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I nicht ausd nern, and Nefen davon; und ehe andere uch nicht ausdauern, u efe z * vaß Nauch kam, waren alle drei Maͤdchen von der Flamme be⸗ schaͤbigt, und vom Rauch erstickt. 8 Koblenz. Die Poltzei⸗Gendarmerie im hiesigen Regierungs⸗ Bezirke hat sich im v. J. sehr thaͤtig bewiesen, und die Zufrieden⸗ heit der Kreis⸗Behoͤrden, so wie der K. Regierung mit Recht er⸗ worben. Ob sie gleich nur aus 3 Wachtmeistern, 31 reitenden und 14 Fuß⸗Gendarmen besteht, so hat dieselbe dennoch folgende Dienste verrichtet. 11,302 Tag⸗ u. Nacht⸗Patrouillen; 3¹84 Transporte und Korrespondenzen *); 114 Erecutions⸗Kommando'’s; 128 Post⸗Kom⸗ mando’s; 820 Arrestationen; 781 L Anzeigen; 11 entdeckte Zoll⸗ und Forst⸗Kontraventionen; 6 ost⸗Kontraventionen. Hierun⸗ fer ist der Dienst bei den Assisen⸗Gerichten, die Vorfuͤhrung der Gefangenen vor die Untersuchungs⸗Richter ꝛc. nicht mit einbe⸗
“ f th hat der b Der verstorbene Pfarrer Schorn zu Rupperath Sch 8 n. 8 1. Köln. unter dem Beding vermacht, daß die Zinsen davon dem dofizen Schullehrer fuͤr den Unterricht ar⸗ “ ind lt werden sollen. 1 8 2* Fnn tehften Pr. Der vor Kurzem im ehrenden Anden⸗ ken seiner Mitbuͤrger verstorbene Stadt⸗ Justiz⸗Rath Johannsen hat in seinem Testamente, ein Kapital von 4000 Thalern zu einer Witwen⸗Stiftung in der Art bestimmt, daß die Zinsen dieses Ka⸗ pitals jährlich unter vier Witwen vertheilt werden sollen, die nach dem Abgange der, vom Erb⸗Lasser selbst ernannten Beneficianten, an Witwen aus den Familten Feggler und Johannsen, in Erman⸗ gelung solcher Familien⸗Berechtigten aber⸗ an Witwen und Offi⸗ eianten des hiesigen Stadtgerichtes, und endlich an Witwen hiesi⸗ ger Kaufleute aus der Altstadt, die nicht 300 Thaler jaͤhrliches Eintommen haben, vertheilt werden sollen. — Die Vorsteher der beiden klinischen Anstalten bei der hiesigen Hochschule, Professor und Doktor Elsner und der Medieinal⸗Rath und Professor Dr. Unger, haben sich bereit erklaͤrt, jeden durch den Biß von tollen Thieren wasserscheu gewordenen Kranken, in diese Anstalten zur Behand⸗ lung aufzunehmen, und demselben die noͤthige aärztliche Huͤlfe nebst Unterhalt⸗ und Pflege in besonders hier getroffenen Einrichtungen zu gewaͤhren. 8 8 G. 288 der St. Z. erwaͤhnte, jetzt Fraͤnkelsche Tuchfabrik zu Warschau, ist nicht die einzige, in welcher der ganze Fabrika⸗ tions⸗Prozeß unter einem Dache verrichtet wird. Auch Koͤnigsberg erfreut sich einer solchen Anstalt. Seit 6 Jahren besitzt der hiesige Tuchbereiter, Assessor Lubbe in der Synagogen⸗Straße, eine Tuch⸗ Fabrik, wo die Wolle von der Waͤsche, bis zur Faͤrbe⸗Apretur und Fresse unter einem Dache verarbeitet wird. Ist sie auch nicht von dem Umfange, wie die in Warschau, so ist sie doch bedeutend, da die Fabrik⸗Gebaͤude dem Besitzer 35,000 Thlr. und die Maschine⸗ rien und mechanischen Werkzeuge 15,000 Thlr. kosten. Diese An⸗ lage ist nicht nur, weil sie die erste und einzige in der Provinz Preußen ist, sondern auch deshalb schaͤtꝛbar, weil ihre Bewegungen
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dem Hospitale daselbst
1 390 Delbruͤck 200 Rthlr. vermacht. Ein Unbekannter hat der Armen⸗ Kasse zu Rietberg 100 Rthlr. und die Rentmeister Grundhoff zu
Im Febr. wurden im hiesigen Reg. Bez. nur drei laͤndliche
Wohnungen durch Feuer zerstoͤrt. 1 Muͤnster. Die verstorbene Jungfrau Hoͤlscher, hat dem hie⸗
Legat von 100 Rthlrn. Kour. vermacht. . „ Posen, 27. Maͤrz. Der ehemalige Fuͤrst Erzbischof von Gne⸗
sen, Graf Razynski, ist am 19. v. M. in Galizien in der Gegen
von Tarnow, 82 Jahr alt, mit Tode abgegangen.
Am 10. d. M. starb, vom Schlage geruͤhrt, auf seinem Gut⸗ Targowa⸗Gorka im Schrodaer Kreise, der General⸗Lieutenamh Kosinski in einem Alter von 53 Jahren.
Die Frau v. Malczewska zu Swierczyn hat a) fuͤr den se⸗ desmaligen Propst bei der dortigen Pfarrkirche 3000 Fl. und b)
00 Fl. verschrieben. “
I“ Der Verein zur Befbrderung des Gartenbaues in versammelt sich Sonntag am 6. d. M., Mittags 12 Uhr, in seine
ewoͤhnlichen Lokale zu Neu⸗Schoͤneberg. Berlin 1. Apr. 1823. * 8 9 “ Ludolff, Direktor.
88
Urihersicht ⸗
ü g 8 des Resultats der Kompagnie⸗Geschaͤfte nach Port⸗au mit den Schiffen Triton, Lucie und Concordia.
Bis zum 7. December 1822 in Port⸗au⸗Prince verkauft.
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1 ½⅔ der jeder
zu Unkosten.
Provenuͤ,
acht, Zoll und und Quantum des Gewinnes in Dollars. Procentemn.
pagnie notirt ist, Gewinn nach
chern der Kom⸗ Rthlr. Pr. Kour
den Doll.
Netto Fr aller
Einkaufs⸗Betrag, wie er auf den Buͤ⸗
Fnach Abzug
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An Wollwaaren. Doll ⸗Leinenwaaren * Baumw. Waaren s Papier. Kurz⸗Waaren. Quincaillerie Seidenwaaren Eisenwaaren.
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i ch thierische oder Elementar⸗Kraft, sondern durch Men⸗ Seehe e nnn L Menge von eingebornen Ar⸗ eschaͤftigung und Brot giebt. 8 —
EEE i. J. 1525 den D. Briesmann hieher ge⸗ sandt, der am 27. September die erste evangelische Predigt in der Domkirche hielt. In demselben Jahre wurde auch im Loöͤbenicht, von Sebastian v. d. Heyde, und in der Altstadt, von Jagenteufel, welcher zur evangelischen Kirche uͤbergetreten war, besonders aber von D. Amandus am 29. Nov 1523 (es soll der erste Advent⸗ Sonntag gewesen seyn) die evangelischen Wahrheiten von der Kan⸗ zel verkuͤndigt. Koͤnigsberg be 8 be S
Reformations⸗Feste, die „ ten von dem zweiten Reforn F CCq768
7 agister Lilienthal haben, 1723 m eesan, das 2ocjahrige Reformations⸗ Jubelfest. Drei hundert Jahre also sind bald verflossen, daß das Licht des Evangeliums in unserem Vaterlande aufgegangen ist, und der 3oojaͤhrigen Reforma⸗ tions⸗Jubelfeier, die am ersten Advent⸗Sonntage dieses Jahres stattsnden wird, sehen gewiß alle Evangelische freudig entgegen.
2*Liegnitz. Die zu Hirschberg verstorbene Witwe Glogner, hat der evangel. Kirche daselbst 500 Rthlr., und der verstorbene Land⸗ schafts⸗Direktor von Czettritz und Neuhaus auf Kolbnitz, der evan⸗ gel. Friedens⸗Kirche vor Jauer 100 Rthlr., der evangel. Kirche zu
onradsdorf 300 89 87 simhen sn. Kolbnitz 200, und denen
zu Sei rf ebenfalls 200 Rthlr. legirt. e ge;. 8 85 In Halberstadt ist das Beduͤrfniß gefuͤhlt worden, fuͤr Soͤhne, die in die Jahre der Schulfaͤhigkeit treten, ehe sie in eine hoͤhere gelehrte oder Buͤrger⸗Schule aufgenommen werden koͤnnen, eine Anstalt zu errichten, in welcher dieselben die erste Bildung erhalten, ohne diejenigen Elementar⸗Schulen besu⸗
Ischen zu muͤssen, welche, wegen der zu großen Anzahl und der zu fehr verschiedenen haͤuslichen Erziehung ihrer Schuͤler, das nicht leisten koönnen, was von den hoͤheren Staͤnden fuͤr ihre Kinder ge⸗
fodert wird. Mit Errichtung einer solchen Anstalt ist man gegen⸗ waͤrtig beschaͤftigt, und hofft sie bald zu Stande zu bringen.
—½. Das Soolbad beim Gradirwerke Elmen, 2 Meilen von immer mehr besucht. Im verflossenen Sommer sind 3600 unentgeltlich an Arme und
Mi en Porden, 11131 naiche. 15 ekannt in die Knappschaft⸗Kasse der Koͤnigl. Saline zu oͤne⸗ eck fließt, betrug 2610 Rthlr. 4 Gr. Es fehlte dabei auch nicht
an solchen Gaͤsten, welche zum Vergnuͤgen hieher kamen, denn an
ee; Gesellschafts⸗Tagen zaͤhlte man 200 Wagen allein beim großen Gasthofe, ohne diejenigen, die in der Stadt Salze, oder in
den uͤbrigen Gasthoͤfen ausspannten. Der jetzige Wirth im großen Gasthofe hat durch den Bau des schoͤnen Salons einen Vereinigungspunkt zum geselligen Vergnuͤgen geschaffen, durch das
eue Logis⸗Haus seine Zimmer auf 50 vermehrt und zugleich fuͤr hinlaͤngliche Stallung und Wagen⸗Remisen gesorgt. Auch vermehrt sich mit jedem Jahre die Zahl der bequemen Wohnungen in dem nahen Doͤrschen Alte⸗Salz; so sind im Verlauf des vorigen Som⸗ mers daselbst drei neue Haͤuser gebauet worden, und ein viertes
ist der Vollendung nahe. 9 1 1
Minden. Der zu Halle verstorbene Amtsschreiber Huͤlsmann hat dem dortigen Armen⸗Fond 100 Rthlr. und der verstorbene
Gutsbesitzer Wiesmann zu Delbruͤck den Armen des Kirchspiels
*) Unter Korrespondenz wird das regelmäßige Reiten oder Marschiren an bestiiumten Tagen von einem Etapen Orte zum anderen, um Gefangene zu
uberbringen oder abzuholen, veestanden.
2
Huͤten 3 * Lederwaaren ⸗Glaswaaren
Total Doll.]
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den Doll. zu 12½ 8 Pr. Kour.. (Rthlr.) 115282 145507 50225 1 Elberfeld, im Maͤrz 1823. u
C. C. Becher, Sub⸗Direktor der Rheinisch⸗Westindischen Kompagte
Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonoͤs⸗Kourse.
Hamburg, 28. Maͤrz. Festtag und kein notirter Kours. Am sterdam 2 Mon. war zu 105 pCt. gefragt. — London Geld und fl 2 Mon. 37 Schill. 2 Den. zu bedingen. — Paris begehrt und fil 2 Mon. zu 26 bis 2622 Schill. Kaͤufer. — Auf Spanien, Portug⸗ und Italien kein Umsatz. — Breslau zu 40 ½ ⅞ Schill. gewechselt. Fuͤr teutsche Valuten Geld: Wien 20r. zu 150¼ pCt.; Augsbmn zu 140 ¼ pCt.; Frankfurt zu 150 pSCt. — Gold 103 ⅞ Schill. Louisd'or 11 Mrk. 3 ¾ Schill. — Silber 27 Mrk. 10½ Schill. In Staats⸗Papieren ist nichts umgegangen. I1“
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Koͤnigliche Schauspiele. g
Deienst. 1. April. Im Opernhause. Auf Allerhoͤchsten Befäh Die Vestalin, lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, mit Tanz; 1. dem Franz. uͤbersetzt von C. Herklots. Musik von Spontini. B. lets von Telle. 8 1b 16 Mittw. 2. April. Im Opernhause: Auf Begehren: Precig Schausp. mit Gesang und Tanz, in 4 Abtheilungen, vom Koͤmi Schauspieler P. A. Wolff. Musik von C. M. v. Weber. (M. Debvrient: Preciosga.) 1 Donnerst. Z. April. Im Opernhause: Der Puls, Lustsp. il Abtheil’, von Babo. Hierauf zum erstenmale wiederholt: Schweitzer⸗Milchmaͤdchen, pantom. Ballet in 2 Abthl. Musik Gyrowetz. Fuͤr das Koͤnigl. Schauspiel eingerichtet vom Kaist Koͤnigl. Balletmeister Hrn. Titus. (Hr. Titus den Herzog.)
2
Meteorologische Beobachtungen.
Barometer Therm. Hygr./ Wind Witterung. ö6 8686 S. heitet, angenehm. F. 282 2½* 910 Q. sheiter, Nachtfrost, Reis M. 28° 3 4729 S. shell, laue Luft. A. 28° 3 640 S. hehk, angenehnt. .F. 280° 2 ½ 79°9 S. M-28° 3 36* S. A. 292 37 600 S. 882 2½ 70°0 O. M.28° 27 37° S.
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hell, düne Wolk., laue g sternklarx. 5 hell, düste Wolken, Reit⸗ hsl., düne Wolk./ Wd./ 5
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Gedruckt bei Hayn.
nicht angekommen
Reedakteur He
aes.
Wewelsburg zu verschiedenen milden Zwecken 25 Rthlr. geschenkt
sigen Klemens⸗Hospital, zur Aufnahme weiblicher Kranken, einyu
ver auch keine Reduktion der Central⸗Verwaltungs⸗Kosten vor,
lches Vertrauen der Kammer von selbst durch moͤglichste Ein⸗
hell, dünne Wolken, 9
lannten Kommission, in den 5 Jahren 1815 — 19 laͤhrlich uͤber
Iingungen, unter welchen dem Hrn. Anisson⸗Dupeiron das In⸗
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Der Justiz⸗Kommissarius Friedrich Wilhelm Ferdinand hehrens in Gardelegen, ist zugleich zum Notarius publicus Departement des Ober-Landes⸗Gerichts zu Magdeburg stellt worden. Die Doktoren der Philosophie Meinecke und Kaul⸗ aß in Halle, sind zu außerordentlichen Professoren in der hilosophischen Fakultaͤt der dasigen vereinigten Universitaͤt er⸗
E1““ ““ 8 Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Koͤln, ist der Kand. Molly zum evangel. Prediger in
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stitut uͤbergeben worden war, zu erhoͤhen. Bald klagte dieser aber wieder, bei diesen Bedingungen nicht bestehen zu koͤnnen; es wurde daher abermals eine Kommission niedergesetzt, nesche die Beschwerden des Direktors zwar als guͤltig anerkannte, spaͤter aber auf hoͤheren Befehl, einen Plan su einer ganz neuen Organisation des Insti⸗ tuts vorlegte, der, wie jetzt Hr. v. Bourrienne außerte, naͤchstens in Ausfuͤhrung kommen soll, und wodurch die Erhaltung desselben ge⸗ sichert und dem Schatze ein bedeutender Ertrag zugewendet werden wird, ohne den Privat⸗Buchdruckereien Eintrag zu thun. „Das Ministerium der Auswaͤrtigen Angelegenhei⸗ ten erfodert 7,815 000 Fr.) 25000 Fr. also weniger, als im lau⸗ fenden Jahre. Der Bericht⸗Erstatter bemerkte dabei, daß von allen diplomatischen Agenten, die Franzoͤsischen am schlechtesten bezahlt seyen; um ihre Lage zu verbessern, schlug er vor, fuͤr saͤmmtliche Gesandtschaften im Auslande, an dem Orte, wo sie residiren, ein meublirtes Hotel fuͤr Rechnung der Regierung anzukaufen.
Das Ministerium des Inneren verlangt 115 Millionen, 2,1357532 Fr. mehr, als fuͤr 1823. Es befinden sich darunter
sosbach, und der Pfarr⸗Verwalter Dahl zu Wermelskirchen, zum thol. Pfarrer in Engelskirchen; zun Oppeln, der Pfarr⸗Verwalter Schubert in Zembowitz mn kathol. Pfarrer daselbst ernannt worden. ““ Beil dem Koͤnigl. Kammer⸗Gerichte zu Berlin8⸗ der Auskuͤltator Plank zum Referendarius befoͤrdert worden. Im Bezirke des Koͤnigl. Ob. Landesger. zu Muͤnster der Justiz⸗Kommissarius Funke beim Land⸗ und Stadt⸗ sericht zu Luͤdinghausen, in gleicher Eigenschaft bei obigem Ge⸗ hhte, der Aufkuͤltator Ludorf II. zum Referendarius ernannt d der Hof⸗Gerichts⸗Aecessist Freusberg zu Arnsberg als Nefe⸗ darius nach Muͤnster versetzt worden. 88 Im Bez. des Koͤnigl. Ob. Berg⸗Amts zu Halle der Berg⸗Schreiber Lindig jun. zum Assessor bei dem Henne⸗ gg Keustaͤdter Berg⸗Amte zu Suhl befoͤrdert worden. 8
Angekommen: Der General⸗Major und Kommandeur der een Kavalerie⸗Brigade, von Sohr, von Magdeburg. Abgereist: Der bisherige Koͤniglich Großbritannische außer⸗ dentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen ofe, Rose, nach London. 8-
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Z eitungs⸗Nachrich
ggans9, 24. Maͤrz. Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom n Maͤrz. . In dieser Sitzung, welche uͤbrigens, wie die vorhergehenden, efast gaͤnzliche Leere zur Linken darbot, statteten die Hrn. von burrienne und Planelli de Lavalette, die Kommissions⸗Berichte er das Ausgabe⸗ und Einnahme⸗Budget fuͤr 1824 ab. Ersteres räͤgt ungefaͤhr 395 Mill. Fr., mithin ungefaͤhr 3 Mill. weniger, in den Jahren 1822 und 182z. Hr. v. Bourrienne aͤußerte, daß, un man gleichwohl jene Summe noch uͤbermaͤßig finden sollte, die hhauld lediglich der Revolution und der Katastrophe der hundert ge beizumessen sey, zwei Begebenheiten, deren verderbliche Fol⸗ Frankreich noch lange empfinden werde. „Demungeachtet,“
25/700/000 Fr. fuͤr die Geistlichkeit und 2,775/000 Fr. fuͤr den oͤf⸗ fentlichen Unterricht. Die erstere Summe fand der Bericht⸗Erstat⸗ ter nur gering, die letztere dagegen sehr bedeutend, weshalb er an die Worte des Herrn Syrieis de Mayrinhac erinnerte, daß eine solche Verschwendung nur einen nicht zu befriedigenden Ehrgeiz erzeuge, und die Gesellschaft mit einer Masse Halb⸗Gelehrter bereichere, die spaͤter Anstellung und Besoldung verlangten, und nichts als Scrib⸗ ler (folliculaires) abgaͤben. Dagegen schlug er vor, die Gestuͤte bes⸗ ser als bisher auszustatten, da die fuͤr die Remonte der Kavalerie in diesem Jahre erforderlichen zooo Pferde zur Haͤlfte aus dem Auslande haͤtten bezogen werden muͤssen. . Das Kriegs ⸗Ministerium fodert die Summe von 194/203/000 Fr., mithin 4,509,o0n0 mehr, als fuͤr das laufende Fahr. v. Bourrienne trug darauf an, diesen Mehr⸗Betrag zu reichen. “ Das Marine⸗Ministerium verlangt 65 Mill.; die Kom⸗
mission will diese Summe indessen um 3 Mill. vermindert wissen.
Das Finanz⸗Ministerium ist mit 98,385,500 Fr. ange⸗ setzt. Es befinden sich darunter 2,3800,000 Fr. fuͤr die Ausgaben der beiden Kammern, die anfangs durch Inskriptionen von Ren⸗ ten in das große Buch ersetzt, jetzt aber, nach dem Antrage der Kommission, auf dem Etat des Finanz⸗Ministeriums beibehalten werden sollen, ein Vorschlag, zu welchem der Graf v. Villsle bereits seine Einwilligung gegeben hat. Fuͤr die Muͤnze ist 1 Mill. ausgewor⸗ fen, vorzuͤglich um die bisherigen unfoͤrmlichen Kupferstuͤcke, deren Gepraͤge noch an die Zeiten der Revolution erinnert, umzuschmelzen. Die General⸗Muͤnz⸗Verwaltung hat nachgewiesen, daß seit beinahe 100 Jahren (1726) ᷑hber 1000 Millionen 6 Liyvresstuͤcke, und 123 Millionen 3 Livresstuͤcke geschlagen, und davon bis zum 2. Jan. 1823 etwa 640 Millionen umgeschmolzen worden sind.
Nach allen, von der Kommission vorgeschlagenen Reduktionen
stellt sich das Budget pro 1824, statt der von der Regierung ver⸗
langten 903,770,014 Fr., auf 896,028,559 Fr. Nach dem Berichte des Hrn. Bourrienne, welcher an 2 Stunden dauerte, stattete Hr. Planelli de Lavalette den seinigen uͤber die Einnahme ab; er be⸗ hauptete, daß dieselbe sich nur in dem unwahrscheinlichen Falle vermindern wuͤrde, wenn der Krieg laͤnger als ein Jahr dauern sollte, wo alsdann der Ertrag der indirekten Steuern minder er⸗ giebig ausfallen duͤrfte, als er in dem Budget angesetzt ist. Letzteres schließt mit 909,9 5/,536 Fr. ab;z die Ausgaben betragen 8906,028,559 bleibt reiner Ueberschuß 13,914,977 Fr. “ II1I1qmq Die Berathungen uͤber diesen Gegenstand werden am 31. d⸗ M. beginnen. Es haben sich 12 Deputirte fuͤr und 8 gegen den
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hte er hinzu, „laͤßt sich nicht laͤugnen, daß wir uns alljaͤhrlich hr einem guten Finanz⸗Systeme naͤhern. Wir verdanken diese ttschritte lediglich der regelmaͤßigen Bekanntmachung der Jah⸗ „Rechnung und der Oeffentlichkeit der Berathurgen uͤber das bewilligende Budget. Die Kommission schlaͤgt daher der Kam⸗
ot etwa, weil sie glaubt, daß hier keine Ersparnisse mehr zu machen en, sondern weil sie sich uͤberzeugt haͤlt, daß die Minister ein
uͤnkung rechtfertigen werden.“ Der Bericht⸗Erstatter ging hier⸗ die einzelnen Ministerien durch.
Das Justiz⸗Ministerium verlangt 18,445,459, mithin r Fr. mehr, als fuͤr 1823. Die unter diesem Ministerium hode Koͤnigl. Buchdruckerei gab von Seiten des Hrn. v. Bour⸗ heh zu einer weitlaͤuftigen Erklaͤrung uͤber die Organisation dos nstituts Anlaß. Es wurde von 1793 bis ultimo 1814 fuͤr esherrliche Rechnung verwaltet, vom 1. Januar 1815 ab aber, Hrn. Anisson⸗Hupeiron, der demselben auch noch jetzt vorsteht, er gewissen Bedingungen fuͤr seine Rechnung uͤbergeben. Die⸗ hatte dabei, nach Aöschätzung einer eigens zu diesem Behufe
000 Fr. verdient, welches die natuͤrliche Veranlassung gab, die
Gesetz⸗Entwurf einschreiben lassen. Letztere sind die Herren von la Bourdonnaye, von Vaublanc, Leroux du Chatelet, von Bou⸗ ville, Hyde de Neuville, Leclere de Beaulieu, Pavy und Delhorme.
Durch außerordentliche Gelegenheit sind hier Nachrichten aus Madrid vom z17ten eingetroffen. Die Kortes haben nun⸗ mehr beschlossen, daß der Koͤnig am 2osten nach Sevilla abreisen solle; man befuͤrchtete deshalb Unruhen auf den 9ten. Ein Korps von 2500 Mann mit 2 Kanonen soll dem Monarchen zur Bedek⸗ kung dienen; dennoch zweifelt man, daß es der herrschenden Partet gelingen werde, Ihn gluͤcklich nach Sevilla zu schaffen, da der Weg dorthin durch zahlreiche Royalisten⸗Korps besetzt gehalten wird, die Alles anzuwenden scheinen, um ihren Koͤnig zu befreien. In dem Koͤnigreiche Valeneia ist eine allgemeine Insurrektion ausgebrochen; auch Estremadura soll zu den Waffen gegriffen haben. Die Kortes werden noch einige Tage nach der Abreise Sr. Maj. in Madrid verweilen, und dann wahrscheinlich ihr Heil in der Flucht suchen. Der in der Hauptstadt eingetroffene General Gr. Abisbal vereinigt alle Gewalt in sich, und uͤbt eine Art von Diktatur aus. Alle Ge⸗- fangene, die in seine Haͤnde fallen, hat er gedroht erschießen zu lassen. Das Haus des Deputirten Bertran de Lys ist durchsucht worden; man hat mehrere Waffen darin gefunden. Alles kuͤndigt eine nahe bevorstehende Krisis an, denn Schrecken und Verwirrung
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sind aufs hoͤchste gestiegen. Nach den Madrider Journalen vom