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Mitglied der zweiten Kammer nannte, unterbrach ihn der Praͤsident mit den Worten:
„Ehemaliger Deputirter.“ „Keineswegs,“ erwiederte er; „denn wenn gleich die Wahl⸗ Kollegien der zweiten Serie zusammenberufen sind, so bin ich doch noch nicht ersetzt.“ Hr. Billot, als Koͤnigl. Advokat,
setzte hierauf den Gegenstand der Klage auseinander, gab in⸗
dessen den Wunsch zu erkennen, daß bevor er in dieselbe naͤ⸗ her eingehe, Hr. Mollot (der Advokat des Hr. B. Constant) wegen des von Letzterm gegen die Kompetenz des Gerichts⸗ Hofes gemachten Einwurfs gehoͤrt werden moͤge. Dieses ge⸗ schah; waͤhrend daß Hr. Mollot sich aber zu beweisen bemuͤhte, daß dem Zucht⸗Polizei⸗Gerichte in Betreff der Protestation seines Klienten kein Urtheil zustehe und daß darauf vorher die Meinung des Koͤnigl. Gerichts⸗Hofes abgewartet werden muͤsse, langte der Bescheid dieses Letztern auf die bereits von Hr. B. Constant in seinem ersten Prozesse eingelegte Prote⸗ station, in dem Gerichts⸗Saal an.
Es wurde nunmehr von dem abermaligen
dessen Prozesse.
Einwande des Hr. B. Constant gegen die Guͤltigkeit des Fo⸗
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rums keine weitere Notiz genommen, und Hr. Billot begann
söogleich sein Requisitorium, worin er das Schreiben des Hrn. B. Constant fluͤchtig durchging, die darin enthaltenen heftigen
Ausfaͤlle gegen Hr. Mangin naͤher bezeichnete, und die La
RNocheller Verschwoͤrung, in so weit sie zu dem bekannten Man⸗
ginschen Requisitorium, zu dem Schreiben des Hr. B. Con⸗
stant und zu dem gegenwaͤrtigen Processe Anlaß gegeben, im Allgemeinen beruͤhrte.
8 „Zwei Gefuͤhle,“ schloß Hr. Billot, „sind in dem Schreiben des Hrn. B. Constant unverkennbar, — sein Haß gegen die Gerichts⸗Personen am Assisen⸗Hofe zu Poitiers, und seine Vorliebe fuͤr die von letzterm gerichteten
Verschwoͤrer. Verwechseln wir ja nicht den Verfasser einer
solchen Schmaͤhschrift mit jenen unbekannten Skriblern, wel⸗ che nur zu oft eher Mitleiden erregen als Strafe verdienen. Hr. B. Constant, vertraut mit der Schriftstellerei, Mitglied einer gesetzgebenden Versammlung, hat freiwillig und bloß in der Absicht, achtungswerthe Maͤnner zu verunglimpfen, die Graͤnzen uͤberschritten, welche, in seiner Gegenwart, der Preßfreiheit gesetzt worden sind, um zu verhuͤten daß sie nicht in eine gefaͤhrliche Zuͤgellosigkeit ausarte. Wenn die Behaup⸗ tung gegruͤndet ist, daß das gesellschaftliche Gebaͤude von Fein⸗ den der Ruhe und Ordnung unaufhoͤrlich bedroht wird, so sind dessen Hauptstuͤtzen unstreitig die Gerechtigkeit und Unerschuͤt⸗ terlichkeit der Tribumaͤle, und es ist daher vor Allem noth⸗ wendig, Beleidigungen und Verleumdungen gegen die Mit⸗ glieder derselben strenge zu ahnden.“
Der Koͤnigl. Prokurator trug schließlich fuͤr Hrn. B. Con⸗ stant auf einjaͤhrige Verhaftung und eine Geldstrafe von 5000 Fr. an. Die Sache wurde nach dem Wunsche des Hr. Mol⸗ lot, auf den 13. d. M. verlegt. — 1
Der Prozeß des Hrn. v. Pradt, wegen seines Aufsatzes: „Mein Kongreß“ ist auf unbestimmte Zeit ausgesetzt worden, weil die gerichtliche Vorladung desselben am unrechten Orte insinuirt worden ist. Hr. v. Pradt haͤlt sich naͤmlich in die⸗ em Augenblicke nicht in Paris, sondern auf seinem Gute Prenn bei Issoire im Departement des Puy⸗de⸗Dome auf. —
Die in dem Verdachte der Theilnahme an dem Aufstande in Thouars stehenden 7 Individuen, namentlich der Chirur⸗ gus Grandménil (contumax), die Kaufleute Baudrillet in Saumur und Rousseau in Bessé, der Sachwalter Fournier in Saumur, der bei dem Pflanzen⸗Garten in Paris angestellte Faure, die Notare Poulain (contumax) und Delalande in Gennes bei Saumur, wo Berton verhaftet wurde, sind zur Disposition des General⸗Prokurators bei dem K. Gerichts⸗
Lofe in Orleans gestellt worden, und sollen, falls die Anklage⸗
ammer sie fuͤr schuldig haͤlt, vor dem dortigen Assisen⸗Hofe gerichtet werden. — 3 8 Bei dem hiesigen Zucht⸗Polizei⸗Gerichte koͤmmt heute ein, fuͤr das ganze⸗Advokaten⸗Kollegium sehr wichtiger Gegenstand zur Sprache. Es soll naͤmlich die Frage eroͤrtert werden, ob, nach der neuen Gesetz⸗Gebung, ein, mit der Vertheidigung eines Angeklagten beauftragter Advokat, gegen einen Zeugen Thatsachen anfuͤhren duͤrfe, welche dessen Moralitaͤt zweifel⸗ haft machen, ohne deshalb fuͤr einen Verleumder zu gelten, und als solcher gerichtlich verfolgt werden zu koͤnnen. —
—, — In Bezug auf die, dem Kours der Staats⸗Fonds, nachtheilig gewordenen, uͤber den Stand der Angelegenheiten in Verona, kuͤrzlich hier verbreiteten Geruͤchte, sagt das JFournal,PEtoile“ vom 8ten: „Wir haben schon vorgestern auf den Anfang der abgeschmackten Ge⸗ ruͤchte hingewiesen, welche die Neuigkeits⸗Kraͤmer in Umlauf ge⸗ bracht haben. Sie durften auf einem so schoͤnen Wege nicht stehen bleiben. 99— geben sie den Kourieren, die in Paris eingetroffen und von da neuerdings abgefertigt worden sind, eine besondere Richtung, und haͤufen Neuigkeiten auf Neuigkelten, oder, was das⸗ selbe sagen will, Luͤgen auf Luͤgen. Ihren Kunstgriffen ist es auf solche Weise gelungen, Besorgnisse an der Boͤrse zu ver⸗ breiten, und den Kours herab zu bringen, was um so empfindlicher „% da dieses Fallen durch nichts gerechtfertigt wird. Was wird
ie Folge davon seyn? Nichts, als daß Leichtglaͤubige sich in die ge⸗ shicr angelegte, wenn gleich abgenutzte Schlinge werden haben verlok⸗ en lassen, und die Renten, die sie im Augenblick der Ueberraschung unuͤberlegt hingegeben, morgen viel theurer einkaufen werden. Letz⸗ tere sind bereits wieder von 89 Fr. 75 C. auch 90 Fr. 40 C. gestiegen.
Der am hiesigen Hofe bisher akkreditirt gewesene Koͤnigl. Por⸗ tugiesische Geschaͤftstraͤger v. Oliveira, ist zum Mitgliede der Kortes als Deputirter der Insel Madeira erwaͤhlt worden. — Am 1. d. M. betrug die Kapitalsumme der in der Feuerkasse versicherten
hiesigen Grundstuͤcke 975/500,000 Fr. auf ungefäaͤhr 19,000 Haͤuser.
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Der Koͤnigl. Gerichts⸗Hof verwirft dadurch die Protestation des Hr. B. Constant und 1 bestaͤtigt das Zucht⸗Polizei⸗Gericht als voͤllig kompetent in
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Vom 1. Maͤrz bis 2. Nov. d. J. wurden an Feuerschaͤden⸗ tigungs⸗Gelder gezahlt, circa 16,000 Fr.
Perpignan, 30. Okt. Die, vom Moniteur in Zweife te Einnahme von Castelfolit, fand am 24sten d., fruͤh 5 U — Zu Putcerda (dicht an unserer Graͤnze) werden Stäͤlle Pferde bereitet, die aus Urgel kommen sollen; 90 sind Vor 8 Tagen schickte der Kommandant von Urgel seine ge Kinder nach Bourg⸗Madame, wo auch viele den Gliedern gentschaft zugehoͤrige Effekten angekommen sind.
London, 8. Nov. Die Ex⸗Kaiserin von Hayti mit ihrer Familie in Hastings, in der Grafschaft Suß
Seit der Gruͤndung der hiesigen Bibel⸗Gesellse dieselbe durch Subskriptionen mit 1 Mill. 30,526 Pftß. unterstuͤtzt und dadurch in den Stand gesetzt worden, 563,974 Bibeln austheilen zu köoͤnnen.
Es sollen hier griechische Agenten angekommen se ein Anlehen fuͤr Rechnung Griechenlands aufzunehm zwar nicht in baarem Gelde, sondern in engl. Waaren, saͤchlich in Kriegs⸗Beduͤrfnissen. Diese neue Art, ein hen zu kontrahieen, soll vielen Beifall, und bei der rung kein Hinderniß gefunden haben.
— 9. Nov. Gestern standen die neuen Sp Scheine 67, heute 59. Am Donnerstage schwankt Franz. Renten, sielen bis 39 und standen am Schluse Alle fremden Staatspapiere sind seitdem noch niedriger gen. Nach 2 Uhr standen die Konsol. fuͤr Geld gu Rechnung 81 ⅛. — Nachrichten von der Limaschen Kif folge, sollen die Spanier die Hauptstadt Lima wieder nommen haben, San Martin mit seinem Generalstaabe den Gebuͤrgen geflohen seyn und viele seiner Truppen sich den Royalisten vereinigt haben.
Unter 1600 Civil⸗Prozessen zu Macrow in der Gra⸗ Cork waren allein 1300 wegen schuldiger Zehnten.
Bruͤssel, 8. Nov. Das Antwerpener Schiff „die sehung“, nach Havannah bestimmt, ist im Meerbus Mexiko von Seeraͤubern ausgepluͤndert und dann in gesteckt worden. Die Mannschaft wurde auf eine scht Weise gemißhandelt.
Frankfurt, 4. Nov. Gestern per Estafette eing ne Nachrichten aus Verona haben, in Verbindung Versicherung, daß das Geruͤcht von einer Anleihe Oestn in England ungegruͤndet sey, einen guͤnstigen Einflußa Kours der Oesterreichischen Staats⸗Papiere gehabt, „ von 85 auf 95 ⅞ gehoben.
Die Weinbauer in der Rheinpfalz fodern fuͤr ihms sehr gespannte Preise, und dennoch finden sich Kaͤuferz
geringsten Preise sind 3o0 bis 350 Fl. fuͤr das kleine haben, an bessern Orten zahlt man 60 bis 80 Fl. pr. Ohm. † Diskonto steht hier noch immer 7 pCt. — Unser Gesez
der Koͤrper ist fuͤr dieses Jahr neu constituirt, da indes wichtigsten organischen Gesetze in den vorjaͤhrigen Si bereits diskutirt sind, so duͤrften die naͤchsten Verhand nicht von erheblicher Art seyn.
— 11. Nov. Mehrmals haben unsere Gerichte z gen, wegen nicht eingehaltener Lieferung, von auf ir nem bestimmten Kours verkauften Staats⸗Papieren aäls cher zuruͤckgewiesen. Die Leichtigkeit, womit auf Hande ser Art eingegangen werden kann, weil der Spekulant nicht in den reellen Ein- oder Verkauf einzulassen e sondern nur am Verfall⸗Termin die Kours⸗Differenz streichen hofft, ist verfuͤhrerisch, und so sind mehrere bel christliche Haͤuser, ins Verderben gedraͤngt worden. De setzgebenden Koͤrper wird daher, heißt es, der Antrag Gesetzes vorgelegt werden, das dergleichen Verkaͤufe in Papieren, ohne Realitaͤt, als gesetzlich nichtig erklaͤn von der Verbindlichkeit, dergleichen Promessen zu losspricht.
Von Hagenbach in Basel ist ein Heft sehr geln Beschreibungen und trefflicher Abbildungen von dreifßt sekten, meistens aus der Klasse der Orthopteren, heral ben, unter dem Titel: Symbola Faunae Insectorum tiae etc. auctore Joh. Jac. Hagenbach. Alle hier darge Insekten sind noch nie in gedruckten Werken abgebilde den. Mehrere darunter sind ganz neue, doch in der S vorhandene Arten.
Freiburg (im Breisgau), 5. Nov. Wir sind gender Erklaͤrung ermaͤchtigt: Das in der Stadt vet Geruͤcht, als ob der Genuß von Lerchen, welche auf wo zur Maͤusevertilgung Arsenik gelegt worden, g wurden, bei Menschen und Thieren Vergiftungs⸗Zu zeugt habe, hat eine gerichtliche Untersuchung veranll! ren Resultat den gaͤnzlichen Ungrund dieses Geruͤchts sen hat. — Glaubwuͤrdige hieher gelangte Privat⸗ ben aus Marseille vom 24sten und 27sten Oktobt den, daß die von Herrn Kephallas d'Olympe nach Ge land uͤberzufuͤhrende Philhellenen⸗Schaar, in den ersten des Novembers unter Segel gehen wird. — Obwohl Franzoͤsischen Kuͤste keinem Philhellenen mehr der Duß gestattet wird, so hat doch die Ruͤstung in Marseille kein Hinderniß erfahren.
Der beruͤhmte Professor J. H. Voß (geb. 1779), 20. Okt. zu Heidelberg mit Tode abgegangen.
Mainz, 12. Nov. Die Redaktion der hiesigen 3 macht heute bekannt, daß, auf Hoͤchsten Befehl vom 9
M., die fernere Erscheinung der Mainzer Zeitung. unterse 1““ 8 8
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E111“ bruck Violinspielern ist vielleicht nicht uninteressant, glich uͤber den beruͤhmten Geigenmacher Steiner, oder Stai⸗ rschiedene Familien⸗Nachrichten sich aufgefunden haben. Er „ Absom bei Hall, im Tiroler Kreise Schwatz, geboren; das Geburt ist so wenig, als das seines Todes zu ermitteln;
4 1657 und zurden b ein de ergiebt, daß er 1684 nicht mehr lebte. Er lernte das Gei⸗ chen in Venedig, und ward vom Katser Leopold 1. 2669 als Feigenmacher des Erzherzogs Ferdinand Karl bestaͤtigt. Zu Geigen bediente er sich des in Tirol so genannten Hasel⸗ „Honjes, das er sich aus Gleirsch, einer Gegend hinter dem „Salzberge, selbst holte. In den Tirolischen Kloͤstern und en fanden sich sonst sehr viele Steinersche Instrumente; allein d nun selten geworden. Sie wurden, besonders nach der ebung vieler Kloͤster unter Joseph II., gröͤßtentheils in das nd verkauft. Eine echte Steinersche⸗Geige bezahlt jetzt der Ken⸗ nd Liebhaber mit 300 Dukaten. Dieser geschickte Meister war ten Jahre in dem Grade wahnsinnig, daß er gebunden wer⸗
te. süen, 11. Nov. Bei Erwaͤhnung der Antwort des v. Vonald auf die bekannte Herausfoderung des Hrn. adt, deren der Oesterr. Beobachter schon unterm 10. Okt. erwaͤhnt hat (S. S. 1251 d. Z.), sagt dieses Blatt n gestrigen Dato: Das Journal des Débats bedauert in Note zu unserm Artikel vom 10. Okt., daß der Oe⸗ Beobachter die Franz. Regierung so dringend gebeten dem Hrn. v. Pradt Stillschweigen aufzulegen, und ver⸗ uns, „„dieser Kalender⸗Prophet beider Welten““ gelte ankreich nicht einmal bei seiner eigenen Partei fuͤr ei⸗ Publicisten. — Wodurch wir uns diese Belehrung zuge⸗ verstehen wir nicht; denn gleich in der ersten
Aunsers Artikels heißt es: Hr. v. Pradt, der in Frank⸗ ls ein politischer Schwaͤtzer, in Deutschland hin und ger als ein gruͤndlicher Publicist betrachtet wird u. s. f. ist uns nie eingefallen, die Franz. Regierung aufzufo⸗
oder gar zu bitten, daß sie den Hrn. v. Pradt zum
1667 wurden ihm 4 Kinder geboren, und eine
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scweigen anhalten moͤge. Wir kennen die Lage der ge in Frankreich zu gut, um etwas so thoͤrigtes zu begeh⸗ Was wir gesagt haben, und was wir, so oft es ver⸗ twird, zu wiederholen bereit sind, ist, daß Frankreichs t in Europa viel gewinnen wuͤrde, wenn es den Schrift⸗ n der Faktion, zu welcher Hr. v. Praͤdt sich bekennt, den zu schließen vermoͤchte. Die gegenwaͤrtige Franz. Re⸗ ug genießt sicher im Auslande die hohe Achtung, die sie ent. Wird aber das Vertrauen befestiget, wenn man der Gelegenheit in Franz. Journalen aller Farben, von Coalition gegen die großen Monarchien in Osten liest? lassen uns hoͤchst ungern mit dem Journal des Débats treit ein, obschon die Herausgeber desselben unsre freund⸗ lichen Gesinnungen nicht immer erwiedern. Unmoͤglich koͤnnen wir unbemerkt lassen, daß das Buͤndniß „„der
Millionen konstitutioneller, aufgeklaͤrter, kriegerischer, ge⸗
er Curopaͤer,““ zu welchem sogar die suͤddeutschen Staa⸗ ud selbst unter gewissen Bedingungen Spanien und gal hoͤflichst eingeladen werden (ournal des Débats vom t.), uns mit dem heutigen Europaͤischen System, und rhaltung des Friedens in Europa eben so unvereinbar int, wenn es von Hrn. v. Pradt und seines Gleichen volutionairen, als wenn es von Andern im politischen e vorgeschlagen und angepriesen wird.“ mch d. M. wurde Troppau durch eine heftige Feuersbrunst esucht. Ungeachtet aller schleunig in Anwendung gebrachten Loͤsch⸗ tungs⸗Anstalten, ungeachtet aller von mehreren Seiten, und was ders dankbar anzuerkennen, auch aus dem Preußischen Gebiete henfreundlich herbei geeilten Huͤlfe, vermochte dem wuͤthen⸗ kllemente nur die angestrengteste Thaͤtigkeit, gegen An⸗ des folgenden Tages vollkommen Einhalt zu thun, nach⸗ 48 Gebaͤude mit Einschluß der staͤdtischen Frohnfeste und tergebaͤude ein Raub der Flammen geworden. Verona, 4. Nov. Se,. Kaiserl. Hoheit der Großherzog von nga reiste am 2ten d. von hier nach Florenz zuruͤck; nach er⸗ Entbindung der Frau Erbprinzessin, hoffen wir, Se. Knis. hier wieder zu sehen. — Verflossenen Donnerstng langten Maiestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin von Sardinien hier e. Majestaͤt der Kaiser von Oesterreich war Ihnen bis zum entgegen gefahren. — Tags darauf kam Se.
staͤt der Koͤnig von Neapel an. Auch Ihm fuhren Se. Ma⸗
der Kniser eine Meile weit bis S. Lugia entgegen. — Am
ahend war zahlreiche musikalische Akademie bei Sr. Durch⸗
dem Fuͤrsten von Metternich. — Gestern war beleuchtetes er wegen des Namens Festes Ihrer Majestaͤt der Kaiserin. Majestaͤten der Kaiser und die Katserin begluͤckten es indessen rer Gegenwart nicht. — Heute wird an den Palaͤsten JJ. MM. aisers von Rußland und des Köͤnigs von Preuß en, eine schoͤne
chtung statt sinden, welche sich anch auf andere Gebaͤude hnen durfte. Abends ist Fest bei Sr. Majestaͤt dem Kaiser
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e“ von Rußland. — Morgen giebt Se. Magestaͤt der Kaiser von Oe⸗ sterreich Hofball. — Die neue Oper lsolina e Tebaldo, wo der Saͤnger Veluti und der Bassist Bianchi auftreten, wird am Sonn⸗ — 1. erstemal gegeben. — Mad. Catalani wird zuverlaͤssig erwartet.
Turin, 29. Okt. Einer neuen Koͤnigl. Verordnung gemaͤß, sollen die Soldaten jedes Grades, vom Gemeinen bis zum Ober⸗ sten, uͤber ihre Pflichten wohl belehrt werden, damit sie auf dem Wege der Religion, der Ehre und der Treue fuͤr den Herrscher, fortwaͤhrend wandeln.
„Albaro (Herzogthum Genug), 26. Okt. Der (bereits er⸗
waͤhnte) Wasserschaden in der Gegend von Genua, ruͤhrte von ei⸗ nem z5stuͤndigen Wolkenbruche her. „Negpel, 22. Okt. Beim letzten Ausbruche des Vesuvs theilte sich die Lava in mehrere Arme. Zwei derselben stroͤmten auf Re⸗ sina zu, ein dritter gegen Ottojans, ein vierter gegen Boscotrecase. Die ersten zwei trennten sich bald; der eine bewegte sich laͤngs den fruͤher angehaͤuften vulkanischen Materien fort, und legte in jeder Vtiertel⸗Stunde eine halbe Italienische Meile zuruͤck, der andere wendete sich gegen Cantaroni. Ungefaͤhr um 20 Uhr hatte sich uͤber dem Vesuv eine Masse von Rauch gevildet, die wie blendend weißer Schnee glaͤnzte: sie blieb auf der Spitze des Berges ruhen, und erhob sich hoͤher denn eine Meile uͤber ihn. Die auf diese Masse fallenden Sonnen⸗Strahlen machten einen unbeschreiblichen Effekt, der durch das dumpfe Bruͤllen des Berges nur noch furchtbarer ward. Die Bebungen der Erde wurden dabei einigemale selbst hier in der Stadt gefuͤhlt, und endlich als es Nacht ward, brachen aus dem Inneren des wuͤthenden Feuer⸗Berges die elektrischen Stroͤme rothgluͤhend von neuem aus; Tausend und aber Tausend Blitze fuhren aus dem hell leuchtenden Flammen⸗Meerezum dunkeln Himmel auf, und der Mond verbarg sich erbleichend hinter den Dampfwolken, als koͤnne und moͤge er dieses grausenhaften Schauspieles Zeuge nicht laͤnger mehr seyn. Die Herzogin von Calabrien eilte gestern selvst nach Torre del Greco, um den Verungluͤckten mit men⸗ schenfreundlicher Milde thaͤtigen Beistand zu leisten.
Der Herzog von Calabrien ist seiner gaͤnzlichen Genesung nahe.
Die Herzogin von Floridia so wie der Maréchal de Camp Baron Frilli, der Privat⸗Sekretair, der Kammerherr Marquis der Vasto, der Beichtvater Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, sind nach Verona abgegangen.
Einem K. Dekrete vom ꝛo0ten d. zufolge, muͤssen, um das mit dem H. Stuhle geschlossene Konkordat zu vollziehen, alle Patrone von Pfarren diese binnen 6 Monaten dotiren.
Palermo, 17. Okt. Ein arger Sirokko zwingt uns heut, in unseren Haͤusern verschlossen zu bleiben. Unsere Quellen sind bei⸗ eaees versiegt; nur der Brunnen del Carafello giebt noch spaͤr⸗ ich Wasser. .
Kopenhagen, 22. Nov. Der Kontre⸗Admiral de Loͤvenoͤrn und der Oberst⸗Lieutenant v. Christensen, haben die vorgeschlagene Kanal⸗Linie zwischen der Elbe und Ostsee in Augenschein genom⸗ men, und der Etats⸗Rath Lehmann ist damit beschaͤftigt, uͤber das fuͤr und wider dieser Angelegenheit, in Ruͤcksicht auf den Handel Untersuchungen anzustellen. — Die vor einigen Tagen hier auf der Rhede vor Anker gegangene Russische Fregatte ist jetzt nach Livorno
abgesegelt.
Stockholm, 5. Nov. Durch den abgesandten Major Kreuger sind mit Marokko alle Mißverstaͤndnisse gehoben. Major Kreuger hielt sich lange in Mogadore auf, weil er wegen der Unsicherheit der Straßen nicht zu dem Kaiser gelangen konnte Auf Befehl des letztern wurden die Schwedischen Geschenke an den Gouverneur in Mogadore geliefert, und von da unter Geleit von 300 Reutern an den Kaiser abgeschickt; allein unweit Mogadore wurde diese Kon⸗ voy Raͤubern uͤberfallen und ein großer Theil der Praͤsente geraubt.
Warschau, 11. Nov. In Folge der im Jul. d. J., bei der hiesigen Universitaͤt stattgehabten oͤffentlichen Pruͤfungen, sind 7 Kandidaten der juristischen Fakultaͤt, 3 der kameralistischen und 9 der medicinischen und chirurgischen zu Magistern ernannt worden.
— Nach der in unseren oͤffentlichen Blaͤttern erschienenen Bekannt⸗ machung der Regierungs⸗Kommission der Justiz vom 6ten d. M., ist die Hypotheken⸗Regulirung in den Wojewodschaften Augustow und Plock bereits beendigt, und soll die dreimonatliche Frist, Be⸗ hufs Einlegung der Appellation gegen die Entscheidungen der Hy⸗ potheken⸗Kommission der gedachten Wojewodschaften, vom Tage der erwaͤhnten Bekanntmachung an gerechnet werden. — Der Groß⸗ Fuͤrst Michael 9 H. ist nach St. Petersburg wieder abgereist. — Der z4te und letzte Theil der Beitraͤge zur aͤlteren Polnischen Geschichte von unserem bekannten Dichter Niemcewicz, wird naͤch⸗ stens die Presse verlassen. vp An der Ausschmuͤckung des Innern der hiesigen Kathedrale arbeiten seit einiger Zeit verschiedene Kuͤnstler und Handwerker. Das alte schoͤne Gebaͤude, von den Herzogen von Masovien ge⸗ gruͤndet und von spaͤteren Monarchen, namentlich von Sigismund III. und Johann III. (Sobjeski) im Innern verziert, wird gegen⸗ waͤrtig gaͤnzlich restaurirt, und man hofft, bis zum Weihnachtsfeste damit fertig zu werden. Von den Seiten⸗Altaͤren bleiben nur die marmornen. Die Kapelle der literarischen Bruͤderschaft ist — 8 schmackvoll erneuert. Die Grabmaͤler verdienter und ausgezeichne. ter Maͤnner aus drei Jahrhunderten werden gleichfalls renovirt. Unter den neuen Werken der Art gehee⸗ sich das ganz in Mosaik gearbeitete Brustbild des Erzbischofs Primas Michael Poniatowakt,
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