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ist aus dem hiesigen R ez. fast ganz verschwunden. Die Rbö⸗ theln sind sa Blumerode und Schoͤnau ausgebrochen, und 3 Kin⸗ der das Opfer derselben geworden. Im Nimptscher und Breslauer Kr. ging der Keuchhusten um. Im Wohlauer, Oelser, Mi⸗ litscher, Namslauer und Guhrauer Kreise zeigten sich die Masern gutartig; hie und da die Roͤtheln.
VI. Posen. — Posen. Zu Bojanowo sind mehrere Kinder an Roͤtheln krank, und im Adelnauer, Schrodaer und Pleschner Kr. grassiren hin und wieder Masern. Gemeine Leute leiden beson⸗ ders an Wechsel⸗Fiebern, auch an Brust⸗ und Gehirn⸗Entzuͤndungen.
VII. Sachsen. — Erfurt. Der weiteren Verbreitung der im Dorfe Albrechts ausgebrochenen Menschen⸗Blattern ist gluͤcklich Einhalt gethan worden. Magdeburg. Der Charakter der Krankheiten, entzuͤndlich vrama.
VIII. Westphalen. — Muͤnster. Das Scharlach⸗Fieber hat endlich uͤberall abgenommen, nur im Kr. Tecklenburg ist noch keine besondere Abnahme verspuͤrt worden. Hals⸗ und Brustfieber, und sonstige katarrhaltsch⸗rheumatische Krankheiten, finden sich hin und wieder, jedoch ohne gefaͤhrlichen Charakter. Auch die Ma⸗ sern zeigen sich noch in den Kreisen Ahaus und Steinfurt, und swar in Ochtrup so stark, daß daselbst in der letzten Zeit, die Zahl
er Sterbefaͤlle die der Geburten betraͤchtlich uͤberschritt. Mit dee diesjaͤhrigen Pocken⸗Impfung ist schon theilweis im verflosse⸗ nen Monate der Anfang .; worden. — Arnsberg. Brust⸗ Katarrhe, rheumatische Uebel, Hals⸗Entzuͤndungen, und das Schar⸗ lach⸗Fieber waren die einzig herrschenden Krankheiten. 3
IX. Juͤlich, Kleve, Berg. — Koͤln. Der Krankheits⸗ Charakter blieb fortwaͤhrend katarrhalisch⸗gastrisch, hin und wieder von entzuͤndlichen Beimischungen begleitet.
X. Nieder⸗Rhein. — Aachen. Das zu Juͤlich seither herrschende Brust⸗ und Hals⸗Uebel ist gehoben.
Landwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reiches, vom Ende Mai.
I. Ostpreußen. — Gumbinnen. Der Roggen steht im Allgemeinen mehr als mittelmaͤßig gut, weniger gut der Weitzen, besonders schlecht der weiße Weitzen.
II. Westpreußen. — Bromberg. Von einem sehr hefti⸗
gen Hagel⸗Wetter wurden im Dorfe Womwelno gegen 50 Gunge) Gaͤnse, Laͤmmer und Schaafe getoͤdtet, auch Menschen auf dem Felde verletzt. Die Wintersaat erlitt dadurch eine solche Be⸗ schaͤdigung, daß kaum ⅔ des sonst wahrscheinlichen Ertrages zu er⸗ warten ist. Im Allgemeinen verspricht die Weitzen⸗ und Roggen⸗ Saat auf ebenem Boden eine gute, auf Hoͤhen und kalten Gruͤn⸗ den aber nur eine sehr mittelmaͤßige Aerndte.
III. Brandenburg. — Potsdam. Die Feld⸗ und Garten⸗ Fruͤchte aller Art, haben sich auf die bewundernswuͤrdigste Weise erholt. Ganz besonders gut steht 8* allgemein der Roggen, wel⸗ cher bereits an vielen Orten in Bluͤthe begriffen ist.
IV. Pommern. — Koͤslin. Die Feld⸗Fruͤchte, besonders der Roggen, befinden sich im schoͤnsten Wachsthume. Selbst der Weitzen hat sich, wo er nicht ausgewintert ist, ungemein erholt. Auch die Sommersaat ist mit Ausschluß der Gerste, die zum Theil erst jetzt gesaͤt wird, sehr gut aufgegangen. — Stralsund. Die Roggensaat hat sich gehoben, und verspricht, wie der Weitzen, gu⸗ tes Gedeihen. Das Schootenkorn ist ebenfalls gut aufgegangen, der Hafer in manchen Gegenden aufgelaufen, und die Gerstensaat fast uͤberall beendigt. Ganz vorzuͤglich hat der Graswuchs zuge⸗ nommen.
V. Schlesien. — Breslau. Von der Sommerung ver⸗ spricht man sich einen reichen Ertrag. Der Roggen faͤngt an zu bluͤhen; der Weitzen steht jedoch mehr schlecht als gut. — Auf dem Gebirge im Habelschwerter Kreise hat sich der tiefe Schnee uͤber alle Erwartung schnell verloren. — Der Reichsgraf zu Herberstein, erhielt fuͤr den Ctnr. seiner Grafenorter Merino⸗Wolle, i. J. 1822 200 Rthlr., 1821: 180 Rthlr., 1820: 150 Rthlr., 1823: 125 Rthlr. Im Ganzen duͤrfte der diesjaͤhrige Breslauer Wollmarkt so ziem⸗ sich das Ergebniß liefern, daß feine Wollen um denjeuigen Preis angebracht wurden, den sie vor 20 Jahren, wo man sogenannte Elektoral⸗Wolle, so wie man dieses Produkt jetzt unter diesem Na⸗ men versteht und verlangt, in Schlesien noch kaum dem Namen nach kannte, gegolten haben. — Liegnitz. Die Feldfruͤchte ste⸗ hen im Ganzen gut, und versprechen eine gesegnete Aerndte; auch ist, mit Ausnahme einiger Bezirke, eine reichliche Obst⸗Aerndte zu erwarten. — Oppeln. holt, und die Sommersaaten sind uͤppig emporgeschossen.
VI. Posen. — Posen. Die Wintersaaten 8. sich uͤberall erholt, und die Sommersaat, so weit sie schon bestellt ist, steht ebenfalls gut. Die Obstbaͤume, mit Ausnahme der Kirschen, haben reichlich gebluͤhet, und setzen viel Fruͤchte an. Noch ist man mit Bestellung der Gaͤrten, und besonders mit dem Stecken der Kar⸗ toffeln beschaͤftigt.
VII. Sachsen. — Magdeburg. Der Weitzen mußte in vie⸗
len Gegenden eingepfluͤgt werden, und die Futter⸗Kraͤuter sind durch den Frost verloren gegangen, auch ein Theil der edleren Obstsorten ist ein Opfer desselben geworden. Dagegen stehen in den meisten Gegenden unsers Regierungs⸗Departements, der Win⸗ ter⸗Roggen und das Sommer⸗Getreide sehr erwuͤnscht. — Erfurt. Das Ausbleiben des Regens ist an vielen Orten der Entwickelung der Sommer⸗Fruͤchte, und besonders der Futter⸗Kraͤuter nachthei⸗ lig gewesen, und es wird ein Mangel der letzteren schon jetzt leb⸗ haft gefuͤhlt. Zur Obst⸗Aerndte sind gute Aussichten. FlIlIl. Westphalen. — Muͤnster. Weitzen und Roggen stehen im Allgemeinen gut, wenn auch nicht uͤberall gleich, und versprechen mehr auf dem Klei⸗ als auf dem Sandboden. In einigen Gegen⸗ den, vorzuͤglich des Beckummer und Tecklenburger Kreises, haben viele Weitzen⸗Felder, weil die Sagt gar zu duͤnn aufgegangen war, umgepfluͤgt und mit Sommer⸗Fruͤchten von Neuem bestellt wer⸗ den muͤssen. Hafer, Flachs und Hanf stehen durchgaͤngig gut. Ger⸗ ste und Buchweitzen waren noch wenig aufgegangen. er Ruͤb⸗ Saamen ist an vielen Orten erfroren, der uͤbriggebliebene verspricht eine gute Aerndte. Der Wachsthum des Grases ist in der letzten Haͤlfte des Mai, außerordentlich stark gewesen, und dadurch der all⸗ gemein empfundene Mangel an Viehfutter beseitigt worden. Die 8 1“
sich Hoffnung.
Die Wintersaaten haben sich sehr er⸗
Garten⸗Fruͤchte stehen ziemlich gut, inzwischen wird in den Muͤnster und Tecklenburg, uͤber Maͤusefraß in den Garren Kfetsen gefuͤhrt. Die Obstbaͤume haben uͤberall ungewoͤhnlich gebluͤht und versprechen reichliche Aerndte; In einigen Gegenden haben die Weinstoͤcke, und die Nuß⸗ und Kastanien⸗Baͤum durch die große Winter⸗Kaͤlte sehr gelitten. Zur Eichen⸗ und Buchen⸗Mast zeigt Minden. Der Roggen verspricht weni
stens ein Mittel⸗Jahr; der Weitzen steht nicht so gut. Die Sommer⸗ Saaten sind vortrefflich aufgegangen. Der Stand der Garten⸗Fruͤchte laͤßt das Beste erwarten. — Die dieszjaͤhrige Einfuhr von Leinsaat hat gegen fruͤhere Jahre sich sehr verringert; sehr viele Laͤndereien sind mit selbst gezogenem Saag⸗ men bestellt, nnd wenn der Erfolg unseren Erwartungen ent⸗ spricht, kann dadurch fuͤr hiesige Gegend ein bedeutender Ge⸗ winn entstehen.
IX. Juͤlich, Kleve, Berg. — Koͤln. Roggen und Weiz⸗ zen stehen ungemein schoͤn, und versprechen eine gesegnete Aerndte⸗ Winter⸗Gerste und Ruͤbsaamen sind fast ganz verdorben, so daß die damit bestellten Felder umgebaut und mit Sommer⸗Fruͤchten bestellt werden mußten. Der Klee ist fast allgemein mißrathen. Der Weinstock zeigt außerordentlich viel Schein, und was die Kaͤlte des vorigen Sinters hin und wieder, besonders an aͤlteren Stoͤcken geschadet hat, ist bei der so guten Aussicht auf reichen Ertrag der unbeschaͤdigt gebliebenen, nicht von Bedeutung. — Duͤsseldorf. Die Wintersaat steht vortrefflich und die Aussicht fuͤr die Sommer⸗ Saat ist erfreulich. Selbst der Nuͤbsaamen, den man uͤberall von der Kaͤlte dieses Winters gaͤnzlich vernichtet glaubte, hat sich in manchen, besonders in den bergigten Gegenden wieder erholt. X. Niederrhein. — Koblenz. Die Kornsaat trieb stark in die Aehren und hat groͤßtentheils abgebluͤht. Auch der Weitzen, welcher fruͤher zuruͤckgegangen war, hat sich sehr erholt. Der Stand der Sommerfruͤchte, welche in diesem Jahre erst spaͤt einge⸗ säͤt worden, ist sehr erfreulich. Nur an Futterkraͤutern ist noch Mangel. Das Steinobst verspricht vorzuͤglichen Ertrag. Das Kern⸗ Obst scheint nur in einzelnen Gegenden eine gute Bluͤthe gemacht zu haben. Die Aerndte des Kohlsaamens wird sehr arm ausfallen.
Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.
Heamburg, 27. Jun. Amsterdam k. S. 105 ¾ pCt., 2 Mon. 1058 pCt., zum herabgesetzten Kours begehrt und mit besser zu
lassen. — London k. S. 37 Schill. 3 Den., 2 Mon. 37 Schill., Anfangs sehr ausgeboten, Ende der Boͤrse aber mit 1 Den. bessert
zu lassen. — Paris 2 Mon. 26 82 Schill., mit „. Schill. besser be⸗ gehrt. — Bordeaux 2 Mon. 26 ½2½ Schill. — Kopenhagen k. S. 248 pCt. — Breslau 6 W. 405 Schill., ausgeboten. — Wien in effectiv 6 W. 147 ⅞R pCt., 2 Mon. zum not. Kours zu lassen. — Prag in esfectiv 6 W. 149 pCt. — Augsburg 6 W. 148 ⅞ pCt, ohne Umsatz. — Frankfurt 6 W. 149 pCt., 2 Mon. zum notirten Kours begehrt. — St. Petersburg 2 Mon. 82; Schill., nicht be⸗ gehrt. — Diskonto 31.4 pCt., Geld und Briefe.
Louisd'or 11 Mrk. 48 Schill., zu lassen. — Gold al marco 103 ¾⅜ Schill., zu lassen. — Daͤn. Grob Kour. 124 ½ pCt. — Hamb. Grob Kour. 123 8 vCt. — Neue 3 Stuͤcke fuͤr voll 30† pCt. 1 Schilling⸗Stuͤcke 26 ⅞ u. 26 ⅛ pCt. — Piaster 28 Mrk. 2. 4 Schill.
— Fein Silber 27 Mark 11 ½ Schill., — Silber in Sorten 15 Loth
5 Gran à 14 Loth 9 Gran 27 Mark 22 Schill., — Preußi “ 2½ Se S zu lassen. Prenthäfch
Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. 84 ½. 84 ⁄ pCt., — gennn Englische Anleihe von 1822 pr. kont. 83 ½ . 828 „Et. ohne
msatz.
Preuß. Präaͤmienscheine à 20%¼ Mrk. Bko. Briefe und Geld.
Norweg. Anleihe aà 5 pCt. bei Gebruͤder Benecke, à 85 pCt. Geber, à 842⁄ pCt. Nehmer. — Desgl. à 6 pCt. bei Hambro und Sohn à 92¾ pCt zu haben, à 92 ½⅞ pCt. zu lassen. Daͤn. Anl. erste Abth. à 6 pCt. Zinsen 93 ½..942⁄ pCt., desgl. à 5, Ct. 84 85 vCt., zweite desgl. à 5 vCt. 82 ½ 8¾ pCt., 5pCt. Obligationen von 2000 Mrk. zu 84 pCt. gesucht.
Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. kont. 118 ⅜ pCt., etwas; desgl. à 250 Fl. pr. kont. 99. 99 „Ct, nichts nmgesetzt; Metalliques pr. kont. 31 pCt., auf 3 Mon. 80¼¾. 81 pCt., nicht sehr gesucht.- Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. 916918 vCt., ohne Umsatz, pr ult. August 906.908 pCt., etwas umgesetzt.
Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à 37 Schill 4 Den. pr. kont. à 79¼ pCt., Mehreres abgeschlossen.“ 8
““
Koͤnigliche Schauspiele.
Deienst. 1. Jul. Im Schauspielhause: Blind und lahm, Luftsv. “ EEö Schausp. r 25 . Voß. :Der Nachtwaͤchter s — Färner G chter, Posse in 1 Aufz., vot ittw. 2. Jul. Im Opernhause: Kanonikus Ignaz Schusten Vaudeville in 1 Aufz, von K. Blum. Hierauf: Aagic und Va riationen fuͤr Fagot, komponirt und geblasen vom Koͤnigl. Kam mer⸗Musikus Hrn. Schwarz. Und zum erstenmale: Das Karnev von Venedig, pantomimisches Ballet in 1 Aufz., von J. Milon — gesetzt vom Koͤnigl. Balletmeister Hrn. Telle und Hry
Meteorologische Beobachtungen.
. 3 8
Barometer Therm./ Hygr. Wind Witterung.
A. S. † 15 ½ 6553 trüb, etwas Regen.
F.29⸗ * has trüb, etwas Regen, lau. † ½ 69 strüb, etwas Regen, Wi.
A 270° 8 + 124 1⁰° z
3. 8 2 8 888 888 Sternblicke⸗ angenehm.
F. A— 9, 2. 720 hell, düste Wölkchen, That
e. “ W. Sonnenblicke, Regen, Wind
5. . 1ss 8. . hell, dünne Wolken, kühl.
F. 2 71 W. hell, dünne Wolken, Thaut
M.28° 34†+ 153°%530 SF. Sof 41† 154 %h0½⅔ 53 .Sosñtenbl., Reg., Wd., Done
Redakteur Heuk
27. Jun. 28. Jun.
29. Jun.
30. Jun.
79 Stück. Berlin,
A N
*
“ 3 . 1 mtlich
Keronik des Tages.
Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den Stadtrichter Schatz artz, zum Justiz⸗Rathe zu ernennen geruhet.
Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von H essen— affel, General-Major von der Armee, ist nach Frank⸗ rt a. M. abgereist.
Hein—
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Asse or, Friedrich 3 er⸗
ch Christiani, ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem alndesgerichte zu Koͤnigsberg i. Pr. bestellt worden
Bekanntmachung. 3
In Verfolg der Bekanntmachung vom 7ten v. M., we⸗ n der, der Schnellpost zwischen Berlin und Magdeburg itzugebenden Bei⸗Chaisen, werden hiedurch folgende naͤhere estsetzungen zur Kenntniß des Publikums gebracht. 1 1) Die Mitgabe der Bei⸗Chaisen erstreckt sich nicht weiter,
als auf zwei, jede zu vier Personen. 2) Eine Bei⸗Chaise wird erst dann gegeben, wenn der sie⸗
bente, unbedeckte Platz des Hauptwagens besetzt ist. 3) Bei⸗Chaisen koͤnnen auf den Stationen zu Potsdam, Brandenburg, Genthin und Burg, außer den, mit der Schnellpost eintreffenden, nur von den, aus dem Orte selbst zugehenden Personen, insofern solche resp. bis Magdeburg oder Berlin reisen wollen, unter der ad 1 und 2 gedachten Einschraͤnkung, verlangt werden. Per⸗ sonen, welche mit anderer Fuhrgelegenheit eingetroffen sind, so wie solche aus dem Orte selbst, welche nicht bis zum Endpunkte des Kourses mitreisen, koͤnnen zu⸗ ruͤckgewiesen werden, wenn, nach dem Urtheile de Post⸗ Amts⸗Dirigenten, die dem Posthalter durch ihre Reise zukommende Verguͤtung, nicht eine angemessene Entschaͤ⸗ digung fuͤr die Hergabe einer Bei⸗Chaise gewahrt. Berlin, den 1. Jul. 1823. 8 9. “ 8 General⸗Post⸗Amt.
Nagler
Bei der am isten Jul. d. J. angefangenen und am eten fortgesetzten V. Ziehung der Praͤmien⸗Schein⸗Nummern zu Staats⸗Schuld⸗Scheinen, fiel 1 Präaͤmie von 1000 Rthlrn. üf Nr. 252,055; 20 Prñͤmien von 500 Rthlrn. auf Nr. 57,542. 75,614. 78,896. 953,669. 99,730. 127,121. 164,882. 86,065. 204,929 und 254,955.; 11 Prañͤmien von 200 Rthlrn. auf Nr. 14,256. 15,920. 65,327. 88,408. 122,127. 126,259. 76,268. 201,725. 215,418. 220,401 und 297,763. Die Zie⸗ hung wird fortgesetzt.
Donnerstag den 3ten Julius um 4 Uhr, wird die Koͤ⸗ igl. Akademie der Wissenschaften, zur Feier von Leibnitzens Jahrestag, eine oͤffentliche Sitzung halten.
Im Bez. der Koͤnigl. Regierung zu Frankfurt st der Kand. Junge, als Prediger zu Zieckau; der Subdigkonus nd Rektor Varnick in Kalau, als Prediger zu Britzsch; der Kand. Hellwig, als Prediger zu Leuthen; der Kand. Kirchner, als Diakonus zu Sorau; der Kand. Scheltz, als Prediger zu Tischecheln; der Kand. Gerhard, als Nachmittags⸗Prediger und Rektor zu Neudamm; der Prediger Butzin in Berneuchen, als alcher zu Hohenwalde; der Prediger Wichmann in Mandelkow, as solcher zu Krieningen; der Diakonus Horstig in Guben, als Achidigkonus daselbst; der Huͤlfsprediger Scheindienst in Wit⸗ tenerg, als Diakonus zu Guben, und der Prediger Stempel n Greifenhain, als Ober⸗Prediger zu Luͤbbenau angestellt worden.
Angekommen: Der Koͤnigl. Großbritannische außerordent⸗ iche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, lanwilliam, von London. i
Der General⸗Major und Kommandeur der ꝛzsten Division, on Wrangel, von Koͤnigsberg in Pr.
veneneeneneeene
“
II. Zeitungs⸗Nachrich
““ Paris, 24. Jun. ist das nachstehende Armee⸗Buͤlletin d. d. Madrid den 18. hier eingegangen: zungen von Valencia und Molina, so wie andere Truppen⸗Abtheilungen an sich gezogen, versuchte er, Koönigreiche Valencia festzusetzen; 1500 bis 2000 Mann standen in Alcora, und eine gleiche Besatzung in Terruel, wohin sich der General Molitor, gleich nach seinem Uebergange uͤber den Ebro, mit dem 2ten Armee⸗Korps gewendet hatte. Die Brigade Or⸗
Jun. betraͤchtliche
Vom Major geénéral, Grafen Guilleminot, „Nachdem der General Ballasteros die Besaz⸗ sich in½ dem
donneau war dergestalt geeilt, daß sie sich bereits am 6ten vor die⸗
sem Platze befand, schleunigst zuruͤckzog.
1 und der Feind war unserer Truppen nicht so⸗ bald ansichtig geworden, als er seine Kanonen vernagelte, und sich Am ;ten in Terruel angelangt, erfuhr der
General Molitor, daß Ballasteros sein ganzes Korps bei Murvie⸗
dro zusammengezogen habe, und daß er die Belagerung des Forts von Sagunt, dessen Besatzung aus Mangel an Lebensmitteln in Begriff stehe, sich zu ergeben, eifrigst betreibe. Die Hoffnung, den
Feind endlich zu erreichen, befluͤgelte den Marsch unserer Trup-⸗ pen, und die Division Loverdo langte bereits am 11ten vor Se⸗
gorbe an. Ballasteros, von diesem schnellen Marsche unterrichtet, hob ploͤtzlich die Belagerung Sagunts, vor welchem Platze er be⸗ reits an 1000 Mann verloren hatte, auf, und zog sich, mit Hin⸗
terlassung aller seiner Munition un
Artillerie, nach Valencia zu-⸗
ruͤck. Am folgenden Tage, den z2ten, ruͤckte der General Molitor nach Murviedro vor und besichtigte das Fort von Sagunt, dessen
Kommandanten und Besatzung er fuͤr ihre tapfere Gegenwehr das gebuͤhrende Lob ertheilte. Letztere bestand nur aus 000 Mann, die schlecht gekleidet und groͤßtentheils bloß mit waren; nur 300 Mann hatten Flinten.
icken bewaffnet Mit Steinwuͤrfen haben
sie zum Theil die Angriffe abgewiesen, die der Feind zu drei ver-
schiedenen Malen auf das Fort versucht hat.
Am 13ten um 9
Uhr Morgens ist der Graf Molitor, an der Spitze der Division
Loverdo, in Valencia eingezogen; der Magistrat kam ihm mit den
Schluͤsseln der Stadt entgegen, und alle Bewohner ohne Unter⸗ schied empfingen unsere Truppen mit dem lebhaftesten Jubel und Dankgefuͤhle. Gleich nach dem Einzuge und der Besitznahme der Citadelle, wo man viel Geschuͤtz und Munition gefunden hat, wurde der General Boͤnnemain zu Verfolgung des Feindes abgeschickt. Eine Abtheilung, die sich laͤngs dem Meere a. c den
Weg machte, nahm 16 Kanonen und einen bedeutenden Muni⸗ tion⸗Transport weg, die der Feind nicht Zeit genug gehabt hatte,
einzuschiffen. Der Ruͤckzug des Ballasteros ist so eilig gewesen, daß er nicht einmal die 1500 bis 2000 Mann wieder an sich ge⸗ zogen hat, die von ihm nach Alcora beordert worden waren; diese Kolonne ist jetzt abgeschnitten, und wird, bis daß sie gaͤnzlich zer⸗ stoͤrt ist, verfolgt werden. Die Resultate des Marsches des 2ten
Armee⸗Korps sind sonach: die Entsetzung Sagunts, die Besetzung des Koͤnigreiches Valencia, und der gezwungene Ruͤckzug desjeni⸗
gen feindlichen Korps, das noch bisher das zahlreichste war. Der
General Molitor wird den Bewegungen dieses Letzteren unausge-⸗- setzt folgen. — Der Graf Bordesoult stand am 15ten in Cordova, wo, wie in Jaen, schon vor dem Einzuge unserer Truppen, Be⸗ wegungen zu Gunsten der Sache des Koͤniges stattgefunden hatten.
Diese Kolonne wird am 2rsten in Sevilla eintressen. Der Graf von Bourmont hatte seine Avant⸗Garde am 15ten in Los⸗Santos stehen; er wird am 22sten zu dem Grafen Bordesoult in Sevilla stoßen. — Der konstitutionelle Chef Campillo hatte sich, nachdem er uͤber die Deba gegangen, auf Santander in Bewegung gesetzt/ in der Absicht, die Blokade von Santona aufzuheben, und diesen Platz zu verproviantiren. Der General Huber aber marschirte, von Burgos aus, mit einer mobilen Kolonne auf Reynosa, um ihm den Ruͤckzug abzuschneiden, zwang ihn, seinen Plan aufzuge⸗ ben, und verfolgte ihn laͤngs dem Meere bis nach Asturien. Am 12ten hat der Royalisten⸗Chef, Don Ramon⸗Chambo, sich des Schlosses von Tortosa bemaͤchtigt. Dieser Punkt ist fuͤr uns, we⸗ gen tigkeit.“
Privat⸗Briefe aus Madrid vom z8ten fuͤgen diesen Nachrich⸗ ten noch Folgendes hinzu. In Cordova hatte die Gegen⸗Revolu⸗ tion schon am 10ten d. M. begonnen. Bis dahin war die Stadt von einer Besatzung von 200 Mann in Zaum gehalten worden; gleich nach deren Abzuge aber wurde mit allen Glocken gelautet,
der Verbindung mit Katalonien, von der aͤußersten Wich⸗ 8
und das Volk erklaͤrte sich gegen die Verfassung. Als jene 200
Mann, in einiger Entfernung von der Stadt, das Gelaute ver⸗ nahmen, liefen sie insgesammt ihren Officieren davon, und kehrten nach Cordova zuruͤck, um etwa 10 Miliz⸗Soldaten umbringen zu helfen, denen nicht Zeit genug zur Flucht gebltehen war; die Of⸗ siciere aber trafen allein in Sevilla ein. Die Gegen⸗Revolution greift jetzt schnell um sich. Ganz A..dalusien muß sich in diesem