büͤndeten vereinigten, waren Sie so gluͤcklich, in den Rathschlaͤgen derselben die naͤmlichen wohlwollenden und uneigennuͤtzigen Gesin⸗ nungen zu finden, welche Sie selbst bei den Ihrigen geleitet hat⸗ ten. Die Worte, welche nach Madrid gehen, werden diese That⸗ —— beweisen und jeden Zweifel an dem aufrichtigen, eifrigen emuͤhen der Maͤchte heben, der Sache Spaniens durch die Darle⸗ gung der Nothwendigkeit einen andern einzuschlagen, zu nuͤtzen. Es ist ausgemacht, daß die Bedraͤngniß, worin sich Spanien befindet, seit Kurzem in furchtbarem Maße zugenommen hat. Die strengsten Maßregeln, die gewagtesten Mittel koͤnnen die Aoͤmini⸗ stration nicht mehr im Gange erhalten. In mehreren Provinzen lodert der Buͤrgerkrieg; die Verhaͤltnisse mit dem groͤßten Theile von Eu⸗ ropa sind gestoͤrt und unterbrochen; selbst die Verhaͤltnisse mit Frankreich haben einen so problematischen Charakter angenommen, daß man sich ernstlichen Besorgnissen wegen der Verwickelungen, welche daraus hervorgehen koͤnnen, uͤberlassen darf.
Rechtfertigt eine solche Lage der Dinge nicht die traurigsten Ahnungen? . 1
Jeder uͤber die wahre Lage seines Vaterlandes aufgeklaͤrte Spa⸗ nier, muß fuͤhlen, daß Spanien, um die Ketten zu brechen, die ge⸗
enwaͤrtig auf dem Koͤnige und dem Volke lasten, diesem Zu⸗ Lande der Trennung von dem uͤbrigen Europa, worin es die neu⸗ sten Ereignisse versetzt haben, ein Ende machen muß. Die Ver⸗ haͤltnisse des Vertrauens und offner Aufrichtigkeit zwischen Spa⸗ nien und den anderen Regierungen muͤssen wiederhergestellt wer⸗ den; Verhaͤltnisse, die einerseits dessen festen Wlllen, der gemein⸗ schaftlichen Sache der Europaͤischen Manarchien beizutreten, ver⸗ buͤrgen, und anderseits Spanien die Mittel verschaffen, sei⸗ nen wahren Willen geltend zu machen und Alles das zu entfernen, was denselben entstellen oder niederhalten kann. Um aber diesen Zweck zu erreichen, muß vor Allem der Koͤnig von Spanien frei seyn; nicht bloß persoͤnlich frei, wie es Jeder da zu seyn verlangen kann, wo Gesetze herrschen, sondern so, wie es ein Souverain seyn muß, um seinen erhabenen Beruf erfuͤllen zu koͤnnen.
Der Koͤnig von Spanien wird von dem Augenblick an frei seyn, wo es in seiner Gewalt stehen wird, dem Ungluͤcke seines Volkes ein Ende zu machen, Ordnung und Frieden in sein Reich zuruͤckzufuͤhren und sich mit Maͤnnern zu umgeben, die durch ihre Grundsaͤtze und ihre Einsichten seines Vertrauens gleich wuͤrdig sind; wo er endlich an die Stelle einer Regierung, welche selbst von denen, welche Egoismus oder Stolz noch daran fesseln, fuͤr unausfuͤhrbar Febeb. wird, eine Ordnung der Dinge wird setzen koͤnnen, in welcher die Rechte des Monarchen mit den wahren Interessen und den legitimen Wuͤnschen aller Klassen der Na⸗ tion gluͤcklich vereinigt seyn werden. Wenn dieser Augenblick ein⸗ tritt, so wird sich Spanien, seiner langwierigen Stuͤrme muͤde, schmeicheln duͤrfen, wieder znn vollen Besitz der Vortheile zu ge⸗ langen, welche der Himmel ihm zu Theil werden ließ und der edle Charakter seiner Bewohner ihm zusichert; so wird es die Bande wieder entstehen sehen, welche es an alle Europaͤische Maͤchte knuͤpf⸗ ten und Se. K. K. Mgj. wird sich Gluͤck dazu wuͤnschen, demselben dann nur noch Ihre Wuͤnsche fuͤr seine Wohlfahrt, und alle die Dienst⸗ leistungen anzubieten zu haben, welche Sie einem alten Freunde und Verbuͤndeten zu leisten im Stande seyn werden.
Sie werden, mein Herr Graf, von dieser Depesche den Ge⸗ brauch machen, welche den Umstaͤnden, unter welchen Sie sich beim Empfange derselben befinden, am angemessensten ist. Sie sind ermaͤchtigt, dieselbe dem Minister der auswaͤrtigen Angele⸗
enheiten vorzulesen, so wie ihm auf Verlangen eine Abschrift
dasvon mitzutheilen. 8 Depesche des Grafen von Bernstorff an den K. Preußi⸗
schen Geschaͤftstraͤger in Madrid, — Verona, den 22. Nov. 1822.
Mein Herr! Unter den Gegenstaͤnden, welche die Aufmerksam⸗
keit und Sorgfalt der zu Verong versammelten Souveraine und Kabinette erheischten, stand die Lage Spaniens und seiner Ver⸗ haͤltnisse zu dem uͤbrigen Europa mit oben an.
Sie kennen das Interesse, welches der Koͤnig, unser Erlauchter Herr, unausgesetzt an Sr. Katholischen Majestaͤt und der Spani⸗ schen Nation genommen hat. “
Diese, durch die Biederkeit und Energie ihres Charakters so ausgezeichnete, durch so viele Jahrhunderte voll Ruhm und Tugenden, durch die treue Ergebenheit und heldenmuͤthige Ausdauer, welche sie uͤber die ehrgeitzigen und auf Unterdruͤckung abzweckenden An⸗ strengungen des Usurpators des Franzoͤsischen Thrones triumphiren ließen, beruͤhmte Nation, hat zu alte und zu gegruͤndete Anspruͤche auf die Theilnahme und Achtung von ganz Europa, als daß die Souveraine die Leiden, welchen sie unterliegt, und von welchen sie noch bedroht ist, mit Gleichguͤltigkeit ansehen koͤnnten.
Das beklagenswertheste Ereigniß hat die alten Grundsaͤulen der Spanischen Monarchie umgeworfen, den Charakter der Nation kom⸗ promittirt, die Wohlfahrt des Landes in ihren ersten Quellen an⸗ gegriffen und vergiftet. 8
Eine Revolution, die aus einer Militair⸗Empoͤrung hervorge⸗ gangen, hat ploͤtzlich alle Bande der Pflicht zerrissen, alle rechtmaͤßige Ordnung umgeworfen u. die Elemente des gesellschaftlichen Gebaͤudes aufgeloͤst, das nicht zusammenstuͤrzen konnte, ohne das ganze Land mit seinen Truͤmmern zu bedecken.
Man glaubte, dieses Gebaͤude dadurch ersetzen zu koͤnnen, daß man einem Souverain, der bereits aller wahren Autoritaͤt und aller Willensfreiheit beraubt war, die Wiederherstellung der Konstitution der Kortes vom Jahre 1822 abdrang, welche alle Elemente und alle Gewaltzweige vermischend, und bloß von dem Grundsatze einer fortdauernden und legalen Opposition gegen die Regierung, aus⸗ gehend, nothwendigerweise diese schuͤtzende Central⸗Autoritaͤt vernich⸗ ten mußte, auf welcher das Wesen des monarchischen Systemes beruht.
Das Ereigniß lehrte Spanien bald die Fruͤchte eines so ver⸗ derblichen Irrthums kennen.
Die Revolution, daß heißt, die Loslassung aller Leidenschaften gegen die alte Ordnung der Dinge, entwickelte sich, statt aufgehal⸗ ten und unterdruͤckt zu werden, eben so schnell als furchtbar. Die Regierung, ohnmaͤchtig und gelaͤhmt, hatte kein Mittel mehr, weder das Gute zu thun, noch das Boͤse zu verhindern oder aufzuhalten. Alle Gewaltzweige wurden in einer einzigen Versammlung konzentrirt, uͤber und durch einander geworfen; und diese Versammlung bot nichts dar, als einen Streit uͤber Meinungen und Ansichten und eine Reibung von Interessen und Leidenschaften, mitten unter denen sich bestaͤndig die entgegengesetztesten Vorschlaͤge und Beschluͤsse kreuzten,
bekaͤmpften oder neutralisirten. Das Uebergewicht der Unheil brin⸗
genden Lehren einer zerstoͤrenden Philosophie hatz die a
Verwirrung nur noch vermehrt, bis, nach dem natuͤrlichen (Fe der Dinge, alle Begriffe einer gesunden Politik fuͤr leere Tha aufgegeben und alle Gefuͤhle von Gerechtigkeit und Maͤßigung Traäumereien einer falschen Freiheit aufgeopfert wurden. Set waren Institutionen, die unter dem Vorwande errichtet wan Buͤrgschaften gegen den Mißbrauch der Autoritaͤt zu gemäh nichts, als Werkzeuge der Ungerechtigkeit und Gewaltthaͤtigkeit ein Mittel, dieses thrannische System mit einem Scheine von lität zu bedecken. Man stand nicht mehr an, schonunglos die aͤltesten und
ligsten Rechte abzuschaffen, das gesetzmaͤßigste Eigenthum zu
letzen, und die Kirche ihrer Wuͤrde, ihrer Vorrechte und Best gen zu berauben. Man darf glauben, daß der, von einer Fiß zum Ungluͤck des Landes ausgeuͤbte Despotismus, sich fruͤhen ihren eignen Haͤnden gebrochen haben wuͤrde, wenn die von Tribunen erschollenen truͤgerischen Declamationen, das wilde schrei der Klubbisten und die Zuͤgellosigkeit der Presse die Mei
nicht unterdruͤckt und die Stimme des gesunden und verni gen Theiles der Spanischen Nation, die, wie Europa sehr
weiß, bei weitem die Mehrzahl bildet, erstickt haͤtten. Aben Maß der Ungerechtigkeiten ist voll, und die Geduld der m Spanier scheint endlich ihr Ziel erreicht zu haben. Schon bricht allen Punkten des Koͤnigreiches die Unzufriedenheit aus, und;
Prhpinzen sind durch das Feuer des Buͤrgerkrieges in Branz steckt.
Mitten in dieser schrecklichen Erschuͤtternng sieht man dene verain des Landes gaͤnzlich ohnmaͤchtig gemacht, jeder Freiheh Handelns und Wollens beraubt, als Gefangenen in seiner H. stadt, getrennt von allen ihm noch uͤbrig gebliebenen treuen nern, dem Verdrusse, und der Beleidigung preis gegeben vom Morgen bis zum Abend den Attentaten ausgesetzt, gegen we die Faktion ihn, wenn sie dieselben auch nicht selbst gegen ihr regt, doch nicht zu schuͤtzen vermag.
Sie, mein Herr, der Sie Zeuge des Ursprunges, der Fortsche und der Resultate der Revolution vom Jahre 1820 waren, sind im Stande, einzusehen und zu bezeugen, daß das Ge⸗ nicht uͤbertrieben ist, welches ich so eben fluͤchtig entworfen! Esist so weit gekommen, daß die zu Verona versammelten Monat sich endlich fragen mußten, in welchen Verhaͤltnissen sie gegenmw mit Spanien staͤnden und in welchen sie fortan mit demselben hen wuͤrden.
Man haͤtte sich schmeicheln koͤnnen, daß die schreckliche Krt heit, von der Spanien befallen ist, Krisen veranlassen wuͤrde, geeignet waͤren, jene alte Monarchie zu einer Ordnung der Di
nissen der Freundschaft und des Vertrauens mit den andern St ten Europa's vertraͤglich waͤre; aber diese Hoffnung ist bisher taͤuscht worden. Der moralische Zustand Spaniens ist gegenw von der Art, daß seine Verhaͤltnisse mit den fremden Maͤ nothwendiger Weise gestoͤrt oder verkehrt werden muͤssen. Le⸗ die jede gesellschaftliche Ordnung uͤber den Haufen werfen, wo laut gepredigt und beschuͤtzt. Beleidigungen gegen die erstene veraine Europa's erfuͤllen ungestraft die Zeitungen. Die Sek von Spanien senden ihre Emissaire umher, um sich und ihren! scheuen Bemuͤhungen Alles beizugesellen, was es in fremden! dern an Verschwoͤrern gegen die oͤffentliche Ordnung und ge⸗ die rechtmaͤßige Autoritaͤt giebt.
Die unvermeidliche Wirkung so vieler Unordnungen ist! zuͤglich in der Veraͤnderung der Verhaͤltnisse zwischen Spanien Frankreich zu spuͤren. Der gereitzte Zustand, der daraus hervorg ist von der Art, daß er die gerechtesten Besorgnisse fuͤr die haltung des Friedens zwischen beiden Koͤnigreichen erregt. Betrachtung ist hinreichend, um die versammelten Monarcht vermoͤgen, das Stillschweigen uͤber einen Zustand der Dinge zu chen, welcher von einem Tage zum anderen die Ruhe von Ell gefaͤhrden kann. b
Will und kann die Spanische Regierung gegen so handgt liche und notorische Uebel Mittel anwenden? Will und kanng die feindseligen Wirkungen und die beleidigenden Herausfode gen verhindern oder unterdruͤcken, welche fuͤr die fremden R. rungen aus der Stellung hervorgehen, welche die Revolution ihr geben und aus dem System, das sie aufgestellt hat?
Wir begreifen, daß nichts den Absichten Sr. Kathol. Maj.] uwider seyn muß, als sich in eine so schlimme Lage geh u6s Souveraine versetzt zu sehen; aber gerade, weil dieser narch, das einzige ath eristhe und gesetzmaͤßige Organ zwl Spanien und den andern Maͤchten von Europa, seiner Freihe raubt und hinsichtlich seines Willens gefesselt ist, sehen diese M ihre Verhaͤltnisse mit Spanien veraͤndert und kompromittirt.
Es steht den fremden Hoͤfen nicht zu, zu beurtheilen, i Institutionen dem Charakter, den Sitten und wirklichen Ba nissen der Spanischen Nation am besten entsprechen; aber es get ihnen ohne Zweifel, uͤber die Wirkungen zu urtheilen, me Erfahrungen der Art in Bezug auf sie hervorbringen, um davon Entschluͤsse und ihre kuͤnftige Stellung gegen Spanien abhe zu machen. Nun ist aber der Koͤnig, unser Herr, der Mein daß die Spanische Regierung zur Erhaltung und Befestigung! Verhaͤltnisse mit den fremden Maͤchten auf zuverlaͤßigen Grundle nichts Geringeres thun kann, als ihnen unzweideutige Bewet geben, daß Se. Kathol. Maj. frei ist, und eine hinlaͤngliche B schaft, daß es ihr Wille sey, sie auch die Kraft dazu habe, Gruͤnde zu unsern Beschwerden und unsern nur zu gerechten sorgnissen, hinsichtlich ihrer, zu entfernen.
Der Koͤnig befiehlt Ihnen, mein Herr, diese Meinung Span. Ministerium nicht zu verhehlen, ihm vielmehr gegell
und es zu ersuchen, sich offen und klar uͤber den Gegenstand selben auszusprechen. Genehmigen ꝛc.
Dcepesche des Hrn. Grafen von Nesselrode an den)
scchen Geschaͤftstraͤger in Madrid,
“ Verona, den ½ Nov. 1822 Die Souveraine und Bevollmaͤchtigten, welche sich in der
sten Absicht, den Frieden, dessen Europa genießt, immer mehr
mehr zu befestigen und allem dem, was diesen Zustand allgemth
Ruhe gefaͤhrden koͤnnte, vorzubeugen, in Verona vereinigten, m ten gleich vom ersten Augenblick ihrer Zusammenkunft an bef und aufmerksam auf eine alte Monarchie hinblicken, welche⸗
zuruͤckzufuͤhren, die mit ihrer eignen Wohlfahrt und den Verhe
tige Depesche vorzulesen, demselben eine Abschrift davon zu e
de die Sorgfalt, das Interess chte, eim Monat Maͤrz 1820 einige meineidige Soldaten ihre ken gegen den Souverain und das Vaterland kehrten, um Spa⸗ Gesetze aufzulegen, welche die Staats⸗Vernunft Europa's ason publique de 1 Europe), aufgeklaͤrt durch die Erfahrung so r Jahrhunderte, hoͤchlich mißbilligte, so beeilten sich die ver⸗ deten Kabinette, und namentlich das Kabinet von St. Peters⸗ g, auf das Ungluͤck hinzuweisen, welches Institutionen nach sich in wuͤrden, die durch die Art und Weise ihrer Errichtung, die fair⸗Revolution sanktionirten. e Diese Besorgnisse gingen nur zu bald und zu vollstaͤndig in Er⸗ ung Es sind nicht mehr Theorien noch Grundsätze, auf deren fung und Billigung es hier ankommt. Die Thatsachen spre⸗ und welch Gefuͤhl muß nicht bei ihrem Zeugnisse jeden Spa⸗ erfuͤllen, der noch Liebe zu seinem Koͤnige und seinem Vater⸗ de hat! Wie viel schmerzliche Erinnerungen knuͤpfen sich nicht den Sieg der Maͤnner, welche die Spanische Revolution irkt haben! sec hanels, als ein beklagenswerthes Gelingen ihr Unter⸗ men kroͤnte, war die Regierung sorglich darauf bedacht, die egritaͤt der Span. Monarchie aufrecht zu halten. Die ganze ion theilte die Wuͤnsche Sr. Kathol. Maj., ganz Europa hatte selben eine freundschaftltche Dazwischenkunft angeboten, um gutoritaͤt des Mutterlandes in den entlegeneren Gegenden, die nals den Reichthum und die Macht desselben ausgemacht hat⸗ auf festen Grundlagen zu sichern. Ermuthigt durch ein ver⸗ liches Beispiel,‚ in dem Aufruhr zu verharren, fanden die Pro⸗
zen, wo
uten sich auch diejenigen, welche noch treu geblieben, von dem tterlande, mit Recht in Schrecken gesetzt durch den Despotis⸗ ‚der auf ihrem ungluͤcklichen Souverain und auf einem Volke te, welches unvorsichtige Neuerungen dazu verurtheilten, den zen Kreislauf revolutionairer Zerruͤttungen zu durchlaufen. An die Spaltungen in Amerika knuͤpften sich unverzuͤglich die hen, die von einem Stande der Dinge unzertrennlich sind, wo wesentlichsten Grundsaͤtze der gesellschaftlichen Ordnung in gessenheit gerathen sind. 1h “ In Folge der Revolution stellte sich Anarchie, in Folge der rchie Unordnung ein. Lange Jahre eines ruhigen Besitzes hoͤr⸗ bald auf ein hinreichender Rechts⸗Anspruch auf Besitz zu seyn; dwurden die feierlichsten Rechte in Zweifel gezogen; verderbli⸗ Unleihen und unaufhoͤrlich erneuerte Kontributionen zerruͤtteten leich das Staats⸗Vermoͤgen, wie das Vermoͤgen der Privaten. ein jenen Tagen, woran bloß zu denken Europa schon schau⸗ Nmacht, wurde die Religion ihres Erbes beraubt, der Thron hie Achtung der Voͤlker gebracht, die Koͤnigl. Maj. beleidigt, Autoritaͤt in Gesellschaften verpflanzt, wo die blinden Leiden⸗ ten der Menge sich die Zuͤgel des Staats entrissen. Endlich man, wie an jenen so ungluͤcklich in Spanien erneuerten er⸗Tagen, am 7. Jul. Blut in der Wohnung der Koͤnige flie⸗ und einen Buͤrgerkrieg die Halbinsel in Flammen setzen. Seit beinahe drei Jahren hatten sich die verbuͤndeten Maͤchte er geschmeichelt, der Span. Charakter, dieser so standhafte und muͤthige Charakter, sobald es sich um das Wohl des Vaterlan⸗ handelt, dieser vordem so heroische Charakter, als er gegen eine ch die Revolution erzeugte Gewalt ankaͤmpfte, wuͤrde endlich selbst den Menschen erwachen, welche das Ungluͤck gehabt, den edlen unerungen untreu geworden zu seyn, auf welche Spanten mitStolz Voͤlker Europa's verweisen kann. Sie hatten sich geschmeichelt, die Regierung Sr. K. Maj., durch die ersten Lehren einer ver⸗ lichen Erfahrung enttaͤuscht, Maßregeln ergreifen wuͤrde, um, nauch nicht in gemeinschaftlichem Einverstaͤndnisse, so vielem bluͤck, das sich nach allen Seiten hin verbreitete, Einhalt zu „doch wenigstens den Grund zu einem wiederherstellenden Systeme egen und dem Throne allmaͤlig seine legitimen Rechte und enothwendigen Praͤrogativen, den Unterthanen einen gerechten utz und dem Eigenthume eine unerlaͤßliche Buͤrgschaft zu sichern. in diese Hoffnung wurde vollstaͤndig getaͤuscht. Die Zeit hat Ungerechtigkeiten herbeigefuͤhrt; die Gewaltthaͤtigkeiten ha⸗ sich vervielfaͤltigt: die Zahl der Opfer hat in einem Schrecken genden Verhaͤltnisse zugenommen, und Spanien hat bereits mehr einen Kreieger, mehr als einen treuen Buͤrger sein Leben auf Schaffot enden sehen. So befoͤrderte die Revolution vom 9. Maͤrz von Tag zu Tage Sturz der Spanischen Monarchie, als zwei besondere Umstaͤnde ernsteste Aufmerksamkeit von Seiten der auswaͤrtigen Regie⸗ gen auf sich zogen. Mitten unter einem Volke, fuͤr welches die treue Ergebenheit n seine Koͤnige ein Beduͤrfniß und ein Erbgefuͤhl ist; das sechs re hintereinander das reinste Blut vergossen hat, um seinen mäßigen Mongechen wiederzuerhalten: mitten unter diesem ke ist der Monalch und seine Erlauchte Familie in einen Zu⸗ d notorischer und fast gaͤnzlicher Gefangenschaft versetzt worden. ne Bruͤder muͤffen sich rechtfertigen und werden taͤglich mit üngniß oder dem Schwerdte bedroht und durch gebieterische stelungen wird Ihm und seiner todikranken Gemahlin un⸗ gt, die Hauptstadt zu verlassen. 1 Andrerseits hoͤrt man die Spanischen Verschwoͤrer, nach den olutionen von Neapel und Piemont, welche sie unaufhorlich ihr Werk darstellen, ankuͤndigen, daß ihre Umwaͤlzungs⸗Plane e Graͤnze haben. Sie bemuͤhen sich mit einer, durch nichts zu uthigenden Beharrlichkeit, in einem benachbarten Lande Unru⸗ und Rebellion anzustiften. In entlegeneren Staaten arbeiten sie n, sich Mitschuldige zu schaffen; die Thaͤtigkeit ihrer Proseli⸗ e erstreckt sich uͤberall hin und bereitet uͤberall das naͤm⸗ eil vor. Ein Betragen der Art mußte nothwendig zur allgemeinen Ahn⸗ g (animadversion) anregen. Die Kabinette, die aufrichtig Spa⸗ 8s Wohl wuͤnschen, legen denselben seit 2 Jahren, durch Art der Verhaͤltnisse, welche sie mit denselben unterhal⸗ ihre Gedanken an den Tag. Frankreich sieht sich verpflichtet, bhut seiner Graͤnzen einer Armee anzuvertrauen, und wird Aben vielleicht auch die Sorge uͤberlassen muͤssen, den Heraus⸗ ungen, deren Gegenstand es ist, ein Ende zu machen. Spa⸗ selbst lehnt sich zum Theil gegen ein System auf, welches
—
Sitten, die bekannte Biederkeit seiner Bewohner und seine
derselbe ausgebrochen war, in den Ereignissen d. M.. rz die beste Vertheidigung ihres Ungehorsams, und alsbald
thun, welcher der Spanischen
1“ 8* .
Herr, beschlossen, einen Schritt
Nation keinen Zwei 2
die Aufrichtigkeit seiner Wuͤnsche fuͤr Spauiens ¹ fahrt uüͤ
dhaacats sche fuͤr Spaniens Wohlfahrt uͤbrig s steht zu befuͤrchten, daß die immer reellere
b 3 n Gefahren der
Nachvarschaft, die, welche uͤber der K. Familie 8n en. die
ren werden.
Diesem betruͤbten aͤußersten Falle moͤchten Se. K moͤglich, vorbeugen; 1 . steht es in der Gewalt irgend eines Monarchen, sern, so lange der Koͤnig außer Stande ist,
Oroͤnung der Dinge beguͤnstigt, und mittels ei einse i⸗ 1 s eines gemeinschaftli⸗ chen Vertrags mit denen anderer Gegenden Uurop⸗ een, die “ zu stoͤren suchen?
Wie leicht wuͤrde andererseits dieses wesentliche Ziel zu errei⸗ chen seyn, wenn der Koͤnig, in heesten⸗ waͤrtigen Kriege vorzubeugen treusten seiner Unterthanen maͤßigen Gesetze zu Wuͤnsche 1es ges
Fr ei und ruhig koͤnnte es Europa dann nur die Sicherheit einflzͤ⸗ ßen, deren es selbst genoͤsse, und es 12
zu umgeben, um Spanien die recht⸗
schwerde fuͤhren, beeilen, die Verhaͤltnisse aufrichtiger Rußland hat seit langer Zeit die diese großen Wahrheiten gelenkt. erhabnere Bestimmung zu erfuͤllen.
Revolution zum zweitenmale zu Lande keine dauerhafte
sie in jenem uralte Tugenden, ein unvertilgbarer
Aufmerksamkeit der Spanier auf
besiegen, und zu beweisen, daß
verbuͤrgen, und die Achtung fuͤr die
lichen Einfluß jener zu verbreiten! sich bereits ausgesprochen; es haͤngt nur von dem andern ab, sich um es zu retten, um ihm einen Platz in der Europaͤtse .. r;teg. der um so geervane waͤre, E
n haben vnede.
Indem der Kaiser Sie, Herr Graf,
S. K. Maj. die in dieser Depesche entwickelten Betr it⸗ zutheilen, schmeicheln Sr. vearschtae daß mas ee vee⸗ 11“X“ Absichten nicht verkennen werde.
c mischung, welche Spanien Gesetze sehen, einen ungluͤcrlichen Monarchen und eins der ersten Europa's einem und demselben Joche iehe 2 8b Eabe 1 85 89. Joche zu entziehen, dem Blutver⸗ sen und nationalen Verwaltung zu befestigen, das hei weder einen Angriff auf die Unaohangigteis eines Ln wen. noch ein Dazwischenkunfts⸗ Recht aufstellen, gegen welches ir⸗ gend eine Macht, sie sey welche sie wolle, sich aufzulehnen berech⸗ tigt waͤre. Hegten S. K. Maj. andere Absichten, so wuͤrde es nur von Ihnen und Ihren Verbuͤndeten abhangen, der Spanischen Re⸗ volutton ihr Werk vollenden zu lassen. Bald wuͤrden alle Keime der Wohlfahrt, des Reichthums und der Macht auf der Halb⸗ Insel vernichtet seyn, und wenn die Spanische Nation diese feindseligen Plaͤne heute voraussetzen koͤnnte, so muͤßte sie einen Beweis dafuͤr in Gleichguͤltigkeit und Unthaͤtigkeit allein finden. Die Antwort auf vorstebende Erklaͤrung wird Fragen von der hoͤchsten Wichtigkeit loͤsen. Ihre heutigen Instruktionen deuten Ihnen den Entschluß an, welchen Sie zu nehmen haben werden, wenn die Stimmung der Staats⸗Gewalt in Madrid das Mittel welches sie ihr darbieten werden, um Spanien eine ruhige Zu⸗ kunft unvergänglichen Ruhms zu sichern, verwerfen sollte.
—, 18. Jan. Se. Maj. der Koͤnig haben unterm Zten dieses
Mon. zu Guͤnsten derjenigen Seeleute, welche sich dem Wallfrisch⸗
monarchischen Traditionen zuruͤckweisen.
zwei Jahren durch innere Unruhen zerruͤttet wird, und in gleich Bei dieser Lage der Dinge hat ber Kaiser, unser Erlauchter
Fange widmen, eine Verordnung erlassen, wonach dieselben kuͤnf⸗ tig von dem Dienste in der K. Marine eximirt seyn Cür Ie. ihnen, wenn sie sich dereinst zu Kapitainen melden, die ganze Zeit, n ecchseg s ucr eoh êg ⸗Fang begriffen gewesen sind, so
oll, als tese 2 2 gegeacht hütten. 2 ob sie dieselbe in der K. Marine zu⸗
Der beruͤhmte Komiker Potier, ehemals beim Théatre des variétés, welcher diese Buͤhne vor einiger Zeit verlassen hatte, u. zum Theater am Thore St. Martin uͤbergegangen war, in Folge eines Zwistes mit der Direktion dieses letztern aber zu jenem wie⸗ der zuruͤckkehren wollte, ohne seinen Kontrakt bei diesem auszuhal⸗ ten, ist deshalb von der gedachten Direktion bei dem K. Gerichts⸗ Hofe belangt, u. jetzt von demselben verurtheilt worden, seinen Dienst beim Theater St. Martin binnen 8 Tagen wieder anzutreten, der Direktion allen durch seine Entfernung von der Buͤhne erlittenen Schaden zu ersetzen, und, falls er dieses Theater nicht wieder be⸗ treten wolle, die Direktion dafuͤr nach einem ungefaͤhren Ueber⸗ 1ng h, e c. 2 des Théatre des variétés
zwar in der Sache ganz freigesprochen, es scheint inzwische daß sie sich gegen Potier verbindlich gemacht -a die nene chen gegen h A“ vreege; zu tragen.
megten d. M. ging hieselbst der Maler Prévo
als den Erfinder der Rundgemaͤlde nennt, 8. Vos⸗ 89 eS
Am zrsten d. M., als am Sterbe⸗ das Todten⸗Amt in der Kirche zu St. Donis gehalten werden.
Der Graf Bertrand kuͤndigt in den oͤffentlichen Blaͤtter daß die bei den Gebruͤdern Bossange na ergch „Memofpen *
Geschichte Frankreichs unter Napoleon“ ihm durchaus fremd seyen und daß er so wenig an diesem als an jedem anderen, waͤhrend
Napoleons Gefangenschaft oder nach seinem Tode aͤhnlichen Werke, irgend einen Antheil habe. Der Lieutenant Woͤlfel, der sich durch die Gefangennehmung
2
Bertons einen Namen gemacht hat, ist am 1ateen hier angekommen
eifel uͤbver seine wahren Absichten, so wie uͤber
gerechten Beschwerden einer angränzenden Ma ie er — ichüen Reriate r angranzs Macht, endlich die ernst⸗ lichsten Verwickelungen zwischen derselben und Spanien n. en. 8
che G Besitz voͤlliger Freiheit, wieder das Mittel erhielte, dem Buͤrger⸗Kriege ein Ende zu machen, dem aus-⸗ und sich mit den erleuchtetsten und
sogleich mit seinem Koͤnige zu vereinigen, um Spanien zu befreien, G 86 8 Familie 8 G b , da man ihn, wie 18141, verhaͤngnißvollen Siege einer Militair⸗Usurpation entrissen
beauftragt, den Ministern
erschienenen
le Maj., wo allein, steht es in der Gewalt des Kaisers, eht 5 die Verhaͤltnisse der Spanischen Regierung mit den auswaͤrtigen Maͤchten 8 so lo a. frei seinen Willen zu be⸗ zeugen, so lange Revolutions⸗Stifter durch eine bejammernsbertbe 8
—
verleihen, welche seine Beduͤrfnisse und seine
1 „ 1— wuͤrden sich dann auch die RMachte, die gegenwärngvübe, das Bekragen seineh Reglerang xe. 8 n G reundschaft und wechselseitigen Wohlwollens mit demselben wieder herzustellen.
Nie hatte ihr Patriotismus eind Welcher Ruhm fuͤr sie, die
Sesesheft 8 e, ö ralte et hatz von Anhaͤnglichkeit an die Grundsaͤtze, welche die Dauer 8 gesellschaßtlichen 1 ücg eilige Religion do den Sieg davon tragen werden uͤber zerstoͤrende Lehren 299 Fee fuͤhrungen, welche in Bewegung gesetzt worden, um den verderb⸗ Ein Theil der Nation hat
Ihre b- Ihrer gbe 1r 8 Vergebens wuͤrde Bosbeit versuchen, sie unter den Farben einer fremden Ein- 1 velch. nien vorschreiben wollte, darzustellen. Den Wunsch ausdruͤcken, einen langen Sturm vecade EI Wlker
Wiederherstellung einer durchaus wei⸗
Tage Ludwigs XVI, wird