1823 / 17 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

theilung der Materien andeutet. vollstaͤndig ausgearbeitete

che selbst arbeiteten, und aus wenig Zuhoͤrern, die spaͤter in die e einzutreten hestimmt waren. Jetzt ist die Anzahl der in bei⸗ den Klassen befindlichen sehr gesttegen, und mag uͤberhaupt an 50 betragen. Eine besondere Pruͤfung der Aufzunehmenden findet nicht statt, gewoͤhnlich kennt der Lehrer aber die sich Mekdenden schon aus seinen andern Vorlesungen, und in der Regel kann man nur

im letzten Jahre der akademischen Laufbahn eintreten. Das akade⸗ mische Semester, bei dessen Anfang sich die Gesellschaft zur Haͤlfte gewohnlich wieder erneuert hat, beginnt damit, daß an die ordent⸗ lichen Mitglieder Texte ausgetheilt werden, uͤber welche sie in dem⸗ felben zu predigen haben. Zuerst muͤssen sie eine weitlaͤufigere Dis⸗ position zu einer Predigt daruͤber einliefern, uͤber welche der Leh⸗ rer mit snen spricht, 2 g de— sl⸗ Fehlerhafte darin aufmerksam macht, un e zweckmaͤßigere Ver⸗ Flaabas Dann wird nach einiger Zeit die Predigt uͤbergeben, und mit ihr 299 die⸗ selbe We se verfahren. Jedoch bemuͤht sich der Lehrer sorgfaͤltig, einem Jeden seine Eigenthuͤmlichkeit in Gedankengang, Ideenver⸗ F'indung, Sprachweise und Styl zu lassen; nur die Hauptgrund⸗ saͤtze der Homiletik macht er geltend, und laͤßt das ihnen nicht Ent⸗ prechende, das Unschickliche, Flache, Unpraktische, Triviale aͤndern. Dann wird die Predigt memorirt, und vorzuͤglich darauf geachtet, daß dieses mit Fleiß und Anstrengung geschehe, weil es nicht er⸗ lanubt ist, auf der Kanzel das Konzept zu gebrauchen. Geuͤbteren

wird wohl am Schlusse ihrer Laufbahn zuweilen ein Vortrag nach bloßer Meditation verstattet und angerathen. Ehe die Predigt oͤf⸗ fentlich vor den Mitgliedern der Gesellschaft und einer kleinen Versammlung von Zuhoͤrern in einem Wochen⸗Gottesdienste gehal⸗ ten wird, muß sie vor dem Lehrer allein mehrmals, zuletzt von der Kanzel selbst hergesagt werden, womit die noͤthigen Anweisun⸗ gen zur koͤrperlichen Beredsamkeit gegeben, und schaͤdliche Ange⸗ woöhnungen auf dem Flecke abgestellt werden koͤnnen. Bei der Abhaltung selbst herrscht die groͤßte Feierlichkeit und Wuͤrde; den Gesang begleitet die Orgel; zuweilen wird nach der Predigt abgesungen und ein Gebet am Altare gesprochen, wozu auch die noͤthige Voruͤbung statt findet. Jede Woche wird eine Predigt, zuweilen auch zwei gehalten, und in der darauf folgenden Ver⸗ sammlung, die jedesmal zwei Stunden waͤhrt, Ee beur⸗ theilt. Hier hat zuvoͤrderst Eins der Mit lieder, welchem das Ma⸗ nuskript der Predigt mitgetheilt worden ist, eine laͤngere schriftliche Beurtheilung derselben vorzulesen, wobei es dem Praͤdikanten frei steht, sich gegen Ausstellungen zu vertheidigen und seine Ansicht zu rechtfertigen. Dann pflegen Alle, die der Predigt zugehoͤrt haben, muͤndlich ihre Urtheile und besonderen Bemerkungen abzugeben, und der Lehrer laͤßt es sich angelegen seyn, zuletzt Alles in einem Gesammt⸗Ausspruch uͤber die Predigt zusammen zu fassen; wie es uͤberhaupt sein Geschaͤft ist, zu berichtigen, zu erlaͤutern, mit ein⸗ ander zu verstaͤndigen. Alles geschieht mit der groͤßten Freundlich⸗ keit und Milde der Mitglieder; das Lob wird mit geziemender Maͤßigung, der Tadel mit gehoͤriger Bescheidenheit ausgesprochen.

In der Regel kommen die ordentlichen Mitglieder der Ge⸗ sellschaft Einmal im Halbjahre zur Predigt, und Einmal zur Hauptbeurtheilung einer anderen. Jederzeit aber sind die Geuͤbte⸗ ren bereit, die Prediger der Stadt in vorkommenden Nothfaͤllen mit ihrer Huͤlfe zu unterstuͤtzen. Was in den Versammlungen von Zeit etwa noch uͤbrig ist, wird zur Mittheilung von Meister⸗ und

uster⸗Stuͤcken der homiletischen Kunst, und zur freundlichen Un⸗ terredung uͤber Gegenstaͤnde, die den Prediger⸗Beru betreffen, an⸗ ewendet, so daß stets ein wahrer Gewinn fuͤr Geist und Herz und leben daraus erwaͤchset. Seit dem Jahre 18:6 sieht dieses Insti⸗ tut nun schon sehr viele seiner Zoͤglinge in wichtigen Aemtern, als Lehrer an Gymnasien, als Vorsteher von Schulen, als Erzieher oder als Prediger angestellt, und sie Alle preisen die Tage selig, die sie als Mitglieder desselben verlebt haben. So wird es von Jahr zu Jahr eine immer bedeutendere und segenreichere Pflanz⸗ Schule von Geistlichen, die es sich zum ernsten Bestreben gemacht haben, im wahren Sinne des Wortes, Evangelische zu heißen, und von der innigsten Dankbarkeit gegen den Mann beseelt sind, durch dessen liebevolle Berathung und Anweisung ihnen das rechte, hei⸗ lige Licht uͤber die Wuͤrde des Standes, dem sie sich gewidmet ha⸗ ben, aufgegangen ist. Das werden sie Alle, in den fernsten Thei⸗ len der Preußischen Monarchie, ja daruͤber hinaus verstreut, freu⸗ dig unterschreiben.

Kbnigsberg. In die (in No. 11 der St. Z. aufgenommene) Handels⸗Uebersicht haben sich, durch ein Versehen von hieraus, un⸗ ter dem Abschnitt, „Eingangt zwei Fehler bei den Positionen Nr. 2 ¶Bier“ und Nr. 22 „Wein“ eingeschlichen, und es muß statt dessen hdeißen: Bei dem Artikel Bier 1 Quart . . Beei dem Artikel

pr. 1822. pr. 1821 Minus. . . 621,830 120,304 68,474 11ö1,1“; 4/798 12,118 7,320. Marienwerder. Seit 50 Fahren Sitz des groͤßten Thei⸗ les der Landes⸗Kollegien fuͤr die Provinz West⸗Preußen, muß schon deshalb ein großes Wachsthum seiner Bevoͤlkerung darbie⸗ ten. Aber in gleichem Grade hat auch die Gelegenheit mitgewirkt: auf den Amts⸗ und Kirchen⸗Laͤndereien erblichen Besitz erlangen u koͤnnen, wodurch vorzuͤglich seit wieder hergestelltem Frieden, je Feldmark mit hunderten von Wohnungen bebaut worden ist. Die Resultate der verschiedenen Zaͤhlungen ergeben solches. Im J. 1775 enthielten die Stadt und ihre Doͤrfer nicht mebr als 2824 buͤrgerliche Bewohner; i. J. 1802 die Stadt und Vorstaͤdte 395 Haͤuser, mit 3956 Bewohnern (das Militair von etwa 200 Personen eingese loffen). Die staͤdtischen Dorfschaften und kleinen

Anlagen 1238 Haͤuser und 1057 Menschen. Die Amts⸗Feldmark

war f. J. 1792 nur erst von 152 Menschen in 17 Haͤusern be⸗ wohnt, welche sich bis zum Jahre 1801, nachdem zwei besondere Ortschaften entstanden, auf 288 Seelen in 36 Haͤusern vermehrt hatten. Die Zaͤhlung v. J. 1816 ergab fuͤr die 4 Dorf⸗Gemeinden, welche die Amts⸗Feldmark enthaͤlt, schon 133 Wohnhaͤuser und 894 Menschen; dagegen waren am Schlusse des Jahres 1822 vor⸗

Kirchen. Oeffentl. Privat⸗ Bewohner. in der Stadt und Gebaͤude. Wohnhaͤuser. iu den Vorstaͤdten 4790 auf der Amts⸗ 8 eldmark 2320

1 ½⅔

zusammen also in dem Bezirke der Stadt und ihrer Feldm 26 bffentliche Gebaͤude, 766 Privat⸗Wohnhaͤuser und 7110 9 wohner ern Standes. Die staͤdtischen Dorfschaften enthi ten: 2 oͤffentliche Gebaͤude, u. 144 Privat⸗Wohnhaͤuser mit 11.0 M. schen; der ganze Bezirk des Stadt⸗ und des Amts⸗Grundes rienwerder enthielt daher eine Volksmenge von 8230 Mensce also fast das dreifache derjenigen Zahl, welche vor 50 Jahren demselben lebte. Die Dorf⸗Gemeinde, welche den Namen An Vorwerk fuͤhrt, ist gegenwaͤrtig die groͤßeste im ganzen Regieruy Bezirke, indem sie 220 Wohn⸗Haͤuser und 1580 Seelen enthält Unter der Volksmenge befinden sich nach den Religiong⸗— haͤltnissen: b in der Stadt und den Vorstaͤdten 40⁰99 in den laͤndlichen 29 Die Zahl der Ehepaare ist 666 in der Stadt u. in den Vorstahe und 743 in den laͤndlichen Gemeinden. Dem Geschlechte waren: in der Stadt und den Vorstauͤdten 2261 maännliche 2529 weihliche Bewohner; auf der Feldmark 1697 maͤnnliche 1743 weibliche Bewohner.

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576 10h

biete noch mehrere Ortschaften begreift, wurden im Laufe 1822 = 102 Paare getraut, 640 Kinder, (340 Knaben und „91 N. E und 393 Menschen, (201 maͤnnliche, 192 weihle eerdigt. osen. Das, S. 1518. im Artikel Posen, erwaͤhnte Gut lowo des Hrn. v. Mycielski, auf welchem dieser die Wege mit 9 Baͤumen bepflanzt hat, liegt nicht auf der Poststraße von Posen Berlin, sondern auf der Handelsstraße von Dresden nach Bromte

Zaͤhlung der hiesigen Einwohner hat sich ergeben, daß die derselben, excl. der im aktiven Dienste stehenden Militatr⸗Perse 23,800, (154 mehr, als am Ende des Jahres 1821) betraͤgt. v. J. wurden uͤberhaupt 226 Paare getraut; geboren sind 4551 der maͤnnlichen Geschlechts, (89 uneheliche) und 433 Kinder n lichen Geschlechts (87 uneheliche); gestorben sind 439 Perse maͤnnlichen und Personen weiblichen Geschlechts. In dem hen Alter von 90 bis 99 Jahren sind 2 maͤnnliche und eine mwe⸗ che Person gestorben. Durch Selbstmord starben 7 und durch gl sfaͤlle 18 Personen, einschließlich 3 in der Oder gefunde 8 8 Se Menschen⸗Pocken haben sich seit d. J. 1814 nicht gezeigt. Tese. J. F. Schannat, der in der ersten Haͤlfte des rigen Jahrhunderts lebte, und von dem wir eine Geschichte Fulda und andere historische Werke besitzen, hat auch ein Ma seript uͤber die Eifel, unter dem Titel „Eitlia illustrata“ ausgearhe und hinterlassen, das hoͤchst wichtig fuͤr die Geschichte der Rhein⸗ Mosel⸗Lande und fuͤr die Eifel insbesondere. Es hat ur mehr Werth, als Schannat die reichen Archive von Blanken Hemmerod und andere benutzen konnte, die leider nun zer oder gar vernichtet sind. Der Landrath Baͤrsch zu Pruͤm diese Eiflia illustrata, ins Deutsche uͤbersetzt, auf Subseriy

herausgeben.

Der Prof. Pohl in Leipzig bringt folgende, zwar gnüglich evxprobte, noch wenig bekannte Methode in Erwäahnung, die erfrornen Kartoffeln nicht, von dem Verderben zu retten, sondern sie auch eben so wirthschaftlich als n frorne zu benutzen. Die Kartoffeln werden, sobald sie gänzlich aufgethaut durch den Druck einer Presse von der anhangenden Feuchtigkeit befreit, dann auf einen luftigen Boden, in Schuppen oder, noch schneller, in Vac oder Malzdarren getrocknet. In diesem Zustande können sie Jahre lang wahrt und zu jedem bei den Kartofseln gewöhnlichen Gebrauche, als si zum Branntweinbrennen, zu Mehle, und selbst zu Suppen, Klößen u. „. besorgt angewendet werden. Wem es an einer leicht zu behandelndench fehlt, kann sich dadurch eine solche verschaffen, daß er an eine feststehendeg oder einen andern festen Punkt einen etwa 3 Ellen langen schwachen Baumt oder eine dicke Stange und darunter einen Klotz bringt, worauf die Kang partienweise ausgedrückt werden. Da die unerwartete strenge Kalte viele toffeln angriff, so dürfte obiger Vorschlag gegenwärtig von Interesse seyn.

s kamen hier an sder Preis war proC aaeuReves anr iwaa Bennanareeswaeeen zu Lande zu Wasser, zu Lande Wisp. Schfl.] Wisp. Schfl.]Rthl.! Sg. Pf vg,.,.

Weitzen. 1 23]2

Roggen. 18 Große Gerste 102 6 8 Kleine Gerste 110 4 11

5 121 10 rbsen

axeacq camxsexfad Hentaag Rearef aaudl arrsass zu Woa Rthl. e

Vom 1. bis

Koͤnigliche Schauspiele. Donnerst. 6. Febr. Im Opernhause: Auf Hoͤchstes gehren: Heinrich der Vierte, erster Theil, Schauspiel Abtheilungen, von Shakspeare. . 1

Freit. 7. Febr. Im Opernhause: Die Vestalin, lyr⸗ Drama in 3 Abtheilungen, mit Tanz. Musik von Spoll Ballets von Telle.

Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung. EEWWW trüb, Frost. F. 27° 77 1½0 819 .strüb, Frost, dunstig⸗ M. 270 42†◻772 trüb, Frost.

A. 279 81¹° sternhell, Wolken, El

5. Febr. [F. 27* 92⁰° trüb, Schnee. M. 27° 659 trüͤb, Sonnenbl. Thalt

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S. 104 Artikel Liegnit, Z. 11 st. Striner l. Weil

—-— S. 142 S. 18 st. neue l. neun. 88 8 2 Redakteur Heu

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Evangelische. Kathol. Mennoniten. Israeln

Im Kirchspiele Marienwerder, welches ausser dem Stadt⸗

Stettin. Bei der am Schlusse des v. J. vorgenomm

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278 Stüͤück.

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Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruhet, am 19. Jan. dem jor Prinzen zu Wittgenstein Berleburg des 25sten f. Rgts., bei seinem Ausscheiden aus dem Dienste, den arakter als Oberst-Lieutenant beizulegen, den Rittmeister

rlaub des 5ten Ulanen⸗Rgts., zum Major zu befoͤrdern;

24. Jan. den Kapt. Sannow der 3ten Artill. Brig. zum ajor zu befoͤrdern.

Se. Maj. der Koͤnig haben dem Ackerwirth Johannes eschede, und dem Strohdecker George Nieder, zu Vel⸗ de im Arnsberger Regierungs⸗Bezirk, das Allgemeine Eh⸗ zeichen zweiter Klasse zu verleihen geruhet.

*

b. Im Bezirke der K. Reg. zu Aachen

für die kathol. Pfarrstelle zu Bergstein, der Vikar Hahn, ge⸗ nt Hanen, ernannt, der kathol. Huͤlfs⸗Pfarrer zu Murrin⸗ „Deremouchamps, in gleicher Eigenschaft nach Ligneuville, ttzt, fuͤr die kathol. Pfarr⸗Stelle zu Murringen, der Vikar docy als Huͤlfs⸗Pfarrer ernannt, und die kathol. Pfarrstelle Reuland, durch den zum Huͤlfs⸗Pfarrer ernannten Vikar Zanen

tzt woͤrden. . Im Bez. der K. Reg. zu Bromberg der als Physikus des Mogilnoschen Kreises interim. angestellte ktische Arzt, Dr. Leviseur zu Mogilno, in der gedachten nalitaͤt oͤrmlich bestallt worden. Im Bez. der K. Reg. zu Koͤln der kathol. Vikarius Bono zu Bergheimersdorf, als Huͤlfs⸗ rrer nach Morken, der kathol. Vikarius Buͤssen zu Juͤchen, huͤlfs⸗Pfarrer nach Glessen, der kathol. Vikarius Schieffer heil. Severin in Koͤln, als Huͤlfs⸗Pfarrer nach Suerdt, und kathol. Vikarius Byn zu Blatzheim, als Huͤlfs⸗Pfarrer nach denich versetzt worden. 8 Im Bez. der K. Regierung zu Liegnitz der Schul⸗Kollege Schade zu Goͤrlitz, zum evangel. Prediger ennersdorff ernannt worden. G Im Bez. der K. Reg. zu Magdeburg 6 der Prediger Ewald zu Proͤttlin, zum evangel. Prediger zu gern und Wenddorf, und der Rektor Behse zu Arneburg, zum igelischen Prediger zu Huy⸗Neinstedt ernannt worden. Im Bez. des K. Ob. Lds. Ger. zu Frankfurt hii dem zu Driesen, durch Vereinigung des Gerichts⸗Sprengels Stadtgerichtes zu Driesen mit dem des Justiz⸗Amtes, errichte⸗ Land⸗ und Stadtgerichte, der Stadtrichter Straßburg als d⸗ und Stadtgerichts⸗Direktor, der Justiz⸗Amts⸗Assessor Kirch⸗ als erster Assessor, der Kammergerichts⸗Referendarius Peter⸗ als zweiter Assessor, und der Justiz⸗Amts⸗Aktuarius Reitzsch zweiter Aktuarius und Salarien⸗Kassen⸗Rendant angestellt wor⸗ Der Syndikus Gottschalk zu Krossen, ist als Ober⸗Landes⸗ ichts⸗Referendarius bestaͤtigt worden. Bei dem K. Ld. Ger. zu Koͤln der Appellations ⸗Gerichts⸗Sekretair Giraud, zum Ober⸗ ichts Schreiber ernannt worden. Im Bez. des K. Ob. Lds. Ger. zu Magdeburg der Justiz⸗Rath Döring zum Direktor des Land⸗ und Stadt⸗ ichtes zu Burg, der Referendarius Ehrlich zum Justiz⸗Amt⸗ n bei den Justiz⸗Aemtern Altenplathow, Derben, Ferchland Jerichow ernannt; der Land⸗ und Stadtrichter Berendes Geehausen, in gleicher Eigenschaft nach Stendal, der Land⸗ und dtgerichts⸗Assessor Pomme zu Seehausen, nach Wanzleben ver⸗ der Assessor Zimmermann, von dem Rheinischen Appella⸗ s⸗Gerichtshofe in Koͤln, zum Assessor bei dem Ob. Lds. Ger. zu gdeburg, und bei demselben Gerichte die Auskultatoren Seyf⸗ t, Gerlach, Juͤngken, Eduard Gosler, Wilhelm Gos⸗ und Pabst zu Referendarien ernannt worden.

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8

Zeitungs⸗Nachrichten.

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sparis, 28. Jan. Der diesseitige Bothschafter in Madrid, 2 Lagarde, ist bereitz von seinem Posten abberufen. Die haßo perationen duͤrften indessen wegen der jetzigen schlechten Fanengeit der Wege, nicht vor dem Monate April beginnen;

ndsische, dem Ober⸗Befehl des Herzogs von Angouleme K.

rlin, Sonnabend den 8ten

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Februar 1823.

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H. unterzuordnende, 100,000 Mann starke Armee wird alsdann wahrscheinlich vorerst bis an den Ebro vorruͤcken und von dort aus nochmals die Annahme der in den Devpeschen der drei verbuͤnde⸗ ten Hoͤfe enthaltenen Bedingungen, wodurch allein dem Kriege vor⸗ gebeugt werden kann, zu bewirken suchen.

Die Deputirten⸗Kammer wird morgen ihre Geschaͤfte beginnen. Die erste Sitzung bietet nie ein besonderes Interesse dar, da sie bloß mit praͤparatorischen Arbeiten ausgefuͤllt wird; so werden z. B. vor Allem die Deputirten durch das Loos in neun Buͤreaus, wie solches durch die Charte angeordnet ist, getheilt. Die gesetzliche Zahl der Deputirten ist 430, sie reducirt sich indessen in diesem Au⸗ durch die doppelte Wahl von drei Deputirten und durch

en Tod von vier andern, auf 423. Jedes Buͤreau wird mithin aus 47 Mitgliedern bestehen. Zu der Verifikation der Vollmachten der neu gewaͤhlten Deputirten werden zwei Sitzungen hinreichen. Hierauf folgt die Anfertigung einer Liste von 5 dem Koͤnige vorzu⸗ schlagenden Kandidaten zur Praͤsidenten⸗Stelle, und die Ernennung von 4 Vice⸗Praͤsidenten und 4 Sekretairen. (Der bisherige Praͤ⸗ sident der zweiten Kammer, Hr. Ravez, wird uͤbermorgen hier er⸗ wartet.) Erst nach diesen vorlaͤufigen Operationen ernennt die Kammer eine Kommission zur Entwerfung einer Adresse an den Koͤnig, als Antwort auf die von Sr. Maj. gehaltenen Rede, worauf alsdann die eigentlichen Geschaͤfte beginnen.

Die Heil. Geist⸗Messe fand gestern in der Metropolitan⸗Kirche statt. Der Erzbischof von Paris hielt das Hochamt.

Die Officiere des 6öten Garde⸗Regiments gaben kuͤrzlich dem General Quesada ein Gastmahl, wobei dieser auf die Gesundheit Ludwigs XVIII., „des ersehnten Friedenstifters Spaniens“ trank. Aus Bayonne wird unterm gten gemeldet, daß man J. M. die Koͤnigin von Portugal daselbst mit jedem Tage erwarte; ein dortiger Kaufmann hat Ihr sein schoͤnes Landgut in St. Pierre d'Uruͤby bei Baͤyonne, zum Wohnsitz angeboten.

Der Deputirte des Departements des Calvados, Heéroult de Hottot, ist am 2osten d. M zu Caen mit Tode abgegangen. Er war Mitglied der rechten Seite.

29. Jan. Gestern Mittag um 12 Uhr, begaben sich Monsieur und die Herzoge von Angouleme und Orleans zu Sr. Mai., welche Sich um 1 Uhr zur feierlichen Eroͤffnung der Kammern erhoben. Das diplomatische Korps hatte sich eingefunden, mit Ausnahme des Her⸗ zogs v. S. Lorenzo, der bereits seine Paͤsse erhalten hatte, und des Engl. Bothschafters, Sir. Ch. Stuart (in dessen Wagen sich aber der Bothschafts⸗Sekretair und ein von Madrid gekommener Engl. Oberst befanden). Mit dem Kaiserl. Russ. Bothschafter war der Graf v. Bulgari und mit dem Kaiserl. Oesterr. der aus Ma⸗

Spanischen Hofe, Graf v. Brunetti.

Die Rede, mit welcher Se. Maj. die Kammern erdͤffneten, lautet wie folgt: 1

„Bei der Dauer der beiden letzten Sitzungen und der we⸗ nigen Muße, die sie die Eroͤffnung der allein die regelmaͤßige Festsetzung der Staats Ausgaben, ist eine Wohlthat, deren ganzen Werth Sie kennen, und Ich konnte daher, zur Bewahrung dieser Wohlthat, auf denselben Eifer von Ihrer Seite rechnen, dessen Ich zu deren Erlangung bedurft habe. Der innere Zustand des Reiches hat sich verbessert; die Justiz⸗Verwal⸗ tung, von den Geschwornen nach dem Gesetze ausgeuͤbt, und von den Gerichts⸗Personen weise und herzhaft geleitet, hat den durch die Hoffnung der Unbestraftheit herbei gefuͤhrten Komplotten und Empͤrungs⸗Versuchen ein Ziel gesteckt. Mit dem Heiligen Stuhle habe Ich die noͤthigen Vereinbarungen Behufs der Cirkumseription der neuen Dioͤcesen, deren Einfuͤhrung durch das Gesetz gebilligt ist, getroffen und beendigt. Alle Kirchen haben ihre Seelsorger er⸗ halten und die vollstaͤndig organisirte Franzoͤsische Geistlichkeit wird dazu beitragen, uns die Segnungen der Vorsehung zuzuwenden. Durch besondere Verordnungen habe Ich demjenigen, was die Sparsamkeit bei den Ausgaben und die Ordnung bei dem Rech⸗ nungs⸗Wesen erheischen, Gnnge geleistet. Meine Minister wer⸗ den der Sanktion des Gesetzes die Ausgabe⸗Rechnung fuͤr das Jahr 1821 unterwerfen; sie werden Ihnen die Berechnung der Ausga- ben und Einnahmen pro 1822, und einen nach den Beduͤrfnissen

und muthmaßlichen Huͤlfsquellen des Staats Etat pro

1824 vorlegen. Es geht aus diesen Aktenstuͤcken hervor, daß, nach Bestreitung aller Ausgaben, selbst derjenigen, welche die militairi⸗ schen Zuruͤstungen bisher noͤthig gemacht haben, wir das Etats⸗Jahr 1825 mit einem Ueberschusse von 40 Mill. des fuͤr dieses Jahr er⸗ oͤffneten Kredits, beginnen, und daß das Budget von 182 4 die Ba⸗ lance der Ausgabe mit der Einnahme darbietet, ohne dazu jenen Ueberschuß angreifen zu duͤrfen. Frankreich war Europa das Beispiel eines Wohlstandes schuldig, den die Voͤlker nur durch Ruͤckkehr zur Religion, zur Legitimitaͤt, zur Ordnung und wahren Freiheit erlan- gen koͤnnen. Dieses seltsame Beispiel, Frankreich bietet es heute dar.

ber die goͤttliche Gerechtigkeit willigt ein, daß, nachdem wir lange Zeit den uͤbrigen Nationen, die schrecklichen Folgen unserer innern Spaltungen bhaben empfinden lassen, wir selbst uns den Ge⸗ FeergeimseFetgeersries Lvereeschheh1111“ 8

drid hier eingetroffene bisherige Oesterreichische Geschaͤftstraͤger am 1 8

Ihnen gewaͤhrt haben, haͤtte Ich gewuͤnscht, gegenwaͤrtigen noch aussetzen zu koͤnnen;