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Den Bhagavad⸗Gita, ein Sanskrit⸗Gedicht, wird Ders. Mont. und Mittw. von 5 — 6 Uhr öͤffentlich erklaͤren.
Die Moallakag Amrus Benkelthum des Taglebiten, Ders. an denselben Tagen von 8 — 9 Uhr oͤffentlich.
Die Geschichte der mittleren und neueren Litte⸗ ratur wird Hr. Prof. Schmidt fuͤnfmal woͤchentlich von 11 — 12 Uhr. vortragen. V
Ders. wird oͤffentlich einige Deutsche Gedichte erklaͤren.
Das Niebelungenlied nach seiner Ausgabe wird Hr. ven in zwei Stunden woͤchentlich von 3 — 6 Uhr er⸗
en.
Hr. Lektor Franceson wird unentgeltlich erkluͤren: 1) Boi- leau's art poetique und einige Satyren oder poetische Episteln die⸗ ses Dichters, zweimal woͤchentlich von 3 — 4 Uhr. 2) Eine No⸗ velle des Luigi da Porta vom Tode des Romeo undder Ju⸗ lie, welche in der Chrestomathie seiner Italiaͤnischen Grammatik enthalten ist, einmal woͤchentlich von 3 — 4 Uhr.
Ders. erbietet sich ee Privatissimis im Franzoͤsischen, Italiaͤnischen und Spanischen, nach seinen Lehrbuͤchern in diesen Sprachen. 1 8
Hr. Lektor Dr. von Seymour wird mit der Erklaͤrung des Miltonischen Gedichtes (das verlorne Paradies) und der Er⸗ zählung der Geschichte von England fortfahren und uͤber die Englische Aussprache reden in drei noch zu bestimmenden Stunden unentgeltlich.
Ders. erbietet sich zum Privatunterricht im Englischen. Hr. Klein leitet den akademischen, Singechor fuͤr . enmusik, an welchem Studirende unentgeltlich Theil neh⸗
men koͤnnen, und erbietet sich zu Privatunterricht im Ge baß und Kontrapunkt. n Fechten und Voltigiren gieht
Unterricht im Fechtmeister Felmy. 8 ird auf der Kini Reiten wird auf der Koͤnigliche
Unterricht im
Oeffentliche gelehrte Anstalten.
Dire Kdonigl. Bibliothek ist zan Gebrauche der Studz taͤglich ossen. Die Sternwarte, der botanische Garten, daß tomische, zootomische und doolegtsche Museum, das Minernlt binet, die Sammlung chirurgischer Instrumente und Banze die Sammluung von Gypsabguͤssen und verschiedenen kunfte Merkwuͤrdigkeiten werden bei den Vorlesungen benutzt und zh von Studirenden, die sich gehoͤrigen Orts melden, besucht we „Die exegetischen Uebungen des theologischen; minars leitet Hr. Prof. Dr. Schleiermacher, die Kirgh und Dogmenhistorischen Uebungen leiten Hr. Prif Marheinecke und Hr. Prof. Dr. Neander. Im philologischen Seminar wird Hr. Prof. g. Mittw. und Sonnab. von 11 — 12 Uhr den Sophokles! nisch erklaren lassen und die uͤbrigen Uebungen der Mitz Sonnab. von 10 — 22 Uhr leiten. Hr. Dr. Buttmann, Mitglied der Akademie der Wisene ten, wird die Mitglieder des Seminars in der Auslegung io raz Mittw. u. Sonnab. von 9 — 10 Uhr uͤben. 8
chsel⸗ und Geld⸗Kourse. Drei Monat.
9 Ein E 8 Briefe. Geld. 8 575 e““
I“ Amsterdam Hamburg Berlin London. Mailand Wien effect. Augsburg St. Petersb. Frankfurt E11“ Bordeaux “ “ . 8
5 pCt. Kons. Jouiss. vom 22. Sept. 1822, geschlossen den 6. Maͤrz à 82 F. 30 C. Jouiss. vom 22. Maͤrz 1823 81 F. 30 C. 35 C. 81 F. 30 C. 40 C. 35 C. 40 C. 35 C. 30 C. 35 C. 25 C. 81 F. 81 F. 10 C. 5C. 81 F. — Bank⸗Aktien Jouiss. vom Jan. 1823 1470 F. — Stadt⸗Obligationen Jouiss. vom Ja⸗ nuar 1823 1220 F. 8
Hamburg, 11. Maͤrz. Amsterdam k. S. 104 ½ pCt., 2 Mon. 105 ⅞ pCt., zu lassen. — London k. S. 37 Schill. 6 Den., 2 Mon. 37 Schill. 3 Den., Briefe. — Paris 2 Mon. 26 Schill., Geld mit .. uͤber Kours. — Bordeaux 2 Mon. 25 2 Schill. — Kopenhagen k. S. 251 pCt. — Bres⸗ lau. 6 W. 40 ⅜˖ Schill., 2 Mon. zum not. Kours zu lassen. —
in 3 Abtheil. nach dem
b 1““ — Friedrichsd'or à 116 ½⅛ pCt. Briefe, 115 ¾ pCt. Gech. — Preuß. Praͤmien⸗Scheine à 71¼ pCt. zu haben, à 71 zu lassen. — Staats⸗Schuldscheine, à 103 pCt. Briefe, 4n pCt. Geld. — Preuß. Englische Anleihe von 1818 % pCt. ausgeboten, à 86 ½⅞ pCt. zu lassen. — Norweg. Nle zum Kourse von 150 pCt., à 88 pCt. Verkaͤufer. — . reichische 3pCtge Obligationen p. Cassa à 82½ pCt. zu haßa. Oesterr. Anleihe in Loosen à 100 Fl., ohne Umsatz.
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Koͤnigliche Schauspiele.
Sonnab. 15. Maͤrz. Im Schauspielhause: Die Hagil zen, Lustsp. in 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland. &
Pfeiffer: Margarethe.)
Sonnt. 16. Maͤrz. Franzoͤsischen. Ballets von Telle. Pertethch
Im Schauspielhause: Abtheil., von G. Hagemann. Kindermord, Lustsp. in 2 Abtheil., von L. Geyer.
Mont. 17. Maͤrz. Im Schauͤspielhause: Das oͤffen Geheimniß, Lustsp. in 3 Abtheil., nach Calderon und von Lembert. (Dlle. Pfeiffer: Bianka. Mad. Devrient: Hr. Freund: Vito.)
Mittw. 26. Maͤrz wird mit Allerhoͤchster Genehmi Sr. Maj. des Koͤniges, in der Garnison⸗Kirche eine A
Dor⸗
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Doppel⸗Papa, Pose w
rung des Oratoriums: von Ramler und Graun, unter guͤtiger Mitwirkung der
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Im Opernhause: Olimpia, große 0. Musik von Spunti
Hierauf der Bethlehemicl
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RKewaik des ATages. Der bisherige Friedens⸗Richter zu Wollstein, Justiz⸗Rath
gittwer, ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Landgerichte Meseritz und Notarius publicus im
Großherzogthume Po⸗
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Bekanntmachung. 8
Vom 1. April d. J. an, wird eine taͤgliche Personen⸗ hnell-Post zwischen Berlin und Magdeburg in Gang ge⸗
welche aus Berlin jeden Abend um 6 Uhr abgeht, in Magdeburg jeden Vormittag gegen 11 Uhr an⸗ mt, aus Magdeburg jeden Nachmittag um 2 Uhr ab⸗ t, und in Berlin jeden Morgen um 7 Uhr ankommt. emitreisende Person kann 30 Pfund Gepaͤck frei mit⸗ en, fuͤr das Mehrgewicht wird die Paͤckerei⸗Taxe ent⸗ et. Die Effekten der Reisenden muͤssen in Mantelsaͤcken, kisen oder aͤhnlichen Behaͤltern verpackt seyn; Koffers den nicht angenommen. Fuͤr einen Platz im Wagen ist Sgr., und fuͤr einen Platz auf dem unverdeckten Bocke gr. pro Meile zu entrichten. An Wagenmeister, Po⸗
bestellt worden.
ans und sonstige Post⸗Unterbedienten ist nichts zu be⸗
ex. De Wagen bestehen in ganz verdeckten, sehr bequem ein⸗ oten, auf Druckfedern ruhenden Kutschen. Berlin, den 1zten Maͤrz 1823. “ General⸗Post⸗Amt.
Nagler.
6
Bei der am 13. und 14. d. M. geschehenen Ziehung der Klasse 47ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie, siel der Haupt⸗
vinn von 5000 Rthlrn. auf Nr. 51,102; 2 Gewinne zu
zung eroͤffnete der Praͤsident um halb 2 Uhr mit der Erkläͤrung, 8
daß ihm eine von 60 Mitgliedern der Kammer unterzeichnete Pro⸗ testation gegen die Ausstoßung des Hrn. Manuel zugestellt worden sey. Die rechte Seite begehrte, sogleich daruͤber zur Tagesord⸗ nung zu schreiten, die Linke dagegen verlangte die Verlesung der Protestation — Hr. Dudon: „Erlauben Sie mir, meine Herren, Ihnen die Gruͤnde zu entwickeln, aus welchen ich mich diesem Verlangen widersetze; Gruͤnde, die unstreitig den Beifall der Opposition haben werden, da zwei oder drei Mitglieder derselhen sie zu einer Zeit selbst vorgebracht haben, die unserem Gedaͤchtnisse noch nicht entruͤckt ist: ich meine die beruͤhmte Protestation von 256 Mitgliedern (etwa der dritte Theil) der National⸗Versamm⸗ lung, gegen die Abschaffung des Adels.“ (Bewegung auf der Bank, wo die Herren von Lameth und von La Fayette sitzen.) „Was be⸗ schloß man damals auf diese Protestation? Die National⸗Ver⸗ sammlung erklaͤrte nicht nur, daß sie selbige als eine Beleidigung fuͤr sich ansehe, sondern sie erließ sogar ein Gesetz (im Jul. 1791), wonach Jeder, der in der Fo’ge wieder gegen die, von der Mafo⸗ ritaͤt angenommenen Maßregeln protestiren wuͤrde, als seines Am⸗ tes entlassen angesehen werden solle.“ (Beifall zur Rechten. Ver⸗ legenheit zur Linken. Die Färn. Dupont, Bignon u. A. „Wenn es nur darauf ankommt; wir danken ab, wenn man uns nicht ge⸗ recht wird!“ Hr. von Argenson: „Es giebt keine Kammer mehr!“ Hr. Demargay: „Die Berathung ist nicht frei; wir stimmen nicht mehr mit!“ Herr Dudon fuhr fort:) „Es ist in der That der Grundsatz aller berathschlagenden Versammlungen, bei welchen die Stimmen⸗Mehrheit entscheidet, daß die Majoritaͤt fuͤr die Mino⸗ ritaͤt mit, Gesetze giebt. So lange die Berathung noch offen ist, bleibt es der Minoritaͤt unbenommen, sich aller und jeder Beweis⸗ Gruͤnde zu bedienen, um ihrer Meinung den Sieg zu verschaffen; sobald aber die Majoritaͤt entschieden hat, wird ihre Entscheidung ein Gesetz fuͤr Alle ohne Ausnahme, und eine Protestation der Mi⸗ noritaͤt kann dann nur noch als eine Auffoderung zum Aufruhr, und als ein Mittel, Gesetzlosigkeit einzufuͤhren, betrachtet werden.“
Der Graf Foy bestand gleichwohl auf die Verlesung der Pro⸗ testation. „Hat die Majoritaͤt das Recht,“ rief er aus, „besonders bei den gegenwaͤrtigen ernsten Zeitlaͤuften, die Minoritaͤt mit ei⸗ ner so schnoͤden Geringschaͤtzung zu behandeln? Nein, meine Herren, die Minoritaͤt hat auch ihre Rechte; sie sind in die Charte, in die Herzen aller Franzosen, in das der tapfern National⸗Garde ein⸗
gegraben, die gestern ein so schoͤnes Beispiel ihrer Achtung fuͤr die
Wien in effectiv 6 W. 150 ⅜ pCt., — Prag in effectiv 6 W. 250¾˖ pCt., Briefe. — Augsburg 6 W. 149 ½ pCt., — Frank⸗ furt 6 W. 149 ¾ pCt., 2 Mon. mit uͤber not. Kours zu lassen. — Leipzig z. M. 150 pCt. — Diskonto 3 pCt.
Louisd'or 11 Mrk. 3 Schill., zu haben und zu lassen. Gold al marco 103 ⅞ Schill., zu haben und zu lassen. Daͤn. Grob Kourant 125 ½ pEt. — Hamb. Grob Kourant 125 ⅔ pCt. — Neue ¾ Stuͤcke fuͤr voll 30½ pCt. — 1 Schil⸗ ling⸗Stuͤcke 27 ⅞˖ und 28 ¾ pCt. — Fein Silber 27 Mrk. 10 Schill., — Silber in Sorten 13 L. 5 G. a 14 L. 9 G. 27 Mrk. 10 Schill., — Preußische Muͤnze 27 Mrk. 5 Schill., zu lassen. 8
Preuß. Praͤmienscheine, pr. kont. à 200 Mrk. Bko. zu haben, à 199 Mrk. Bko. zu lassen; pr. ult. Jul. à 204 Mrk. Bko. Briefe, à 203 ⅔ Mrk. Bko. Geld.
Preuß. Engl. Anleihe v. 1818 pr. kont. 78½ 79 ⅞ pCt., — Preuß. Engl. Anleihe v. 1822 pr. kont. 77 77½ pCt., auf 3 Mon. 77.. 77 ½⅞ pCt., Geld und Briefe.
Norweg. Anleihe a 5 pCt., bei Gebruͤder Benecke, à 85 pCt. zu haben. — Desgl. à 6 pCt. bei Hambro u. Sohn, à 92 pCt. ohne Umgang.
Daͤn. Anleihe, erste Abtheil. à 6 pCt. Zinsen, desgl. à 5 pCt., zweite desgl. 5pCtige, ohne Umsatz.
Däan. Engl. Anleihe in Pfd. Sterl. à 37 Schill. 4 Den. ohne Umsatz, in Bko. Mrk. 76 ½. 77 ½ pCt., zu 76 ¾ etwas gemacht.
Oesterr. Metalliques, pr. kont. 77. 77 ⅞ pCt., auf 3Z Mon. 76 ½. 77¾ pCt., — Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. 850 855 pCt., pr. ult. April 350 860 pCt., ohne Umsatz.
Berlin, 14. Maͤrz. London 3 Mon. à 7 Rthlr. 52 Gr. Briefe, 5 Gr. Geld. — Hamburg 2 Mon. à 1548 pCt. be⸗ zahlt⸗ sehr begehrt. — Amsterdam 2 Mon. à 148 ¾ pCt., zu haben. — Paris 2 Mon. à 65 pCt., Briefe. — Augsburg 2 Mon. à 104 ½ pCt., ausgeboten. — Frankfurt a. M. 2 Mon. à 104 ½ pCt., — Wien in 20 Pr. 2 Mon. à 103 ¼ pCt., Briefe. — St. Petersburg 3 Wochen à 28 ⅛ pCt., Trassenten; auf 3
—
nigl. Saͤnger und Saͤngerinnen, so wie des Chor⸗Perse Rthlrn. fielen auf Nr. 7541 und 51,671; 3 Gewinne der Koͤnigl. Oper, zum Besten des Pensions⸗Fonds fuͤr ooo Rthlrn. auf Nr. 19,323. 20,947 und 41,264; 4 Ge⸗ wen und Waisen verstorbener Mitglieder der Koͤnigl. Kwebhne zu 500 Rthlrn. auf Nr. 45,450. 46,642. 48,791 und
Mon. Zeit à 29 pCt. Briefe. — Diskonto à 3 pCt. Geld.
statt finden. Einlaß⸗Karten à 10 Sgr., deren Verkauf, so mil der Text⸗Buͤcher à 2½ Sgr., vom
Bluchhaͤndler 1 8s und Friedrich⸗-Straßen⸗Ecke, Kaufmann Mundt, am Alexander⸗Platze,
Kunsthaͤndler Wittich, Jaͤger⸗ und Wall⸗Straßen⸗
Kastellan Adler, im Schauspielhause,
Kastellan Sattler, im Opernhause, Logen⸗Meister Lehmann, im Billet⸗Verkauf⸗
Dorotheen⸗Straße No. 11. gefaͤllig uͤbernommen ist, sind von Montag den 17ten⸗ haben.
Der Anfang der Musik ist Nachmittags halb 4 Uhe
Praͤses und Komité der Stiftung fuͤr Witwen und X
b des Koͤniglichen Orchesters.
Graf Bruͤhl. F. L. Seidel. G. A. Schneider. F.
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7
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung 4 äͤrz A. 2929 732 [W. strüb, angenehm. Maͤrz F. 28° 3 ½ 81¹9 N. O. trüb, dunstig.
1 M. 28° 4 ½ 710 N. strüb. 1115* 735 [N. strüb, etwas Regen 14. Maͤrz F. 28°9 52 730 N. W. trüb, dunstig.
8 M.26° 67 492 [W. strüb, angenehm.
S. 298 Z. 41, 48 und 50 st. Perry l. Parry.
—
Die Gazzetta di Venezia ist am 13. Maͤrz nicht angekom
Redakteur H
258; 5 Gewinne zu 250 Rthlrn. auf Nr. 1623. 17,252.
80. 35,992 und 46,969; 10 Gewinne zu 150 Rthlrn. Nr. 2670. 3414. 4000. 16,817. 45,602. 50,639. 52,831.
Hrn. Kantor Bauer, Neue Friedrich⸗Straße Nr. 46, p/9. 62,463 und 70,049. Die kleineren Gewinne von 70 Dunker und Humblot, Franzäͤssühirn. an, sind aus den gedruckten Gewinn⸗Listen bei den
erie⸗Einnehmern zu ersehen. Die Ziehung der 4ten Klasse
er Lotterie ist auf den 17. 18. und 19. April d. J. fest⸗
Berlin, den 15ten Maͤrz 1823. W Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direktion.
Ungekommen: Der General⸗Major und Kommandeur der Favalerie⸗Brigade, v. d. Marwitz, von Frankfurt a. d. O. Dar Kaiserl. Oesterreichsche Kabinets⸗Kourier Meyer, von 2
Abgereist: Der Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsche Ka⸗ ts⸗Minister, Freiherr v. Plessen, nach Schwerin.
Der General⸗Maior und Kommandeur der 7ten Kavalerie⸗ bade, von Sohr, nach Magdeburg.
Der Regierungs⸗Chef⸗Praͤsident von Motz, nach Magdeburg. Der Koͤniglich Franzoͤsische Chargé d'affaires am hiesigen Hofe, I Roger de Caur, ais Kourier nach Paris.
Der Kaiserl. Oesterreichsche Legations⸗Sekretair, Baron von W. e4*“
3 8 8
Zeitung s⸗Nachrichten. öI1““ 1
— 8
Paris, 8. Maͤrz. Deputirten⸗Kamme r. Sitzungen
15. und 6. Maͤrz.
mn 5ten waren alle Zugaͤnge zum Sitzungs⸗Saale mit ver⸗
ien Posten besetzt, und die Ehrenwache im Palais Bourbon
verdoppelt, um jeden Versuch des Herrn Manuel, gewaltsam heimlich in igen, zu vereiteln. Die Siz⸗
Unverletzbarkeit der Deputirten gegeben hat. Nein, meine Herren,
Frankreich, die Charte, die Freiheit sind unverloren, so lange mein Vaterland noch solche Buͤrger in sich schließt.“— 1 Der Praͤsident ließ jetzt uͤber die Frage, ob die Protestation
vorgelesen werden solle, abstimmen. „Bedenken Sie,“ rief ihm Hr.
Demargay zu, „daß der Tag der Gerechtigkeit uͤber kurz oder lang erscheint.“ (Lautes Gelaͤchter) „„Herr Demaͤrgay kann sich, trotz dieser Drohung uͤberzeugt halten,““ erwiederte Hr. Ravez, „„daß ich mich von meinen Amtsverrichtungen nie werde abschrecken las⸗
sen, selbige vielmehr stets mit Ruhe und Festigkeit erfuͤllen werde.“"„
Die Kammer verwarf hierauf die begehrte Verlesung. Alsbald verließ die ganze linke Seite, bis auf etwa 18 Deputirte, den Saal; das linke Centrum blieb unbeweglich sitzen. Es sollte nunmehr die Diskussion uͤber den verlangten Kredit der z00 Millionen fort:⸗ gesetzt werden; der Praͤsident rief zu diesem Behufe mehrere Mit⸗ glieder der Opposition auf; allein diese weigerten sich zu sprechen⸗ so daß die Berathung als beendigt angesehen werden konnte, und nur noch uͤbrig blieb, das Résumé des Bericht⸗Erstatters, Hrn. von Martignac, zu hoͤren. Dieser hielt hierauf eine Rede, die auf die ganze Versammlung einen mehr oder minder tiefen Eindruck machte, und worin er unter andern auch die Aeußerung eines Mit⸗ gliedes der linken Seite widerlegte, der gesagt: „Wir wollen nicht unser Blut fuͤr den Triumph der absoluten Gewalt verspruͤtzen; wir wollen nicht die Schaffote der Inquisttion wieder aufrichten helfen!“ — „Und wer von uns,“ rief Hr. von Martignae, „kann dies wollen? Heißt Anarchie bekaͤmpfen, die absolute Gewalt ver⸗ theidigen? Giebt es keine Mittel zwischen diesen beiden Extremen? Die Inquisttion, dieses Gericht ist nicht mehr, was es sonst war; ihre Urtheile sind heute von einem sanften und friedlichen Geiste diktirt.“ (Murren zur Linken) „Die Toleranz offenbart sich in ihren Ausspruͤchen, die im Allgemeinen mit der Schwere des Verbrechens in keinem Verhaͤltnisse stehen.“ (Abermalige Unterbre⸗ chung) „Ueberdies aber wuͤrden die, in Frankreich von der Reue⸗ rungssucht erzeugten Truͤbsale, die Inquisitton hinlaͤnglich recht⸗ fertigen. (Stimmen zur Linken: Wie kann man sfolche Spra⸗ chen fuͤhren!) „Nicht ich spreche so; ich wiederhole bloß eine Stele aus dem Wegweiser durch Spanien, einer Schrift des PHun. 18,Se „(eines der Haͤupter der Opposition). — Lautes Ge-
Unmittelbar nach der Rede des Hrn. von Martignae wurden die einzelnen drei Artikel des vorliegenden Gesetz Entwurfes von der Kammer angenommen. Der Graf Sebastiant, der einen Zu-. sat zum ersten Artikel in Vorschlag gebracht hatte, weigerte ch, hn zu entwickeln, und erklaͤrte, daß er uͤberhaupt an keiner Dis⸗