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gaͤngern, im Winter besonders, tief gefuͤhlten Beduͤrfnisse bald abgeholfen zu sehen. Bei dem am 4. Mai zu Bickerath ausgebrochenen Feuer, ward der Bewohner des Hauses, in dem dasselbe auskam, sammt seinem ganzen Haab und Gut, der Flammen Opfer. Die Frau rettete sich durch einen raschen Sprung aus dem enster. 8 Oppeln, 14. Mai. Zu Brune, Kreutzburger Kr., starb ein Juͤdischer Lehrer in dem hohen Alter von 110 Jahren. — Zink wird noch immer fleißig gesucht und gefertigt; auch werden die Eisen⸗Fabriken noch ziemlich schwunghaft betrieben, ob⸗ gleich die Eisen⸗Preise etwas Le unken sind, und der Absatz nicht 8 2 hedeutend ist, als er es sonst war.

Posen. Die am 5. Mai zu Rogasen ausgebrochene Feuersbrunst hat 131 Wohnhaͤuser und 147 Hofgebäude in Asche gelegt. Ungeachtet gerade Jahrmarkt und also eine große Menge helfender Haͤnde bereit war, konnte der Flamme doch nur erst nach so großen Verwuͤstungen Einhalt gesche⸗ hen. Aehnliches Ungluͤck traf am 7. d. M. das Staͤdtchen Keiliebel im Bomster Kreise. — Potsdam. Am 6. April Abends nach 10 Uhr nahm man eine uͤberaus schoͤne Feuer⸗Kugel wahr, welche sich in der Richtung von Osten gegen Westen bewegte. — Bei Wittenberge wurden im April 217 beladene Kaäͤhne stromaufwaͤrts, und 230 Fahrzeuge, theils beladen, theils unbeladen, stromabwaͤrts abgefertigt; darunter befanden sich 44 mit direkten Durchgang⸗Guͤtern beladene Kaͤhne. Die Einfuhr⸗Arti⸗ kel bestanden in den gewoͤhnlichen Kolonial⸗Waaren, Wein, Rapp⸗ Saat und Hafer, wogegen die Ausfuhr des Weitzens nicht unbe⸗ 1e er Wittstock gi beladene Frachten ein, welch

eber Wittstock gingen 127 beladene Frachten ein, welche 2 Ehr 84 Etur⸗ davon ö“ direr nach 8 Auslande. An Getreide gingen 2119 Schessel, und an Vieh 332 Stüͤck uͤber Wittstock 28 - 2 Schefket⸗ Vieh 35

Trier. An den Ufern der Mosel und Saar ist fast je⸗ der aus Schiefer und anderem Steinboden bestehende, fuͤr die Einwirkung der Sonnenstrahlen guͤnstig gelegene Abhang, oft bis zu einer Hoͤhe von 300 Fuß uͤber der Meeresflaͤche, zum Weinbau benutzt. Im hiesigen Reg. Bezirke geben sich 138 Ortschaften mit diesem Industrie⸗Zweige ab. Der Flaͤchen⸗ Inhalt saͤmmtlicher Weinberge betraͤgt: 1) in den 38 Ortschaften an der 2) in den 100 Ortschaften an der — und in deren Seiten⸗Thaͤ⸗ ern

bisherigen, von den

2,597 Morg. 115 R

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Ueberhaupt 28 1 eberhaupt 9,517 Morg. 52 Ruth. Diese Masse ist ungefaͤhr in 175,000 See eee. von denen oft hundert und mehr einem Eigenthuͤmer gehoͤ⸗ en. J. J. 1819 gehoͤrte diese Parcellen⸗Anzahl 9,500 De⸗ klaranten.

8 Auf einen Morgen werden 3000 tragende Stoͤcke ange⸗ nommen; die Gesammtzahl der Stoͤcke im Reg. Bez. belaͤuft sich daher an 23,000,00.

Im Allgemeinen werden zwei Arten Reben gebaut: die Rießling⸗ und die Kleinberg⸗Rebe.

Ein, durch gute Eigenschaft und Menge des Gewaͤchses ausgezeichneter Herbst tritt im Reg. Bezirke hoͤchstens alle 6 Jahre ein. In 60 Jahren haben an der Mosel und Saar

15 gute, 24 mittelmaͤßige und 21 Mißjahre stattgefunden. er Wein⸗Gewinn wird, nach Verschiedenheit der Guͤte, in mehrere Klassen getheilt.

Nach dem Gefetze vom 25. Sept. 1820 werden, wegen Entrichtung der Wein⸗Steuer, sechs Klassen angenommen, und sind, bei der allgemeinen Klassifikation der Weinberge in den Preuß. Rhein⸗Provinzen, die im Regierungs⸗Bez. Trier gelegenen, eingeschaͤtzt mit 65 Morgen zur isten Klasse, 51 Morgen zur 2ten Kl.; 2,635 Morgen 33 Ruth. zur zten Kl.; 4,752 Morgen 147 Ruth. zur 4ten Kl.; 714 Morgen 53 Ruth. zur 5ten Kl.; 1,298 Morg. 179 Ruth. zur 6ten Klasse.

Die Haltbarkeit der vorzuͤglicheren Mosel-⸗Weine steht jener der guten Rhein⸗Weine gleich; an Staͤrke stehen jedoch

jene diesen nach. Diese Haltbarkeit ist es, die, bei vielen Annehmlichkeiten, ihnen den Vorzug zum Versenden giebt. Der an der Ober⸗Mosel gezogene Wein, der dem an der Unter⸗Mosel in der Qualitaͤt weit nachsteht, ist zum Versen⸗ den nicht geeignet. Als Heilmittel leistet der Mosel⸗Wein vortreffliche Dienste in allen sieberhaften Krankheiten, der Gebrauch desselben ist, bei ansteckenden und epidemischen Krank⸗ heiten, eins der besten Vorbauungsmittel; er bewaͤhrt sich be⸗ sonders gegen die Erzeugung der Harnsteine. Haͤmorrhoiden, Gicht, Podagra, Hypochondrie, Blutbrechen kommen bei den weintrinkenden Bewohnern der Mosel⸗Ufer seltener, als bei Bewohnern anderer Gegenden vor. Der Mosel⸗Wein giebt auch ein vorzuͤgliches Huͤlfsmittel in denjenigen Arten von Wassersuchten ab, welchen eine eigene Schwaͤche der Organe des Unterleibes zum Grunde liegt. Das Wechsel⸗Fieber kommt in den Gegenden, wo Mosel⸗Wein getrunken wird, selten vor.

Als Maß ist im Reg. Bez. Trier das Fuder gebraͤuch⸗ 24 -J4 4 enithaͤlt 6öv³ Ohm, ein Ohm 30 Sester, ein Se⸗ ster 4 Maß.

Das Fder ist gleich 8811 Preuß. Quart, oder 14 Ei⸗ mer 412 Quart, welche Qualitaͤt bei Berechnung der fol⸗ genden Angaben zu 13 ⅔ Eimern angenommen ist. 1

. 9. 268

vision, ein Ertrag: 121212) an Mosel⸗Wein 228,983 Eimer EAI Saar⸗Wein 55,900 — 8 uͤberhaupt 264,853 Eimer, oder 19, 48 Fuder, mithin auf den Morgen 30 ½ Eimer. 28 Der Werth dieses gewonnenen Weines, gleich nach 1 Herbste, betrug nach den Verkaufs⸗Preisen im Großen:

Mcosel⸗Wein . 1,614,495 Rthlr. Seaar⸗Wein 294,151

519s im Ganzen 1,905,625 Rthlr. Gleich nach dem ersten Abstiche war dagegen der Wen der im Großen stattgefundenen Verkaͤufe nach den Dur

schnitts⸗Preisen McceVesel⸗Wein 2,049,041 Rthlr. 383,278 8

Saar⸗Wein 2,432,319 Rthlr. Fa Faͤsser ei

Summa In beiden Summen ist jedoch der Werth der begriffen, welcher fuͤr das Fuder zu 10 Rthlr. angenomm⸗ 194,238 Rthlr. beträgt, und, von demselben abgezogen, 7e

Werth des Gewaͤchses, gleich nach dem Herbste, auf 1,7008f Rthlr., und gleich nach dem ersten Abstiche, auf 2,2zzgh

2

Rthlr. vermindert.

Bei der, zu Ende des Monats Febr. 1820, vorgemmme nen Revision ergab sich, daß bereits verkauft waren: wögg Eimer, mithin †¼. “

J. J. 182o belief sich der Ertrag “

aan Mosel⸗Wein auf 35,965 Eimer — Saar⸗Wein. 3,532 v uͤberhaupt 39,497 Eimer.

J. J. 1821 betrug der Gewinn 11,303 Eimer, 2

804 ¼¾ Fuder, naͤmlich: 2 Mofel⸗Wein 11,584 Eimer Saar⸗Wein. 219 J. 1822 wurden gewonnen: Mosel⸗-Wein 233,167 Saar⸗Wein 17,794 uͤberhaupt. 250,962 Eimer, oder 17,1

*

Fuder. 1 Zum Schlusse hier noch einige Zusammenstellungen uͤ den Flaͤchen-⸗Inhalt und den Ertrag der Weinberge an Mesbel⸗ soweit dieselbe durch das Großherzogthum Niederrh ießt. Der Flaͤchen⸗Inhalt der Weinberge an der Mosel betre 1) im Regierungs⸗Bezirke Trier 7,919 Morg. 117 R. 3 ⸗ 1u1.6. Koblenz 8,072 113 — uͤberhaupt „ 15,992 Morg. 50 R Der Wein⸗Ertrag 8 im J. 888 . 1) im Regierungs⸗Bezirk Trier. “ Koblenz uͤberhaupt... oder 25,519 Fuder. ö.““ 1) im Regierungs⸗Bezirke Trier. 1“ ¹ 2 2 Koblenz.. 269. uͤberhaupt .. .0,667 Ein oder 21,181 Fuder. Ein Mehreres hieruͤber ist im 3en He der hier erscheinenden Mosella zu lesen.

253,069 Ei 121, 195

374,284 Ein

—

233,167 Eim

Berlin, 21. Mai. Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, nach Ang der Schaffner, verladen worden. Der Ctne nach 2 1 Nh. Bres lau 1½ Rthlr.; Danzig 3 ¼ Rthlr.; Duͤsseldorf 4½ Rthlr.; bing 3¾ Rthlr.; Frankfurt a. M. 3 ⅞ Rthlr.; Frankfurt a. d. O. Rthlr.; Groß⸗Glogau 1 1¶ Rthlr.; Halle 1 ¾ Rthlr.; Hamburg Golde) 2v½⅝ Rthlr.; Koͤnigsberg 44 ½ Rthlr.; Konitz 2½ Rthlr.; K. be 5. I Fr ult. Rc e.. Leivig 17½ Rthlr.; Liegnitz! ; Luͤ olde) 1 Rthlr.; Magdeburg 12. Mg denbetder . Rühle. Rürnte⸗ gdeburg 14 Rthlr.

ZRthlr.; Reichenbach 1½ Rthlr.; Rostock (in Golde) 15 Rählrl Stargard 12.¶ Rthlr.; Stettin 1¾ Rthlr.; eeig- 2 ½ Föis; Stra

sund (in Golde) 2 ½¾ Rthlr.; Warschau 5 ½ Rthlr.; Wien 6 Rth

Koͤnigliche Schauspiele.

Donnerst. 22. Mai. Im Opernhause, auf Hoͤchstes Begehr Donna Diana, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Spani des Don Augustin Moreto, von C. A. Wes. 8 dgae

Freit. 23. Mai. Im Opernhause: Axur, Koͤnig von Orm Oper in 4 Abtheilungen, Musik von Salieri. (Hr. Dobler, w Theater zu Frankfurt am Main: Axur.)

Sonnt. 25. Mai. In Potsdam: Nummer 777, Posse in Aufzuge, von C. Lebruͤn. Hierauf: Das Schweitzer⸗Milchmaͤdche pant. Ballet in 2 Abtheilungen, vom K. K. Balletmeister Hrn. tus. (Hr. Titus den Herzog

Meteorologische Beobachtungen.

Bearometer Therm. Hygr. Wind. Mai. A. 280 27 [+ 140 [515 S.

20. Mai. F. 269“ ½7 +† 122 700 O.

M. 2860 4 + 16 ½0 590 S. trüb, warmer Regen.

A. 280 0⸗ [+ 12 ¾ % 660 S. selk, laue Luft.

Witterung.

gebrochner Himmel, lau gebroch. Him, starker Ch

= 21. Mai. F. 27*11¾3 ⁄+ 11° 792 W. sbener uart chau anaee Sonne, Wolken, heiß.

Gedruckt bei Hayn.

Reedakteur He

3 Rthlr.; Posen 1 ½ Rthlr.; Prar

Abgereist: Se. Exeellen

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ische Nachricht

Kronik des Tages.

Des Koͤniges Maj. haben geruhet, am 9. Mai dem Her⸗ evon Cumberland K. H., die Stelle eines Chefs d Husaren⸗Regiments zu verleihlhen.

n.

Bei der am 22sten d. M. angefangenen Ziehung der n Klasse 47ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie fiel 1 Haupt⸗ twinn von 20,000 Rthlrn. auf Nr. 75,463 in Berlin bei vin; 2 Haupt⸗Gewinne zu 10,000 Rthlrn. fielen auf Nr. 3ö6 und 59,589 in Berlin bei Bleichroͤder, und in Bres⸗

bei Schreiber; 1 Gewinn zu 2000 Rthlrn. auf Nr. 690 in Berlin bei Michaelis; 3 Gewinne zu 1500 Rthlrn.

r. 3196. 20,074 und 60,911, Breslau bei J. Holschau „Bromberg bei Schmuel, und Magdeburg bei Roch; Gewinne zu 1000 Rthlrn. auf Nr. 4299. 5558. 7261. b. 12,715. 16,035. 23,215. 26,809. 29, 172. 32,673. 33,275

965. 50,182. 55,262. 56,292 und 70,199, Berlin 2 mal bei

rg, bei Goldschmidt, bei J. C. Meyer, und bei Abr. onssohn; Barmen bei Holzschuher; Breslau bei Saul; eg 2mal bei Boͤhm; Krefeld bei Meyer; Koblenz bei ephan; Frankfurt bei Baßwitz; Liegnitz bei Leitgebel; wied bei Kraͤtzer; Soldin bei Koberstein und Weißen⸗ bei Beck; 26 Gewinne zu 500 Rthlrn. auf Nr. 3209. b. 6169. 9029. 9325. 9384. 12,048. 18,972, 19,242. 19,763. bez. 28,419. 33, 104. 33,806. 38,837. 45,707. 44,992. 48,525. 555. 55,982. 60,549. 64,962. 66,001. 70,148. 78,396 und

652, Berlin bei Baller, bei Burg, bei Mestag, bei Seeger

d bei B. Wolf; Anklam bei Goͤrisch; Breslau bei Berli⸗ ‚bei Friedeberg und bei Schreiber; Brieg bei Boͤhm; omberg bei Schmuel; Krefeld bei Meyer; Danzig bei inhard und bei Rotzoll; Duͤsseldorf bei Spatz; Elberfeld Heymer; Elbing bei Helle; Halle a. d. S. bei Lehmann; tschberg bei Martens; Koͤnigsberg in Pr. 2mal bei Bur⸗ td und bei Muͤller; Potsdam bei Hiller; Stettin bei Ka⸗ w; Torgau bei Schubart, und Wahrendorf bei Forchhei⸗ r; 29 Gewinne zu 200 Rthlrn. auf Nr. 1604. 3439. l6. 9031. 11,876. 16,916. 17,579. 18,844. 21,024. 24,771 197. 28,690. 32,543. 35,278. 39,749. 45,69o0. 44,169. 51,452. 623. 57,740. 63,101. 65,836. 68,659. 69, 119. 73,907. 74,086. „198. 77,247 und 79,710. Die Ziehung wird fortgesetzt.

Feeln, den 23. Mai 1823. 9

ni

8

Das 1ote Stuͤck der Gesetz⸗Sammlung, welches heute zgegeben wird, enthaͤlt unter Nr. 801. die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 16ten d. M., wegen Vereinigung des Schatz⸗Ministe⸗ riums mit dem Finanz⸗Ministerium. 1 Berlin, den 24. Mai 1823. Debits⸗Komtoir fuͤr die Gesetz⸗Sammlung. 1

*8

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierun

zu Aachen, ist der Dr. May zum Physikus des Kr. Mal⸗

dy, und der Vikarius Dupont zum Huͤlfs⸗Pfarrer fuͤr die ol. Pfarrstelle Herzogenrath ernannt worden. 8

lenz der Staats⸗Minister Graf von ohng Schlobitten, nach arienwerder.

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Paris, 15. Mai. Das Echo du micdi berichtet aus honne vom 5. d. M., daß Oviedo, die Sehe Astu⸗

1s, dem Herzoge von Angouleme ihre Unterwerfung einge⸗/†

H. 1 v .

reicht habe. Dasselbe Blatt enthaͤlt unter der R Frand⸗

de Duero, 28. April“ Folgendes: „Obgleich die Armee sich seit 6—7 Tagen in Burgos befindet, ist sie doch noch nicht wei⸗ ter vorgegangen, sondern hat sich damit begnuͤgt, Magazine in Alt-Kastilien anzulegen; bis heut sind alle Lebensmittel aus Frankreich bezogen, und nach Vittoria geschafft worden, so daß es, trotz der Masse von Truppen, doch nirgends daran gefehlt hat. Bisher sind nur an der Graͤnze einige Kanonen⸗ Schuͤsse gefallen; uͤberall ergreifen die konstitutionellen Truppen, von einem panischen Schrecken befallen, die Flucht, und hal⸗ ten sich in der Regel auf 20 Lieues von der Franzoͤsischen Ar⸗ mee entfernt. Von den Dorfschaften werden Letztere uͤberall mit Musik und Glockenschall empfangen. In la Rioja woll⸗ ten die Bewohner einigen Widerstand leisten, wurden jedoch bald zur Ordnung verwiesen. In Somosierra, vierzehn Lieues von hier, auf halbem Wege nach Madrid steht ein Observations⸗Korps von etwa 1000 Mann, das bei dem er⸗ sten Vorruͤcken der Franzoͤsischen Armee, den Grafen Abisbal in Madrid davon benachrichtigen soll. Vor etwa 14 Tagen kam hier ein, auf der Flucht begriffenes, etwa 2000 Mann starkes konstitutionelles Korps durch, das aus jeder großen Stadt, wie z. B. Burgos und Vittoria, 100 bis 200 Indi⸗ viduen als Geißeln ausgehoben hatte und mit sich fuͤhrte. Da indessen die Desertion sehr bedeutend ist, so laͤßt sich an⸗ nehmen, daß von jenem Korps vielleicht uͤberhaupt nur 700 Mann nach Madrid kommen werden. Gestern trafen hier 54 Mann, worunter 2 Officiere, mit Waffen und Bagage ein, die aus Segovia, wo sie in Garnison standen, entwischt sind, um sich den Royalisten anzuschließen. Es steht zu er⸗ warten, daß unsere Avantgarde in der letzten Haͤlfte des Maimonats in Madrid seyn werde.“

Privat⸗Briefe aus Buͤrgos vom 10ten d. M. enthalten folgende Nachrichten aus dem Inneren Spaniens: „Man versichert, daß der Graf von Abisbal alle vornehmen Bewoh⸗ ner Madrids noͤthige, die Hauptstadt zu verlassen. Gestern traf hier ein Kourier aus Madrid ein, der den Weg in 23 Stunden zuruͤckgelegt hatte; er berichtet, daß die Stadt sehr oͤde, und kein einziger Soldat darinnen zu sehen sey, so wie, daß der Graf von Abisbal am 7ten Abends in Galapagar, einem Dorfe zwischen dem Eskurial und Madrid, gestanden habe. Es scheint, daß dieser General auf der ganzen Gebirg⸗ Kette von Somosierra bis Guadarama, nur einige 1000 M., zum Theil Konscribirte, zu stehen habe, und daß diese nur den guͤnstigen Augenblick abwarten, um ihn zu verlassen. Der oben erwaͤhnte Kourier berichtet noch, daß in Avila (Alt⸗Ka⸗ stilien) die Weiber allein eine Gegen⸗Revolution bewirkt und den politischen Chef gefangen genommen haben, worauf die ganze Stadt sich fuͤr die Royalisten erklaͤrt habe. Die Deser⸗ tion nimmt unter den Konstitutionellen mit jedem Tage zu. Vorgestern trafen 125 Mann von der Garnison von Medina⸗ Celi, sammt ihren Waffen hier ein; sie hatten vor ihrem Aus⸗ marsche ihren Officieren erklaͤrt, daß sie ihnen das Leben nicht ge⸗ faͤhrden wollten, sie aber zu sehr verachteten, um sie an ihre Spitze zu stellen; sie marschirten hierauf, unter den Befehlen ihrer Unter⸗Officiere aus. Da sie zu einem Provinzial⸗Regimente gehoͤrten, und fast alle 8 Jahre lang gedient hatten, so machte der General⸗Kapitain Graf O'Donnel ihnen bei ihrer Ankunft hieselbst, den Vorschlag, ihren Abschied zu nehmen; sie zogen indessen vor, sich auf's Neue anwerben zu lassen, obschon meh⸗ rere von ihnen ihre Weiber mit sich hatten. Auf solche Weise hat O Donnel schon 1200 Mann gesammelt. Morillos Korps ist auf 400 Mann geschmolzen. Das Geruͤcht von der Einnahme Valencias durch Ulmann, hat sich nicht bestaͤtigt. Es heißt hier, daß diese Stadt, als Ulmann vor derselben erschienen sey, 1b sich unter gewissen Bedingungen zur Uebergabe bereit erklaͤrt habe, daß Ulmann indessen auf diese Bedingungen nicht einge⸗ gangen sey, und als Freund des Generals Elio vor allem be⸗ gehrt habe, daß dessen Moͤrder ihm ausgeliefert wurde. Als dieser Antrag von Seiten der Stadt zuruͤckgewiesen wurde, ließ Ulmann sie angreifen, wurde aber zuruͤckgeworfen. Selt⸗ sam ist es, daß seit dem Einruͤcken der Franzoͤsischen Armee

ist. Am 15ten wird das zste Armee⸗Korps von hier wieder G aufbrechen; der Marschal Oudinot geht schon heute nach Val⸗ ladolid ab. Es sind die noͤthigen Befehle gegeben, daß die

ganze vorruͤckende Armee sich am 2z5sten 3 Lieues diesseits

in Spanien, von Bessisres nicht mehr das mindeste zu hoͤren