1822 / 142 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 26 Nov 1822 18:00:01 GMT) scan diff

waͤhren wollen, daß dem einen Thei 3 —— jede Vertheidigung verboten sey, und so sehe ich denn mit

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hwillens noch strafbar finden? Jeder ehrliebende Franzose wird viel⸗ mehr ö loben. So auch Sie, meine Herren. Nim⸗ mermehr werden Sie Frankreich die Ueberzeugung ge⸗ 8 e jede Gewalt erlaubt, dem

3 Vertrauen und ohne Furcht dem Urtheile entgegen, welches Sie

.“ 4 uͤber mich sprechen werden. Der Koͤnigl. Prokurator Hr. Billot er erwiederte gugenblicklich wie folgt: „Wenn wir aus der Rede des

irn. B. Constant Alles dasjenige wegstreichen, was der Sache

fremd ist, so bleibt fuͤr dessen Rechtfertigung nur wenig oder gar 1 85 Die Schmäaͤh⸗Schrift des Angeklagten enthaͤlt von

Anfang bis zu Ende nichts als ein Gewebe von Beschimpfungen rt, wogegen das Requisitorium des Hrn. Mangin gegen Irn. B. Constant nichts weiter enthaͤlt, als was die Angeklagten oder die eugen in dem Bertonschen Prozesse selbst ausgesagt haben. Hr.

FB. Tonstant klagt, daß seine Grundsaͤtze angegriffen worden seyen.

Als ob gewisse gefaͤhrliche, von der Redner⸗Buͤhne herabgepredigte Marimen, deshalb weil deren Verfechter, vermoge ihres Amtes, vor

eder gerichtlichen Verfolgung wegen dieser Maximen geschuͤtzt sind,

in der oͤffentlichen Meinung als weniger strafbar erschie⸗ nen. Als ob es verboten sey, der Indignation von ganz Frankreich jene verwegene Rede zu uͤbergeben, worin auch ein Organ der 4 fentlichen Meinung, wie sich r. B. Constant nennt, der Franzoͤ⸗ sischen Nation einen gewissen Widerwillen zuzuschreiben wagt, welcher einzig und allein in der befleckten Seele desjenigen hestand, der sich eine solche Behauptung erlaubte? Hr. B. Con⸗ stant glaubt hinsichtlich seines Schreihens an Hrn. Mangin ge⸗ than zu haben, was jeder andere an seiner Stelle gethan haben wuͤrde, und fodert mich gleichsam heraus, meine Meinung abzuge⸗ ben, wie er sich anders in der unangenehmen Lage, in welche er durch das Manginsche Requisitorium versetzt worden, haͤtte benehmen Ee. Von zwei Dingen Eins. Entweder ich bin Mitglied der Dpposition aus politischen Ruͤcksichten, aus reiner Anhaͤnglichkeit an Grundsaͤtze, welche mir mit denen des Ministeriums unverein⸗ bar scheinen, aus Ueberzengung, daß die Landes⸗Verwaltung sich nicht in den besten Haͤnden befinde, oder ich bekenne mich zu je⸗ ner Partei lediglich, um ohne Maß, Ziel und Grund die Regie⸗ rung unaufhoͤrlich zu befehden, um sie gaͤnzlich uͤber den Haufen zu werfen, und um in der Charte selbst Waffen gegen die wohlthaͤtige Hand, die sie uns verliehen, zu suchen. ½ Im erstern Falle wuͤrde es mir allerdings erlaubt seyn, mich zu hemuͤ⸗ hen, die Verwaltung Maͤnnern in die Haͤnde zu spielen, die meine politische Meinungen theilen, und Grundsaͤtze zu vertheidigen, die mir, ohne die rechtmaͤßige Thronfolge in irgend einer Art zu erschuͤttern, zur Aufrechthaltung der Volksfreiheiten am zweckmaͤßigsten scheinen; wenn ich indeß das Ungluͤck gehabt haͤtte, daß meinen Reden ein Sinn untergelegt worden waͤre, den ich selbst nicht damit verknuͤpft haͤtte, wenn Verschwoͤrer, gestuͤtzt auf diese Reden, bei Ausfuͤhrung ihrer verbrecherischen Plaͤne auf mei⸗ nen Beistand gerechnet, ja mich vielleicht ihren Agenten als Mit⸗ schuldigen, als Chef des Komplottes bezeichnet haͤtten, so wuͤrde ich sie laut Luͤgen strafen, so wuͤrde ich nicht eher ruhen, his ich jede solche Verschwoͤrung, deren Zweck der Buͤrger⸗Krieg und die Um⸗ waͤlzung der legitimen Regierung ist, entdeckt, und deren Theilneh⸗ mer der gerechten Indignation von ganz Frankreich uͤbergeben haͤtte. Im zweiten Falle wuͤrde ich von der Redner⸗Buͤhne herab den Aufruhr predigen, mich in geheime Verbindungen mit den Ver⸗ schwoͤrern einlassen, und wenn ein Komplott vereitelt worden, dessen Etisten leugnen; wo dieses aber nicht mehr moͤglich ist, wo That⸗ sjachen diese Existenz bereits außer allen Zweifel setzen, wuͤrde ich das Haupt der Verschwoͤrung nennen, zugleich aber den Beweis zu fuͤhren suchen, daß dasselbe gerechte Ursache zur Unzu⸗ friedenheit gehabt habe, und sonach der Behoͤrde selbst Schuld ehben, daß sie das Komplott her beigefuͤhrt, daß sie selbst es erregt habe. In beiden Faͤllen wuͤrde ich mithin anders, als Hr. B. Con⸗ stant gehandelt und mich wohl gehuͤtet haben, achtungswerthe

Beamten in einer Schmaͤhschrift deshalb anzugreifen, weil sie in dem Interesse der Gesellschaft, die ihnen obliegende Pflicht erfuͤll⸗ ten, gefaͤhrliche Staats⸗Verbrecher zu entlarven und der Strenge der Gesetze zu uͤberliefern. Das Gefuͤhl Ihrer eigenen Wuͤrde, meine Herren, buͤrgt mir, daß Sie dergleichen Beleidigungen nicht Uünbestraft lassen werden.“

Nach dem, was bisher uͤber den Erfolg der Wahlen bekannt eworden, hat das Ministerium alle Ursache, damit zufrieden zu seyn. Die linke Seite hat einen ihrer Haͤupter in der Person des

Hrn. Benj. Constant eingebuͤßt. Nachdem derselbe von drei Kol⸗ legien des Sarthe⸗Departements verworfen worden, hatte er seine ganze Hoffnung auf das vierte (in St. Calais) gerichtet; allein auch beer wurde ihm der royalistische Kandidat vorgezogen. Der Mar⸗ 1 ehabt; nachdem er bei dem Wahl⸗Kollegio zu Coulommiers durchgefallen, ist es ihm e⸗ lungen, in dem Arrondissement Meaux die Stimmen⸗Mehrheit fuͤr sich zu gewinnen. Der Drapeau blanc meint, es sey gut, daß Hr. v. La Fayette und einige seiner Freunde noch in der Kammer ver⸗ hliehen, damit das Ministerium in Athem erhalten werde, und die Versammlung nicht einschlafe. Wir lassen hier eine kurze Ueber⸗

sicht der bisher zu unserer Kenntniß gelangten Wahlen folgen: Deyartement der Seine und Marne, Arrondissement Melun: wie⸗ der gewaͤhlt der Royalist Rolland d'Erceville, durchgefallen der Li⸗ berale Baillot; Arrond. Coulommiers: wiedergewaͤhlt: der Royalist Huerne de Pommeuse; Arrond. Meaux: der Marq. von La Fagyette. Departement der Sarthe, Arrondissement Mamers: der Roya⸗ list Duchesnay; Arrondissement Mans: der Royalist von Boiselai⸗ reau; Arrondissement La Fleche: der Royalist de la Bouillerie; Arrond. Saint⸗Calais: der Royalist Rousseau. Departement von Finistere, Arrond. Brest: der Liberale Ke⸗

ratry; Arrond. Quimper: der Royalist General Cheffontaine; Ar⸗ rond. Morlais: der Royalist Pennanrum; Arrond. Chateaulin: ecbenfalls Hr. Pennanrum. Devartement des Norden, Arrond. Dunkerque: Herr Coffin

Spyns; Arrond. Hazebrouck; der Royalist von Bethisy; Arrond. Lille (Westen): Hr. v. Bully; (Osten): der Royalist Poteau d'Han⸗ earderie; Arrond. Maubeuge: Hr. v. Preseau; Arrond. Cambrai: Hr. Cotteau; Arrond. Dougi: Hr. Durand d'Elecourt; Arrond. Valenciennes: Hr. Merlin de Beaugrenier.

Departement des Ain, Arrond. Bourg: der Royalist Varennes 16 euille: Arrond. Trevoux: der Royalist v. Montbriand. DODoevpartement der Loire, Arrond. Roanne der Royalist Meaudre.

quis v. La Fayette hat Fesee mehr Gluͤck

Neuilly in Paris eingetrofen, brin s Stele des belüh

n die Stelle des beruͤhmten Herschel, hat die hiest mie der Wissenschaften, den Sekretair der Akademie zu dae Hrn. Berzelius, zu ihrem auswaͤrtigen Mitgliede erwaͤhlt.

Die Obersten Fabvier und Denhel, des Versuchs an die hechung der 4 Verschwornen in dem La Rocheller plotte zu bewerkstelligen, sind auf den a9ten d. M. vor das Zucht⸗Polizei⸗Gericht geladen worden.

Der Constitutionnel versichert, daß Hr. Lafitte gegen ze neral⸗Prokurator Hrn. Mangin, eine Klage bei dem Koͤnig richts⸗Hofe zu Poitiers eingereicht habe. Nach amtlichen Tabellen fuͤhrt Frankreich nach Preußen lich aus, fuͤr 14,164700 Fr. und von da jaͤhrlich ein, fuͤr 9⸗ Fr. Im Ganzen betraͤgt der Werth unserer Ausfuhr⸗Arn Mill. Fr., und der unserer Einfuhr⸗Artikel 356 Mill. Fr.

Bourg⸗Madame, (eine kleine Franzoͤsische Stadt, hart Spanischen Graͤnze) ist mit Spantern uͤberfuͤllt, die sich System der Regentschaft in Urgel bekennen.

Im Laufe der ersten acht Monate d. J. sind von 60 in der hiesigen Kranken⸗Haͤuser behandelten, von den nati Blattern befallenen Kindern, sieben gestorben und fuͤnf det; mehrere haben ein Auge verloren, und der bei weita ßere Theil traͤgt ein mehr oder minder entstelltes Gesicht dar

Die Ruche d'Aquitaine sagt: „Da in Verona beschlossen den sey, der „Spanischen Vendee“ zu Huͤlfe zu kommen un Fneßs zu erklaͤren, so habe Hr. v. Rothschild fuͤrs erste den erhalten, 12 Millionen an die Regentschaft zu senden.

Auch hier faͤngt man an, von Webers Freischuͤtzen zu syr die Franzosen nennen ihn le franc-archer, le tireur sorcier 9”

chasseur magique. daß noch unaufhoͤrlich Trunj

Briefe aus Bordeaux sagen, nach den Pyrenaͤen marschiren.

Die Gazette de France meldet, daß neuerdings gegen 1 Fr. van Paris nach Bayonne an die Glaubens⸗Armee gesandt y

Bayonne, 9. Nov. Die Reste der bei Los⸗Arcos geseh nen Glaubens⸗Armee Arcos aufs Neue bei Irati. Sie steht unter den Chefs Se und Santos⸗Ladron.

General O'Donnel wird den Ober⸗Befehl der Glauben mee in Navarra uͤbernehmen. Quesada soll unter dem Titel General⸗Kapitains in den drei Provinzen Alava, Biscap Guipuscoa kommandiren. Vor drei Tagen haben die Chleß 1— hier von Paris aus 955,000 Franken in erhalten.

Der Er⸗Kapitain der Koͤnigl. Garde, Dulflers, der auch Verschwoͤrung vom 7. Jul. verwickelt ist und nach Frankreich tete, ist von Paris hier angekommen und will Dienste im bens⸗Heere nehmen.

Toulouse, 6. Nov. putatton von den, unter der Herrschaft der Regentschaft stehf Kreisen, aus sechs Eid der Treue gegen die Regentschaft. Sie ernannte den L von Urgel zu ihrem Praͤsidenten und den Abgeordneten des ses von Lerida, D. Man. Sabatheés, zum Vice⸗Praͤsidenten.

London, 15. Nov. ber zuzunehmen; doch geben die starken Regen,

welche sest

und wird den Winter uͤber 1

Mitgliedern verschiedener Staͤdte bestehen

In New⸗York scheint das gelbezr sagte, hsey. Wie man inde

ganz in Uebereinstimmung mit der erklaͤrten Allerhoͤchsten 4 Hag, in nebeichnhen Hohetit, ihre Wuͤnsche fuͤr die Ver⸗

5 einer Fememsämen evangelischen Kirche ausgesprochen,

it Anzeige ihrer Absicht und Uebereinkunft, um die Landes⸗

che gnaͤdigste Bestaͤtigung ihrer eeseng gebeten. Se. gliche § 2

oheit der Großherzog haben, in Folge Allerhoͤchstihrer esprochenen Ansichten, das Resultat dieser gemeinsamen

sche und Uebereinstimmungen beider Konfessionen mit Landes⸗

em Wohlgefallen vernommen, und nicht nur die Vereini⸗

lich 9 2

er beiden protestantischen Konfessionen in der Provinz Rhein⸗ deunt en nehreren kirchlichen Gemeinheiten 1 der Provinz „Hessen zu einer vereinten evangelisch⸗christlichen he Land esherrlich gnaͤdigst bestaͤtigt, sondern auch zu verfuͤgen

in den noch nicht vereinigten Gemeinden, in welchen

set, da antische Konfessionen Religions⸗Uebung haben, fuͤr die

Pratewerche Vereinigung derselben nach den bisher mit so

ichem Erfolge beobachteten Grundsaͤtzen gewirkt werden solle. ugleich haben Se. Koͤnigliche Hoheit der Großherzog fuͤr die igte evangelische Kirche der Provinz Rheinhessen ein eigenes en⸗Raths⸗Kollegium anzuordnen geruhet. Das Praͤsidium Behörde, welcher der Sitz in Mainz bestimmt ist, haben Se. liche Hoheit dem Regierungs⸗Praͤsidenten Freiherrn von Lich⸗ eg anvertraut und verfuͤgt, daß dieselbe noch aus zwei welt⸗ und drei geistlichen Mitgliedern gebildet werden solle, zu

een letzteren wechselnd zwei Inspektoren und der jeweiltge pro⸗ enaletgkrarrer in Mainz zu bestimmen seyen. Demgemaͤß sind

itgliedern dieses Kirchen⸗Rathes in Mainz die Regierungs⸗

he Verdier und Hesse, der Pfarrer Nonnweiler in Mainz und 82 Inspektoren vorerst der Inspektor Matty von Alzei und „von Selsen Allergnaͤdigst ernannt und bestellt worden. Allerhoͤchsten Intention gemaͤß, hat sich dieser fuͤr die Provinz inhessen angeordnete Kirchen⸗Rath in seinen genannten Mit⸗ dern am 28sten v. M. konstituirt, und nunmehr den ihm zuge⸗ senen Geschaͤftskreis begonnen; was hiedurch zur allgemeinen 295 den betreffenden Behoͤrden und dortigen evangelischen mein z t gemacht wird.“ sammelt sich nach der Niederlage d Hünkfu rt. In der Officin von Brede zu Offenbach, en nach einer neuen Erfindung, fuͤr Buchdruckereien, bbrochene Stege in der Dicke von ½ bis zu 10 Cicero⸗Ge⸗

eiten aber zur Bemessung und Nachachtung oͤffentlich be⸗

t, und in der Laͤnge von 4 bis 50 Gevierte, aus gutem fftzeug gegossen, die vor den bisherigen hoͤlzernen, ent⸗ benen Vorzug verdienen sollen.

Die Gemeinde Ueberstorf im Breisgau hat sich mit be⸗ ndem Kosten⸗Aufwande zwei Heiligen⸗Bilder aus Rom

shrieben, welche die Nonnen zu Bisenberg ausstaffirten der Bischof am 28. Okt. mit P 1 b *₰½ biesiger eeeee r-* e m5 1 sch ausgebrochenen Falliments eines bedeutenden Handlungs⸗ Am 26. Okt. leistete in Urgel eneies einen ruͤhmlichen Beweis von Uneigennuͤtzigkeit. Er hatte

omp installirte.

reren dasigen Haͤusern vor dem Ausbruche des Bankerotts s fallirte Haus bis zu der Summe von 100,000 Fl. negociirt. Regulirung der Masse fand es sich, daß die Kreditoren 60 pCt. bren Foderungen einbuͤßten. Der Maͤkler erbot sich nun bei Hausern, ihnen die Hälfte des Schadens zu ersetzen, weil, er die, obwohl unwillkuͤhrliche Veranlassung dazu ge⸗ erfaͤhrt, haben die meisten der bethei⸗

zem gefallen sind, neue Hoffnungen. Nach einem Schralen Haͤuser dies edelmuͤthige Anerbieten, mit nicht minderer Groß⸗

aus New⸗York vom 23. Sept.

der Koͤnigl. Spanischen Regierung den Vorschl ünht 1 g panisch g g Vorschlag zn 6. uume von 1000 Pf. Sterl. verliert, fuͤr welche er, in der letzten

sode, wo dessen Kredit schon zu sinken anfing, sich verbuͤrgte. Hannover, 19. Nov. ʒ V Morea und New⸗York herrschenden ansteckenden Krank⸗ n ist eine achttaͤgige Observations⸗Quarantaine auf der

Vorschusse von 400,000 Dollars gemacht, als Ersatz fuͤr Einrichtung der Havannah zu einem Freihafen.

General Andr. Jackson wird, nach Amerikanischen N. tern, außer den Stimmen von Tenessee, alle Stimmen Louisiana, zum Praͤsidenten der Vereinigten Staaten erha Auch Suͤd⸗Karolina, wo er geboren ist, Georgia, Missis und Alabama werden seine Wahl unterstuͤtzen.

29. Nov. Die Eroͤffnung des Parlaments ist bis ze Jan. k. J. prorogirt worden.

Der Kerjos von Cambridge hat gestern mit der Prinzessil gusta die Reise nach Hannover angetreten. 1““

Den z7ten ist Hr. Bowring hier eingetroffcen.

Sir Jgmes Mackintosh ist fuͤr das naͤchste Jahr zum 9 86 Glasgow gewaͤhlt worden. Sir Walter Scym urch.

Darmstadt, 15. Nov. Dem unaufhaltsamen P phen Pitschaft ist die Veranstaltung fernerer Deklamate wegen der poͤbelhaften Gemeinheit, mit der er die bishe haltenen bezeichnet hat, im Großherzogthum Hessen unte worden. Die Einnahme bestimmte er für Bedrängte, sich aber auch zu dieser Klasse; die oͤffentliche Meinung girte ihn unter die Narren.

Unterm ’ten Oktober hat das Großherzogliche nisterium des Inneren und der Justiz, wegen Ver ung der beiden protestantischen Konfessic 8; erlassen:

‚Schon im Jahre 1827 war an des Großherzogs Koͤnl Hoheit von Kirchen⸗Vorständen der beiden protestagtischen fesstonen der Wunsch um Vereinigung in eine gemeinschat evangelische Kirche gebracht worden, und schon damals hatta lerhoͤchstdieselben, aus der Ueberzeugung, daß eine solche Voh sun zn einem gemeinsamen relizibsen Vande, fuͤr die Religig ur die Verbesserung des Kirchen⸗ und Schulwesens und fi sittliche Veredlung von segensreichen Folgen seyn muͤsse, aber nur dann wahrhaft heilbringend seyn koͤnne, wenn diese Va zung nicht durch eine obere Einwirkung oder Verfuͤgung herl ührt werde, sondern aus der freien eigenen Ueberzeugung der sammtheit der kirchlichen Mitglieder hervorgehe, Sich dahin desvaͤterlich auszusprechen geruhet, daß Allerhoͤchst Sie einer soh Vereinigung der beiden protestantischen Kirchen⸗Gemeinden zu ner Konfession, wenn sie aus bestimmt konstatirter Ueberzeus der saͤmmtlichen Glieder beider Kirchen⸗Gemeinden zu S kommen sollte, die Landesherrliche Genehmigung nicht vels wuͤrden. Seitdem haben die gesammten Kirchen⸗Gemeinden der protestantischen Konfessionen in der Provinz Rheinhessen, vielen anderen dergleichen G

hat der Intendant von Kalh eslehne. )

der Provinz N9

Inzwischen wird das Verdienst desselben noch

erhoͤht, da der Maͤkler an dem fallirten Hause selbst die

Wegen der in Havannah, Al⸗

angeordnet.

Im Fuͤrstenthum Ostfriesland ist die, Preußischer Seits er aufgehobene Feier des gruͤnen Donnerstags hergestellt sen.

Die Koͤnigl. Regierung hat eine Verfuͤgung zur Befoͤr⸗ g der Obstbaum⸗Zucht im Goͤttingenschen erlassen. Karlsruhe, 16. Nov. Die Freude, welche die geseg⸗ Entbindung Ihrer K. H. der Frau Markgraͤfin Leopold, Fuͤrstlichen Familie und dem gesammten Lande bereitete, erwartet und schnell aufs schmerzlichste getruͤbt worden. am 26. v. M. geborene Prinz genoß bis vor wenigen n der gluͤcklichsten Gesundheit; gestern, am Namens⸗Feste s erlauchten Vaters, sollte die feierliche -ve. finden, alle Vorbereitungen zu diesem frohen Feste wa⸗ ereits getroffen, als solch eine schnell sich entwickelnde Entzuͤn⸗ 8⸗Krankheit des Unterleibes gestern die Feier zuruͤckzustel⸗ oͤthigte, und heute fruͤh dem Leben des neugebornen zen ein fruͤhes Ende bereitete.

Von der zweiten Kammeʒr sind bei der ersten, die wichti⸗ Antraͤge wegen Abschaffung und Aufhebung der Straßen⸗

nden; wegen Aufhebung der alten Abgaben, namentlich

Beeten; wegen Trennung der Justiz von der Verwaltung;

n Einfuͤhrung des oͤffentlichen Verfahrens in Civil⸗Sa⸗ und Kollegialischer 1. Instanz⸗Gerichte; wegen Einfuͤh⸗ der Oeffentlichkeit des peinlichen Gerichts⸗Verfahrens der Geschwornen⸗Gerichte; wegen Einfuͤhrung einer, die schste Gewerb⸗Freiheit herbeifuͤhrenden Gewerbe⸗Ordnung

endlich wegen Aufhebung der Herren⸗Frohnden, eingegan⸗

und wird deren fernere Berathung, den Arbeiten der er⸗

Kammer ein hohes Interesse geben. Fuͤr Kathol. Schullehrer giebt der Stadt⸗Dekan und

Pfarrer Straßer zu Konstanz ein Monat⸗Blatt heraus, zweckmaͤßiger Plan von Sachkennern gepriesen wird.

beipzig. Der Anfang der dieemaligen hiesigen Michaelis⸗

versprach noch bessere Ergebnisse, als sie eigentlich gewaͤhrt Es fanden zwar sehr bedeutende Waaren⸗Umsätze statt indes⸗ lagten die Verkaufer uͤber die allzu niedrigen Preise, die sie in eisten Artikeln hatten stellen muͤssen; kaum sind jemals so nsechen (cigentlich Armenier aus der Moldau und Wallachei)

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4 2* * 8 8.

auf hiesigem Platze gewesen; ihre Zahl konnte aber auf die Messe

keinen bedeutenden Einfluß aͤußern, weil von dekannten großen Einkaͤufern keiner erschienen war, daher sich die Verkaͤufer mit dem Absatz kleinerer Posten begnuͤgen mußten, die jedoch gleich baar be⸗ zahlt wurden: Geld hatten diese Gaͤste vollauf, sie 4

nur Versuche anzustellen, um die durch die Zerruͤttung ihres Va⸗ terlandes fast ganz abgebrochenen Handels⸗Verbindungen wieder an⸗ ensen. An Polnischen und Russischen Juden fehlte es eben⸗ alls nicht. Auch sie hatten viel Geld, doch waren die bekannten Einkaͤufer nicht selbst gegenwaͤrtig. Bei den feinen wollenen Waa⸗ 8

ren war es eine erfreuliche Erscheinung, den Sieg der deutschen

Fabrikate uͤber die Englischen wahrzunehmen, doch hatten auch die Franzosen vorzuͤgliche Artikel dieser Art geliefert, dagegen fand eine

statt. Bei verschiedenen Preuß. Fabrikhaͤusern ersten Ranges, gingen direkte Bestellungen nach Konstantinopel, der Levante und Nord- Amerika ein. Bäaumwollene Waaren wurden stark verlangt. Be⸗ kanntlich sollen aus dem Fuͤrstenthum Neuchatel bedruckte baum⸗ wollene Waaren bis zu dem Quantum von uͤberhaupt 1000 Cent⸗ nern, gegen eine Abgabe von 10 Silb. Groschen fuͤr das Pfd. Rein- Gewicht, in die geschlossenen Diese Verguͤnstigung hat jedoch nur vom 1. Oktober 1820 bis 1. Okt. d. J. gedauert. Die Neuchateller sollen gegenwaͤrtig nicht nur eine Verlaͤngerung der Frist, sondern auch, wo moͤglich, eine Gleich⸗ stellung mit den Neuchateller Uhren⸗Fabrikanten zu bewirken, ge⸗

Naumburger Messe beziehen zu wollen. Mehrere2 ser hatten ihre Waaren⸗Lager verkauft, waͤhrend andere weniger gute Geschaͤfte machten. Bet einigen gingen außerdem bedeutende Bestellungen, theils auf Leinen, theils auf Garne ein. 8 „Die Spitzen⸗Fabrikanten aus dem Saͤchsischen Gebirge waren mit ihrem Absatze nicht zufrieden. Die Englaͤnder verdarben ihnen

Garn ging gut, wegen der großen Konkurrenz aber zu sehr gedruͤck⸗ ten Preisen. Seidenwaaren wurden gesucht. Einige Seidenwaa⸗ ren⸗Haundlungen aus Frankfurt a. M. und Leipzig machten gute Geschaͤfte. Die Preise konnten nicht so sehr niedergedruͤckt wer en, weil schon auf der Messe zu Frankfurt a. M. die Seide selbst ge-⸗ stiegen war. Diese letztere e. ist als eine Folge ber 1 Sterblichkeit anzusehen, welche die Hitze der Monate Mai und Ju⸗ nius in Italien und Frankreich, unter den Seidenwuͤrmern veran⸗ laßt hatte. Dadurch aben die Spinner die Preise der Kokons um 60 pCt. hoͤher, als die vorjaͤhrigen hinauf getrieben. Die Ma⸗ nufakturisten aus den Rheinprovinzen hatten gleich zu Anfang der Messe auf ihre Waaren einen Aufschlag von 10 pCt. gelegt, und sich dadurch vor allzu nachtheiligen Folgen beim Verkauf geschuͤtzt. Mit der Landkundschaft waren sie sehr wohl zufrieden, weniger aber im Ganzen mit der fremden; die halbseidenen Zeuge wurden durch Vermittelung der Juden mitunter verschleudert. Die zahlreichen Pariser Modehandlungen wollten mit ihrem Absatz zufrieden seyn. Die Eisen⸗ und Stahlwaaren⸗Fabrikanten aus Iserloh, Kierspe, Solingen, Velpert und Zelle fanden guten Absatz. 8

Die Naͤhnadel⸗Fabrikanten dagegen wollten diesmal ihre Ge⸗ schaͤfte nicht recht loben, wogegen die ei entlichen Quin⸗ qugillerien viele Abnahme fanden. Kein Artikel ging so gut als Leder. Es fand sich gleich zu Anfang der Messe in allen Sorten reißender Abgang. Vorzugsweise wurde Sohlen⸗Leder aus Mal⸗ medy und Mastricht begehrt. Die vorzuͤgliche Witterung waͤhrend der Messe, nicht weniger die Aussicht auf einen gelinden Winter, haben den Umsaͤtzen der Nauchwaaren⸗Haͤndler Abbruch gethan. Aus der Moldau und Wallachei fehlten die Hasenfelle. Die Fran⸗ zoͤsischen Aufkaͤufer kauften unter andern auch viel Gaͤnse⸗Federn auf. Von Pferden befanden sich 3 bis 400 Stuͤck auf dem Platze, darunter ein Transport aus den besten Gestuͤten in Siebenbuͤrgen. Sie wurden zu verhaͤltnißmaͤßig guten Preisen bezahlt. Die hie⸗ sigen sehr zahlreichen Materialwaaren⸗Handlungen versicherten, zu-⸗ frieden zu seyn, da die anfaͤnglich durch das reußische Zoll⸗Sy⸗ stem verscheuchte, fuͤr sie wichtiger als je gewordene Landkundschaft sich allmaͤhlig wieder einsinden soll. Die Preise des Zuckers 1”” so tief eehen die fruͤhern gesunken, daß es darin ganz still zugeht. In Kaffee wurden mehr Geschaͤfte gemacht. Indigo fahrt fort sel⸗ ten und mithin theuer zu seyn. Manche andere Kolonial⸗Waaren sind zu einem unerhoͤrten Preise gestiegen, z. B. die Vanille wo⸗ von das Pfund 30 Rthlr. kostete. In den Staats⸗Papieren, ins⸗ besondere in den Wiener Bank⸗Aktien, fanden große Umsaͤtze statt.

Muͤnchen, 14. Nov. Als die Prinzessin Amalie Au⸗ guste K. H. gestern, an Ihrem Geburts⸗Tage, bei der großen und glaͤnzenden Maskerade im Isarthor⸗Theater, in der Koͤnigl. Loge erschien, und der Vorhang aufflog, schwebte auf einer zierlichen Vase ein Kranz von Blumen bis zur Mittel⸗Loge des Saales, wo Sich die gefeierte Koͤnigs⸗Tochter im Kreise Ihrer erhabenen Familie befand, und stieg hier langsam em⸗ por, die Huͤlle sank, und ein zarter reitzender Amor reichte der hohen Neuvermaͤhlten, ein silbernes Koͤrbchen mit Blu⸗ men und ein Taubenpaar hin. Langsam und in schoͤner hul⸗ digender Stellung schwebte das Kind wieder nach dem Tem⸗ pel zuruͤck. Heute feierten wir das wehmuͤthige Abschieds⸗ Fest. In Freising nahm die ganze Koͤnigl. Familie mit Ih⸗ rer K. H. der Prinzessin Amalie, das Mittagsmahl ein, Und trennte sich sodann unter den zaͤrtlichsten Umarmungen.

J. K. H. die Prinzessin Amalie uͤbernachtet heute in Landshut, morgen in Amberg und begiebt sich sodann uͤber Baireuth nach Plauen, wo die Uebergabe an die Koͤnigl. Säche sischen Kommissarien statt haben wird. (Am 21. Nov. ist Ihr feierlicher Einzug in Dresden.)

Stuttgart. Ueber die Dienst⸗ und Disciplinar⸗Ver⸗ haͤltnisse der Advokaten,

erordnung erschienen. 8

Zuͤrch. Die Regierung von St. Gallen laͤßt die durch die Felsen des Schollbergs gebrochene Kunststraße durch eine Deputa- tion uͤbernehmen. Der Unternehmer des Baues, Staatsrath Poc 2 8 cobellt aus dem Tessin, garantirt sie aber noch drei Diese Straße ist um 2400 Fuß abgekuͤrzt, und lauft ebenen Fußes fort. Sie beginnt am Orte Truͤbenbach, zieht sich uͤber eine stei⸗ nerne, den wilden Waldstrom deckende Bruͤcke, bis nahe an die

Fmtemeern

Seeeeegfesg. 23 la Ffann⸗ auf, 7 urch diese jaͤhe und kolossale 3300 Fuß lange Felsenwand ist die

chienen jedoch

eigentliche Ueberschwemmung mit Engl. Manufaktur⸗Waaren nicht

Preuß. Staaten eingelassen werden.

sucht, und geaͤußert haben, im Falle der Gewaͤhrung, auch die ielefelder Haͤu-

mit ihren Maschinen⸗Spitzen den Markt. Das Engl. Maschinen-⸗

ist unterm 6. Nov. eine neue Koͤnigt.