1823 / 55 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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uung der Werke Befeble gegeben. Rosas enthalt eine große Zahl

erͤumiger Gebaͤude, die sich zur Anlegung von Magazinen vor⸗ 8 zäglich qonen, Im Hafen hat man viele große Kaͤhne gefunden, deren Eigenthuͤmer sich bereit gezeigt haben, sie zur Kuͤstenfahrt hberzugehen, um die in unseren Haͤfen angehaͤuften Verproviantirun⸗ gen nach Spanien zu schaffen. Der Hafen von Rosas ist mithin 8g sofern von großer Wichtigkeit, als er nicht allein die Subsistenz der Armee theilweise sichert, sondern auch die Mittel an die Hand giebt, den Bewohnern von Katalonien, deren letztiaͤhrige Erndte fast gaͤnzlich mißrathen ist, zu Huͤlfe zu kommen. In die Nach⸗ richten von der (S. 498 und 409 d. Z. aufgefuͤhrten) allgemeinen Organisation der Franzoͤsischen Armee, haben sich bei Erwaͤhnung der Artillerie und des Ingenieur⸗Wesens, einige Fehler eingeschli⸗ chen, die folgendermaßen zu berichtigen sind: Der General⸗Lieute⸗ nant Tirlet befehligt en chef die gesammte Artillerie, so wie der General⸗Lieutenant Dode, das ganze Ingenieur⸗Korps; unter ih⸗ nen befehligen der Maréchal de camp Verge die Artillerie des 4ten Koorps, und der Maréchal de camp von Fleury die Ingenieurs des qten Korps. 4 Der Kommandant der ersten Militair⸗Division, Graf v. Coutard, crklaͤrt im Drapeau blanc das von diesem Blatte verbreitete GSeruͤcht von Errichtung eines Korps freiwilliger leichter Reiter, als Huͤlfs⸗Truppen der Franzoͤsischen Glau⸗ bens⸗Armee, füͤr ungegruͤndet; die Regierung habe die Errich⸗ tung solcher Korps vitessaßt⸗ und er sey beauftragt, die vorgebli⸗ chen Officiere desselben nach aller Strenge der Gesetze zu verfolgen. ¹ Am 3. Mai feiert die Pariser National⸗Garde zum achten⸗ mmale den Jahrestag des Einzuges in die Hauptstadt dadurch, daß sie den Dienst bei Sr. Maj. und der Koͤnigl. Familie allein ver⸗ sieht. Am 4ten werden zur Feier des Tages die Springbrunnen in Versailles losgelassen. 88 Das Journal de Toulouse meldet aus Puycerda unterm 18. April: „Die groͤßte Ruhe herrscht in dieser Stadt; das Betragen der Truppen erweckt Vertrauen, auch denkt Niemand mehr daran, seinen Heerd zu verlassen, und wer helcchter, kehrt zu den Sei⸗ nigen zuruͤck. Alle royalistischen Behoͤrden sind wieder eingesetzt woorden. Die Nachricht von dem Einmarsche der Franz. Truppen in Puycerda hat den Muth der Konstitutionellen in Urgel bedeu⸗ reend niedergeschlagen. Man glaubt, daß die Garnison sich auf die eerste Auffoderung ergeben werde. Mittlerweile hat der Komman⸗ dant die Verbindung zwischen dem Fort und dem Thale Andorra gaͤnzlich verboten. Es heißt, daß er die Verproviantirung der Fe⸗ 8 S. verkaufe; doch bedarf dieses Geruͤcht wohl der Bestaͤtigung.“ Am 28. und 29. d. M. beschaͤftigte sich der hiesige Koͤnigl. Ge⸗ richtshof in feierlicher Sitzung mit der vom öffentlichen Ministe⸗ rium gegen die Herausgeber des Courrier frangais und des Pilote eingeleiteten Klage, worin beide beschuldigt werden, in einer Reihe von Artikeln Stoͤrung der oͤffentlichen Ruhe versucht zu haben. Das Gericht sprach folgendes Urtheil uͤber sie: „In Betracht, daß die dem Koöoͤntgl. Gerichtshofe namhaft gemachten Aufsaͤtze des Cour- rier frangais und des Pilote von der Art sind, die oͤffentliche Ruhe zu beeintraͤchtigen, suspendirt derselbe beide Zeitungen auf 14 Tage, von dem naͤchstfolgenden Tage der Insinuation des gegenwaͤrtigen UJrtheils an gerechnet.“ Beide Herausgeber haben auf Kassatton angetragen. 8 vPerpignan, 29. April. Gestern ruͤckte die Diviston Curial ohne den mindesten Widerstand in Katalonien ein; die Division Damas folgt heute. Der Marschal Moncey verließ uns gestern Abend. Der General Donadieun langte heute hier an, da er aber den Marschal nicht mehr fand, reiste er ihm sogleich nach Spanien nach. Nichts gleicht dem Vergnuͤgen, mit welchem die Spanischen Geistlichen wieder ihr Vaterland betreten; mehrere von ihnen haben sich, um ihren Wohnort fruͤher zu erreichen, den Spanisch „vvalitschen Korps angeschlossen. Aus Sevilla ver⸗ nimmt man, daß die Sitzungen der Kortes erst am 23sten wieder eroͤffnet werden sollten. Quiroga, der in Gallizien kommandirt, hat, wahrscheinlich aus Furcht vor dem Volksgeiste, die Ausliefe⸗ rung aller Waffen bei strenger Strafe anbefohlen. In Portugal haben die Kortes, nach Briefen aus Lissabon vom 2ten, die Stif⸗ tung eines ko e 8 en EE66e dekretirt, essen Großmeister Se. Maj. der Koͤnig ist. 1 8,n 3 n. Eine der geistreichsten Maßregeln, welche das Ministe⸗ rium auffand, um die oͤffentlichen Ausgaben zu vermindern, ohneuͤber das weuffane Maß hinaus das Personal und Material der Admi⸗ nistrationen und oͤffentlichen Bedienungen zu reduciren, war ohne Zweifel die Verwandlung der Pensionen in Annuitaͤten von 45 ahren. Dies wurde auf folgende Weise bewerkstelligt: Der anzler der Schatzkammer gab einem ausgezeichneten Mathemati⸗ ker (Mr. Finlaison) den Auftrag, nach den Grundsaͤtzen der Er⸗ ahrung und des Kalkuls, mathematisch die Wahrscheinlichkeit der rloͤschung der Staats⸗Pensionen genau auszumitteln, und dadurch die wahrscheinliche Summe zu welche der Staat jaͤhr⸗ lich, bis zum Eintritt jener Epoche der gaͤnzlichen Erloͤschung die⸗ ser Ausgabe, zu zahlen haben werde. Durch eine zweite Berech⸗ nung wurde gusgemittelt, welche Summe der Staat, binnen 45 Jahren, in gleichen Theilen, jedem Pensionair oder dessen Erben ahlen muͤßte, um einen der Leibrente gleichkommenden reellen erth festzustellen. Man fand nun, daß der 45ste Theil saͤmmt⸗ licher auf diese Weise modisicirter Pensionen, ein jaͤhrliches Total von 2,800,000 Pfd. Sterl. betrage, und substituirte diese Art der Bezahlung an die Stelle der Leibrenten, welche bisher fuͤnf Mill. Pfd. Sterl. foderten. Diese Operation wird das Andenken an die E“ des Hrn. Vansittart auf lange Zeiten ruͤhmlichst er⸗ alten. ¹ Bruͤssel. Im vorigen Winter⸗Halbjahre betrug die Anzahl der Studirenden auf der Universitaͤt: Loͤwen 309, Luͤttich 462, Gent 297, Leyden 392, Utrecht 312, Groͤningen 277. Die hier gepraͤgten neuen Niederlaͤndischen Muͤnzsorten werden vom 1. Mai an in den mittaͤglichen Provinzen des Koͤnigreiches in Cirkulation gesetzt.

e. Maj. der Koͤnig werden am 9. Mai zu Gent und am 12. zu Antwerpen erwartet. Die Gesellschaft des, im St. Georgen⸗Lokale errichteten Liebhaber⸗Theaters hat zum Besten zweier Ungluͤcklichen, welche der Verheimlichung gestohlener Gegenstaͤnde angeklagt, aber als unschuldig vom Assisen⸗Hofe in Freiheit gesetzt worden wa⸗ ren, eine Vorstellung gegeben, welche sehr zahlreich besucht war.

Augsburg. Die hiesige Allgem. Zeitung meldet 1) von der Moldauischen Graͤnze unterm 26. April, daß die Fluͤchtlinge aus den Fuͤrstenthuͤmern von der K. K. Oesterr. I die Erlaub⸗ niß erhalten, bis zum Monat Mai in Siebenbuͤrgen bleiben zu

8 duͤrfen, daß Einige von denselben indessen den Versprechungen, die

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ihnen aus der Moldau gemacht wurden, stenthuͤmer zuruͤckgekehrt, dort Silistria abgefuͤhrt worden sind;

aber sofort aufgegriffen sie widerruft 2) die 8

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getraut haben, in RG

8 un ruͤher nmta

Nachricht, daß die Janitscharen den Kaiserl. Thron⸗Erhen

Konstantinopel entfuͤ⸗ daß die Tuͤrkische und nach Asien und sich nach habe sie nach Morea schen· Haͤnden sey, habe sie Griechen waͤren von allen

chen Vostaghe sie zusammengehauen. istadt, 1. Mai. Der hat zur Stiftung einer Unterrich gen, sein Wohnhaus, seine Biblio

arm

macht.

rt, und erzaͤhlt 3) 5 Garnison von Korinth, welche kapitulirt gefuͤhrt werden sollte, die Kapitulation Thessalien durchzuschlagen zuruͤckgetrieben, und tras zu erreichen eiten hinzugestroͤmt, und haͤtt

Israelitische Buͤrger Loͤb zuß ts⸗Anstalt thek und 3000 Fl. letzwilh

aus Korfu vom .

esucht habe. 2 % a Korinth in

gesucht. Al

fuͤr Isrneltrischen

In Erbach und Alsfeld werden von diesem Fruͤhjahr g. lich zwei Wollmaͤrkte gehalten. sem Fruͤhjahr a/

Zwischen Mainz und Mannheim

eingerichtet worden. Das Ministerium des

Befoͤrderung des Klee⸗Baues an.

Gotha, 2. Mai. Mit dem 1. d. M. statt der, seit 1813 gefuͤhrten dreifarbigen gruͤne der Koͤnigl. Saͤchstschen Tre es bekanntlich, als Bundes⸗Konti

Der verstorbene Herzog August ließ Geheimen Legations⸗Rath von Bridel⸗Brideri, zu Rom bei dem jetzt re fand, ein 20 Fuß hohes Gemaͤlde, men uͤberreichen. Es stellte die Stadt vor, und war das trefflich

Geschaͤften

Rom anwesenden Malers,

ist neuerlichst eine D

Inneren giebt dem Schultzeen gu⸗ Steinbuch, bei dessen Amts⸗Niederlegung, vennn tern das Zeugniß hoͤchster Zufriedenheit Dienstfuͤhrung, und erkennt be Verbesserung der Obst⸗Kultur, Ve

in den oͤffentlichen mit dessen zeit

sonders dessen Verdienste; rwaltung der Gemeinde⸗Gih

hat das hiesige N Kokarde, die weß

uppen angenommen, mit ne. ngent,

eine Division bilder t. J. 1820 durch der sich da

gierenden Herzoge Friedret dem Heil. in seinem Ruͤckkehr des Papstes in die gelungene Werk des damal

Prof. Grassi aus Dresden, der behh

lich einen ansehnlichen Gehalt vom Herzog August genoß, we

er nach dessen Tode auch

snc auf jene Ueberreichung, alten.

Kassel, 2. Mat. Zur Kurfuͤrstin, war gestern Kou Fuͤrsten zu Wilhelmshoͤhe, Korps und die ersten Civil waren. Se. K. Hoh.

Tode auch noch fortbezieht. sowohl der Prof. Grassi, als der erwaͤhnte Geh

Vor Kurzem Leg. Rath, in

vom Papste ansehnliche Geschent.

Feier des Geburts⸗Tages J. 8.

8

r und Tafel bei Sr. K. H. dem

wozu die Minister, das diplo

und Militair⸗Behoͤrden eing

der Kurfuͤrst brachten dabei die Gesuk

Fhecr Durchlauchtigsten Gemahlin aus. Abends wurde im e

pielhause eine neue stenmale aufgefuͤhrt. Das Se. K. H. der Kurfuͤrst

Oper von Lindpaintner „Sulmona“ zul Schauspielhaus war festlich erlen waren anwesend,

desgleichen Se. D.

der Landgraf von Hessen⸗Philippsthal⸗Barchfeld und der Hr

in Gala.

Abwesenheit, die innigsten Wuͤnsche

und edeln Leipzig, 2. Mat.

Alles war vereint, um an diesem Tage, auch in fuͤr das Wohl der erhe rstin und Landesmutter darzubringen.

In der jetzigen Messe war die Zah

anwesenden Griechen groͤßer, als in den vorhergehenden, um zaͤhlte deren an funfzig, doch waren sie mit wenigem Geld vers

und man hatte wegen der

Kredit kaufen oder die wohl fruͤher entschloß,

die Tuche aͤußerte gebrochene Krieg

tentheils von Schweizerhaͤusern, ren, zum Theil fuͤr die wirklich zum Theil auf Spekulation wegen den Posten ordinatre, nd ungefarbt zwar O nische, Schlesische und Saͤchsische,

ßerordentlich große und ungefaͤrbte Tuche, und

berg, Roßwein u. s.

mit Verlust, statt daß koͤnnen. Mittlere Tuche

wurde von den anwesenden Griechen in der Gegend von Görlitz a Feinere fanden nur sehr geringe

n der Unruhen, findet, keine Neigung, sich mit ihnen und Russen waren nur wenige da, u Schlowe, Berdiszow und Weißkirchen; 2 wollten Waaren eingesandt haben, jetzt aber keine Neigung zu Warschauer fehlten, wegen des bei ihnen rifs, gaͤnzlich. Kurlaͤnder und Lievlaͤnder

nd

rohe und stvreußische, Westpreußische he, die in der Gegend von E s. w. fabricirt werden, verstanden anfangs ihren Vortheil nicht

in denen sich ihr Staa auf Kredit einzulassen.) war aus der Gegend zum Thꝛl

„zu haben s eingefuͤhrten neuen fehlten ebenfalls.

der jetzt zwischen Frankreich und Spanien einen bedeutenden Einfluß. Man kaufte deren zwoͤlf guf dem Plate en Beduͤrfnisse Frankreichz,

etwa eintretenden, zubereitete, ge

auf. Die Fabtz genug, und verkaufte

sie eben so viel Gewinn haͤtten n bedeutend weniger und zut gekauft, welche groͤßtenthel ngefertigten, zu suchen sch n Absatz.

Die K. Landes⸗Regierung zu Dresden macht in den is chen Blaͤttern, zum Besten der Reisenden, wiederholentlich bel

daß der Eintrittt in die gestattet sey, der mit

im Auslande befindlichen, K. K. Min

e K. K. Oesterreichischen Staaten nur einem ordnungsmaͤßigen, von irgend ister, Residenten oder

vidirten Passe seiner Obrigkeit versehen sey.

Bern, 3o. April.

den Staͤnden zur Begutachtun

Oesterreichsch Neapel

durch den K. K. des Koͤniges von der Eidgenossenschaft

Der Geheime⸗Rath des Vorortes B. g und Willens⸗Erklaͤrung, ein en Minister uͤbergebenes Sch

Wien mitgetheilt, worin Se.

ihren Wunsch zu erkennen von Schweitzer⸗Trupven in Neapolitanischen Dien

eben, ein 8 zu nehmen,

es auf dem Wege foͤrmlich geschlossener Kapitulationen, oder de

gestattenden freien Werburg.

Der Koͤnigl. Sardinische lières, hat zu Herstellun erhalten, und wird au

schen sollen die mit Sardinien telbar an das Ministerium in Unterzeichnungen der Paͤsse u. s.

General⸗Konsul in Genf, 5

uͤberlassenen 3 Mill. Franken.

Im Kanton Freiburg und in Appenzell difrig an Errichtung von einer oder zwei 7.

Garde, welche allein ist bei ihrer kleinen so viel Truppen in das Au

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sland zu

Jesuiten in Freibur 8 b csael⸗Kollegiund, betraget im A Nicht, wie manche Blaͤtter erzaͤhlt, jeder Pfarrer, sondern jeder

Geschaͤftstraͤger, Ritter Courtois d seiner geschwaͤchten Gesundheit einen einige Zeit die Schweitz verlassen. . u verhandelnden Geschaͤfte un urin gelangen; die Legalisatt w. wird hingegen der Sardin Ge Herr von Magny, Die kuͤrzlich den Guͤter des St. Mi

besorgen. zum Ge

vompagnien Schw

fuͤr den Papst bestimmt sind, gearbeitet. Die Sch Bevoͤlkerun

nur dadurch im Stme liefern, daß jedes Jahr

⸗Innerrhoden

mm bie Schwes granzenden andern eine Menge zunger geute

sich mit anwerben lassen. Die Ankoͤmmlinge aus Fantlche hch gewoͤhnlich suͤdlichen Regierungen, die aus

ügeschickt. Frern neeg e Gestern wurden die am 8. d. M. be⸗

imnen Verhandlungen des landschaftlichen Ausschuß⸗Kongresses ossen. 1 o. April. Unter mehreren, zum Theil schon in Fran⸗ vn lactern denthaltenen Nachrichten aus Madrid, theilt der eer Beobachter auch folgende mit: „Es ist gebraͤuchlich, daß Behirden zweimal des Jahres die Gefazust besuchen. Bei gr dieser Besuche, am 23. Maͤrz, fand der Praͤsident des Kriegs⸗ htes, daß der Graf von Muy, Kapitain der ehemaligen Koͤ⸗ cchen Garde, der schon sechsthalb Monate lang eingesperrt ist, ganze Zeit hindurch ohne alle Kommunikation gewesen, und er noch gar nicht zu Protokoll vernommen oder verhoͤrt wor⸗ Zwei Ofsiciere, die nach der Affaire bei Brihuega (gegen

28 und Ullmann, im Januar dieses Jahres) auf Begehren

jere . b von Abisbal nach Madrid geschickt, und dort eingeker⸗ 8 waren, befanden sich gleichfalls ohne Kommunikation, ohne daß irgend Jemanden der Grund ihrer Verhaftung be⸗ at war. Ein in einem finstern Loche eingesperrter Sergeant, dem gleichfalls Niemand wußte, was ihn an diesen Schreckens⸗ gefuͤhrt habe, ward in den letzten Zuͤgen liegend gefunden; hatte mehrere Tage lang vergessen, ihm Speise und Trank angen! Alle diese und tausend andere Grausamkeiten, die alle (veruͤbt werden, u. die man hier Nachlaͤfsigkeiten oder hoͤchstens thungen der Konstitution es sind Uebertretungen aller goͤttlichen menschlichen Gesetze! nennt, tragen nicht wenig dazu bei, die uͤther gegen das bestehende System zu erbittern; alle diese Miß⸗ che und Greuel beweisen selbst dem 97 und Ver⸗ detsten, daß nicht einmal die so hoch geruͤhmte Konstitution der That vorhanden ist, weil sich Niemand daran kehrt, und thut, was er will. Der⸗ 2 der herrschenden Faktion ist ige Gesetz, das uns regiert. b agcg venesche haben vor ihrer Abreise alle oͤffentlichen Kassen ert, und nicht einen Heller darin gelassen. Seit vier Tagen n die Truppen der Garnison von Madrid keinen Sold erhal⸗ Der Graf von Abisbal hat versprochen, Geld zu diesem Be⸗ herbeizuschaffen; allein man begreift nicht, wie er es anfangen d, ohne zu Gewalt⸗Maßregeln zu schreiten. Der Kommandant Depots der Truppen, die durch Madrid ziehen, hat dem Gra⸗ von Abisbal gestern angezeigt, daß er diesen durchziehen⸗ Truppen nichts mehr verabreichen koͤnne, indem er schon seit Wochen Alles auf S genommen habe, und Ihm nun mnand mehr borgen wolle.“ Nichts is laͤcherlicher als der Kontrast zwischen dem wahren unde dieser Hauptstadt und der Provinzen, und dem, wie ihn pan. Journale schildern. Fast alle Provinzen sind mehr oder ger in Gaͤhrung, und die Bewohner derselben, unter dem e der Anarchie erliegend, wenden ihre Blicke nach den Ge⸗ en, aus denen sie ihre Befreier erwarten, und wuͤnschen

llichst, daß ste nur bald erscheinen moͤchten, um allen diesen

un und Drangsalen ein Ziel zu setzen.“ „Diese Journnle sprechen ohne Unterlaß von dem vortreff⸗ in Geiste, der allenthalben herrscht, und von dem Eifer, mit die Konskribirten unter die konstitutionellen Fahnen eilen, end Jedermann weiß, daß sich taͤglich und auf allen Punk⸗ wie durch einen Zauberschlag, neue royalistische Korps bil⸗ und daß die Konfkribirten nichts eifrigeres zu thun haben, sich schon vor dem Loosen zu empoͤren, oder wenn das Loos sie gefallen ist, zu den Royalisten uͤherzugehen. Dieselben rnale liefern tagtaͤglich glaͤnzende Details uͤber die Resultate Verfolgung der Aufruͤhrer durch die konstitutionellen Truppen; weiß aber im Publikum hinreichend, was von diesen Sie⸗ Berichten zu halten ist. So ist z. B. genau bekannt, was es den von dem Korps, das Anfangs von O⸗Dali, nach der un⸗ klichen Affaire von Brihuega aber von Abisbal selbst komman⸗ wurde, errungenen Vortheilen auf sich habe. Diese Expedi⸗ hat in weniger als sechs Wochen gegen 6000 Mann gekostet. Haupt⸗Verlust besteht in Deserteurs, in Verwundeten und in Menge von Leuten, die durch die Strapatzen zu Grunde ge⸗ et wurden. Die Spitaͤler sind voll davon. Abisbal suchte die ppen, um sie bei der empfindlichsten Kaͤlte und dem abscheu⸗ ten Wetter nur vorwaͤrts zu bringen, durch den staͤrksten Brannt⸗ „den er ihnen in Ueberfluß austheilen ließ, in einen Zustand Eraltation zu versetzen, der spaͤter mit Ermattung und Krank⸗ naller Art endete.“ „Dekrete verordnen die Errichtung, Bewaffnung und Equi⸗ g zweier Operations⸗ und zweier Reserve⸗Armeen, waͤhrend einmal die Besatzung von Madrid zu essen hat, und ganze pagnien und selbst Generale zu den Royalisten uͤbergehen.“ „Gläanzende und zahlreiche General⸗Staͤbe werden ernannt, die Ober⸗Befehlshaber erlassen pomphafte Proklamationen, daß die Armeen, an die sie gerichtet sind, existirten; ja ohne guch nur ein guter Kern von Truppen vorhanden waͤre, aus man eine Armee bilden koͤnnte.“ 1b 1 8 „Die Konstitutionellen haben in weniger als einem Jahre, hden Buͤrger⸗Krieg in Katalonten, in Arragenien, in Na⸗ und in beiden Kastilien gegen 29,000 Mann verloren."“ Correggioes zwei beruͤhmte Gemaͤlde, das Ecce homo, und die chung der Liebe, befanden sich bekanntlich zuerst in der Kunst⸗ imnlung des Herzogs von Alba zu Madrid, dann im Besitz der gin von Spanien; spaͤter wurden sie nach Rom gebracht, wo NKonig Joachim von Neapel in ihren Besitz kam, und endlich sie Madam Murat in ihr Schloß bei Wien mit. Gegenwaͤr⸗ hat beide Lord Londonderry gekauft, und nach London trans⸗ ren lassen. Sie werden auf 10,000 Pfd. Sterl. geschaͤtzt Känftig wird in Oesterreich die katholische Theologie nicht V 2 den Lyceen gelehrt, sondern in bischoͤflichen Seminarien. sort die theologische Fakultaͤt zu Innsbruck mit Ende des be⸗ enen Schuljahres auf, wogegen zu Brixen ein theologisches dium errichtet wird.

iwei und dreißig in der Stadt’ und in den Vorstaͤdten befind⸗

Pfarrer, büis nach Werners letztem Willen, 30 Gulden K. u erhalten, die an verschiedene Hausarme vertheilt werden „mit der Bedingung, daß die Empfaͤnger fuͤr die Seele des chlafenen beten moͤchten. Ueberhaupt hat Werner die Ver⸗ ichteit, Ave Maria's, Seelmessen u. s. w. zu lesen, an die

du Nord, Ee hier noch

meisten Vermaͤchtniß⸗Theile angeknuͤpft. Die bereite erwaäͤhnte, in Gold gefaßte und mit einem Solitair geschmuͤckte Schreibfeder, ist ein Crayon aus den Haͤnden des seligen Fuͤrsten Primas, und nach Mariazell gesendet worden, mit der Bestimmung, daß sie allen Pilgern vorgezeigt werden solle, um sie zur Andacht und zum Gebete fuͤr 7 S82 des R22, s ee

DTrient, 24. April. Im Maͤrz begann hier das Fruͤhjahr, u. Wiesen und Gaͤrten prangten im schoͤnsten Gruͤn. h. wir vollständigen Winter, in der Ebene Frost, und auf den Hoͤhen Schnee; so sieht es nicht allein hier, sondern auch in ganz Italien aus: Der Weinstock und der Maulbeer⸗Baum haben dabei bedeu⸗ tend gelitten. Der Schaden, den wir zu fuͤrchten haben duͤrften, besteht vorzuͤglich darin, daß viele ihre Seidenwuͤrmer⸗Eier in die Ausbruͤtung gelegt haben, und nun diese sich fruͤher entwickeln, als das Maulbeerbaum⸗Laub genießbar ist. Unsere Saaten stehen ungeachtet 8 Witterung durchaus schoͤn; ebendasselbe schreibt man aus Italien, wo man in dieser Hinsicht einem sehr fruchtba⸗ ren Jahre entgegen sieht.

Genua, 29. April. Ein gestern im hiesigen Hafen angekom⸗ menes Schiff aus Marseille hat die Nachricht gebracht, daß das, auf die im dortigen Hafen gelegenen Spanischen Schiffe Mese Embargo aufgehoben worden, und diese Schiffe nehst ihrer adung nach ihrem Bestimmungs⸗Ort abgegangen seyen. .

Riva, 22. April. Gestern um halb 22 Uhr Vormittags, riß von dem nahe hinter der Stadt gelegnen Berge ein Stück los, rollte mit furchtharem Getoͤse vom Gipfel des Berges herab, und schleuderte die zertruͤmmerten Felsen⸗Massen in verschiedene Orte der Stadt, vorzuͤglich aber in die Straße al Castello. Drei Haͤu⸗ ser wurden dadurch zertruͤmmert, jedoch nahm gluͤcklicherweise Nie⸗ mand Schaden. Heute loͤste sich wieder ein Stuͤck vom Berge ab. Zwei Toße vorher waren Se. Koͤnigl. Hoheit der Erzherzog axi⸗ milian hier gewesen, und hatten im vorzuͤglichsten Gasthofe logirt, der mitten unter den drei beschaͤdigten Haͤusern lag, aber unver ehrt

blieb. zeit von Zei

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Neapel, 10. April. Der Vesuv laͤßt aufs neue Zeit ein leichtes Getoͤse hoͤren. Aus seinem Krater wirbelt ein di ter Rauch auf, von dem in den umliegenden Gegenden die Wein⸗

stoͤcke und Mandel⸗Baͤume verdorren.

Palermo, 3. April. Am 27. Maͤrz ward auf der kleinen In⸗ sel E1ö“ starkes Erdbeben verspuͤrt. Ein Theil des alten 53. rzte ein, und 22 Personen wurden unter den Truͤmmern

egraben.

Warschau, 28. April. Am folgenden Tage, nach dem An⸗ langen der sterblichen Huͤlle des Fuͤrsten A. Czartoryski hieselbst, die feierlichen Exequien in der hiesigen statt.

om fruͤhen Morgen an, wurden an allen Altaͤren dieser Kirche, Trauer⸗Messen gehalten, wobei Sterbe⸗ Lieder von allen hie⸗ sigen geistlichen Orden gesungen wurden. Die große Messe ver⸗ richtete der Erzbischof und Primas des Koͤnigreichs, und der Erz⸗ bischof von Krakau hielt dabet die Trauer⸗Predigt. Die Leiche wurde von einem Erzbhischof und vier Bischoͤfen zur ewigen Ruhe geleitet, und im Gewoͤlbe der Kreuzkirche beigesetzt, wo der Rath der Administrations⸗Delegation, Miklaszewski, noch die letzten Worte zum Andenken des Verblichenen sprach. Waͤhrend der Andacht wurde das Requiem von Mozart, unter Direktion des Musik⸗Di⸗ rektors Elsner, von mehreren hundert eersonen aufgefuͤhrt. 5 SImn biesigen Findel⸗Hause zum Kindlein Jesu befinden sich jetzt 12308 Kinder.

Das Wasser auf der e welches bisher gestiegen war, ist nunmehr auf 4 Zoll wieder gefallen.

Von der hiesigen Regierungs⸗Kommission des Kultus und der oͤffentlichen Aufkaͤrung ist eine Konkurrenz zu den Praͤmien fuͤr die besten Leistungen in der Malerei, Bildhauer⸗Kunst, im Bauwe⸗ sen und in der Kupferstecher⸗Kunst eroͤffnet worden. Der Termim ist auf die Mitte September d. J. 8s 1“]

Die im vergangenen Winter, von mehreren Theater⸗Freunden, zu Gunsten des hiesigen Wohlthaͤtigkeits⸗Vereines gegebenen thea⸗ tralischen Vorstellungen, haben diesem Vereine 16,308 Guld. 3 Gr. Poln. und die fuͤr eben diesen Zweck veranstalteten zwei Ballets nebst Konzert, resp. 5784 Guld. 25 Gr. und 2500 Guld. eingebracht. In der hier von Herrn Evans angelegten Eisenguß ⸗Fabrik arbeiten gegenwaͤrtig taͤglich 0 Menschen. Der groͤßere Theil die⸗ ser Arbeiter hestehet aus Deutschen.

29. April. In der Wojewodschaft Sandomir haben im vorigen Jahre 678 Kinder die natuͤrlichen Pocken gehabt: 180 die⸗ ser Kinder sind an deren Folgen gestorben. Die Impfung der Kuh⸗ Pocken ist an 21,708 Kindern bewirkt worden. Die Volksmenge der gedachten Wojewodschaft betraͤgt 349,485 Menschen, worunter 30,552 Juden. Die Volksmenge der Wojewodschaft Plock betraͤgt 435,343 Menschen. Die natuͤrlichen Pocken haben sich dort nur an einem Orte gezeigt. .

In den Gesattguiffen der Wojewodschaft Lublin befinden sich 292 Gefangene. 1 b 8—

Die Volksmenge in den 4 Staͤdten der Wojewodschaft Pod⸗ lachien betraͤgt 63,458 Menschen, worunter 26,526 Juden. 8 dem platten Lande belaͤuft sich die Bevoͤlkerung auf 267,519 Men⸗- schen. In Krakau gilt gegenwaͤrtig der Korzec Weitzen 14, Rog⸗ gen 14, Gerste 21, Hafer 8 Fl. Poln.

Aus Podlachien meldet man, daß an mehreren Orten tie fer Schnee gefallen ist und eine gute Schlitten⸗Bahn gebildet hat

Es beginnt hier schon wieder eine bedeutende Anzahl Bauten zur Verschoͤnerung der Stadt. 8

Se. Durchl. der Fuͤrst Statthalter im Koͤnigreiche e 22 von hier nach der Augustowschen Wojewodschaft abgereist.

St. Petersburg, 25. April. Im v. J. wurden in den 22 Krei⸗ sen des Nishnst⸗Nowgorodschen Gouvernements geboren, 26,032 Knaben, und 22,767 Maͤdchen; kopulirt 844 Paare; gestorben sind 16/74% Personen maͤnnlichen, und 15,924 weiblichen Geschlechts. 8 Unter den Verstorbenen befanden sich 2 von 105, 1 von 107, 4 von 110, 1 von 216, und 2 von 220 Jahren. Zur Griechisch⸗Russisch. Religion gingen uͤber, 5 Lutheraner, 3 Hebraͤer, und 2 Mahome⸗ taner.

Dem Civil⸗Gouverneur von Permien, Wirkl. Staats⸗Rathe ist der St. Annen⸗Orden erster Klasse verliehen worden.

Anneuen Latseees 832 es hier ein Mode⸗Journal, in Mos⸗ kau desgleichen eins. Ebendaselbst giebt der General⸗Lieut. Zorn eine Wochenschrift fuͤr Pferde⸗Liebhaber heraus; außer der la Harpe

wei neue musikalische Zeitschriften, : Nouvezu Journal de usique italienng, und Passe = tampe