1823 / 12 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eigens ö Buͤhne kleine

der Gese tanzt wird. DDieser Verein wird von den Millitair sehr fleißig besucht. taͤnzer, Taschenspieler ꝛc. Vergnaehngen 8 In den naben Umgebungen der Stadt bewohnen ansehnliche wohlhabende Familien sehr angenehme Landhaͤuser, 83 zu sche, Zaeis, . erc Ea gewaͤhrt wird. Nachbarschaft tr esonders viel zur Annehm des Tee. L. Saaelouts ze⸗ Svesieeeradn Sehr anstaͤndige Quartiere fuͤr einzelne Personen sind um ganz billige Preise selbst unter der Servi ee- 4 haben. Groͤßere Auartiere sind verhaͤltnißmaͤßig theurer, weil es in der Stadt, wegen Ueberbevoͤlkerung an Raum fehlt. Lebensmittel sind im Ueberflusse vorhanden, und eben so wohl⸗ feil als in irgend einem Orte des Reiches. Die Wochen⸗Maͤrkte

aft aufgefuͤhrt werden, und am andern Sonntage ge⸗ Einwohnern sowohl, als vom Reisende Musiker, Kunstreiter, Seil⸗ tragen außerdem mit zu den oͤffentlichen

sind reichlich mit den vorzuͤglichsten Gemuͤse⸗ und Obst⸗Gattungen

Verbindung gus Metz bezogen.

nun durch inlaͤndische

FSggapezierer

seinen, von 38,016 gepflanzt: an wilden Obstbaum⸗Staͤmmen 5459 Stuͤck; dur Pfropfen, Okuliren und Kopuliren, veredelt 3137; gut 8

Der Kreis Stargard

Hamburg, 21. Jan. mit ¼ besser en 2 Mon.

1

versehen.

Luxus⸗Gegenstaͤnde jeder Art werden leicht durch die taͤgliche

Die Franzoͤsischen Weine, welche fruͤher hier allgemein und

sehr wohlfeil getrunken wurden, sind seit der Einfuͤhrung der Zoll⸗

und Verbrauch⸗Steuer bedeutend im Preise gesttegen. Sie werden

irch Erzeugnisse ersetzt.

Die Bewohner sprechen fast alle ein zwar mit vielen Franzb⸗ sischen Worten untermischtes, jedoch vers Inpliches Deutsch. Seit

der Preußischen Besitznahme hat sich diese Sprache schon merklich

Folgendes ist das Verzeichniß der in den Felgäta und Handwerker 8 eee ween 9 Meister. Gehülfen. Meister. Gehülfen. 2 Zuckerbaͤcker d4 Flleischer Unhrmacher. Bierbrauereien Tabaksfabrikanten? Spezerei⸗Handel 6 Ausschnitt⸗Handelz Appotheken EE8E1“ 8 1 b ö Nodehändler ““ Kaenef e

gereinigt.

8 Schuhmacher . 25 öööba2 --535 E4 Zimmerleute. 35 Tischler. 10

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MNiach dem Abdrucke der in Nr. 4 der St. 3. enthalte⸗ nen Uebersicht vom Betriebe der Obstbaum⸗Zucht in der Pr. Monarchie, i. J. 1822, sind noch einige dahin einschlagende Nachrichten eingetroffen, die hier nachtraͤglich geliefert werden: Der Kreis Brilon, im Arnsberger Reg. Bez. 14 Quadr. Meilen enthaltend, pflanzte im v. J. durch die Schulkinder 5929 wilde Obstbaum⸗Staͤmme, machte 5318 gut, und ver⸗ pflanzte 1981 gut gemachte. Was privatim in dieser Bezie⸗ hung geschehen, ist nicht zu ermitteln gewesen. In einem großen Theile des Kreises kann wegen des rauhen Kiimas und ee Bodens die Obstbaum⸗Zucht wenig Fortgang ge⸗

Der Freistaͤdter Kreis, Reg. Bez. Liegnitz, hat, auf Personen bewohnten 15 ¾ Quadrat⸗Meilen,

machte Obst⸗Baͤume gepflanzt, 2025 St.

im Danziger Reg. Bez. mit

29,461 Seelen auf 14 Quadr. Meilen, pflanzte 11635 wilde

Obstbaum⸗Staͤmme. Die Zahl der durch Pfropfen, Oku⸗

liren, Kopuliren ꝛc. gut gemachten Obstbaͤume betrug 4144, l der gut gemacht gepflanzten Obstbaͤume 3394

2

85

8 der Preis war pro Schfl.

s kamen hier an. —————— .—— awes

4 zu Lande zu 28 zu Lande szn Wassed.

Rthl.] Gr. Pf.

E111ö1“.“

Wisp. Schfl.] Wisp. (Schst.] Rthl. Gr. /Pf. meesahscäaegier, axscznavexas wemscahaeen BeHanxnxafhsreesih hsafmxeswinsenn vsas Weitzen 136

12 1 9

Roggen 62 12 1

Große Gerstes 53 9

Kleine Gerste 114 122 5

afer 105 12 8 ebsen . 4

21. Jan.

wneemn

12 10

Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse.

Amsterdam k. S. 103 ¾⅞ pCt., 104 ½ pCt., zu lassen. Lon⸗ don k. S. 36 Schill. 10 ½ Den., 2 Mon. 36 Schill. Den. begehrt, 2 ½ Mon. zu 36 Schilz. 3 Den. gemacht. Paris 2 Mon. 25 Schill., wenig Umsatz. Bordeaux 2 Mon. 25 ½ Schill. zu lassen. Kopenhagen k. S. 249 pCt. Breslau 6 W. 40 ¼¾ Schill., ½2 Mon. zum not. Kours zu lassen. Wien in effectiv 6 W. 149 ¾ pCt., Prag in effectiv 6 W. 250 pCt., 2 Mon. zum not. Kours zu lassen. Augs⸗ burg 6 W. 149 ¾ pCt., ohne Umsatz. Frankfurt 6 W. Ct., a Mon. zum not

8

.“ bei Hayn.

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Lustsptele von Liebhabern aus

v111ö“ 1111414““ 106

tersburg a Mon. 9½½ Schill., mehr Briefe wie Diskonto 3 pCt., Geld. und Las. hechs

Louisd'or 11 Mrk. 3 Schill., gut zu lassen. Gold marco 101 Schill., zu lassen. aͤn. Grob Kouran 129 pCt. Hamb. Grob Kourant 123 pCt. Nen 3 Stuͤcke fuͤr voll 30 pCt. 1 Schilling⸗Stuͤcke 25 n 26 pCt. Piaster 28 Mark nominell. Fein Silber 2) 10 a 10 ⅞, zu haben und zu lassen. Silber in Sorten 13 L. 5 G. à 14 L. 9 G. 27 Mrk. 10 Schill., Preu Muͤnze 27 Mrk. 4 Schlll., zu lassen.

Preußische Praͤmienscheine, nichts gemacht.

Preuß. Engl. Anleihe v. 1818 pr. kont. 84 ½. 85 pC auf 3 Mon. Zeit 84 ½ 85 pECt., begehrt.

„Preuß. Engl. Anleihe v. 1822 pr. kont. 83 83 ¾ pC. auf 3 Mon. 93 83 ½ pCt., begehrt.

Norweg. Anleihe à 5 pCt., bei Gebruͤder Benecke, à pCt. Geber, à 86 pCt. Nehmer. Desgl. à 6 pCt. h Hambro u. Sohn, nach dem Erscheinen zu liefern, à 9 pCt., zu haben, à 93 ¼ pCt. zu lassen.

Daͤn. Anleihe, erste Abtheil. a 6 pCt. Zinsen, desgl. 5 pCta 8te desgl. 5pCtg., Daͤn. Engl. Anleihe, in Lst. à Schill. 4 Den. in Banko Mrk. ohne Umgang.

Oesterr. Loose, von 1820 pr. kont. 121 122 pCt. ult. Febr. 121 122 pCt. flau; Metalliques, pr. kont. 82 82 pCt., auf 3 Mon. 82. 82 ¼ pCt., flau. b

Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. 930. So 9.

Febr. 930 935 pCt., flau.

Berlin, 24. Jan. London 3 Mon. à 7 Rthlr. 2 G Käaͤufer, ohne Verkaͤufer. Hamburg 2 Mon. à 154 pEt. kurz à 155 pCt., Geber. Amsterdam 2 Mon. à 1468 pCt. Paris 2 Mon. à 683 pCt., Geld ohne Briefe. Aug burg 2 Mon. a 104 pCt., 104 pCt., Wien in 20 fr. St. Petersburg Mon. Zeit à 29 ½

2 Mon. à 103 l pCt., zu haben 3 Wochen dato à 29 pCt. und auf

à 2 i⅔ pCt. Briefe, à 3z2pCt. Geld. pCt. zu haben, à 114 ½ pCt. zu lassen. Scheine, à 105 pCt. Geber, a 1048 pCt. Nehmer. Staats Schuldscheine à 74 ⅜½ pCt. Briefe; à 74½ pCt., Geld. Pr. Englische Anleihe a 91 ½˖ pCt. Verkaͤufer, a 91 pCt. Kaͤu⸗ fer. Norwegische Anleihe der Hamb. Avista⸗Kours 150 Ct. à 39 ¼ pCt. Briefe, à 39 pCt. zu bedingen. Oesterrei chische 5pCtge Obligationen p. Cassa 38 ¾ à pCt. zu haben à 88 ⅔⅞ pCt. zu machen; auf Zeit inkl. 1 Mon. fix und

Mon. taͤglich à 38 ½ pCt. Geber. sen à 100 Fl. pr. ult. December à 128 ½ à 128 ¾ pCt. Verkaͤufer. 11“ ““

8 sin . Koͤni gliche Schauspiele. Sponnab. 25. Jan. gam aus Mexiko, Schausp. in (Mad. Devrient: Suschen.)

8n Saale des Schauspielhauses Sonnt. 26. Jan. Im Opernhause: Koͤnig Lear, Trauer spiel in 5 Abtheil von Shakespear. 8 Im Schauspielhause: Die Schwestern von Prag, kon Singsp. in 2 Abtheil. Musik von W. Muͤller. vor Feehte i N Zatönd 85Se : Iphigenia in Aulit, Trag übtheil., nach dem Franzoͤsischen. Must von Gluck. Hierauf: Die , 8 1 kom. Ballet in 2 Abtheil., von J. L Milon. suis. (Mlle. Gasperini: Denise. Mad. Telle: Riebe: Lisette. Hr. Telle: André.) Dienst. 28. Jan. Im Schauspielhause. Bai⸗ Baaschgcatg⸗ muß viel leiden, em Franzoͤsischen, von Th. Hell. Hierauf zum erstenmal wiederholt: Der Bethlehemitische Kinder 1— 5b e rmord in! Abtheil., von L. Geyer. - kustsp 8 Einlaß⸗Billets zu

Les 8 Redoute. hlr. fuͤr die erson, sind bis Dier 8 ittag 5 Uhr bei dem Kastellan 8 Secdhet ag eeng bei dem Kastellan Herrn Adler im Schauspielhause, un Abends nach Eroͤffnung des Hauses an den beiden Kassen ül haben. Es finden zu dieser Redoute die bei den taͤglichen

Eingaͤnge statte

Friedrichsd'or à 115 Preuß. Praͤmie

5 Abtheil., von H. Clauren.

: Subscriptions⸗Ball.)

Musik von Per⸗ Marton. Mlle

hause. Zum erstenmale Lustsp. in 3 Abtheil., nac

Seen8gG . dirserstatr gewoͤhnlichen zwei er eine dem Universitaͤts⸗Gebaͤude, und der andere dem Bie bliotheks⸗Gebaͤude gegenuͤber. Fͤr diese Redoute sollen au Zuschauer⸗Billets zu den Logen des dritten Ranges verkauf werden, und sind daher diese Billets gegen Bezahlung vorn ½ Rthlr. fuͤr das Stuͤck, von Dienstag fruͤh venn. Kastellan Hrn. Sattler im Opern⸗ us haben. ie Kasse wird um 9 Uhr geoͤffnet. E der Redoute um 5 Uhr. 8 1 has . 26

8*

22. Jan. 23. Jan.

Witterung.

heiter, außerord. gr oße Kält hell, dunstig, seltene gr. Kaͤllt trüb, sehr große Kalte.

sternklar, sehr große Kälte

A. 230 F. 28“° 22 ¼ .. 1 ½ - 160 A. 28° 3 19— 24. Jan. F. 20 ¼

200 N. O. N. O. N. O. N. O. N. O.

Kours⸗ zu lassen. St. Pe⸗

Wolken, außerordenttl. Kältt⸗ trüb, große Käͤlte.

N. O.

933 pCt., pr. w2,. er,Landes⸗Gerichts⸗Assessor von Groddeck, zum Rathe

Frankfurt a. M. 2 Mon.

pCt., Frage, ohne Trassenten. Diskont

Oesterr. Anleihe in Loßt pCt. und pr. Febt

Im Schauspielhause: Der Bräͤuti

Eifersuͤchtigen auf dem Lande

9 Uhr, bi Die Lage, in der sich

hb des verderblichen Einflusses, welchen

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I n.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruhet, den bisherigen

dem Ober⸗Landes⸗Gerichte zu Magdeburg zu ernennen.

Der bisherige Bibliothek⸗Sekretair Dr. Bernd in Bonn, zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fa— aͤt der dortigen Universitaͤt ernannt worden. 1b Der bisherige Adjunkt Dr. Erichson, bei der Univer⸗ zu Greifswald, ist zum außerordentlichen Professor in dortigen philosophischen Fakultaͤt ernannt worden.

.““ S2 1e.Sege eeb Durch die seit dem 1. Januar c. im Koͤnigreich Polen gfuͤhrte neue Zoll⸗Verfassung, ist der Post⸗Verkehr mit die⸗ Staate dahin beschraͤnkt: daß die dahin abgehenden tereien nicht allein nur dann angenommen werden, wenn ffenen Deklaration des Inhaltes und Werthes

sondern es sind auch auf der Post⸗ und 3

uͤber Kempen und Wieruschau, Ostrowe und Kalisch, Strzalkowo und Slupce:

Fluida und Kolonial⸗Waaren;

üuͤber Thorn und Nieszawa: Schnittwaaren g sder Einfuhr ganz ausgeschlossen.

Ueber Neidenburg und Mlawa

ist nur die Einfuhr von Schnittwaaren erlaubt. Ueber Peyßern, wo nichts als Fluida und Kolonial⸗Waa⸗ eingefuͤhrt werden duͤrfen, besteht noch keine Postverbin⸗

88n

12ts Stüͤck. Berlin, Dienstag den 28sten

das sie erfahren, ausg

g; sobald solche eingerichtet ist, wird das Publikum davon Kenntniß gesetzt werden. Berlin, den 20. Januar 1823.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuͤrstvon Sulkowski,

dem Großherzogthum Posen. 1 Faqms der Kuaseri Russische Kollegien⸗Rath und

mmerherr von Lewachoff als Kourier von London nach St.

1u“ ““

eitung s⸗Nachrichten. 342 1“

Paris, 16. Jan. Der Moniteur vom 16ten d. M. t nachstehende Depeschen der drei verbuͤndeten Kabinette hre, in Madrid befindlichen Geschaͤftstraͤger mit: Depesche des Herrn Fuͤrsten von Metternich an den K. K. Hesterreichischen Geschaͤftstraͤger in Madrid, Verona, 14. Dec. 1822.

die Spanische Monarchie, in Folge der gnisse, die sich seit zwei Jahren dort zugetragen, befindet, war ein ichtiger Gegenstand, als daß er nicht die in Verona vereinigten nette haͤtte beschaͤftigen sollen. Der Kaiser, unser Erlauchter „wollte, daß Sie von der Art und Weise, wie Er diese wichtige legenheit betrachtet, unterrichtet werden, und ich uͤbersende en zu dem Ende gegenwaͤrtige Depesche.

Schon vom ersten ürsprunge der Spanischen Revolution an, unser Urtheil daruͤber entschieden. Nach den ewigen Beschluͤs⸗ der Vorsehung kann weder fuͤr Stagten noch fuͤr Einzelne aus Vergessen der ersten Pflichten, welche dem Menschen in der ge⸗ haftlichen Ordnung obliegen, Heil hervorgehen; nicht mit verbre⸗ sceen Verblendungen, mit Verdrehung der Meinungen, Verfuͤh⸗ hdes Gewissens der Voͤlker, muß die Verbesserung ihres Schicksals ben, und Militair⸗Aufstand kann nie die Basis einer gluͤckli⸗

und dauerhaften Regierung bilden. Die Spani tion waͤre selbst schon bei bloßer Erwaͤ⸗ EE“ - 8 e auf das Koͤnigreich,

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G uͤbt, ein Ereigniß, welches die ganze Auf-⸗ merksamkeit und das ganze Interesse der auswaͤrtigen Souvergine verdiente; denn die Wohlfahrt oder der Verfall eines der interessan⸗ testen Laͤnder Europa's kann in ihren Augen kein geichguͤltiger Wechselfall seyn; nur die Feinde dieses Landes, wenn es deren ge⸗ ben koͤnnte, waͤren berechtigt, die Zerruͤttungen, welche es zerflei⸗ schen, mit kaltherzigem Blicke zu betrachten. Inzwischen wuͤrde ein gerechter Widerwille, in die inneren Angelegenheiten eines unab⸗ haͤngigen Staats einzugreifen, die Souveraine vielleicht zu dem Ent⸗ schlͤsse bewegen, sich nicht uͤber die Lage Spaniens auszusprechen, wenn das durch die Revolution desselben bewirkte Uebel sich im Inneren desselben konzentrirt haͤtte oder konzentriren koͤnnte.

Allein das ist nicht der Fall. Diese Revolution hat bereits, selbst bevor sie noch zur Reife gekommen war, großes Unheil in andern Staaten veranlaßt. Sie hat durch das mitgetheilte Gift ihrer Grundsaͤtze und Beispiele und durch die Intriguen ihrer vor⸗ nehmsten Anstifter, die Revolutionen von Neapel und Piemont er⸗ zeugt; sie wuͤrde ganz Italien in Flammen gesetzt, Frankreich bedroht, Deutschland kompromittirt haben, wenn die Maͤchte nicht ins Mittel getreten waͤren und Europa vor diesem neuen Brande geschuͤtzt haͤtten. Ueberall haben die verderblichen Mit⸗ tel, welche man in Spanien angewandt, um die Revolution vorzubereiten und in Ausfuͤhrung zu bringen, denen, welche sich schmeichelten, ihr den Weg zu neuen Eroberungen zu bahnen, zum Muster gedient. Ueberall ist die Spanische Konstitution der Verei⸗ nigungs⸗Punkt und das Feldgeschrei einer Faktion geworden, die sich gegen die Sicherheit der Throne und die Ruhe der Voͤlker verschworen hat.

Die gefaͤhrliche Bewegung, welche die Spanische Revolution dem ganzen Suͤden von Europa gegeben, hat Oesterreich in die peinliche Nothwendigkeit versetzt, zu Maßregeln seine Zuflucht zu nehmen, die nicht zu dem friedlichen Gange stimmten, den es gern unabaͤnderlich verfolgt haͤtte. Es sah einen Theil seiner Staaten von Aufruhr umgeben, umringt von heillosen Komplotten, in Begriff, von den Verschwoͤrern angegriffen zu werden, deren erste Versuche gegen seine Graͤnzen gerichtet waren. Nur mittels gro⸗ ßer Anstrengungen und großer Opfer konnte Oesterreich die Ruhe in Italien wieder herstellen und die Plaͤne vereiteln, deren Gelin⸗ gen fuͤr das Schicksal seiner eigenen Provinzen nichts weniger, als gleichguͤltig gewesen waͤre. Se. K. K. Maj. kann uͤbrigens nicht um⸗ hin, Sich hinsichtlich der Span. Revolution zu denselben Grund⸗ saͤtzen zu bekennen, welche Sie stets laut an den Tag gelegt haben. Selbst wenn keine direkte Gefahr fuͤr die Seiner Sorgfalt anver⸗ trauten Voͤlker vorhanden ist, wird der Kaiser nie Anstand nehmen, sich von dem, was Er in dem Interesse der menschlichen Gesellschaft fas fatsch, verderblich und verdammlich haͤlt, loszusagen und es zu mißbilligen.

Treu dem Systeme der Erhaltung und des Friedens, zu dessen Auf⸗ rechthaltung Se. Maj. mit Ihren Erlauchten Verbuͤndeten unver⸗

letzliche Verpflichtungen uͤbernommen haben, werden Se. Maj.

nicht aufhoͤren, Unordnung und Umwaͤlzungen, welcher Theil von Europa auch das Opfer derselben seyn moͤge, als einen Gegenstand der lebhaftesten Sorge fuͤr alle Regierungen anzusehen, und jedes⸗ mal, wo der Kaiser im Gewuͤhl dieser bejammernswerthen Krisen sich wird Gehoͤr verschaffen koͤnnen, wird Er glauben, dadurch eine Pflicht erfuͤllt zu haben, von der Er sich durch keine Erwaͤgung ab⸗ bringen lassen wird. Ich kann kaum glauben, mein Herr Graf, daß das Urtheil Sr. K. K. Maj. uͤber die Vorgaͤnge in Spanien, in jenem Lande falsch verstanden oder falsch ausgelegt werden könne. Kein Zweck des Privat⸗Interesses, kein Zusammentreffen gegenseitiger Anspruͤche, kein Gefuͤhl des Mißtrauens oder der Eifersucht, kann unserm Kabinet einen Gedanken einfloͤßen, der gegen das Wohl von Europa stritte.

Das Haus Oesterreich darf nur in seine eigene Geschichte zu⸗ ruͤckgehen, um dort die wichtigsten Beweggruͤnde zur Anhaͤnglich⸗ keit, zur Achtung und zum Wohlwollen fuͤr eine Nation zu finden, die sich mit gerechtem Stolze jener Jahrhunderte ruhmwuͤrdigen Andenkens erinnern kann, wo die Sonne in ihrem Gebiete nicht unterging; fuͤr eine Nation, die stark durch ihre achtungswerthen Institutionen, ihre ererbten Tugenden, ihre religieusen Gefuͤhle, ihre Liebe fuͤr ihre Koͤnige, sich zu jeder Zeit durch einen stets lo⸗ yalen, stets großmuͤthigen und sehr oft heroischen Patriotismus ausgezeichnet hat. In einer uns nicht fern Epoche noch hat diese Nation die Welt durch ihren Muth, ihre treue Ergeben⸗ heit und die Beharrlichkeit, mit der sie dem Ehrgeiz eines Usurpa⸗ tors Widerstand geleistet, der sie ihrer Fuͤrsten und Gesetze berau⸗ ben wollte, in Erstaunen gesetzt, und Oesterreich wird nie ver-⸗ gessen, wie der edle Widerstand des Spanischen Volkes ihm selbst in einem Augenblicke großer Gefahr nuͤtzlich gewesen ist.

Nicht also Spanien, weder als Nation, noch als Macht, kann

die strenge Sprache treffen, welche die innere Ueberzeugung und die Macht der Wahrheit Sr. Maj. eingeben; sie geht bloß auf Die, welche Spanien zu Grunde gerichtet und entstellt haben und 3

harrlich dessen Leiden verlaͤngern. 88 it Ihren Erlauchten Ver⸗