und am 6ten der K. Preuß. Gesandte am hiesigen! Fuͤrst von Hatzfeld, nach Verona ab.

Triest, 1. Okt. So eben gehen aus Zante Briefe ein, ue die fruͤher gemeldete Uebergabe von Suli dahin berichtigen, sich diese Festung noch keineswegs ergeben, sondern daß die E ten bloß zwei Deputirte nach Korfu gesandt haben, um amg gen, ob im Fall eines Ungluͤcks, ihre Weiber und Kinder e auf den Jonischen Inseln sinden wuͤrden. Der Brittische Go⸗ neur sagte ihnen Schutz zu, worauf sie nach Suli zuruͤckküne Daraus scheint die Nachricht von der wirklich bereits erfolgoe⸗ bergabe entstanden zu seyn. In Korfu wollte man am 20. 8 wissen, die Griechische Flotte habe einer neuen von Konstantint ausgelaufenen Abtheilung der Tuͤrkischen Flotte, viele Trangz schiffe weggenommen, und sey dann erst der großen Tuͤrkis Flotte, die kuͤrzlich Patrasso verließ, entgegen gegangen.

Venedig, 5. Okt. Den Namenstag Sr. Majest. des Kal feierte gestern der hiesige Patrigrch dadurch, daß er 60 arme mentar⸗Schuͤler neu bekleiden ließ.

Turin, 238. Sept. Der Gen. Lieut. und ehemalige Vice von Sardinien, Marg. Hektor Veuillet d'Yenne de la Saunier zum Gouverneur und General⸗Kommandanten der Division Genua, und der Gen. Major Emil Roero di S. Severino, maliger General⸗Kommandant der Division von Genua, zum verneur und General⸗Kommandanten von Nizza ernannt wor

Florenz, 30. Sept. Der Kronprinz von Schweden, K. ist heute nach Lucca abgereist, von wo er aber in Kurzem zuruͤckkehren wird. Auf seiner Ruͤckkehr wird der Prinz die

rgen und des Ober⸗Kammerherrn, 1) JJ. MM. die Frauen d Kaiserinnen. 2) Se. K. H. der Großfuͤrst Nikolaus Pawlowitsch. Das neugeborne Kind, getragen von der Fuͤrstin Wolkonskft. f beiden Seiten derselben gingen, das Kissen und den Schleier haltend, der wirkl. (Geheime⸗Rath Fuͤrst Kurakin und der General der Infanterie, Fuͤrst Lobanow⸗Rostowskit. 4) Die Herzogin vinette von Wuͤrtemberg, und die Prinzessin Maria. 35) Die natsdamen, Kammerfraͤulein ꝛc. Noch ehe sich der Zug in wegung setzte, wurde den auslaͤndischen Ministern, von dem er⸗Ceremonienmeister, in der Kirche ein angemessener Platz gewiesen, dem K. Preuß. Gesandten der seinige in einiger Ent⸗ nung von J. M. der Kaiserin Maria Feodorowna. Die feierliche ündlung der h. Taufe verrichtete der Beichtvater Ihrer Kaiserl. fesaten. Die Pathen waren: J. M. die Kaiserin Maria Feo⸗ v„wna, Se. Maj. der Koͤnig von Preußen, und Se. Maj. der ser. Waͤhrend der h. Pauß⸗ entfernten Sich Se. K. H. der Groß⸗ st Nikolaus Pawlowitsch aus der Kirche in ein nahes Zimmer, Sie bis zur Beendigung dieser Feierlichkeit verblieben, und dann der in die Kirche zuruͤckkehrten. Nach der h. Taufe ward das err Gott Dich loben wir,“ unter Abfeuerung von 201 Kanonen⸗ huß von der St. Petersburger Festung, und unter dem Gelaͤute Glocken bei allen Kirchen, angestimmt. Hierauf begann die h. rgie, waͤhrend welcher J. M. die Kaiserin die hohe Neugeborne Empfang des heil. Abendmahls darreichten. Nach dem Abend⸗ l ward, unter Gesang, J. K. M. der Kaiserin Maria Feodo⸗ bna, auf einer goldenen Schuͤssel der Orden dargereicht, den zchst Sie auch der Neugebornen anzulegen geruheten. Die Insig⸗ in desselben uͤberreichte, wegen der Abwesenheit des Kanzlers der sischen Orden, dessen Stellvertreter, Fuͤrst Kurakin. Der Zug der Kirche in die inneren Gemaͤcher JIJJ. MM. geschah in naͤm⸗ r Ordnung, die hohe Neugeborne aber ward zu Ihren hohen in nach dem Palais gebracht. Bei der hierauf stattfindenden tagstafel wurden von der Festung 1) auf die Gesundheit der ho⸗ Neugebornen, 31 Kanonenschuͤsse abgefeuert; 2) Ihrer Maje⸗ en der Kaiserinnen, Sr. Maj. des Koͤnigs von Preußen und Sr. j. des Kaisers, 51: 3) Ibrer Kais. Hoh. des Großfuͤrsten Niko⸗ Pawlowitsch und der Großfuͤrstin Alexandra Feodorowna, 31; des ganzen Kaiserlichen Hauses 31, und 5) der Geistlichkeit und tgetreuen Unterthanen 21. Abends war die ganze Stadt illu⸗ zirt. Die Graͤfin Osharowskii, und die Fuͤrstin Schtscherbatow, ha⸗ den St. Kathaärinen⸗Orden erhalten. Nadrid, 23. Sept. Die Kouriere aus Frankreich, Navarra, apa, Asturien und Andalusten, sind, wahrscheinlich von den kikonstitutionellen aufgehoben, ausgeblieben, und wir daher vom klande und einem Theile unserer Provinzen ohne Nachricht. Miliz von Toledo hat in einem nahen Landhause den Kano⸗ 3 Anastasio Garcia, den Chef der Antikonstitutionellen, die seit 7. Jul. unsere hiesigen Umgebungen unsicher machten, aufge⸗ n. Zu Navalcarnero, 3 Stunden von hier, haben sich anti⸗ siutionelle Truppen sehen lassen. Zu Leon hat die Behoͤrde junge Leute und die Miliz zu den Waffen gerufen, um dem ome, der bei der zunehmenden Macht der Antikonstitutionellen

dortige Provinz bedrohe, einen Damm entgegen zu setzen.

General⸗Kommandanten von Arragonien und Navarra sind Kriegsminister aufgefodert, den General Mina schleunigst mit

hit Mann zu unterstuͤtzen. Am aasten Sept. giebt der hiesige

Fdtrath den Truppen, die am 7. Jul. hier garnisonirten, und die

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seitdem hieher verlegt worden sind, ein großes vaterlaͤndisches Ban⸗ ket. Der Festzug geht durch die Hauptstraßen der Residenz, die saͤmmtlich mit Teppichen behaͤngt seyn werden; voran die Trup⸗ pen, dann der Stadtrath mit den Blessirten und Witwen, Waisen und Verwandten, der am 7. Jul. Gefallenen. Im Prado erwartet die Ankommenden eine Tafel von 9000 Gedecken; sie reicht vom Barfuͤßer⸗Thore bis zum Atocha⸗Kloster. Der einzige Ruf, der diesen Tag gehoͤrt werden d aufgehobener Tafel geht es oͤffentliche jinnen gemacht worden, mit den Prinzen, seinen Bruͤdern, diesem Feste beizuwohnen; Folgen, die von der Gewaͤhrung dieser Einladung zu erwarten sind, nicht ohne Sorgen. Se. Maj. sollen die Verstaͤrkung Ihrer Leib⸗ Wache fuͤr diesen Tag verlangt haben. D los ist dazu beordert. auf Leon, ist Militair⸗Division uͤbernommen. findlichen Truppen sollen wied aufbrechen; zu gleicher B lone in Algesiras eingeschifft worden.

auf den Konstitutions⸗Platz, wo der

Von den in Aragonien be⸗

Der Herzog von In⸗

des dem Befehls, ihn mit dem bereitesten Schiffe nach bringen zu lassen. Nachdem er seine zerruͤttete die Gefahr, von Algierischen Kapern aufgehoben zu werden, mit v. S geschildert, 9 5 nach dem, der genannten Insel zunaͤchst gelegenen Hafen des Mit⸗ üHe 5J n d 88 dort geis 8 *

u Sisanta in Neu⸗Kastilien ist eine Verschwoͤrung gegen die Ver⸗ fassung entdeckt worden; acht Personen sind verdae.

10 Kisten verarbeitetes Silber. Lissabon, 28. Sept.

V

Ausschusses, werden Se. Maj. der Koͤnig

8

ung be

rie⸗Kaserne, ein schoͤnes mit S zwei Schwadronen des 5ten U. 8ten Husaren⸗Regiments bezogen.

orgfalt ausgefuͤhrtes Gebaͤude, von

in Kleve stationirten Schwadron des zten Ulanen⸗Regiments hier in Duͤsseldorf bewirkt werden, so daß alsdan 8 2

den Militairs im hiesigen Reg.⸗Bez.

St. Goar (Reg. Bez. Koblenz). vnn S⸗ 8 Beduͤrfnissen, 1000 Schritte weit muͤhsam herbei schleppen; an viel Wasser fodernde landwirthschaftliche Gewerbe 1 bes diesem Uebelstande gar nicht zu denken; und waͤre je bei einem heftigen Winde in dem, frei auf einer Anhoͤhe gelegenen Orte, Feuer aus⸗

aufhoͤren wird.

gebrochen, so waͤre das Dorf unrettbar ein Raub der Flammen ge⸗ worden. Aus einem geschmackvollen Obelisk, mit der Inschrift: „Errichtet im Jahre 1822 unter der Verwaltung des Buͤrgermei⸗ sters von Coll und des Schoͤffen Johann Hubrath I. sprudelt seit dem 27. Sept. den Einwohnern, mitten im Dorfe, ein reicher Kri⸗ stall⸗Quell entgegen, der, mit einem Kosten- Aufwande aus Ge⸗ meinde⸗Mitteln, von mehr als 1000 Rthlr., dahin Heute Morgen fand die feierliche Einsegnung und roͤffnung des Brunnens statt, wobei der Schul⸗Inspektor Baumgarten, im Freien, eine gehaltreiche sehr passende Nede an die versammelte Gemeinde hielt. Den Nachmittag uͤberließen sich Jung und Alt mit lautem Jubel ihrer Freude uͤber die ihnen gewoͤrdene unschaͤtzbare Wohl⸗ that, die Mitwirkung ihrer Beamten dankbar erkennend. Herzberg (Reg. Bez. Merseburg), 5. Okt Gestern feierte der wuͤrdige Kantor und Schullehrer Schulze zu Dubro, sein 5ojaͤh⸗ riges Amtsjubilaͤum. Zu einer Zeit, wo Seminarien fehlte, hatte dieser verdiente Mann angefangen, außer

der ihm zugewiesenen Ortsjugend, noch andern Zoͤglingen zu nuͤtzen. Aus seiner Schule gingen Forstmaͤnner, Oekonomen, Musiker, Mi⸗ litairs, Geschaͤftsmaͤnner, Schullehrer, selbst Prediger und Professo⸗ ren hervor. Je uneigennuͤtziger er sich dabei bewiesen hatte, um so groͤßer war die Theilnahme an seinem Ehrentage. Schullehrer aus dem Potsdammer, dem Frankfurter und besonders dem Merse⸗ 6, 8 und mehrere Meilen

burger Regierungsbezirke waren dazu Regierung zu Merseburg erhoͤhete

weit hergeeilt. Auch die K.

die Feier dieses Festes durch einen von ihr dazu abgeordneten Kom⸗ missarius, in der Person des Reg.⸗ und Schulraths Weiß; eine tiefgefuͤhlte Auszeichnung, die fruͤher bei dem Jubelfeste eines Land⸗ Schullehrers noch nie statrgefunden hatte. Vom Reg. Kommissa⸗ rius und vom Landrathe, Baron v. Puttlitz, begleitet, ging, unter Vortritt der Schule, der Jübelgreis in die Kirche, sang, nach An⸗ hoͤrung der, vom Superintendenten Weise, gehaltenen Predigt, ganz allein die zwei letzten Verse des Liedes: „der Herr ist meine Zuver⸗ sicht,“ und empfing das Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse, mit dem ihn sein Monarch begnadigte, aus den Haͤnden des Kommis⸗ sarius, der ihm zugleich eroͤffnete, daß des Koͤnigs Maj., im Aner⸗ kenntniß wahrer Verdienstlichkeit um das Volks⸗Schulwesen, auf den Todesfall des Jubilars, dessen Witwe mit einer lebenslaͤngli⸗ chen Pension huldreichst bedacht habe. Vor und bei dem Fest⸗ mahle wurden dem Gefeierten mehrere Beweise der Theilnahme und Dankbarkeit uͤberreicht; so . von den Schullehrern der hie⸗ sigen Didzes, ein Gedicht; ein gleiches und eine kostbaue Tasse, von 6 Schullehrern der Wittenberger und Kemberger Ephorie, seinen ehemäaligen Schuͤlern; von 11 andern ehemaligen Schuͤlern eine vergoldete silberne Dose, von den Dubroer Schulknaben ein Ge⸗ dicht und eine Bibel auf Velinpapier in blauem Sammet gebun⸗ den, vom Schloßprediger Nitzsche zu Annaburg, gleichfalls einem seiner ehemaligen Schuͤler, ein paar Tassen, mit der Aufschrift: Dem guten Lehrer,“ u. dgl m. Das Saͤnger⸗Chor der Ephorie, und die Schuͤler des Juübelgreises, die derselbe auf 10 ver⸗ schiedenen Instrumenten unterrichtet hat, erhoͤheten die Freuden des Tages durch Vokal⸗ und Instrumental⸗Musik. 1 Schullehrer, der beim Ruͤckblick auf

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sich einschiffen zu duͤrfen.

Nach dem Vorschlage des Verfassungs⸗ rden d am 1. Okt., in feierli⸗ chem Aufzuge, sich in den Palast der Kortes begeben und daselbst

mental⸗M Heil dem eine 5ojaͤhrige Amtsfuͤhrung,

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arf, gilt den Helden des 7. Jul. Nach Ball eroͤffnet wird. Sr. Maj. dem Koͤnige ist das An⸗ man ist von Seiten des Hofpersonals uͤber die as Regiment Don Car⸗ erdert General O. Daly, ein Genosse Riegos hier eingetrofeen und hat das Kommando der ersten

wieder 2000 Mann nach Katalonien . estimmung sind neuerdings drei Batail⸗

fantado fuͤhrt bei Seiner Majestaͤt Beschwerde uͤber die Strenge Gouverneur von Corunng gewordenen Regierungs⸗ der Insel Ibizga Gesundheit, und

bittet er um die Erlaubniß, zu Lande

G en; o r Die in den Hafen von Kadix eingelaufene Franzoͤsische Fregatte „Anti⸗ gone“, aus Havanna kommend, uͤberbringt 1,700,000 Piaster und

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Duͤsseldorf. Am 27. Sept. ward die hiesige neue Kavale⸗ lanen⸗ und zwei Schwadronen des ten Husa Durch den Bau eines Stalles fuͤr 76 Pferde soll nun auch noch die Kasernirung einer vorlaͤusig

F. Ibor nn die ganze 14gte Di⸗ viston kasernirt seyn, und alles Natural⸗Quartieren des garnisoniren⸗

r Die Gemeinde Urbar, ein Feuerstellen, mußte bisher das Wasser zu allen seinen

e. wurde.

es bei uns noch ganz an