1823 / 49 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Ebrenzeichen erster Klasse, durch dessen Verleihung des Koͤniges Majestaͤt Hoͤchst Ihre Zufriedenheit mit seiner Amtsfuͤhrung wieder⸗ holt anzuerkennen geruhet hatten, begleitet von einer eierlichen Anrede, welche die Theilnahme des verehrten Chefs der Justiz, und die Gluͤck⸗Wuͤnsche des Koͤnigl. Ober⸗Landes⸗Gerichts aus⸗ druͤckte. Um 2 Uhr vereinigten sich die Justiz⸗Officianten des hie⸗ sigen Ortes, denen mehrere Goͤnner und Freunde des Jubelgreises aus andern Staͤnden sich anschlossen, zu einem Mittagsmahle von 87 Kouverts. Froͤhliche Toaste, auf das Wohl des Besten aller Koͤnige, des Jubelgreises, des Chefs der Justiz und des Praͤsiden⸗ ten des Ober⸗Landes⸗Gerichtes ausgebracht, erhoben dies, bis zum spaͤten Abend fortgesetzte Mahl, zu einem wahren Freuden⸗Feste. Das Lebehoch des Fubelgreises wurde von einem Gedichte begleitet, welches, auf einem reich verzierten Kissen uͤberreicht, die Gefuͤhle der Achtung und Liebe wiederholt aussprach, von dem die versam⸗ melte Gesellschaft sich gegen dem Gefeierten durchdrungen fuͤhlte, und die jedes einzelne Mitglied derselben, bis zu dessen gebe Gott noch sehr weit entfernten Lebenszeiten ihm bewahren wird.

andwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren sdsdses Reiches von Ende Maͤrz.

I. Brandenburg. Potsdam. Die Winter⸗Saa⸗ ten, mit Ausnahme der spaͤten Roggen⸗Saat, lassen im Gan⸗ zen auf einen guten Fortgang hoffen. Vom Klee ist indessen wenig zu sehen, und bei diesem, so wie bei den feinern Obst⸗ Sorten in den Gaͤrten, scheint der strenge Winter von nach⸗ theiligen Einfluß gewesen zu seyn.

II. Pommern. Koͤslin. Der tief eingedrungene Frost haͤlt die Fruͤhjahr⸗Bestellung auf. Die Winter⸗Saat hat noch nicht zu gruͤnen angefangen. Der Futter⸗Mangel ist fast allgemein. Die Feldmaͤuse, die auch in hiesiger Ge⸗ gend uͤberhandgenommen hatten, scheinen durch den harten Winter zwar nicht vertilgt, aber doch sehr vermindert wor⸗ den zu seyn. Die Getreide⸗Preise stehen jetzt so, daß der Landmann dabei bestehen koͤnnte, wenn er Vorraͤthe zum Verkauf uͤbrig haͤtte. Leider! ist dies aber, wegen der vor⸗ jaͤhrigen schlechten Aerndte nicht allein der Fall nicht, son⸗

ern es fehlt auch vielen Landwirthen sogar an dem erfoder⸗

lichen Saatkorn zur Fruͤhjahr⸗-Bestellung. Stralsund. Die Winter⸗Saat schreitet, weil der fruͤhere starke Frost sehr tief in die Erde eingedrungen, und auch die jetzige Witterung noch meistens rauh und kalt ist, nur sehr langsam in ihrem Wachsthume fort. Aus gleichem Grunde ist die Bestellung der Sommer⸗Saat und besonders des Schotenkorns noch nicht begonnen.

III. Schlesien. Breslau. Der Futter⸗Mangel ist aufs hoͤchste gestiegen. Die Winter⸗Saaten zeigen sich im Ganzen vielversprechend, und selbst die von den Maͤusen abgefressenen Stellen fangen an zu begruͤnen. Mit Zu⸗ richtung der Aecker zur Sommer⸗Saat wird uͤberall thaͤtig vorgegangen, die Maͤuse scheinen durch Frost und Naͤsse ziemlich vertilgt zu seyn. Liegnitz. Die Winter⸗ Saaten stehen sehr gut. Mit Bestellung der Sommer⸗Saat wird rasch vorwaͤrts gegangen. Regen thut noth. In meh⸗ reren Gegenden ist der Klee erfroren. An den Obstbaͤumen zeigen sich viele Bluͤthen⸗Knospen, und das junge Gras bricht uͤberall hervor. Die Maͤuse sind zwar zum groͤßten Theil unterdruͤckt, aber doch nicht gaͤnzlich vertigt. Oppeln. Die Winter⸗Saaten stehen gut, und fast uͤberall ist der Land⸗ mann mit Zurichtung der Felder zur Sommer⸗Einsaat bereits beschaͤftigt. JIV. Posen. Posen. Die Winter⸗Saaten stehen im Ganzen genommen gut, dagegen scheinen die Obstbaͤume, durch die große Kaͤlte i. Jan. d. J., u. durch die Nachtfroͤste im v. M. hin und wieder gelitten zu haben. Der Futter⸗Mangel ist allgemein, und manches Stuͤck Vieh muß sich schon jetzt kuͤm⸗ merlich im Freien naͤhren. Da, wo dies ganz unmoͤglich ist, sind die Daͤcher abgedeckt, um das Stroh zu Hechsel zu schnei— den, und so zu verfuttern.

V. Sachsen. Erfurt. Die Roggen⸗Saat hat berall ein vortheilhaftes Ansehen; weniger ist dies der all beim Weitzen. Der Ruͤbsaamen ist fast durchgaͤngig

ganz ausgewintert und die damit bestellten Felder muͤssen umgepfluͤgt werden. VI. Westphalen. Arnsberg. Die rauhe Witte⸗

rung hat in manchen Gegenden sehr nachtheilig auf die Korn⸗

fruͤchte gewirkt, und dadurch ein Steigen in den Preisen veranlaßt. Das Fleisch sinkt dagegen im Preise; zu Berle⸗ burg wurde ein Schwein von 190 Pfd. fuͤr 11 ½ Rthlr. S. Kour., das Pfd. mithin zu 1 Sgr. Pf. verkauft. Der seit einigen Jahren im hiesigen Reg. Bez., namentlich im Kr. Eslohe, versuüchte Anbau der Stengel⸗Kartoffeln (He- lianthus Tuberosus) u. deren Benutzung zum Viehfutter schei⸗ nen nach und nach mehr Eingang zu finden, indem die Nuͤtz⸗ lichkeit dieser, fuͤr das hiesige Klima sehr geeigneten Pflanze, sich immer mehr bewaͤhrt. Besonders empfiehlt sich dieselbe dadurch, daß die in der Erde gebliebenen Knollen, selbst, wenn sie nur einen Zoll hoch Erde bedeckt waren, dennoch bei der Kaͤlte dieses Winters nicht gelitten, vielmehr sich voll⸗ kommen gut gehalten haben. VII. Juͤlich, Kleve, Berg. Koͤln. Der Ruͤbsaa⸗ men und die Winter⸗Gerste haben uͤberall viel gelitten; in einigen Gegenden sind sie ganz erfroren. Die uͤbrigen Winter⸗Fruͤchte haben dagegen ein gutes Ansehen. Duͤs⸗

*) Von den hier nicht aufgefuͤhrten Re

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Die Fruchtpreise, vorzuͤglich die] d

seldorf.

mer so viele Gegenden betroffen hat. Nachfrage nach Heu und Stroh, weshalb diese Artikel ebe falls im Preise steigen. Die Witterung hat den Garten⸗B und die Bestellun Feldfruͤchte, mit Ausnahme des Ruͤbsaamens, stehen im All meinen sehr gut.

VIII. Niederrhein. Koblenz. Im Allgemei tritt das Fruͤhjahr sehr spaͤt ein. In diesem Jahre se nach der Meinung hiesiger Wetterkundiger, von Spaͤtfroͤße noch Vieles zu fuͤrchten seyn. An Obstbaͤumen bemerkt m nur wenig das Wachsen der Knospen, und nur selten steht; Baum, durch seinen Standort beguͤnstiget, in Bluͤthe. Winter⸗Saat konnte wegen der Naͤsse des Bodens noch äi bestellt werden. Die Kohlsaat ist durch den Winter⸗za gaͤnzlich zerstoͤrt. Gleiches Loos hat den Kleebau getrufe Auch am Weinstocke bemerkt man die zerstoͤrende Wirkung Kaͤlte. Man findet an vielen Orten alte Weinreben gen sten und der Laͤnge nach gespalten. Die Feldmaäͤuse schein gaͤnzlich verschwunden zu seyn. Im Kr. Kreuznach wird! traͤchtlich an neuen Weinbergen gerotet. Bei Windesh⸗ allein arbeiten fortdauernd 300 Menschen, und dieser eim Berg wird am Arbeitslohn 55,000 Rthlr. kosten, ohne vielen kleinern Distrikte zu rechnen, in welchen gleich en gearbeitet wird. Trier. Die Fourage ist im Preise gestiegen. Noch finden die Schaafe kein Futter auf den I den und die jungen Laͤmmer gehen zum Theil zu Grun weil die kraftlosen Mutter⸗Schaafe sie nicht naͤhren koͤnm Auch ist in den rauhen Gegenden der Eyfel zum Theil Ni vieh, wegen Mangels an Nahrung gefallen.

der Preis war pro Se

. kamen hier an.

araai Homs vengxnaa eeu HsHxxns Hüroeaeex /—— 1 4 zu Lande zu Wassers zu Lande zu Wast Wisp. Schfl.] Wisp. Schft.]Rthl. Gr. /Pf. IKthl. Gr. Za,,. Weitzen 27]⁷12

302 121 2 3 1 Roggen. 16

8 327 2 1 82 1 118 Große Gerste 54 36 101 1 12 Kleine Gerste, 39 I 2 [14 115 Hafte...1686 448 22 1 3 8 1 Erbsen †— 1 22 1 17

Vom 16. bis 18. April.

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Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.

Hamburg, 18. April. Amsterdam k. S. 105 pCt., 2 M 105 ½ pCt., angeboten. b 57 Schill. 2 Den., Geld mit ½ Den. uͤber Kours. Paris 2 P Kopenhagen k. S. 249 pvCt. Breslau 6 W. 4016 Si mit v. Schill. besser gesucht. Wien in effectiv 6 W. 149 ¼¾ Prag in effectiv 6 W. 150½ pCt., 2 Mon. zum not. Kours 0 und Briefe. Augsburg 6 W. 149 pCt., Frankfurt 6 W. pCt., 2 Mon. zum not Kours zu lassen. Leipzig z. M. 199 0 Briefe. St. Petersburg 2 Mon. 8⁄½ . Schill., begehrt. Diskonto 3 pCt. Geld.

Louisd'or 11 Mark 4 Schill., zu lassen. Gold al marco- Schill., zu haben. Daͤn. Grob Kour. 125 8 vCt. Hamb. 0 Kour. 125½ pCt. Neue ³ Stuͤcke fuͤr voll 30 ½¾ pCt. 1 Ct ling⸗Stuͤcke 26 ¾ u. 26 8 pCt. Fein Silber 27 Mark 10 ½ Se Silber in Sorten 13 Loth 5 Gran à 14 Loth g Gran 27 10 ½ Schill, Preußische Muͤnze 27 Mark 5 ½˖ Schill., zu la

Preuß. Praͤmienscheine, à 200 Mark Bko. zu haben, Mrk. Bko. zu lassen.

Preuß. Engl. Anleihe von 2618 pr. kont. 80 ¾̃ .81½ pCt PFenß⸗ Engl. Anleihe von 1822 pr. kont. 79 ¼.80 pCt., wenig macht.

Norweg. Anleihe à 5 vCt. bei Gebruͤder Benecke, à 8 ½ zu haben, 84⁄ bis 85 pCt. zu bedingen. Desgl. à 6 p Hambro und Sohn à 90 pCt. Briefe und Geld. 1

Daͤn. Anl. erste Abth. à 5 pCt. Zinsen, 82 .835 pCt., desgl. à2 5 pCt., 81 ½. 83 pCt., Etwas gemacht.

Oesterr. Loose à 250 Fl. pr. kont. 95 95 ½⁄ pCt., pr. ult. 95 935 pCt., Etwas gemacht; Metalliques pr. kont. à 80 vCt, 3 Mönat 79 ¼ pCt., Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. 38½ pCt., pr. ust. Mat 885.890 pCt., ziemlicher Umsatz.

Koͤnigliche Schausptitele.

Dienstag, 22. April. Im Schauspielhause: Das Interg oder der Landjunker zum erstenmale in der Residenz, Lußs 5 Abtheil., von Kotzebue. (Hr. Rebenstein: Junker Hans.) Mittwoch, den 23. April. Kein Schauspiel. 8

Mieteorologische Beobachtungea. Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung. 18. April. A. 270 6 ¼⁄+% 52 700 S. W. trüb, Mondbl., Negn 19. April. F. 2790 6 ¾⁷ 2 ½⅔ 720 S. W. hell, Reif. 1 M270° 6 ½ + 829 550 S. W. Sonnenblicke, trüb,

NAA. 270°0 6 ½ + 2 ½ 770 W. Hha., Reg. Hag., Nacht 20. April. F. 270 77 32 792 [W. strüb, Sostenbl., Reg⸗ M 27° 8 ¼7† 9%5929 W. Sonnenschein, Wolka hA. 27010 ½* 2 ½ % 62° W. hell, Wolken, Regen/ 9

1 ½ 760 N. W. Sonnenbl. Wind, Ro

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keine Nachrichten eingegangen. 5

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b es Roggen Weitzens und der Gerste fangen an zu steigen. Man schrei die Ursach hievon dem Maͤusefraße zu, der im vorigen Son Auch ist jetzt vitx,

der Sommer⸗Saat sehr aufgehalten;

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London k. S. 37 Schill. 5 Den., 2 M.

26 Schill., zu haben und zu lassen. Bordeaux 2 Mon. 26 Sctl.

schen Junta Oyarsun,

h dem Einruͤcken unserer Truppen

fülichkeit fuͤr uns. Umsonst wuͤrden alle

t ihnen an nichts, un og von Angouleme ist, unter

vs, unter dem General Molitor, das varra einschlagen, und sich in Einer Linte am Ebro, Logronno

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Stuͤck. Berlin, Donnerstag den 24sten

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h S1i gnn 11818 8 11 . „wMrbit Fen warfurdret veher eireh 8 Hosl Sa *4 3 a ch Kronik des Tage s. Se. Maj. der Koͤnig haben dem Guts⸗Besitzer Heinrich dinand v. Helldorff auf Bedra im Herzogthume Sach⸗ die Kammerherrn⸗Wuͤrde zu ertheilen geruhet. Se. Maj. der Koͤnig haben dem Post⸗Direktor Sorck Deutsch⸗Krone das Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse verleihen geruhet.

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J. K. H. die Kurfuͤrstin von Hessen, nebst den bei⸗ Prinzessinnen Karoline und Marie von Hessen, Hvorgestern Abend im erwuͤnschtesten Wohlseyn hier einge⸗ ffken, und auf dem Koͤnigl. Schlosse in die fuͤr Hoͤchstdie⸗ hen in Bereitschaft gesetzten Zimmer abgetreten. Gestern orgen trafen auch Se. K. H. der Kurprinz hier eein, stiegen auf dem Koͤnigl. Schlosse E““

Berlin, den 23 sten April 1823. lafrh Frhscgi eian⸗ g

EE —— A En b 896 EEII1I11“ EIs Z Der Justiz⸗Kommissarius David Gottard Schmidt, Heilsberg, ist zugleich zum Notarius publicus im Depar⸗ die des Dber⸗Landes, Gerichts von Ostxreußem deselt den. EE“ wann eg

Angekommen: Se. Erxcellenz der General der Infan⸗ und kommandirende General des zten Armec⸗Korps, Graf nentzien v. Wittenberg, von Krossen.

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Der General⸗Major und Inspekteur der 2ten Ingeni on, Pullet, von Magdeburg. vs, gs genig

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Armee⸗Nachrichten v

FTruppen unter den Befehlen des General Bourcke halten oihrend die Anhoͤhen bei San Sebastian besetzt. Der Herzog Angouleme schlaͤft heute Nacht in Tolosa. Die Avant⸗ Garde Ersten Armee⸗Korps, unter General Vallin, befindet sich heut Villa⸗Real, 2 Tage⸗Maͤrsche von Vittorig. Der Herzog von gio mit dem ersten Armee⸗Korps steht in Villafranca. Das Korps ist zwischen Tolosa und Oyarsun aufgestellt. Se. K. H. Herzog von Angouleme befinden sich im besten Wohlseyn. e telegraphische Depesche aus Bayonne vom 14ten bestaͤtigt diese ere Nachricht und fuͤgt hinzu, daß die Operationen den treff⸗ hen Fortgang haben. Eine zweite vom 15ten sagt: „Pampelona ng eingeschlossen. Das Hauptquartier war am ;4ten in Villa⸗ ca; es wird am z7ten in Vittoria seyn. Beide Armee⸗Korps den an einem und demselben Tage am Ebro eintreffen."⸗

In einem aus dem Hauptquartiere Tolosa vom zuten datirten at⸗Schreiben heißt es: „Wir verließen gestern mit der provi⸗ ließen das große Hauptquartier in Er⸗

und kamen bei guter Zeit in Tolosa an, wo wir bestens em⸗ Tanz, nach dem

ngen wurden. Abends war Illumination und Tan hen Baskischen Provinzen uͤblichen Brauche. Einige Tage zu⸗ war ein Soldat von der Quesadaschen Diviston, der mit dem trabe in die Stadt eingeruͤckt war und pluͤndern wollte, von Bauern umgebracht worden. Die Bewohner befuͤrchteten, daß esada diesen Todtschlag ahnden werde, allein bei seinem Einzuge eer vielmehr deren Betragen, ertheilte die strengsten Befehle eine Soldaten, und ließ einige von ihnen, die das Volk wegen üges verhaftet hatte, bestrafen; die Laͤden wurden jedoch erst wieder geoͤffnet. Ueberall int man uns mit Vertrauen entgegen; der Staͤdter und der mann gehen sorglos ihren Geschaͤften nach, und die Heerden hen, wie mitten im Frieden, zur Weide gefuͤhrt. Die Masse Jolkes ist gut; wir haben die gesammte Ordens⸗ und Welt⸗ Bemuͤhungen seyn, Die Soldaten betragen sich vortrefflich; es und Alles wird puͤnktlich bezahlt. Der lauten Beifall⸗Bezeigungen

ttracht anzustiften.

Volkes, heut fruͤh in Tolosa eingetroffen. eit werden zwei Tage hier verweilen, bis dan ate Armee⸗ die große Straße nach

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begemabes, aufstellen soll, durchpassirt seyn wird. Gestern hat er Herzog die Stadt San Sebastian rekognoscirt und unter diejenigen Militairs, die sich kuͤrzlich vor derselben am meisten aus⸗ gezeichnet, Orden vertheilt. Die Franzoͤsischen Fluͤchtlinge sollen San Sebastian zu Wasser verlassen haben. Die, unter dem Befehle des Brigadiers Don Pablo de Lapagua befindliche, 2300 Mann starke Garnison dieser Stadt, besteht aus 600 Mann des Regiments „Kai⸗ ser Alexander“ (Oberst Aler. O'Donnel), 600 Mann des Regiments Valangay (Oberst Saurea), 300 M. des Regiments Espagna und 300 M. des Regiments Salamanca. Der Rest sind Milizen.“ Privat⸗Briefe aus Valencia vom 2ten d. M. enthalten Folgen⸗ des: „Am 26sten Abends naͤherten sich die Royalisten, unter Sempe⸗ re’s Anfuͤhrung, unserer Stadt, besetzten die Vorstaͤdte und began⸗ nen am folgenden Tage ein heftiges Feuer, das jedoch zu keinem Resultate fuͤhrte; nachdem sie die Stadt auf vier verschiedenen Punkten angegriffen und sie drei Tage lang belagert hatten, kehr⸗

ten sie am 29sten nach Murviedro zuruͤck. Die in die Stadt ge⸗ worfenen Granaten haben den Haͤusern manchen Schaden zugefuͤgt, auch einige Menschen getoͤdtet. Die Garnison bestand nur aus 2 Schwadroͤnen Kavalerie und Artillerie, und aus den Milizen. Die Ruhe ist weiter nicht gestoͤrt worden. Die Landbewohner, die in dieser Gegend sehr zahlreich sind, hatten sich einstimmig fuͤr die Royalisten erklaͤrt. Es heißt, daß ihnen deshalb eine strenge Strafe auferlegt werden soll. Die außerhalb der Mauer gelegenen Kloͤ⸗

worden sind, sollen, da sie den Stadtmauern zu nahe liegen, ge-. schleift werden. Der Verlust der durch die Wäͤlle geschüͤtzten Garnison beschraͤnkte sich auf einen getoͤdteten Officier und eine große Anzahl verwundeter Gemeinen; der der Royalisten wird da- gegen auf 150 Todte angegeben.“ 8

Der Marschal Herzog von Belluno ist am 14ten Abends wie⸗ der hier eingetroffen. Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem General⸗ Lieutenant Vicomte Digeon zum Beweise Ihrer Zufriedenbeit mit seinen Dienstleistungen waͤhrend der Abwesenheit des Kriegs⸗Mi-a⸗ nisters, zum Staats⸗Minister und Mitglied Ihres Geheimen Ra⸗-⸗- 1088 Sn. 1. Halfert 1 * 1

„Der ehemal. Kaiserl. Oesterr. Geschaͤftstraͤger am Koͤnigl. Spa- nischen Hofe, Graf von Brunetti, ist am 1zten aus Wien di⸗ 82 gekommen und wird sich in einigen Tagen nach dem Haupt⸗ Quartiere des Herzogs von Angouleme begeben.

Das Journal des Débats widerruft die unterm 17. Marz d. J. gegebene Nachricht, daß der Italienische General Pino, der unter Buonaparte den Krieg in Spanien mitgemacht, in Katalonien an-⸗ gekommen sey, und fuͤgt hinzu, daß dieser, jetzt in Diensten des Kaisers von Oesterreich Maj. stehende Officiter seit d. J. 1814 die Lombardei nicht verlassen, und sich abwechselnd in Mailand oder

Seine Koͤnigliche

auf seinen Guͤtern am Comer⸗See aufgehalten habe. Die Deputirten⸗Kammer beschaͤftigte sich am 14ten und 1zten mit dem Budget des Finanz⸗Ministeriums, das sich auf 93,385,300 Fr. belaͤuft, zu welchen jedoch jetzt noch diejenigen 2,300,000 Fr hinzukommen, die fruͤher als die zur Ausstattung beider Kammern erfoderliche Summe, in das große Buch der konsolidirten Schuld eingetragen werden sollten. Nach der Annahme jenes Budgets, ging man zu den uͤbrigen Verwaltungs⸗Kosten und endlich zu den im naͤchsten J. zu erhebenden Steuern uͤber, wo Hr. v. Frenilly eine Herabsetzung der Abgaben auf Wolle verlangte.

(Der beschraͤnkte Raum noͤthigt uns, die speciellere Mitthei⸗ lung der Berathungen in diesen veiden Sitzungen, insofern sie ein Interesse fuͤr das Ausland darbieten, bis zum naͤchsten Zeitungs⸗ Tage auszusetzen.)

Der heutige Moniteur enthaͤlt einen langen Artikel, in welchem er die Rechtmaͤßigkeit des gegenwaͤrtigen Krieges ge⸗ gen Spanien darthut, und die schaͤndlichen Machinationen aufdeckt, deren sich die Spanischen Revolutionairs bedient, um die Ruhe in Frankreich zu stoͤren und die Truppen zur Empoͤrung zu verleiten. Zum Beweise seiner Aussagen fuͤhrt er mehrere Stellen aus dem „Spanischen Beobachter“ an, und liefert zuletzt noch zwei wichtige Aktenstuͤcke, zu deren Kenntniß die Regierung erst durch die juͤngst statt gefundenen Verhaftungen gelangt ist. Es ist eine Proklamation und ein Manifest, in welchen die revolutionaire Par⸗ tei ihre ganzen verbrecherischen Absichten an den Tag legt. (Wir werden diese beiden Piecen noch nachliefern.)

Die (im vor. St. d. Z. erwaͤhnten) Unruhen in Montpellier brachen am 1. d. M. in dem dortigen Zuchthause bei Gelegenheit einer neuen Art der Vertheilung der Arbeiten unter die Sträͤflinge aus. Diese widersetzten sich den Aufsehern, und als sie wieder⸗ holt zum Gehorsam aufgefodert wurden, fielen sie wuͤthend uͤber die inzwischen herbeigerufene Wache her, und noͤthigten diese .* zur Gegenwehr, wodurch denn mehrere der Straͤflinge, unter ihnen drei gefaͤhrlich, verwundet wurden. Die Urheber des Aufstandes sind zur Disposition des General⸗Prokurators gestellt worden. Der Inspektor, Namens Sanceren, hat bei dieser Gelegenheit viel Ent⸗ schlossenheit und Geistesgegenwart bewiesen. 8 .““

Am 9. d. M. Abends vernahm man in Valenciennes cine hef⸗ tige Exploston. Es fand sich bald, daß sie von dem nahe bei der

ster, aus denen die Moͤnche und Nonnen nach der Stadt gefuͤhrt