ist unguͤltig,
wußtseyn, oder
hat die foͤrmliche Cession des einzulegenden Kapitals und erhaͤlt dann die
817 heeʒe 6 G dem dieser ihn auf dem Terreiro do Pago von der Volkswuth ge⸗ rettet hatte, wurde er auf dem Rocio zum zweitenmale vom Volke üͤberfallen, und mit Verwuͤnschungen uͤberhaäuft; entkam aber wie⸗ der, indem er mit Worten die Verfassun beschwor; im Herzen war er anderer Meinung, indem er 2 Regimenter umstimmte, und sie in der Nacht nach Saccavem zum Prinzen zu stoßen vermochte. Alle Korps waren Tag und Nacht unter den Waffen, aber die Linien⸗Regimenter schwankend in ihrer Treue. Die Ra⸗ tional⸗Garden zeigten sich, wie man es von einem neu or anisir⸗ ten Korps erwarten konnte, um die Ruhe in der Hauptstadt zu erhalten, denn selbst die Polizei zu Fuß ging zum Infanten uͤber, wiewohl mehrere derselben vom Handels⸗Korps zu Pferde und zu Fuß, und von den National⸗Garden Iern und gefan⸗ gen zuruͤckgebracht wurden. Es lag an einigen Minuten, und die Hauptstadt ware in der Nacht einem Heere von Raͤubern und Möordern preis gegeben worden; das Kastell St. Georg, wo viele Gefangene sich Leönden, war von Truppen entbloͤßt, und die Ge⸗ fangenen hatten nur noch das letzte Thor zu erbrechen, um ihre Freiheit zu erhalten. Der Kerkermeister lief nach der Stadt, u. be⸗ egnete einem Piquet von 80 Mann vom Handels⸗Korps, das sich ogleich nach dem Kastell begab. Einige Mann drangen ins Ka⸗ stell, wurden aber entwaffnet, und ihre Wassen dienten den Gefan⸗ genen, um Feuer auf das Handels⸗Korps zu geben, von denen ein Paar Mann verwundet wurden. Endlich aber wurden die Gefan⸗ genen zur Ordnung gebracht, welche die Stadt⸗Gefaͤngnisse zu lee⸗ den beabsichtigten, in denen hunderte von Missethaͤtern gefangen sitzen. In der Nacht zum isten nahm die Wache des Kdͤnigl. Palastes u. die der Kortes, den Weg zum Prinzen. Man sah die ganze Nacht hindurch Patrouillen und Adjutanten durch die Straßen eilen, und Geschuͤtz transportiren. Sepulveda wollte noch um 7. Uhr die Er⸗ oͤfnung der Kortes durch 6 Kanonen verhindern; allein um 9 Uhr wurden sie, auf Avilez Befehl, wieder zuruͤckgefuͤhrt. Die Truppen, welche den Tag zuvor abstelen, riefen bei ihrem Abmarsche: „Es lebe der absolute Koͤnig u. die Koͤnigin, wir sind Koͤnigliche Truppen!“ Auf dem Campo grande angekommen, sollen sie von Sepulveda eine Belohnung gefodert haben, der sie aber durch Versprechen be⸗ wog, ihm zu folgen. Von den Milizen ging gleichfalls ein Ba⸗ tailon unter dem Grafen da Cunha zum Infanten uͤber. Das igte Regiment bewacht den Palast; man baut aber auf dessen Treue richt lange. Die National⸗Garden hielten sich 2 und Racht fuͤr die Ruhe der Hauptstadt unter Waffen; alle Kauflaͤden
waren geschlossen.
8* 888
1“
Berlin. Die so eben in Druck erschienene dritte Lieferung des Vereines 81 Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen, enthaͤlt unter anderen, 3 Original⸗Abhandlungen, naͤmlich: Kunth, Einiges zur Geschichte des Seiden⸗Baues und Seiden⸗Handels; Wagenmann, Ueber die allgemeinen Erscheinun⸗ gen des Verbrennens, in besonderer Beziehung auf Heizung und Beleuchtung; und Weber, ehes die Stuben⸗ und Spar⸗Oefen der esigen Feilnerschen Ofen⸗Fabrik. 8 en e Pisch Die fine zusammengetretene, Allerhoͤchst bestaͤ⸗ tigte a. Lebens⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft, nimmt 1) Versicherungen an, auf das eigene Leben, auf das Leben eines An⸗ dern, auf zwei Leben gegen einander, auf zwei verbundene Leben; bas heißt, sie nimmt waͤhrend Lebzeiten eines Versicherten, von demselben jaͤhrlich gewisse Praͤmien oder Procente, nach Verhaͤltniß des Alters, und zahlt bei dem Tode desselben, an dessen Erben, eine nach Maßgabe der Praͤmie festgestellte Summe; ferner zahlt sie Leib⸗Renten gegen feste Geld⸗Einlagen. 2) Wer Lebens⸗Versiche⸗ rung nachsucht, hat eine desfalls vorgeschriebene Deklaration bei der Kompagnie einzureichen. Wer das Leben eines Anderen versi⸗ chern lassen will, hat in jener Deklaration auszudruͤcken, daß er an dem Leben desselben ein Interesse habe; das heißt, daß er durch dessen Tod in Nachtheil an Foderung, Einkommen, Erbschaft oder unter einem andern Titel gerathen koͤnne. Bei Versicherung auf zwei Leben gegen einander, oder auf zwei miteinander verbundene Leben zu Gunsten des Ueberlebenden, muͤssen die Deklarationen beidersei⸗ tig beigebracht werden. 3) Die Prämien werden nie hoͤher, als im ersten Jahre des Abschlusses, und sollte der Versicherte auch erkran⸗ ken; die Kompagnie kann keine einmal abgeschlossene Police auf⸗ heben; der Versicherte kann austreten, wann er will; die Kompagnie kauft seine Poltce wieder an sich, wenn er es wuͤnscht,
unnd befolgt bei dieser Beguͤnstigunß und desfallsiger Verstaͤndigung,
die von ihr angenommenen liveralen Grundsäͤtze. 4) Eine Police 9 nehn sie unrichtige Alters⸗Anzeige, Verheimlichung itheit oder dergleichen Betruͤgliches enthaͤlt; ferner, wo
s Todes eines Versicherten, durch u dessen Besten die Versicherung cherte durch Selbstmord mit Be⸗ Leben verliert; ferner, wenn ein Gerechtigkeit stirbt. Fuͤr Seerei⸗
enjenigen verursacht worden, geschah; ferner, wenn der Ver durch Duell sein
ersicherter durch die Hand der
ian und Kriegsdienste muß eine besondere Verstaͤndigung stattin⸗
Geld⸗Einlage sichern will, auszusprechen, 6) Es
den. 5) Wer sich eine Leibrente durch
Rente jaͤhrlich bis zu seinem Tode.
werden auch jaͤhrliche Geld⸗Einlagen angenommen, um nach ge⸗
wissen Jahren eine Rente zu genießen. Die Tarife und Tabellen, so 2- 1 Aufstellung einzelner Beispiele, betreffend die Lebens⸗ Versicherung, werden die Anwendung naͤher erlaͤutern. 1
Koblenz. Zu Karden spielte unlaͤngst der gjaͤhrige Sohn des Briefboten, am Fesc. Ufer mit einem Kahne, und stieß ihn ab, ohne ihn nachher wieder erreichen zu können. Besorgt, wegen ei⸗ ner desfallsigen Zuͤchtigung, sprang der Knabe dem Nachen nach, gerieth aber in die Tiefe und versank. Auf das Geschrei eini⸗ ger Kinder eilte sein z3jaͤhriger Bruder und kurz darauf sein Va⸗ ter zu Huͤlfe. Der Bruder sprang in den Fluß und ergriff den Kleinen gluͤcklich, aber beide gingen unter. Mittlerweile sprang der Vater beiden nach, aber er versank ebenfalls. Waͤhrend dieser Zeit hatten sich viele Menschen am Ufer versammelt, unter ihnen der Mauer⸗Geselle Ritter; er stuͤrzte sich dem verschwun⸗ denen Vater nach und ergriff ihn gluͤcklich; aber beide zog es un⸗ aufhaltsam hinab in die allen Umstehenden immer furchtbarer wer⸗ dende Tiefe. Vier Personen waren von dem unerbittlichen Ele⸗ mente fuͤr immer und ewig verschlungen, und das Jammergeschrei
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der Angehbrigen fuͤllte die Luͤfte; da trat ein starker und kuhn!
Mann, Huͤnten ist semn Name, an das Ufer, und obgleich seit gi zem erst von einer schweren Krankheit genesen, stuͤrzte er mit fesit Muthe und mit kalter Verachtung der ihn offenbar bedrohent Todes⸗Gefahr, den Versunkenen nach, ergriff den Ritter und ihn sammt den beiden Knaben und ihrem Vater, welche sich 7 noch krampfhaft gefaßt hielten, lebend wieder an das Ufer.
— Auf dem Rheine passirten im Junius zu Thal und zu Berg 273 Fahrzeuge, unter diesen waren viele Kaͤhne n Kirschen, welche aus der hiesigen Gegend nach Koͤln, Duͤsseldorf; gebracht wurden. Auf der Mosel passirten zu Thal 2ca, rans 131 Fahrzeuge, auf denen sich unter andern 331 Fuder P
efanden. b
Marienwerder, 1. Jul. Die haͤufigen Gewitter und gel⸗Schauer haben hin und wieder mehr oder minder traͤchtlichen Schaden verursacht. Unter andern traf bei einem e tigen Gewitter, der Blitz, am 14. Jun., um Mittags⸗Zeit, das sige Regierungs⸗Gebaͤude, indem er von einem Giebel desselben Wetter⸗Fahne zum Theil herunter schlug, hierauf das Dach he⸗ digte und in zwei Zimmern die Fenster und eine Thuͤr zersch terte. In dem einen am meisten beschaͤdigten Arbeits⸗Zimmer Kalkulatur, war Niemand mehr anwesend. In der ebenfalls we Blitz getroffenen Wohnung des Boten⸗Meisters, blieben ern seine Familie unbeschaͤdigt. Auch zuͤndete der Blitzstrahl nicht, m wol er das Metall, welches er beruͤhrte, geschmolzen hatte. Das plötzliche Anschwellen der Weichsel, in Folge eines stan Regens, verursachte das Losreißen mehrerer, aus Polen die Weh sel herabkommenden Holztriften, welche mit solcher Gewalt ge⸗ die in der Naͤhe von hier Belegene Schiff⸗Bruͤcke geworfen me daß mehrere Pontons von ihren Ankern gerissen und see beschaͤdigt wurden. Die dadurch auf I* Zeit unterbrochene Ko munikation mit dem jenseitigen Ufer ist schon wieder hergestel
Mayen (Reg. Bez. Koblenz). Die aus ungefaͤhr 190 katze Bewohnern bestehende Gemeinde Lonnig besitzt Aren betraͤchtlich dden Distrikt, zu dessen Urbarmachung sich Niemand verstehen, auch Niemand kaufen oder pachten wollte. Der Schoͤffe S aber, ein thaͤtiger und besonnener Landwirth, dem das Beste sein Gemeinde am Herzen liegt, ließ durch die Gemeinde⸗Bewohn diesen Distrikt umackern und mit Esparsetten⸗Klee besaͤen, im er die Auslagen aus eigenen Mitteln vorschoß. Im gegenwaͤrt Fruͤhjahre war dieser Klee schon so weit gediehen, daß der gedal Distrikt in 12 Loose getheilt, auf 5 Jahre verpachtet werden kon und der Gemeinde nunmehr, außer dem Betrag von 9 Rthlrn. 120 4 Pf. fuͤr den Ankauf des Saamens, eine jaͤhrliche Rente 39 Rthlrn. 12 Sgr. zusichert. Wie viel tausend aͤhnliche Mor⸗ Landes moͤgen auf gleiche Weise nur eines umsichtigen Schoͤf warten, um ihren Besitzern Nutzen und Ertrag zu gewaͤhren!
Stralsund. Auf den im Jun. gehaltenen Remonte⸗Mü ten ward eine nicht unbedeutende Anzahl brauchbarer Pferde handelt. Die von den Gestuͤt⸗Hengsten gefallenen Fuͤllen sind der Remonte⸗Kommission vorzugsweise gekauft, wodurch der Nuß der wohlthaͤtigen Gestuͤt⸗Einrichtung sich aufs Neue bewaͤhrt
den, daß
Berlin, 16. Jul. Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, nach Ang der Schaffner, verladen worden. Der Ctur. nach Aachen 4 ½ In Breslau 1½ Rthlr.; Danzig 3 ¾ Rthlr.; Duͤsseldorf 4½ Rthlr.; bing 4 Rthlr.; Frankfurt a. M. 3 ⅜ Rthlr.; Frankfurt a. d. 9 Rthlr.; Gr. Glogau 122 Rthlr.; Halle rs2. Rthlr.; Hamburg! Golde) 2 Rthlr.; Koͤnigsberg 5 Rthlr.; Konitz 3 ½ Rthlr.; Kott 1 Rthlr.; Krossen 3 Rthlr.; Leipzig 122 Rthlr.; Liegnitz 1 ½ Rthhh Luͤbeck (in Golde) 2 Rthlr.; Magdeburg r Rthlr.; Marienwelz 5 Rthlr.; Nuͤrnberg 3 ½ Rthlr.; Posen 1 Rthlr.; Prag 3 Rth Reichenbach 1v½ Rthlr.; Rostock (in Golde) 2 ¼ Rthlr.; Starg 2 Rthlr.; Stettin 1 v⅞ Rthlr.; Stolpe 2 ¼ Rthlr.; Stralsund Golde) 2¾ Rthlr.; Warschau 6 Rthlr.; Wien 6 Rthlr.
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Donnerstag, 17. Jul. Im Opernhause: Der Unschuldige n viel leiden, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franzdsische bearbeitet von Th. Hell. (Hr. Devrient, vom Koͤnigl. Hofthan zu Dresden: Stiller.) Hierauf: Der Bethlehemitische Kindermuel Lustspiel in 2 Abtheilungen, von L. Geyer. Und: Die beiden N. lets, Lustsp. in 1 Aufzuge. (Hr. Devrient aus Dresden: Schtah als letzte Gastrolle.)
Freitag, 18. Jul. Im Opernhause: Das unterbrochene Oöser Fest, heroisches Singspiel in 2 Abtheilungen, mit Tanz, von N ber. Musik vom Ritter Winter. (Neu einstudirt.)
Sonnabend, 19. Jul. Kein Schauspiel.
Sonntag, 20. Jul. Im Opernhause: Die Zauberfloͤte, gie Oper in 2 Abtheilungen, von Schikaneder. Musik von Mot 8 Wilh. Schroͤder, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden: mina.
In Charlottenburg: Die Drillinge, Lustspiel in 4 Abtheill gen. (Hr. Maurer, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Stuttgart: Fel nand.) Hierauf, auf “ Ich irre mich nie, oder der R. ber⸗Hauptmann, Lustspiel in 2 Aufzuge, von K. Lebruͤn.
4 Meteorologische Beobachtungen.
Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung.
F. 28329 4707† 142] 802 trüb, lau.
M. 230 ¼+†154°% 752 .strüb, Regen, warm. A. 28° 0o“ [+ 13 ½ % 779 . ssternhell, lau.
16. Jul. F. 27011[+ 12 ½% 812 .trüb, dunstig, M. 27011½ +¼ 16½01 439 .Sonnenbl., warmer We s
G. 777. Art. London ist bei der Importation aus Flandern, Jahre 1817 st. 321/940 die Summe von 321,950 Pfd., und 5 kale der Imporkatton vom Jahre 1822 st. 19,525/170 ⅞ die Sun⸗ 19,3235,170 ⅞ zu lesen. — S. 808. Art. Stockholm, muß dgs
Wort „sind“ wegfallen. — S. 809. Art. Kadirx, rier I. Convoi. — S. 810. Z. :. st. bet ließ „vor.“
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Gedruckt bei Hayn.
Zeile 2. st. Kehf
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Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Posthalter zu Koͤ⸗ gsberg in der Neumark, Buͤrger Loth⸗; dem Steuer⸗Auf⸗ her Stephan zu Hainau im Reg. Bez. Liegnitz; dem egemeister Vogelsang zu Hufenbruch in der Forst⸗Inspek⸗ on Landsberg an der Warthe; dem als Wallmeister zu Eh⸗ nbreitstein fungirenden Unter⸗Officier Dittrich von der sten Infanterie⸗Regiments⸗Garnison⸗Kompagnie; dem Un⸗ r⸗Officier Nußholz von der 7ten Pionnier⸗Abtheilung, d dem Kantor und Schullehrer Busch zu Nelben im Reg. 6z. Merseburg, das Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse verleihen geruhet.
Seine Koͤnigl. Majestaͤt haben den bisherigen Ober⸗ ndesgerichts⸗Rath Freiherrn v. Gaͤrtner zu Halberstadt, m Geheimen Ober⸗Tribunals⸗Rathe zu ernennen geruhet.
Des Koͤniges Majestaͤt haben dem Post⸗Direktor, Dr. uͤrnberger in Sorau, das Praͤdikat als Hofrath beizule⸗ n und das Patent fuͤr ihn Allerhoͤchst Selbst zu vollziehen “ 8 ““ 1
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Bei der am 17ten fortgesetzten und am 138. Jul. d. J. endigten zten Ziehung der Praͤmienschein⸗Nummern zu taats⸗Schuldscheinen, siel 1 Praͤmie von 2000 Rthlrn. auf r. 288,896; 2 Prñͤmien von 1000 Rthlrn. auf Nr. 18,570 d 18,874; 8 Präaͤmien von 500 Rthlrn. auf Nr. 132. 883. 21,644. 29, 174. 138,521. 195,900. 210,752 und 275,958; Praͤmien von 200 Rthlrn. auf Nr. 19,965. 28,567. 65,091. ,619. 80,605. 107,299. 141,298. 215,914 und 291,029. 8
Angekommen: Der Wirkl. Geheime Rath und Ober⸗ räͤsident des Großherzogthums Posen, Zerboni di Sposetti,
n Posen.
Abgereist: Der Obe ann, nach Magdeburg.
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Paris, 10. Jul. Der, Sr. K. H. dem Herzog me als Koͤnigl. Civil⸗Kommissarius attachirte Staats⸗Rath von garignac, ist zuruͤckberufen und zum Staats⸗Minister und Mit⸗ jche des Geheimen Rathes ernannt worden. — Eine Koͤnigl. Ver⸗ oönung vom 23. Jun. publicirt die, zwischen Frankreich und den treinigten Amerikanischen Staaäten, unterm 24. Jun. 1822, ab⸗ schlossene, und am 6. Nov. desselben Jahres ratificirte Schiffahrt⸗ d Handels⸗Konvention.
In der, vom Koͤniglich Spanischen außerordentlichen Ge⸗ ndten, Herzoge von San⸗Carlos, bei Ueberreichung seines Be⸗ aubigung⸗Schreibens, an Se. Maj. gerichteten Rede, sagte der⸗ be unter andern: „Das Ungluͤck meines Koͤniges und seiner anzen erhabenen Familie hat sich in der letzten Zeit noch erhoͤhet.
Heruhen Ew. Maj. Ihre hochherzigen Unterstuͤtzungen fortzusetzen, in erein mit den Absichten und Wuͤnschen Ihrer erhabenen Ver⸗
ndeten, die bereits der Regentschaft so vieles Mitgefuͤhl bewie⸗ haben. Helfen Sie ihr zur Wiedererlangung ihres ungluͤckli⸗ en Monarchen, mit derselben Großmuth, wie Sie begonnen. Die helmuͤthige Spanische Nation verdient es.“ — Se. Maj. erwie⸗ tten dem Herzoge: „Ich bin sehr geruͤhrt von den Gesinnungen, Sie im Namen der Spanischen Regentschaft mir zu erkennen geben. folge ihr in ihren Arbeiten mit dem Interesse, das zaͤrtliche Kinder nsdßen, welche die Angelegenheiten ihres durch Krankheit zuruͤckge⸗ lenen Vaters leiten. Gott hat bisher Ihre gerechte Sache zu estbarlich beschuͤtzt, um nicht hoffen zu koͤnnen, daß er ferner sei⸗ n allmaͤchtigen Beistand ihr verleihen werde. Was mich betrifft, bin ich, im Vertrauen auf die Lauterkeit meiner Absichten und das Einverstaͤndniß meiner Alliirten, fest entschlossen, die Waf⸗ nicht eher niederzulegen, als bis Spaniens Gluͤck, die Freiheit nes Koͤniges und die Ruhe Europa's wiederhergestellt sind, wel⸗ letzte durch die Unruhen in Ibrem Vaterlande bedroht war.“
In der Antwort der Regentschaft auf das, an dieselbe, vom
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Staats⸗Minister v. Martign es ürn. .“ schaft h 1 ch
„Die Regentschaft hegte den Wunsch, . steten wichtigen Dienste, wuͤrdig zu belohnen, sie schmeichelte sich aber, daß nichts Ihnen angenehmer seyn werde, als aus ihren Haͤnden, das Bildniß Sr. Kathol. Maj. und das Großkreuz des ausgezeichneten Koͤnigl. Ordens Karls III. zu empfangen, wodurch dieselbe Sie mit Vergnuͤgen gewissermaßen der Spanischen Nation einverleibt sieht.“
Eine telegraphische Depesche aus Brest vom 8. Jul. berichtet: „Ein am 20. Mai von Martinique abgegangenes Geschwader von 57 Segeln, unter Eskorte der Fregatte Néreide, der Korvette IE- gérie und der Brigg le Curicus, ist in den Hafen von Brest einge⸗ laufen.“ Eine anderweite telegraphische Depesche meldet, daß die Fregatte la Cybèle, am 7ten, die Span. Brigg le Neptune, in den Hafen von Brest aufgebracht, und durch den Contre⸗Admiral Ha⸗ melin am 22. Jun. die Nachricht erhalten habe, daß die Spani⸗ schen Minister den Kortes ihre Dimissionen eingereicht haͤtten, der Finanz⸗Minister aber fluͤchtig geworden sey.
Se. K. H. der Herzog von Glocester ist unter dem Namen ei⸗ nes Grafen von Cannaught, am 5. Jul. in Calais gelandet, um sich nach den Niederlanden zu begeben.
— 21. Jul. Gestern uͤberreichte der außerordentliche Gesandte und bevollmäaͤchtigte Minister Sr. Maj. des Koͤniges von Portugal und Algarbien, sein Kreditiv in oͤffentlicher Audienz.
Armee⸗Bulletin des Major-géenéral Grafen v. Guilleminot, d. d. Madrid, den 5. Jul.: „Der Maréchal de camp, Hubert, meldet Sr. K. H. dem Herzoge von Augouleme, seinen am 27. Jun. er⸗ folgten Einzug in Oviedo, und berichtet uͤber ein, am 25sten jenseit Aviles stattgehabtes Gefecht. Der Eskadron⸗Chef Beaumetz, vom üten Husaren⸗Regimente, welcher unmittelbar nach der Ankunft des Generals Hubert in Gijon, mit 80 Mann Kavalerie und zwei Kompagnien Infanterie, den Weg nach Aviles genommen, kam daselbst in dem Augenblicke an, als die Arriere⸗Garde Campillo's so eben die Stadt verlassen hatte, um auf Mures sich zuruͤckzuzie⸗ hen. Er erreichte sie bei dem Fort Saint⸗Jean; der Feind bildete sich en carré, und suchte sich unter den Schutz des Forts hin zu manoeuvriren; der lebhafte Angriff unserer Truppen durchbrach je⸗ doch seine Reihen, und jagte ihn nach allen Richtungen in die Flucht. Der Eskadron⸗Chef Beaumetz detaschirte sofort einen Theil seiner Kavalerie nach Saint⸗Jean, wo dieselbe mit den Fluͤchtlin⸗ gen zugleich eintraf; die 50 Mann starke Garnison stuͤrzte sich in eine Barke, und suchte das Weite; ein auf dieselbe gerichtetes Feuer setzte sie aber auf den Strand, so daß nur 10 Mann sich zu retten vermochten. Das Resultat dieses Gefechtes sind 70 Ge⸗ fangene, viele Getoͤdtete, vier Kanonen, eine Menge Gewehre und Bagage⸗Wagen, und die Vollendung der Niederlage des Campillo⸗ schen Korps, das bei der Ankunft hinter Nallon kaum noch 200 Mann zaͤhlte. Der Spanische General Longa ließ nach seiner Ankunft zu Insiesto, zu gleicher Zeit am 26sten zwei revolutionaire Banden angreifen, wovon die eine in der Gegend von Campo de Caso, die andere gegen Oviedo hin Posto gefaßt hatte; beide wur⸗ den vernichtet und der Anfuͤhrer der einen, Bernard Alvares, er⸗ gab sich. Ein Theil der Truppen des Generals Hubert war am 26sten in Oviedo; er selbst verweilte an diesem Tage zu Gijon, um die in den Gebirgen zerstreute feindliche Mannschaft zu ver⸗ folgen, und die in großer Anzahl sich stellenden Campilloschen Sol⸗ daten zu sammeln; derselbe bemaͤchtigte sich uͤberdies mehrerer, mit Waffen und Lebensmitteln beladener Schiffe, die fuͤr die vom Feinde
die von Ew. ihr gelei⸗
besetzten Plaͤtze bestimmt waren und in den Asturischen Haͤfen sich
gefunden hatten. Am 27sten ward der General bei seinem Ein⸗ zuge in Oviedo, von der ihm entgegen gegangenen ganzen Bevol⸗ kerung der Stadt, mit lautem Jubel empfangen. — Der Graf Molitor hat Sr. K. H. angezeigt, daß die Spitze des 2ten Armee⸗ Korps am Zosten zu Monfoͤrte, vor Alicante, und zu Elche, an⸗ derthalb Tage⸗Maͤrsche von Murcia, sich befunden, wohin der Graf, zur Verfolgung der Ballasterosschen Truppen, seine Rich⸗ tung nimmt.“
Der Moniteur enthaͤlt das Protokoll uͤber den, am 10. Jul., von Seiten des Koͤniglichen Finanz⸗Ministeriums, in der vorge⸗ schriebenen Form erfolgten Zuschlag, der im großen Buche der Staatsschulden eingetragenen 5 pCt. konsolidirten dem Koͤnigl. Schatze gehoͤrigen 25,114,516 Fr. Renten, an die Gebruͤder Roth⸗ schild, fuͤr die Plus⸗Submission von 89 Fr. 55 Cent.
Der Er⸗Minister der Spanischen Kortes, Martinez de la Rosa, ist am 5ten in Bordeaux eingetroffen und begiebt sich nach Italien.
Ein am 1. Jul. aus St. Sebastian entkommener Beamter des dortigen Militair⸗Hospitals segt aus, daß die Haͤuser und Magazine daselbst taͤglich von der Garnison gepluͤndert werden, u. daß diese den Befehlen des Gouverneurs und der uͤbrigen Chefs nicht länger nachkommen, sondern nur lediglich ihren ünter⸗Officteren gehoör⸗ chen will. Die in der Stadt zuruͤckgebliehenen Bewohner und die Soldaten werden uͤber den Stand der Dinge in Spanten in der
groͤßten Unkunde erhalten. Die Kanonier⸗Schaluppe „la Bresanne,“ hat ein Spanisches