1823 / 34 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Nlatze versebtt.

Gemenge, ohne die Fäaͤlle zu zaͤhlen, wo sich bereits die Bauern von den Kossaͤthen getrennt, oder 3 4 Wirthe sich zwar von der Gemeinde abgesondert haben, aber einstweilen unter sich im Ge⸗

mmenge geblieben sind.

49 Wirthe haben bereits ihre Gebaͤude auf ihre Acker⸗Plainen versetzt, und Se. Maj. der Koͤnig haben, zur Befoͤrderung zweier schwierigen Separatonen, Allerhoͤchstselbst mittels Kabtnets⸗Ordre vom 27. Jul. 1822, einem Bauer in Barstkow 400 Rthlr, und ei⸗ ne Krenzlin 350 Rthlr., zur Versetzung derselben zu schenken

Gemeinschaftliche Benutzung eines Grundstuͤckes durch Be⸗ wohner verschiedener Oerter findet (außer der Aufhuͤtung in den ier. Forsten) fast nirgend mehr statt. 8 uch bei den 7 Staͤdten haben schon bedeutende Separationen theils statt gehabt, theils sind sie im vollen Gange. 18 Acker⸗Buͤr⸗ ger haben sich spezteh separirt, und 5 derselben haben ihre Ge⸗ paͤude nach ihren Acker⸗Plainen versetzt. G Die wohlthaͤtigen Folgen dieser großen Umaͤnderungen werden ohne Graͤnzen seyn, sobald nur jeder Landwirth mit seiner neuen Fiefisgtanns⸗ die allerdings nicht ohne Muͤhe und Kosten ist, fertig yn wird. Indessen kann man schon jetzt nachstehendes guͤnstiges Resultat an⸗ geben: Seit einigen Jahren sind 274 neue eigenthuͤmliche Stellen von verschiedener Groͤße entstanden, ohne die alten Stellen zu rechnen, die durch mehrere Landes verstaͤrkt worden sind. Baustel⸗ len werden fortdauernd gesucht und der Morgen zu 250 bis 400 1 5 bezahlt, da anderer Acker nur zu 25 bis 80 Rthlr. bezahlt wird.

Der Viehstand hat sich seit 1817 bedeutend vermehrt, naͤmlich

wenn man 2 Stuͤck Jungvieh als ein Haupt rechnet) um 285 Haupt Rindvieh, 25/724 Schaagfe, 1142 Ziegen. Weit wichtiger aber ist dessen bessere innere Zusammensetzung, indem der Zugvieh⸗ Stand sich vermindert und das Nutzvieh sich vermehrt hat. .“ Seit 1819 sind 1469 Graspferde und 8 460 Ochsen zusammas 1989 Stück. 1“ sen worden, und 2666 kraͤftige Stallpferde an ihre Stelle 4 e 1 Insbesondere sind in dem verflossenen Jahre 1822 685 Graspferde 359 Zugochsen 8 8 zusammen 944 Stücchk— X“ 1 8 eschafft worden, ünd es werden nur 519 Stallpferde dafuͤr ge⸗ Das Nutzvieh aber hat sich seit 1817 (wenn man 10 Schaafe und 4 Ziegen einem Haupte Groß⸗Vieh gleich rechnet) um 4662 ““ darunter besonders im Jahre 1822 um 1038 Haupt ermehrt. 3 Auch ergehet aus den eingezogenen Nachrichten, daß diese Um⸗ oÄnderungen nicht durch unsicheren Ankauf, sondern durch eigene Zuzucht erfolgt sind.

Von den Gewerben werden nur nachstehende angefuͤhrt:

In den 7 Städten Auf d. platt. Lande

enthaltend der enthaltend 3 der 6““ x Jbn

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Wh .. Bierbrauer. Ftellcher Schuhmacher. Tischler und kleine ööö--- Material⸗Haͤndler. ... Schnitt⸗ u. Ellen⸗Waaren⸗Haͤndler Branntweinbrennereien ieʒe.... Rademacher.... Schmiede. Zimmer⸗Gesellen Mitt Gewerbe⸗Scheinen zum Hausi⸗ 8 ren sind versehen . . . . . . 151 Ferner sind seit etwa 0 Jahren auf dem Schmieden, theils außerhalb der Doͤrfer, theils auf

Im ganzen Kreise waren Muͤhlen⸗Werke bis 1810 vorhanden: Seitdem sind neu entstanden: Wasser⸗Muͤhlen 3 1 Windmuͤhlen. 29 8 31 Schneide⸗Muͤhlen 1

FSgohmuͤhlen...

Walkmuͤhlen Wasser⸗Oelmuͤhlen Roß⸗Oelmuͤhlen b u“ 4 Außer dieser bedeutenden Vermehrung der Muͤhlen sind noch zu 14 Windmuͤhlen die Konsense theils nachgesucht, theils schon ertheilt worden, und werden groͤßtentheils im Jahre 1823 erbaut werden. Fuͤr die Baustellen dazu werden, mit Ruͤcksicht auf die Gegend, theils bis 700 Rthlr. baar bezahlt, theils bis 30 Rthlr. jaͤhrlicher Kanon erlegt. 1b Ferner besinden sich noch uͤber 100 Handmuͤhlen in den Doͤr⸗ fern, auf denen Gruͤtze und auch Schroot bereitet wird. Im J. 1822 sind Feuersbruͤnste zum Ausbruch gekommen 8 Föö6868

auf dem platten Lande 6 eäscherten Gebaude sind iedoch noch nicht saͤmmtli

Holzarbeiter

4 platten Lande 20 Feuer⸗sichere

ellt. r⸗Spruͤtzen sind vorhanden: in den 7 Staͤdten. 3 auf dem platten Lande B“ 8 zusammen 140 Stuͤck, und insbesondere sind im Jahre 2821 auf dem platten Lande 30 neue Feuer⸗Spruͤtzen angeschafft worden, indessen betraͤgt dies doch nur 42 Spruͤtze auf eine geographische Quadrat⸗Meile. Seit 1817 sind in alten ehengebliebenen Gebaͤuden, an feuer⸗ gefaͤhrlichen hoͤlzernen Schornsteinen fortgeschafft:

20

350

Gedruckt bei Hayn.

1

williger als vorher, so wie die vermehrte Zahl der Fann ka eb &

sellen zeigt, daß überhaupt mehr auf massiven Bau gehalten e Staͤdter und Landmann bestreben sich, die Wege zu verbeg .

Nicht nur die nmieisten Landstraßen, sondern auch die Kommug 8. EFre

, 4

tions⸗Wege, sind nach und nach grade gelegt, und a63 B5080N00P0. voei an deüne

fast saͤmmtlich von Feldsteinen, darauf erbaut worden. 8 Belh 1“ 1 Um sandige Wege fester zu machen, werden Chaussec,

Lehm angelegt und zwischen Hohenofen und Siemersdorf,

durch gemeinschaftlches Wirken, eine Chaussee von Kupfer⸗En 9.

ken zu Stande gebracht. Die Gemeinde in Menz hat 8

130 Ruthen, und die kleine, nur Ochsen haltende Gemeinze

ow, 558 Ruthen Feldstein⸗Pflaster zur Festmachung des En

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Vom 12. bis 14. Maͤrz

kamen hier an sber Preis war pro Cg

————ö— zu Lande zu Wasserz zu Lande zu Wag (Wigp. Schg. Wisp. Schft. IRthl. Sg. Pf. Rthl. e. 136 1 1 [27 [11 42— 1 21 2 105 1 93 12 1 7]6 1 1

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2 12 26 11] Wechsel⸗ un V 8 5s 8 EE111“ Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Großherzogli Hamburg, 14. Maͤrz. Amsterdam k. S. 104 ½ Flazcklenburgs⸗Schwerinschen Reise⸗Marschal von Buch, den 2 82hen v 8 S. 37 er 42 Da gthen Adler⸗Orden zweiter Klasse zu verleihen geruhet. M hill. Den,, mehr Briefe wie Geld. h0. Se. K. Maj. haben den Geh. Ober⸗Finanz⸗Rath von 3 b 1 ou. Se. K. Maj. haben den Geh. er⸗Finanz⸗Rath v 8.88 ie efenac GeIen= Kapenhagen 62. 220p gstede ee des Staats⸗Rathes Allergnaͤdigst Gres c E11“ Mhernennen geruhet. v Se zu 8 Schill. Geld. MESe. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Gutsbesitzer Gottlob pCt. u.“ Briefe 8. ITI“ W. ß Hohberg zu Goglau —4 Schweidnitz, die Kammer⸗ 8SS 5 W. 149 ½ 7, Ahn⸗Wuͤrde zu ertheilen geruhet. Mon. zum not. Kours Krankl 1 2 5 899 Ct. 48 Mor K lassen. Frankfurt 6 W. 8 Des Koͤniges Majestaͤt haben den bisherigen Assessor der pECt., don. zum not. Kours zu haben und zu lassen 8 6“ 8 Leipzig z. M. 150 pCt. Diskonto 5 pCt., Briefe. „Bau⸗Deputation, Ober⸗Bau⸗Rath Schmidt, zum Ge⸗ Louisd'or 11 Mrk. 3 Schill., zu haben 1 Ober⸗Bau⸗Rath Allergnaͤdigst zu ernennen, und das marco 102½ . 4 Schill., zu haben Ab zu lassen 8 ut daruͤber Allerhoͤchsteigenhaͤndig zu vollziehen geruhet. S 126% pEt. Hamb. Grob 8 2 ae Feh 55 ver 11“ pCt. Neue ¾ Stuͤcke fuͤr voll 30 pCt. Fh und Amelang, und dem Muͤhlen⸗Wageme Woyke, Stuͤcke 27 und 275 pCt. 8 Fein Mrk. 188 ger hiesigen Muͤhlen⸗Verwaltung, das Allgemeine Ehren⸗ Silber in Sorten 13 L. 5 G. à 14 26. 9 G. e Ir en zweiter Klasse zu verleihen geruhet. 10 Schill., Preußische Muͤnze 27 Mrk. 5 Schill., za cse Des Koͤniges Majestaͤt haben den bisherigen Justiz⸗Amt⸗ Preuß. Praͤmienscheine, à 199 Mrk. Bko. sehr gat büpn Philipp Wilhelm Garzke, so wie den bisherigen lassen. (S. 318, im Berliner Kours⸗Berichte vom 1 adtrihter Eduard Ferdinand Gisevius zu Heilsberg, und Maͤrz, sind aus Versehen die Praͤmienscheine mit den St her⸗Landes⸗Gerichts⸗Referendarien Zoch, Hi nk und Schuldscheinen verwechselt worden. zfe, zu Raͤthen bei dem Fuͤrstbischoͤflich⸗ Ermlaͤndischen bech ) zu 9 82* Preuß. Engl. Anleihe v. 1818 pr. kont. 79 ½ . 80 f woigtei⸗Gerichte zu Heilsberg zu ernennen geruhet. * Freae Engl. Anleihe v. 1822 pr. kont. 77 . 77½ FSa.: de 5 ohne Umsatz. 4 K* b 1u11“ Norweg. Anleihe à 5 pCt., bei Ge Vom 1. April d. J. an, wird eine taͤgliche Personen⸗ 83 pCt. zu haben 2n zu lasgen. 78 B.He.. nee n6 nell⸗Post zwischen Berlin und Magdeburg in Gang ge⸗ bro u. Sohn, nach dem Erscheinen, à 91 pCt ü⸗ welche aus Berlin jeden Abend um 6 Uhr abgeht, Daͤn. Anleihe, erste Abtheil 88 pCt Zinse b Se in Magdeburg jeden Vormittag gegen 11 Uhr an⸗ 5 pCt., ohne Umsatz; zweite desgl 5p Eti e 82 88 nt, aus Magdeburg jeden Nachmittag um 2 Uhr ab⸗ 11“ 6; . ge 79 80 p̃Ct., üae. in v veen Morges nn Srhr⸗ 7b Daͤn. Engl. Anleihe in Pfd. -. à Schi emitreisende Person kann 30 Pf Gepaͤck fre . in Bko. Mrke 76 768 H Schill. 4 2 men, fuͤr das Mehrgewicht wird die Paͤckerei⸗ Taxe ent⸗ Oesterr. Loose à 25̃0 Fl. pr. kont. 93.931 pC Ft. Die Effekten der Reisenden muͤssen in Mantelsäͤcken, April 93 93 ¾ pCt.; Metalliques pr. Fa. 8* 2. isen oder aͤhnlichen Behaͤltern verpackt seyn; Koffers 3 Mon. 77 77 ½ pCt., Wier 2 B F JKenen p 1 den nicht angenommen. Fuͤr einen Platz im Wagen ist 855 860 pCt. wenig Umsatz ““ tien pr. a Sgr., und fuͤr einen Platz auf dem unverdeckten Bocke 8 8 1 Far. pro Meile zu entrichten. An Wagenmeister, Po⸗ 1 gr. 1 ve ins und sonstige Post⸗Unterbedienten ist nichts zu be⸗ en. b Die Wagen bestehen in ganz verdeckten, sehr bequem ein⸗

hteten, auf Druckfedern ruhenden Kutschen.

Weitzen. Roggen.. Große Gerste Kleine Gerste Hafer . Erbsen.

EVW Schauspiele. Dienst. 18. Maͤrz. Im Opernhause: Die Zauberst Oper in 2 Abtheil., Musik von Mozart (Hr Kur 298 5 Mozart. . Fuͤrst, alBerlin, den 13ten Maͤrz 1823. ng’ Hoftheater zu Hannover: Sarastro, als 2; Generait⸗ Post⸗Amt. 18 Mittw. 19. Maͤrz. Im Opernhause: Die eifersuctiltz g. g 8 Frau, Lustsp. in 2 Abtheil., von Kotzebue. Hierauf: Anh Koͤnigin von Golkonda, großes Ballet in 3 Abtheil., von Ds 5te Stuͤck der Gesetz⸗Sammlung, welches heute mer. Musik von C. Blum. Fuͤr das Koͤnigl. Schaufhhpegeben wird, enthaͤlt: unter 1 eingerichtet vom Koͤnigl. Solotaͤnzer Hr. Hoguet. Nr. 783. die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom zrsten v. M., betreffend das Verfahren bei, auf admini⸗

Donnerst. 20. Maͤrz. Im Schauspielhause. Zum eff b 1 8 male: Der Fuͤrst und der Buͤrger, Drama in 3 Abtze strativem Wege, erfolgenden Dienst⸗Entlassungen der

von E. v. Houwald. Hierauf: Die Komoͤdie 71 Civil⸗Beamten; reife, Lustsp. in 1 Aufzuge. 8 1 Nr. 784. die Allerhoͤchste Verordnung wegen Aufhe⸗ 6 löPööP bung der militairischen Strafverwandlung und uͤber

das kuͤnftige Strafverfahren gegen beurlaubte Land⸗ wehrmaͤnner, zur Kriegsreserve entlassener und der

Trrainsoldaten; vom 2esten v. M., und

Nr. 785. die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre von demsel⸗ ben Tage, betreffend die Anwendung der vorbemerk⸗ ten Allerhoͤchsten Verordnung.

Berlin, den 2osten Maͤrz 1823. Debits⸗Komtoir fuͤr die Gesetz⸗Sammlung.

Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung. 5 32. 8 N. W. trüb, Sternblicke.

2 O. Frost, hell, dunstig. . (Sonnenblicke, trüb. sternklar. 1 etwas Schneegestöb. tl Sonne, Wolken, angench strüb, Sternblicke. hell, neblich, Frost.

10

1““ bFtantkfurt ist 8 1 8 1. 8n Sofi zolk,, angenn, in gleicher Eigenschaft nach Franfurt versetzt, und de üae ir⸗ 8 8 dat der Melgematlt Horlitz, zum Kondukteur bestellt; Redakteur Haßu Liegnitz, der Pfarrer Boͤhmer zu Kollm, zum Pastor kbangelischen Kirche zu Arnsdorf; hua Magdeburg, der Ober Prediger Pfeffer zu Acken, zum 6“

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1

evangel. Pfarrer zu Eggersdorf, u. der Prediger⸗Adjunkt Winter, zum evangel. Prediger in Ausleben und Ottleben; 1

zu Marienwerder, der Pfarrer Moͤller in Leistenau, zum evangel. Pfarrer in Loͤbau und Reumark;

zu Oppeln, der Lokolist Jarosch in Klein⸗Schimmnitz, zum kathol. Pfarrer in Proskau, und der Kaplan Hauptstock in Nams⸗ lau, zum kathol. Pfarr⸗Administrator in Brinnitz ernannt worden.

Im Bez. des K. Ob. Ldsger. *

zu Frankfurt, ist der Referendarius Wolffram, als erster Aktuarius bei dem Land⸗ und Stadt⸗Gericht zu Driesen angestellt, und die Auskultatoren Kaßmann, Brescius und Moͤrs, zu Referendarien befoͤrdert; 1

zu Glogau, der Ober⸗Landes⸗Gerichts⸗ und Pupillen⸗Rath Michaͤelis, zum Justiz⸗Kommissarius und Notarius publicus er-⸗-

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8 114*“ itungs⸗Nachrichten. I“ 13ZZZ1A14“ Paris, 10. Maͤrz. Deputirten⸗ Kammer. Sitzung v. 3. Marz. 1G 1 Auch in dieser Sitzung waren nur 8 Deputirte des linken Centrums, und 7 der aͤußersten Linken zugegen. Die Herren von Foucault und von Berbis statteten Bericht uͤber verschiedene Bitt⸗ Schriften ab, wovon jedoch nur wenige den Ministerien uͤberwiesen wurden, da die Kammer uͤber den groͤßten Theil derselben zur Ta⸗ gesordnung zu schreiten sich veranlaßt fand. Unter diesen befan⸗ den sich auch die Vorstellungen mehrerer in Ste. Pélagie, Schul⸗ den halber verhafteter Individuen, die auf Abschaffung des koͤr⸗ perlichen Gerichtszwanges antrugen. Aehnliche Gesuche waren fruͤ⸗ her schon oͤfters bei der Kammer eingegangen. Der Graf von Marcellus und Herr Hyde de Neuville unterstuͤtzten sie diesmal aus allgemeinen Ruͤcksichten auf die Menschlichkeit. Der koͤrper⸗ liche Gerichtszwang, aͤußerten sie, sey lediglich zur Sicherstellung des Handels eingefuͤhrt worden; diesem komme er aber weniger zu statten als dem Heere der Wucherer, dieser Geißel der Gesell⸗ schaft, das sich mit dem Blute der Armen maͤste, und mit deren sauer erworbenen Unterhalt Schaͤtze auf Schaͤtze anhaͤufe; diese Maͤnner ohne alles Gefuͤhl seyen es hauptsaͤchlich, die den Gatten der Gattin, den Vater seinen Kindern entrissen, und mit ihnen die Gefaͤngnisse anfuͤllten; zum Beweise diene, daß sich unter den in diesem Augenblicke in Ste. Pelagie verhafteten 240 bis 250 Indi⸗ viduen, nur 15 Kaufleute befaͤnden; der Rest bestehe groͤßtentheils aus Unvorsichtigen, die der Mangel, mitunter aber auch wohl die strafbaren Kunstgriffe der Wucherer, zur Ausstellung von Wechseln verleitet haͤtten, die sie sich spaͤter außer Stande gesehen, zu hono- riren; es sey daher dringend erfoderlich, denjenigen Theil deee Gesetzgebung, der den koͤrperlichen Gerichtszwang betreffe, und dessen Maͤngel schon laͤngst erkannt worden, einer voͤlligen Reform zu unterwerfen, was am besten werde erzielt werden, wenn man die der Kammer eingereichten Bittschriften, dem Großsiegel⸗Be⸗ wahrer uͤberweise. Ganz entgegengesetzter Eäetnen war dage⸗ en Hr. Bazire; dieser behauptete, daß der im Interesse des Han⸗ els eingefuͤhrte koͤrperliche Gerichtszwang in der Regel nur un redliche Schuldner treffe, die auch haͤufig die laͤngste gesetzliche Dauer desselben (5 Jahre) ruhig absaͤßen, und nachher ihren Glaͤu⸗ bigern nicht ferner ve seyen; Letztere allein seyen daher zu beklagen; Jedermann wisse nur zu gut, daß in Ste. Pelagie haͤuftg

glaͤnzende Feste gegeben wuͤrden. Diese letztere Behauptung be⸗ stritt Hr. Hyde de Neuville; die Kammer schritt gleichwohl, jedoch nur mittels schwacher Majoritaͤt, nach dem Antrage der Kommis. sion zur Tagesordnung; die wenigen anwesenden Mitglieder des linken Centrums stimmten bei dieser Gelegenheit wieder mit. Hr. Syrieis de Mayrinhae stattete demnaͤchst den Bericht der, mit der Pruͤfung des Gesetz⸗Entwurfes in Betreff des definitiven Rech⸗ nungs⸗Abschlusses des Jahres 1821 beschaͤftigt gewesenen Kommis⸗ sion ab. Er ging waͤhrend seines dreistuͤndigen Vortrages in die kleinsten Details dieser Rechnung ein; der interessanteste Punkt, den er beruͤhrte, betraf die zum gaͤnzlichen inneren Ausbau des neuen Opernhauses, auf den Etat des Ministeriums des Inneren ausgeworfene. Summe von 755,000 Fr. „Dieser Gegenstand 2 sagte er, „hat zu einer weitlaͤuftigen Diskussion unter den Mit⸗ gliedern Ihrer Kommssion Anlaß gegeben. Die Ermordung eines von Frankreich tief betrauerten Prinzen machte den Bau eines neuen Opernhauses nothwendig. Dieser wurde am g9. Aug. 1820 angeordnet, und dazu die Summe von 9009,090 Fr. angewiesen. In der Sitzung des Jahres 1821 begehrte die Regierung aber cei⸗ sen Kredit von 1,300,000 Fr. der inzwischen nicht die Sanktion des Gesetzes erhielt, da der Ramen⸗Aufruf eine unzulaͤngliche An⸗