Bruders des Königs Stanislaus August, aus. Die Zahl der Denk⸗ maͤler, meist in veencbs zer Bildhauer⸗Arbeit, belaͤuft sich auf Hun⸗ dert. Es ist im Werke, die ehemalige Fesuiten⸗Kirche mit der Me⸗ tropolitan⸗Kirche zu vereinigen, wodurch das schon sehr große Ge⸗ baͤude im Umfang und Wuͤrde ungemein gewinnen wuͤrde. — Als
man bei diesen Arbeiten die zu einer Seiten⸗Kapelle fuͤhrenden
Stufen wegnahm, traf man auf eine bedeutende Anzahl Saͤrge, in denen sich Anzuͤge aus alter Ritterzeit wenig beschaͤdigt fanden.
An einem Grabmale entdeckte man neben dem Wappen Ogonchzyk Abbildungen von Schiffen. — Im hiesigen 4. Bezirke lebt ein
Greis von 215 Jahren. Selten leidet seine Gesundheit. Seit vie⸗
len Jahren genießt er wenig Nahrung und diese sehr regelmaͤßig.
Seit mehr als 12 Jahren hat er seine Wohnung nicht verlassen,
und oͤffnet nur selten sein Fenster.
Der diesjaͤhrige Herbst hoͤrt nicht auf, seltene und uͤberraschende Erscheinungen zu liefern. In der Mitte Oktobers hat man in mehreren hiesigen Gaͤrten blaue Veilchen gepfluͤckt; und auf Bie⸗ lany sind zum zweiten Male reife Walderdbeeren gelesen worden. In mehreren Gegenden der Stadt haben die Kastanien wieder, gleich wie im Fruͤhlinge, gebluͤht. In einem andern Revier bluͤhte ein Apfelbaum und man sammelte frische Himbeeren. Auch Fruͤchte von ungewoͤhnlicher Groͤße hat das Jahr hervorgebracht. Der Uni⸗ versitaͤt ist eine rothe Runkelruͤbe, ohne Blaͤtter 16 Pfund schwer, eingesandt worden. Einzelne Birnen hier am Orte sind uͤber 14 Pfund schwer geworden. Im Garten des Dr. Brannt fand sich eine so gußerordentlich große Weintraube, daß man es der Muͤhe en sie als eine Seltenheit unseres Klimas nach Italien zu schicken.
In der Naͤhe der Stadt sind in der Weichsel einige Haͤringe gefangen worden, hier gewiß eine seltene Erscheinnng. Sie haben sich aus der Ostsee bis hieher verirrt, um die Tafel eines Senators zu schmuͤcken.
Nach der neuesten Polizei⸗Taxe soll das Pfund Rindfleisch im laufenden Monate 14 Preuß. Pfennige kosten.
Korfu, 16. Okt. In dem Berichte des Griechischen Kapi⸗ tains Miault (Kommandanten der Kriegsbrigg Themistokles), uͤber die neuesten Vorfaͤlle zwischen der Griechischen und Tuͤrkischen Flotte, an die Griechische Admiralitaͤt zu Hydra, kommt unter an⸗ derem Folgendes vor: „Am 21. Sept. erfuhren wir, daß sich vor
dem Hafen von Hydra eine Franzoͤsische Fregatte, eine Goelette
und eine Korvette befaͤnden. Eben daselbst lag auch eine von un⸗ seren Goeletten vor Anker, die den Sohn des Pascha's von Napoli di Romania und mehrere andere angesehene Tuͤrken jener Festung als Geißeln, fuͤr Vollzug der mit besagter Festung abgeschlossenen Konvention, am Bord hatte. Der Franzoͤsische Kommandant ließ den Kapitain der Griechischen Goelette anrufen, und verlangte die Auslieferung dieser Geißeln. Der Kapitain erwiederte, daß er hoͤ⸗ here Befehle habe und solcher Zumuthung nicht willfahren koͤnne.
Der Franzoͤsische Kommandant segelte hierauf auf die Goelette los und sandte seine mit bewaffneten Soldaten besetzten Boote ab, um sie anzugreifen; die Officiere derselben ließen die Geißeln ans Land Die Franzoͤsische Goelette feuerte darauf drei Kanonen⸗
bringen. Schüffe ab, welche indeß dem Griechischen Schiffe wenig Schaden thaten, dagegen aber einen Mann und eine Frau am ufer toͤdteten. Unsere Regierung entwarf darauf ihre Protestation und uͤbersandte dem Franzsischen Kapitain eine Abschrift derselben, der solche aber, ohne sie zu lesen, zerriß.“
Die Festung Napoli di Romania, soll sich unter der Garantie einer eben dort befindlichen Franz. Fregatte, den Griechen endlich ergeben haben. *
Von den 9000 Tuͤrken, welche die Festung Patra, auf Morea, und die beiden gegenuͤberliegenden Schloͤsser (die kleinen Darda⸗ nellen genannt), besetzt hatten, sind kaum noch 2000 vorhanden; die uͤbrigen hatten sich an die Armee, welche nach der Halbinsel eingedrungen war, angeschlossen und haben auch das Schicksal der⸗ selben getheilt. 8
Madrid, 31. Okt. General Espinosa soll am 25sten und 26sten Quesada in der Gegend von Santa Cruz de Campezu ge⸗ schlagen haben, und von den 5000 Mann, die Letzterer befehligte, 1 uͤber 700 todt oder verwundet auf dem Schlachtfelde geblie⸗ ben seyn.
Der Fiskal Paredes hat gegen die vormaligen Minister, denen
man den Beinamen pasteleros (Pasteten⸗Baͤcker) giebt, wegen der Vorfaͤlle am 7. Jul., Citationen erlassen. Hrn. Martinez de la Rosa hat man nicht zu Hause gefunden, als er verhaftet werden sollte. Hr. Jacinti Remorate, vormaliger Marine⸗Minister, soll sich gestern sur Haft gestellt haben, auch Hr. Clemencin, der das Portefeuille der uͤberseeischen Angelegenheiten hatte, soll verhaftet worden seyn. g- Die Herausgeber der Tercerola haben als Verfasser des belei⸗ n⸗ d Schmaͤh⸗Artikels gegen den Minister der auswaͤrtigen An⸗ gelegenheiten, einen gewissen Solana genannt, einen Verbrecher, der zu 10 Jahr Galeeren verurtheilt 8 Der auffallende Umstand, daß Galeeren⸗Sklaven sich erfrechen koͤnnen, gegen die ersten Stell⸗ vertreter des Koͤnigs solche Frevel oͤffentlich zu begehen, wird un⸗ serer Preßfreiheit hoffentlich gebuͤhrende Schranken setzen. Greneral Morillo ist noch nicht hier. Man versichert, daß er nicht verhaftet werden, sondern Hausarrest erhalten wird. Vorgestern wurde, und zwar ebenfalls noch wegen der Vorfaͤlle boss 8 Jul., der Prinz Mauro, oder Marquis de Villadarias, ver⸗ aftet. Die Aufhebung aller Kloͤster an Orten unter 450 Feuerstellen,
ist genehmigt worden.
In der geheimen vom 292sten sollen die Aussagen des Urgelschen Ministers, der zu den unsrigen übergegangen ist, verle⸗ sen und dadurch Damen von hohem Range, sehr kompromittirt
worden seyn.
Der treugebliebene Rest der Gardisten ist unter Befehl des Obersten Landaburu, Bruders des Umgekommenen, gestellt und nach Aragonien abgeschickt worden.
8 Se. Maj. haben dem Koͤnige von Schweden die Insignien vom Orden des e Vließes uͤbersendet. — Die Gesundheit Ihrer Maj. der Koͤnigin hat seit einiger Zeit so merklich sich ge⸗ bessert, daß eine baldige gaͤnzliche Wiederherstellung mit Grund zu erwarten ist. — Der Bischof von Manreza und dessen Setretair, sind gleichzeitig mit saͤmmtlichen Moͤnchen des Kapuziner⸗Klosters zu Barcelong, auf Requisition des, mit der Instruktion des Pro⸗ jesses gegen Sir Pol⸗Quimbert beauftragten, Militair⸗Fiskals, ver⸗ INe Fer
worden. Es sollen 2000
Y V
St. Sebastian, 2. Nov. General Torrijos ist v. M. wohlbehalten in Pampelona angekommen. 8 n Bakcelona, 26. Okt. Mina ist bei Castelfolit 1
sagen 20,000 Mann stark. Unsere Stadt ist freiwillig
Mina hat 3500 Caput⸗Roͤcke verlangt, 500 sind sogleich ah do Gefangene in Minas Hauptquartiet kommen seyn, auch einiges genommene Geschuͤtz. (Der M. will die Einnahme von Castelfolit nicht zugeben, behaupter Gen. Torrijo bestimmt todt sey und meldet, daß die Antika tionellen in Vich eingeruͤckt seyen, wo sie den Verfassun dseSen Pesos (à 2 Rthlr. 13 Sgr. 4 Pf.) gekostet, umge
Hr. Camps, unser Polizei⸗Chef, ein eifriger Freund der Verfassung, hat nachstehendes Buͤlletin aus dem Haupt⸗On auf den Hoͤhen von Castelfolit vom 24. d. M. gestern bekan macht: „Endlich ist Castelfolit nach 7taͤgiger Bela erung nem sehr hartnaͤckigen Widerstande, mit allen Festungswen die Gewalt 1.““ gekommen.“
Irun, 1. Nov. Die niedere Volksklasse scheint der tionellen Regierung nicht uͤberall guͤnstig zn N. Andaiufg Estremadura, die dis jetzt ziemlich ruhig waren, fangen nu an, ein Schauplatz der Faktionen zu werden.
Lissabon, 22. Okt. Einem Koͤnigl. Dekrete gemaͤß, ersten Sonntage im Nov. (auf den Inseln und in den uh schen Besitzungen aber, am ersten Sonntage nach der Bekang dung) die Verfassung von allen Geistlichen, Buͤrgerlichen um litair-Behoͤrden beschworen werden.
“ EEII 111“ vesis, if-9, I4n bd. v
1.““
Berlin. Das frohe Fest der fuͤnf und zwanzigjaͤhriger gierung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs wurde am 8 .a ozn tags um 4 Uhr durch eine Vorfeier, welche Se. K d rigl. h heit der Kronprinz, und Se. Hoheit der Herz8s . von Mecklenburg, General⸗Lieutenant und Chif Garden, durch ihre hohe Gegenwart zu verherrlichen gerud so wie in Anwesenheit des Hrn. Geheimen Staats⸗ und Min der geistlichen Unterrichts⸗ und Medicinal⸗Angelegenheiten, herrn von Altenstein Excellenz, und vieler anderen hohegn amten und Honoratioren der Stadt, im Koͤnigl. Joachimth Gymnasium auf folgende Art begangen:
„Ein. einfacher geistlicher Choral machte den Anfang. D. pries der Alumnus Bolte mit einer selbst verfertigten Rede Namen saͤmmtlicher Zoͤglinge, die Vorsehung fuͤr das Gluͤck festlichen Tages. Dann sprach der Professor Zumpt in einer! nischen Rede, zuvoͤrderst uͤber die Ursachen der Freude, welch fuͤnf und zwanzigjaͤhrige Regierung Sr. Maj. des Koͤnigs, sowe den Gemuͤthern der Preußen, als auch insbesondere in den Herz Alumnen erwecken muͤsse, ging dann im Kontrast
nem alten Fuͤrstenstamme tief begruͤndet und
zungen neuerer Zeit, zu den Vorzuͤgen einer Regierung uͤber, die Prinzen und Prinzessinnen KK.
dies durch eine Parallele mit d
be der
ewurzelt ist, meß em traurigen Zustande der Wirs und Civil⸗Beamten.
8 21 2 „ waren mit Marschaͤllen besetzt; alle siͤdtische Theilneh⸗ kals porverschtenen in schwarzer Kleidung. 1— er, Feter⸗Buͤrgermeister entwickelte in seiner Festrede, die Vor⸗ veren unser Staat sich in einer langen Reihe der ausgezeich⸗ n Regenten erfreut, ging dann auf die werkwuͤrdigsten Er⸗ Fe der glorreichen Regierung unsers allgeliebten Monarchen cfůhrte die vielfachen Huld⸗ und Gnadenbezeigungen an, hiesigen Stadt ganz besonders durch Se. Maj. zu Theil und schloß mit den Ausdruͤcken der unerschuͤtterlichsten der heißesten Segenswuͤnsche fuͤr das Wohl Sr. Mai. igl. Hauses unter dem Ausruf: , dem Koͤnige, dem Vater des Vaterlandes!’"“ heilige Stille folgte dieser einfachen, herzlichen und er⸗
ede. 1b 1 den Raben sich die einzelnen Abtheilungen des Festzuges in immten Saͤle, woselbst die Marschaͤlle sie oroͤneten, festgesetzten Einleitung anfuͤhrten. Alle Einrichtun⸗ derürt getroffen, daß durch die Aufstellung der Abtheilun⸗ es, dieser sich von selbst in der gehoͤrigen Reihefolge und bei einer Zahl von mehr denn 300 Theilnehmern, voll⸗
en geregelt, das Rathhaus verließ. . mmtliche Marschaͤlle waren Magistrats⸗Officianten. Sie un⸗ 1 von den uͤbrigen Theilnehmern des Zuges, durch it schwarzer Pluͤmage versehene Huͤte, und weißsei⸗ Die 4 Großmarschaͤlle trugen goldene Staͤbe, die
schaͤlle weiße Staͤbe mit goldenen Knoͤpfen.
Der Zug ging durch die Breite Straße, uͤber die Lange Bruͤcke der Koͤnigsstraße, und durch die Poststraße zur Kirche. Durch Hauptgang derselben gelangte der Zug zu den, am Altar durch Chaine von Magistrats⸗Officianten reservirten Plaͤtzen. Zu⸗ jam Altare, und zwar zu beiden Seiten desselben, ordneten tationen der Geistlichkeit. Dieser reiheten sich auf te die Deputationen der Gymnasien und auf der an⸗ in die Deputationen des Koͤnigl. Polizei⸗Praͤsidiums, des Koͤ⸗ Stadtgerichts und des Koͤnigl. Vormundschafts⸗Gerichts, an.
den, und
1594
Die 4 großen Kandelabres hatte mit einer Fuͤlle der schönsten b
Blumen, die Erichsche Fabrik versehen.
Auf der, den Treppen entgegengesetzten fand sich die Haupttafel von 90 Gedecken, in deren Mitte, dem Brustbilde Sr. Majestaͤt gegenuͤber, Se. Koͤnigl. Hoheit der Kron-⸗ Prinz Allerhoͤchst den Platz einzunehmen geruheten. Außer dieser Tafel waren noch 6 kleinere aufgestellt, naͤmlich drei zu jeder Seite der Haupttafel, in paralleler Richtung mit der⸗ selben, dergestalt, daß von dem Sitze Sr. Koͤnigl. Hoheit ein Mit⸗
—
kleineren Tafeln bestand aus 35 Gedecken. Die Haupttafel, mit 9 der prachtvollsten Plateaux verziert, und die uͤbrigen 6 Tafeln,
jede mit 5 der groͤßten und herrlichsten Porzelan⸗Vafen geschmůͤckt/
gewaͤhrten einen hoͤchst festlichen, freundlichen und regelmaͤßigen
Anblick. Alle Plateaux und Vasen waren mit Blumen gefuͤllt.
heit, die Prinzen des Koͤnigl. Hauses KK. HH., die Minister, die kommandirenden Generale, die Hofstaaten, und die hoͤchsten Mili⸗ tair⸗- und Civil⸗Personen. Des Kronprinzen Koͤnigl. Hoheit ge⸗ ,5 hatten die ersten Repraͤsentanten der Kommune, naͤmlich er Ober⸗Buͤrgermeister, Geheime Kriegsrath, Stadt⸗Praͤsident, Rit⸗ ter ꝛc. Buͤsching, der Buͤrgermeister, Regierungs⸗Rath von Baͤren⸗ sprung, der Vorsteher der Stadtverordneten⸗Versammlung, Hof⸗ Rath Behrendt und dessen Stellvertreter, Geh. Ober⸗Medicina
an jeder der sechs kleineren Tafeln, in der Mitte und an den En⸗ sammlung. Die Ordner der Festlichkeiten waren vertheilt, um uͤber⸗ Durch den Spontinischen Festmarsch wurde die Tafel eroͤffnet;
ihm folgte das: „Gottheit, o segne den Koͤnig!“ Dann wechselten Instrumental⸗ und Vokal⸗Musik. Die Choͤre der Musiker und
un nahmen zu beiden Seiten, Magistrat und Stadtverordneten⸗ bnsaue zemeinschaftlich Platz. Vor den Stufen, welche zur „Halle fuͤhren, saßen zu beiden Seiten die Servis⸗Verordne⸗
und die Bezirks⸗Vorsteher.. 2 . den Altar⸗Plaͤtzen standen zwei Groß⸗Mar⸗ e und zweti derselben am Altare, die uͤbrigen Marschaͤlle wa⸗ nden Saͤulen der Kirche beim Altar vertheilt. Der Platz
t einer gruͤnen Tuchdecke belegt, enthielt die noͤthigen ebshen in Len der Art zusammengestellt waren, als die eilungen des Zuges es erfoderten. Die Marschaͤlle standen end des Gottesdienstes. Die Kirche war erleuchtet und man Bedacht genommen, sie nicht zu uͤberfuͤllen. Es hatte sich hoͤchst anstaͤndige Versammlung gebildet; es herrschte die feier⸗ eStille und auch nicht die mindeste Stoͤrung fand statt. Se.
mit den uaßazgl. Hoheit der Kronprinz und saͤmmtliche zur Zeit anwesende
HH. waren gegenwaͤrtig, des⸗
n mehrere Minister, Penerale, Hofstaaten und hoͤhere Mili⸗ inlaß⸗Karten hatten nicht ausgegeben
unter der stets wechselnden Herrschaft der Roͤmischen Imperzehen koͤnnen, da am Sonntage die Plaͤtze der Kirche vorzugs⸗
anschaulich, und schloß mit den waͤrmsten Wuͤnschen fuͤr die langesegensreiche Regierung Sr. Maj. des Koͤnigs u. fuͤr die Fort unsers erhabenen Fuͤrsten⸗Hauses bis auf die spaͤtesten Zeiten. Nun noch der Alumnus Orth, gleichfalls in einer selbst verfertigten seine dankbaren Gefuͤhle gegen die wohlthaͤtigen Stifter, Gn und Erhalter dieser Anstalt. Zuletzt sprach der Alumnus En eine vom Dr. August fuͤr diese Festlichkeit gedichtete Oh. Schlusse sang wieder der Chor der Schuͤler einige Choral⸗T
4
und das Halleluja von Haͤndel mit Instrument⸗Begleitung.
Nach diesem Rede⸗Aktus, worin sich die tiefste Verehrung das waͤrmste Dankgefuͤhl fuͤr Se. Maj. den Koͤnig und das K liche Haus auf eine ruͤhrende Weise aussprach, vereinigten saͤmmtliche Lehrer und ihre Familien mit den Alumnen der „ zu einem frohen Mahle, welchem auch mehrere Mitgliedet hohen Ministeriums der geistlichen Angelegenheiten und des
Se vaun —
. 8 1 661“
Bei nachstehender Beschreibung der, am 17. Novembe Gelegenheit des vollendeten 25 jaͤhrigen Regierungs⸗Jahreh Maj. des Koͤnigs statt gefundenen Feierlichkeiten, erlauben wir das im v. St. d. Z. gelieferte desfallsige Programm, zum Leit zu nehmen. Fruͤh zwischen 7 und 8 Uhr wurden von den 1
der Gemeinde angehoͤren und Jeder ein gleiches Recht des
Zutritts zum Tempel Gottes hat. Eben deshalb konnten auch Einladungen zur Beiwohnung des Gottesdienstes statt finden es war unter diesen Umstaͤnden um so erfreulicher, daß uͤber⸗ er hoͤchste Anstand und die ununterbrochenste Andacht und eherrschte. Nur fuͤr die naͤchste Uumgebung des Hofes und die sten Autoritaͤten waren zwei Logen, nänlig die des Magistrats die der Landschaft, die erstere neben der Koͤnigl. Loge, die letz⸗ unter dem Orgelchor, reservirt und durch Magistrats⸗Offician⸗ u diesem Behuf in Obhut genommen worden. Nachdem der Festzug in der Kirche angelangt war, wurde das ngslied gesungen. Die Posaunen⸗Begleitung, gesetzt durch Organisten der Kirche, Grell jun., war von ruͤhrender und er⸗ der Wirkung. Demnaͤchst intonirte am Altar der Archidiako⸗ und zweite Prediger der St. Nikolai⸗Kirche, Dr. Pappelbaum, er auch ein Gebet verrichtete und einen Psalm ablas. Nun e das Hauptlied, nach dessen Beendigung, der wirkliche Ober⸗ istorial⸗Rath, Probst in Berlin, Ritter ꝛc. Dr. Ribbeck mit ju⸗ icher Kraft, hinreißender Beredsamkeit und der Begeisterung gte, die eine natuͤrliche Folge seines uͤberstroͤmenden Gefuͤhls seiner tiefen Empfindungen war.
as hierauf folgende Te Deum von u 5
e und die Sing⸗Akademie mit gewohnter Virtuositaͤt aus.
men der Nikolai⸗, Marien⸗, Graue⸗Kloster⸗, Louisen⸗, Georz Orchester war mit Einschluß der Saͤnger und Saͤngerinnen
Sophien⸗, Jerusalemmer⸗, Dorotheenstadt⸗ und Werder⸗Kirch sbo Personen stark, und es war nothwendig n
Melodien der Lieder: „Eine feste Burg ꝛc.“ „Sei Lob und dem hoͤchsten Gut ꝛc.“ „Lobet den Herren, den maͤchtigen . der Ehre ꝛc.“ „Ich singe Dir mit Herz und Mund ꝛc.“ „Nun ket alle Gott ꝛc.“ mit Posaunen geblasen, von jedem Liede 32
Das aus 3 Saͤlen und 2 Zimmern bestehende Geschaͤfts⸗ der Stadtverordneten⸗Versammlung auf dem Koͤlnischen 9 Hause war durchweg neu eingerichtet. Im Sitzungs⸗Saale t sich eine Tribune, zu beiden Seiten mit einer Einfassung vers vorn offen, im Hintergrunde eine Draperie (weiß uͤber roth), einer Nische; in dieser ein Postament, von polirtem Granit, fertigt von dem Steinmetz⸗Meister und Stadtverordneten Wi auf dem Postament die Buͤste Sr. Maj.; vor der Rische, Ge von lebenden Blumen. —
Das Ganze durch eine weiße Gardine bedeckt, wurde erß Oeffnung der letzteren sichtbar, und gewaͤhrte einen uͤberaus fie lichen Anblick. Die Anordnung hiezu war durch den Stadt⸗ rath Langerhans mit vielem Geschmack getroffen; die Blu haehe hatte der Kunstgaͤrtner, Stadtverordneter P. Bo geliefert.
Schon vor 8 Uhr waren Magistrat und Stadtverordneten⸗ sammlung beisammen, und empfingen die eingeladenen, im gramm benannten Deputationen. Zu diesen hatte sich noch ause nem Antriebe zugesellt, der Koͤnigl. Praͤsident des Churmaͤrk Pupillen⸗Kollegiums, Ritter ꝛc. v. Scheve, der Koͤnigl. Regieru Rath und Praͤses der Ministerial⸗Militair⸗ und Bau Kommis so wie der hiesigen Kreis⸗Ersatz⸗Kommission, Wißmann, und, DOeputation des hiesigen Hochwuͤrdigen Franzoͤsischen Konsistort Die eingeladene Geistlichkeit der St. Hedwigs (Karboltschen) K. hat sich durch die, in dieser Kirche veranstalteten Festlichkeiten hindert gesehen, sich anzuschließen. . Alle Eingaͤnge und Verbindungs⸗Thuͤren des zur Feier bestit
gewesen, um die⸗ säarken Personale den noͤthigen Raum zu schaffen, das Orgel⸗ uf beiden Seiten durch einen nicht unbedeutenden Anbau zu ßern.
brofessor Zelter, der diese Musik⸗Auffuͤhrung besorgt hat, ver⸗ eine ausgezeichnete Erwaͤhnung. Eben so durfte der Leistun⸗ des Konzertmeisters Seidler, der Mitglieder der Koͤnigl. Ka⸗ und der Sing⸗Akademie zu gedenken seyn. Eii Nach dem Schlusse des Te Deum erfolgte der Segen. 38 war hingerissen von dem Eindrucke, den diese Feier her⸗ racht hatte. — 1
er herrliche Konzert⸗Saal des Schauspielhauses, so reich an
Saͤnger befanden sich auf den Gallerien, zu welchen uͤbrigens keine Zuschauer zugelassen wurden. Besonders ansprechend wurde das 5te Lied vorgetragen, nach der Melodie: Inreger vitae, und da Se. Koͤnigl. Hoh. Allerhoͤchstdero Zufriedenheit daruͤber unter den huldvollsten Ausdruͤcken zu aͤußern geruheten, so erfolgte die Wie⸗ derholung desselben. Bei jedem Kouvert befand sich ein Exemplar eines Gedichts, das den Titel fuͤhrt: Dem Koͤnige die Buͤrger
nach dem Wunsche des Buchdruckers Dieterici, waͤhrend der Tafel vertheilt — jedoch ohne Veranlassung der Kommune und folglich nicht zu den von demselven ausgehenden Festlichkeiten gehoͤrend. Gegen die Mitte des Mahls erlaubten Se. Konigl. Hoheit dem Ober⸗Buͤrgermeister, die Gesundheit Sr. Maj. des Koͤnigs auszu⸗ bringen. Nur dieser einzige Toast fand statt. Dreifache Fanfare
„Heil dir im Siegerkranz ꝛc.“ durch den Chor angestimmt und mit Pauken und Trompeten begleitet wurde. 1 Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz waren bei Allerhoͤchstihrer Ankunft, am Eingange des Schauspielhauses durch eine Deputation des Magistrats und der Stadtverordnten⸗Versammlung, an deren
Haͤndel fuͤhrten die K.
Spitze sich der Ober⸗Buͤrgermeister befand, empfangen, und zum Versammlungs⸗Saale begleitet worden. Alllerhoͤchstdieselben geru⸗ heten, sowohl vor als nach der Tafel, auf das huldreichste sich mit mehreren der anwesenden Personen zu unterhalten und den er⸗ sten Repraͤsentanten der Kommune, so wie den, zur Anord⸗ nung der Festlichkeiten ernannten Deputirten des Magistrats und der Stadtverordneten⸗Versammlung, Allerhoͤchstihre Zu⸗ friedenheit, uͤber den Geist, mit welchem diese Festlichkeit eingelei⸗ tet und uͤber die Art, mit welcher sie ausgefuͤhrt worden, Allergnaͤ⸗ digst an den Tag zu legen. Das Festmahl dauerte 2 Stunden. Die Besorgung desselben hatte der Hof⸗Traiteur Jagor uͤbernom⸗ men. Er entsprach uͤberall den von ihm gehegten, und schon oft durch ihn gerechtfertigten Erwartungen. Noch bleibt anzufuͤhren, daß die Beschraͤnktheit des Raumes es bedingte, die Einladungen zu diesem Festmahl mehr als es sonst wuͤnschenswerth gewesen, zu beschraͤnken. Es war daher nothwendig, allgemeine Grundsaͤtze in dieser Hinsicht aufzustellen, nach welchen denn eingeladen worden sind: JJ. KK. HH. die anwesenden Prinzen des Koͤnigl. Hauses (per deputationem), die Minister, die kommandirenden Generale, die Hofstaäten Sr. Maj. des Koͤnigs, die Adjutanten Sr. Maj. und Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen, saͤmmtliche Mitglieder des
erungen, konnte nicht anders als durch Blumen geschmuͤckt
n. In den 18 Nischen, welche zur Aufstellung von Buͤsten
imter Tonkuͤnstler bestimmt sind, wurden daher — und weil; ine Buͤste an diesem Tage den Saal zieren sollte — vorzuͤg⸗ choͤne Porzelan⸗Vasen mit reichen Blumen⸗Bouquets aufge⸗ Zwischen den beiden Treppen, welche aus dem Saale zum
in fuͤhren, stand auf einer Erhoͤhung ein großes Piedestal von iffenem Granit (auch ein Kunstprodukt des Steinmetzmeisters Stadtverordneten Wimmel), worauf die Buͤste Sr. Maiestäaät Rauch) sich befand. Dieselbe war mit gruͤnem Lorbber um t. Zu beiden Seiten umschatteten die Buͤste hohe Gzwaͤchse schesten Gruͤn, und in der Nische uͤber der Buͤste ragten zweige aus einem Rosenbusche hervor. Terrassen lebender en, gleichsam aus Moos entsprossen, begraͤnzten die beiden nen. Einen herrlichen Anblick gewaͤhrte diese Gruppe eines en⸗Gartens im Glanze einer prachtvollen Erleuchtung. An⸗ ng und Ausfuͤhrung dieser sinnreichen Verzierung sind naͤchst Stadt⸗Baurathe Langerhans, dem Inspektor des botanischen ns, Otto, und dem Kunstgaͤrtner und Stadtverordneten P. he, zu verdanken.
Staatsraths, einige der anwesenden Westphaͤlischen Deputirten als Repraͤsentanten der uͤbrigen, von saͤmmtlichen Militair⸗ und Civil⸗ Autoritaͤten die Chefs und Direktoren, die Regiments⸗Komman⸗ deure, Repraͤsentanten der Geistlichkeit, der Universitaͤt, der Gym⸗ nasien, der Kaufleute, der Servis⸗Verordneten, der Armen⸗Depu⸗ tirten, der Bezirks⸗Vorsteher und der Buͤrgerschaft, so wie diejeni⸗ gen, die bei den Festlichkeiten durch ihr Talent mitgewirkt haben.
Auch waren aus Potsdam mehrere hohe Personen eingeladen, die sich aber verhindert sahen, sich einzufinden, da in Potsdam cine aͤhnliche Feier stattgefunden.
Außerdem waren durch Kommunal⸗Beschluß berechtigt, an die⸗ sem Festmahle Theil zu nehmen, alle Mitglieder des Magistrats, der Stadtverordneten und der Magistrats⸗Verwaltungs⸗Deputatio⸗ nen, jeder Theilnehmer dieser Art war aber veepflichtet, zu einem milden Zwecke und vorzugsweise zu einer wobhlthaͤtigen Stiftung, woruͤber das Naͤhere noch vorbehalten ist, einen freiwilligen Bei⸗ trag zu leisten, dessen Minimum festgesetzt war. Ueder die Ver⸗ wendung der hierdurch aufgekommenen, nicht undedeutenden Sum⸗ men wird kuͤnftig Auskunft gegeben werden.
Hinsichts der Erleuchtung bleibt nur zu bemerken, daß das Berliner Rathhaus folgende Inschrift fuͤhrte; Dem Vater des Va⸗ terlandes huldigt nach einer glorreichen asfübrigen Regicrung, die treue Stadt Berlin; und das Koͤlnische Rarbhaus: Friedrich Wil⸗
A 29
inte
helm I111. dem Allgeliebten, der 25 Jahr mild und gerecht das Zep⸗
(ter fuͤhrte, Heil und Huldigung.
Die Erleuchtung am Brandenburger Thore hatte nur zum Zweck, den Siegeswagen in seinem vollen Glanze prangen zu lassen, wes⸗ halb das Thor unerleuchtet blieb. 8r
Um einem etwanigen Ungluͤcke vorzubengen, datte die Kom⸗
mune uͤber die vollendeten Pfeiler der neuen Schloßdruͤcke, einge Rothbruͤcke fuͤr Fußgaͤnger schlagen lassen und es dlied mithein 8
rimistische Hundebruͤcke bloß fuͤr Equipagen offn.
Bec allen diesen baulichen Einrichtungen hat sich
tel⸗Gang die freie Aussicht zu dem Brustbilde Sr. Majestät, zu den Treppen und zu den Blumen⸗Terrassen eroͤffnete. Jede der
Seite des Saales be⸗
4
An der Haupttafel saßen, außer des Kronprinzen Koͤnigl. Ho-
Rath, Ritter ꝛc. Dr. von Koͤnen, die Ehrenplaͤtze nehmen duͤrfen. Zu jedem der beiden Enden dieser Tafel, saßen ein Mitglied des Magistrats und ein Mitglied der Stadtverordneten⸗Versammlung, um die Honneurs zu machen. Zu gleichem Zwecke befanden sich den, Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordneten⸗Ver⸗ 2
all die angenehmen Pflichten der Gastfreundschaft erfuͤllen zu können.
Berlins. Eine Anzahl Exemplare eines zweiten Gedichts wurde
1
und ein herzliches Lebehoch begleitete ihn — wonaͤchst das Volksliede