nannte er eine Schmach fuͤr die Gesellschaft; von den Kosten fuͤr den ehemaligen Sanitaͤts⸗Kordon behauptete er, daß man sie ganz haͤtte sparen koͤnnen; das Gelbe Fieber, das er naͤher beobachtet, sey, uͤber den Ort hinaus, wo es ausgebrochen, eben so wenig an⸗ steckend, als das gewoͤhnliche Fieber; alle Aerzte haͤtten davon bis⸗ 4 her eine ganz falsche Ansicht gehabt und unterhalten; es gebe nur eeine ansteckende Krankheit in Spanien, und dies sey die Anarchie, zu deren Bekaͤmpfung man indessen ganz anderer Mittel als eines Sg⸗ nitaͤts⸗Kordons und Observations⸗Heeres beduͤrfe. Hr. Hyde de Neuville verwarf am Schlusse seiner, mit vielem Beifalle aufge⸗ nommenen Rede, sese Reduktion auf die Budgets des Kriegs⸗ und des Marine⸗Ministeriums. 1 Hr. v. Berbis gab den Wunsch zu erkennen, daß die Kosten
m Verwaltung in Friedenszeiten moöoͤglichst herabgesetzt werden
moͤchten, damit man in Kriegszeiten die außerordentlichen Ausgaben u veär,dan im Stonde sey, ohne zu laͤstigen Anleihen oder Erhdͤ⸗ ung der Abgaben seine Zuflucht nehmen zu duͤrfen. Er schrieb die uͤtbermaͤßige Hoͤhe des Staats⸗Budgets von fast 900 Mill. haupt⸗ faͤchlich der Amts⸗Gewalt und der, von der National⸗Versammlung
usgegangenen gefaͤhrlichen Idee zu, die ehemaligen Gränzen der
Frranzdbsischen Provinzen zu verruͤcken und das Land in 83 Depar⸗ 9— - zexhückeln, so daß es jetzt einem Schachbrette gleiche; er verlange keineswegs die Wiedereinfuͤhrung der alten Privilegien oder der Lehnbarkeit, wohl aber eine gute Departements⸗Verwal⸗ tung und eSenana, — ein Beduͤrfniß, das schon laͤngst von jedermann gefuͤhlt werde. — Hr. 8. de Beaulieu klagte uͤber die hohen Besoldun⸗ gen; es gebe Staats⸗Aemter, welche die Ehre allein, nicht aber Geld belohnen muͤsse, eine Maxime, die mit goldenen Buchstahen in der Kammer aufgezeichnet zu werden verdiene. Er trug, wie Hr. Q·uchatelet, zu Ersetzung der, den Ministerien des Krieges und der Marine gestrichenen 7½ Mill,, auf Gehalts⸗Abzuͤge an, von welchen er jedoch die geistlichen, diplomatischen und Militaitr⸗Besoldungen ausgenommen wissen wollte. — 1 Hr. v. Frenilly behauptete, daß, trotz der bedeutenden, fuͤr die Bruͤcken und Chausseen angewiesenen Fonds, letztere sich gleich⸗ wohl in schlechtem Zustande befaͤnden; er verlangte, daß deren Bau und Reparatur, wie in England, in Entreprise gegeben werde, wo der Reisende alsdann, bei guten Wegen, auch mit Vergnuͤgen ein Chausseegeld bezahlen wuͤrde Dieser letztere Vorschlag wurde von der Kammer sehr uͤbel aufgenommen. —
Hr. Pavy bemerkte, daß die unbegreifliche Desertion eines Theiles der Kammer in einem Augenblicke, wo so wichtige Dinge in derselben verhandelt wuͤrden, keine Stoͤrung in ihren Arbeiten veraulaßt habe. „Worauf beschraͤnkten sich auch die Reden der Op⸗ position?“ fragte er; „vertheidigte diese etwa das wahre Interesse der Steuerpflichtigen? machte sie zu deren Erleichterung irgend annehmbare Vorschlaͤge? Nein, wir hoͤrten taͤglich nichts als un⸗ nuͤtze Deklamationen; statt den eigentlichen Finanz⸗Punkt zu be⸗ ruͤhren, naͤhrte man die gefaͤhrlichsten Leidenschaften und Erinne⸗ rungen, und ruͤhmte den Heldenmuth der Spanischen Descamisa⸗ dos.“ (Heftiges Murren im linken Centrum.) Der Redner machte schließlich mehrere Vorschlaͤge zur Verminderung der Abgaben. —
Hr. Syrieis de Mayrinhac bemuͤhte sich, die rechte Seite der Kammer, von dem ihr oftmals gemachten Vorwurfe zu reinigen, daß sie das Interesse des Volkes nicht genugsam wahrnehme. Er ging zu diesem Behufe die Finanz⸗ Operationen seit 1815 durch, und erinnerte namentlich an die, in diesem Jahre niedergesetzt ge⸗ wesene Kommission, deren Mitglieder unter andern auch die Graͤ⸗ fen v. Villele und v. Corbière waren, und die sich damals der Erhoͤhung der Abgaben foͤrmlich widersetzte und sie durch Gehalts⸗ Abzuͤge ersetzte; nur in den Jahren 1817 — 1822 seyen jene ver⸗ nuͤnftige Grundsaͤtze von Seiten der in dieser Periode ernannten Minister, vernachlaͤßigt worden, bis daß endlich ein neues Wahl⸗ Gesetz, der rechten Seite die Majoritaͤt wieder zugewendet habe, worauf die Steuerpflichtigen bald zu der Einsicht gelangt, daß ihre Interessen sich, wie i. J. 1815, in guten Haͤnden befanden; stets, jedoch nicht immer mit gleichem Erfolge, habe die rechte Seite, sey es nun, daß sie die Majoritaͤt oder Minoritaͤt gebildet, gegen die Gewalt der Minister angekaͤmpft und sich der Steuerpflichtigen an⸗ genommen, und nichts habe sie in diesen Grundsaätzen wankend machen koͤnnen. Der Redner stimmte schließlich fuͤr die Annahme des Budgets, behielt sich jedoch einige Verbesserungen vor. —
Herr Delalot eiferte gegen das jetzige Ministerium. Die Einfuͤhrung monarchischer, verfassungsmaͤßiger und religieuser In⸗ stitutionen, die man bereits vom vorigen Ministerium verlangt, habe man von dem gegenwaͤrtigen gewiß, jedoch auch vergeb⸗ lich, erwartet. „Wo ist,“ fragte er, „ein Gesetz zur Organistrung der Gemeinden, diese erste Grundlage einer guten inneren Ver⸗ waltung? Wann werden die Provinzen vom Joche jenes verderbli⸗ chen Centralisations⸗Systems befreit werden, in dessen Folge sie noch juͤngst zu den uͤberfluͤssigen Kosten der Pariser Oper beitra⸗
en sollten? Was ist geschehen um die noch bestehenden scheuslichen Vesehe der Revolution zu modificiren und sie mit dem Grundgesetze in Einklang zu bringen? Dieses letztere Unternehmen ist unge⸗ heuer, wird man sagen. Allerdings, aber es ist auch nicht einmal versucht worden, und ohne den festen Willen, das Gute zu bewir⸗ ken, kann man es auch nie erreichen. Erbe des vorigen Ministeriums, hat das gegenwaͤrtige auch dessen Grundsaͤtze angenommen und dessen Mißbraͤuche fortgepflanzt, und durch sein ewiges Hin⸗ und Herschwanken die oͤffentliche Meinung eingeschreckt und die Gemuͤ⸗ beunruhigt.“ — 818 üö.-e Gigr. v. Corbisre uͤbernahm die Vertheidigung des Ministeriums. Man mache den Mitgliedern desselben den Vorwurf, daß sie ihre Grundsaͤtze veraͤndert haͤtten und nicht mehr so daͤch⸗ ten, wie sie ehemals als Mitglieder der royalistischen Opposition gedacht haͤtten; allein diese Opposition selbst sey in ihren Meinun⸗ gen nicht immer ganz uͤbereinstimmend gewesen, und noch heute ebe es, wie damals, eine Gegen⸗Opposition, die sich jetzt den Ministern widersetze; was die andern, dem Ministerium gemachten Vorwuͤrfe betreffe, so beschaͤftige selbiges sich schon lange mit der Redaktion von Gesetzen uͤber eine gute Staͤdte⸗Ordnung, uͤber die Verbesserung der Dorf⸗Wege, und uͤber die Verantwortlichkeit der Minister, und wenn es die Kammer in der gegenwaͤrtigen Siz⸗ zung mit diesen wichtigen Gegenstaͤnden nicht unterhalte, so ge⸗ schehe es bloß, weil die politischen Konjunkturen die ganze Auf⸗ merksamkeit der Regierung auf sich zoͤgen. — — Es entspann sich hierauf zwischen dem Grafen v. la Bourdon⸗ naye und dem Grafen v. Villsle ein lebhafter u. sehr interessanter Streit uͤber ihre b
eiderseitige politische Meinungen, der indessen keine Analyse
5
erlaubt, und aus welchem die Gruͤnde der egenwaͤrtigen Spa zwischen jenem Deputirten und seinem „ und dem sterium hervorgehen. Hr. von la Bourdonnaye beschuldigt lich die Grafen von Villsle und von Corbiere, daß, zu der Zeit, wo sie sich an der Spitze der royalistischen Oppositig) funden, sie insgeheim auch mit dem Ministerium unterhangse; und namentlich eine ganze Nacht hindurch in einer Konferem dem Herzog HSee zugebracht haͤtten (der Graf von 8 leugnete dieses Faktum); er fuͤgte hinzu, daß als er (la Bon⸗ naye) Letzteren spaͤter desbalb zur Rede gestellt, Herr von a geantwortet habe: man koͤnne ihm eher den Kopf in einem Moͤrft schlagen als ihm ein Gestaͤndniß von demjenigen entreißen An lich in jener Zusammenkunft zugetragen habe; seit dieser Ze die beiden Chefs der Royalistischen Opposition ein Ministerium lich unterstuͤtzt, das sie sich oͤffentlich das Ansehn gegeben ze kaͤmpfen, sey er mit ihnen zerfallen, und er rechne es sich zur Ehre, zu derjenigen Partei zu gehoͤren, die Hr. von Cohr. eine Gegen⸗Opposition genannt habe. — Nachdem noch ne Hrn. Delalot und Hyde de Neuville die Redner⸗Buͤhne besii wurde der Schluß der Diskussion uͤber das Budget fast einsti verlangt. In der heutigen Sitzung wird Hr. von Bourrienne Resumé machen, worauf unverzuͤglich die Berathungen uͤh einzelnen Artikel desselben beginnen werden.
J. K. H. die Herzogin von Angouleme ist vorgestern frit 10 Uhr nach Bordeaux abgereist, und Se. K. H. der Herzo 51. v. M. in Bayonne eingetroffen. Mehrere auf Wartegelh⸗ 185 Militairs haben S. K. H. um Anstellung bei der Arme
eten.
Der Pilote hatte in seiner Nummer vom 2. d. M. unten Rubrik „Havre“ angekuͤndigt, daß am 15. April eine Fregattt der Insel Aix, und am 15. Mat eine zweite aus Brest zur B. kung der Handels⸗Schiffe auslaufen wuͤrden, und daß nachhal zum Monate September kein Kriegs⸗Schiff mehr zu diesem . abgehen werde. Diese offenbar nur in der Absicht verbreitete; richt, die Regierung gehaͤssig und das Publikum glauben zu chen, daß der Handelsstand sich nunmehr genoͤthigt sehe, Schiffe abzutakeln, berichtiget der Moniteur heute dahin, daß bloß von Ausruͤstungen nach den Antillen die Rede sey, Jedermann wisse, daß die in den Monaten Julius bis Ot herrschenden Winde, die Schiffahrt in jenen Gewaͤssern aͤußers faͤhrlich machen.
Wegen der Unruhen, welche die Ausstoßung des Hrn. Ma am 6. v. M. zur Folge gehabt hat, sind nachtraͤglich noch;
nge
Ferdinand vII. mit Ketten belastet vorgestellt, die der Hetzog ihm loͤsete. . Engsnlan. 9 82 H. haben waͤhrend Ihres zweiten Auf⸗ halts hieselbst, den Mitgliedern des von Ihnen ernannten Spa⸗ chen Konseils Privat⸗Audienzen ertheilt. Man versichert, der schof von Urgel habe die Theilnahme an diesem Konseil abge⸗
nt. 1 Nachrichten aus Barcelona melden, daß General Mina in ehebehn kuͤrzlich acht Priester und einen Amtmann habe
seßen lassen. pügse .9 2 Maͤrz. Die Ankunft von angeblich 15,000 ann Spaniern zu Figueras und in der Gegend, wurde unserm en. Lieut. Curial sofort durch Staffetten von allen Graͤnz⸗Punk⸗ angekuͤndigt, und zwei von Ceret hieher abgegangene Batail⸗ s (um der Heerschau durch den Generalissimus beizuwohnen) n sogleich zuruͤck. Da man sich aber bald uͤberzeugte, daß en. Mina keine Feindseligkeiten vorhatte, so trafen sie spaͤter
eder hier ein. 1 — 27. Maͤrz. Die Provinzial⸗Devputation zu Barcelona t die auf Getreide, Mehl und Viktualien des Auslandes ftende Eingang⸗Steuer, auf die Haͤlfte des bisherigen Betrages, t dem 12ten d. M. ermaͤßigt. — Gestern kamen 57 Wagen⸗La⸗ ngen Getreide, 35 Wagen mit Mehl und 150 belastete Maul⸗ hiere hier an; andere 150 dergl. trafen heute ein. — Vom 1. April sollen auch die Spanischen Glaubens⸗Truppen, gleich den Fran⸗ ischen Soldaten, die Feld⸗Portion erhalten. Dieselben werden, co Mann stark, unter Kommando des Generals, Baron Eroles, foen Brachfeldern zwischen St. Esteve und Bairas, bis zum Be⸗ n der Feindseligkeiten, ein Lager beziehen, zu dessen Anlegung noͤthigen Zelte und sonstigen Erfordernisse bereits an Ort und elle geschafft sind. — Baron Eroles hat den Titel General⸗Ka⸗ ain von Katalonien“ angenommen, und legalisirt seine schrift⸗ hen Erlasse mit dem General⸗Kapitains⸗Siegel genannter Pro⸗ Demselben ist auf sein Ansuchen, der Koͤnigl. Garde⸗du⸗ öryvs, Baron von Lès, zum Adjutanten, mit Kapitains⸗ ng beigegeben worden. — Die Karmeliterinnen zu Toulouse ha⸗ den dortigen Kardinal⸗Erzbischof gebeten, Sr. K. H. dem Her⸗
g von Angouleme, in ihrem Namen, eine kostbare goldene Dose,
f der einen Seite Reliquien der heiligen Theresia, auf der an⸗ 2 das Bildniß der Prinzessin Louise, Tante Sr. K. H in ih⸗ in Ordenskleide als Karmeliter⸗Nonne, enthaltend, zu Fuͤßen zu
gen. 8 8 Die Generale Bruny, Saint Priest von Larochejaquelin, die
junge Leute vom hiesigen Zucht⸗Polizei⸗Gerichte, zu 12⸗ und er Division des Generals Baron von Damas zugesellt worden,
monatlicher Gefaͤngniß⸗Strafe, und einer Geldbuße von 500 50 Fr. verurtheilt worden. Die uͤbrigen Angeschuldigten wou
freigesprochen.
Eine Abtheilung des O'Donnelschen Korps, unter den Be len des Santos⸗Ladron, hat auf dem Wege nach Pampelona, den aus dieser Stadt ausgeruͤckten Konstitutionellen, etwa 1400 der Zahl, in der Gegend von Villalva eine Affaire gehabt, we letztere uͤber 600 Gefecht fehlen noch.
Den letzten Nachrichten aus Madrid vom 25sten zufolge, m ¹
der Koͤnig die Reise nach Sevilla theils zu Fuß, theils zu Waß⸗ da er diese Abwechselung seiner Gesundheit angemessener findet. Kortes sind mit den Ministern Egca und San Miguel am 2 dem Monarchen gefolgt. Viele andere Familien schickten sich ei falls zur Abreise an. Die Hauptstadt war anscheinend ruhig. Der vor einigen Tagen unter Bedeckung zweier Gensd'an hier eingetroffene Adjutant des Generals Guilleminot, Hr.] Lostande, ist in das kuͤrzlich durch die hiesige Polizei entdeckte 8n plot verwichelt; er soll nach der Conciergerie gebracht worden se .Eine Deputation von Lyonesern hat Hrn. Manuel die einigen Bewohnern ihrer Vaterstadt ihm bewilligte Buͤrger⸗K uͤberreicht.
Das Haus Rothschild hat mit der Franz. Regierung dül Kontrakt geschlossen, vermoͤge dessen dasselbe die Summe vor Millionen Franken, auf Bons der Caisse du service liefert, welcher Summe in diesen Tagen bereits 12 Millionen nach!P yonne abgesendet worden sind. Diese, nach den in auswaͤrt Blaͤttern gemeldeten Verlusten dieses Hauses, sich ergebende Thatst
bewaͤhrt den Umfang seiner Fonds und Quellen vielleicht am t
tigsten
Die hoͤchst interessante, so eben im Druck erschienene „Mm nach Bruͤssel und Koblenz im Jahre 1791,“ hat, wie oͤffentl Blaͤtter melden, Se. Maj. Allerhoͤchstselbst zum Verfasser.
5. Apr. Nachrichten aus Madrid vom 25. v. M. kuͤndt die Ankunft des Koͤnigs am 22sten Abends im besten Wohlseyn Madridejos an; uͤberall, heißt es, seyen Se. Maj. mit dem grift Jubel empfangen worden, und die Reise gleiche einem Triumn zuge. Die Kortes wollten ihre Sitzungen am 23. d. M. in See wieder eroͤffnen. In Madrid hatte sich uͤhrigens das Geruͤcht breitet, daß die Portugiesische Gegen⸗Revolution Fortschritte mg und daß die Antikonstitutionellen jetzt nicht mehr von dem Gre von Amarante, sondern vom Herrn von Souza befehligt wuͤrde Der Praͤfekt des Gironde⸗Departements, Graf von Bret⸗ kuͤndigt in einer Proklamation vom 1. d. M. den Einwohnern Peees eter die Ankunft der Herzogin von Angouleme auf den 6 „An.
Man versichert, daß die Armee sich am 7. d. M. in Beweg H daß das Korps des Marschalls Hudinot am zo0ten!
ie Bidassoag gehen werde.
Die Nachricht von dem Siege des General⸗Kommandan Santos⸗Ladron uͤber die Konstitutionellen bestaͤtigt sich, 600 fangene, wobei der ganze Stab, sind in die Haͤnde des Sitg. gefallen. Der Royalisten⸗Chef uUlmann hat sich der Stadt S. (das alte Numantia) in Alt⸗Kastilien bemaͤchtigt, — ein Punkt/ in militairischer Hinsicht sehr wichtig ist.
Rochefort, 29. Maͤrz. cherche und le Joubert und der Lougre le Rapace werden, 5 Kreuzen bei Bayonne, hier schleunig ausgeruͤstet; auch die Bmt Isere wird ausgeruͤstet, doch ist der Ort ihrer Besii mung noch unbekannt; unsere Kuͤsten werden mit großer Thät keit in Vertheidigungsstand gesetzt. Mehrere, wegen geschwaͤcht Gesundheit zum Seedienste nicht mehr taugliche Marine⸗Officitt sind in Ruhestand versetzt worden.
Toulouse, 24. Maͤrz. Se. K. H. der Herzog von Angl leme fand bei seinem Einzuge am zosten alle Fenster mit wei
ahnen geziert. Auf den, von gefluͤchteten Spaniern ausgestellt
Mann eingebuͤßt haben. Die Details uͤber disttz
Die Galiotten l'Astrolabe, la 9.
ier angekommen. b es e, 27. Maͤrz. Der Priester Michelona, der aus Spa⸗ nmit einem Geleit von 20 Mann zum General Quesada reisete,
ihm eine starke Summe zu uͤberbringen, ward zu Vera von Spaniern gesangen; setae Kng blieb theils auf dem ils ward sie versprengt. LWI“ Ronceval und bei Biriatou sollen blutige Schar⸗ el zum Nachtheil der Glaubens⸗Truppen vorgefallen seyn. Die Chefs des Glaubens⸗Heeres fahren fort, Pferde zu kau⸗ und bezahlen das Stuͤck mit 1000 Fr. baar. In Bilbao sind 11000 Engl. Flinten angekommen. 8 Die Armee besteht an dieser Seite aus 59,000 Mann, wobei schen Peychorade und Pau, 15/500 Pferde. Man hat schon Heu rdieselben bei Bordeaux aufkaufen und ein Depot zu Langon muͤssen. 2 — Se. K. H. der Herzog von Angouleme werden z. hier eintreffen; der Krieges⸗Minister, Herzog von Belluno ndheute hier erwartet. Die zur Bildung zweier Bruͤcken, zu m Uebergange uͤber die Bidassoa bestimmten Pontons, gehen orgen nach Behobig ab. — Der konstitutionelle Oberst Pastor, remit einem Bataillone Irun besetzt hielt, hat den Befehl er⸗ ten, den Platz zu raͤumen. — Der General⸗Post⸗Kommissarius Armee, von Regnon, ist gestern hier eingetroffen.
Brest, 25. Maͤrz. Die Schiffs⸗Ausruͤstungen nehmen hier tigen 1, di. Fregatte la Flore ist bereits auf der Rhede d2 andere Fregatten werden in 3 Wochen in See stechen koͤn⸗ ;mit der Ausruͤstung von drei anderen wird der Anfang ge⸗ cht. — Seit einigen Tagen sind hier uͤber 100 Handels⸗Schiffe elaufen.
sanfe n. Den HH. Hume und Bennet, welche im Unterha use bei Verhandlung uͤber die Gehalte der Gouverneurs in den Kolonien, Gouverneur der Jonischen Inseln, Sir T. Maitland, eine ißel der Menschheit und einen Tyrannen nannten, welcher den ittischen Ramen im ganzen Gouvernement und in ganz Grie⸗ nland verhaßt gemacht habe, verwies Hr. Peel, der Staats⸗Se⸗ air des Inneren, ihre Heftigkeit, und erklaͤrte, daß die Regie⸗ g mit des Verunglimpften Benehmen vollkommen zufrieden sey. Einem Kaiserl. Dekrete zufolge, ist den Brasilianern nachge⸗ en, der Portugiesen Schiffe und Eigenthum aufzubringen, wo koͤnnen. Den gegen Portugal kreuzenden Kapern wird die hige Ammunition aus dem Kaiserl. Arsenale auf 12 Monate orgt, und wenn sie beweisen koͤnnen, dieselbe auf Portugiesische iffe verschossen zu haben, geschenkt.
Bruͤssel, 3. April. Sec. Maj. werden im Laufe d. M. zu ch erwartet. — Briefe von der Franzoͤsischen Graͤnze vom 50. M. melden, daß mehrere Franzoͤsische Officiere außer Dienstthaͤ⸗ eit, die heimlich nach England gewollt, bei Calais verhaftet den. — Augsburg, 1. April. Heute ist die Herzogin von St. Leu Eile abgereist, um ihren Bruder, den Herzog von Leuchtenberg, cher in Muͤnchen an einer Entzuͤndungs⸗Krankheit bedenklich ik ist, zu besuchen. Frankfu April. Auf unserer Messe geht es sehr still. in klagt allgemein. Nur einige Engl. oder vielmehr Baum⸗ Uwaaren⸗Haͤndler gestehen, etwas bessere Geschaͤfte gemacht zu in, als sie erwarteten. Leder, obgleich gesucht, machte eben hkeinen sonderlich guten Markt. Es fehlte wohl uͤberhaupt tan Kaͤufern, allein man suchte die Preise zu druͤcken, so daß Fabrikant bei den Geboten nicht bestehen kann. 1 Der Preuß. Rthlr. gilt dermalen hier nur 1 Guld. 43 à 45 ¾ euzer. — Unsere Sonntags⸗Schule fuͤr Handwerker ist in bestem eihen. Mancher Vater in der Ferne schickt seinen vernachlaͤs⸗ ie Sohn hierher, und laͤßt ihn umsonst hier arbeiten, um nur Junterricht fuͤr ihn zu benuͤtzen.
Der Nussisch Kaiserl. außerordentliche Gesandte am Konigl. ²[Allen aus den insurgirten Provinzen
der Akademie, alle wissenschaftliche
432 Baierschen Hofe, Graf Woronzow⸗Daschkow, kam auf seiner Reise nach Paris am zten von Muͤnchen hier an. “ Hamburg. Die hiesige Liste der Böͤrsenhalle, theilt unterm 2. April, aus Frankfurt Folgendes mit: „esfentliche Blaͤtter haben G des Ansuchens der Witwe Murats, Graͤfin von Napoli) bei Sr. Oesterr. Maj., um Erlaubniß fuͤr ihre bei⸗ den Soͤhne, nach Amerika gehen zu duͤrfen, und der vom Kaiser darauf gesetzt seyn sollenden Bedingung erwaͤhnt. Wir sind im Stande, die Sache aus guter Quelle berichtigen zu koͤnnen. Nur einer der beiden Soͤhne Murats geht nach Amerika, naͤmlich der kuͤrzlich von Hamburg nach New⸗York abgesegelte aͤlteste derselben, Achilles. Die Erlaubniß dazu ist ihm von den Ministern der fuͤnf zu Verona zusammengekommenen Maͤchte und nicht von Oester⸗ reich allein ertheilt worden; und endlich hat er sich verpflichtet nicht allein nicht nach Oesterreich, sondern uͤberhaupt nicht na Europa zuruͤckzukehren.“ Kassel, 1. April. von Urff ist seines hohen
Der General⸗Lieutenant und Gouverneur
Alters wegen in Ruhestand versetzt wor⸗ den; als seinen Nachfolger nennt man den General⸗ Major und Kommandanten v. Muͤller. General von Ochs wird des Kurprin⸗ zen K. H. auf seinen bevorstehenden Reisen begleiten. h b
Muͤnchen, 3. April. Waͤhrend der Abwesenheit Sr. Mas⸗: werden die Vortraͤge uͤber dringende Gegenstaͤnde hoͤherer Wichtig⸗ keit, an Hoͤchstihre Person nach Dresden gesendet, die Ausfertigun⸗ gen solcher Gegenstaͤnde aber, welche durchaus keinen Aufenthalt erleiden, unter Unterschrift saͤmmtlicher Kbnigl. Staats⸗ Minister, und unter alsbaldiger an Se. Majestaͤt zu erstattender Anzeige voll⸗ zogen. Alle uͤbrige Geschaͤfts⸗Gegenstaͤnde der Staats⸗Ministerien sollen, wenn sie auch zur Hoͤchsteigenhaͤndigen Unterschrift, den bis⸗ herigen Vorschriften gemaͤß, vorgelegt werden muͤßten, in der mehr⸗ mals schon beobachteten Form, aus besonderem Auftrage Sr. Maj. des Koͤnigs ausgefertigt werden. Eben so haben Se. Maj. den un⸗ unterbrochenen Fortgang der Sitzungen des Staatsrathes unter dem Vorsitze des Staatsraths⸗Praͤsidenten anbefohlen.
Stuttgart. Im v. J. sind aus dem Koͤnigreiche 203,000 Schfl. Kern⸗Fruͤchte, und 30,000 Schfl. Dinkel mehr aus⸗ als eingefuͤhrt worden; der Durchschnitts⸗Preis stellte sich bei den er⸗ stern auf 12, bei dem letzteren auf 4½ Fl. Mithin ist fuͤr das ausge⸗ alete Getreide ꝛc. die Summe von 2,561, 100 Fl. in das Land ge⸗
ommen.
Bern. Der am 1. Maͤrz im 65sten Lebensjahre hier verstor⸗ bene Rathsherr v. Haller, als Botaniker ruͤhmlichst bekannt, hat sein Herbarium, der Bibliothek in Genf, durch eine Verfuͤgung sei⸗ letzten Willens geschenkt, welche also lautet: „Meine Kraͤuter⸗ oder Pflanzen⸗Sammlung vergabe ich der Bibliothek zu Genf, als eine Bezeigung meines Dankes fuͤr die mir allemal daselbst er⸗ zeigte Hoͤflichkeit und Freundschaft, als ein Zeichen meiner Hoch⸗ achtung fuͤr die Bewohner dieser wackeren Stadt, und besonders fuͤr die vorzuͤglichen Gelehrten, die sie hervorgebracht hat. Ich haͤtte sie der Bibliothek meiner Vaterstadt vermacht, wenn ich nicht Ur⸗ sach haͤtte, mit dem Abschlage einiger Unterstuͤtzung fuͤr den bota⸗ nischen Garten von Seiten der Kantons⸗Regierung, durch den Einfluß der ägkademischen Kuratel, mit dem boͤsen Willen der Bau⸗ Kommission der Stadt, die auch nebst der Polizei⸗Kommisston mir alle Unterstuͤtzung verweigert hat, um den botanischen Garten auszuzieren und besser einzurichten, und endlich mit den alle Wissenschaft verderbenden Unternehmungen des Kanzlers Anstalten zu beherrschen und zu unterdruͤcken, unzufrieden zu seyn.
Die zu Wildispuch, einem Doͤrschen an der Schaffhauser und Thurgauer Graͤnze, am 15. Maͤrz gerichtlich aufgehobenen 17 Re⸗ ligions⸗Schwaͤrmer, welche zwei Maͤdchen, auf deren eigenes Ver⸗ langen, zu Tode gekreuzigt, und deren Bruder lebensgefaͤhrlich verwundet, sind Alle in hoher Freude uͤber die That, die durch sie vollbracht wurde. Sie verlangen Schmach und Maͤrtyrer⸗Tod um des Heilands willen, indem sie sich einmuͤthig auf den Spruch Joh. 12, 25 berufen: Wer sein Leben auf dieser Welt hasset⸗ der wird's erhalten zum ewigen Leben. Die umwohnenden Geist⸗ lichen und Schullehrer nehmen hieraus Veranlassung, ihren Ge⸗ meinden und goͤglingen den Sinn dieses dunkelscheinenden Bibel⸗ Spruches gehdrig zu verstaͤndigen. —
— Der Konvertite Karl Ludwig von Haller, hat seine zwei Soͤhne dem Pensions⸗Hause Liotard in Paris, einer Jesuiten⸗ Anstalt, uͤbergeben.
Wien, 4. April. Der Oesterr. Beobachter liefert nachstehende Nachrichten aus Konstantinopel vom 10. März. „Am 1. d. M ist ein großer Theil dieser Stadt durch eine der schrecklichsten Feuers⸗ bruͤnste zerstort worden. Die naͤhern Umstaͤnde dieser ungluͤcklichen Begebenheit sind in einem abgesonderten Bericht verzeichnet, der diesen Artikel begleitet.“ b 8
„Der Groß⸗Vezir Abdullah Pascha ist gestern verabschiedet wor⸗ den, und zwar, wie es scheint, ohne alle Ungnade, und als Folge seines eigenen Wunsches und seiner Kraͤnklichkeit. Er hat dem Tuͤrkischen Reiche einen unvergeßlichen Dienst geleistet, indem er es war, der durch seine Freimuͤthigkeit und Entschlossenheit dem Sultan uͤber Halet Efendi die Augen oͤffnete. Zu seinem Nach⸗ folger ist Ali⸗Bei ernannt, der fruͤher einen angesehenen Posten im Serail bekleidete, von diesem durch Halet⸗Efendi entfernt ward, und seitdem zuruͤckgezogen, doch vom Sultan immer geschaͤtzt, lebte. Er hatte sich in der Zwischenzeit in genaue Verbindung mit den Ulemas gesetzt, die ihn fuͤr die Staats⸗Geschaͤfte gebildet haben, und auf deren Empfehlung er zu seiner jetzigen Wuͤrde erhoben worden ist. Das Vertrauen, womit Sultan Mahmud seit Halets Sturze die wichtige Korporation der Ulemas behandelt hat, ist ein Beweis seiner Klugheit. Denn die viel⸗besprochenen und viel⸗ge⸗ fuͤrchteten Janitscharen, die sich uͤbrigens in der letzten Zeit sehr ruhig und leidend verhalten haben, sind immer nur gefaͤhrlich, wenn die Legisten, naͤmlich die Ulemas ihre Unternehmungen bil⸗ ligen, oder sie als Werkzeuge ihrer eignen Plane gebrauchen. Ohne die Autoritaͤt der Ulemas vermoͤgen die Janitscharen wenig oder nichts, koͤnnen zwar einzelne Ausschweifungen begehen, nie aber der bestehenden Reichs⸗Verfassung wirklich Surchtbar werden. Man glaubte daher auch, daß der neue Groß⸗Vezir der Unterstuͤtzung der Ulemas gewiß, zu verschiedenen wichtigen Reformen in der Ad⸗ ministration schreiten werde.“
„Der Sultan hat zu Anfang des Monats auch den Janitscha⸗ ren⸗Agg abgesetzt, und einen andern, der bei der großen Feuers⸗ brunst besondere Thaͤtigkeit und Energie bewiesen, an seine Stelle ernannt. Diese Veraͤnderung ist ohne alles Aufsehen erfolgt.“ einlaufenden Nachrichten
v. Lipona ([Anggramm