Pflichten seines wichtigen
88
solcher Beweise der Liebe und Werthachtung sich zu erfreuen hat! Heil den Schuͤlern, die noch nach vielen Jahren Ursache finden, ihrem treuen Lehrer so wetteifernd zu danken! Heil dem Lande, wo der Fuͤrst und seine Stellvertreter, den Mann so ehrend auszeich⸗ nen, der an dem großen Werke, an der Bildung des Volkes, mit ichem Eifer arbeitete! 3 1 Sept. Abends um 17 Uhr in Weinheim ein, und fuhren am 27sten fruͤh um 8 Uhr uͤber Bruchsal, wo Hoͤchstdieselben der verwitwe⸗ ten Frau Markgraͤfin von Baden, Durchlaucht, einen Besuch ab⸗ fuatteken, nach Karlsruhe, wo Sie Nachmittags anlangten, den Be⸗ such des Großherzogs K. H. empfingen, denselben erwiederten, und Kbends einer Vorstellung im Theater beiwohnten. Am folgenden Morgen waren Se. Maj. bei dem Manoeuvre gegenwaͤrtig, wel⸗ ches die hier versammelten Großherzogl. Truppen vor Hoͤchstdenen⸗ efelben ausfuͤhrten, speisten darauf mit des Großherzogs K. H., be⸗ Faahen nach der Tafel in Hoͤchstdessen Begleitung die merkwuͤrdig⸗ sen Gebaude der Stadt, besuchten Abends das Theater, und nah⸗ mmen nach Beendigung desselben, von dem Großherzoge, unter ge⸗ und aufrichtigen Freundschaft,
genseitigen Beweisen der Achtung 1 17 Uhr verließen Se. Majestaͤt
Abschied. Am 29. Sept., Morgens verlief be. M NKarlsruhe, statteten in Baden J. Maj. der Koͤnigin Friederike von Schweden einen Besuch ab, begaben sich, von Kehl aus, nach Straß⸗ purg, besuchten daselbst den Muͤnster, das Grabmahl des Marschalls vpon Sachsen, die neu angelegten Promenaden, die Orangerie und das neue Schauspielhaus, geruheten darauf, einige Augenblicke bei dem Gouverneur, Gen. Lieut. Pamphile de Lacroix, einzutreten, und daselbst auf die Gesundheit des Koͤnigs von Frankreich und des Her⸗ zogs v. Bordeaur, dessen Gevurtstag man feierte, zu trinken. Abends um 8 Uhr trafen Se. Maj. darauf in Offenburg ein, wo Hoͤchst⸗ dieselben uͤbernachteten, des andern Morgens um 7 Uhr aber Ihre Nieisse fortsetzten und Abends z6 Uhr in Basel eintrafen. Am 1. Okt. Morgens 17 Uhr verließen Se. Majest. diese Stadt, speisten Mittags in Solothurn, und trafen Abends nach 9 Uhr in Neucha⸗ etel, bei allgemeiner Beleuchtung der Stadt, ein, und wurden im Schlosse, wo Hoͤchstdieselben abtraten, von dem Gouverneur und den Behoͤrden empfangen. Die Freude und die Zufriedenheit uͤber die Anwesenheit Sr. Maj. aͤußerte sich hier allgemein, und gewaͤhrte einen neuen Beweis von der großen Anhaͤnglichkeit dieses Landes an seinen Souverain, und von der Ueberzeugung des Gluͤcks, wel⸗ ches ihm aus seinen Verhaͤltnissen zum Preuß. Staate entspringt. — Am 2. Okt. Morgens fuhren Se. Maj. bis Val de Ruy, um die Umgegend der Stadt in Augenschein zu nehmen, kehrten uͤber Va⸗ langin zuruͤck, besichtigten darauf die hier versammelten Milizen, ggeruheten dieselben vor Sich vorbei defiliren zu lassen, und bega⸗ ben Sich um 2 Uhr zur Tafel, zu welcher der Gouverneur des Landes, die höchsten Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, die Deputirten ddes Kantons Bern mit dem Landamman von Watteville an ihrer Spitze, so wie die ausgezeichnetesten Standes⸗Personen des Landes, gezogen wurden. Am 3. Okt. speisten des Koͤnigs Majestaͤt im klei⸗ naeren Zirkel mit dem Abends vorher hier angelangten Prinzen Wilhelm K. H. und geruheten Abends einem Balle beizuwohnen, welchen die Stadt im Konzert⸗Saale, Hoͤchstdenenselben zu Ehren, veranstaltet hatte. Am 4. Okt., Morgens, haben Se. Maijest., im ooͤchsten Wohlseyn, Neuchatel verlassen, um Hochstihre Reise uͤber Loausanne fortzusetzen. 1““ ““ .“ I1“ 68 Am 1o0. Okt. dieses Jahres starb in den besten Jahren seines tbhaͤtigen, verdienstvollen Lebens, der Dr. Med., Johann Fried⸗ rich Plexander Mertzdorss. Er war geboren den 29. Jan. 177 in Berlin, bezog die Universitaͤt zu Halle, promovirte dort, und vollendete seine Studien in seiner Vaterstadt. Nach dem Tode seiner ersten Gattin bereisete er Deutschland, die Schweitz, Frank⸗ reich, Spanien und England. Den medizinischen Instituten in Wien, Paris, Madrid und London verdankte er die hoͤhere Bil⸗ dung, welche ihn als praktischen Arzt auszeichnete. Nach seiner Ruͤckkehr in Berlin, 1801, verheirathete er sich zum zweitenmale, und ward 2816 Stadtphysikus der Residenz. — Mit Aufopferung, Liebe und Eifer erfuͤllte der Verstorbene streng die muͤhevollen Amtes. Seine Arbeiten in den Verhand⸗ fungen des Kriminal⸗Gerichtes, dem er angehoͤrte, bezeugen, was er fuͤr die Wissenschaft geleistet hat, und bezeichnen ihn als einen tiefdenkenden, hoͤchst gewissenhaften Beamten. Die Stadt verlor Iin ihm einen allgemein verehrten Mitbuͤrger, das Publikum einen po oͤchst schaͤtzbaren liebreichen und theilnehm den Arzt.
8 8 ““ ““ 8
Bekanntmachung 8 1
Der Unterricht in der Baugewerks⸗Schule der Kunst⸗ Akademie, wird am Montag den 21. Okt. d. J. anfangen; daher alle diejenigen, so daran Theil nehmen wollen und koͤn⸗ nen, sich deshalb bei dem zeitigen Direktor, Geheimen Kriegs⸗ uund Geheimen Ober⸗Bau⸗Rath Becherer, Franzoͤsische Str. No. 30, Vormittags von 9 bis 11 Uhr die Zutritts⸗Karte zu Verzeichni
8.
8
8
“
der Vorlesungen bei der Koͤniglichen Medteinisch⸗Chirurgischen Militair⸗Akademie im Winter⸗Halbjahre, vom Anfange Novembers 1822 bis Ende Maͤrz 1823.
86 I. Professores ordinarii. (EC.. F. Graͤfe, Dr., Dekanus, traͤgt 1) des Montags und Dienstags von 9 bis 10 Uhr oͤffentlich die Augenheilkunde vor. 2) Privatim haͤlt er des Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 3 bis 4 Uhr Vorlesungen uͤber den Cursum operatio- num chirurgicarum. Die zu diesem Vortrage gehoͤrigen Demonstra⸗ tionen und Uebungen an Leichnamen werden auf besondere Stun⸗ den Mittwochs und Sonnabends festgesetzt. 3) Klinik der Chirur⸗ gie und Augenheilkunde setzt derselbe im Koͤnigl. chirurgisch⸗klini⸗ 8 Institute, taͤglich von 2 bis 3 Uhr auf die gewohnte Weise uͤb I11“
S. F⸗ Hermbstaͤdt, Dr., wird des Mittwochs und Donn stags von 22 bis 12 Uhr eine Einleitung in die theoretische C. mie, in Ruͤcksicht auf die Heilkunde und Pharmacie öͤf fentl⸗ vortragen. Privatim wird er Montags, Dienstags, Mittwo Donnerstags und Freitags Nachmittags von 5 bis 6 Uhr die alm meine Erperimental⸗Chemie (nach seinen Grundlinien derselh Berlin 2814) vortragen, und solche durch Experimente erlaͤute
E. Horn, Dr., wird des Donnerstags von 9 bis 10 Uhr des Sonnabends von 8 bis 9 Uhr die praktische Krieges⸗P neikunde oͤffentlich lehren, und die specielle Thern der hitzigen und chronischen Krankheiten nach eig Heften Montags, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Frei von 8 bis 9 Uhr privatim vortragen.
F. Hufeland, Dr., wird Mittwochs und Sonnabends 0 bis 17 Uhr Semiotik oͤffentlich lesen; privat im die Pathol von 4 bis 5 Uhr viermal woͤchentlich, und den zweiten Theil speciellen Therapie von 1 bis 2 Uhr sechsmal woͤchentlich.
C. A. F. Kluge, Dr., wird oͤffentlich des Mittwochs Sonnabends von 11 bis 12 Uhr in der Entbindungs⸗Kunde un richt ertheilen, und privatim von 10 bis 12 Uhr, 1) des D nerstags und Freitags uͤber generelle Chirurgie, 2²) des D. stags uͤber mechanische Knochen⸗Krankheiten, und 3) Montags uͤber Geburtshuͤlfe Lehrvortraͤge halten und, in zug 8 die letztere Doctrin, noch in besonderen Stunden in Untersuchung der Schwangern, in den geburtshuͤlflichen Man und Instrumental⸗Operationen und in der Leitung der Woch betts⸗Pflege praktische Unterweisung geben. .
C. Knape, Dr., traͤgt des Donnerstags und Freitags von bis 22 Uhr die Syndesmologie öͤffentlich vor. Privatimg er taͤglich von 9 bis 12 Uhr in der praktischen Zergliederungs⸗ Unterricht, und liest des Montags, Dienstags, Donnerstags! Freitags von 12 bis 1 Uhr Osteologie, an eben diesen Tagen, 4 bis 5 Uhr Splanchnologie; des Montags, Dienstags und † wochs Abends von 6 bis 7 Uhr Medicina forensis, und des nerstags, Freitags und Sonnabends in denselben Stunden me nische Polizei⸗Wissenschaft.
L. E. v. Koͤnen, Dr., wird des Donnerstags und Frih bun 9 bis 10 Uhr in seinen Vorlesungen uͤber Pharmacologie ahren.
H. F. Link, Dr., wird Sonnabends von 12 bis 1 Uhr kryptogamische Pflanzen oͤffentlich lesen. Privatim wird ey 7 bis 3 Uhr sechsmal in der Woche die Pharmacologie, so wie 8 bis 9 Uhr fuͤnfmal in der Woche die medicinische Chemie, von 5 bis 7 Uhr zweimal in der Woche die physikalische En
schreibung vortragen. 1 “ 1
E. Ssann, Dr., wird zweimal noͤchentlich oͤffentlich allgemeine Materia medica, und privatim die specielle teria medica fuͤnfmal von 5 bis 6 Uhr woͤchentlich vortrage
C. A. Rudolphi, Dr., wird des Mittwochs und Sonng von 9 bis 10 Uhr die Anatomie der Sinneswerkzeuge mit Ruͤ⸗ auf die Chirurgie oͤffentlich vortragen. G taͤglich von 9 bis 12 Uhr in der praktischen Zergliederungs⸗ Unterricht, und lehrt taͤglich von 2 bis 3 Uhr die Anatomie, des Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 51 Uhr die pathologische Anatomie. —
J. N. Rust, Dr., wird 1) bffentlich zweimal in der W uͤber die wichtigsten Gegenstaͤnde der Akiurgie Vortraͤge halten die Operationen selbst am Kadaver demonstriren; 2) vrivg, a) die allgemeine und specielle Chirurgie in ihrem ganzen Umiͤjg des Donnerstags, Freitags und Sonnabends von 6 bis 8 Uhrnug lehren, und b) die klinischen Uebungen in der praktischen En gie und Augenheilkunde Montags, Dienstags, Donnerstagt! Freitags von 9½ bis 10 ½ Uhr Morgens in der Charité⸗Krankenhauses leiten. 1
F. Wolff, Dr., wird deeh und Dienstags von 11 bh Uhr oͤffentlich die Erfahrungs⸗Seelenlehre vortragen.
II. Professores extraordinarii. 1
G. W. Eck, Dr., wird Mittwochs von 12 bis 1 Uhr uͤbeh Analogie der Bildung der blutbereitenden Org im Thierreiche und in der Entwickelungs⸗Geschic des Menschen, lesen. Privatim wird er die allg en und specielle Physiologie sechsmal woͤchentlich von 66 Uhr vortragen.
b G. C. Reich, Dr, wird die Geschichte der Medicin oͤffng ehren. 8
C. D. Turte, Dr. wird die Pneumatik oͤffentlich vor gen; privatim lehrt er die Experimental⸗Physik Mittwochs Sonnabends von 3 bis 5 Uhr, guch wird er uͤber die chem
Pruͤfung der Arzneimittel eine besondere Vorlesung halten. “ ““
“ G 88 Koͤnigliche Schauspiele. Donnerstag, 17. Okt. Im Schauspielhause, zum en
male wiederholt: Das Geschenk des Fuͤrsten, Lustspiel
Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen, vom Freiherrn Thumb. Hierauf: Der Baͤr und der Bassa, Vaudeville leske in 1 Aufzuge, von K. Blum. V
Freitag, 183. Okt. Im Opernhause: Das Taschen Drama in 3 Abtheilungen, von Kotzebue. Hierauf: Die liche Ruͤckkehr, militairisches Ballet in 1 Aufzuge, vot nigl. Balletmeister Telle.
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm./Hygr. Wind. Witterung. A. 270 971†+. 72 732 W. strüb, Reg, Nachts stür .F. 27510 + 62 712 W. sell, dünne Wolken,¹ M. 270117 [+ 110 S. W. trüb, Wind.
A. 27011 ½87⁄+ 6 ½ S. W. sternhell. F. 270117 [† 32 S. jsyelI, dünne Strfwlk⸗,
Gedruckt bei Hayn.
M. 27010 ½, +† 9 ⅔˙ S. (Sonne, Wolken. 3
4
Privatim gielt
Koͤnigl. Klinith
1 1 er Lanzette, welche er sich auf bis jetzt noch unbekannte Weise
.
8 “
28 A
82 8 8 “ 1“]
11
88 * . 9 8 F 8 8294 — 1. 32 . Ibeeee nmer eeehh e
4 ½
“ . 2 8 8* 8 “ 8 8 2 “ “ h
44“
Fn juhs le : E11 E“ 1
*
Fer) 8
“
ststehh ir ncs ga .⸗ hern er Nirnrmst vsre k. ds hea V““ Z“
E11“ 85 91.B1LeZZZ1 shkent1 5,·. 18—
2 2 Se e 2 S. ißn. Es wh5 e Argt. Za. 9r,4, . „ 4d9. 1146f3.NNVsCcq l
in e
eeee] “] WI1.“ 3
12612 Stuüuͤck. Berlin, Sonna
hikhes Tagee 8.. Der Justiz⸗Kommissarius Teßmar in Koͤslin, ist zum twius publicus, im Departement des Ober⸗Landes⸗Gerich⸗ daselbst, bestellt worden⸗
.“ 8 “ v1“
Im Bez. der K. Reg. zu Koͤnigsberg die katholische Pfarrstelle in Wuttrienen bei Allenstein, dem plan Strojeck zu Bischofsburg, die katholische Pfarrstelle zu lckstein dem Kaplan Seeberger zu Bischofstein verliehen.
Im Bez. der K. Reg. zu Magdeburg ] v. Meyeringk von Gruͤneberg nach Loͤdderitz
Im Bez. der K. Reg zu Potsdam— der Superintendent Erler zu Baruth, zum Superintendenten Didszese Belzig; der Prediger und Rektor Uthemann zu Koͤ⸗ ick, zum Ober⸗Prediger in Wendisch⸗Buchholz, der Prediger und hul⸗Inspektor Baltzer zu Kuhsdorf, zum Ober⸗Prediger in rder, der Kandidat Bock zum Fran liat ⸗reformirten Prediger Strasburg, und der Prediger Luͤtkemuͤller zu Papenbruch,
Adjunkt des Pfarrers in Wildberg bestellt wordben. der interimistische Kreisphysikus Dr. Geletnecky zu Stettin, Kreisphysikus des Randowschen Kreises ernannt worden. Im Bez. der K. Reg. zu Stralsund bei dem Koͤnigl. Militair⸗Erziehungs⸗Institute zu Stralsund, Mirigertal⸗Schullehrer Thomas zu Stettin, zum Ober⸗Lehrer
Bei dem Provinzial⸗Medizinal⸗Kollegium in Stettimn 8 8
der bisherige Zte Medizinal⸗Rath Dr. Rostkovius zum zsten, Privat⸗Docent bei der Universitaͤt zu Berlin, Dr. Lorinser, zweiten, und der Dr. Steffen zum 5ten Medizinal⸗Rath V Im Bez. des K. Kammer⸗Ger. zu Berlin dem Burg⸗ und Stadtrichter Baath zu Wittenberge, die mmissarien⸗Praxis verstattet worden.
Bei dem K. Ob. Ld. Ger. zu Halberstadt der Referendarius des Koͤnigl. Ob. Ld. Ger. zu Naumburg, chwenkert, zum Assessor ernannt worden. .
Bei dem K. Ob. Ld. Ger. zu Ratibor 1 Auskultatoren Wolle und Jirsa zu Referendarien er⸗
Justiz⸗
Paris, 9. Okt. Am heutigen Geburtstage Sr. K. H. Mon- urs, werden die Schauspieler des Théatre des variétés, im Pavillon rsan, zwei kleine Lustspiele auffuͤhren. — Gestern nach der Messe erreichte der bisherige K. Span. Gesandte, Marquis von Casa⸗ ujo, dem Koͤnige, in einer Privat⸗Audienz, sein Rekreditiv, und urlaubte sich bei Sr. Majestaͤt. Man⸗ versschlrr⸗ daß derselbe den uter uͤber in Paris zubringen werde. Nach dieser Audienz uͤber⸗
te der neuernannte Bothschafter, Herzog von San Lorenzo, sein glaubigungs⸗Schreiben; er erschien bei dieser Gelegenheit in der kersten⸗Uniform der Spanischen Milizen. .
Bei der gewoͤhnlichen Kour wurde Sr. Maj. auch der neuer⸗
ns bei der hiesigen K. Preuß. Gesandtschaft angestellte Legations⸗ th, Baron v. Maltzahn, als interimistischer Geschaͤftztraͤger, waͤh⸗ 5 der Hazeseschret des K. Preuß. Gesandten, Grafen von der 8%, vorgestellt. 8 B
Den neuesten Briefen aus Poitiers zufolge, hat der General erton, am 6. dieses Monats, Morgens um 11 Uhr seine Strafe itten. Die Nachricht von der Verwerfung des Kassations⸗Ge⸗ hs dieses Generals und seiner Komplicen, war am gedachten ge, um 2 Uhr Morgens, in Psoitiers eingetroffen. Die Verur⸗ ilten wurden alsbald aufgefodert, sich zum Tode vorzubereiten. bei Geistliche brachten den Morgen in ihrer Gesellschaft zu. Ber⸗ verwarf jedoch deren Ermahnungen und kirchlichen Beistand. ffe schien dagegen, im Bette liegend, seinem Beichtvater auf⸗ rksam zuzuhdren, als er ploͤtzlich die Augen schloß, und mit der m vernehmbaren Bitte, ihm den letzten Segen zu ertheilen, schied. Jetzt erst bemerkte man, daß er sich unter der Decke, mit
. —
Fe 8
bend
8v8bNEC
v11“ *
6
LE“ 1 2 8
* 1u“
nd d en ꝛ9ten Oktober 1822.
8 [u1 1“ ““
II3“
v“ .“ 8689 9¼ 8 e 3 121. 3 l H““ 1 8 3 8 “
EEEE““
zu verschaffen gewußt, die Schenkel⸗Arterie zerschnitten hatte. Es wurden sogleich die noͤthigen Vorsichtsmaßregeln getroffen, um den 11..“ Selbstmord der uͤbrigen Verurtheilten zu verhindern. Als die letzte Stunde Berton's geschlagen, und er auf dem Richtplatze an vr8 n“ war, bestieg er, zwar bleich, aber doch mit vieler Standhaßtigke Im“ das Schaffot, und, mit dem Rufe: „Es lebe Frankreich! Es lebe die Freiheit! empfing er den Todesstreich. Jaglin und Saugé wur-r den, dem Urtheile zufolge, sogleich, unter guter Bedeckung, nach Thouars gebracht, wo sie gestern hingerichtet werden sollten. “ Am 1. d. M. ist in Lyon gbermals eine Maurer⸗Loge, die dtem Ritus des Misraim folgte, geschlossen worden. 1 Carons Kameraden, Roger und Dublar, sind am 3. d. M. in Kolmar eingetroffen, wo ihr Prozeß unverzuͤglich beginnen wird. Am 29. v. M, dem Geburtstage des Herzogs von Bordeaut, sind in Sedan die Grundsteine zu einem neuen Rathhause, einenen neuen Gerichts⸗Hofe und einem Monumente, zum Andenken des veeae e unter angemessenen Feierlichkeiten, gelegt Her. von Santa⸗Rosa ist vorgestern hier durch nach Calais ge-⸗ reist, wo er sich, auf hoͤheren Befehl, nach England einschiffen soll. Aus Brest meldet man, als eine Seltenheit, daß am 30. v. M. bereits 2 Schiffe mit diesjaͤhrigem Bordeaux⸗Weine daselbst eingelaufen sind. In Paris sind ebenfalls, aus der Gegend von Auxerre, schon 6000 Feuillettes neue Weine angekommen. In Vo⸗ necourt bet Chaumont (Depart. der obern Marne), waren einem Eigenthuͤmer von Weinbergen im Jun. d. J. fast alle Trauben er⸗ froren; er schnitt letztere ab, die Stoͤcke setzten hierauf neue Trau- ben, welche jetzt beinghe zur Reife gediehen sind, und man versi⸗-⸗
wird.
„Briefe aus Rom melden: „Madame Laͤtitia Bonaparte bes faͤnde sich so gefaͤhrlich krank, daß ihr bereits das Viaricum gereicht — ihr Sohn Ludwig eiligst aus Florenz herbei geholt worden Her. Choris (S. 1235) ruͤstet sich zu einer neuen Reise um die Welt, und geht zu dlesem Behufe in Kurzem von 8* nach London ab. Hoffentlich wird sein Wunsch, St. Helena zu sehen, jetzt, nach Bonapartes Tode, eher in Erfuͤllung gehen, als bei der Sgv2 Reise, wo das Landen auf dieser In el ihm nicht erlaubt vurde. V 8I111
Waͤhrend der letzten Seuche im Herbst 1821 kam ein Fremder in Barcelona an, den man fuͤr einen Tuͤrken, Armenier oder Renegaten 1 hielt. Es war ein Kaufmann, der seit Jahren jeder Pest in der Tuͤrkei nachgezogen war und große Schaͤtze gehaͤuft hatte. Sobald er hoͤrte, daß die Pest in eine Stadt gekommen, so reiste er auf der Stelle dorthin, um, wie er sagte, bessere Geschaͤfte zu machen. Deutlicher ließ er sich nie aus. Jederman wunderte sich, daß eiin alter reicher Mann sich taͤglich einem unvermeidlich scheinenden Tode aussetzte. Wenn er in einer von der Pest befallenen Stadt ankam, so wickelte er sich von Kopf zu Fuß in einen Teppich, der mit Theer bestrichen war, zog Handschuhe von schwarzem Leder an, bedeckte das Gesicht mit einer glaͤsernen Maske, und schritt auf Stelzen und mit einem Stocke, der eine scharfe eiserne Spitze hatte, in die Haͤuser, wo er alles nahm, was ihm behagte und den Leichen oft die Kleinodien vom Finger zog, ja nicht selten die mit dem Tode ringenden Pestkranken erdolcht, wenn ihr Schreien ihn an seinem Diebshandwerke hinderte. Kam er durch Zufall in Haͤu- ser, wo die Pest sich noch nicht gezeigt hatte, so gab er sich fuͤr ei⸗ nen Arzt aus, aber wehe denen, die ihm trauten! Er schaffte sie auf eine oder die andere Art aus der Welt. Mit Schaͤtzen beladen kehrte er nach Venedig zuruͤck, wo er eine neue Gelegenheit ab⸗ wartete, seine abscheuliche Industrie zu uͤben. Endlich erreichte ihn die Nemesis. Er hatte kaum gehoͤrt, daß in Barcelona die Pest ausgebrochen, als er dorthin eilte, und sein grausendes Gewerbe mit vielem Gluͤck zu treiben anfing. Ein junger Franzose in Bar⸗ celona hatte seine Frau und zwei Kinder verloren, er selbst war angesteckt worden und rang mit dem Tode. Da kam jenes Unge⸗ heuer und gab ihm in dem Augenblick den Todesstoß, als der Hauptmann Re⸗ hereintrat, den Franzosen zu besuchen. Es entspann sich ein Kampf zwischen dem Armenier und dem Haupt⸗ mann, worin Ersterer zu Boden geworfen wurde; er bot die Boͤrse fuͤr sein Leben, aber ein Saͤbelhieb endete die Tage dieses Scheusals; der Magistrat befahl, seine Gebeine in einen Winkel zu werfen, und seine Schaͤtze unter die Armen auszutheilen.
Bayonne, 23. Sept. Die konstitutionellen Truppen halten diesen Augenblick die ganze Kuͤste von Fuentarabia bis Bilbhgo bhe⸗-⸗ setzt. — Heute sind 12 Transport⸗Schiffe mit Kriegs⸗ und Mund⸗ Vorraͤthen aus Nantes hier eingetroffen. BI — — 3. Okt. Seit Aufhebung des Lazarethes vermehrt sich die Zahl der Spanischen antikonstitutionellen Fluͤchtlinge sehr bedeutend. Die gestern hier angekommenen 2 Franziskaner⸗ Moͤnche haben bereits ihr Ordens⸗Kleid abgelegt, und erscheinen als Laien⸗Bruͤder. — Die hiesige Munizipalitaͤt ist von der zu er⸗ wartenden Ankunft von 20,000 Mann Truppen v“ Das
Arsenal und alle Gelegenheiten sind bereits mit Geschutz, Unmu⸗
chert, daß der Eigenthuͤmer eine sehr bedeutende Aerndte machen