1823 / 75 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 24 Jun 1823 18:00:01 GMT) scan diff

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ruhig in seinen Quartieren blieb, nahmen unsere Kolonnen ihre fruͤhe⸗ ren Positionen wieder ein. Ich werde mich von Vich nach Girona begeben, und sodann, bis die mir von Ew. Excellenz angekuͤndig⸗ ten Verstaͤrkungen eintreffen, bei Cardeden eine Stellung einneh⸗ men, um mich, nach den Umstaͤnden, nach Vich, Mantaro oder Manresa wenden zu koͤnnen. Gleich nach der Ankunft jener Ver⸗ staͤrkungen, werde ich Anstalt treffen, Barcelona einzuschließen. Der Marschal Herzog von Conegliano, Moncey.“ Unter dem Namen Henriquez kam in Gesellschaft einer Dame in Mannskleidern, ein Reisender, mit dem Franzoͤsischen Brief⸗ Felleisen, begleitet von dem Condukteur Coste, aus Madrid. In Vergara bei Villareal de Alava (in den Baskischen Pr ovinzen) trat der Alkade des Ortes, mit 12 bewaffneten Leuten, die Reisen⸗ den an, und eroͤffnete dem ꝛc. Coste, daß er den Befehl habe, die beiden Fremden zu he- da der vermeintliche Henriquez, der uͤchtige Graf von Abisbal sey. 8 4. . zwei Bataillone der Koͤnigl. Garde, die in St. Denis in Garnison standen, hier ein, um das zur Armee abgegan⸗

Regiment zu ersetzen. e Evan chen Kortes in England versuchte Anleihe

aͤnzlich gescheitert. er Oberst Fabvier, der nach London ge⸗ - talogtenscen, Geld und Waffen zu suchen, hat von

en nichts gefunden.

ger Bbe vchr Kiner telegraphischen Depesche ans Madrid vom

azfen zufolge, ist die Avant⸗Garde der Kolonne unter den Befeh⸗

len des General Bordesoult, am 8ten bei Santa⸗Crux auf ein feindliches Korps von 1500 Mann gestoßen, hat selbiges gaͤnzlich zerstreut, ihm eine Fahne und zwei 8pfuͤndige Kanonen abgenom⸗ men, und 600 Gefangene gemacht. Die Franzosen verloren dabei nicht Einen Mann. In Folge dieses Sieges stand der General

Bordesoult am 7ten Abend in Manzanares, und seine Vorposten

in Valdepennas, er wollte jedoch am 8ten in aller Fruͤhe schon wie⸗

der aufbrechen, um wo moͤglich noch den feindlichen Nachtrab ein⸗ zuholen, der nur 3 Meilen voraus hatte. Auch der Gene⸗ ral Bourmont hat sn Estremadura einige Vortheile uͤber den

Feind errungen. Nachdem der General Vallin, der die Avant⸗

Garde befehligt, sich der, von 400 Mann des Infanterie⸗Regi⸗

ments von Guadalaxara und 100 Dragonern besetzten Bruͤcke bei

Arzobispo am 6ten Morgens, ohne irgend einen Verlust, bemei⸗

stert, verfolgte er den Feind bis Valdelascasas, von wo er am 8ten

bis Romangordo vorruͤcken wollte. Der General Bourmont selbst hat sich mit dem Reste seines Korps nach Almaras begeben, wo er am 8ten uͤber den Tago gehen wollte. Der Graf Molitor meldet unterm 5ten aus Segura, daß er seinen Marsch auf Teruel, wo sich ein feindliches Korps verschanzt haben soll, fortsetze, und da⸗ selbst am 7ten einzutreffen gedenke. Ballasteros steht auf dem

Wege zwischen Terruel und Valencia.

Amtlichen Nachrichten aus Perpignan vom gten zufolge, hat Mina die Cerdagne gaͤnzlich wieder geraͤumt, und sich durch das Ribas⸗Thal mit 2000 Mann, 80 Pferden und 20 mit Munition und Geld beladenen Mauleseln zuruͤckgezogen. Es scheint sonach, daß seine einzige Absicht gewesen sey, sich einen Weg zu bahnen, um den Verfolgungen der Generale Donagdien, Saint⸗Priest und Eroles zu entgehen. Man vermuthet, daß er sich jetzt, wo die Franzosen ihn in der Cerdagne aufsuchen, nach Figueras wen⸗ den werde. Nach der Aussage einiger Spanischen Moͤnche soll bereits ein Theil seines Korps am 8ten in Campredon gestanden

aben. 1 .

8 Ueber die neusten wichtigen Ereignisse in Portugal theilt das Journal des Débats noch folgende Nachrichten mit. (Man ver⸗ gleiche damit den Art. Lissabon.) Am 8ten erhielt der Herzog von Angounleme eine Depesche des General Bourmont, worin dieser ihm meldete, daß er einen aus Lissabon kommenden Kourier ge⸗ sprochen habe, dem der Gen. Zayas zwar seine Briefschaften ab⸗

enommen, aber erlaubt hatte, seinen Weg fortzusetzen, und daß, nach dessen Aussagen, die Gegen⸗Revolution in Lissabon am zsten d. M. bewirkt worden sey. Bald darauf traf ein Kourier, den der General Bordesoult, am 7ten von Manzanares aus, an den Herzog von Angouleme abgefertigt hatte, in Madrid mit den Sevillaer Zeitungen vom Z3ten, 4ten und 5ten ein. Die letztere enthielt einen Artikel aus Lissabon vom 28. Mai folgenden In⸗ halts: „Es war der Zeit, in welcher wir leben, aufbewahrt, die Erniedrigung zu erfahren, und Zeuge der schaͤndlichen Begebenheit zu seyn, deren Urheber ein entarteter Portugiese, ein naher Ver⸗ wandter der nichtswuͤrdigen Aufruͤhrer, der Silveyra, gewesen ist. Schon lange mißtraute die Regierung dem Brigadier Campayo; er wurde daher abgesetzt, und sein Regiment erhielt am Morgen des 27sten den Befehl, die Hauptstadt zu verlassen, und sich nach der Provinz Beira zu begeben, um zu dem dortigen Observations⸗ Heere zu soßen. bHer Befehl wurde vollzogen, aber in einiger Entfernung von der Hauptstadt, hielt der Oberst des Regiments eine Rede an die Truppen, und verleitete sie, mit ihm nach Lis⸗ sabon zuruͤckzukehren. In der Naͤhe der Stadt angelangt, erließ er folgendes Schreiben an den Kommandanten: „Mein lieber General und Freund. Die Absetzung des jetzigen Ministeriums, und die Bildung eines neuen; einen mit Wuͤrde und Ansehn bekleide⸗ ten Koͤnig; eine Verfassung, die das Gluͤck und die Ruhe des Landes begruͤndet, und nicht den Buͤrgerkrieg erregt; die Ausrot⸗ tung jeder Faktion, die dem Monarchen und der Nation entgegen ist; Einigkeit und Vergessenheit des Vergangenen: dies ist es, was das 25ͤste Regiment will. Du willst es gewiß auch, und somit hat die Gesetzlosigkeit ein Ende. (gez.) Souza.“

g „In derselben Nacht um 1 Uhr hat der Infant Don Miguel, der Sohn des Besten der Koͤnige, das vaͤterliche Haus verlassen, und sich in Begleitung einiger Karabiniers des 4ten Regiments, jenen Elenden angeschlossen. Ueber die Entwuͤrfe dieses jungen, scchlecht berathenen und unerfahrnen Prinzen, ist noch nichts wei⸗ ter laut geworden. Die Regierung hat mittlerweile die streng⸗ sten Maßregeln ergriffen, um jenes Komplot zu vereiteln. Die permanente Kommission der Kortes hat das Vaterland in Ge⸗ fahr erklaͤrt.“ Es leidet keinen Zweifel daß das in Rede ste⸗ hende Komplot sehr bedeutend gewesen ist, da man es in Sevilla nicht einmal zu verschweigen gewagt hat. Der Umstand, daß der Graf von Amarante bereits mit seinem Korps nach Portugal zu⸗ ruͤckgekehrt ist, berechtigt zu dem Glauben, daß man die Gegen⸗ RNevolution in diesem Lande schon jetzt als beendigt ansehen koͤnne. Bereits seit dem 15. Mai hatten die Kortes sich aus Lissabon ent⸗ fernt; die noch Zuruͤckgebliebenen werden, nachdem sie die Kassen geleert, sich wahrscheinlich nach Amerika eingeschifft haben.

haben, um die Verwendung

tral⸗Untersuchungs⸗Kommisst

16. Jun. Die Avant⸗Garde des Grafen Bordesoult die Ueberreste des bei Plasencia gestandenen Feindes, 500 Infanterie und 300 Mann Kavalerie stark, am gten bet Vi angegriffen und voͤllig in die Flucht geschlagen. 260 Gefan worunter z2 Officiere, fielen dabei⸗in die Haͤnde des Sies Die Franzoͤsischen Vorposten standen am z0ten in Baylen. Der Gouverneur des Schlosses der Tuilerien, Graf von; thisy, ist vorgestern hieselbst mit Tode abgegangen. 1 Zu Lyon hat die Post⸗Behoͤrde, inversibles, unumweci Post⸗Wagen eingefuͤhrt, die jedoch wahrscheinlich nur au eh Wege, das in ihrem Beinamen liegende Versprechen voll dne erfuͤllen im Stande sind. 1 In Besangon hat man den Versuch, aus Spinat⸗Sam .,J. ganza Brot zu bereiten, mit gluͤcklichem Erfolze macht. Bayonne, 10. Jun. (Aus der Aachener Zeitung.) Nach ten aus Galtzien zufolge, ist Morillo am 25. Mai in Lugo troffen; am vorhergehenden Tage hatte der Englische Wilson diese Stadt verlassen, um sich nach Lissabon zu hes Der Neaäpolitanische General Pepe hat sich, nachdem; Vigo an's Land gestiegen, wieder nach Lissabon eingeschifft; er wie man sagt, die Absicht, sich von dort nach Sevilla zu beg In Galtziten und dessen Naͤhe soll das Freikorps des Ni welches 3000 Mann betraͤgt und in mehrere Sektionen getheil und das des Palarea, welches ebenfalls 3000 Mann stark dngc ben wird, agiren. Campillo wird an der Spitze von gw⸗ M. stehen, und Duhagon, ein reicher Kaufmann aus Bilbagn, hat 3

Mann unter sich. . Seit gestern verbreitet man hier das Geruͤcht, daß 40 M glieder der Kortes von der Majoritaͤt verhaftet worden; auch anderen Nachrichten, welche hier uͤber die konstitutionelle ge zirkuliren, sind nichts weniger als guͤnstig fuͤr dieselbe. Man erwartet hier, heute oder morgen, den General O nel, Grafen von Abisbal, der sich nach Paris begiebt. Perpignan, 11. Jun. In der Nacht vom 275sten auf 28sten v. M., drangen 20 bewaͤffnete Individuen mit einem! tenden Transport Kontrebande, aus der Cerdagne in Frankreit und richteten ihren Weg durch die Kantons Saillagous und! Louis nach dem Departement der Arriège. Der erste Zoll⸗Post nur aus drei Aufsehern bestand, mußte der Uebermacht weich eine von diesen blieb toͤdtlich verwundet liegen, der zweite gebunden und eine Meile weit fortgeschleppt; dem dritten ab lang es zu entkommen, und das Haupt⸗Zollamt von la Llag von dem Vorfalle zu benachrichtigen. Dieses schickte sogleich! rere von seinen Reitern ab, um die Schleichhaͤndler zu verfol

sie holten sie in der Gegend von Carcanière im Departemen

Arriège gluͤcklich ein. Der Angriff war lebhaft und der N. stand hartnaͤckig. Obgleich die Schleichhaͤndler den Zoll⸗Ben an Zahl uͤberlegen waren, so gelang es diesen doch, sich des zen aus 12 mit Zucker beladenen Mauleseln bestehen den T ports zu bemaͤchtigen, waͤhrend jene saͤmmtlich die Flucht erg

London, 13. Jun. Di.S der Bank von Emg 2 ihres Kapitals zu erweitern, lh. sen, Geldvorschuͤsse gegen Sicherheit von Bank⸗Fonds, .

Zinsen zu machen.

Vorgestern fand die jaͤhrliche Versammlung der Schüͤht Schuͤlerinnen der Armen⸗Schulen unserer Hauptstadt in ie Pauls⸗Kirche statt; ihre Zahl betrug 10,700.

Im westlichen Irland ist ein schoͤner weißer, und ein in Marmor entdeckt. Die Unterzeichnungen zum Besten Spun betrugen in der heutigen Versammlung kaum einige 1000 N. ,— 14. Jun. Aus Havanng ist vom 8ten Mai die richt eingegangen, daß Koͤnigl. Befehlen aus Madrid vom 5 gemaͤß, die Haͤfen der Insel Kuba fuͤr Franzoͤstsche, Oesterreich Preußische und Russische Schiffe geschlossen worden.

Bruͤssel, 16. Jun. Der Herzog von Cumberland K. vorgestern von hier weiter nach London abgereist.

Frankfurt, 12. Jun. Die vierzehnte Sitzung Bundes⸗Versammlung vom 50. Mar, fuͤllte fast allen Vortrag aus, den der Großherzogl. Badensche Bundes⸗Gese im Namen der zur Aufsicht uͤber die Preß⸗Gesetze am Bu Tage bestehenden Kommission, uͤber die in Stuttgart bisher schienene Zeitschrift: „Der Deutsche Beobachter“ verlas

Durch Beschluß der Bundes⸗Versammlung vom 20. 8b 1819 ist bekanntlich „zur Oberaufsicht uͤber die Druckschriften zu Verhuͤtung des Mißbrauches derselben, in Bezug auf 3 gen, Zeit⸗ und Flugschriften,“ ein in allen Bundes⸗Staaten; zufuͤhrendes Preßgesetz’ angenommen worden, welches Jahre lang guͤltig bleiben sollte.

Dieses Gesetz ertheilt unter andern der Bundes⸗Versanmbe die Befugniß, von allen Schriften, welche in der Form titg Blaͤtter oder heftweise erscheinen, und uͤberhaupt von solchen nicht uͤber 20 Bogen im Drucke stark sind, in welchem Dah Bundes⸗Staate sie auch herauskommen moͤgen, Kenntniß men, und wenn sie nach dem Gutachten der zu diesem Beh nannten Kommission,

der Wuͤrde des Bundes, der Sicherheit einzelner BWm Stagten, oder der Erhaltung des Friedens und der iin Deutschland zuwiderlaufen,“ ohne vorhergegangene Auffoderung, aus eigner Autoritaͤt, dutz nen Ausspruch, von welchem keine Appellation statt findet, z terdruͤcken, und die betreffenden Regierungen sind zugleich dasselbe Gesetz verpflichtet, diesen Ausspruch zu vollziehen.

Auf den Grund dieser bundesgesetzlichen Bestimmungen die Bundestags⸗Kommission, auf Veranlassung einer von derl ion in Mainz wider einen N im „Deutschen Beobachter“ bei der Bundes⸗Versammlung 1 benen und der Kommission zugewiesenen Beschwerde, von demn sa mmt⸗Inhalt jener Zeitschrift, welche seit Mitte des vur Jahres in Stuttgart herauskam, Kenntniß genommen, und das Resultat ihrer Pruͤfung in der obgedachten 14ten Sitzund nen sehr ausfuͤhrlichen, von vielen Auszuͤgen begleiteten Bc durch den Großherzogl. Badenschen Gesandten, Freiherrn Blittersdorf, verlesen lassen.

Die Kommission sprach als ihre Ueberzeugung aus, da Tendenz des Deutschen Beobachters der Wuͤrde des Bundes Sicherheit der einzelnen Bundes⸗Staaten und der Erhaltun

Friedens und der Ruhe in Deutschland zuwiderlaufe, weil“ 1

ht selten kommen dadurch Voruͤbergehende

dem Berichte das Resultat der Pruͤfung zusammengefaßt

erunglimpfungen sowohl der zum Deutschen ger sabllos den hoͤchsten Souvergins, als auch fremder Re⸗ und deren Minister enthalte, und weil er Zwie⸗ 9 schen den hoͤchsten Deutschen Bundes⸗Fuͤrsten und

15 smischen durch Entstellung der Absichten der Erstern uche; auszuscen. he Grundsaͤtze des revolutionairen Systems nicht

etwa nur zufaͤllig und gelegentlich, sondern mit planmaͤßiger Beharrlichkeit voranstelle;“ zweil seine saͤmmtlichen Artikel, selbst erfundene wie entlehnte/ erzaͤhlende, raisonnirende, ernsthafte, satyri⸗ e, politische, religieuse, literarische, auf Verbreitung revo⸗ lutionairer Ansichten und Lehren ausschließend gerichtet seyen; zweil er seinen Wunsch, die bestehende Ordnung der Dinge durch revolutionaire Neuerungen gestuͤrzt zu sehen, in ofsenen Worten, mit einer Zuversicht, die jede Nuͤcksicht auf gesetzliche 2 konventionelle Schranken zu verschmaͤhen ine, ausspreche; 8henl q aus wirklichem fanatischen Vertrauen auf die Mittel und Kraͤfte der Faktion, als deren Organ er auf⸗ trete, sey es, um seinen Anhaͤngern Muth und seinen Geg⸗ nern Schrecken einzufloͤßen, den Sieg der allgemeinen Re⸗ volution als unsehlbar und nahe bevorstehend ankuͤndige; uͤber jede, den Fortschritten derselben entgegenwirkende Maß⸗ regel, wie uͤber einen eitlen Versuch, das unwiederbringlich Verlorne zu retten, den bittersten Spott ausgieße, nicht nur gegen diese oder jene Autoritaͤt, sondern gegen alle rechtmaͤ⸗ sige Herrschaft uͤberhaupt, so lange sie nicht in einer oder der anderen Gestalt die revolutionaire Weihe empfing, und oft auch, nachdem dieses erfolgt, den tiefsten Widerwillen den Tag lege;“ 2 8 „weil 3 ceslich der ganzen gesellschaftlichen Ordnung, ir allen ihren Haupt⸗ und Nebenbeziehungen, insbesondere aber dem Deutschen Bunde den Krieg ankuͤndige, und ihn durch jedes ihm zu Gebote stehende Mittel herabzuwuͤr⸗ igen suche.“ lasegne sn Gruͤnden trug die Kommission darauf an, daß die des⸗Versammlung von der ihr durch den Beschluß vom 2o. 11819 ertheilten Befugniß Gebrauch machen moͤge, und brachte m Ende folgenden Beschluß in Vorschlag: ) daß der in Stuttgart erscheinende Deutsche Beobachter von der Hohen Bundes⸗Versammlung, kraft der ihr durch den Beschluß vom 20. Sept. 1819 übertragenen Autorität, hiemit unterdruͤckt, auch alle fernere Fortsetzung desselben untersagt erde; 8 ) daß die Koͤniglich Wuͤrtembergsche Rigigeans durch die Koͤ⸗ nigl. Bundestags⸗Gesandtschaft zu ersuchen sey, diesen Be⸗ schluß zu vollziehen; ¹ 8) daß allen uͤbrigen Hoͤchsten und Hohen Bundes⸗Regierungen durch ihre Bundestags⸗Gesandtschaften von diesem Beschlusse mit dem Ersuchen Kenntniß zu geben sey, die fernere Aus⸗ gabe des Deutschen Beobachters innerhalb ihres zum Deut⸗ schen Bunde gehoͤrigen Gebietes zu verbieten; auch den ver⸗ antwortlichen Redakteur desselben, S. G. Liesching, binnen fuͤnf Jahren bei der Redaktion eines, in die Klasse der pe⸗ riodischen gehoͤrigen, oͤffentlichen Blattes mit politischer Tendenz nicht zuzulassen; 1 c) daß der Central⸗Untersuchungs⸗Kommission in Mainz die⸗ ser Beschluß mirtels Protokoll⸗Extraktes mit dem Bemerken zuzustellen sey, daß die Hohe Bundes⸗Versammlung ihre durch das Schreiben des Praͤsidenten der Kommission unterm 28. Maͤrz laufenden Jahres angebrachte Beschwerde hiemit fuͤr erledigt erachte. 8 der 888 Ablesung dieses Vortrages erfolgten Abstimmung irten sich Oesterreich, Preußen, Baiern, Koͤnigreich Sachsen, nover, Baden, Holstein, Luxemburg, Braunschweig und Nas⸗ Mecklenburg, und die 16te und 17te Stimme mit dem vorste⸗ den Kommissions⸗Antrage unbedingt einverstanden. Der Koͤniglich Wuͤrtembergsche Gesandte interoquirte zwar hin⸗ der Abstimmung des Preußischen: Er glaube, gestuͤtzt auf die schrften der Geschaͤft-Ordnung und auf den Geschaͤft⸗Ge⸗ ich, darauf antragen zu duͤrfen, daß der Bericht des Ausschusses ser naͤchsten Sitzung reproponirt und zu Protokoll gebracht de, damit er in der Zwischenzeit pruͤfen und sich uͤberzeugen e, ob und welche vorlaͤufige Erklaͤrung er davon, gleichzeitig jenem Berichte, zu Protokoll zu geben sich verpflichtet halten e. Als aber bei der weiteren Umfrage die folgenden Gesandten Kommisstons⸗Vorschlage beitraten, enthielt er sich jeder Ab⸗ mnun

ung. 2 8 Der Kurhessische Gesandte erklaͤrte: Er koͤnne sich, nicht jeugen, 8 sfan Preßgeset vom 20. Sept. 1819 den Mitglie⸗ der Bundes⸗Versammlung das Recht gebe, uͤber die Unter⸗ kung einer Zeitschrift nach Einsicht und Gewissen 9 entschei⸗ er glaube vielmehr, daß dieselben hier, wie uͤverall, von den truktionen ihrer Kommittenten unbedingt abhaͤngig seyen; bei eminenten Stimmen⸗Mehrheit fuͤr die Antraͤge der Kommission 2 Eechen nichts dagegen einwenden, daß die Beschlußnahme erfolge. Der Großherzoglich Hessische Gesandte pflichtete der mmission 18 bes⸗ Laß die Redaktion des Deutschen Beobach⸗ durch die Zuͤgellosigkeit ihrer Schreibart die vorgeschlagene ßregel allerdings verdient habe; zugleich aͤußerte er aber den sch, daß zuvoͤrderst die Koͤnigl. Wuͤrtembergsche Regierung er⸗ twerde, die Unterdruͤckung jener Zeitschrift selbst zu verfuͤgen. Der Gesandte der Großherzoglich und Herzoglich chsischen Haͤuser, so wie der von Oldenburg, Anhalt Schwarzburg, traten dem Antrage der Bundes⸗Kommission theilten aber zugleich den Wunsch, daß zunaͤchst die Koͤnigl. denbergsch⸗ Regierung veranlaßt werde, die vorgeschlagene e zu leisten. Zuletzt wurde durch die Mehrheit der Stimmen, der von der mission gemachte Antrag, nach seinen vier oben angegebenen kten, zum Bundes-Beschlusse erhoben. 1 88 —. 16. Juni. Gestern reisten Se. Maj. der Koͤnig Wuͤrtemberg hier durch nach Ems. . In mehreren Staͤdten herrscht noch die fehlerhafte art, die Keller⸗Eingaͤnge auf der Straße anzubringen. in die Gefahr,

lichen Vereines in Metz, hat eine einfache mechanische Vorrichtung erfunden, diesem Uebel 2 Im Augenblicke wo man die Kel⸗

lerthuͤr oͤffnet, schieben den aͤußersten Eingang; macht man jene zu, so legen sich diese an die Mauer zuruͤck, so daß kein Voruͤbergehender mehr im minde⸗ sten gefaͤhrdet ist. Am zweckmaͤßigsten bleibt indessen immer, daß die Poltzei darauf dringe, dergleichen gefaͤhrliche, und Haus und Straße verunstaltende Kellerhaͤlse, ganz wegzuschaffen. Wo Ganze leidet, oder zu leiden Gefahr laͤuft, kann von der lichkeit des Einzelnen keine Rede seyn.

Hannover, 17. Jun.

ich von selbst sogleich eiserne Stangen vor

das Bequem-⸗

Heute sind Se. K. H. der Kurfuͤrst

von Hessen nahe bei hiesiger Residenz vorbei passirt, um sich nach 1

Nenndorf zu begeben.

Saͤmmtliche Vasallen, deren im Koͤnigreiche belegene Lehne von Koͤnigl. Preuß. Lehnhofen relevirt haben, sind durch eine Be⸗ kanntmachung des Koͤniglichen Kabinets⸗Ministeriums vom 7ten d. M. aufgefodert worden, diese Lehne binnen 6 Wochen bei der Koü⸗

niglichen Lehn⸗Kammer hieselbst zu muthen.

Da die Veranlagung einer neuen Grund⸗Steuer noch nicht b hat beendigt werden koͤnnen, so sollen die bisherigen Abgaben von

Grund und Boden fuͤr das Jahr vom 1. Jul. 1825 bis dahin

1824 fort erhoben werden.

Am zzten ist die Prinzessin Wilhelm von Preußen K. H., auf der

Reise von Berlin nach Pyrmont, durch Hildesheim und Elze passirt.

Wien, 17. Jun. Se. Majestaͤt der Kaiser haben Ihrem Ge⸗

neral⸗Adjutanten, dem Feldmarschal⸗Lieutenant Freiherrn v. Kut⸗ schera, die Wirkliche Geheime Rathswuͤrde verliehen. Am 26. Jun. 1814, als Se. Maj. aus dem siegreich entschie⸗ denen Feldzuge in Ihre Residenz feierlichst zuruͤckkehrten, trat der Verein zur Unterstuͤtzung Oesterreichisch⸗Kaiserl. Invaliden zusam⸗

men; der Fond desselben betraͤgt gegenwaͤrtig 1,139,785 Fl., die

Zinsen davon, 44,400 Fl.

Am z6ten d. M. erhielten daraus 50

Officiere à 100 Fl., 200 Unter⸗Officiere à 50 Fl., und 1176 Sol⸗ daten à 25 Fl. Auf aͤhnliche Weise hat die Mehrzahl des hiesigen Großhandels⸗Gremiums, als bleibendes Denkmal zur Feier des vorerwaͤhnten 16. Junius, einen Stiftungs⸗Fond gebildet, aus des⸗ sen Zinsen jaͤhrlich fuͤnf beduͤrftige, verheirathete, und im Kriege 18 ½5 invalid gewordene Officiere mit 300 Fl., zehn mit 200 Fl.,

und funfzehn mit 100 Fl. W. W,, betheilt werden.

Ihre Maj. die Frau Herzogin Marie Louise von Parma traf bereits am 5ten d. in Schoͤnbrunn ein, und setzte, nach Um⸗ wechselung der Pferde, sogleich Ihre Reise nach Laxenburg fort, wo Sie von J. J. Majestaͤten und der Kaiserlichen Familie aufs

zaͤrtlichste empfangen wurde. stadt war seiner erlauchten Mutter entgegen gefahren. erschien J. M. im Burg⸗Theater, und wurde von dem dort ver⸗

Se. Durchl. der Herzog von Reich⸗ Am gten

sammelten Publikum aufs lebhafteste begruͤßt. Se. Maj. der Koͤnig von Neapel hat seinen Sommer⸗Aufenthalt in Laxenburg ge⸗

nommen. 8 Kopenhagen, 17. Jun. Se. Maj. werden vom z5zten bis

a4ten d. M., Revue uͤber die in Rendsburg versammelten Truppen halten, am Zosten in Oldeslohe, am 1. Jul. in Ratzeburg, am aten in Altona eintressen, von dort am 7ten wieder abgehen, am 27sten in Eckernfoͤrde eintreffen, und um 4 Uhr Nachmittags mit dem

Dampfschiffe hieher abfahren.

Stockholm, 13. Jun. Diesen Nachmittag um 5 Uhr treten J. M. die Koͤnigin und J. K. H. die Kronprinzessin, beim Ma⸗ nilla⸗Holm, eine Viertel⸗Meile von der Stadt, ans Land; von da

begeben sich J. M. Kronprinzessin K. H. wo der feierliche Einzug in die Stadt geschehen wird. Am 22sten d. M. wird das Beilager stattfinden.

Warschau, 16. Jun.

uͤber den Thiergarten nach der Stadt, die

aber geht nach dem Lustschlosse Haga, von

Die hiesige Garnison hat, Behufs der

Sommer⸗Manoeuvres, das Lager bei Warschau bezogen. In den

letzten 7 Jahren sind hier uͤberhaupt 75 ganz neue Haͤuser errich⸗

tet worden. Se. Maj. der Kaiser haben

Orden I. Klasse; dem Staatsrathe v. Rembielinski und dem sidenten der Wojewod. Kommission, von Kobylinski, den Wladimir⸗

Orden III. Klasse, und dem Direktor der Regierungs⸗Kommissiiuin

des Krieges, v. Darewski, dem Vice⸗Praͤsidenten des Liquidations⸗ Bureaus, v. Czyzewski und dem Praͤsidenten des Kriminal⸗Ge⸗ richts, v. Rembowski, den St. Annen⸗Orden hen geruhet. Die Fuͤrstin Czartoryska gekommen.

Aus Radzivilimonty in Litthauen, dem Sitze des Fuͤrsten Lud⸗ wig Radziwitt, Maioratsherrn von Kleck, ist die betruͤbende Nach⸗ richt von dem Tode der Gemahlin des Fuͤrsten, geb. Wodzynska, in erster Ehe vermaͤhlt gewesenen Waleska, eingegangen.

Sowohl die Weichsel, als auch mehrere Binnenfluͤsse sind in Forgen heft ger Regenguͤsse, seit einigen Tagen bedeutend ange⸗

wollen.

Psarg, 20. April. Alles ist hier zum Kampfe bereit. Das ganze Volk, selbst das Frauen⸗Geschlecht nicht ausgenommen, ist von ae chem Muthe beseelt. Die National⸗Artillerie hesteht aus 280 Ka⸗ nonen von groͤßerem Kaliber; 12,000 Mann stehen unterm Gewehr. Die Seemacht zaͤhlt 25 Briggs zu 12 Kanonen und zu 120 Mann; 6 Brander und 136 bewaffnete Fahrzeuge, Scampavia's genannt; die Segelkraft dieser Barken uͤbersteigt alle Beschreibung; die Psa⸗ rioten bedienen sich ihrer vorzuͤglich bei ihren Landungen auf der Kuͤste von Natolien, von der sie ohne betraͤchtliche Beute nie zuruͤckkehren. Von den gemachten Prisen gehoͤren 12 pCt. der Staats⸗Kasse, der Rest dem Freiheuter. Alle Sonntage ist Heer⸗ Schau; die Frauen machen es sich zum eigenen Geschaͤft, dazu die Waffen ihrer Gatten und Vaͤter zu putzen, und haben es hierin schon zu einer gewissen Fertigkeit gebracht. Hydra sieht wie eine

estung aus; alles ist rund um mit Kanonen bespickt, vorzuͤglich aber das neu gebaute Schloß mit seinen Bollwerken. Zu Mi⸗ koni hat die Tochter eines angesehenen Griechen das Diamanten⸗ Kreuz ihres Vaters auf der Brust, sein Schwert in der Hand, und angethan mit kriegerischem Waffenschmucke, die ganze Insel durch streift, und die kriegslustige Jugend zu den Fahnen des Vaterlan⸗ des aufgerufen. Das Seltsame der Erschemung, die Kraft ihrer Rede und der Zauber ihrer Gestalt haben Wunder gewirkt. Bin⸗ nen einem Monate traten 16 Kompagnien, jede zu 50 Mann, wohl geruͤstet zusammen, und bereits vor einigen Tagen ist der tapfere

sich 1

Heer⸗Haufen, die Mikonische Jungfrau an der Spitze, gen Na⸗ poli di Romanig aufgebrochen ö111““ 8

Hals und Beine zu brechen. Hr. Herpin, Sekretair des wissenschaft⸗

dem Senateur Kastelan Grafen Ostrowski und dem Staatsrathe v. Wieloglowski, den Stanislaus⸗

1“ s. ¹ .

II. Klasse zu verlei⸗ ist aus Pulaw hier an⸗