UEntomolo gie Hr. Prof. Klug, 2 Stunden noͤchentlich oöͤf⸗ en 8 8
Physiologie der Gewaͤchse, vorzuͤglich der Baͤume und Straͤucher, verbunden mit Terminologie, Hr. Prof. Hayne
taͤgig von 11 — 12 Uhr. Von den Kryptophyten handelt Hr. Prof. Link Sonnab. von 12—2 Uhr oͤfentlich. —— Einen kuͤrzeren Kursus der Mineralogie traͤgt vor Hr. Prof. Weiß, 6taͤgig von 12 — 1 Uhr.
Den beschreibenden oder rein natur⸗historischen Theil der Krystallographie, Ders. 4taͤgig von 10— 17 Uhr. Mathematische Krystallonomie, Ders. pripatissime.
Allgemeine Erdkunde, Hr. Prof. Ritter, fuͤnf Stunden woͤchentlich von 5—6 Uhr. Physikalische Erdbeschreibung, Hr. Prof. Link, Mont.
und Mittw. von 3—7 Uhr. Der Bodenkunde fuͤr den Forstmann zweiten Theil,
Hr. Prof. Weiß, 2 Stunden woͤchentlich von 10 — 22 Uhr.
Staats⸗ und Kameralwissenschaften.
Encyklopaͤdie der Kameralwissenschaften traͤgt vor Hr. Prof. Schmalz, viermal woͤchentlich von 5—6 Uhr. .
Encyklopaͤdie der Forstwissenschaft, Hr. Prof. Pfeil,
jermal woͤchentlich von 8—9 Uhr.
Finanzwissenschaft, Hr. Prof. Hoffmann, Mont, Dienst. Donnerst. und Sonnab. von 4—5 Uhr.
Von dem Verbrauche und den davon zu entneh⸗ menden Abgaben, wird Ders. Mittw. und Sonnab. von 12 — 2 Uhr oͤffentlich handeln.
Die Statistik der Deutschen Staaten lehrt Hr. Dr. Stein Mittw. und Sonnab. von 12 — 2 Uhr.
Die Statistik des Preußischen Reiches, Hr. Prof. Sn. Mont., Dienst., Donnerst. und Sonnab. von 5—6
r. Agvonomische Chemie mit Anwendung aufdie land⸗ wirthschaftlichen und forstwirthschaftlichen Gewerbe, Hr. Prof. Hermbstaͤdt nach s. Grunds. der exrperim. Kameralche⸗ mie, fuͤnftaͤgig von 8—9 Uhr, mit Experimenten.
Praktische Chemie, mit vorzuͤglicher Ruͤckstcht auf Forst⸗ Wissenschaft, Hr. Prof. Durte, Dtenst. von 10—22 Uhr und Donnerst. von 10—12 Uhr. 1
Eqlice Forstkunde, Forst⸗Finanz⸗ Wissenschaft und Verwaltungskunde, Hr. Prof. Pfeil, Mittw. und Sonnab. von 3—9 Uhr und Freit. von 9 — 10 Uhr.
Von der Einrichtung und Abschaͤtzung der Forsten handelt Ders. Mont., Dienst. und Donnerst. von 9 — 10 Uhr.
Derselbe erbietet sich zu einem ESxaminatorium uͤber die gesammte Forstwissenschaft, und zu Repetitionen in sechs woͤchentlich noch zu bestimmenden Stunden.
Historische Wissenschaften.
Universalgeschichte traͤgt Hr. Prof. v. Raumer in vier Stunden woͤchentlich von 12—1 Uhr vor.
Die Zeitrechnung der Araber und Perser, Hr. Prof. Ideler, zwei Stunden wöoͤchentlich von 12 — 1 Uhr, sffentlich.
Die Roͤmische Geschichte wird viermal woͤchentlich von 8—9 Uhr Hr. Prof. Klenze lehren. 4
Geschichte des Mittelalters, Hr. Prof. v. Raumer,
viermal woͤchentlich, um 4 Uhr. 1 vv jüristi chen und kameralistischen Alter⸗
thuͤmer des Mittelalters liest Der s. Mittw. von 11—12
r oͤffentlich. 8 ezryg echt und Politik, verbunden mit einer geschichtli⸗
chen Darstellung der wichtigsten Verfassungen und Verwaltungen, lehrt Hr. Prof. v. Raumer, viermal woͤchentlich, von 11 — 12 ÜUhr.
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Die Geschichte der Baukunst bei den Griechen und Roͤmern lehrt Hr. Prof. Hirt öͤffentlich.
Die Geschichte der Malerei bei den Alten, Ders. Philologische Wissenschaften.
Allgemeine Sprachengeschichte lehrt Hr. Prof. Bopp einmal woͤchentlich, oͤffentlich. 6
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Hinsicht auf die Methodik in dieser Sprache, wird Hr. Dr. Mikglied der Akademie der Wissenschaften, fuͤnfmal woͤchentlich noch zu bestimmenden Stunden vortragen. Die Geschichte der Roͤmischen Literatur traͤgt Det
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Uhr vor. Die Griechischen Alterthuͤmer, besonders die Politi Griechen, nebst den Anfangsgruͤnden des Attischen Reranrat, v viermal wochentlich von 1r — 22 Uhr. Die fentlich. „Des Aeschylus Agamemnon, Hr. Dr. Bernhardy, ve taͤgig, von 12 — 1 Uhr. Des Sophokles Antigone und die Medea des 8se. wird Ders. viermal woͤchentlich von 10 — 11 Uhr; ären.
Die Rede des Aeschines gegen den Ktesiphon Prof. Bekker, in zwei Stunden woͤchentlich, üetasäph 8 Den Apollonius Dyskoluz vom Pronomen, Prof. Bekker vier Stunden woͤchentlich. Des Plautus Trinummus und Rudens cerkklaͤrt Prof. Boͤckhh, viermal woͤchentlich von 3 — 4 Uhr. Auserlesene Heroiden des Ovid, Hr. Dr. Bernhat in zwet woͤchentlich noch zu bestimmenden Stunden, unentgeltli Einige Reden des Cicero gegen den Verres eril Hr. Prof. Klenze, viermal woͤchentlich um 22 Uhr.
Die Arabische Schrift Kalilahwa Dimnah, Hr. † Bopp, einmal voͤchentlich.
Den Koran, Ders. dreimal woͤchentlich.
Den zweiten Theil Ders. dreimal woͤchentlich öͤffentlich vor.
zweimal woͤchentlich.
Das Nibelungen⸗Lied, Hr. Prof. Zeune.
Urgeschichte der Deutschen und ihrer Sprache! Hr. Dr. Radlof, 4 Stunden woͤchentlich.
Hr. Lektor Franceson wird unentgeltlich 2) Cervan Novelle Colo quio que pasòo entre dos per ros etc. er ren, einmal woͤchentlich von 3— 4 Uhr. 2) In der Erklaͤrung “ Gedichten forikahren, zweimal woͤchentlich von z
hr.
Privatim wird er die Geschichte der Franzoͤsischen! teratur, in Franzoͤsischer Sprache vortragen, und diesen Vorte durch Beispiele aus den Schriftstellern erlaäͤutern, in drei Stund woͤchentlich von 4—5 Uhr.
Hr. Lektor Dr. v. Seymour wird den Shakspeare erl ren, mit der Geschichte von England fortfahren, und uͤber die E lische Aussprache reden, in drei noch zu bestimmenden Stunden, entgeltlich. lischen.
Hdr. Klein leitet den akademischen Singe⸗Chor fuͤr 8. chenmusik, an welchem Studirende unensgeltlich Theil nehm, koͤnnen, und erbietet sich zu Prwwatunterricht im Generalbaß u Kontrapunkt.
Unterricht im Fechten und Voltigiren giebt Hr. Fet meister Felmy.
9 16“ im Reiten wird auf der Koͤnigl. Reitbahn! eilet.
Oeffentliche Gelehrten⸗Anstalten Die Koͤnigl. Bibliothek ist zum Gebrauche der Studirend taͤglich offen. Die Sternwarte, der botanische Garten, das ane mische, zvotomische und zoologische Museum, das Mineralienke net, die Sammlung chirurgischer Instrumente und Bandagen, Sammlung von Gypsabguͤssen und verschiedenen kunstreichen M wuͤrdigkeiten, werden bei den Vorlesungen benutzt und koͤnnen Studirenden, die sich gehoͤrigen Ortes melden, besucht werden.
Die E Uebungen des theologischen minars leitet Hr. Prof. Dr. Schleiermacher; die Kirche und Dogmenhistorischen Uebungen leiten Hr. Prof.! Marheinecke und Hr. Prof. Dr. Neander.
„Im philologischen Seminar wird Hr. Prof. BöëG Mittw. und Sonnab. von 10—21 Uhr, den Herodot lateinis erklaͤren lassen und die uͤbrigen Uebungen der Mitglieder leiten.
Hr. Dr. Buttmann, Mitglied der Akademie der Wissensch
Allgemeine Sprachenkunde, Hr. Dr. Radlof, 2 Stun⸗
ten, wird die Mitglieder des Seminars in der Auslegung des venal, Mittw. und Sonnab. von 9 — 10 Uhr uͤben.
8
v14““ Berlin, 23. Jul. der Schaffner, verladen worden. Der Ctnr. nach Aachen 4½ Rthlr.; Breslau 1 ½ Rthlr.; Danzig 33⁄ Athlr.; Duͤsseldorf 4v½⁴ Rthlr.; El⸗ bing 4 Rthlr.; Frankfurt a. M. 3 ⅞ Rthlr.; Frankfurt a. d. O. ½ Rthlr.; Gr. Glogau 122. Rthlr.; Halle 1¶ Rthlr.; Hamburg (in Golde) 2 Rthlr.; Koͤnigsberg 5 Rthlr.; Konitz 3 ½⅞ Rthlr.; Kotthus 2 Rthlr.; Krossen 3 Rthlr.; Leipzig 122 Rthlr.; Liegnitz 1½ Rthlr.; Luͤbeck (in Golde) 2 Rthlr.; Magdeburg 122 Rthlr.; Marienwerder 5 Rthlr.; Nuͤrnberg 3 ½ Rthlr.; Posen 15 Rthlr.; Prag 3 Rthlr.; Reichenbach 1½ Rthlr.; Rostock (in Golde) 2 ½ Rthlr.; Stargard 24¼ Rthlr.; Stettin 1½ Rthlr.; Stolpe 2 ¾ Rthlr.; Stralsund (in Golde) 2 ½¾ Rthlr.; Warschau 6 Rthlr.; Wien 6 “ 11 Koͤnigliche Schauspiele. 8 Donnerst. 24. Jul. Im Schauspielhause: Faust, Trauersp. in 5 Abth., von A. Klingemann. (Hr. Maurer, vom Koͤnigl. Hofthea⸗
ter zu S art: Faust, als letzte Ga⸗ 1AA““ z ” 28 8 4 G Sesgg. E111““
Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, nach Angabe
Freit. 25. Jul. Im Opernhause: Das unterbrochene Opfer heroische Oper in 2 Abth., von Huber, Musik vom Ritter von I ter. Neu einstudirt und in Seene gesetzt. Die neue Dekorg am Schlusse der ersten Abtheilung ist vom Koͤnigl. Dekoratigt
Maler Hrn. Gerst gezeichnet und gemalt.
5
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung.
21. Jul. A. 230 17 4 165 705 S. O. Mondschein, warm F. 92902 0[ 13 ⅞2 822
S. O. vhell, dünne Wölkch. stri M. 27011 ½7+ 21°9 420°0 S. O. Sonnensch., Wolken, A. 23 ° 0n [ 14 *
Gewitter, viel Regen⸗ F. 282 474 124¼* 7
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trüb,
— V lauer Regen. M. 28° 1 + 160 S. W. Sonnenblicke, warm.
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Gedruckt bei Hayn.
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nach seinem Grundrisse, Halle 12797, fuͤnfmal woͤchentlich von 2.
Theogonie des Hesiodus, Hr. Prof. Toͤlken, 1
des Sanskrit⸗Kursus tünister Hoy zu Stralsund, zum Regierungs⸗ und
Das Saunskrit⸗Gedicht Bhagavad-Gita erklaͤrt Da
Ote Griechtsche Sprachwissenschaft, mit bestäͤndieg
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Des Koͤniges Majestaͤt haben den seitherigen Land-⸗Bau⸗ 1 Bau⸗ athe Allergnaͤdigst zu ernennen geruhet. “
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Julius edrich von Bruͤnken, ist zum Justiz⸗Kommissarius bei Land⸗ und Stadt⸗Gerichte zu Halberstadt bestellt worden.
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— Paris, 17. Jul. Der Marine⸗Kommandant von Toulon det durch eine telegraphische Depesche, daß die Brigg le Faure
Ders. verbindet sich zum Privatunterrichte im Engh die Gabarre la Lamproie, am 15ten von dort abgefertigt seyen, gerste zu Verbindung der Blokade⸗Schiffe von Barcelona, die letzte zu
erbringung von Munition, an das vor Kadix kreuzende Ge⸗ vader des Kontre⸗Admirals Hamelin. 1 Wie der Moniteur in seinem heutigen Blatte anzeigt, ist in igen Exemplaren seines Stuͤckes vom gestrigen Tage, (aus wel⸗ der Artikel Madrid S. 842 d. Z. entlehnt worden) in der chricht von den juͤngsten Sitzungen der Kortes in Kadix, durch ten Irrthum gesetzt worden: „Bringt den Koͤnig,“ (menez le ) statt „Tod dem Koͤnige“ (meure le Roi). In der von Morillo, vor seiner Vereinigung mit dem Gene⸗ Bourcke (S. 842), unterm 1. Jul. erlassenen Proklamation, ßt es unter andern: „In meiner Proklamation vom 26. Jun. [ 811) deutete ich die Beweggruͤnde an, welche mich veranlaß⸗ ‚die am ꝛ1ten v. M. in Sevilla tumultuarisch ernannte Re⸗ atschaft, nicht anzuerkennen. Der Rest von Achtung fuͤr die ünner, welche die Nation repraͤsentirt hatten, hielt mich ab, ih uͤber die, in jenem Gewaltschritte liegenden notorischen Ue⸗ tretungen der Konstitution auszulassen; da ich aber sehe, daß noch Menschen giebt, die jene gesetzlose Handlung fuͤr legal ken, und daß man unter diesem Vorwande der Zwietracht in em Augenblicke Altaͤre zu bauen sucht, wo Einheit noͤthiger ist, n je: so halte ich mich fuͤr verpflichtet, hiemit zu erklaͤren, aß die ertes, indem sie den Koͤnig des Thrones fuͤr unfaͤhig erklaͤrt, und [den bloßen Vorschlag eines Deputirten, eine Regentschaft er⸗ unt haben, ohne gerechten Antrag, zuvor der Pruͤfung einer Kommis⸗ nzu unterwerfen, ohne die Vorschriften der Konstitutton zu beobach⸗ zund ohne die Meinung kompetenter Personen zu hoͤren, wie im stel 176 des Reglements fuͤr die innere Verwaltung der Kor⸗ und in der Verfuͤgung der Kortes vom 4. Sept. 1813 aus⸗ alch vorgeschrieben ist, auf eine gesetzwidrige Weise verfahren hen. Sind dies die Grundsaͤtze, die wir beschworen? Duͤr⸗ die Kortes die Konstitution verletzen, und durch ein bloßes kret die Koͤnigliche Macht vernichten? Wie koͤnnten wir un⸗ Eide treu bleiben, wie vermoͤchten wir, unsere Ehre zu be⸗ ipten, wenn wir eine also bethaͤtigte Verletzung, eine so offen⸗ e Uebertretung unterstuͤtzen wollten? Dieser unuͤberlegten Maß⸗ el folgten die traurigen Resultate auf dem Fuße, die davon erwarten ließen. Der Englische Bothschafter und alle die, che sonst noch bei unserem Gouvernement verweilten, erkann⸗ die neue Regentschaft nicht an, und blieben in Sevilla zuruͤck. n den Staatsraͤthen der Europaͤischen Provinzen begaben nur tsich nach Kadir, und von diesen dreien waren zwei Mitglie⸗ jener 1eee Regentschaft. Fast die Haͤlfte der Depu⸗ en weigerte sich, den Kortes zu folgen, die in der zur Bera⸗ ng erfoderlichen Anzahl ohne Zweifel sich nicht versammeln nten. Ein Minister, dessen Rechtlichkeit uͤber jeden Tadel er⸗
den war, gab sich selbst den Tod, weil er den Gedanken nicht
agen konnte, durch seine Stellung als Mitschuldiger so vieler lthaten zu erscheinen; ein anderer blieb mit seinen saͤmmtli⸗ Beamten, einen einzigen ausgenommen, in Sevilla; und so kkundet sich die Auflö ung der Ordnung in allen Verwaltungs⸗ eigen. Noch andere Graͤuel sind leider hinzugekommen! Ein neral, welcher in Gegenwart der versammelten Behoͤrden er⸗ te, daß die Regentschaft von Sevilla nicht anzuerkennen sey; General, der vor hundert Zeugen versprach, an den oͤfent⸗ en Angelegenheiten keinen Theil 8*8 wollen, der von uns Sicherheit fuͤr seine Person erbat, um sich einschisfen zu koͤnnen, bffentlich erklaͤrte, thoͤrigte Hoffnungen nicht unterstuͤtzen zu wollen,
der mit graͤnzenloser Grohmuth behandelt ward: Anton Qut⸗
—
“ 8 8 “ 11616““ 8
roga, faͤngt meine Befehle auf, uͤbernimmt ein Kommando, von dem das Gouvernement ihn abgesetzt hatte, sucht die Truppen durch, seiner Stellung unwuͤrdige, Vorspiegelungen zu verleiten, haͤlt den oͤffent⸗ lichen Schriftwechsel auf, erkennt die gesetzwidrige Regentschaft von Sevilla an, und streut unter diesem Vorwande den Saamen der Zwietracht und Unordnung aus. All mein Rath, alle meine Zu⸗ rechtweisungen waren vergebens! Auch die Behoͤrden entsprachen nicht uͤberall meinen Erwartungen, und waͤhrend 1 ½ Millionen Menschen meinem Entschlusse Beifall zollten, giebt es, wie uͤber⸗ all unter der Hefe einer großen Volksmasse, einige Verirrte, welche, trotz der Gefahr des Vaterlandes, ihre verderblichen Ent⸗ wuͤrfe nicht aufgeben: Menschen, die der Abschaum und der Aus⸗ wurf der unheilschwangeren Parteien sind, welche die redlich Gesinn⸗ ten schuͤchtern machen, und der oͤffentlichen Meinung den Mund verbieten. Alle diese Unseligen verkennen die Stimme der Ver⸗ nunft, und glauben dem Rufe der Unordnung und Gesetzlosig⸗ keit folgen zu muͤssen. Es ist Zeit, von dieser kleinen Anzahl Men⸗ schen sich zu trennen, die an der Spitze verleiteter Mitbuͤrger ste⸗ hen, und die in der That weder die Regentschaft von Sevilla, noch irgend eine andere Autoritaͤt anerkennen, sondern nur die Unord⸗ nung verfechten, durch die sie einzig bestehen. Eigenthuͤmer aller Klassen! Bewohner jener Provinzen! welche Gewaͤhr koͤnnen Men⸗ schen Euch leisten, fuͤr die das National⸗Wohl ein leerer Schall ist? Und Ihr Soldaten! Ihr, die Ihr stets von wahrem Ehrgefuͤhl durch⸗ gluͤht waret, welchen Fahnen wollt Ihr folgen? Fuͤr wen wollt Ihr kaͤm⸗ pfen? Wollt Ihr die niedrigen Werkzeuge einiger Verzweifelter seyn? Wollt Ihr die Provinzen vernichten helfen, in denen Ihr geboren wurdet? Wollt Ihr Euer ungluͤckliches Vaterland zerfleischen, um den Launen einiger Feinde jeder Tugend, einiger Feigherziger zu froͤh⸗ nen, die schoͤn die Schiffe bereit halten, auf denen sie ihre Schande verbergen wollen? Laßt mich mit Euch unsern National⸗Ruhm ver⸗ fechten, und Eure Eide sichern auf dem Felde der Ehre!“
Zweti am (ten in Bayonne eingetroffene Bataillone des 19ten leichten Infanterte⸗Regiments, etwa 1200 Mann stark, haben Marsch⸗ Ordre nach Pampelona erhalten.
Aus Bayonne wird unterm 8. Jul. gemeldet, daß die Besatzung von St. Sebastian schon Unterhandlungen zur Kapitulation ange⸗ knuͤpft habe. Alle aus Corunna eingehenden Nachrichten lassen hoffen, daß der Gouverneur dieses Platzes, Quiroga, dem Bei⸗ spiele, womit man in allen Theilen Spaniens ihm vorangegan⸗ gen, bald folgen und sich der Regentschaft in Madrid ergeben werde. Andere Briefe melden, daß der Kommandeur des Regiments Sala⸗ manka, bereits im Franzoͤsischen Lager erschienen sey, und es nur noch um den Punkt sich drehe, ob die Kapitulation mit dem Fran⸗ zoͤsischen General, oder mit der Koͤnigl. Spanischen Regentschaft abzuschließen sey.
Am ;4ten, als an dem Vortage des St. Heinrich⸗Festes, em-a⸗ pfingen Se. K. H. der Herzog Heinrich Gottgegeben von Bordeagur, in dem Schlosse zu Saint⸗Cloud, die huldigenden Gluͤckwuͤnsche der Koͤnigl. Familie Orleans und der hoͤchsten Hof⸗ Beamten. Am 158ten, dem St. Heinrich⸗Tage selbst, wohnten J. J. K K. H. H., die Frau Herzogin von Berry, der Herzog von Bor-⸗ deaux und Mademoiselle der Messe bei, die von dem Abbé, Her zoge von Rohan, vor den versammelten Truppen, im Schloß⸗ Parke, unter freiem Himmel feierlich abgehalten wurde; das Do- mine salvum fac Regem ertoͤnte von den baͤrtigen Kriegern im gro⸗ ßen Chor. Die kraͤftige Anrede an die Truppen, nach der Messe, beschloß der Herzog mit den Worten: „Soldaten! Ihr sollt Euch nicht bloß darauf beschraͤnken, den Eurem besonderen Schutze an⸗-⸗ vertrauten Koͤniglichen Thronerben zu vertheidigen; Ihr sollt auch fuͤr dessen Erhaltung beten, zu Gott, dem Koͤnige der Koͤnige!“ — Der Maire von Saint⸗Cloud schilderte Sr. K. H. dem Herzoge von Bordeaux, in einer kurzen Anrede, die Liebe und Ehrfurcht aller guten Franzosen fuͤr die alte und glorreiche Dynastie der Bourbons, und die heißen Wuͤnsche Frankreichs, den Ruhm und die Tugenden dieses edlen Geschlechtes durch Se. K. H. auf die Nachwelt fortgepflanzt zu sehen, damit die Voͤlker daraus entneh⸗ men moͤchten, daß Frankreichs Gluͤck nur in der Treue an Gott und seine rechtmaͤßigen Monarchen zu finden sey. J. K. H. die Frau Herzogin von Berry antwortete dem Maire, im Namen des Her⸗ zoges von Bordeahx, in den huldvollsten Ausdruͤcken. Um 4 Uhr wurde die Garnison an einer Tafel von 450 Gedecken, in Gegen⸗ wart J. J. K.K. H.H., im Freien gespeiset; fuͤr die Officiere der Garnison waren Tafeln auf dem Schlosse servirt; die Offrciere der Garde-du- Corps und die Staabs⸗Offictere der Koͤnigl. Garde 8 wurden zur Tafel des jungen Herzogs gezogen, an der die Gouvernante desselben die Honncurs machte.
— 13. Jul. Ueber die unlaͤngst angeordnete Aufloͤsung des Special⸗Konseils der hiesigen Gefaͤngnisse, hatte sich der Herzog de la Rochefaucauld gegen den Polizei⸗Präfekten, schriftlich, mißbilli-.
end geaͤußert; eine Koͤnigl. Ordonnance vom 24. Jul. entsetzt da- gär den Herzog seiner bisherigen Aemter als General⸗Inspekteur des Konservatoriums der Kuͤnste und Gewerbe, und als Mitglied des General⸗Konseils der Gefaͤngnisse, des General⸗Konseils der Manufakturen, des Ackerbau⸗Konseils, des General⸗Konseils der