1823 / 88 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 24 Jul 1823 18:00:01 GMT) scan diff

des diesjaͤhrigen

den Kuͤsten von Languedoc, die andere, von 10 Segeln, veer Atzer der Kanonier⸗Schaluppe la Grenade, von Toulon und Marseille, nach Rosas bestimmt. Am 28. Jun ging eine aͤhnliche Sendung, unter Geleit der Kanonier⸗Schaluppe buse, von Port⸗Vendre, zu gleicher Bestimmung unter ege nt MNiach einem Schreiben aus Manreza vom 22. Fun., i 119 ü in einem sorgfaͤltigen Verstecke eine so betraͤchtliche Masse n. u⸗ tionairer Schriften entdeckt worden, daß drei große Saͤcke zu hrer Aufnahme nicht hinreichten; sie enthielten unter v Se. nisse dertenigen Inwohner von Manreza, Vich, Barce 97 . aä⸗ taro und anderen Orten, die erschossen werden sollten, verschiedene Kupfer⸗Platten, Siegel und eine ausgedehnte Korrespondenz. 8Der fluͤchtige Mina ist uͤber Sainte⸗Colome⸗ de⸗Querals und Tarragona, auf dem Wege nach Barcelona, am 26. Jun. in der kleinen Stadt Sans angekommen; immer marschirte er, mit den groͤßten Umwegen, auf Neben⸗Straßen, denn sagt der Moniteur jeder Baum schien ihm ein Franzose oder ein Span. Royalist zu seyn. Am 27sten hat er durch einen Tages⸗Befehl

er vorlaͤufig sein Haupt⸗Quartier in Sans

emacht, da 1b debnkbeit ihn fuͤr den Augenblick von weiteren

V uͤckhalte. Operationen. zurcchalte. 3. te des Marschal Moncey an den

16. Jun. Im b 1 s. Kriegs⸗Minlster, 8. d. Molins⸗del⸗Rey den 9. d., befindet sich

en Nachstehendes: „Die ersten Operationen zur Blo⸗ 2 sind am 8. und 93 Jul. gusgefuͤhrt worden. (S. 829). Am 8. Jul. besetzte die Division Donnadieu, Saba⸗ dell St. Cugat; die Division Curial, nahm ihre Stellung am Be⸗ sos und dem Rippolet; Milans hatte zwei Bataillone auf dem linken ufer des Llobregat, jenseit Molins⸗del⸗Rey. Am Tage

zuvor hatte ein heftiger Platz⸗Regen den Llobregat so angeschwellt, daß er nicht durchwatet werden konnte; die wegen ihrer Laͤnge und ihrer vorzuͤglichen Vertheidigungs⸗Mittel gleich ausgezeichnete Bruͤcke von Molins⸗del⸗Rey mußte daher mit Gewalt genom⸗ men werden. Der Rest von Milans Truppen, fuͤnf Bataillons stark, hielt das rechte Ufer besetzt. Lloberas hatte mit vier Ba⸗ taillonen eine Stellung bei Martorell eingenommen. Am gten ruͤckte die Avant⸗Garde der Division Donnadieu, aus dem zten Infant. Regt. und dem 6ten Husaren⸗Regt. bestehend, unter 88 führung des General de la Roche⸗Aymon, auf Molins⸗del⸗ Rey vor. Das z68te Infant. Regt. und das 5te Jaͤger⸗Regt. zu Pferde, unter General Achard, nahm die Richtung auf Martorell. Pier zte Inf. Regt. ward bei seinem Anruͤcken auf Molins⸗del⸗ Rey, mit einem lebhaften Gewehr⸗Feuer empfangen, ging jedoch muthig auf den Feind ein, draͤngte ihn gegen die Bruͤcke zuriich und passirte diese, das Gewehr im Arm, trotz des lebhaften Ge⸗ wehrfeuers der auf der Bruͤcke und am rechten Ufer versteckten Trupypen. Im Nu ward der Feind zur Flucht gendthigt; das 6te Husaren⸗Regt. verfolgte ihn auf der Straße nach Tarragona, und das 26ste Inf. Regt. folgte dieser Bewegung. Um dem Einhauen der Kavalerie zu entgeben, warf die feindliche Infanterie sich auf einige Anhoͤhen zur Rechten des Weges, wohin sie jed och eifrig ver⸗ folgt wurde. Der gegen Martorell gerichtete Angriff war von gleichem Erfolge; der Feind ward aus einer Stellung nach der andern vertrieben. Gen. Achard und das 18te Inf. Reg hatten mit circa 4000 Mann in einer sehr starken Stellung zu kaͤmpfen, die dieses Regt. aber mit merkwuͤrdiger Tapferkeit einnahm. Das 5te Jaͤger⸗Regt. unterstuͤtzte diesen Angriff uͤberall, wo das Ter⸗ rain es gestattete. Der General de la eeeeeer. mit seinen Husaren, von 2 Bataillonen Infant. unterstuͤtzt, d en Feind auf der Straße nach Tarragong bis Col⸗d'Ordal. Waͤhrend der

Blokade⸗Operation der Division Curial, hatte der Feind einen

3 war in zwei Kolonnen unternommen, die eine uͤber Ree,e nie uͤber Barcelona. Sie griffen die Brigade des General Vasserot zu Esplugas an, wurden aber von allen Seiten tapfer zuruͤckgeschlagen Das Feuer dauerte 3 Stunden; die eine Kolonne ruͤckte in Unordnung wieder in Mont⸗Joui ein, die andere zog sich nach Sans, unter dem Schutze des Feuers die⸗ ses Ortes, zuruͤck. Unser Verlust bei allen diesen Gefechten be⸗ laͤuft sich auf 15 Todte und 110 Verwundete. Der Verlust des Feindes bei Martorell betrug 150 Todte und eine große Anzahl Verwundete; bei Molins⸗del⸗Rey war er weniger betraͤchtlich. Morgen wird die Blokade von Barcelona vollendet werden.⸗

Der Baron Hyde⸗de⸗Reuville ist zum K. Franz. Gesandten ischen Hofe ernannt. b 8 b Schweden soll, von Stockholm aus, einer ibrer hier zuruͤckgelassenen Hofdamen geschrieben haben, daß sie nach den Vermaͤhlungs⸗Feierlichkeiten ihres Sohnes wieder nach Paris zuruͤckkehren indem das noͤrdliche Klima ihrer Gesund⸗ raͤgli eine. b 3 eg tn; blich scha Die nach Frankreich gefluͤchteten Spa⸗ nier sehen nun den Augenblick nahe, wo es ihnen erlaubt seyn wird, in ihr Vaterland zuruͤckzukehren; der vom Franzoͤsischen Gouvernement ihnen seither gewordenen großmuͤthigen Unterstuͤtzun⸗ gen beduͤrfen sie ferner nicht mehr. Eine große Anzahl dieser Fluͤcht⸗ linge ist bereits zu ihrem Heerde zuruͤckgekehrt; die Uebrigen wer⸗ den ihnen bald nachfolgen, denn der Friede wird binnen Kurzem alle Provinzen Spaniens begluͤcken. don, 3. Jul. (Eingegangen am 2asten.) Gestern hat, wie die 88 berlchten. ve Hiefch K. Preuß. Gesandte und bevollmaͤch⸗ tigte Minister, Frhr. v. Werther, gemeinschaftlich mit dem Banquier N. M.Rothschild, und in Gegenwart des oͤffentlichen Notarius Green, den Betrag von 17,500 Pfd. St. Partial⸗Obligationen der, laut Ko⸗ nigl. Preußischer Haupt⸗Schuldverschreibung vom 20. Jun. 1822 negocirten Anleihe von 3,500,000 Pfd. Sterl., als die erste Haͤlfte vertragsmaͤßigen Amortisations⸗ Quantums von 1 pCt. kassirt, und mit den dazu gehorigen kassirten Koupons in dte Englische Bank ee; 2* Hlgehhe Nummern, als: 9 r. 66. 67. 206. 207 Litt. A. 4 Obligationen 7 EE“ 690. 691. 692. 6903. 795. 796. 797. 793. 79o09. 800. 841. à 500 Nr. 519. 520. 521. 522. 1761. 1762. 1763. 176 4. à 250 Pfd.

Suma 56 Ooligationen uͤber ...

Frankfurt, 17. Jul. Vorgestern traf der Russisch⸗Kaico⸗n Ober⸗Kammerherr v. Narischkin, hier ein. stisch Kaüse

Prag. Am 14. Jul. schlug der Blitz in den Ableiter uͤber Sternwarte. Der Diener der Sternwarte stand 3 Schritte nn der Stelle, wo der Blitz herabfuhr, ward aber weder betaͤubt nag beschaͤdigt. Der Blitz schmolz die Spitze des Ableiters in ein Kil gelchen zusammen, loͤste die Vergoldung ringfoͤrmig ab, bog ij obere Stange schlangenfoͤrmig, und fuhr laͤngs dem Ableiter in d Garten, ohne zu zuͤnden.

Wien, 15. Jul. Die Zahl der, bei Gelegenheit des diessäh rigen Kreuz⸗Erfindungs⸗Festes, von J. Maj. der Kaiserin, in de Stern⸗Kreuz⸗Orden aufgenommenen Damen belaͤuft sich auf

17. Jul. Vorgestern reiste Se. Maj. der Koͤnig Beh⸗ Sicilien, nach Neapel ab.

Rom, 7. Jul. Nach Beendigung einer gestern Abend, sa Sign. Bottaoni ertheilten Audienz, stand der Papst, der an seing Schreibtische gesessen hatte, auf, stuͤtzte sich mit der einen Hal auf den Tisch, und suchte mit der anderen Hand eine Schnur fassen, die laͤngs den Waͤnden seines Gemaches gespannt ist, woran er sich zu halten pflegt, um sicherer zu gehen. Ungluü⸗ cherweise verfehlte er die Schnur, glitt aus und fiel mit ein lauten Schrei zu Boden. Der gehetme Kaͤmmerer Ginnasi al sogleich herbei, kam aber zu spaͤt, um den Fall zu hindern. M brachte den Papst sogleich zu Bette, und rief seinen Leibchirurgn der gleich bei der ersten Untersuchung von einem Beinbruche spyras ohne sich jedoch schon bestimmt daruͤber auszusprechen. Man huyl auf der Stelle den Kardinal⸗Staatssekretair, der bis 1 Uhr me Mitternacht bei Sr. Heiligkeit verweilte. Der Papst klagte uͤt⸗ ziemlich heftigen Schmerz an der linken Seite, schien uͤbrige wenig Wichtigkeit auf die Sache zu legen, und sprach sogar n Munterkeit davon. Die Nacht war sehr unruhig; die Geschwul nahm zu. Um 9 Uhr Morgens erklaͤrten drei der beruͤhmtesten Chirm gen, nach genauer Untersuchung, daß das Schenkelbein gebrochen seh daß die Kur eben so lang als schmerzhaft werden, u. bei dem hohen ter und der Schwaͤche des Papstes fodern duͤrfte, daß sich der erlauche Kranke wenigstens drei Monate lang unbeweglich im Bette halte; su Alter, seine Gebrechlichkeiten, seine außerordentliche Schwaͤche, sin eben so viel unuͤbersteigliche Hindernisse seiner Heilung. kann es sich leider nicht verhehlen, daß der Papst nur durch Wunder von der dringenden Gefahr, worin er schwebt, gercn zu werden vermag.

8. Jul. Der Papst hat die Nacht vom 7ten auf den g. sehr unruhig zugebracht; er konnte in Allem kaum eine Stunmd schlafen, und lag fast immer im Delirium, das auch noch am Muyn gen, wiewohl schwaͤcher, fortwaͤhrte. Er antwortet auf alle i ihn gestellte Fragen mit voller Besinnung; wenn man ihn ab allein sprechen laͤßt, verfaͤllt er gleich wieder in Geistes⸗Zerruͤttun Die Aerzte schreiben dies der außerordentlichen Schwaͤche zu, de das Fieber ist unbedeutend, die Geschwulst ist beinahe ganz ve schwunden, und der Kranke empfindet nur Schmerz, wenn er s bewegt. Das Beunruhigendste ist, daß sich seit gestern Abends

43 echtsgelehrten ernannt, um zu untersuchen, welche von den Ge⸗ zen der Kortes mit der veraͤnderten Lage der oͤffentlichen Angele⸗ enheiten und den Rechten der Privaten vereinbar seyen. Durch n Dekret vom 16. Jun. ist die alte Form der Schiffspaͤsse wieder ergestellt. Der General Rego hat sich zwar beeilt, schon am 4. un. in Vianna die Wiedereinsetzung des Koͤniges in seine Rechte proklamiren, scheint aber doch nicht die oͤffentliche Meinung ganz tt sich ausgesoͤhnt zu haben. Die Zeitungen theilen einen Brief t, welchen er am 20. Mai von Braga aus, an S. Robert Wil⸗ ngeschrieben: Er begruͤßt ihn darin mit dem groͤßten Jubel als ne Hauptstuͤtze () der Freiheit, nennt ihn „ein ganzes Heer,”“ ud verspricht ihm in Allem zu folgen. Von Brasilien theilen ese Zeitungen nur sparsame und nicht sehr neue Nachrichten mit. n Para setzte das Militair am 1. März die konstitutionellen Au⸗ ritäten ab, und ernannte andere an ihre Stelle. Die öͤffentliche uhe wurde nicht weiter dadurch besn⸗ als daß man einige In⸗ biduen verbannte. In Maranham ließ der Gouverneur am 5. pril mehrere Personen, welche sich zu einer Independenz⸗Erklaͤ⸗

laang dieser Provinz verschworen hatten, verhaften; sie sollen nach isabon geschickt

werden.

—,30. Jun. Aus allen Theilen des Koͤnigreiches treffen fort⸗ uernd Deputationen und Adressen hier ein, um die Liebe und hänglichkeit an Thron und Vaterland zu versichern. Se. Maj. r Koͤnig hat allen Officieren und Unter⸗Officieren, die den In⸗ fen Miguel K. H., nach Villa⸗Franca de Rira begleitet, eine be⸗ dere Medaille verliehen, mit der Umschrift: „Treue fuͤr Koͤnig d Vaterland.“ Der am 28. Mai zum Finanz⸗Minister er⸗ usnte Don Muzinho⸗Silveyra, welcher seine Stelle bis zur Ruͤck⸗ uft des Koͤnigs behalten, hat seine nachgesuchte Dimission erhal⸗ ist aber zum General⸗Zoll⸗Direktor, mit dem Ditel als Staats⸗ einister, ernannt worden.

Der Infant Don Miguel erhaͤlt taͤglich neue Auszeichnungen von Sr. Majestaͤt. Als Generalissimus ist ihm ein glaͤnzender Staab von 4 Generalen, 3 Obersten ꝛc. beigegeben worden. De ihm nach Villa⸗Franca zuerst gefolgt sind, wurden um einen Grad

foͤrdert. Außer von Traz os Montes, haben wir von allen Or⸗ n Nachricht, daß man die Verfassung mit eben der Leichtigkeit, e sie beschworen wurde, wieder abschwoͤrt. Der Sequester auf Guͤter der abwesenden Adlichen ist aufgehoben, und Alle, wel⸗ wegen Staatsverbrechen gegen die Konstitution gefangen saßen, d freigelassen worden. 38 K u“ 3 b

Arnsberg. Am 18. Jun. gelang es dem Fischer Dannen⸗ fer, unweit Hamm, in der Lippe, an dem gewoͤhnlichen Bade⸗ atze, an welchem er bereits nach und nach 24 Leichname her⸗ sgezogen, einen zu Tage gespielten Zahn eines Thieres der Vor⸗ lt, 15 Fuß unter dem Wasserspiegel zu entdecken, und ziemlich cklich herauszufoͤrdern. Dieser fossile Zahn ist, im Halb⸗Kreise ruͤmmt, nach der aͤußeren Peripherie 3 Fuß lang, und von der

Gesichts⸗Zuͤge des Kranken auffallend veraͤndert haben. esten Krone bis zur 1 Schuh 8 Zoll konisch⸗hohlen Wurzel zu⸗

Palermo, 19. Jun. Bei Gelegenheit eines, auf den 170 d. veranstalteten freundschaftlichen Festes in der Vorstadt von Ola za, wozu die angesehensten Personen der Stadt eingeladen wam hatten die Bonachen unter sich verabredet, an verschiedenen Oh Holz⸗ und Stroh⸗Magazine anzuzuͤnden, sodann in die Haͤuser d Wohlhabenden einzubrechen, und sie zu berauben. Einer aus de Bande entdeckte das Komplot; 73 Personen sind verhaftet, un gestern ist eiu Kriegs⸗Gericht zu Untersuchung der Sache niede

gesetzt worden.

„Semlin, 3. Jul. Aus Glissoura sollen Eilboten in Belgr mit der Nachricht eingetroffen seyn, daß in diesem Theile von M. cedonien ein Aufstand ausgebrochen sey.

Madrid, 10. Jul. Nach Briefen aus Kadix vom eten sie

die letzten Sitzungen der Kortes sehr stuͤrmisch gewesen. Es wat

die Frage aufgewoͤrfen, ob man sich ergeben solle; die dem entg⸗

gen waren, und die Madrider Milizen, riefen: „Bringt de Koͤntg!“ Diese Schreier sollen jedoch abgefuͤhrt und nach der In Leon gebracht worden seyn. Ein anderes Schreiben von dorthe vom 3ten, sagt: „Das Volk ist zu Gunsten des Koͤniges in große Bewegung; wie es scheint, wollen die Truppen dem Volke sit anschließen.”"²

Ein Schreiben aus Astorga meldet, daß General Bourcke u Morillo sich verstaͤndigt habe, und daß beide vereint auf Corunn marschiren; die Spanier bilden die Avant⸗Garde.

Gasco, Er⸗Minister des Inneren, und Romero Alpuentte sind an der Spitze einer Partei der Kortes, die vor Allem die Scicer⸗

heit der Person des Koͤnigs will; sie befinden sich in lebhaftaßt.

Opposition mit Galiano und Arguelles, den Haͤuptern der mi thenden Partei, die den Vorschlag gemacht, die Koͤnigl. Famil der Konstitution zu opfern.

Nach einem Schreiben aus Batauros in Gallicien hat Qu roga, von Morillo einen Paß und 4000 Realen zur Einschiffun nach England erhalten, sich aber nach Corunna gewendet, woe Theil der Garnison sich fuͤr ihn, der andere aber fuͤr Morillo erklaͤ

Lissabon, 21. Jun. Ueber die neusten Ereignisse in Port al koͤnnen wir aus dem „Diario do Governo,“ welches jetzt wied ee vormaligen Titel „Gazeta de Lisboat“ angenommen hat, no Folgendes mittheilen: „Unter den Deputirten, welche den Prot vom 2. Jun. unterzeichneten, finden sich nur zwei Brasilianer, naͤm lich von Goiaz und Rio Negro. Dieser Protest war die let Staats⸗Aktion des souverainen Koͤrpers; am Zten blieb der Pale der Kortes, so wie die Hauptstadt, verwaiset, bis am 4ten die Tru pen von Villa⸗Franca her einruͤckten, und der kommandirende G neral denselben durch einen Officier schließen ließ. „So endigte sagt der Kriegs⸗Minister in einem Cirkular vom 4. Jun., „h große Kampf, in den wir verwickelt waren.“ Sobald die, in N9 sabon zuruͤckgebliebenen, letzten konstitutionellen Minister das Rat der Kortes mit schnellen Schritten dem Untergange zueilen saht! wandten sie sich an den Koͤnig, und baten um Verhaltungs⸗Befehl erhielten aber von Sr. Maj. nur folgenden eigenhaͤndigen Beschelt „Ich ermaͤchtige den Guerreiro und seine Kollegen, nach ihren be sten Einsichten die noͤthigen Maßregeln zu treffen, so lange nicht das Gegentheil befehle. Villa⸗Franca den 31. Mai.“ D. Dekrete der Kortes, welche eine außerordentliche Aushebung f den Militair⸗Dienst und eine außerordentliche Kriegs⸗Steuer at befahlen, sind gleich nach der Ruͤckkehr des Koͤniges annullirt, „we der Krieg nur gegen anarchische Principien gefuͤhrt werden sollte und somit von selbst aufgehoͤrt hat.“ Es ist eine Kommission vo

- 2 bis 7 Zoll im mittlern Durchmesser oval dick, und un⸗ hr 220 bis 130 Pfund schwer. Aus der Vergleichung des esagten mit der Skeletzeichnung, eines im April 1819, zu Mus⸗ dorf bei Bonn ausgegrabenen Mammuths, scheint sich fast ge⸗ ß zu ergeben, daß dieser Zahn der rechte Hauzahn eines solchen Thiers (Elephas primigenius) sey, und so waͤre denn auch in esiger Gegend das Daseyn desselben neu beurkundet. Dieser hn, der sich gegenwaͤrtig im Naturalien⸗Kabinet des Gymnasiums [Hamm befindet, ist im Ganzen wohl erhalten, traͤgt aber doch der Krone und der Wurzel deutliche Spuren einer, um 1 bis Schuh groͤßeren Laͤnge in seinem gesunden Zustande, und ge⸗ ghrt somit, besonders in der Profil⸗Ansicht, einen eben so groß⸗ tigen als auffallenden Anblickk. 8 Elberfeld, 16. Jul. Bereits im v. J. geruhten Se. Maj. r Koͤnig, die Entrichtung der Zinsen von den, von Allerhoͤchstde⸗ nselben zum Ankauf eines Gebaͤudes fuͤr die nunmehr zu einem ymnasium erhobene Stadt⸗Schule, genommenen 10 Aktien, auf Jahre der Schul⸗Kasse Allergnaͤdigst zu erlassen. Bei einer vor rzem statt gehabten Zusammenkunft der uͤbrigen Aktionairs, folg⸗ beinahe Alle dem huldvollen Beispiele Sr. Majestaͤt, und schenk⸗ i die Zinsen der Aktien, vom 1. Mai 1821 bis dahin 1823, im etrage von circa 1000 Rthlrn,, der besagten Schul⸗Kasse. Gumbinnen. Im hiesigen Reg. Bez. fanden im Junius hemehr oder minder bedeutende Feuersbruͤnste statt. Durch den neen außerdem an fuͤnf verschiedenen Orten Brandschaͤden ursacht. Liegnitz. Durch einen, im hohen Gebirge gefallenen Wol⸗ ruch, wuchsen in der Nacht vom 10. zum 11. Jun. der Gold⸗ ach und Bober zu einer seltenen Hoͤhe, und richteten große Ueber⸗ Nwemmungen an. Besonders mitgenommen wurden die Doͤrfer nendorf, Oppau, Michelsdorf, Tscheupsdorf, Buchwald, Herms⸗ tf, staͤdtisch Dittersbach unterm Passe, Ober⸗ und Nieder⸗Hasels⸗ ch, Pfaffendorf, Alt⸗Weisbach und Pelzelsdorf. Die Aecker mit en Saaten sind zerrissen, die Wiesen verschlaͤmmt, die Heuaͤrndte nichtet, die Ufer beschaͤdigt, die Haͤuser gefaͤhrdet, und die saͤmmt⸗ en Wege so ruinirt, daß die Kommunikation mehrere Tage fast z unterbrochen war. Ganz vorzuͤglich gelitten haben die Gemein⸗ Hermsdorf, Michelsdorf und Buchwald. Nicht minder sind

dere Kreise durch das Austreten der Fluͤsse in den starken Regen⸗

igen vom 17. bis zum 21. Jun. sehr mitgenommen worden. Der ober, der Katzbach, der Queis, die wuͤthende Neiße und die nelle Deichsel haben eine Hoͤhe erreicht, wie sie solche am Tage Schlacht am Katzbach i. J. 1813 hatten, ja der Katzbach hatte en noch hoͤheren Wasserstand. Die dadurch verursachten Ueber⸗ wemmungen haben viele Felder zerstoͤrt, u. das schon gehauene Heu t fortgerissen, oder doch so verschlaͤmmt, daß davon wenig mehr d genutzt werden koͤnnen. Auch Hagel, Schloßen und Blitz ha⸗ (vielen Schaden angerichtet. Am 10. Jun. verheerte ein Hagel⸗ gen einen großen Theil der Felder von Schoosdorf, Klein⸗Neun⸗

und Stocknigt, Loͤwenberger Kreises. In Neuwaldau und bper, Saganer Kr., wurden am 13ten die Winter⸗Felder meh⸗ er Grund⸗Besitzer, durch Hagel in der Groͤße von Tauben⸗Eiern wuͤstet. Am a4ten traf ein gleiches Ungluͤck die Dominial⸗ und stikal⸗Aecker auf den Kotzenauer und Persel⸗Kynaster⸗Guͤtern. 20. und 22. traf mehrere Ortschaften des Glogauer Kreises ein schterliches Hagel⸗Wetter. Das Getreide auf den Feldern hat v1A“*“

1“

Die, welche

dabei besonders durch die Kaͤlte g

wurden am zosten mehrer

seheh unt ein Theil 8 . So viel ngluͤck in einem Jahre erregt die gere 8 G

ungewoͤhnlich stacken Ausschreibungen, gie peidotseschiilhen Lhal⸗ 8

tat aufloͤsen werden. Jeder, der nicht durch erhaltene Bonifikation

gebunden ist, tritt heraus, und mehrere Dominia haben sich bereits

8“ gebildeten Hagel⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft ein⸗

Merseburg. Der Fortgang des Schulwesens ijesigen Bezirke ist geraͤuschlos, aber im Ganzen stetig. seen, e., eshegn b haben durch Anstellung neuer Lehrer, zum Theil auch durch Ge⸗ halt⸗Zulagen aus Provinzial⸗Fonds, durch Anschaffung mathema⸗ tisch⸗physikalischer Apparate, und durch Vermehrung ihrer Buͤcher⸗ Sammlungen nicht unbedeutend gewonnen, und die Zahl der auf ihnen studirenden Juͤnglinge hat sich nirgend vermindert. Die Lokale erfodern zum Theil noch Erweiterung, und namentlich jetzt in Torgau und Wittenberg sind dringend noͤthige, aber kostspielige Neubaue in Arbeit. Die verbesserte Organi⸗ sation des Schullehrer⸗Seminars in Weißenfels, naͤhert sich ihrer Vollendung Die kleineren Seminare werden, sobald je⸗ nes dem Plane gemaͤß hergestellt ist, nach Analogie mit dem⸗ solben vollstaͤndiger eingerichtet, jedoch nur in dem Maße beibehal⸗ ten werden, in welchem das Beduͤrfniß der Provinz deren Fort⸗ dauer wuͤnschenswerth macht. Hinsschtlich der staͤdtischen Schu⸗ len ist, naͤchst den Schulen der Frankischen Stiftungen in Halle die Buͤrgerschule zu Naumburg eine der besten. In Torgau und Wittenberg haben die Kommunen, zur inneren Verbesserung dersel⸗ ben, bedeutende Erbietungen gemacht, und nur die Nothwendigkeit, neue Lokale zu bauen, erschwert die Ausfuͤhrung der ensher enn 8 Plaͤne. In andern Staͤdten, als Merseburg, Eilenburg, Delitzsch, Zeitz u. s. w. geschieht, was nothwendig ist, und was die Umstaͤnde gestatten. Die Landschulen bieten im Ganzen einen erfreulichen Anvblick dar. Immer mehr Schulhaͤuser werden neu erbaut, die

vorhandenen verbessert, u. die Inventarien ergaͤnzt. Die Elemen⸗ tar⸗Schulen schreiten in ihrer inneren Guͤte werklich nae Die Aufsicht der Schul⸗ Inspektoren ist strenger geworden, die Lehrer werden durch Benutzung der bei jeder Ephorie errichteten Schul⸗ lehrer⸗Bibliotheken, so wie durch Schul⸗Konferenzen, welchen geeig⸗ nete Prediger vorstehen, mehr angeregt; die Nachlaͤssigen und

Pflichtvergessenen empfinden die Folgen ihrer Vergehunqgen, und die jaͤhrlichen Schul⸗Berichte der Superintendenten 1ensgn die Wirksamkeit der genommenen Maßregeln. Das Waisenhaus zu Langendorf bei Weißenfels faͤhrt fort, sich als Unterrichts und Er⸗ ziehungs-Anstalt auszuzeichnen. Die Luther-Schule in Eisleben zeigt sich gleichfalls der, von Sr. Maj. ihr bewilligten Unterstuͤtzung wuͤrdig; besonders thaͤtig nimmt sich der dortige Frauen⸗Verein dieser Anstalt an, und die weiblichen Arbeiten der Maͤdchen verdie⸗ nen alles Lob. Bloß eine Erweiterung des Lokals, welches nach einem zu beschraͤnkten Plane angelegt worden, bleibt zu wuͤnschen.

Muͤnster. Die Beitraͤge, welche saͤmmtliche Gemeinden des Reg. Bezirkes im v. J. zu den Kosten fuͤr Kultus⸗Ausgaben Elementar⸗Unterrichtswesen und Geburts⸗ und aͤrztliche Huͤlfe geliefert haben, betragen 36,951 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf. Die bedeutendsten Posten sind: a) zur baulichen Unterhaltung der Schul⸗ Haͤuser 10,028 Rthlr. 19 Sgr. 7 Pf.; b) Zulagen zur Besoldung der Schullehrer 11,378 Rthlr. 18 Sgr. 7 Pf.; c) zur baulichen Un⸗ terhaltung der Kirchen 6956 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf.; d) zur baulichen Unterhaltung der Pfarrhaͤuser 1524 Rthlr. 26. Sgr. 3 Pf.; e) an Gehalten fuͤr die Hebammen 1379 Rthlr. 27 Sgr. 2 Pf.; f) an sonstigen Zusaͤtzen fuͤr die Kirchen 3657 Rthlr. Ir Sgr. 1 Pf; g) an Miethkosten fuͤr Schulhaͤuser 675 Rthlr. 1 Sgr. 7 Pf.; mehrere kleinere Positionen sind nicht erwaͤhnt.

An der Verbesserung der Wege ist im vorigen Monate uͤberall sehr thaͤtig gearbeitet worden. In den Kreisen Tecklenburg und Koͤsfeld sind die Arbeiten an den dortigen Straßen fortgesetzt und in anderen Kreisen mehrere Daͤmme neu angelegt worden. Die K. Regierung laͤßt es sich angelegen seyn, diefen Zweig der Poli⸗ zei, welcher in fruͤheren Zeiten, besonders im vormaligen Bisthum Muͤnster, sehr vernachlaͤssigt worden, stets im Auge zu behalten.

Im Staͤdtchen Stadtlohn hat die Baulust so zugenommen, daß mit der Anlegung einer neuen Straße vorgeschritten ist.

988 Dürchesgs 18 Iv durch die Lippe⸗Schleuse vewurde am 19ten v. M., der ganzen Gegend durch Freu⸗ den⸗Schuͤsse verküͤndigt. .“ 8 8

Potsdam, 19. Jul. Das Andenken unserer, vor 13 Jahren, an dem heutigen Tage, vollendeten Koͤnigin, erneuerte wehmuths⸗ voll und dankbar, in einer gottesdienstlichen Feier, das hiesige Publikum, welches sich zahlreich in der Hof⸗ und Garnison⸗Kieche versammelt hatte. Der ernsten, christlichen Feier, welche der Predi⸗ 8 Snn. leitete, folgte die eheliche Einsegnung folgender Braut⸗

gare:

¹1) Karl Heinrich Pohse, ehemaliger Garde⸗Fuͤsilier, und Jung⸗ fer Henriette Wilhelmine Veutzel;

2) Heinrich Herrmann Muschold, Unter⸗ Officier im 2ten

Garde⸗Regimente zu Fuß, und Jungfer Dorothea Antony;

5) Gottfried Behrends, ÜUnter⸗Officier im 1ͤsten Garde⸗Regi-⸗

mente zu Fuß, und Jungfer Dorothea Wilhelmine u“

†) Karl Anton Schuͤler, ehemaliger Garde⸗Fuͤsilier, und Jungfer Karoline Charlotte Hannemann; 5) Johann Friedrich Siebert, Schuhmacher⸗Gesell, fer Friederike Marie Margarethe Reinecke. Ein jedes dieser 5 Brautpaare erhielt aus dem Fond, der zum Andenken Ihrer Majestaͤt der verewigten Koͤnigin gegruͤndete Stiftung, eine Ausstattung von Einhundert Thalern. urch kind lichen Gehorsam, durch Treue in ihren Dienstverhaͤltnissen, durch Sitten⸗Reinheit und einen tugendhaften Lebenswandel, haben sie sich dieser Auszeichnung und Wohlthat wuͤrdig gemacht. Schon manchem angehenden Ehe⸗Paare wurde die, bei der jedesmaligen Wiederkehr des 19ten Julius verliehene Ausstattung, der Anfang und die Grundlage ihres haͤuslichen Gluͤckes. Moͤge ein tugend⸗ hafter, haͤuslicher Sinn auch diesesmal die vom Vaterlande selbst dargereichte Gabe reichlich segnen; das Beispiel der bffentlichen Auszeichnung und Belohnung, erweckend auf Andere wirken, und

und Jung⸗

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so das Andenken der unvergeßlichen, fruͤb verklaͤrten Koͤnigin, in Befoͤrderung der Tugend, wohlthaͤtig unter uns fortleben. I EEE 8 —“

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