gange ergriffen hatte, — gerieth so in Verwirrung, daß n en ausgesprochenen Titeln des Großherrn, inne hielt, worauf ihm dder Großherr mit vernehmlicher Stimme, seine eigene Rede zwei⸗ mal wiederholt vorsagte, und vorzuͤglich laut den Schluß: „immer mehr und mehr befestigt werden moͤge,“ aussprach. Als der Sultan nunmehr das Allerhoͤchste Beglaubigungs⸗Schreiben in den Haͤnden des Internunzius erblickte, ohne das von den, durch das Ungewoͤhn⸗ liche dieser Scene in Verwirrung gerathenen Großen des Reiches, Jemand Miene machte, ihm selbes abzunehmen, deutete er mit der Hand nach dem Platz des Thrones, wohin es gehoͤrt, und nun erst nahm es der Miri Alem (der aͤlteste Kapidischi Baschi) aus des Frei⸗ herrn von Ottenfels Haͤnden, und uͤbergab es dem Groß⸗Vezir, dieser legte es auf den Thron und der Großherr beruͤhrte es mit eigener Hand, zum Beweise seines Wohlgefallens. — Nachdem er den K. K. Internunzius zum dritten Male angeblickt, winkte er dem Groß⸗Vezir, und gab das Zeichen der Entlassung, allein seine Blicke folgten uns bis an die Pforte des Thronsaales. — Der In⸗ ternunzius nahm hierauf seinen Ruͤckzug durch den zweiten Hof des Palastes, und wurde im Gemache der Kaͤmmerer, um dem An⸗ drange der mit ihren Beuteln nach Hause kehrenden Milizen nicht ausgesetztzu seyn, auszuruhen ersucht. Nach Verlauf von drei Vier⸗ telstunden stieg er mit dem ganzen Gefolge zu Pferde, und in we⸗ niger als 10 Minuten ritt der Groß⸗Vezir voruͤber, dem sich der Zug anschloß, und so in groͤßter Ordnung durch die gedraͤngten Reihen einer unabsehbaren Menge Volkes auf allen Straßen, und unter lauten Beifallsbezeigungen desselben, gegen drei Uhr Nach⸗ mittags das K. K. Gesandschafts⸗Palais zu Pera wieder erreichte. — Der Umstand, daß der Internunzius an beiden Audienz⸗Tagen von einer bedeutenden Anzahl Kaiserlich Russischen, dermalen unter dem Schutz des K. K. Internunzius stehenden Unterthanen beglei⸗ tet, und von saͤmmtlichen Russischen Schiffen mit Aufziehung ihrer Flaggen begruͤßt ward, machte im Publikum der Hauptstadt, wel⸗ ches auf die Wiederherstellung der alten freundschaftlichen Verhaͤlt⸗ nisse mit saͤmmtlichen Europaͤischen Maͤchten viel Werth legt, einen hesonders guͤnstigen Eindruck. — Der Sultan hat uͤber den Her⸗ gang der Audienz des Internunzius einen eigenen Bericht abfassen, und den Reichshistoriographen (Schami Sade) uͤbersenden lassen, mit dem Befehl, solchen, in Hinsicht der bei dieser Audienz vorge⸗ fallenen besonderen Umstaͤnde, in die Reichs⸗Chronik einzutragen. Es ist kein Beispiel in der Geschichte, daß der Sultan bei einer solchen Gelegenheit selbst das Wort genommen haͤtte.“ Der bisherige K. K. Internunzius, Graf von Luͤtzow, hatte am 19. Okt. seine Ruͤckreise uͤber Kirkkilisse, Bukarest und Her⸗ mannstadt angetreten. (Graf v. Luͤtzow ist am verflossenen Frei⸗ tag, den 22sten, hier in Wien eingetroffen.) 1 — Nach den Allerhoͤchsten Bestimmungen vom 27sten vorigen Monates ist 1) Die medtecinisch⸗chirurgische Josephs⸗Akademie als ein abgesondertes selbststaͤndiges Instituͤt nicht nur fernerhin bestaͤ⸗ tigt, sondern auch bestimmt worden, daß kuͤnftig der vollstaͤndige Unter⸗ richt in der Mediein und Chirurgie, so wie an den Universttaͤten in den K. K. Desterreichise chen Staaten, darin ertheilt werden soll. 2) In Folge des⸗ sen duͤrfen nur solche Individuen daselbst zum Unterricht aufge⸗ nommen werden, welche die Philosophie auf einer inlaͤndischen Lehr⸗Anstalt absolvirt haben. 3) Der Akademie ist das Recht ver⸗ liehen, den an derselben nach der neuen Studien⸗Einrichtung ge⸗ bildeten, und bei den rigorosen Pruͤfungen, fuͤr deren gehoͤrige Strenge die Akademie eigens verantwortlich ist, vollkommen taug⸗ lich befundenen Zoͤglingen die Doktors⸗Wuͤrde zu ertheilen. 4) Den an der Akademie hiernach graduirten Doktoren sind in Ausuͤbung der freien Praxis, die naͤmlichen Rechte huldreichst bewilligt, welche die mit einem Diplome einer inlaͤndischen Universitaͤt versehenen Doktoren der Medicin und Chirurgie besitzen. 5) Das Direktorat der Akademie hat mit der Stelle eines obersten Feld⸗Arztes vereint, und das Verhaͤltniß zwischen der Akademie, dem obersten Feld⸗ Arzte und dem Hof⸗Kriegsrathe, wie es bisher bestanden, zu ver⸗ bleiben. Zur vereint belassenen Stelle eines Direktors dieser Akaͤ⸗ demie und obersten Feld⸗Arztes der Armee mit dem Hofraths⸗ Charakter, ist der Professor Dr. Isfordink ernannt worden. . Das Konigreich Boͤhmen enthaͤlt gegenwaͤrtig 317 deutsche Mei⸗ len vollstaͤndig ausgebauter Kunststraßen. — Verona, 15. Nov. Se. Maj. der Kaiser von Rußland hat gestern einen Ausflug nach dem Lago di Garda gemacht. Einer er, Sr. Maj. von Seiten der Stadt zugetheilten Begleiter, hatte das Ungluͤck, vom Pferde zu fallen, und sich schwer zu verletzen Se. Maj. sandten gleich einen Ihrer Chirurgen, und ließen dem Beschaͤdigten ein sehr bedeutendes Geld⸗Geschent zustellen. — Auch aus den Staͤdten Mailand, Brescia, Pavia, Mantua sind Deputatio⸗ nen an Se. Maj. den Kaiser von Oesterreich eingetroffen, welche
mit ausgezeichneter Guͤte empfangen, und mit Ausnahme jener der
Stadt Pavia, saͤmmtlich zur Kaiserlichen Tafel gezogen wurden. —— 238. Nov. Naͤchstens werden die Feierlichkeiten, welche die
Stadt⸗Gemeinde den hier versammelten Souverains geben will, statt haben. Auf den 2isten ist eine große Beleuchtung der Stadt angesetzt. — Der 24ste ist fuͤr das Fest in der Areng bestimmt, wo man, da die Aufsteigung des Luftballons nicht mehr statt finden
kann, eine Lotterie von 24 Gewinnsten aus inlaͤndischen Manufak⸗ uuren, jeden im Werthe von 250 Franks, veranstaltet hat. Am An⸗ senge kuͤnftigen Monats, duͤrfte unser Kaiser mit Sr. Maj. dem
6 Kaiser von Rußland auf einige Tage nach Mailand reisen; beide
Monarchen werden nach der Haͤlfte Decembers sich nach Venedig degeben, und daselbst mehrere Tage zubringen. Die Anstalten zu Hdoͤchstihrem Empfange sind bereits getroffen, und es werden da⸗ selbst, wie es heißt, große Festlichkeiten vorbereitet. — Rossini soll zu der Opera buffa zwei Kantaten schreiben, wofuͤr er 10,000 Franks verlangt. Veluti bezieht fuͤr 16 Debuͤts 8000 Franks. — Zestern ist auch Madame Catalani hier eingetroffen. — Die ge⸗ trige Theater⸗Einnahme zum Besten der Stadt⸗Armen betrug mehr uls 6000 Franks. Turin, 15. Nov. Wegen Organisation K. berittener und un⸗ 'erittener Karabiniere ist hier ein K. Dekret erschienen. Das Korps oll mit Inbegriff der Officiere 310 Mann stark seyn und ist zum Bensd'armerie⸗Dienst bestimmt. 1 Florenz, 19. Nov. Die Erb⸗Großherzogin von Toskana K. d. Hoh., ist von einer Prinzessin entbunden worden.
Rom. Zwei neue Gruppen in Lebensgroͤße, von dem beruͤhm⸗ en Schwedischen Bildhauer Bystroͤm, machen hier großes Aufsehen. Es sind Amor und Hymen, als Kinder, welche im Schooße der varmonie schlafen, und dann Hero von der Liebe begleitet, welche m Leander erwartet.
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von Andern aber bestrittene Satz, daß Pompeit
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. 4 . durch die, von Gewalt des Wassers angehaͤufte Asche und Lapilli begraben den sey, hat durch den jetzigen Ausbruch des Vesuvs volle mf scheinlichkeit gewonnen. Die am 26sten und 27sten niederstuͤr Regenguͤsse, welche Ottaiano beinahe ein gleiches Schicksalit tet haͤtten, bestaͤtigen diese Meinung vollkommen.
Palermo, 26. Jun. Der hier erscheinende Osservatorey ritano vom 26. Jun., theilt aus einem Blatte, Rana genannt authentische Darstellung der eigentlichen Umstaͤnde des, ap⸗ ungluͤcklichen Professor Schweiger aus Koͤnigsberg, bei Quis (die beruͤhmte Eremitage in der Naͤhe der Stadt S. Rosalia uͤbten Mordes, und der erfolgten Hinrichtung des Moͤrder (die wir, mit Bezug auf den S. 599 d. 3. gelieferten Artiket genti, nachstehend folgen lassen): „Zu Girgenti ist am 7. 9 F. zur allgemeinen Zufriedenheit aller Einwohner, die Hinrig mit dem Strange, an dem verruchten Michelangelo Alessi, rino aus Castranuova, Moͤrder des ungluͤcklichen Naturfe Schweiger, vollzogen worden.“
„Der Doktor und Professor A. F. Schweiger, Direktn botanischen Gartens der Uniyersitaͤt zu Koͤnigsberg in Pu und Verfasser vieler naturgeschichtlicher Werke, hatte eine zur Foͤrderung seiner Wissenschaft angetreten, und war hier it lermo im April 1821 angekommen. Er hatte sich waͤhrend iult kurzen Aufenthaltes in dieser Hauptstadt, die allgemeine Hoc tung und Theilnahme erworben, zu welcher ihn sein kenntnißte Geist, und seine gesellige Bildung und Urbanitaͤt berechtigten. dem er ungefaͤhr einen Monat auf Erkursionen und Studia den hiesigen Umgegenden verwendet hatte, ließ er sich von Universitats⸗Mechaniker, Hrn. Drechsler, ein Barometer zu Hitt Messungen anfertigen, und reiste, von seinem Freunde, Hrn. G vanni Migliore aus Cammarata, einem bekannten Vetturing ang legentlichst empfohlen, nach Girgenti ab, und machte in den G genden der Straße entlang, und an der suͤdlichen Kuͤste der vn betraͤchtliche botanische und mineralogische Sammlungen. Da c der Vetturino, aus Versehen, oder Unkenntniß des Gebrauchs, Barometer zerbrach, kehrte der Reisende wieder nach Palermo ruͤck, und vertraute sich, den erhaltenen Anweisungen seiner Freu uͤber die Art mit Sicherheit in dem inneren Sicilien zu ruö zuwider, bei einer zweiten Reise in das Innere, aufs Gerathe einem anderen Vetturtno aus Castronuovo, Namens Michelam Alessi, an. *)“ —
„In der alleinigen Gesellschaft dieses Menschen reiste er,n dem er zuvor abermals die suͤdliche Kuͤste besucht hatte, zuerst S. Stefano, von da in die Einsiedelei bei Quisquina, von we sodann den Weg am 28. Jun. gegen Cammarata, wo sein Fre Migliore wohnt, einschlug. Der verruchte Vetturino hatte sich Quisquina mit einem dicken Knittel versehen, und als der nich
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Rov. Der von einigen Gelehrten vertheidigte, 8
ahnende ungluͤckliche Forscher sich in dieser einsamen Gegend gegen die Erde gebuͤckt hatte, um irgend eine Beobachtung zu chen, erschlug ihn der Boͤsewicht mit mehreren gewaltigen S. 89 und entfloh mit saͤmmtlichen Effekten und Papieren des eelten.
„Der Leichnam ward erst den 5. Jul. (also 7 Tage nach uͤbtem Morde) aufgefunden, und der Justiz angezeigt, von gerichtlich beschaut, erkannt, und zu S. Stefano la Quisquina % digt; ein Stein auf dem Grabe besagt das grausen volle Ende. ungluͤcklichen Fremdlings. Inzwischen hatte sich die abaemd
zci der Kaiferl. Russischen Orden begangen.
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Warschau, 25. Nov. Am zosten d. M. wurde hier der Na⸗ s Tag Sr. Kaiserl. Hoh. des Großfuͤrsten Michgel und zugleich 1 In der heiligen u Kirche, woselbst der Primas, die Senatoren, die Geistlichkeit hh hoͤchsten Staats⸗Beamten versammelt waren, war oͤffentli⸗ Andacht. Des Abends war die Stadt beleuchtet und im Thea⸗ wurde eine Frei⸗Vorstellung gegeben.
Der Reichstag der freien Reichsstadt Krakau beginnt den 2ten
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Der Bau der neuen Bruͤcke zwischen Krakau und Podgörz ist nmehr beendigt. 1 1 8* Die beiden jungen Griechischen Fuͤrsten Alexander Dymitri d Teofan Morussi, sind von Odessa hier angekommen. Korfu, 25. Okt. Die Staͤrke der Griechen in Akarnanien ist „Mann, die sich fuͤr stark genug halten, um, von der Beschaffenheit Terrains beguͤnstigt, jeden Versuch des Feindes, vorwaͤrts zu drin⸗ „Fabzuschlagen. Omer Vrione hatte zwar fruͤher gegen 12,000 inn, allein die in Epirus eingetretenen Zwisttgkeiten unter den anesern bewogen Viele, den Pascha zu verlassen, und nach Hause gehn. Die Ursache der Zwistigkeiten ruͤhrt daher, daß eine Par⸗ unter den Albanesern, den Omer als Pascha von Janina aner⸗ nen will, waͤhrend eine andere auf diesen Posten den Sohn Pascha von Berat, Ibrahim, erhoben zu sehn wuͤnscht. In dem st von Akarnanten befinden sich Maurokordatos, Bozaris und neral Normann. Zu Korinth stehen gegen 5000 Tuͤrken, die ein⸗ n Ueberreste des 25,000 Mann starken Heeres, welches den Ein⸗ in den Peloponnes erzwang. Madrid, 17. Nov. Der Fiskal Paredes hatte alle Akten in chen der Ex⸗Minister, ausgeliefert, und der Kriegs⸗Auditeur Fehl erhalten, dessen Beschuldigungen von neuem zu untersu⸗ Derselbe berichtete, daß sich durchaus kein Kriminal⸗Beweis ‚der das Verfahren des Paredes rechtfertigen koͤnne. Des⸗ verlangt der General⸗Kapitain O⸗Doli, daß der Ex⸗Minister felt in Freiheit gesetzt, und die Aufhebung des eingeleiteten Ver⸗ kens auch gegen die uͤbrigen Ex⸗Minister verfuͤgt werde. — Se. I. Haben die General⸗Lieutenante Marques v. las Amarillas und of von Casasarria und die Marescals de campo Laguna und mgresi ihrer Aemter im Heer, so wie aller Ehren, Dekorationen
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Stimme gegen den teuflischen Meuchelmoͤrder erhoben, und oͤup Militair⸗Titel entsetzt, weil sie Spanien ohne Ihre Erlaub⸗ die sorgfaͤltigen Bemuͤhungen des jungen Migliore, an Ort unßß verlassen haben.
Stelle, so wie durch den Eifer und die Energie des K. K. Oeste General⸗Konsuls, Hrn. v. Novazki zu Palermo, welcher bei d Regierung die noͤthigen Schritte betrieb, wurde der schaͤndliche Al⸗ endlich aufgefunden, und zur Haft gebracht, wo er auch sogl Alles ausfuͤhrlich bekannte, und alle Umstaͤnde seines lange vorze bedachten Meuchelmordes angab.“ b 3 „Es ist unmoͤglich, die Entruͤstung aller Staͤnde und Klis der Bewohner, uͤber den verruchten Boͤsewicht und die I. auszudruͤcken, und so ward das von der Justiz gefaͤllte Todes⸗ theil, gleichsam von dem Gesetze und der oͤfsentlichen Stimme gleich ausgesprochen. Der K. K. Oesterreichische General⸗Ko Herr von Novazki, hat mit demselben regen Eifer, womit ch Schritte zur Entdeckung und Habhaftwerdung des Moͤrders ben und auf seine eigene Kosten mehrere Sachwalter in dem foß Girgenti zur Betreibung des Prozesses unterhalten hatte, vernachlaͤssigt, um die Manuscripte, Sammlungen, und uͤbt Effekten des Ermordeten wieder zu erhalten, und selbe an Verwandten in Koͤnigsberg gelangen zu lassen.“ Christiania. Die beiden offenen Leuchtthuͤrme auf Lind naͤs und Markde sind auf K. Befehl in verschlossene Leucht veraͤndert, und werden vom 15. Dec. an als solche brennen. lamme des ersten Leuchtthurms brennt 145 Fuß uüͤber dem! er⸗Spiegel, die des zweiten 195 Fuß. St. Petersburg, 15. Nov. Se. K. H., der Großfuͤrst chaͤel, ist am 12ten von seinen Reisen im Auslande wieder angelangt. b b Fuͤr das naͤchste Jahr sind bereits mehrere Hanf⸗Lieferug kontrahirt. Vom Kais. Muͤnz⸗Departement sind in d. J. an Kupf das Ausland verkauft 150,000 Pud; von den Inhabern der Prt Huͤttenwerke etwa 15,000 Pud. Die Preise waren: vom f Kupfer 29 bis 30 Rubel das Pud, vom Kupfer aus Privat⸗Hunf werken 30 bis 32 Rubel das Pud. Beim Muͤnz⸗Departement noch etwa 150/000 Pud, wahrscheinlich zu 29 Rubel das Pud verkaufen . Mit dem 10. Oktober hat der vierte Theil der Leibeigench Gouvernement Liefland, laut des Beschlusses einer deshalb enn teten Kommittee, seine persoͤnliche Freiheit erhalten. In den 1e sten Jahren treten auch die uͤbrigen drei Viertheile in den I. der damit verbundenen Rechte ein, so, daß mit 1825 die Leibeih schaft in Ltefland voͤllig ihr Ende erreicht. 8 Der neue praͤchtig gestochene große Atlas des Kaiserth. Rußland, Koͤnigreichs Polen und Großfuͤrstenth ums Finnle
vollendet.
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*) Der bekannte Röntgen aus Nenwied, welcher im Jahre 1810 ves Afrikanischen Societät zu London nach Afrika geschickt worden, hatte si
gleiches Schicksal, durch eine ahnliche Unvorsichtigkeit zugezogen.
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vom Obersten Pladischef, 70 Charten in groß Folio, ist nunm
General Mina soll zum Ober⸗Befehlshaber aller drei Heeres⸗ theilungen in Catalonien, Navarra und Aragonien ernannt wer⸗ „die Generale Torriios und Velasco werden als Divisions⸗Ge⸗ aale unter ihm stehen. Ersteres Korps wird auf 40,000, jedes andern beiden auf 10,000 Mann gebracht werden und saͤmmt⸗ se Truppen sollen bis zum 1. Dec. an ihrer Operations⸗Linie Die verordneten Truppen⸗Aushebungen und Formirungen, h die von Freiwilligen, besonders in den suͤdlichen Provinzen, en uͤberall rasch von statten. — Der Vorschlag: auch bei den Gesandten in dringenden Faͤllen ussuchungen veranstalten zu duͤrfen, ist von den Kortes verwor⸗ worden. nkreich verpflichten solle, sich kathegorisch zu erklaͤren, ob es sich anien gegenuͤber, in Friedens⸗ oder Kriegsstande betrachte. urgel, 12. Nov. Der Kommandant Villela ist verhaftet nach dem Fort gebracht worden. Man gieht ihm Schuld, abe die Verprovianttrung des Forts Cardona befoͤrdert. Diesen rgen ist der Trappist Antonio Maragnon mit einer Eskorte von Reitern hier angekommen. Seine Gegenwart hat Alles wieder uthigt, besonders da er angekuͤndigt, wir wuͤrden bald 4000 Na⸗ eser zur Unterstuͤtzung erhalten. Das Fort ist mit ungefaͤhr Mann besetzt. 66 1 8“ F ʒx pg h Berlin. Am 1. Dec. ward der S. 1431 d. Z. erwaͤhnte Gar⸗ bau⸗Verein, in dem ehemaligen Schuͤtzschen Hause bei Schoͤne⸗ , feierlich eroͤffnet. Die Zahl der beigetretenen Stamm⸗Mit⸗ der aus allen Staͤnden, betrug 127. Der Professor Link hielt
e Rede, die wir im naͤchsten Stuͤcke um so bereitwilliger mitthei⸗
werden, als qaus derselben, auswaͤrtige Liebhaber des Garten⸗ es, auf deren Beitritt gerechnet ist, die Tendenz des Vereines, besten kennen lernen. Nach derselben, und nach Vorlesung der rh. Kabinets⸗Ordre, diesen Verein betreffend, trug der Ober⸗ sident v. Vincke, die Statuten des Vereins vor, worauf zur hl des Vorstandes geschritten ward. Zum Direktor ward ge⸗ elt, der Geh. Ober⸗Finanzrath Ludolph; zum ersten Stellvertre⸗ desselben, Prof. Link, zum zweiten, der Garten⸗Inspektor Otto, General⸗Sekretair, der Gutsbesitzer Werkmeister in Luͤtzow bei rlottenburg. An einem von diesen, werden Auswaͤrtige, welche Vereine beizutreten wuͤnschen, ersucht, sich gefaͤllig zu wenden. Beschluß der Festlichkeit machte ein froͤhliches Mittagsmahl der Heutlassischen Restauration zu Schoͤneberg. Aachen. Der (S. 1421 d. 3.) erwaͤhnte ehrwuͤrdige Veteran, unter Friedrich dem Großen, mehrere siegreiche Schlachten chlug, heißt Kaspar Schull. alle, 25. Nov. Die hiesige Universitaͤt heging das Fest des endeten 25sten Regierungs⸗Jahres Sr. Maj. des Koͤnigs durch kirchliche Feier. Die gehaltvolle sinnige Rede des ÜUniversi⸗ Predigers (Prof. Marks) entsprach ganz den Gefuͤhlen, wovon
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Alle durchdrungen waren, und womit Alle in die heißen Segens⸗ Wuͤnsche einstimmten, welche die Rede aussprach.
„Kloster Roßleben (Reg. Bez. Merseburg). Die hiesige v Witzlehensche Schule, eine Familien⸗Stiftung, die wir mit Recht eine Zierde des ganzen Umkreises nennen koͤnnen, verherrlichte den 16. Nov. durch eine religioͤse Feier; dann folgte ein vergnuͤgtes Mittags⸗ Mahl, nach welchem den Schuͤlern ein Spabziergang nach der Kna⸗ ben⸗-Eiche freigegeben ward; der Abend ward mit zugendlichen schuldlosen Spielen verbracht, und der letzte Theil des Tages wurde nach der frommen Sitte unserer Vorfahren, dem gemeinschaftlichen Gebete und Gesange gewidmet.
„Koͤnigsberg in Pr., 25. Nov. Zum Besten der Armen ward kuͤrzlich hter zweimal Schneider's Oratorium, das Weltgericht, in unserer schoͤnen Domkirche aufgefuͤhrt, wie es die bewäͤhrte Meisterschaft des Musik⸗Direktors Riel, die Talente eines um die Kunst vielfach verdienten Dilletanten⸗Vereines und ein kunstgeuͤb⸗ tes Orchester zuversichtlich erwarten ließen. Die Einnahme betrug 1 Doppel⸗Friedrichsd'or, und 2351 Fl. 11 Gr. Kour. Naumburg, 28. Nov. Am z6ten fruͤh verkuͤndete eine mi⸗ litatrische Reveille des Buͤrger⸗Schuͤtzenkorps, den Anbruch des fuͤr Preußen so bedeutungsvollen Tages. Am Abend war die Stadt er⸗ leuchtet, wobei am meisten das freistehende Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗ Gebaͤude sich auszeichnete. Naͤchst diesem das reicherleuchtete Rath⸗ haus, und der ganze Markt. Der Chef⸗Praͤsident des Ober⸗Lan⸗ desgerichts, Freiherr von Gaͤrtner, gab diesen Abend einen glaͤn⸗ zenden und sehr zahlreichen Ball, wobei in einem der mittleren Zimmer, die Buͤste des Koͤnigs auf einem erhabenen Piedestal mit transparenten Inschriften zwischen zwei hohen Lorbeer⸗Baäͤumen
aufgestellt war. Die Buͤrger⸗Schuͤtzen zogen gleichzeitig mit voll⸗ stimmiger Musik durch die erleuchteten Straßen, und brachten un⸗ ter den Fenstern des Chef⸗Praͤsidenten, dem ein vielstimmi⸗ ges Lebehoch. Am folgenden Sonntage sprachen in allen Kirchen te Prediger, der Feier des Tages gemaͤß zu den Gemuͤthern ihrer Zuhdrer. Zu Mittag war ein Mahl im Gasthofe zum blauen Hecht, zu dem alle angesehenen Bewohner der Stadt eingeladen waren, ver⸗ anstaltet. Ein oͤffentlicher Ball, welchen die Stadtverordneten im Schuͤtzen⸗Hause angeordnet hatten, machte den Beschluß der aͤu⸗ ßern Feier. Vom Landrath und Stadt⸗Magistrat ward eine Auf⸗ foderung erlassen, den festlichen Tag auch noch, im Geiste der men⸗ schenfreundlichen Regierung des Koͤnigs, durch eine wohlthaͤtige Handlung zu feiern, und durch ein Denkmal des Gemeingeistes un⸗ ter uns zu verewigen, in welcher Absicht die staͤdtische Toͤchter⸗ Schule, und die beiden vorstaͤdtschen Schulen als diejenigen bezeich⸗ net wurden, die unter den hiesigen Schul⸗Anstalten, vor andern noch einer wesentlichen Verbesserung beduͤrfen. Die hierauf fuͤt diesen Zweck eroͤffnete Subseription laͤßt einen ausgezeichneten Er⸗ folg erwarten, da von den wenigen Subseribenten, zu welchen bis jetzt der Umlauf gelangt ist, bereits gegen 2000 Thaler gezeichnet worden, und der gute Geist der hiesigen Einwohner sich stets be⸗ waͤhrt, sobald es wahrhaft guten Zwecken gilt. Meu⸗Ruppin, 30. Nov. Beim fruͤhen Tagen des 26. Nov. ward hier mit allen Glocken gelaͤutet. Von Seiten der Militair⸗ Behoͤrden war Gottesdienst in der hiesigen Simultankirche veran⸗ staltet. Diesem beizuwohnen vereinigten sich mit der Garnison und dem Stamme des ersten Bataillons des 24sten Landwehr⸗Regiments eupvinschen), der Magtstrat, die Stadtverordneten, ein großer heil der Buͤrgerschaft und viele Landbewohner. Vor dem Altar waren von den hinterlassenen Waisen der, im letzten Kriege geblie⸗ benen Vaterlands⸗Vertheidiger, fuͤr deren Erztehung durch gemein⸗ same Beitraͤge der Staͤdte und des platten Landes Ruppinschey Kreises, gesorgt wird, fuͤnf und zwanzig der juͤngsten versammelt; nach beendigtem Gottesdienste erhielten sie von Mitgliedern der desfalls bestehenden Kommission, Kleidungsstuͤcke, und wurden hier⸗ auf in der landraͤthlichen Dienstwohnung zu Mittag gespeist. So⸗ dann war große Parade der Garnison; und nach dieser begaben sich die Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden in das Auditorium des hiest⸗ gen Friedrich⸗Wilhelms⸗Gymnastums, wo durch Gesang, mehrere Reden und Musik, die Feier des Tages auf eine wuͤrdige Weise abgehalten ward. Nun versammelten sich zu einem froͤhlichen Mahle uͤber 100 Personen aus allen Staͤnden im Saale des Kasino, wel⸗ cher mit einem wohlgetroffenen und mit Epheulaub umwundenen Bilde unsers geliebten Koͤnigs geschmuͤckt war. Vor diesem brachte der Kommandeur des Landwehr⸗Batatllons Sr. M. ein Lebehoch aus, in welches alle Anwesenden enthusiastisch einstelen; 25 Kanonen donnerten ihr kraͤftiges Vivat drein. Dann sammelte der Kom⸗ mandeur des Linien⸗Infanterie⸗Regiments und der Landrath in der Gesellschaft Beitraͤge zum Winter⸗Schulgelde fuͤr die Kinder der Armen in der Stadt ein. Das Rathhaus, die auf dem Kirchen⸗
platz sum Andenken des glorreich erkaͤmpften Friedens gepflanzte,
mit einem Blumengarten umgebene und mit einem eisernen Git⸗ ter umschlossene Eiche, so wie das Friedrich⸗Wilhelms⸗Gymnasium waren reich beleuchtet. Am Rathhause deutete ein transparentes Bild und am Gymnasium eine strahlende XXV. auf den heutigen Festtag. Außerdem war die ganze Stadt beleuchtet, und der freund⸗ liche Anblick, den die, an der Stelle der, im J. 1787 eingeaͤscherten
Straßen, regelmaͤßig neu gebauten, gewaͤhrten, war eine stille aber
herzlich dankbare Huldigung der Koͤnigl. Gnade, denn dieser sind wir die Verschbnerung unserer Stadt schuldig. Wie am Morgen zum Gebete und am Mittage zum gemeinsamen Mahle, eben so
versammelte sich am Abend Stadt und Land zum frohen Tanz im
Lokale des Kasino.