Kimmt, in Bilbao dur
1A11“ “ dieses Blattes zu weitlaͤuftig hht her England, obiger Klagen ungeachtet, in diesem Jahre wieder hohe Woll⸗Preise befuͤrchtet, welche Befuͤrchtung auch mit dem Leipziger unten befindlichen Berichte, zum Besten der Woll⸗Verkaͤufer auf dem Kontinente, uͤbereinzustimmen scheint.)
Am 1. Mai hielten mehrere Kaufleute und Banquiers eine oͤffentliche Versammlung in der London⸗Tavern, um Maß⸗ regeln fuͤr die groͤßere Sicherheit solcher Gelder zu treffen, die sie im Laufe ihrer Geschaͤfte auf Waaren und Guͤter vor⸗ schießen. Hr. J. Smith praͤsidirte.
Zwischen Neu⸗Braunschweig und Philadelphia sind bei dem wuͤthenden Nord⸗Ost⸗Sturme am 30. Maͤrz, 53 Schiffe gescheitert. — Zu Neu⸗York befinden sich gegenwaͤrtig 83 Gottes⸗Haͤuser allerlei Glaubens. — In Port⸗au⸗Prince ist Alles mit Bau⸗Holz so uͤberfuͤllt, daß es nicht fuͤr die Fracht⸗ Kosten abzusetzen ist. Aus Silber⸗Mangel hat der Praͤsident zinnerne Muͤnzen praͤgen oder vielmehr gießen lassen. Fast alle Hafen⸗Beamte sind abgesetzt, weil sie in ihren Ge⸗ schaͤften, wie der Praͤsident sich in der desfallsigen Verfuͤgung ausdruͤckt, gar zu erfahren sind.
Die New⸗Times enthalten Folgendes: „Ein Abend⸗Jour⸗ nal (der Courier) behauptet, daß der Herzog von Angouleme bei seinem Marsche auf Madrid, auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen sey, und daß daher aus dem Norden Frankreichs noch 30 „o Mann nach Spanien aufbrechen wuͤrden. Wir bestreiten nicht, daß es angemessen seyn wuͤrde, die Franzoͤsische Armee zu verstaͤrken, ob wir schon die obige Angabe fuͤr uͤvertrieben hal⸗ ten. Bei unseren Berechnungen uͤber den Ausgang eines Krieges mit Spanien haben wir indessen stets eher die Lage der Halbinsel selbst, als die Plaͤne der Franzoͤsischen Armeen vor Augen gehabt. Die Haupt⸗Frage ist, ob die Spanier einig sind, oder ob sie sich wenig⸗ stens vereinigen werden, um sich den Franzosen zu widersetzen, u. wir gllauben, daß kein Zweifel mehr uͤber die Beantwortung dieser Frage obwalten koͤnne. Wir wollen uns keinesweges herausnehmen zu entscheiden, in wie fern die Hartnaͤckigkeit der einen oder der an⸗ dern Partei den Krieg in Spanien noch in die Laͤnge ziehen koͤnne, noch weniger, was endlich die Folgen des unseligen Zwiespaltes seyn werden, der in diesem ungluͤcklichen Lande herrscht: wir hal⸗ ten es aber fuͤr Pflicht, unsere Leser zu uͤberzeugen, daß die Spa⸗ nier ein entzweites Volk ausmachen, und daß ungluͤcklicherweise beide Theile von einem Geiste beseelt sind, der das Aeußerste be⸗ fuͤrchten laͤßt. Wir hassen in gleichem Maaße die Extreme; uns ist ein Mißbrauch der absouluten Gewalt eben so verabscheuwuͤrdig, als die
voon den Aufruͤhrern des J. 1820 eingefuͤhrte Anarchie des demo⸗
kratischen Systems. Im Interesse Spaniens, im Interesse der Freiheit, und in dem unseres eigenen Landes, das beider reund ist, wuͤnschen wir aufrichtigst, daß die vortrefflichen Rath⸗ schlaͤge, die der Herzog von Welltngton im verflossenen Januar gegeben, befolgt werden, und daß die feindlichen Parteien in Spa⸗ nien ihre beiderseitigen Vorurtheile auf dem Altare einer weise
berechneten Verfassung opfern moͤgen.“ 88g — 13. Mai. Lloyds Agent aus Bilbao meldet unterm 1. Mai, a
die Englische Brigg Thais, nach London mit Branntwein be⸗ 48 einen Kaper aufgebracht worden sey, und
1eee sich um die Freigebung des Schiffes und der Ladung emuͤhe. b 8 Augsburg, 9. Mai. Die heutige Allgemeine Zeitung enthaͤlt Folgendes: „ Die Rebaktion der Allgemeinen Zeitung hat Gruͤnde zu erklären, daß das (aus Franz. Journalen in die Nr. 46. der Allg. Zeit. uͤbergegangene) vorgebliche Schreiben des Preußi⸗ schen Konsuls Grund zu Sevilla, an den Koͤnigl. Preußi⸗ schen Geschaͤftstraͤger Obersten v. Schepeler, dem Letztern gar nicht zugekommen, und daher sehr wahrscheinlich ein erdichte⸗ tes Machwerk irgend eines revolutionairen Faktions⸗Blattes ist.
Dresden.
4 Doktor Struve eroͤffnet hier den 21sten, u. in Leipzig den 26. Mai, seine Trink⸗Anstalt fuͤr kuͤnstliche Mi⸗ neral⸗Wasser, so daß die Gaͤste, Sprudel, Neu⸗, Muͤhl⸗, The⸗ resien⸗, Kessel⸗, Kreuz⸗, Ferdinands⸗, Franzens⸗ und Pyrmon⸗ ter Haupt⸗Brunnen beisammen sinden, ohne darum nach Karls⸗ und Marien⸗Bad, Ems, Eger und Pyrmont reisen zu
duͤrfen. S wbur⸗⸗ 15. Mai. Hier sind Briefe aus London vom 18. d. M. eingetroffen mit der Nachricht, daß das Kabi⸗ net von St. James von Neuem den Versuch gemacht, in der Franzoͤsisch⸗Spanischen Angelegenheit seine guten Dienste fuͤr einen freundschaftlichen Vergleich anzubieten. Hannover, 16. Mai. Die Koͤnigl. Domainen⸗Kam⸗ mer ist gestern vom Staats⸗ und Kabinets⸗Minister von Bremer installirt, und der Geheime⸗Rath von Schulte als Direktor derselben eingefuͤhrt worden. Karlsruhe, 9. Mai. Nachdem Se. K. H. der Groß⸗ Herzog vorgestern die verschiedenen Produkte der Kunst und ndustrie, welche dem Badischen Vereine zugeschickt worden, selbst anzuschauen und Allerhoͤchst Ihre Zufriedenheit daruͤber zu erkennen zu geben geruhet haben, ist gestern die Kunst⸗ usstellung eroͤffnet worden, und das Publikum kann sich in den Salen des Museums von den Fortschritten uͤberzeugen, die vaterlaͤndische Kunst und Gewerbfleiß in diesem Jahre emacht haben. Leipzig, 15. Mai. Am gten d. M. ward der hier, vor urzem gebildete Schaafzuͤchter⸗Verein im Hôtel de Prusse eroͤffnet. In der ersten Sitzung erwaͤhlten die vereinigten Mit⸗ glieder, den K. Preuß. Geh. Ob. Reg. Rath Thaer zu ihrem raͤsidenten, und den K. Saͤchs. Kreis⸗Hauptmann, Grafen v. Hohenthal, der als K. Saͤchsischer Kommissarius bei diesem Verein erschien, zum Vice⸗Praͤsidenten. Unter den anwesenden Mitgliedern befanden sich mehrere Schaͤferei⸗Besitzer und Woll⸗ aändler aus Mailand, Volhynien, Ostpreußen, Schlesien achsen u. den Rhein⸗Provinzen. Die Sitzungen dauerten 5 Tage; auch Hr Koͤhler aus Zwickau, der zu allererst, durch den
1.
ist, geht hervor, daß man in
9 Schaafwolle nach London, laͤnder mit den Saͤchsischen Schaafwollen bekannt macht welcher der feinsten Wolle den Namen Elektoral⸗Wol! legte, weil dieselbe den Kurfuͤrstl. Schaͤfereien abgekauft befindet sich bei diesem Vereine. Am 13. d. M., am Ge Tage des Geh. Ob. Reg. Rathes Thaer, nahm die sellschaft Gelegenheit, bei einem festlichen Mittagmahle Gefeierten mit einem sehr großen silbernen Becher, aul⸗ chem alle Namen der Mitglieder eingegraben waren, schenken. An diesem Tage wurde diese Gesellschaft gesch und die Mitglieder versprachen, nach 2 Jahren sich hier der zu vereinigen.
Es sind hier Woll⸗Einkaͤufer aus den Niederlanze gekommen, und man naͤhrt die Hoffnung, daß bei der sten Schur die Wolle eher theurer denn wohlfeiler als J. werde verkauft werden.
Weimar, 13. Mai. Morgen wird Se. Maj. de nig von Baiern mit seiner erhabenen Familie hiesßel wartet.
Zweibruͤcken. Wie es heißt, werden Se. Mj Koͤnig von Baiern, nach Ihrem gewoͤhnlichen Sommaz suche in Baden⸗Baden, auf einige Zeit auch uns wiezen Ihrer Gegenwart erfreuen. Bei Landau soll ein Lustig⸗ richtet werden, und das hiesige Schloß wird zur Nia des geliebten Landes⸗Vaters in Bereitschaft gesetzt.
Insbruck, 4. Mai. Heute trafen die Russisch z Wirklichen Staats⸗Raͤthe, von Poletica, aus Rom, und von Saß, aus Neapel hier ein.
Wien, 27. April. (Auszug aus einem Privatschreiben). den Haͤfen von Fiume, Triest und Venedig, so wie nach von Dalmatien und vom Littorale, ist der Befehl ergangen Kaper unter Spanischer Flagge, sie moͤgen mit oder ohne erscheinen, zuruͤckzuweisen. — Man nimmt hier den lebhat Antheil an den militatrischen Operationen des Grafen Am
— — 12. Mai. Die Brand⸗Assekuranz⸗Anstalten winnen im Lande guten Fortgang; die zu Linz und im? Kreise hatte 18 ⁄ ein Kapital von 4,464, 124 Fl. R. W Laufe des ersten Halbjahres 183³3 trat die Summe 88 8 n Lesn.
Rom, 28. April. Der Zweck der Reise des Patr Venedig nach Rom ist jetzt bekannt; er soll ,2 Chnehiarch daselbst das Amt eines apostolischen Praͤfekten zu verrichten.
Der Sohn Lucians Bonaparte wird seine Frau zu einem suche ihrer Mutter nach Bruͤssel fuͤhren, u. es heißt, daß Beid alsdann zu Joseph Bonaparte nach Amerika begeben werden.
Neapel, 21. April. Der große Specialhof hat Kontumazial⸗Urtheil vom 24. Jan. bestaͤtigt, 8 cosa, Pepe, Russo, de Conciliis, Pisa, Paolella, Gra
d'Auria, Menichini und Capuccio wegen Verschwoͤrund
Tode “
Riva, 4. Mai. Gestern Abend rissen sich auf“ gewaltige Massen vom See 28 rolr schrecklichem Getoͤse herab, und stuͤrzten, wie im Fluge Nage⸗ und Gaͤrten, Alles zerstoͤrend, was ihnen ent
and.
Stockholm, 6. Mai. „Wenn,“ heißt es it Adelstande neulich zur Sprache Sn. 8 81,. schen Motion, „wenn das 1b . allenthalben und mentlich in England und in den Niederlanden weniger reich ist, als das Unterhaus; so ist der stimmberechtlgte in Schweden uͤber fuͤnfmal, und der anwesende Theil ben gewoͤhnlich zweimal so zahlreich, als alle andere Se zusammengenommen. Wenn alle 1296 sich einfaͤnden, wuͤ da dieser Saal vermuthlich nicht mehr als 300 faßt, ung 500 es an Raum fehlen. Zur Zeit, als das I haus gebaut wurde, und als die Ritterschaft und der sich zum erstenmale an diesem Orte versammelten, d. h. Reichstage 1680, war das Reich groͤßer, als es je vor— nachher gewesen. Der Raum, welcher damals
dens Ritterschaft und Adel hinreichte, sollte es um so
die Wirkliche eausweichende und
leben, daß derselbe — zu erhalten.
ulian Sanchez angegriffen,
fuͤr Se
„melden, befindet lich auch der Russ. Kaiserl. Leib⸗Arzt Etats⸗Rath v. Stoffregen.
(Auszug aus einem Privat⸗Schreiben.) hurch Stocken haͤufig unterbrochene Rede, Ober⸗Kymmissarius die Sitzungen des Parlamen⸗ nseln eroͤffnete, hat zu der Vermuthung Anlaß ir, Begriff stehe abzudanken, oder seine Ent⸗ Der bisherige Praäsident Teotocht, ist durch rn Veia, einen allgemein geachteten Mann, der zu den ersten nilten Cephalontens gehoͤrt, ersetzt worden. Wir fangen daher der an zu hoffen, aber die Erinnerung desjenigen, was wir ffünf Jahren gelitten, wird nie unsrem Gedaͤchtnisse entruͤckt nden. Wir erwarten hier aus England einen Kommissarius der elschaft der Philhellenen, deren Praͤses Lord Erstine ist. Man chert, daß er der Ueberbringer von Empfehlungs⸗Schreiben des n. Canning an mehrere Mitglieder des Kongresses in Nauplia die dieser Minister waͤhrend seines Aufenthaltes im Oriente nen gelernt hat; auch soll er, heißt es, beauftragt seyn, den Grig⸗
kuͤndigen, daß in London eine Anleihe von 2 Milltoön
n anzutun 7 2. 2 fund pterling fuͤr sie eroͤffnet worden sey, und zwar zu sehr vor⸗
ante, 15. April.
nit der Lord der Jonischen J
eilbaften Bedingungen, da sie die Zinsen mit Erzeugnissen ihres
odens bezahlen koͤnnen. Aus unsern letzteren Briefen aus Morca hellt, daß der Prinz Maurokordato zum Praäsidenten der vollzie⸗ den Gewalt und zum Generalissimus der West⸗Griechischen Ar⸗ Lernannt worden ist. Die Griechen haben seit einiger Zeit an vlandungs⸗Platzen Syriens und Aegyptens, wo sie gewandte h zahlreiche Kreuzer unterhalten, bedeutende Prisen gemacht. chrere Deutsche und Hollaͤndische Handlungs⸗Haͤuser ha⸗ i den Griechen fuͤr die armen Bewohner von Chios, de⸗ nauf den Inseln des Archipelag eine Zufluchts⸗Staͤtte zu Theil worden ist, Unterstuͤtzung an baͤrem Gelde, Kriegs⸗Munition, kelwerk, Lebensmitteln und Beduͤrfnissen aller Art, zugehen
en. n 2 2 Sevilla. Nach dem hier eingekommenen Berichte des
en. Lieut. Ballasteros, d. d. Tarazona vom 29. April, sind ssen Truppen die ersten gewesen, die sich mit den Franzoͤsi⸗ en gemessen. „Am 18ten wurden,“ wie er den Hergang eldet, „zwei Brigaden der Division des Obersten Figueras Arnedillo von einer vierfach staͤrkeren Macht angegriffen, und gen sich in Ordnung auf Arnedillo zuruͤck, wo sie sich mit Reste der Division vereinigten. Der Kampf war hart⸗ cig und die Franzosen erlitten einen betraͤchtlichen Verlust; ihr berst, Komandeur der Niederrheinischen Husaren, fiel beim ersten eiter⸗-Angriffe. Zugleich wurde die Kolonne des Brigadier D. begegnete dem Feinde mit Festig⸗ t, hatte aber das Ungluͤck, ihren braven Chef zu verlieren, in Gefangenschaft gerieth. Die Aktiv⸗Miliz von Logronno einen ziemlich starken Verlust gehabt, aber die Ehre unse⸗ Waffen wurde behauptet.“ — 26. April. Am 25sten waren die Mitglieder der Kor⸗
endlich in hinlaͤnglicher Zahl hier eingetroffen, um ihre zungen wieder beginnen zu koͤnnen. Die Saumseligkeit, mit scher viele Deputirten sich von Madrid zu dem neuen Sitze der
gierung begeben haben, laͤßt sich leicht durch die Unruhe und
rlegenheit erklaͤren, in welcher sich unsere Revolutionairs be⸗ an, so wie durch die Bewegungen der royalistischen Guertllas, jeden andern, als den von der Koͤnigl. Familie eingeschlage⸗ Weg hieher, gefahrvoll und unsicher machen. Um die Wahr⸗ it zu verhuͤllen, behauptet man jetzt, daß es an Relais gefehlt
be. Als endlich die zu einer Sitzung reglementsmaͤßig erfoder⸗
e Anzahl Deputirten, mitunter in einem wenig glaͤnzenden fzuge, und so zu sagen inkognito angelangt war, versuchte an, den Bewohnern von Sevilla eine neue Komoͤdie zu geben, dem man die Sitzungen mit einer Prunk⸗Rede wieder eroͤffnete. lgendes ist im Wesentlichen diese Rede, die der Praͤsident, Hr. prez Calderon, in der Sitzung vom 25sten hielt. „Mitten un⸗ tausend Hindernissen, und denen zum Trotze, die sie uns zuge⸗ gen, haben wir ganz Europa ein neues geeignetes Beispiel ge⸗ hen, es aus seiner Verblendung zu reißen, indem wir uns in ger Muße von den, an Tugend und Heldenmuth so fruchtba⸗ Üüfern des Manzanares, nach den weiten und herrlichen Thaͤ⸗ n des Guadalquivir begeben, und unter dem Schutze des wuͤrdi⸗ nGenerals, der uns begleitet hat, und der braven Spanier, deren annszucht und Tapferkeit ewiges Lob verdienen, die Freiheit eich fam im Triumphe hieher gefuͤhrt haben. Bet diesem hei⸗ hen Worte eilen alle Voͤlker herbei, wuͤnschen uns Gluͤck zu dem
jetzt seyn, wo uͤber ein Drittheil der damaligen Besitzungenffaßten Entschlusse, und bieten sich eber selbst als freiwillige Opfer dar,
Reiches verloren gegangen ist. Eine groͤßere An om als damals, sollte aus berstibe⸗ nücgache jetzt . werden. — Seit 1809 sind 164 neue Adels⸗Geschlechter Durchschnitt also jaͤhrlich 11, hinzugekommen.
— 7 Mai. Zu Upsala haben sich vor Kurzem me dreißig, von Gothenburg ausgesandte Personen, ge um fuͤr Englische Rechnung Bergmoos zu pfluͤcken.
Warschau, 12. Mai. Nach einer vom Fuͤrsten halter erlassenen Verordnung ist hier eine Theater⸗Dire bestehend aus einem Praͤsidenten, 6 Mitgliedern, 2 P ren und einem Sekretair niedergesetzt worden.
Diejenigen Personen, welche in der Ritterschule,
Vorsteher und Gruͤnder der verstorbene Fuͤrst Adam
toryski gewesen ist, ihre Erziehung erhalten haben, bes tigen, demselben im Gebaͤude der dishcen. g Bibliothe Monument zu errichten.
Die Fabrikation des im Koͤnigreich Polen gebauten fees breitet sich immer mehr aus. In Warschau bef sich bereits mehrere Laͤden, wo Landes⸗Kaffee verkauft
Den 8. d. M. befanden sen 707 Personen.
„Gleich wie die Stadt Warschau, gewinnen jetzt aus Staͤdte Lublin und Radom an Schoͤnheit. In beiden ten werden viele neue Gebaͤude errichtet, Parks and und Straßen gepflastert. EE“
St. Petersburg, 9. Mai. Unter denen, wel den hiesigen oͤffentlichen Blaͤttern ihre bald bevorstehend
sich in den hiesigen Gefaͤn
daß sie eine Verletzung ihres Gebietes erduldeten. Die Gefuͤhle, die Salle bei der Trennung von der heldenmuͤthigen Munic ipalitaͤt von adrid belebten, das heiligeFeuer, das uns beseelte, scheinen sich in allen vvinzen fortgepflanzt zu haben, und auf unserer Reise fanden wir alle zen gleich bewegt. Die politischen Chefs an der Spitze der vinzial⸗Deputationen, die konstitutionellen Municipalitaͤten, die litairs aller Waffen⸗Gattungen, die Gerichts⸗Personen, die istlichkeit, die Lehrer an den oͤffentlichen Unterrichts⸗Anstalten tteten unserer auf den Doͤrfern, oder kamen uns auf halbem ge entgegen, um uns ihren Wunsch zu erkennen zu geben, zu 7, auf unserer Unabhaͤngigkeit und der Erhaltung des, von uns chworenen Grundgesetzes gegruͤndeten Gluͤcke, und zu der Wohl⸗ rt unseres Vaterlandes nach Kraͤften beizutragen. Die freiwil⸗ n National⸗Milizen von La Mancha, Jaen, Cordova und Se⸗ a, haben sich vorzuͤglich durch ihren Enthusiasmus und ihre andhaftigkeit ausgezeichnet. Hier sah man erlauchte, durch die hre gebleichte Haͤupter, mit Helm und Federbusch geschmuͤckt/ Heine Masse junger Leute schon vor dem Alter, wo das Gesetz Dienste in Anspruch nimmt, sie ihm freiwillig darbicten; hier dman die Kaltbluͤtigkeit des reiferen Alters mit dem gluͤhen⸗ Muthe der Jugend, und Weisheit mit Eifer und Kraft ge⸗ tt. Alles schien sich vereinigt zu haben, unsere im Entstehen ffene Freiheit zu befestigen, um sie unseren Nachkommen „ als sicheres Erbe zu hinterlassen. Die Familien⸗Muͤtter, wuͤrdig rer Achtung und unserer Erkenntlichkeit, und ihre tugendhaf⸗ Toͤchter verließen, hoͤheren Gefuͤhlen folgend, ihre Wohnun⸗ und kamen uns auf oͤden Wegen entgegen, um uns mit Lob⸗ üngen zu empfangen. Einige, die kaum die Freuden des ehe⸗ n Bundes kennen gelernt, munterten ihre Gatten auf, zur heidigung der Freiheit dem Felde der Ehre zuzueilen. So, m. haben die Kortes die Reise von Madrid nach Scvilla zuruͤckgelegt;
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es war ein Teiumphzug; so sprechen Thatsae ur J
die Weisheit der Koͤnigl. Regterung, 1 f* lane und all die ungluͤcklichen Vorbedeutungen der Feinde unseres Glückes Sie haben unsere Vereinigung in diesem neuen erhabenen Heiligthume, das, indem es unserer Unabhaͤngigkeit u. Freiheit zum Zufluchts⸗Orte dient, sie vor den heftigen Zuckungen des Despotismus schůͤtzt nicht verhindern koͤnnen. Hier werden wir ohne Furcht die Vor⸗ schlaͤge erwarten, die man uns bisher nur zum Schein emacht hat, um die Schwachen und Unbesonnenen zu verfüͤhret Wir wiederholen, daß, als wir unsere Verfassung eingefuhrt unsere Absicht nicht gewesen, sie jedweder willkuͤhrlichen Veraͤnderun preis iu geven, aber auch nicht ihr eine Unveraͤnderlichkeit, eine Lwi ⸗ keit zu geben, die mit irdischen Dingen uͤberhaupt nicht verträ lich ist, wohl aber, je nachdem Zeit und Erfahrung es noͤthig nnchen wuͤrden, sie zu modificiren, und diesen Modifikationen, in so fern es der Nation belieben werde, eine bestimmte Form zu geben, vor Allem aber keiner Macht der Welt eine Art von Initiative dabei zuzugestehen, welche die heiligsten Rechte verletzt, und uͤber den Haufen stoͤßt. Hier werden unsere Feinde von Neuem erfahren daß wir niemals, weder mit der Ungerechtigkeit, noch mit irgend etwas unterhandeln, was die Ehre der großen Nation, die uns ihr Schicksal anvertraut hat, gefaͤhrden koͤnnte; sie werden ihre versteckten Raͤnke, denen wir nichts als Klugheit und Energie welche die Nation bezeichnen, entgegengesetzt haben, vereitelt se en. Hier endlich werden wir ihnen die Lehren wiederholen, die sie nie haͤtten vergessen sollen, und wovon sie, bei jedem Fußtritte, den sie auf dem heiligen Gebiete, das sie zu ihrem Ungluͤcke zu ent⸗ weihen gewagt, die Spuren wiederfinden müssen. Sie moͤgen da⸗ her nur kommen; sie werden die Gebeine ihrer Bruͤder unbeerdigt, und pon der Zeit graͤßlich entstellt finden, und bald werden, zum Ungluͤcke des menschlichen Geschlechtes, und zur ewigen Schande einiger entarteten Manner, die ihrigen jenen beigesellt werden Zu spaͤt werden sie einsehen lernen, daß Niemand uns ungestraft beleidigen, noch uns unsere Rechte rauven darf. Dies ist der Zweck der Geschaͤfte, die wir heute fortsetzen werden. Unser konstitutio⸗ neller Koͤnig und seine Koͤnigl. Familie sind in Sicherheit; in un⸗ seren Herzen finden sie einen heiligen und unverletzlichen Zuflucht⸗ Ort; Gewalt mit Gewalt zu vertreiben, ist unsere erste Pflicht. Nicht
unsere Freiheit allein ist es, die man angreift, au ege Unabhaͤngigkeit ist ihr strafbarer Anschlag 19 ESI ꝙ uns eine schmahliche Knechtschaft vor, man will den Glanz und den Ruhm des Thrones und des Monarchen beflecken. Standhaft in unserem Vorhaben, werden wir, als wuͤrdige Revpraͤsentanten der heldenmuͤthigen Spanischen Nation, mit der einen Hand den Tempel stuͤtzen, den wir der Freiheit und Tugend errichtet haben und mit der andern den Degen fuͤhren, um unser Werk gegen die⸗ jenigen zu vertheidigen, die es zu zerstoͤren suchen. Wir werden, wenn es noͤthig ist, uns in die Reihen unserer Mitbuͤrger stellen und durch neue Beweise von Tugend und Muth, die ganze Welt uͤberzeugen, daß wir uns mit jedem Tage, des Hasses und der Miß⸗ billigung der Tyrannen, der Liebe und Erkenntlichkeit freier Vbl⸗ ker, und der Bewunderung des Jahrhunderts wuͤrdiger zeigen.“
Es wurden hierauf den Kortes zwei Depeschen des des Inneren mitgetheilt, woraus erhellte, 1g. gsn⸗ 1 missionen der Minister des Inneren und des Ueberseeisch en, Don Manuel Garcia Barros und Don Jose Manuel Badillo, ange⸗ nommen, und sie durch Don M. Muriategut und Don Manuel Mognoz ersetzt hat. Der Rest der Sitzung wurde mit einer Dis⸗ kussion uͤber den gegenwaͤrtigen Krieg ausgefuͤllt. Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten wurde befra t, ob den Feindselig⸗ keiten von Seiten Frankreichs eine Kriegs⸗Erklaͤrung vorausgegan⸗ gen sey; der Minister erwiederte, daß das einzige Aktenstuͤck, das ihm in dieser Hinsicht bekannt geworden, die Proklamation des Herzogs v. Angouleme sey. Letztere wurde hierauf von mehreren Rednern kommentirt, welche behaupteten, daß das Betragen Frank⸗ reichs ganz dem Voͤlker⸗Rechte entgegen sey. Herr Arguelles ver⸗ langte, daß das Ministerium die Kortes von den Verhaͤltnissen Spaniens zu den uͤbrigen fremden Kabinetten in Kenntniß setze, und daß es gleichzeitig Vorschlaͤge zur Zuruͤckweisung des Angrif⸗ fes von Seiten Frankreichs mache, da die Kortes zur Erreichung dieses Zweckes bereit seyen, in alle von ihnen begehrten Mittel zu willigen. Eintge Redner waren der Meinung, daß der Zeitpunkt nicht sey, die Minister durch allzu vieles Fragen zu ermuͤden; die Vertheidigung des Spanischen Gebietes sey in diesem Augenblicke die Hauptsache. Der Febenf. hn st⸗⸗ erklaͤrte sich bereit, uͤber die Operationen seines Ministeriums Rechenschaft abzulegen; mehrere Redner widersetzten sich diesem aber, und Hr. Sanchez machte fol⸗ genden Vorschlag: „Da das Span. Gebiet von den Franzosen auf
eine fuͤr unser aufgeklaͤrtes Zeitalter unerhoͤrte Weise verletzt ⸗ den ist, so schlage ich den Kortes vor, zu . de vore Regierung ohne Zeitverlust, und ohne die Pruͤfung der Rechen⸗ schaft⸗Ablegung der Minister uͤber die Verwaltung der verschie⸗ denen Ministerien abzuwarten, die Mittel zur Fuͤhrung des Krie
ges vorschlage, den wir zur Vertheidigung unserer und unserer National⸗Ehre zu bestehen haben, unbeschadet der Pruͤ Kortes spaͤter vorzunehmen sich vorbehalten.“ 1 heh langen Diskussion wurde dieser Vorschlag ange⸗
en.
Sitzung vom 24sten. Durch eine Botschaft des Mini der auswaͤrtigen Angelegenheiten wurden der 5—8 9 plare des Dekrets zugestellt, wodurch der Koͤnig, Frankreich den Krieg erklärt. „Es lautet wie folgt: „In Betracht, daß die Trup⸗ pen der Franzoͤsischen Regierung ohne vorhergegangene Kriegs⸗Er⸗ klaͤrung, und ohne irgend eine der durch den Gebrauch geheiligten Foͤrmlichkeiten, in das Spanische Gebiet eingefallen sind, und daß ein solcher Angriff nur als eine Verletzung des Voͤlker⸗Rechtes, und als der unzweideutigste Anfang von Feindseligkeiten gegen Spanien anzusehen ist; in Betracht, daß die Pflicht von Mir erheischt, Ge⸗ walt mit Gewalt zu vertreiben, die Integritaͤt der Staaten der Monarchie zu vertheidigen, und den Uebermuth der in dieselben eingefallenen Feinde zu destrafen, habe Ich, nach vorhergegangener Berathung mit dem Staats⸗Rathe, gemab dem Art. 235 der polt⸗ tischen Verfassung beschlossen, Frankreich, wie solches hiemit ge⸗ schieht, den Krieg zu erklaͤren; Ich schaͤrfe den betreffenden Behoͤr⸗ den daher ein, und befehle ihnen an, Frankreich zu Wasser und. zu Lande durch alle ihnen zu Gebote stehende Mittel zu bekaͤmpfen, so wie das Voͤlker⸗Recht uns dazu berechtigt. Ich befehle uͤber⸗ dies, daß meine Kriegs⸗Erklaͤrung mit aller herkoͤmmlichen Feier⸗
8.
Unahhaͤngigkeit