1822 / 127 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 22 Oct 1822 18:00:01 GMT) scan diff

el. 20o0 Rthlr. Falkenberg 935 Grottkau . 312 3927 Iöä82 Ratibor . öö 553

Groß⸗Strehlitz. 300 88

Tost 111“

Summa 2183 Rthlr. 27 Sgr. 45 Pf.

Ddie fortdauernde Nachfrage nach Gallmei, ist die Veranlas⸗ ng, daß fast uͤberall der Boden durchwuͤhlt und nach Gallmei schäͤrft wird. Zu Halemba ist ein altes Frischfeuer kassirt,

id dagegen ein neues mit einem Walz⸗Werke angelegt worden. Zu Schwieben stuͤrzte in der Nacht der neuerbaute Kirchthurm

1. Zu Neiße wollte ein⸗ Schuhmacher⸗Gesell die Kunst, zerbro⸗ ene Glasscherben zu verschlucken, zeigen, mußte aber seinen Leicht⸗ in mit dem Tode buͤßen.

Posen. Die im Sept. stattgefundenen Platzregen, haben im esigen Reg. Bez. mehrere Schaͤden und Verwuͤstungen angerich⸗

; so loͤste sich z. B. von dem Etablissement des Schulzen An⸗

rs in der Kolonie Ludwigsburg, eine Erdmasse von 60 Schritten ng, o Schritten breit und 60 Fuß tief, stuͤrzte in den nahen See

id bildet dort eine foͤrmliche Halbinsel. In Kurnik ging das asser in vielen Haͤusern durch Thuͤren und Fenster; mehrere ufleute haben dadurch bedeutenden Schaden an Indigo, Zucker

erlitten. Im Schrodaer Kr. hielt ein, mit Sturm begleiteter atzregen Stunden an. Daͤmme, Bruͤcken und Haͤuser wurden

n den Wasser⸗Fluthen zerstoͤrt. Einige Tage darauf erfolgte ein

nem Wolkenbruche aͤhnlicher Gewitterregen, der Felder und Gaͤr⸗ 1122⁄ Fuß unter Wasser setzte und die Landstraßen unfahrbar achte. Zu Tarnowo ward ein Wagen mit 3 Personen von den uthen uͤmgerissen. Ein Postwagen wurde umgeworfen und der eldkasten, worin mehrere 1000 Poln. Gulden sich befanden, uͤber

o Schritt fortgewaͤlzt. Der Postillon und Begleiter des Geldes

teten kaum das Leben. In der Gegend von Jaroein sind uͤber

hoͤlzerne und steinerne Bruͤcken zerstoͤrt, und alle Kommunika⸗ nen gehemmt. Im Posener Kr. wurde waͤhrend eines Platz⸗ gens der Inlieger Pietrzyk von einem Fußsteige uͤber einen, in

Regel troͤckenen Graben, auf dem Wege von Rataie nach Sta⸗ lzka, durch die Gewalt des, von den Bergen herabstuͤrzenden Was⸗ s geworfen und in den Warte⸗Strom getrieben, wo er seinen dd fand. Muͤhlen, Daͤmme und Schleusen sind durchbrochen, und

lzerne und massive Bruͤcken auf den Straßen weggeschwemmt rden. In hochliegenden Gegenden haben die Fluthen bedeu⸗

e Loͤcher ausgespuͤlt, und die tragbare Erde in die Niederung

chwemmt. Die Straße des, an einer Anhoͤhe gelegenen Dorfes

k⸗Domachowo ist 3 bis 4 Fuß hoch versandet, die Wassermuͤhle

Pietrowo ganz zerstoͤrt und die Windmuͤhle von Wiry durch

unrm umgeworfen und zertruͤmmert. Im Oborniker Kr. ging

n Haupt⸗Regengusse, einige Tage zuvor, eine besondere Erschei⸗

mng voran. Eine Wasser⸗Saͤule, in Form eines Kegels, ruͤckte von em Orte zum andern, drehte sich zuweilen in einem Wirbel und

verschiedene Gegenstaͤnde mit sich fort. Als darauf die Wol⸗ unter Sturm, Hagel und Donner, durch einen rzstuͤndigen lkenbruch⸗aͤhnlichen Regen sich entluden, wurden Daͤcher, Schorn⸗ ene und Giebel von den Gebaͤuden herunter gestuͤrzt, die Fluͤsse

z ihren Ufern getrieben und die staͤrksten Baͤume aus der Erde

issen. 8

- or Kurzem siel hier der vierjaͤhrige Sohn eines Tageloͤhners,

ameki, unfern der Walischayer Bruͤcke in die Warte. Der 17jaͤh⸗

e Lehrling des Goldarbeiters Blau, Namens Aug. Wolkowitz,

wamm ihm nach, rettete dhn wieß darauf die ihm zuerkannte

fetzliche Praͤmie dem Armen⸗Fond zu. 1—

8 5 m. Beim Haupt⸗Zoll⸗Amte Wittenberge, sind im Sept., z beladene Kaͤhne stromaufwaͤrts, und 239 Kaͤhne stromabwaͤrts gefertigt e ö sich 52 Schiffsgefaͤße mit direkten ansito⸗Guͤtern befanden. 69 Wallmow (Kr. Prenglen⸗ entstand durch den Biß eines len Hundes, eine Art ollkrankheit unter dem Rindvieh, welche zZeit von 10 Tagen, zwanzig Haͤupter wegraffte. 1

Prüm (Reg. Bez. Trier). Am 8. Sept feterte der katholische arrer Sagrag zu Harspelt (ur Zeit des Franzoͤsischen e⸗ ern, der Guillotine mit Muͤhe entronnen), sein 5ojaͤhriges Dienst⸗ bilaͤum. Die Jungfrauen der Pfarre uͤberreichten ihm unter dern wohlgeordneten Festlichkeiten einen Kranz, die Junggesellen ten silbernen Becher, und die Regierung ließ ihm durch den ndrath ein angemessenes Geschenk zustelen. 8

26 E.“

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Kuͤnstler⸗Reisen im September.

Hr. Baͤrmann in Hanover; Blumauer in Bremen; Blume nigsberg; Bock in Kassel; Gebruͤder Bohrer in Wien; Devrient Hanover; Drouet in Wien; Ernst in Bremen; Gabrielsky in eeslau; v. Gaͤrtner in Koͤnigsberg; Herrmann in Hamburg: Kacz⸗ nsky in Warschau; Krampe in Hamburg; Lipinski in Brzseecz; Uedro in Insbruck; Weixelbaum in Duͤsseldorf; Wolfram in isseldorf. Mad. Scharpf in Kassel; Schmidt in Hamburg; hoͤnberger⸗Marconi in Hamburg; Schulz in Breslau; Weixel⸗ Im in Duͤsseldorf; Zanetti in Insbruck. Mlle. Kainz in Ha⸗

ver; Scholz in Stuttgart; Schulz in Kassel; Seiffert in Breslau.

I 1

5 8 s kamen hier an (der Preis war pro Schfl.

5. Oktober. ½ zu he . Wassers zu Lande zu Wasser Wisp. Schfl.

Iesaisvqsebexerxdesdaa veveeesSensev)s.

1 80 1 77 16 1 39 12 1 1 große Gerste [ 51 5 11 kleine Gerste 97 Hafer .105 Erbsen 2 1

21 [1 1 18/9

11,— 1 —— 238˙41 26,— 13 [91

Weitzen Roggen

6 8

Wisp. Schfl. IRthl.] Sg. Pf.IRthl. Sg. Pf. 11141

Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse.

Heamburg, 15. Okt. Amsterdam k. S. 104 pCt., 2 Mon. 104 pCt., bleibt noch mit § uüuͤber Kours gesucht. London k. S. 37 Schill. Den., 2 Mon. 36 Schill. 102 Den., mehr Briefe als Geld. Paris 2 Mon. 26 82 Schill., Bordeaux 2 Mon. 26 82 Schill., Briefe und Geld. —. Kopenhagen k. S. 251 pCt. Breslau 6 W. 40½ Schill. zu lassen. Wien in effectiv 6 W. 147 ½⅞ pCt., Prag 8 effectiv 6 W. 1468 pCt., zu lassen. Augsburg 6 W. 147 pCt., Frankfurt 6 W. 148 ¾ pCt., Leipzig z. M. 147 ¾ pCt., mehr Briefe als Geld. St. Petersburg 2 Mon. 98. Schill., kurz zu lassen, im Ganzen wenig Umsatz.

Louisd'or 11 Mrk. 4 v⅝ Schill., Geber und Nehmer.

Gold al marco 102 ½ Schill., Geber und Nehmer. Daͤn.

Grob Kourant 123 ¾ pCt. Hamb. Grob Kourant 123 pCt. Neue ¾ Stuͤcke fuͤr voll 284 pCt. 12 Schilling⸗Stuͤcke 24 und 25 ½¼ pCt. Piaster, zu 238 Mark Kaͤufer. Fein Silber 27 Mrk. 11 Schill., Silber in Sorten 13 L. 5 G. à 14 L. 9 G. 27 Mrk. 11 Schill., Preuß. Muͤnze 27 Mrk. 4 Schill. zu lassen.

Preuß. Praͤmienscheine, à 206 Mrk. Bko. Geldd.

Preuß. Engl. Anleihe pr. kont. 38 ½ 89 pCt., auf 3 Mon. Zeit ohne Umsatz.

Neue Preuß. Engl. Anleihe, 2 Mon. nach Erscheinen zu liefern, ohne Umsatz.

MNXorweg. Anleihe, à 86 pCt. Briefe, à 85 pCt. Geld. Daznische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. Zinsen 94⁄. 95 pCt., desgl. 5 pCtg. 37½ . 838 pCt., zweite desgl. 5 pCtg. 86 ½ .. 37 pCt.

Daͤn. Engl. Anleihe in Lst. à 37 Schill. 4 Den., ohne Umsatz, in Bko. Mrk. 873¾ 88¼ pCt.

Oesterr. Loose, pr. kont. 125 ½. 126 pCt.; pr. Decembe 127 127 pCt.; Metalliques, pr. kont. 35 85 pCt., auf 3 Monat 84 ¼ pCt.

Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. 910 915 pCt., pr. ult. Dec. 912 920 pCt.

Der Umsatz in Staatspapieren besonders in Oester—

reichischen war heute bei gestiegenen Preisen außerordent⸗

lich groß, und es wurden die hoͤchsten Notirungen bezahlt. Es wird viel fuͤr England gekauft. Im Wechsel-Geschaͤft war

es dagegen sehr stille, und außer Amsterdam alle Plaͤtze mehr

oder weniger flau.

Berlin, 18. Okt. London 3 Mon. à 7 Rthlr. ½ Gr. zu haben. Hamburg 2 Mon. à 150 % pCt., kurz à 152 pCt., Amsterdam 2 Mon. à 145 pCt., Paris 2 Mon. à 82 ¾⅔ pCt., Augsburg 2 Mon. à 103 ¼ pCt., Frank⸗ furt a. M. 2 Mon. à 103 pCt., Wien in 20 PXr. 2 Mon. à 103 ½⅞ pCt., Briefe. St. Petersburg 3 Wochen dato à 29 pCt. Geber. Diskonto à 4 ½⅔ pCt. Briefe, 5 pCt. Geld. Friedrichsd'or à 115 pCt. zu haben, à 114 ½ pCt. zu lassen. Preuß. Praͤmien⸗Scheine à 104 ½ pCt. Geber, à 104 pCt. Nehmer. Staatsschuld⸗Scheine à 74¼ pCt. zu haden,

à 74½ pCt. zu machen. Engl. Anleihe à 93 Q⅝⅜ pCt. Brief,

à 93 pCt. Geld. Norwegische Anleihe zum Kours à 15 pCt., 87½⅛ bis 88 pCt. bezahlt. Oesterreichische 5 pCtge Obligationen p. Casse à 89 ¾ pCt. Briefe, x pCt. Geld; pr. ult. Dec. fix 39 und taͤglich 89 ½ pCt. zu bedingen. Oesterr. Anleihe in Loosen à 100 Fl., pr ult. December à 133 pCt. zu haben. 8 ““

Sonnabend, 19. Okt. Im Opernhause: Die Jungfrau von Orleans, romant. Tragoͤdie in 5 Abtheil., von Schiller.

Sonntag, 20. Okt. Im Opernhause: Verlegenheit und List, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Kotzebue. Hierauf: Der laͤndliche Morgen, kom. pantom. Ballet in 1 Aufzuge, von Lauchery.

Se. Hoheit, der General⸗Lieutenant und kommandirende cral des Garde⸗Korps, Herzog Karl von Mecklen⸗

trelitz, sind von hier nach Strelitz abgegangen. 16” 9 EEE

Der Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗Referendarius Philipp Theo⸗ Grimberg, ist zum Justiz⸗Kommissarius beim Land⸗ Stadtgerichte in Bochum bestellt 6

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Praͤsident der Provinz Brandenburg, von Heydebreck,

11““

Paris, 22. Okt. Erst vorgestern vor der Messe hat der Her⸗ von San Lorenzo, in oͤffentlicher Audienz, Sr. Maj. dem Koͤnige Beglaubigungs⸗Schreiben des Koͤnigs von Spanien, als dessen rordentlicher Gesandter und bevollmaͤchtigter Minister am hie⸗ Hofe (nicht als Bothschafter) uͤberreicht. (Hienach ist die . St. d. Z. enthaltene, aus dem Journal des Débats entnom⸗ eirrige Anzeige jener Audienz zu berichtigen.)

Gestern empfingen Se. Maj. in einer Privat⸗Andienz Ihren

andten am K. Niederlaͤndischen Hofe, Herrn v. Mareuil. Im Finanz⸗Ministerium ist kuͤrzlich ein großer Theil der Ober⸗ Unter⸗Beamten theils versetzt, theils ganz entlassen worden. Posten eines General⸗Sekretairs bei diesem Ministerium, ist lich aufgehoben, und der bisherige General Sekretair, Hr. Le⸗ e, pensionirt worden, dagegen ist ein Direktor der direkten er⸗Verwaltung in der Person des Deputirten Cornet dIn⸗ t ernannt, welchem die Geschaͤfte des Gen.⸗Sekretairs uͤbertragen Gleichzeitig haben Se. Maj. angeordnet, daß, um die Ver⸗ isse der Steuerpflichtigen zu den Steuer⸗Einnehmern kuͤnftig n, vom 1. Jan. 1823 ab, in jedem der 12 hiesigen Ar⸗ Buͤreaus zur Erhebung der direkten Steuern be⸗

„v. M. ist unser Bothschafter am Paͤpstlichen Hofe, Her⸗ Laval⸗Montmorency, in Rom angelangt. 3 Dem am 25. Jul. 1819 wegen Doppel⸗Ehe von dem hiesigen

In Charlottenburg: Der Zinngießer, Vaudeville in 2 sisen⸗Hofe zu zehnjaͤhriger Zwangs⸗Arbeit verurtheilten General

Abtheilungen, nach Holbergs politischem Kannengießer, von ürrasin, haben Se. Maj. den

Treitschke.

Montag, 21. Okt. spiel in 5 Abtheilungen, von F. Grillparzer.

Montag, 28. Okt. Im Saale des Koͤnigl. Schauspiel⸗ hauses: Großes Vokal⸗ und Instrumental⸗Konzert, unter Mitwirkung von Hrn. und Mad. Boucher.

Der naͤhere Inhalt wird durch die oͤffentlichen Blaͤtter angezeigt werden. Billets à 1 Rthlr. sind, von Montag den 21. Okt. an, bei dem Kastellan Hrn. Adler im Schauspiel⸗ hause, und im Billet⸗Verkaufs Buͤrecau, Dorotheen⸗Straße

Nr. 11, zu haben. 8

Mieteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung. 16. Okt. A. 270104 62 [650 [S. ssternklar. 8 .F. 27° 8 ½7† 1 ½0 S. Q. heu, neblichtt. M. 270 8½74 909 S. O. heiter, kühl. 82 A. 82 97 5 ⅔° hell, Wolken.

.S. 87 72 65 N. strüb, dunstig. 6 x⅞° W. strüb, Regen.

Seite 1251, Artikel Frankfurt, Zeile 4, statt „Gra

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teur Heun.

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Im Opernhause: Sappho, Trauer⸗

Rest seiner Strafe erlassen. Der Gen. Foy und die Hrn. Lafitte Keratry und Benj. Constant / jeder fuͤr sich, eine Bittschrift bei dem Großsiegelbewahrer einge⸗ „worin sie gegen den General⸗Prokurator am K. Gerichts⸗ zu Poitiers, Hrn. Mangin, wegen empfangener Beleidigun⸗ und Verleumdungen, Klage fuͤhren. Ueber die Ursache der ploͤtzlichen Verhaftung der Obersten Fab⸗ und Dentzel sind die Meinungen sehr verschieden. Ein hiesi⸗ Blatt (der Constitutionnel) will wissen, daß sie an dem fehl⸗ lagenen Vorhaben, die 4 in der La Rocheller Verschwoͤrung Tode verurtheilten Militairs aus dem Gefaͤngnisse in Bice⸗ u befreien, Theil genommen haben. 1““ Nachrichten aus Poitiers vom 8ten zufolge, sind die beiden im onschen Prozesse mit zum Tode Verurtheilten, der Eigenthuͤ⸗ Sauge u. der Ex⸗Militair Jaglin, am 7ten Mittags in Thouars hin⸗ tet worden. Die tiefste Ruhe herrschte dabei in der Stadt. Jaglin, üe groͤßte Reue zeigte, auch vorher das Abendmahl empfangen vrief, als er das Schaffot bestieg: „Es lebe der Koͤnig!“ Sauge hegen, welcher hartnaͤckig jeden Beistand der Kirche verweigert ,tarb mit dem Rufe: „Es lebe die Freiheit! Es lebe die Re⸗ ir Von Berton glaubt man allg emein, daß auch er die Ab⸗ gehabt, sich auf eine oder die andere Art das Leben zu neh⸗ daß aber die Bande, worin man ihn gleich nach dem began⸗

nem Selbstmorde Caff 's gelegt, ihn an seinem Vorhaben gehin⸗

haben.

RNach einem Beschlusse des Ministers des Innern, soll in dem rtement der Niedern Loire, und zwar auf der Insel St. Ni⸗ 7, ein Lazareth angelegt werden. 8 Mittelst Verordnung vom 9. d. M. haben Se. Maj. verfuͤgt, die Wahl⸗Listen der Departements der zweiten Serie, mit dem dov. d. J. geschlossen werden, und daß die Arrondissements⸗ l⸗Kollegien am 15ten, und die Departements⸗Wahl⸗Kollegien

am 20. Nov. zusammentreten sollen. Wir fuͤgen hier ein Verzei 4

niß bei, sowohl der 16 Departements, in welchen die Arrondisse⸗ ments⸗Wahl⸗Kollegien, als der 16 Staͤdte, in welchen die Departe⸗ ments⸗Wahl⸗Kollegien werden gehalten werden. Die ersteren sind folgende: Das Departement des Ain mit 3 Arrondissements, der Corrèze mit 2, von Finistère mit 4, des Gard mit z, des Indre mit 2, der Heiden (Landes) mit 2, der Loire mit 3, des Kanals mit 4 der Mosel mit 4, der Nisvre mit 2, des Norden mit 3, der obern Sagone mit 2, der Sarthe mit 4, der Seine und Marne mit 3, des Tarn u. der Garonne mit 2, der Vendeée mit 3. Jedes Arrondisse⸗ ment ernennt Einen Deputirten. Die Departements⸗Wahl⸗Kol⸗ legien treten in folgenden Haupt⸗Staͤdten zusammen: In Bourg en Bresse, welche 2 Deputirten waͤhlt, Tulles 1, Quimper 2, Ni⸗ mes 2, Chaͤteauroux 1, Mont de Marsan 1, Montbrisson 2, St. Lo 3, Metz 3, Nevers 2, Lille 4, Versoul 1, Le Mans 3, Melun 2, Montauban 2, Bourbon⸗Vendée 2.

Das Departement der untern Alpen, welches in die zweite Serie mitbegriffen ist, hat keine Arrondissements⸗Wahl⸗Kollegien, sondern bildet nur ein einziges Kollegium, das in Digne zusammentritt, u. 2 Deputirte waͤhlt. Im Ganzen sind also 86 Deputirte neu zu ernennen. Das Ministerium verspricht sich von dem Erfolge der Wahlen einen bedeutenden Zuwachs der rechten Seite.

Es ist hieselbst vom Professor Balbi eine statistische Uebersicht von Portugal, Brasilien und den beiden Algarbien in Druck er⸗ schienen, welche uͤber dieses vereinigte Koͤnigreich hoͤchst schaͤtzbare und lesenswerthe Notizen enthaͤlt. Wir theilen daraus unseren Le⸗ sern das Interessanteste mit. Das Europaͤische Portugal zaͤhlt ge⸗ genwaͤrtig, nach Hrn. Balbis Angaben, 3,275/000 Einwohner; rech⸗ net man dessen Besitzungen in Asien, Afrika und Amerika hinzu, so betraͤgt die Zahl der Einwohner 9,100,000. Hievon kommen auf Brastlien, nach den neuesten Zaͤhlungen, 3,617,900, worunter 843/000 Weiße, 259,400 Indianer, 426,000 freie Mulatten, 202000 Mulat⸗ ten⸗Sklaven, 159,500 freie Neger und 1/728,000 Neger⸗Sklaven. Rechnet man indeß zu dieser Bevoͤlkerung noch den Zuwachs hinzu,

den sie bis heute nothwendig erhalten haben muß, so kann man sie auf 4,221,000 Einwohner, worunter hoͤchstens 2 Million Weiße, annehmen. Sollte der Abfall Brasiliens von dem Mutterlande da⸗ her wirklich zu Stande kommen, so wuͤrde Portugal mit seinen uͤbrigen Kolonien doch immer noch circa 5. Millionen Einwohner zaͤhlen. Unter den Außer⸗Europaͤischen Besitzungen, welche Por⸗ tugal in diesem Falle verbleiben wuͤrden, haben die Azorischen In⸗ seln 200,000, und die Insel Maderg 100,000 Weiße. Das Ausgabe⸗ Budget fuͤr das laufende Jahr belaͤuft sich auf 8839 Millionen Rees *) Die Einnahme von Portugal allein betraͤgt 7262 Millio⸗ nen Rees, und es wuͤrde daher, wenn der Ertrag saͤmmtlicher Ko⸗

lonien ausbliebe, ein Desicit von 1577 Millionen Rees seyn. Die

oͤffentliche Schuld belaͤuft sich auf 39,3650 Millionen Rees. Die Landmacht soll aus 60,000 Mann regulairer Truppen bestehen; nach einem officiellen Berichte zaͤhlte sie indeß in Europa im ver⸗ gangenen Jahre nur 27,000 Kombattanten, mit Ausnahme von 438 Miliz⸗Regimentern und einer Art Landsturm, die den Namen Or- denança fuͤhrt. Die Flotte besteht nur aus 4 Linien⸗Schiffen und 9 Fregatten. 1 1

Der Großmeister der Universitaͤt hat an saͤmmtliche Ober⸗Vor⸗ steher der Koͤnigl. Schul⸗Anstalten ein Cirkulair erlassen, worin er sie, bei dem Antritte eines neuen Schul⸗Jahres, auffodert, den Jugend⸗Lehrern in Worten und Thaten die hoͤchste Decenz anzu⸗ empfehlen, und sie besonders anzuweisen, statt der fruͤher in den Lyeeen angewendeten strengen militairischen Diseiplin, welche nur eine passive Unterwerfung zur Folge hatte, das Herz aber kalt ließ, und nicht selten den Zoͤgling von dem Lehrer entfernte, die jungen Leute liebreich zu behandeln, Sanftmuth mit Strenge zu pgagren, und dadurch ihre Herzen gleichzeitig zu gewinnen und zu zuͤgeln.

In Bordeaux will man die Bestaͤtigung von dem Ausbruche des gelben Fiebers in Kadix und im Hafen von St. Maria er⸗ halten haben. Am 29sten v. M. ist die neue evangelische Kirche zu Lussan (Gaͤrd⸗Dept.) feierlich eingeweiht worden.

Das Journal des Débats widerruft heute die (im vorigen St d. Z. unter der Rubrik Philadelphia enthaltene) Nachricht, daß der hiesige Buchhaͤndler Hr. Rosa nach Meriko gehen wolle.

Poulouse, 4. Okt. Das Echo du micdi erzaͤhlt, daß die neu⸗ lichen Siegs⸗Buͤlletins des Glaubens⸗Heers, von den spanischen Graͤnzposten den unsrigen zugeworfen worden waͤren. Nach den letzten dieser Glaubens⸗Buͤlletins hat Eroles den Gen. Mina vdl⸗ lig bestegt. Oberst Tabuenga aber, in der Affaire vom 8ten zum Gefangenen gemacht, ist von dem Detaschement, das ihn fuͤhrte, getoͤdtet worden, weil er zu entwischen strebte. 8 -

London, 11. Okt. Hr. T. Northmore und Sir C. Wolseley haben sich, zusammen mit 1000 Pfd. Sterl., fuͤr das gute Betra⸗

gen Hunts auf eine gewisse Anzahl Jahre verbuͤrgt, wie das Ur⸗

theil erfoderte.

Hr. Farquhar, der die Abtei Fonthill gekauft hat, ist ein Ha⸗ gestolz von 65 Jahren, mit einem Vermoͤgen von 1 ¾ Millionen

Pfd. Sterl., das er sich als Arzt in Ostindien erworben.

—)) 480 Rees sind = 18 Gr. 8 Pf. Preuß. Kour.