1823 / 44 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 12 Apr 1823 18:00:01 GMT) scan diff

433 ufolge, ist das Elend in diesen Laͤndern unbeschreiblich groß. Co⸗ ea und der Bei von Maina sind keine sanften Beherrscher, und Maurocordato, von bessern Gesinnungen beseelt, kann ihnen nur schwach entgegen treten. Die uͤbrigen zaͤhlen nicht. Die Geistlichkeit allein hat noch etwas von ihrem alten Ansehen geret⸗ tet; in der allgemeinen Verwilderung geht aber auch dieses nach und nach zu Grunde. Freiheit existirt nur fuͤr die Militair⸗Ty⸗ rannen. 1n „Die Insel Syra, eine von denen, welche sich sorgfaͤltig von aller Theilnahme an der Insurrektion frei erhalten hatte, wird seit einiger Zeit von einer Menge griechischer Fahrzeuge blokirt, aus welchen bereits einige tausend Mann ans Land gestiegen sind, die jeden ihrer Schritte mit Blut und Verwuͤstung bezeichnen. Abentheurer aus den Jonischen Inseln, und raubgierige Psarioten pluͤndern um die Wette die wehrlosen Bewohner, denen sie nichts wei⸗ ter vorzuwerfen haben, als daß sie der alten Regierung treu ge⸗ blieben sind. Fast auf gleiche Weise nahm das Verderben der In⸗ sel Scio seinen Anfang, wofuͤr man nachher mit empoͤrender Un⸗ gerechtigkeit die Tuͤrken allein verantwortlich machen wollte. *)” -„‚In Syra wurde unter andern das Haus des Franz. Konsuls ausgepluͤndert und in Brand gesteckt. Der Franzoͤsische Komman⸗ dant zu Smyrna hat auf die Nachricht von diesem Vorfall zwei Kriegsfahrzeuge abgesendet, mit dem Befehl, strenge Genugthuung zu fodern. Derselde Kommandant hat zu gleicher Zeit allenthalben bekannt machen lassen, daß die Franzoͤsische Regierung die Blokade⸗ Dekrete der Insurgenten nicht anerkennt, und kein Franzzsisches Fahrzeug sich einer Visitation unterwerfen, vielmehr jedem Versuch dieser Art mit Gewalt widerstehen soll.“ 8 „Bericht uͤber die Feuersbrunst am 2. März.’"⸗ „An der dem Serail gerade gegenuͤber liegenden Hafenseite erhebt sich von dem großen Landungs⸗Platze von Topchana, bei⸗ nahe parallel mit dem Huͤgel, auf dessen Hoͤhe die Vorstadt Pera, und an dessen Fuße die Vorstadt Galata gelegen sind, ein langer Bergruͤcken, der sich an seinem obersten Ende in der Naͤhe der gro⸗ ßen Kirchhoͤfe einerseits an die Anhoͤhe von Pera, andererseits an die nach den Doͤrfern Kabatasch und Dolmabagdsche laͤngs des Bosphorus auslaufenden Huͤgel anschließt.“ 8* „Dieser durchaus mit Haͤusern bedeckte Bergruͤcken enthielt mehrere sehr volkreiche, bloß von Muselmaͤnnern bewohnte Quar⸗ tiere. Am 1. Maͤrz um 9 Uhr Morgens erblickte man auf der hal⸗ ben Hoͤhe des Berges eine Flamme, die neben einem tuͤrkischen Bade emporzulodern schien. Ein heftiger Suͤdwind trieb sie auf die benachbarten Wohnungen, wo sie mit solcher Heftigkeit um sich riff, daß schon nach Verlauf einer halben Stunde mehrere Haͤu⸗ er⸗Reihen in Glut standen. Die Polizei⸗ und Militair⸗Behoͤrden, den Groß⸗Vezir und Kapudan⸗Pascha an der Spitze, eilten zum Löschen herbei; allein die engen Gassen und die Heftigkeit des Windes vereitelten jede Anstrengung. Schon hatte der Brand die oberste Flaͤche der Anhoͤhe erreicht, und war auf dem Punkte, die an Pera stoßenden Gebaͤude zu ergreifen, als gegen drei Uhr Nach⸗ mittags der Wind ploͤtzlich von Suͤden nach Norden umsprang, und das Feuer in entgegengesetzter Richtung sowohl abwaͤrts gegen Topchana, als auf die Ruͤckseite der Anhoͤhe in den darunter gele⸗ genen Schalgrund trieb. Nun erblickte man wohl an zwanzig ver⸗ schiedene Flammen⸗Zungen, die den Brand in allen Richtungen fortpflanzten, und jedes Versuchs, ihm Einhalt zu thun, spotteten. Die eingetretene Finsterniß der Nacht vermehrte das Schauderhaf⸗ te des Anblicks. Ein ungeheures Flammenmeer umschlang den ganzen Huͤgel, furchtbare Feuersaͤulen erhoben sich aus der Mitte derselben, maͤchtige Feuerbraͤnde und gluͤhende Naͤgel wurden auf bedeutende Entfernungen fortgeschleudert und zuͤndeten, wo sie nie⸗ erfielen.” 1 . 3 8. Se Schrecken fuͤgten sich zu den bereits vorhandenen. Der Brand naͤherte sich den am ufer des Meeres gelegenen Artillerie⸗ Kasernen und der Stuͤckgteßerei, wo stets betraͤchtliche Pulver⸗Vor⸗ raͤthe hinterlegt sind. Eine starke anhaltende Kanonade erroͤnte aus der Gegend jener Gebaͤude. Die Besorgniß, daß das Feuer die Munitions⸗Depots ergriffen haben konnte, der Gedanke an die furchtbare Verheerung, welche dieses Ungluͤck anzurichten vermoͤchte, verbreitete Schrecken und Bangigkeit. Zum Gluͤck hatte man Zeit gehabt, einen Theil des Pulver⸗Vorraths zur See wegzuschaffen; der Ueberrest ward ins Meer geworfen, die geladenen Stuͤcke wur⸗ den losgebrannt, viele derselben aber ins Wässer versenkt. Indessen hatte sich spaͤt in der Nacht der Wind abermals ge⸗ dreht, und nun ward der Ueberrest der am Fuße jenes Huͤgels laͤngs den Gaͤrten des Tschukur⸗Bostan liegenden Haͤuser ergrif⸗ fen, wodurch das Quartier von Pera abermals, zuerst aber das K. K. Oesterr. Gesandschafts⸗Hotel in große Gefahr geriethen.“ 8 Der K. K. Internunzius hatte schon fruͤher, sobald die Feu⸗ ersbrunst um sich zu greifen begann, hundert Matrosen von den im Hafen liegenden Oesterr. Schiffen zu sich entboten, welche, an den ausgesetzten Punkten und auf den Daͤchern der zum Hotel ge⸗ hoͤrigen Gebaͤude vertheilt, zum Loͤschen in Bereitschaft gehalten wurden. Durch ihre Anstrengungen gelang es, die nur wenige Schritte von dem letzten in Flammen stehenden Tuͤrkischen Hause entfernte Wohnung 8 Gesandtschafts⸗Sekretairs, und somit den eberrest der Gebaͤude zu retten.“ 8 89 Koͤnigl. Großbritannische Bothschafter, Lord Strangford, war kaum von der dem K. K. Internunziaturs⸗Gebaͤude drohen⸗ den Gefahr unterrichtet, als selber in Begleitung des K. Preuß. Geschaͤftstraͤgers, Baron v. Miltitz, herbei eilte, stets an den ge⸗ fäͤhrlichsten Posten blieb, und den Platz nicht eher verließ, als bis gegen 5 Uhr fruͤh auf diesem Punkte der Flamme Einhalt gethan war, die nunmehr auch anderwaͤrts am Meere und einigen Gar⸗ ten⸗Plaͤtzen ein Ziel fand.

Der Schade, den diese Feuersbrunst an Privat⸗ und oͤffentli⸗

chen Gebaͤuden, an Waaren⸗Lagern, Moscheen und Kasernen an⸗

erichtet, ist unberechenbar. Man kann sich einen Begriff von der Ausdehnung des Brandes machen, wenn man erwaͤgt, daß der Ümfang der Brandstaͤtte, welche die Vorstaͤdte von Topchana, Fun⸗ dukli, Salibazar und Kabatasch bis gegen Dolmabagdsche hin be⸗ greift, uͤber anderthalb Stunden Wegs betraͤgt. Die Zahl der ab⸗ gebrannten Haͤuser und Kram⸗Laͤden duͤrfte daher auf beinahe 8000 geschaͤtzt werden. 50 bis 60 Moscheen und Kapellen sind hiebei ein

*) Der berüchtigte Logotheti, der die Expedition gegen Scio veranstaltet hatte, vanin, als die Rache ber Türken ausbrach, die Flucht ergriff, und in Ket⸗ ten nach Hydra gebracht ward, hat Mittel gefunden, nach Samos zurückzukeh⸗ ren, wo in der Zwischenzeit ein Heesse Morali sich der Herrschaft bemachtiget hatte. Mit diesem führt Logotheti nun einen erbitterten Krieg, wovon schon fehr viele Samier das Opfer geworden sind. Anmerk. des Oesterr. Peobachters.

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Raub der Flammen geworden. Nicht weniger als vierzigtaus⸗ Menschen sind dadurch ohne Obdach geblieben. Leider ů auch! Anzahl derjenigen Ungluͤcklichen, die Krankheitshalber ihre Wo nungen nicht verlassen, oder von der schnell von allen Seiten he einbrechenden Flamme uͤberrascht, keinen Ausweg mehr findz konnten, nicht gering.“

„Stand es außer der menschlichen Macht, der Wuth des g ments Schranken zu setzen, so ist dagegen seither das Moͤgliche; than worden, das Schicksal der ungluͤcklichen Opfer desselben lindern. Der Sultan ließ sogleich 500 Beutel Geld unter Nothleidenden vertheilen. Seinem Beispiele folgten der Groß⸗ zir und der Groß⸗Admiral, welche schon waͤhrend des Feuers deutende Summen an die Loͤsch⸗Arbeiter hingegeben hatten. G Quantitaͤten Brot und Lebensmittel wurden durch die Sor der Regierung herbeigeschafft. Jede Familie, die eines ihrer glieder abwesend im Felde stehen hat, erhielt 150, die uͤbrigen; Piaster Unterstuͤtzung. Alle Klassen der Bewohner wetteifern n. einander, die ohne Obdach gebliebenen Familien bei sich auftun⸗ men, und die dem Muselmann eigene Wohlthaͤtigkeit gegen N leidende zeigt sich bei dieser Gelegenheit in nicht weniger hoa Lichte, als die Resignation und Fassung derjenigen, die in h Katastrophe ihre Habe und ihr Eigenthum, vielleicht noch themn Guͤter verloren haben.“

„Waͤhrend einer so lange dauernden, so weit verbreit Schreckens⸗Scene, wo alle Behoͤrden mit Loͤschen und Rettun

schweifungen befuͤrchten. Die oͤffentliche Ruhe und Sicherheit auch nicht einen Augenblick gestoͤrt worden. Damit diese auch der eigentlichen Stadt nicht gefaͤhrdet werde, verstattete der e tan den Janitscharen nicht, sich aus der Stadt nach der Be⸗ staͤtte zu verfuͤgen; der Janitscharen⸗Aga erhielt Befehl, sie in ren Kasernen und auf den ihnen gewoͤhnlich anvertrauten posten versammelt zu halten.“

„So haͤufig auch sonst Feuersbruͤnste in Konstantinopel s so hat doch nicht bald ein aͤhnlicher Ungluͤcksfall tiefern Einde auf die Gemuͤther des Muselmaͤnnischen Volks hervorgebracht! dieser. Mit Erstaunen und Bestuͤrzung sah es die Flamme zerstoͤrende Wuth bloß auf Tuͤrkische Haͤuser beschraͤnken, und wie sie sich den christlichen Wohnungen naͤherte, gleichsam d eine uͤbermenschliche Macht aufgehalten, sich wieder auf das Qu tier der Muselmaͤnner zuruͤckwerfen, ja manche, Nicht⸗Moha ünesn gehoͤrige Haͤuser in der Mitte der Brandstaͤtte unverse

eiben.“

Lemberg, 24. Maͤrz. Da der Scharlach und die Masern vielen Kreisen des Landes eine betraͤchtliche Sterblichkeit vervr chen, so sind die Orts⸗Obrigkeiten und Dominien, Seelsorger! Orts⸗Vorstaͤnde aufgefodert, durch menschenfreundliches und merksames Mitwirken beizutragen, damit der Verbreitung d. ansteckenden Krankheiten Einhalt gethan werde.

Florenz, 17. Maͤrz. Die ersten Kavalerie Kolonnen der,“ Neapel kommenden K. Oesterreichischen Truppen, welche am n und 12ten d. M. hier eintrafen, haben ihren Marsch bereits wet fortgesetzt. Die erste Kolonne war genoͤthigt, in Barberino zut weilen, weil der haͤufig gefallene Schnee die Straßen unwegg gemacht hatte. Am ;6ten traf das erste Bataillon Jaͤger, neb ner Artillerie⸗Batterie und einer Abtheilung Kongrevscher Rak unter Kommando des Major Benz, hier ein. Bei Boboli auf Wiese, Isolotto genannt, wurden in Gegenwart Sr. K. K. Hlt des Erzherzogs Leopold, mehrere Experimente mit gedachten R. ten ausgefuͤhrt. 8

Neapel. Wie es hier heißt, wird Se. Maj. noch nicht soh bieher zuruͤckkehren, sondern einige Monate des bevorstehem Sommers in Karlsbad zubringen. Auch der Prinz Leopold

Salerno und dessen Gemahlin, wollen ihren Aufenthalt in Oes reich verlaͤngern. 1

Kopenhagen, 5. April. Es verlautet, daß Se. Maj. Koͤnig im naͤchsten Sommer nach den Herzogthuͤmern reisen ach ten; auch sollen, wie man sagt, bei der Gelegenheit, einige Tu pen in der Naͤhe von Rensburg zu den gewoͤhnlichen Sommer⸗” noeuvern zusammen gezogen werden. Eine im Jahr 18i6] 2600 Rthlrn. bezahlte Landstelle in Juͤtland, ist jetzt fuͤr 60 R verkauft worden.

„Der Ober⸗Stallmeister Kammerherr Roͤpstorff, soll in Vmh nair⸗Angelegenheiten, einen Theil des Reiches, in d. J. bewch Mittels Rescript haben Se. Maj. der Daͤnischen Kanzlei erkennen gegeben, daß dem geheimen Konferenz⸗Rathe Grafen denberg⸗Reventlow, fuͤr sich und die nachfolgenden erblichen! sitzer der Grafschaft Hardenberg⸗Reventlow, eine Konfirmatiog hin ertheilt worden, das im Jahre 1815 gnaͤdigst apprch Fuͤrstliche Wappen ferner fuͤhren zu duͤrfen, obgleich derselbe auf die ihm, nach seinem verstorbenen Vater, zukommende Fuͤl Wuͤrde verzichtet hat.

Aus einem so eben erschienenen amtlichen Verzeichnisse erg sich, daß 15 General⸗Konsuln nebst 2 Konsulat⸗Sekretairen Konsuln und 242 Vice⸗Konsuln und adjungirte Konsuln angeh sind. Unbesetzt sind fuͤr den Augenblick: der Konsulats⸗Sekrch Posten zu Marocko, das Konsulat von Elba und 21 Vice⸗Konsul

Der Landwesens⸗Kommissarius Esmarch ist, weil er einen Jahre 1819 in Juͤtland abgebrannten Hof nicht wieder aufgelhe hat, verurtheilt worden, fuͤr jede Tonne Hartkorn 30 Rthlr. S jaͤhrlich an den Fiskus zu entrichten, bis er die Gebaͤude w e bg und mit Viehstand und Bewohnern versehen hh wird.

Stockholm, 28. Maͤrz. Unsere Zeitungen liefern die] tion, welche der Staatsrath und General⸗Adjutant, Graf Cch stroͤm, im Adelstande vorgetragen, und in der er darzuthun bem ist, daß die gegenwaͤrtige Geldnoth und manche andere Lall Kalamitaͤt, nicht der Regierung, nicht den Ministern, sondern reichsstaͤndischen Beschluͤssen zur Last falle.

8 Hydra, 238. Deec. (Aus dem Spectat. orient.) Am z5ten d. t hier ein Schiff mit 134 Philhellenen ein. Man wollte sie du aus nicht annehmen; die Griechen gaben als Ursache an, daß nicht genug Lebensmittel fuͤr sich selbst haͤtten, und noch wenl Fremden davon darreichen koͤnnten. Erst nach 13 Tagen, nach manchen Unterredungen ertheilte ihnen der Senat von Hh die Erlaubniß zu landen, jedoch mit der Bestimmung, daß immer ein Drittheil nach dem anderen debarkirt werde, damit fuͤr zu betraͤchtlich gefundene Anzahl kein Murren unter dem V

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Anstalten beschaͤftigt waren, durfte man Unordnungen und M.

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Warschau, 30. Maͤrz. zalinski habe von Paris ein interessantes Manuseript mitge⸗ kacht: 30 bis 40 Seiten in klein Folio ganz von Napoleons Hand.

die Identitaͤt der Handschrift bewaͤhrt ein besonderes Zeugniß der

herren Montholon, Mounier und Bassano. Sie enthaͤlt mehrere gerkwuͤrdige, Frankreich und Europens Geschichte erlaͤuternde Ak⸗ nstuͤke, eine Abhandlung uͤber die Vervollkommnung der Tuͤrki⸗ hen Artillerie, und mehrere Fragmente uͤber die Italienischen ozuͤge; das Merkwuͤrdigste aber ist wohl der Plan zum ersten eldzuge in Spanien, den Bonaparte dem Herzoge v. Abrantes kirte, mit mehreren Randglossen. Endlich finden sich noch einige sher noch nicht bekanntgewordene, geheime Entwuͤrfe uͤber Graͤnz⸗ hestmmungrn zwischen Oesterreich und Frankreich.“

St. Petersburg, 25. Maͤrz. Se. Maj. haben sich nach dem andsitze des Generals, Grafen Aracktscheiew, begeben, um die ortigen Militatr⸗Kolonien in Augenschein zu nehmen.

eneral⸗-Major v. Oertel ist zum General⸗Kriegs⸗Polizei⸗ eister der Armee ernannt.

Hrnen Fgseee b.271 8891 e. da s Befehl mil⸗

1 nterstuͤtzung der in Tuͤrkischer Gefangenschaft ch befindenden Griechen gesammelt. sch fangegschf

Auf allerhoͤchste Verfuͤgung hat das Finanz⸗Ministerium eine esondere Manufaktur⸗Schule fuͤr die Verfertigung und Faͤrbung ler Arten von Tuͤchern in Moskau errichtet.

Vom hiesigen Zoll⸗Amte werden, den 4. April und die folgen⸗ in Tage, 113,327 Bouteillen Wein versteigert, welche auf 1 Hol⸗ ind. und 2 Franz. Schiffen angekommen, und wegen Nicht⸗Ent⸗ hhtung des Zolles, der Krone verfallen sind.

Zu dem, unter Mitwirkung der Regierung, kuͤrzlich hier her⸗ ggekommenen Werke: „Zeiger der Gebaͤude und Wohnun⸗ en in St. Petersburg“ ist zugleich die Tabelle der Feuer⸗ ignale enthalten, welche bei entstehendem Feuerlaͤrm uͤber das uartier der Stadt, in dem das Feuer ausgebrochen, sogleich be⸗

mte Auskunft geben.

Psara, 1. Jan. Von besoldeten Truppen haben wir nur

bis 800 Arnauten; allein ungefaͤhr 7000 Mann, lauter Seeleute,

ewohner der Insel, die bei dem geringsten Anscheine einer Lan⸗ ng die Schiffe verlassen, ans Land eilen, die Muskete ergreifen, ad fuͤr die gemeinschaftliche Vertheidigung kaͤmpfen. Auf dem anen Umfange der Insel befinden sich ungefaͤhr 200 Kanonen, in erchiedenen an den zweckmaͤßigsten Orten angebrachten Batterten. dinsichtlich der Vertheidigung des Bodens koͤnnte man sich bis zu nem gewissen Punkte einen gluͤcklichen Erfolg versprechen, wenn chr Achtung fuͤr die anerkannten Ober⸗Behoͤrden vorhanden üre. Die Bewegungen der Tuͤrken werden nicht aus dem Auge lassen, und man sinnt stets entweder auf Angriffe oder auf Ver⸗ heidigung. Im ersten Falle ruͤstet man eilig einen Theil der lottille aus, die von Brandern begleitet wird, welche gefaͤhrli urch die Vollkommenheit ihres Baues, gefaͤhrlicher noch dur eGeschicklichkeit und Unerschrockenheit Derjenigen sind, welche efuͤhren. Die Seeleute laufen dann gaus, spuͤren den Feind auf, üchen Evolutionen, vervollkommnen sich auf diese Weise mehr mehr in der Kunst zu manoeuvriren, und kehren, wenn der Zu⸗ Uöoder das Gluͤck ihnen nicht erlaubt hat, irgend ein guͤnstiges esultat zu erhalten, zuruͤck. Im zweiten Falle, das heißt, wenn an argwoͤhnt, daß eine Ottomanische Eskadre heranziehe, um ne zu machen, kehren alle bewaffnete Fahrzeuge zu⸗ ck, legen sich unter den Schutz des Hafens und in Buchten und an schifft sogar die Kanonen aus, um die Batterien zu verstaͤr⸗ n, und wenn der Verdacht einer Landung zur Gewißheit wird, wuͤrde in dem Zeitraume von einer oder zwei Stunden die In⸗ mit 6 bis 700 Kgnonen bespikt, alle zu spielen bereit, und der zmpf zu Lande auf diese Weise ploͤtzlich mit allen Marine⸗Huͤlf⸗ uellen verstaͤrkt seyn. Rio Janeiro, 2. Febr. Dem Kaiserl. Dekrete vom 30. Dec. maͤß, bezahlen alle fremde Einfuhren 24 pCt. England allein ebt, dem Traktate vom 19. Febr. 1810 zufolge, nur 15 pCt. Washington, 25. Febr. Der K. Großbrit. Gesandte hat m Staats⸗Sekretair ein Schreiben des Hrn. Canning mitgetheilt, orin derselbe foͤrmlich irgend eine Absicht der Großbrit. Regie⸗ ng, die Insel Kubg zu besetzen, in Abrede stellt, und hinzufuͤgt, ses nicht ehrenvoll seyn wuͤrde, sich der gegenwaͤrtigen Schwaͤ⸗ e Spaniens zu einem solchen Zwecke bedienen zu wollen. 18

Handel ⸗B er i ch t e. v“ „London, 28. Maͤrz. Den ganzen Winter hindurch war im Coll⸗Verkaufe hier nicht viel zu machen und die Vorraͤthe blie⸗ n, ungeachtet in 3 Monaten wegen gehemmter Schiffahrt keine nfuhren eintreffen konnten, bedeutend, weil die Fabrikanten sich sch nach der Schur mit ihrem Bedarfe versehen hatten. Durch nunmehrige Eintreffen der Zufuhren bietet sich dem Fabrikan⸗ - roße Auswahl dar; dennoch aber kann er die gefoderten billt⸗ 1 reise nicht erlegen, da er bei seinen Fabrikaten das rohe Pro⸗ tnicht bezahlt bekommt.

Muͤnchen. Vom 1. Okt. 1819 bis Ende Juni v. J., sind an meinen Oelen, 9504 Ctnr. ein⸗, und 15,161 Ctnur. aus⸗, an

brigen Oelen aber 28,167 Ctnr. ein⸗, und 1155 Ctnr, ausgefuͤhrt.

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Gegen den Februar ssind im Maͤrz, hier im gestiegen: saͤmmtliche Getreide⸗Arten, Bohnen, Kartosseln,

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Buchweitzen, Buchweitzen⸗Gruͤtze, Gerst⸗ und Hafer⸗Gruͤtze, Gerst⸗

Graupen, Kuͤsten⸗Haͤringe, gebackene Birnen und Pflaumen, Heu und Stroh, ordin. Kaffee, Indigo, Mennig, Citronen, Pomme⸗ ranzen, Kalb⸗, Roß⸗ und Schafhaͤute, Sohl⸗Leder, Sago, Haysan⸗ schin⸗Thee, Cigaren, ordinairer Madeira, ordinatre Raffinade, Me⸗ lis⸗, Lumpen⸗ und Kandis⸗Zucker. Dagegen sind im Preise gefal⸗ ten: Flachs, Hanf, Leinsaamen, Ruͤben, gebackene Aepfel, Eichen⸗, Buͤchen⸗ und Elsen⸗Brennholz, Torf, Eisen, Blauholz, Krapp, Sandel, Mandeln, Muskatblumen, Gummi arabicum, ordinairer Reis, Steinkohlen, Haisan⸗Thee und Wallfisch⸗Thran. 1““]

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Berlin. In der, am 6. April gehaltenen vierten Sitzung des Vereins zur Befoͤrderung des Garten⸗Baues in Preußen, wurden einige eingegangene interessante Abhandlungen hiesiger und aus⸗ waͤrtiger Mitglieder, uͤber einzelne Gegenstaͤnde des Garten⸗ Baues, nach dem abgegebenen Gutachten der Verwaltungs⸗ Ausschuͤsse, zur Aufnahme in die kuͤnftigen Druckschriften des Ver⸗ eines, deren Redaktion naͤchstens beginnen wird, fuͤr geeignet erklaͤrt, andere an die behdrigen Verwaltungs⸗Ausschuͤsse verwiesen. Die in der Versammlung gefaßten Beschluͤsse wegen beabsichtigter Er⸗ richtung einer Gaͤrtner⸗Schule und Anlegung einer Landes⸗Baum⸗ Schule, werden, nach erfolgter Hoͤchster Genehmigung, zur oͤffentli⸗ chen Kenntniß gebracht werden. Das Lokal des Vereines war mit seltenen Blumen und Zierpflanzen geschmackvoll dekorirt.

Aachen. Die hiesige Zeitung meldet zur Warnung, daß ein geachteter Buͤrger hiesiger Stadt, beim Mittag⸗Essen, eine Mu⸗ schel nur in den Mund genommen, dieselbe jedoch ihres widrigen Geschmackes wegen sogleich weggelegt, dessen ungeachtet aber gleich nach Tische, von den beftigsten Beaͤngstigungen uͤberfallen, und der Gefahr ausgesetzt worden, ein Opfer des Schlag⸗ und Stick⸗Flusses zu werden, wovon ihn nur Brechmittel und Blut⸗ Entleerung befreit haͤtten.

Breslau. Incl. des Bestandes aus d. J. 1821, betrug die Einnahme der hiesigen Blinden⸗Unterrichts⸗Anstalt, im v. J. 13,2907 Rthlr. 11 Sgr. 1 Pf., die Ausgabe aber 5728 Rthlr. 10 Sgr. 3 Pf. Ende 1821 waren 17 Blinde in der Anffalt; im Laufe des v. J. traten 10 hinzu, 12 wurden entlassen, weil sie es in Hand⸗ Arbeiten so weit gebracht hatten, daß sie ihr Brot zu verdienen damit im Stande sind. Auf diese Weise sind nun, seit der zjaͤhri⸗ gen Dauer dieser Anstalt, 36 Erblindete entlassen worden. Die Arbeiten, welche die Zoͤglinge im v. J. verfertigten, bestanden in Schuhen von Tuchband, Tuch⸗Decken, Stroh⸗Decken, Schilf⸗Dek⸗ ken, Stroh⸗Tellern, gruͤnen Koͤrben, Rohr⸗Stuͤhlen, Sattler⸗Rohr, Schlaf⸗Muͤtzen, Socken, Sprungfedern, Sensendohnen, Buͤrsten, Bie⸗ gel⸗Eisen⸗Gestellen, Zoͤcker, Flechten, Netzen. Diese Fabrikate hatten einen Geldwerth von 431 Rthlrn. 20 Sgr. 11 Pf. Mit Anfang d. J. werden auch von den Blinden, Feuer⸗Eimer aus Stroh ge⸗ fertiget; sie sind ausgepicht, und haben sich bei angestellter Probe als wasserdicht und brauchbar bewaͤhrt, das Stuͤck kostet nur ½ Rthlr.

Bromberg. EV ist hoͤchst erfreulich, daß die Bewohner des Großherzogthums Posen fortfahren, zur Unterstuͤtzung unvermoͤgen⸗ der, auf der Universitaͤt zu Breslau Studirender aus der Provinz, wohlthaͤtig mitzuwirken. Der Ertrag aus den jaͤhrlichen Kollekten zu diesem Zwecke hat es moͤglich gemacht, den Duͤrftigen unter ihnen durch Freitische und baare Zuweisungen zu Huͤlfe zu kommen. Auch in diesem Jahr ist Allen, welche darum ansuchten ihre Zahl be⸗ traͤgt 11 die Theilnahme am Freitische gestattet.

Danzig. Die Zahl der, im Maͤrz⸗Monat, im hiesigen Reg. Bez. abgebrannten Gebaͤude belaͤuft sich auf 3½. Die Bevoͤlkerung des gedachten Reg. Bez. hat im v. J. gegen d. J. 1821, um 5532 Seelen zugenommen, worunter jedoch der Militair⸗Stand nicht mitbegriffen ist. In den vorigen Jahren war die Zunahme der Be⸗ voͤlkerung groͤßer. Im v. J. sind mit Einschluß des Militair⸗Stan⸗ des uͤberhaupt geboren 14,469 incl. 1440 unchelicher, gestorben 8760. Bei Vergleichung der Jahre 1821 und 2822 ergiebt sich, daß im letzteren 305 weniger geboren, 33 Paare weniger getraut und 666 mehr gestorben sind.

Koblenz. Auf der Mosel fuhren im Maͤrz zu Thal 177, zu Berge 138 groͤßere und kleinere Fahrzeuge. Die ersteren trans⸗ portirten 162,279 Ctnr., worunter 41 500 Ctnr. Kalk und Gyps, und 525 Fuder Wein. Auf dem Rheine fuhren zu Thal 322, zu Berge 239 groͤßere und kleinere Fahcseuge, worunter 2562 Ctnr. Kaffee und 6063 Ctnr. Zucker. Die Erwartung eines Krieges zwi⸗

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schen Spanien und Frankreich hat die Getreide⸗Preise betraͤchtlich

erhoͤht; auch jene des vorjaͤhrigen Weines sind noch gestiegen, da sich die Nachricht verbreitete, daß das alte Holz des Weinstockes an der Mosel und der Ahr bedeutend gelitten habe. Die im December 1822 hier errichtete Sparkasse hat bisher fortbestanden, und kann nunmehr als fest begruͤndet an⸗ gesehen werden. Im Jahr 1822 wurden eingelegt: 2228 Rthlr. 7 Sgr. 27 Pf., davon sind bloß zuruͤckgefodert an Kapital 100 Rthlr., an Zinsen 20 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. In diesem Jahre haben sich die Einlagen noch bedeutender vermehrt. Koͤln. Der verstorbene Geistliche Leven zu Bedburg hat dem dasigen Armen⸗Fond, zu Anschaffung von Buͤchern fuͤr arme Schul⸗ Kinder in der Pfarrei Bedburg, ein Kapital von 100 Rthlrn. Köͤln. und außerdem zur Vertheilung unter die heimlichen Haus⸗Armen in der gedachten Pfarrei, die Summe von 200 Rthlrn. Köln. und den Vorrath des Erb⸗Lassers an d ntütbeictacs R Ral . Kleidungs⸗