1823 / 56 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

545 Kavalerie⸗Regimenter nach Meco, einem Flecken zwischen Vleala und Guadalaxara, und ein drittes Regiment nach letzterer Stadt zu senden. Die Royalisten, die in Madrid die Mehrzahl bilden, erwarten mit Ungeduld die Ankunft der Franzoͤsischen Trup⸗

en. Gestern, waͤhrend das Invaliden⸗Korps entwaffnet ward, i der in der Kaserne dieses Korps verhaftet gewesene Graf von Castro Torreno daraus entwichen; er schuͤtzte ein heftiges Kopfweh vor, ließ seinen Beichtiger gue. S ö an, und so

ang ihm die Flucht mit Huͤlfe seiner Freunde.“ 8 28 Ver Rmter 8 Anduaga, bicheriger K. Spanischer Gesandter bei den Nord⸗Amerikanischen Freistaaten, ist in Paris angekom⸗ men. Er ist ein eifriger Anhaͤnger des Koͤniges, und hatte zu An⸗ fang d. J. 182:1 auf kurze Zeit das Portefeuille des auswaͤrtigen Departements, welches er jedoch, da seine Anhaͤnglichkeit fuͤr den Koͤntg, ihn den Revolutionsmaͤnnern verdaͤchtig machte, bald wie⸗ der verlor, worauf Se. Maj. ihn nach Nord⸗Amerika schickten. Auf die erhaltene Nachricht von der traurigen Lage seines Vater⸗ landes und der Gefangenschaft des Monarchen, hat er seinen Po⸗ sten freiwillig verlassen, um sich den wahren Freunden Ferdinands anzuschließen. Dieser Entschluß verdient um so mehr einer ehren⸗ vollen Erwaͤhnung, als die Familie und die Guͤter des Ritters von Anduaga sich in den Haͤnden der Konstitutionellen befinden.

In Paris ist kuͤrzlich zu Wasser ein sehr schoͤner Block von Kararischem Marmor fuͤr den Bildhauer Valois angelangt, wor⸗ aus dieser das Standbild Ludwigs XVI. hauen wird, das die Stadt E Andenken des ungluͤcklichen Monarchen

errichten beschlossen hat. . 8 9 Armee setzt ihre Operationen in Spanien mit dem bestmoͤglichsten Erfolge fort. Die Avant⸗Garde des zweiten Armee⸗Korps ist ohne Widerstand am 25. April in Saragossa ein⸗ eruͤckt. Man hat daselbst 48 Kanonen gefunden. In Folge der Bewegungen des General Molitor, der jetzt auf Lerida marschirt, ist die Blokade von Mequinenza aufgehoben worden. Der Gene⸗ ral Ballasteros zieht sich auf Valencia zuruͤck. Das Span. Regi⸗ ment Monterey, das am 24sten in die Citadelle von Jacca eingezo⸗ gen ist, um den Garnison⸗Dienst daselbst zu persehen, hat sich ge⸗ gen das konstitutionelle System erklaͤrt; der bisherige Kommandant, dem man nicht traute, ist abgesetzt worden, und der Oberst jenes Regimentes, Don J. Miranda, hat das Kommando des Platzes uͤbernommen. Jacca kann man als einen hoͤchst wichtigen Punkt wegen der Verbindung mit Arragonien betrachten. Der Herzog von Angouleme steht in Begriff, sich auf den Weg nach Madrid zu machen, wo Se. K. H. aller Wahrscheinlichkeit nach, gegen den 20. d. M. eintreffen werden. Die Provinzen Lugo, Orense und Mondonedo in Galizien, und ein Theil von Asturien sollen sich ge⸗ en die Verfassung aufgelehnt haben. Der Graf von Amarante bat sich, in Folge der neuerdings erlittenen Verluste, auf das Spa⸗ nische Gebiet zuruͤckgezogen, und ist zu den Truppen Merinos ge⸗ stoßen. Der konstitutionelle Portugiesische General Rego verfolgt, kraft der unterm 3. Maͤrz abgeschlossenen Konvention, seine Ope⸗ rationen ebenfalls auf Spanischem Grund und Boden. Auch der General Morillo hat in Galizien 7 bis 800 Mann zusammengezogen, u. man zweifelt daher nicht, daß es zwischen diesen verschiedenen Korps u einem Gefechte kommen werde. Der Spanische Noyalisten⸗Chef ö soll sich Valencig's bemaͤchtigt haben und alle diejenigen haben erschiegen lassen, die zur Verurtheilung des Generals Elio beigetragen haben. Reisende, die aus Spanien hter eintreffen,

versichern, daß die Franzoͤsische Armee uͤberaus schoͤn und von dem Pesten Geiste beseelt sey, daß sie den Herzog von Angouleme, der sich mit bewundernswuͤrdiger Weisheit betrage, anbete, die strengste Mannszucht handhabe, und alle ihre Beduͤrfnisse puͤnktlich und baar bezahle; daß Lebensmittel und Fourage in solchem Ueberflusse vorhanden seyen, daß der Preis dieser Artikel schon bedeutend in Spanien gesunken sey; daß man im Ruͤcken der Armec eben so ruhig, als im tiefsten Frieden reisen koͤnne; daß die Bewohner der noͤrdlichen Provinzen Spaniens von dem besten Geiste beseelt seyen, und der Franzoͤsischen Armee die beste Aufnahme bereiten; und daß die in diesen Provinzen von den Generalen Espagne und Que⸗ sada organisirten Royalisten⸗Korps bereits sehr bedeutend seyen. Dieselben Reisenden bestaͤtigen uͤberdies Alles, was man hier uͤber die guten Gesinnungen der Bewohner beider Kastilien, die sich schon laͤngst gegen das jetzige System aufgelehnt haben wuͤrden, wenn sie mit Waffen und Geld unterstuͤtzt worden waͤren, neuer⸗ dings in Erfahrung gebracht hat. Nach den neusten Nachrichten gus Madrid leidet es keinen Zweifel, daß die oͤffentliche Meinung sich auch dort je mehr und mehr gegen das revolutionaire System ausspricht, und daß die Franzosen daselbst eine gute Aufnahme finden werden. 3 .

Die Schilderung der Begebnisse vor St. Sebasttan wird von den liberalen Blaͤttern sehr uͤbertrieben. Ihre daruͤber eingekom⸗ menen, an Widerspruͤchen reichen Nachrichten wollen ungefaͤhr uͤber Folgendes als wahrscheinlich uͤbereinstimmen. Der Kom⸗ mandant la Hunna soll den Franz. Truppen versprochen ha⸗ ben, die Thore zu oͤffnen. Ballasteros, hievon unterrichtet, kas⸗ sirte denselben, und ernannte einen konstitutionelleren an des⸗ en Stelle. General Bourke, dem dieser schnelle Wechsel unbe⸗ annt geblieben, sandte seinen Parlamentair an die Veste, und ruͤckte zugleich mit seinen Truppen vor; der neue Kommandant aber gab dem Vortrabe durch einige Kanonenschuͤsse zu erkennen, daß man sich in seiner Person zu irren scheine, und erklaͤrte dem Parlamentair, daß er den Platz nur auf Befehl seines Koͤni⸗ ges uͤbergeben koͤnne. Ein neuer, hierauf unternommener An⸗

riff, ward von 15 Kanonen empfangen. Zugleich geschah ein Aus⸗ all aus dem Fort, so daß sich unsere Truppen, nach sehr braver Gegenwehr, mit 400 Mann Verlust, zuruͤckzuziehen genoͤthigt wa⸗ ren. Am folgenden Tage hatte ein neues, aber bedeutungsloseres Gefecht statt. Die Belagerung ist gegenwaͤrtig in eine Einschlie⸗ ßung verwandelt, wozu 8000 Mann verwendet werden; 6000 schlie⸗ hen Pampelona ein. Die Span. Regierung soll, moͤglichen Ver⸗ rath einiger Kommandanten fuͤrchtend, in jeder Festung drei er⸗ nannt haben, damit, wenn Einer durch Bestechung zu Verletzung seiner Pflicht sich verleiten ließe, die beiden Andern im Stande waͤren, Maßregeln gegen denselben zu ergreifen, und fuͤr die Ver⸗ theidigung des Platzes zu sorgen. Der mit Hrn. Duvrard ab⸗ geschlossene Kontrakt zur Verproviantirung unserer Armee, scheint, auf Verlangen des Herzogs von W vom Minister⸗Rathe fuͤr nichtig erklaͤrt worden zu seyn. Um zu beweisen, wie laͤstig die Bedingungen desselben waren, fuͤhrt man eine Klausel an, der zu⸗ folge demfelben jeder Sack Hafer mit 15 Fr. ahfs werden sollte, waͤhrend Hr. Viktor Ouvrard, Neffe des General⸗Lieferanten, gleich

nach geschlossenem Kontrakte einen Unter⸗Lieferanten fand, des anheischig machte, ihm den Sack fuͤr 10 Fr. zu liefern.

Ein glaubwuͤrdiger Reisender ist gestern in sehr kurzer aus Sevilla hier eingetroffen. Er versichert, daß, seit man den bergang der Franzoͤsischen Armee uͤber die Bidassoa erfahren fast allgemeine Sinnes⸗Aenderung sich der Gemuͤther der Sue vemaͤchtigt habe; Niemand wolle mehr die Herrschaft der 9 anerkennen, und uͤberall stoße die Regierung auf unuͤberstei Hindernisse; die Staͤdte erklärten sich fuͤr unabhaͤngig, und; Ausnahme des Minaschen Korps, das in diesem Augenblich dem Marschal Moncey und dem General Molitor eingeschl⸗ werde, sey nirgends mehr eine Spur von konstitutionellen 2 pen zu finden. Man zweifelte, daß diese Lage der Dinge! anhalten koͤnne, und Jedermann, selbst in Sevilla, gab lamf Wunsch zu erkennen, daß ein guͤtlicher Vergleich mit Frankris⸗ Stande kommen moͤge.

In der Pair⸗Kammer wurde am 30. v. M. der Gesetz⸗Em wegen Aushebung der jungen Mannschaft aus der Klasse von nachdem der Graf Molé, der Baron von Barante und der zog von Broglie dawider, und der Baron von Montalem⸗ der Herzog Mathteu von Montmorency und der Minister der; wartigen Angelegenheit dafuͤr gehoͤrt worden, mit 98 gege Stimmen angenommen.

(Aus der Rede des Vicomte von Chateaubriand behalta uns vor, die wichtigsten Stellen auszuheben, und im nuig Stuͤcke d. Zeit. nachzuliefern.)

Eine Koͤnigl. Verordnung vom 15ten v. M. hebt die, uke der interimistischen Verwaltung des General⸗Lieutenant M. im Kriegs⸗Ministerium gemachten Veraͤnderungen wieder auf⸗ Vicomte Tavbarié ist wieder zum General⸗Sekretair ernanm der Baron Dennice in sein fruͤheres Verhaͤltniß als Milt Intendant zuruͤckgetreten. Eben so ist, an die Stelle des Ge Decaux, wieder der Graf du Coëtlosquet zum General⸗Dirt des Kriegs⸗Personals, und Hr. v. Perceval zum General⸗h. danten der Kriegs⸗Verwaltung bestellt worden.

Beide Kammern haben am zsten d. M. durch das Loos ine zig Mitglieder gewaͤhlt, um Se. Maj. am zten d. M., als am restage des Einzuges des Koͤnigs in die Hauptstadt, zu bewillkome

Es gab ein Teibunal erster Instanz, sagt die Etoile, dieses Trivunal jedoch namhaft zu machen wo die unn Schreibereien und zeitgewinnenden Prozeduren von Seiten Sachwalte auf eine fast unglaubliche Weise vervielfacht wur Dte Richter, als stumme Zeugen solcher Geld⸗Erpressungen, mehrten den Skandal noch dadurch, daß sie dieselben duldze Es ging endlich so weit, daß kuͤrzlich die Kosten einer einzigm’] stanz auf 130,000 Fr. zu stehen kamen. Ein so unerhoͤrtes Füit konnte nicht lange vervorgen bleiben; es wurde dem Großste Bewahrer verrathen, und dieser ordnete sogleich eine Untersuch in der Sache an. Dem zufolge sind jetzt zwei Sachwalte 5 Jahre, einer auf 218 Monate, ein vierter auf 15 Monate ein fuͤnfter auf 12 Monate suspendirt und in die Kosten verun worden, einer der Richter aber hat Tadel und Verweis erhe Man versichert, daß der Koͤnigl. Prokurator und der Ge. Schreiber, deren Betragen noch tadelswerther, als das jenes ters befunden worden, abgesetzt worden seyen.

Vor Kurzem weigerte sich die Geistlichkeit zu Rennes, der einem Duell toͤdtlich verwundeten, und kurz darauf gestorbe

jungen Peuvré, mit kirchlichen Feierlichkeiten zur Erde zu beh

ten, weil er die Sterb⸗Sakramente, die ihm der herbeigeru

Priester, wegen voͤlligen Deliriums des Kranken zu geben.

denken getragen, nicht erhalten habe. Es blieb seinen Freum

daher nichts uͤbrig, als ihn ganz in der Stille begraben zu last

.6— schlossom sich an 700 Personen, unaufgefodert dem! e an.

„Nach des Ministers Tonneère Clermont Bericht, bestehen gam waͤrtig 1700 religieuse Frauen⸗Korporationen in Frankreich, in N allein 160. In Strasburg geht ein Privatmann damit um, ein he zu kaufen, um darin, auf eigene Rechnung, ein Nonnen⸗Kl anzulegen.

„Marschall Moncey wird, wie es heißt, wegen vorgeruͤckten! ters, den Feldzug in Katalonien nicht fortsetzen, und der Het von Belluno das Kommando dort an seiner Stelle uͤbernehmen. be. 8e een Pokal wurde Hrn. Mervcier

e/ angesehenen Straßbur Kaufleuten lah hende Deputation aberreicht

Bayonne, 23. April. Gegen 20 Spanische Officiere, die h- hier mit General Longa abgegangen waren, um in seinen art zu dienen, sind von der Junta nicht anerkannt worden, wel, Afrancesados waͤren und ehemals unter Joseph Bonaparte gul haͤtten. Sie sind sehr mißvergnuͤgt zuruͤckgekommen.

24. April. Der Handels⸗Kourier, welcher Madrid z4ten verlassen, fand 4 5000 Mann regulirte Truppen eche weise aufgestellt, die ihn ohne allen Aufenthalt durchließen⸗ waren gut equipirt und hatten acht Kanonen. 2000 M. waren am 16ten zwischen Aranda und Orubia, die anderen Lerma, acht Stunden von Burgos. Gegen Valladolid zu ze 2500 Baskische Milizen; alles dieses ging nach Madrid, um bals Heer zu verstaͤrken. Gen Lieut. Ballasteros war am ¹ zu Tarrazona. In Madrid war Alles ruhig und die Militair⸗ stalten schritten mit Thaͤtigkeit vorwaͤrts. Der Trappist ist verhaftet, sondern zieht unserem Heere voran. Er war am 1 in Briviesca. Wie vorhin die Konstitutionellen, so publiciren die Glauben⸗Chefs Amnestten in Spanien. Eine solche ist Hrn. Taboado ergangen, der sich „Mitglied des Konseils Kathol. Maj. und Korregidor von Curpuzcoa“ unterzeichnet.) derselben werden alle gefluͤchtete Bewohner, wenn sie weitet Vergehen auf sich haben, als daß sie National⸗Milizen gewe

eingeladen, binnen drei Tagen in ihre Wohnungen zuruͤckzukehret

Eine Kompagnie von Auslaͤndern, worunter einige sehr ul

Deutsche, soll viel vortheilhaftere Bedingungen zu Armee⸗U

rungen angeboten haben, als Hr. Ouvrard.

Das 192 Brot kostet im Heere 12 Sous; der Weitzen hier 25 Fr. im Mittelpreise.

Am 12. April ließ der politische Chef der Spanischen Pro Burgos Folgendes bekannt machen: „Die Franzosen sind in u Gebiet eingedrungen. Am 7ten ist ihr Vortrab in Irun eing gen, am zoten war derselbe in Bergara, und gestern soll er Vittoria angelangt seyn. Die Parteigaͤnger, welche Quesada fuͤhrt, haben sich vorgestern in Vittoria gezeigt und 7000 Ratin gefodert. Heute habe ich die z5te Artillerie⸗Schwadron mit 8

1 *

einer Menge Wagen, w V Fheee Farnoten abziehen lassen. Heute Abend wird von öria ein Transport anlangen, wobei sich der politische Chef die⸗ Stadt und der von St. Sebastian und eine große Anzahl Fa⸗ ien, welche aus diesen Staͤdten ausgewandert sind, befinden; aben 700 freiwillige Milizen und eine Koloane aus dem ste⸗ ien Heere zur Begleitung. Ich bin gesonnen, mit dem Gene⸗ ommandanten abzurcisen, wenn, wie zu vermuthen steht, die ne sich dieser Stadt naͤhern sollten; vorlaͤusig werde ich so eEffekten, als moͤglich, wegschaffen lassen.²*

Am 7ten ruͤckte ein Korps von Franzoͤsischen Fluͤchtlingen un⸗ anfabrung des Obersten Aymar von Madrid aus. Sie zogen der dreifarbigen Fahne und unter dem Schalle patrtotischer Lie⸗ durch dte Straßen. Ein andres in Bilbago errichtetes Korps

bligt ein vormaliger Adjutant des Marschals Ney Dieses soll

unders durch Franz. Deserteurs sehr verstaͤrkt worden feyn. (2) b eine Anzahl Italiener haben ihre Dienste angebvoten. 8 zu S. Fernando ist der Klubb geschlossen worden, dessen hoͤchst iirte Mitglieder zum Theil in Verdacht des Einverstandes mit Auslande waren. Es heißt in Madrid, daß ein K. Dekret ergangen sey, durch ches jeder, der sich das Recht anmaßen werde, im Namen des gigs zu regieren, mit Konfiskation aller Guͤter und Todes⸗Strafe erde. 8 perpignan, 21. April. Gestern in der Nacht fiel eine Ka⸗ ⸗Patrouille von einem schlechten oder treulosen Wegweiser brt, in einen Hinterhalt von Konstitutionellen. Fuͤnf oder sechs seurs wurden getoͤdtet oder verwundet. Unter die letzten ge⸗ der Kapitain und ein Offizier. Der Wegweiser wurde ergrif⸗ und erschossen. 8 Unsere Truppen haben zu la Junquera das Getreide, die Wein⸗ e und die Oelbaͤume beschaͤdigt; man klagte daruͤber beim eschal Moncey, dieser ließ den veruͤbten Schaden schaͤtzen, und sicherte dem Alkaden, daß Alles baar erstattet werden solle. London, 29. April. Am 16. d. M. sind, Nachrichten aus braltar zufolge, die Haͤfen Spaniens und der benachbarten In⸗ „fuͤr alle, Frankreich, Oesterreich, Preußen und Rußland ange⸗ ende Schiffe und Effekten geschlossen worden. Briefe aus Sevilla melden die Verhaftung des dortigen Schloß⸗ ptmannes, eines geborenen Englaͤnders. Das Schuhmacher⸗ derk zu Perth hat Hrn. Hume zum Ehren⸗Mitglied ernannt. Der Bildhauer Nollekens hat 300,000 Lvr. hinterlassen. Sir R. Wilson hat sich zu Falmouth nach Vigo eingeschifft, wie man sagt, sich in das Haupt⸗Ouartter des General Gra⸗

Morillo zu begeben. Der Kapitain eines von Cayenne zu Marseille angekommenen

nz. Schiffes, hat erzaͤhlt, daß er am 23sten v. M., bei Madeira, Eaen dsischen, nach S. W. steuernden Geschwader begegnet sey. Die Boͤrsen⸗Erfindung, daß eine Division Franzoͤsischer Trup⸗ durch den General Mina geschlagen sey, erhielt heute die Spa⸗ hen Schuld⸗Scheine von 1821 zwischen 333 und 344. . Es wird fufs ehettgste daran gearbeitet, mehrere Linten⸗Schiffe lfertig zu machen. Ler Hhbrouis von Hastings hat sich am 1. Jan. zu Kalkutta eschifft, um seine Ruͤckreise nach Englanbd anzutreten. Der Engl. Eingangs⸗Zoll von Irischen Manufaktur⸗Waaren, vermindert und vielleicht ganz abgeschafft werden. Die erhoͤhten Getreide Preise halten sich. .“ Bruͤssel, 2. Mai. Der neue Kanal zwischen Mons un der elde wird von demjenigen ausgehen, der bereits von Mons Condé fuͤhrt. 3 Am wer 889* 3. Mai. Se. Maj. sind uͤber Mastricht und Luͤt⸗ „am 29. v. M., in Namur angekommen und allenthalben aufs digste empfangen worden. Die Rotterdammer Kourant mel⸗ daß auf Koͤnigl. Befehl, nach den Hoofden und der Nord⸗ zuruͤck, allen Kauffahrern, die sich aus dem Mittelmeer nach raltar begeben moͤchten, Convot verliehen werden soll, daß Schiffe, ganz oder zum Theil mit Kriegs⸗Bedarf oder anderen tern beladen, welche von den kriegfuͤhrenden Staaten als Kon⸗ unde angesehen werden, kein Geleit erhalten sollen. Dresden. Als am 14. April die K. Saͤchsische und Baier⸗ Familie auf der Festung Koͤnigstein anlangte, um die dasigen kwuͤrdigkeiten und das von dort aus zu uͤbersehende große orama in Augenschein zu nehmen, war wenige Stunden vor⸗ der Kommandant, Sahrer v. Sahr, plöoͤtz⸗ am Schlagflusse gestorben. derSSchzag gnss ber diesmaligen Oster⸗Messe wurden die herr⸗ appretirten Tuche von Aachen und Montijoie rasch weggekauft, 25 pCt. wohlfeiler, als sonst. Die Britten brachten große ssen von Baumwollen⸗Waaren, und machten Preise, daß ihre sischen und Saͤchsischen Nebenbuhler kaum Schritt halten

rten. Die Stobwassersche Lakir⸗Fabrik in Berlin machte mit

8 mackvollen Erzeugnissen großes Gluͤck. Die Le⸗ aees gesch um 20 „Ct berunter. Die Bielefelder Leinwand ihrer erprobten Guͤte und reinen Bleiche wegen, auch in r Messe so gesucht, daß alle Lager geraͤumt wurden. Der markt war gleich bei Eroͤffnung der Messe sehr lebhaft. burden fuͤr die Lombardie bedeutende Aufkaͤufe gemacht. Gleich hen ersten Tagen waren, wie man versichern wollte, an 400 stoferde gekauft. Von der bevorstehenden Wollmesse macht sich gute Erwartungen, da in den noͤrdlichen Gegenden viel afheerden vor Fusger und Frost umgekommen seyn sollen, aus Spanien fast gar keine Wolle ausgefuͤhrt werden wird. Innsbruck. Zu Chambery fiel nach mehrtaͤgigem Regen⸗ 8 8 20. E ein 58 89 und in der daranf folgen⸗

acht trat starkes Frostwetter ein.

Genua, 19. 1ee,s Bald nach Ankunft Sr. Maj. fand sich ein Theil des diplomatischen Korps hier ein. Der Großbri⸗ ssche Minister Hill, der Marquis La Tour du Pin, Gesandter Sr. thristl. Maj., und Baron Malzen, Chargé d'affaires Sr. Maj. des gvon Baiern, sind bereits eingetroffen, die Minister der an⸗ Hoͤfe werden erwartet. Gestern ist das Dampfboot, der Te⸗ ph, mit 25 Mann Equipage, von Marseille kommend, in un⸗ Hafen eingelaufen. 8

Rom. Nach dem neusten Staatskalender haͤlt der Papst nur lgenden Staaten Nuncien: a) Schweitzer⸗Freistaaten, Nasali; oskana, Benvenuti; c) Niederlande, Kardinal Brancg⸗ 72 d) Portugal, Franconi; «) Baiern, Cassano; ¼) Frank⸗

di.

ie auch das Gepaͤck und die

reien und

Maccchi; 3) Sardinien, Abbe Valenti; h) Oesterreich, V

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Messina, 4. April. Am 2. d. M. um 20 Uhr Minuten erfolgte hier abermals eine Erd⸗Er chütterung, 9 2 heftig, aber sehr anhaltend war. ie Bewegung war wellenfor⸗ mig, von Mittag gegen Norden. Am zten verspuͤrte man um 8* und 10 Uhr noch zwei bedeutende Erschuͤtterungen. 8 5 e; v. e.8. gluͤhender Sirokko, wie er sich nur in der J it einzusjelen vülegt 8 t heseses Ichse

„Neapel, 11. April. er April, sonst mit allen Fruͤhlings geschmückt, bringt uns diesmal eine Kaͤlte, daß man zweifelt, unter Neapels Himmel zu wandeln.

Auch in Pa⸗

verspuͤrt, und es wehte ein

*

1.“

6

2 „J

8

solche

Stockholm, 138. April. Am ꝛ1ten beschaͤftigte die Plena aller

vier Staͤnde das Gutachten des Staats⸗Ausschusses uͤber den vorgeschla-

5

L.

genen Ersatz der Reise⸗Kosten, so wie uͤber das neue Etablissement u. die Vermaͤhlungs⸗Kosten S. K. H. des Kronprinzen. Nach einer Ver⸗

gleichung mit den Kosten der Reise und Vermaͤhlung Gustavs l1I.

Bewilligung von 600,000 Rthlrn. Bko. (3100 Rthlr. weniger

und des Beilagers Gustavs 1V Adolf, schlaͤgt der Ausschuß ein

als der Anschlag gewesen) vor, bevorwortet, daß das Koͤni Norwegen sich dem Antheile 88e 88

ziehen wollen, und traͤgt darauf an, daß die Haͤlfte dieser 600,000

Rthlr. aus der Ersparung von der Salpeter⸗Steuer erhoben, die an-⸗ (wobei jeder der vier Staͤnde von jeher in Gebrauch gewe⸗

dere vom Reichsschuld⸗Komptoir vorgeschossen werden moͤge. besondere Steuer bei solchen Anlaͤssen sich auf beliebige Weise besteuert) ist 9 8 b IS des letztverstorbenen Koͤniges und der gin, so wie bei der Kroͤnung Sr. jetzt regierenden Majestaͤt sind die Kosten 88 dang 4 2. genommen worden. Die alte Weise habe, wollen Eini auy⸗ ten, als ein moralisches Band zwischen Konig Seec, bebäns Vorzuͤge. Das Gutachten ward dem Debatten, zur dvS2 1eee,

—. 22. April. Wir haben jetzt die angenehme Hoffnung, Ihr Majestaͤt die Koͤnigin zur Vermaͤhlungs⸗Feier de. eeene diesem Sommer hier zu sehen.

Der Dr. Sternhammer machte neulich im Priesterstande die Motion, gegen die so sehr uͤberhand nehmenden falschen Angebe⸗

ganze Familien braͤchten und vom nachtheiligsten Einflusse auf das National⸗Wohl seyen, kraͤftigere Maßregeln v e n 88 2

bedeutenden Staats⸗Ueberschusse

und Volk manche 8 Ausschusse, nach mehreren

Konspirations⸗Versuche, welche unsaͤgliches Unheil uͤber

schuß wollte indessen die bestehenden Gesetze wider Delatoren kei⸗

nesweges unzulaͤnglich finden. Korfu, 24. Maͤrz. Odysseus, der die Ostarmee

befehligt, hat am 4ten d. Athen verlassen, um sich gegen Euboia

von Hellas

zu verfuͤgen, und sich mit den Insurgenten uͤber die Blokade von

Negropont und Karystos zu berathen. Der Fuͤrst Maurokordato hat ihm seinen ersten Adjutanten, Vraillard, Oberst⸗Lieutenant des Geniewesens, beigegeben, die Vertheidigung von Missolunghi verdanken. Diese Stadt laͤßt dem General Normann ein Denkmal errichten. Kondouriotis von Hydra ist fuͤr dieses Jahr, in seiner Wuͤrde als Admiral der verei⸗ nigten Hellenischen Flotte bestaͤtigt worden. Der Boiotische Kapi⸗ tain Diamantis, der im verflossenen Monat Februar die Halbinser Kassandra wieder erobert hat, wo er ein Korps von 400 Türken äaufrieb, treibt jetzt seine Zuͤge bis gegen Seres, und einige seiner Haufen haben sich nicht gescheut, bis auf das rechte Ufer des Ak⸗ tius vorzudringen. Die Papiere des Griechtschen General Aphen⸗ dallis auf der Insel Kreta stnd unter Siegel gelegt, er selbst aber ist verhaftet worden, um nach Napoli di Romania gebracht zu wer⸗

Franzoͤsischen dem die Griechen

8

8

den, wo sein Prozeß nach der vom Senate angenommenen Fran- zoͤsischen Prozeß⸗Ordnung gefuͤhrt werden soll. Seit den EFren⸗ 8 von Passaron in Epirus ist dies das erstemal, daß Griechenland das

Schauspiel eines, der aufleben sieht. 4 5*

egengusse und dem Gelaute aller Glocken, erfolgten Einzuge Sr. Maj. des Koͤniges und der Koͤnigl. Familie, waren viele Baltons mit Teppichen von Purpur⸗Seide behaͤngt, der Konstitutions⸗ Platz geschmackvoll verziert, und der mit kuͤnstlichen Rosen umwunden. An der Fronte prangte das National⸗Wappen. Der Konstitutions⸗Platz, wohin der Zug kom⸗ men mußte, war besonders mit Volk angefuͤllt; die Balkons sah man hauptsaͤchlich vom schoͤnen Geschlechte, fast durchgaͤn ig mit Blumen⸗Kraͤnzen geschmuͤckt, besetzt. Auch an einigen gen Tapeten, die aber ihres Alters halber nicht sehr glaͤnzend waren. Die Kloͤster⸗Moͤnche hatten sich in den Straßen aufgestellt. Um 1 Uhr kuͤndigte ein Kanonen⸗Schuß an, daß der Koͤnig sich bis auf eine Viertel⸗Meile genaht habe; ein Viertel nach 2 Uhr machte eine Salve von 15 Schuͤssen bekannt, daß der Zug am Thore Triana angelangt sey. Der Koͤnigl. Wagen ward von star⸗ ker Kavalerie⸗Bedeckung begleitet. Einige Stimmen riefen Viva! andere: Viva el Rey constitucional, andere: Viva Constitucion, und noch andere: Viva Riego. Die begleitende Musik spielte Riego's Hymne. Die Seiten⸗Fenster aller Kutschen waren geoͤffner. Der Koͤnig trug eine blaue Uniform und einen Stern. Se. Maj. schien von der Reise nicht angegriffen und gruͤßte von Zeit zu Zeit in⸗ dem er sich aus dem Wagen bog. J. Maj. die Fnigin war kaum sichtbar. Eine dritte Salve um 2 Uhr kuͤndigte an, daß der Zug im Schlosse angekommen sey.

Lissabon, 17. April. Das Staͤdtchen Aligo widerstand an⸗ faͤnglich drei Angriffen Amarantes, mußte ihm aber endlich doch die Thore oͤffnen. Der dasige Amtmann wurde abgesetzt, und auf Amarante's Befehl von einem Kriegs⸗Gerichte zum Tode verurtheilt, entkam aber gluͤcklich. Der Koͤnig soll gegen Amarante und gegen die Aufruͤhrer in Tras os Montos, welche das in der Portugiesi⸗ schen Geschichte beinahe unbekannte Beispiel des Buͤrger⸗ Krieges gegeben, sehr aufgebracht seyn. Am 10ten brach General do Rego von Mirandella auf. Amarantes Truppen, deren Zahl im Ganzen auf 3000 Mann angegeben wird, flohen. Den ꝛ2ten vereinigten sich die verschtedenen konstitutionellen Korps zu Valdinogueira, und ihre Staͤrke beltef sich auf 7133 Mann Linien⸗Truppen und 5502 Mi⸗ lizen mit 10 Feldstuͤcken. Die kleine Stadt Trinidade ließ General Pego niederbrennen, weil sie sich seinen Officieren widersetzt hatte. Am a3ten zogen die Konstitutionellen in Braganza ein. Sie wurden feierlich vom Stadt⸗Rath empfangen. ie Antikonstitutionellen

haben sich heh Theil nach Pedralvas, einer Spanischen Gränz⸗Stadt, nach Rio de Onor, Arcleda, Socotas, Bacal und Val de Lamos gewendet. General do Rego wollte sie am ꝛ4ten verfolgen, bies, wenn es noͤthig, selbst nach Spanien hinein.

Die Franzoͤsischen Kapuziner hieselbst haben, weil sie

durch Geschworene ausgesprochenen Urtheils wie⸗ dem am zo0ten April Mittags, unter stark 18 ““

roße Balkon des Magistrats

Kirchen hin⸗