1823 / 50 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gffenen Armen empfangen⸗

den Ebro ernstlich widersetzen werde. wir alle unsere Beduͤrfnisse baar bezahlen, so werden uns von ver⸗

*

treffen.

deutend erhoͤht hat, am z3ten diese Stadt wieder verlassen. Ein Offtceier schreibt aus Tolosa unterm z2ten und „23ten: „Wir sind hier mit einem unbeschreiblichen Enthusiasmus empfangen worden. Es giebt in dieser Stadt keinen Armen, der nicht bei unserm Einzuge das Aeußere seiner Wohnung geschmuͤckt und des Abends die Fenster derselben erleuchtet haͤtte. Man sieht uns gern, weil wir das Land von dem Regimente der Kortes befreien, brav Geld mitbringen und die Glaubens⸗Truppen schonen. Ue⸗ berall steht das Volk auf, und Kastilien wird, sagt man, uns mit

Heute 8 13ten) hat uns ein Adju⸗ tant des Marschal Oudinot die Nachricht von dem Einruͤcken des General Quesada in Bilbao uͤberbracht. 85 Punkt ist fuͤr uns von Wichtigkeit, weil er uns die Mittel verschafft, unsere Verproviantirungen aus Bayonne zu Wasser bis auf 10 Lieues von Vittoria kommen zu lassen. Das Armee⸗Korps des General Molitor duͤrfte das erste seyn, welches sich mit dem Feinde messen wird, da Ballasteros mit etwa 2 bis 15/000 M. Navarra decken zu wollen scheint. Den neusten Nachrichten zufolge ist die Bruͤcke Miranda del Ebro auf Abisbals Befehl abgetragen worden. Doch glaubt man nicht, daß dieser General sich dem Uebergange uͤber d 1 Da man jetzt einsieht, daß

iedenen Seiten Kauf⸗Antraàge gemacht. Der Herzog von An⸗ F92 geht am z4ten nach Villafranca, am 15ten nach Villa⸗

RNeal, am 16ten nach Mondragon und am 17ten nach Vittoria.

ie Junta wird bereits am z6ten in dieser letzteren Stadt ein⸗ Sie hat vor ihrem Abgange aus Bayonne folgende Pro⸗ klamation an die Spanische Nation erlassen: „Hochherzige Spa⸗ nier! Nach dreijaͤhrigen allgemeinen Truͤbsalen, die die Empoͤrung einiger strafbaren Landes⸗Kinder uͤber Spanien verhaͤngt hat, hebt endlich der Tag des Friedens und mit ihm der gluͤckliche Einfluß der Ordnung und Gerechtigkeit fuͤr Euch an. Europa, geruͤhrt von Eurem Ungluͤcke, ermuͤdet von der Stimme des Aufruhrs, verlangt sehnlichst das Ziel Eurer Leiden, und ein edelmuͤthiger Abköͤmmling des heiligen Ludwig uͤberschreitet Eure Graͤnzen an der Spitze eines loyalen und glorreichen Heeres, um unsere Bemuͤhungen zu unterstuͤtzen und Eure Wuͤnsche zu erfuͤllen. Es sind nicht mehr jene feindlichen Fahnen, Spanier, die ehedem Eure Freiheit hedrohten; es ist das Friedens⸗Panier in den Haͤn⸗ den muthiger Krieger. Dieses Panier ist dazu bestimmt, die Wun⸗ den zu heilen, die die Anarchie Euch geschlagen hat, bestimmt, die Kinder der Tapferkeit unter seinen Schutz zu nehmen, die Thron und Altar wieder aufzurichten kommen; bestimmt, unsern ungluͤck⸗ lichen Koͤnig und sein erhabenes Haus aus der efangenschaft zu befreien, in welcher sie von einer Hand voll rebellischer Unterthaͤ⸗ nen gehalten werden. Dieser ausgezeichnete Dienst, den unsere Alliirten uns leisten, erhaͤlt einen neuen Glanz durch die Uneigen⸗ nuͤtzigkeit und Großmuth, die denselben leiten. Wir versichern Euch auf unsere Treue und Ehre, daß kein ehrgeiziges Gefuͤhl, kein Privat⸗Interesse jenen edlen Entschluß eingegeben hat. Die gemeinschaftliche Gefahr der Uebel, womit die Revolution Europa bedroht, hat den politischen Tugenden ihren fruͤhern Glanz, ihre ritterliche Eigenschaft wieder verliehen. Es ist troͤstend fuͤr die Menschheit, daß die Maßregeln der Kabinette, und die Rathschluͤsse der Koͤnige heutiges Tages erhabene und wiederholte Beispiele je⸗ ner Politik darbieten, die keine Gebiets⸗Erweiterung, keine eigen⸗ nuͤtzigen Vertraͤge, sondern einzig und allein die Befestigung der Grundsaͤtze der Gerechtigkeit und der von einer allgemeinen Auf⸗ Ibsung bedrohten Gesellschaft beabsfichtiget. Spanier, Europa laͤßt Eu⸗ rer Loyalitaͤt Gerechtigkeit widerfahren; es weiß, daß dies eine der Tugenden ist, die Euren Charakter am meisten adelt; es ist weit entfernt, Eure hochherzigen Gesinnungen mit denen zu verwech⸗ seln, die die Vertheidiger der Revolution Euch beimessen, um die Frevel und Verbrechen einer bloßen Faktion mit dem Namen all⸗ Lemeiner Volksstimmung zu belegen. Der Augenblick ist da, wo fhr, frei von der Unterdruͤckung, die auf Euch lastete, Europa beweisen Toͤnnt, wie sehr gerechr und wohlverdient die Meinung war, die es von Euren Gesinnungen gefaßt hat. Ueberlassen wir nicht bloß unseren Ar⸗ meen und denen unserer Alliirten den Ruhm unserer Befreiung. Das Interesse der ganzen Nation erheischt, zu diesem großen Unternehmen mitzuwirken; niemals aber moͤge die kraͤftige Verkuͤndigung ihres Wil⸗ lens sich mit einer jener Ausschweifungen besudeln, wobei die Ehre u. Großmuth sich beleidigt fuͤhlen. Spanier, die provisorische Junta erklaͤrt, daß sie die Beschluͤsse und Handlungen der von dem Auf⸗ ruhre errichteten Regierung nicht anerkennt, und daß sie daher die Landes⸗Verwaltung provesprisch in der Art, wie sie vor der Fre⸗ velthat vom 7. Maͤrz 1820 bestanden, wiederherstellt. Erst wenn auf solche Weise das Gebaͤude der Anarchie zerstoͤrt worden seyn, und der Koͤnig, unser Herr, seine Freiheit wieder erlangt haben wird, dann erst koͤnnen die Institutionen eingefuͤhrt werden, die die Um⸗ staͤnds erheischen und anrathen, und die Se. Maj. Euch zu bewil⸗ ligen geruhen werden. Die provisorische Regierungs⸗Junta der Cpanischen Nation erkennt nur in der Person des Koͤniges den Ur⸗ sprung und den Sitz der souverainen Gewalt an, und, als eine nothwendige Folhe hievon, nimmt sie in ihr politisches System keine solche Modisikation auf, die nicht frei vom Koͤnige unter Zustimmung weiser Maͤnner, die er deshalb zu Rathe gezogen, aus⸗

egangen dn. Spanier, die Erfahrung, die Ihr gemacht, muß

ure ganze Wachsamkeit erregen und Euch vor den hinterlistigen und stets truͤgerischen Einfluͤsterungen der Revolution bewahren. Unser Koͤnig, immer bereit, das Gluͤck seines Volkes zu sichern, wird, zweifelt nicht, in unsern alten Gesetzen, in unsern guten Ge⸗ braͤuchen und Gewohnheiten, weise Einrichtungen finden, die, un⸗ serm Charakter, unsern Sitten und Beduͤrfnissen angepaßt, auf eine dauernde und vortheilhafte Weise, unser kuͤnftiges Schicksal begruͤn⸗ den werden. Spanier, Euch ist der Ruhm aufbewahrt, die Hy⸗ dra der Revolution, die, aus allen Europaͤischen Staaten vertrie⸗ ben, in unserm Lande einen Zufluchtsort gesucht und Noth und Ungluͤck uͤber dasselbe gebracht hat, gaͤnzlich zu vertilgen. Die voll⸗ kommenste Einigkeit sei der Wahlspruch unserer erhabenen Sache, und nur ein Wille bestehe, wo es nur einen Wunsch und ein Interesse giebt: das Heil der Religion, des Koͤniges und des WPW6 apritl 82 3. g AFüͤr die provisorische Junta:², Folgendes ist die (im vorigen Stuͤcke dieser Zeitung er⸗ wähnte) Proklamation an die Franzoͤsische Armee, von der man mehrere Exemplare bei einer auf der Spanischen Graͤnze

verhafteten und jetzt in den hiesigen Gefaͤngnissen befindlichen Mi⸗

litair⸗Person gefunden hat, und woraus

unwiderleglich die;

der revolutionairen Partei aufzureitzen:

„Im großen Hauptquartiere der Armee freier

auf den Pyrenaͤischen Gebirgen, am

„Franzosen, nicht fern von uns ist die Zeit, Schicksale großer Nationen hiezu berufen, die ganze Welt da was Vaterlandsliebe und Volks⸗Unabhaͤngigkeit uͤber große g vermoͤgen; Ihr bekaͤmpftet stets mit neuem Erfolge die gegen an einem Tage und auf allen 55ö Europas gewaffnete; des Despotismus; umsonst versuchten die nordischen Horden sonst die machiavelistischen Kunstgriffe des stolzen Englands, Muth und Eure Beharrlichkeit zu ermuͤden; Ihr setztet durch der der Tapferkeit die Gottlosen in Erstaunen, die in ihraz genduͤnkel gewaͤhnt, sie duͤrften sich nur zeigen, um Euch 1 terjochen und Euch aufs neue der Feudal⸗Gewalt zu unterw Ihr beantwortetet ihren gottvergessenen Ruf von nn) terwerfung nur mit dem heiligen Rufe von Freiheit uns gh landsliebe; frei leben oder sterben war Euer Wahlspruch, n fuͤhrte Euch stets den Weg des Ruhmes; Ihr lebtet, Eure erblaßten, und Fanatismus und Feudal⸗Wesen zerbrachen entbrannt ihre Fackeln und ihre Ketten in der Verzweiflun Todes. Es wuͤrde den zeitigen und kuͤnftigen Geschlechtt seltsames Schauspiel darbieten, wenn sie Euch heut als ein des Werkzeug der Tyrannei gegen ein eben so großes als hua ziges Volk saͤhen, das Eure Tuͤgenden lange bewundert, un in Eure Fußtapfen zu treten gewagt hat. Franzosen! wir Euch nicht als Feinde, sondern als Bruͤder entgegen. Wir uns gewaffnet gegenuͤber: wer von Euch, der den Franzi Namen mit Ehren traͤgt, wird nicht vor dem Gedanken die moͤrderische Kugel in unsere Reihen zu schleudern, wo sie nur einen freien Mann treffen kann? Die fremden M nachdem sie sich bemuͤht, Euren Ruhm, den sie nicht einm. verdunkeln vermocht, gaͤnzlich zu verwischen, wagen es heut, Schande und Entehrung zu gebieten. Werdet Ihr, Siege Fleurus, Jena, Austerlitz und Wagram, ihren treulosen Einge gen nicht widerstehen? Werdet Ihr mit Eurem Blute die S That, mit der man Euch bedecken will, die Knechtschaft von Europa, besiegeln? werdet Ihr der Stimme Eurer Tyrannen gen, um Eure eigenen Rechte zu bekaͤmpfen, statt sie zu vertz gen? und wollt Ihr nur dazu in unsere Reihen kommen, um und Verderben unter uns zu verbreiten, waͤhrend die heilige; heit sie Euch oͤffnet, und Euch durch die auf den Pyrer wehende, dreifarbige Fahne, von der sie noch einmal Eure s mit ehrenvollen Narben bedeckte Stirn beschattet zu sehen wi zu sich einladet?H Ihr Braven aller Waffengatt! der Franzoͤsischen Armee, die Ihr in Eurem Busen noch Funken jenes heiligen Feuers bewahrt, das Euch fruͤher bo an Euch richten wir diesen edelmuͤthigen Ruf: vertheidigt mi die majestaͤtische Sache der Voͤlker gegen eine Hand voll Unter ker; das Vaterland, die Ehre, Euer eigener Vortheil gebiete Euch. Kommt, Ihr werdet uns mit hinlaͤnglichen Kraͤften be Ihr werdet in unseren Reihen Landsleute und Waffen⸗Geft finden, die geschworen, ihre Rechte, die Freiheit und Unabha keit des Volkes, bis auf den letzten Blutstropfen zu vertbeij Es lebe die Freiheit! Es lebe Napoleon II.! Es leben Braven!“

(Das zweite vorgefundene Aktenstuͤck, ein Manifest an die zoͤsische Nation, werden wir im naͤchsten Stuͤcke liefern.)

Es heißt, daß die Regierung, von dem Gesichtspunkte an hend, daß sie sich mit dem eigentlichen Spanien nicht in Kriez finde, keine Marque⸗Briefe austheilen und die Kaperei zur uͤberhaupt nicht gestatten werde; auch soll die Koͤnigl. M. den Befehl erhalten haben, nur bewaffnete Spanische Fahn wegzunehmen, den Handels⸗Schiffen aber freien Lauf zu l Es wird hinzugefuͤgt, daß den uͤbrigen Schiffahrt treib Staaten von diesem Beschlusse Nachricht mit dem Ersuchen ben worden sey, um dagegen auch ihrerseits sowohl die Auseif Spanischer Raub⸗Schiffe in ihren Haͤfen, als den Verkauf der diesen etwa aufgebrachten Prisen zu verbieten.

An dem vorgestrigen Minister⸗Rathe, bei dem der Koͤnig in son praͤsidirte, nahm der Kriegs⸗Minister, Unpaͤßlichkeit halber, Theil. Er hat gleich nach seiner Ruͤckkunft mehrere von demn comte Digeon gemachte Veraͤnderungen abgeschafft, und nan 88 sag beich den General⸗Sekretair Hrn. Perceval wieder zuü

erufen.

Am z6ten hatten die National⸗Gardisten, die am 12. als am Jahres⸗Tage, wo vor 9 Jahren Monsieur in die Stadt eingezogen, den Dienst bei Sr. K. H. versehen haben, ein ches Mahl veranstaltet, bei welchem der heiterste Sinn he und wo unter andern ein Officier des General⸗Staabes dem zoge von Angouleme folgenden Toast brachte: „Moͤge er mit ueuen Lorbern geschmuͤckt, in unsere Mitte zuruͤckle und Europa beweisen, daß der erste Sohn Frankreichs auch! erster Krieger ist!“ 1

Ein gewisser Cousot in Dijon, der, ohne vorherige Anlke gung und ohne den Namen des Druckers zu bemerken, vey dene, auf eine in Chaumont unter dem Namen des Orden Freundschaft bestandene geheime Gesellschaft Bezug hi de Schriften gedruckt, ist in eine Geldstrafe von 3000 F⸗. nommen worden.

Der ehemalige Kassirer des Theaters am Thore Saint⸗ tin, Namens Lefeuve, und sein Unter⸗Kassirer, Jacques, sind gen Wuchers, zu resp. Z5ooo und 2000 Fr. Geldstrafe verurg

hervorgeht, die Truppen zur Em

wo Ihr, von

9. 8”

worden. Sie hatten den Schauspielern Vorschuͤsse auf ihre oien Weg

gegen 6 pCt. monatlicher Zinsen gemacht. .

Das durch Belgische Blaͤtter verbreitete Geruͤcht, als! sich aus der 26ten Militair⸗Division Franzoͤsische Officiere Halb⸗Sold, heimlich nach England eingeschifft, ist durchaus

gegruͤndet. Die letzte Inspektion hat ergeben, daß auch nicht

Officier seinen Wohnort verlassen hat.

In Rochefort ist am 11. d. M. die Fregatte „la Magiciet

von 44 Kanonen, von Stapel gelassen worden.

Bayonne, 11. April. Am 28sten v. M. ist der Graf Abe Vorher erließ er noch

von Madrid nach Sevilla abgereist.

Rundschreiben an alle Familien⸗Vaͤter, deren Soͤhne in den

1S. Royalisten⸗Korps dienen, worin er sie auffodert⸗ ne

men, die National⸗Rache sie vertilgen werde.

Dieerr General⸗Kommandant zu

term 19

uruͤckzurufen, mit der Drohung, daß, wenn sie nicht alencia, Jose de Castellarsist

ten Maͤrz folgende Bekanntmachung erlassent, welche die eckliche Lage der dortigen Bewohner mehr andeutet, als jede lläuftige Schilderung: „Bewohner von Valencia! Die Um⸗ dde, worin diese Provinz sich befindet, Umstaͤnde, die Euch allen annt sind, veranlassen mich, in Betracht der Naͤhe der Aufruͤh⸗ folgende Artikel zu dekretiren: Dieser Platz ist in Belage⸗ wz⸗Zustand erklaͤrt. Alle Bewohner, die Waffen haben, wer⸗ bim Laufe des Tages vor ihren resp. Alkalden erscheinen von der Zahl der Buͤrger, die jedes Haus enthaͤlt, dem Alka⸗ Kenntniß geben, um zu dem Dienste, der noͤthig werden kann, ucht zu werden. Man benachrichtigt sie warnend, daß derie⸗ e, der dieses, vom Vaterlande gebieterisch gefoderten, Dien⸗ esich weigern wuͤrde, als ein Feind der Konstitution betrachtet den wird. Man verbietet jede Versammlung von mehr als Personen, von welchem Stande sie guch seyn moͤgen, sowohl Tag als bei Nacht, auf den oͤffentlichen Plaͤtzen oder in den raßen; die Uebertreter werden vor ein Kriegs⸗ Gericht gestellt Herschossen werden. Es wird ebenfalls einer jeden Person boten, ohne eine schriftliche Erlaubniß von der konstitutionellen nnicipalitaͤt oder dem Chef, unter welchem sie steht, bewaffnet seyn; ausgenommen hievon sind die Individuen, die zur stc⸗ den Armee oder Lokal⸗Miliz gehoͤren; die Uebertreter werden ein Kriegs⸗Gericht gestellt und erschossen werden. So lange Stadt im Belagerungs⸗Zustande seyn wird, sollen die Moͤn⸗ von allen Kloͤstern, unter der Verantwortlichkeit ihrer resp. bren darin beisammen bleiben; die Uebertreter werden vor ein eas⸗Gericht gestellt und erschossen. Unter den gegenwaͤrtigen üänden sollen die Bewohner dieser Stadt vom Einvruche der cht an, bis zu Tages⸗Anbruch, ihre Haͤuser erleuchtet halten. Bewohner duͤrfen ihre Haͤuser nicht verlassen, wenn sie nicht Nothwendigkeit, die sie dazu veranlaßt, anzugeben vermoͤgen, r wenn sie nicht von den Behoͤrden in oͤffentlichem Interesse, irgend einem Dienste gebraucht werden.“ “] 22. April. Mehrere mit Mund⸗Vorraͤthen fuͤr die Armee ndene Schiffe, liegen zur Abfahrt nach dem Passage⸗Hafen rit. Ein von Bilbao ausgelaufenes mit Mehl und Weitzen be⸗ tetes Spanisches Schiff, das, fuͤr Barcelona bestimmt, im sage⸗ Hafen anzulegen genothigt gewesen, ist in unsere nde gekommen. Das 3te Armee⸗Korps unter dem Fuͤrsten Hohenlohe, ist am 9ten, uͤber St. Jean⸗Pied⸗de⸗port, in hanien eingeruͤckt. Die sogenannte Glaubens⸗Armee hat den Titel Armee von bbvarra angenommen. b 8 London, 15. April. Unter den, gestern, beiden Haͤusern, von Ministern mitgetheilten Dokumenten uͤber die Theilnahme Eng⸗ ds an den neusten, die Verhaͤltnisse zwischen Frankreich und anien betreffenden Verhandlungen, befindet sich auch das Schrei⸗ des Staats⸗Sekretairs Hrn. Canning an Sir Ch. Stuart, vom Maͤrz d. J. In diesem heißt es unter andern: „Bei Betkrachtung alles Unheiles, das der Krieg uͤber Frank⸗ , und durch Frankreich zuletzt vielleicht uͤber Europa bringen te, und welches er unmittelbarer und unvermeidlicher uͤber nien bringen muͤßte, dessen innere Zwistigkeiten und Aufre⸗ ugen ein Krieg mit dem Auslande nothwendig erhoͤhen und ver⸗ gern mußte, war die Brittische Regierung tief durchdrungen von Vothwendigkeit der Erhaltung des Friedens zwischen beiden Koͤ⸗ süchen und beschloß daher, sie mochte mit dem Charakter eines mittlers foͤrmlich bekleidet seyn oder nicht, jede Anstrengung zu hen und jeden sich darbietenden Anlaß zu benutzen, um die Feind⸗ Hkeiten zu verhuͤten. Die Frage war jetzt eine bloß und gaͤnz⸗ zwischen Spanien und Frankreich schwebende geworden, und andelte sich nicht sowohl um die Untersuchung, wie die Ver⸗ inisse zwischen diesen beiden Regierungen zu der gegenwaͤrti⸗ hartnaͤckigen Verwickelung gedichen als vielmehr, wie diese wickelung, ohne zu den Waffen zu greifen, zu loͤsen und guͤtliche Ausgleichung durch gegenseitige Eroͤrterung und Ein⸗ ung herbeizufuͤhren seyn moͤchte.“ . „Nichts haͤtte Se. Maj. vermoͤgen koͤnnen, der Spanischen ion eine Revision ihrer Staagts⸗Einrichtungen als Preis der undschaft Sr. Maj. unter den Fuß zu geben. Allein Spanier von Parteien und von jeder Art gaben zu, daß einige Modifika⸗ en der Verfassung von 1812 unumgaͤnglich nothwendig seyen; da in einer Krisis, wie diejenige, worin Spanien, zugleich ver⸗ tdurch das Elend des Buͤrger⸗Krieges und durch die Gefahr ei⸗ Invaston von außen, sich befand, die Annahme von, an sich als so wuͤnschenswerth eingestandenen Modifikationen diesem he eine Aussicht zur Ausgleichung seiner einheimischen Uneinig⸗ geben und zugleich die Franz. Regierung vermoͤgen konnte, die ende Stellung aufzugeben, welche sie gegen Spanien genom⸗ so fuͤhlte die Brittische Regierung, daß kein zartsinniger vel und keine Furcht vor uͤbler Auslegung sie abhalten durfte, ernstlichen Wunsch zu aͤußern, daß die Spanier es uͤber sich nen moͤchten, Modifikationen in Ueberlegung zu nehmen, wenigstens zu erklaͤren, daß sie es kuͤnftig thun wollen.“ Es ist uͤberfluͤssig geworden, jetzt zu eroͤrtern, was die Folge ngelegentlichen Bestrebungen Sr. Maj. gewesen seyn wuͤrde, Ausgleichung zwischen Frankreich und Spanien herbeizufuͤh⸗ wenn kein Ereigniß den Fortgang derselben unterbrochen „Wie ungeneigt die Spanische Regierung auch immer seyn te, den ersten Schritt zu einer solchen Ausgleichung zu thun, inn doch nicht verhehlt werden, daß die in der Rede vom one bei Eroͤffnung der Kammern zu Paris von der Franz. Re⸗ g bekannten Grundsaͤtze und aufgestellten Praͤtensionen dem alge einer freundschaftlichen Dazwischenkunft neue Hindernisse legten. Die Mittheilung dieser Rede an die Britt. erung wurde freilich von erneuerter Versicherung der friedli⸗ Gesinnungen Frankreichs begleitet, und die Franz. Minister mach⸗ ine Auslegung der Stelle, die am meisten einen unguͤnstigen ruck in Spanien hervorbringen zu muͤssen schien, wodurch zuruͤckstoßende dieser Stelle zum Theil verschwinden sollte. n alle Versuche der Brittischen Regierung, solchen Versi⸗ Ingen und Auslegungen in Madrid Eingang zu verschaffen, Igen fehl. Die Hoffnung eines Erfolges wurde nach und nach icher, und ist jetzt gaͤnzlich verschwunden.“ 8 Es bleibt also nur noch uͤbrig, das Verhalten zu erklaͤren, wel⸗ Se. Maj. in einem Kampfe zwischen zwei Nationen, mit de⸗ eder Sie durch Bande der Freundschaft und der Allianz ver⸗ t sind, sn befolgen wuͤnschen und beabsichtigen.“ Die wiederholt ege Abneigung der Regierung Sr. Al⸗ l. Maj. gegen alle Plane der Ehrsucht und Vergroͤßerung,

bverbietet jeden Argwohn eien vott Franzoͤsischer Seite beabsichtigten fortwaͤhrenden Militair⸗Besetzung Svanfesch oder der 235 1-n Seaergeha 58 ee M, die verletzend fuͤr die Un⸗ b 1 2₰ 8 uͤr Spaniens lt⸗ nisse mit 8““ 89 würden. b „Die wiederholten Versicherungen, welche Se. Maj. n der Entschließung Frankreichs empfangen haben, die Se haa⸗ ‚r. Aller⸗ glaͤubigsten Maj. zu respektiren, entbinden Se. Maj. von jeder Be⸗ sorgniß, daß Sie aufgefodert werden moͤchten, die Verpflichtungen jener innigen Defensiv⸗Verbindung zu erfuͤllen, die so lange zwi⸗ schen den Kronen Großbritannien und Portugal bestanden hat.“ „Was die Provinzen in Amerika betrifft, welche sich von der Krone Spaniens unabhaͤngig erklaͤrt, so scheinen die Zeit und der Lauf der Ereignisse ihre Trennung vom Mutter⸗ Lande wesentlich entschieden zu haben, wenn auch die foͤrmliche Anerkennung dieser Provinzen als unabhaͤngiger Staaten durch Se. Mai. beschleuniget oder verzoͤgert werden kann, sowohl durch ver⸗ schiedene außere Umstaͤnde als durch das mehr oder weniger be⸗ friedigende Fortschreiten eines jeden dieser Staaten zu einer regel⸗ mäaͤßigen und feststehenden Regterungsform. Spanien ist laͤngst von den Ansichten Sr. Maj. uͤber diesen Gegenstand benachrichtigt wor⸗ den. Indem Se. Mazj. auf die feierlichste Weise jeder Absicht Ih⸗ rerseits widersprechen, sich auch nur den geringsten Antheil der ge⸗ wesenen Spanischen Besitzungen in Amerika zuzueignen, halten sich Se. Maj. dagegen auch versichert, daß von Frankreich kein Versuch werde gemacht werden, irgend eine dieser Besitzungen von es sey durch Eroberung oder Abtretung, unter seine Herrschaft zu

bringen.“

„Diese offene Erklaͤrung uͤber die Punkte, uͤber welche vielleicht allein die Moͤglichkeit einer Reibung zwischen Frankreich e Großbritannien im Verlauf eines Krieges zwischen Frankreich und Spanien duͤrfte befuͤrchtet werden koͤnnen, werden Ew. Excell. dem Hrn. v. Chateaubriand vorlegen, als eingegeben von dem waͤrm⸗ sten Wunsche, eine strenge und unabweichliche Neutralitaͤt in jenem Kriege zu bewahren; eine Neutralitaͤt, die keiner Aenderung ge⸗ gen den einen oder den andern Theil unterworfen werden wird, so lange die Ehre und gerechten Vortheile Großbritanniens von beiden Si nesp knet JHe

„Schließlich soll ich Ew. Exc. beauftragen, dem Franzoͤsischen Ministerio zu erklaͤren, daß Seine Majestaͤt adesche belest scön werden, die Einlegung Ihrer guten Dienste zu erneuern, um Feindseligkeiten zu beendigen, welche abzuwenden Se. Maj. so an⸗ gelegentlich, obgleich erfolglos, bemuͤht gewesen sind.“

Der Prinz Regent’ von 120 Kanonen, welcher am Sonnabend

zu Chatham vom Stapel gelassen, traͤgt 2620 Tonnen. 1 Morgen feiert die hiesige Feges eehe ihr Stiftungs⸗ Fest. In den 19 Jahren des Bestehens dieses Etablissements sind in demselben 44,841 Augenkranke, unter welchen 95 Blind⸗Geborne, ganz oder zum Theil geheilt. Im Jahre 1822 betrug die Zahl der mit Erfolg behandelten 3081, wovon 7 Blind⸗Geborne.

Der Gesammt⸗Betrag des reinen Soll⸗Einkommens fuͤr d. Stb 1823 ist folgender: Zoͤlle 9,406,6 ⁄2 Pf. St.; Accise 25,546,922 Pf. Stempel, 6,200,000 Pf. Auflagen auf bestimmte Gegenstaͤnde, oder assessed taxes, 6,874,855 Pf. Unterschiedliche Einkuͤnfte, 426,578 Pf. Haupt⸗Summe 49,004,057 Pf. St.

,— 13. April. Lord Althörps Motion, die Aufhebung der Bill wider fremde Kriegs⸗Dienste, ward vorgestern mit 216 gegen 10 Stimmen verworfen. Ueber die Petition fuͤr die katholischen Fo⸗ derungen, kam es zwischen Hrn. Brougham und Canning zu ei⸗ nem sehr scharfen, in Persoͤnlichkeiten uͤbergehenden Wortwechsel, der nur durch die Vermittelung des Sir R. Wilson geschlichtet wurde; der Antrag uͤber die kathol. Frage selbst, ward verworfen.

Darmstadt, 28. April. In Offenbach hat sich ein Ausschuß von dasigen Bekennern des moͤsaischen Glaubens gebildet, dessen Zweck ist, sich solcher armen juͤdischen Kinder anzunehmen, welche Willen zur Erlernung nuͤtzlicher Handwerke zeigen. Im v. J. sind bereits 13 Knaben, verschiedenen wackeren Handwerks⸗Meistern an⸗ vertraut und noch außerdem im Schreiben, Zeichnen und anderen ucehh vnerS worden.

Der Kammerherr und Obriste der Garde⸗du⸗Corps, Freiherr von Weichs, ist mit Beibehaltung seiner bisher geleisteten Wehärr zum I 8 .

Frankfurt, 18. April. Vorgestern ist der Kaiserl. Oesterr. Stgats⸗Minister Graf v. Buol⸗Schauenstein, seiner steer milie, von hier nach Wien abgereist.

Wuͤrzburg, 22. Maͤrz. Das hiesige Kloster der barfuͤßtgen Karmeliter (batrum discalceatorum) hatte kaum, auf seinen Antrag, die Erlaubniß von der Regierung erhalten, sechs Novizen auf 8 1 nehmen, um das Konvent wieder zu ergaͤnzen, als sich zwanzig hiesige Studenten gus allen vier Fakultaͤten meldeten, und alle Goͤnner und Freunde um Fuͤrsprache bestuͤrmten, damit sie die Stim⸗ men der Konventualen fuͤr sich erhielten. Gestern wurde im Klo⸗ ster daruͤber Kapitel gehalten; das Resultat war die Aufnahme von sechs Kandidaten. Der heilige Vater hatte auf den Antrag des Konvents schon fruͤher die Dispensation ertheilt, daß die neuen und alten Konventualen, Schuhe, Struͤmpfe und linnene Hemden (statt der fruͤheren wollenen) tragen duͤrften, damit durch diese Annaͤhe⸗ rung an den Zeitgeist um so mehr das Publikum fuͤr die Wiederer⸗ weckung der Kloͤster gewonnen werde.

Wien, 29. April. Der heutige Oesterr. Beob. enthaͤlt unter andern folgende Erklaͤrung des Grafen Pino:

„Villanova (am Comer⸗See), den 6. April 1823

Der Feldmarschal⸗Lieutenant Graf Pino erachtet es fuüͤr sein Pflicht, das von einigen Journalisten in ihren Blaͤttern unverschaͤm- terweise verbreitete hinterlistige, niedertraͤchtige und abgeschmackte Maͤhrchen, 9. der General Pino sich gegenwaͤrtig in Catalonien befinde, oͤffentlich Luͤgen zu strafen; und denselben zu erklaͤren, daß er seit dem Jahre 1814 mit Allerhoͤchster Bewilligung, ununterbro⸗ chen im Schooße seiner Familie gelebt hat und noch lebt, und daß er die Waffen nie wieder ergreifen wird, als auf Befehl und zu-⸗ folge des Willens seines Allerhoͤchsten Monarchen; in dessen Dien⸗ sten er stets all sein Blut zum Beweise seiner tiefen Verehrung und seines unausloͤschlichen ehrfurchtsvollen Dankes fuͤr die erhal⸗ tenen ausgezeichneten Wohlthaten, zu vergießen bereit ist.

Graf Pino, Feldmarschal⸗Lieutenant.

Rom, 3 April Monsignor Bartolomeo Mendechio, Beicht⸗ Vater Sr. Heiligkeit, ist am 25. v. M. mit Tode abgegangen. Waͤhrend wir noch den unsterblichen Canova betrauern, drohte ein ungluͤcklicher Zufall, uns auch den beruͤhmten Thorwaloͤsen zu rau⸗