1823 / 99 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 19 Aug 1823 18:00:01 GMT) scan diff

949 und nahm die NRichtung links, um dem Feinde in den Nuͤk⸗ ken zu kommen. Nach einstuͤndigem Marsche traf er auf eine feindliche Rekognoscirung von 150 Mann Kavalerie, die von einer Anhoͤhe herab, auf die Spitze seiner Kolonne Feuer gab. Der Kapitain Lanferna vom 2osten Jaͤger⸗Regi⸗ ment, der die Eskorte des Generals befehligte, drang sogleich auf den Feind ein, und hieb ihn in Stuͤcken. Ein Oberst⸗ Lieutenant, 3 Officiere und 10 Kavaleristen, blieben von Lan⸗ zenstichen durchbohrt, auf dem Schlachtfelde; 15 Mann wur⸗ den gefangen genommen und 30 andere mit einem Officier, ergaben sich selbst. Der Marsch der Kolonnen war so uͤber⸗ einstimmend ausgefuͤhrt, daß sie zu gleicher Zeit eintrafen, und den Angriff begannen. Ballasteros Infanterie bedeckte die Anhoͤhen, und seine Reserve ruͤckte sogleich vor, um die des General Loverdo zu umgehen; dieser hatte aber seine Maßregeln schon genommen. Ein Voltigeur⸗Bataillon, das vom 1sten und z1ten Linien⸗Regiment in gedraͤngten Kolon⸗ nen unterstuͤtzt, mit dem General Corsin, gegen die Linke des Feindes vorruͤckte, warf diesen in wenigen Augenblicken, und nahm von der Stellung bei Las Abuncles Besitz; gleichzeitig griff der General Bonnemains, mit dem 4ten und 8ten In⸗ fanterie⸗Regimente, die Campillo beherrschenden Anhoͤhen mit gutem Erfolge an. Auf der Linken, wo Graf Molitor sich befand, wollte der Feind den Anmarsch auf Campillo verhin⸗ dern, aber der General Saint⸗Chamans, an der Spitze des zten und 2osten Jaͤger⸗Regts., fuͤhrte mehrere glaͤnzende An⸗ griffe aus, und saͤbelte Alles nieder, was sich ihm entgegen⸗ stellte, und unsere Truppen ruͤckten unter dem Gelaute aller Glocken und unter den Freudenbezeugungen der Bewohner, in Campillo ein. Letztere achteten selbst das Feuer des Fein⸗ des nicht, um unseren Truppen die Fußwege zu zeigen, auf welchen derselbe erreicht und abgeschnitten werden konnte. Der General Pelleport traf seine Maßregeln vortrefflich, und ward vom General Buchet, mit dem 24sten und 3esten Li⸗ nien⸗Regiment wacker unterstuͤtzt.“

„Der aus Campillo verdraͤngte Feind floh in Unordnung in der Richtung auf Cambil, ward aber durch das Feuer der Division Loverdo genoͤthigt, sich links zu werfen, wo der Ge⸗ neral Pelleport, nachdem er die versteckte Stellung von El⸗ Castillo eingenommen, von der Brigade Faverot und der Di⸗ vision Domon unterstuͤtzt, ihm neuen uünd sehr betraͤchtlichen Verlust zufuͤgte. Das Feuer war auf allen Punkten sehr lebhaft, besonders von Seiten der revolutionairen Truppen, die den Vortheil hatten, sich auf steilen Anhoͤhen zu befinden. Unsere Soldaten konnten nur schwach das Feuer erwiedern, indem sie die Felsen erklettern mußten; oben angelangt, be⸗ zahlten sie aber mit doppelter Muͤnze, und nirgend vermochte der Feind ihren feurigen Angriffen zu widerstehen. Auf der

Seite der Division Loverdo, die ansehnliche Streitkraͤfte zu bekaͤmpfen hatte, versuchte der in Unordnung gebrachte Feind zu verschiedenenmalen sich wieder zu setzen; unsere Bataillone

aber drangen unerschrocken mit dem Bayonet auf ihn ein, vernichteten einen großen Theil der leichten Regimenter von Arragonien und Valencia, und nahmen ihnen zwei Fahnen ab; aus allen Stellungen ward der Feind nach und nach ver⸗ draͤngt. Das Gefecht dauerte bis zum Einbruche der Nacht, diese allein setzte der Verfolgung des Feindes ein Ziel, der seine gaͤnzliche Aufloͤsung nur dem Schutze der Berge ver⸗ dankte, welche das Vordringen unserer Kavalerie verhinderte; er zog sich in Unordnung bis Cambil und weiter hinauf zu— ruͤck, nachdem er die Felsen mit 4 bis 500 Todten und Ver⸗ wundeten bedeckt, und 300 Gefangene verloren hatte, worun⸗ ter 3o Staabs⸗ und Subaltern⸗Officiere. Von unserer Seite blieben 14 Mann, darunter 2 Officiere; 40 Mann wurden verwundet. Die glaͤnzenden Resultate des 28sten haben eine solche Entmuthigung in die feindlichen Reihen gebracht, daß 1500 Mann in der darauf folgenden Nacht desertirten. Zayas ist von Ballasteros abgeschnitten; Letzter hat sich in die Ge⸗ birge geworfen, und Quesada, Pazo⸗Alcon und Cazorla be⸗ setzt. Vor ihm befindet sich der General Foissac⸗Latour, der mit seiner ganzen Macht nach Baeza und Villa⸗Carito mar⸗ schirt ist, und wenn Ballasteros etwa versuchen moͤchte, in die Provinz Murcia wieder zuruͤckzugehen, so hat sich der Graf Loverdo mit seiner Division nach Guadix begeben, um seine Bewegungen zu beobachten. Vor den 28sten hatte Bal⸗ lasteros Parlementatire abgeschickt, deren Vorschlaͤge aber nicht angenommen werden konnten.“ 1

Santona ist so eng eingeschlossen, daß die Garnison seit laͤngerer Zeit keinen Ausfall gewagt hat. Die Blokade die⸗ ses Platzes wird gleichfalls in eine Belagerung umgewandelt werden, wenn die Umstaͤnde es erheischen sollten.

Ein an der hiesigen Boͤrse vorgezeigtes Schreiben aus London vom 7ten d. M. Abends meldet, daß Quiroga und Sir Robert Wilson, zu Plymouth ans Land gestiegen seien, und daß Vigo und Korunna sich in den Haͤnden der Franzo⸗ sen befinden sollen, woruͤber jedoch die Bestaͤtigung noch zu erwarten ist.

Konstitutionelle Blaͤtter behaupten, Barcelona sey der⸗ maßen mit Allem versehen, daß Fruͤchte, Gemuͤse und Weiz⸗ zen, von Englaͤndern eingeschmuggelt, keine Kaͤufer gefunden. Der Gouverneur von St. Sebastian hat dem Obersten Clouet, der ihn im Namen des Marschals Lauriston zur Ue⸗ bergabe aufgefodert, zur Antwort gegeben: „Er werde die Festung nicht eher uͤberliefern, bis er sich mit den Franzosen geschlagen habe.“ Hierauf hat ihm der Oberst erwiedert: „Das hange bloß von ihm ab; die Franzosen staͤnden nur einen Kanonenschuß von der Feste; er moͤchte nur herauskom⸗ men; man erwarte ihn.“ Die Chefs sollen fuͤrchten, daß

die Truppen ihnen davon laufen. Ein Bataillon wartet man gewiß weiß, nur auf eine passende Gelegenheit, und das Regiment Kaiser Alexander ist den Kortes treu erge⸗

Bayonne, 3. Aug. Die Garnison von St. Seba hat vor einigen Tagen einen Ausfall gemacht, der aber allen Verlust von unserer Seite, zuruͤckgeschlagen worden

Marseille, 4. Aug. Gestern nahm ein Spanij Kaper in der Naͤhe des Schlosses If, zwei kleine Fahrze die in Begriff waren, in den Hafen von Ciotat einzun fen. Die Mannschaft der beiden Fahrzeuge hatte gerade Zeit, mit ihren Boͤten zu fluͤchten, die Besatzung des Ka aber schickte ihr eine Gewehrladung nach und toͤdtete zwei Matrosen, ohne jedoch die Boͤte selbst einholen zu nen, die gluͤcklich hier einliefen. 6

London, 9. Aug. General Qutroga soll hieselbt,

gekommen und wenige Stunden darauf uͤber Falmoutzg

der abgereist seyn. (Er ging heute nach Gibraltar ab.)

Seit dem 15ten hatten die Franzosen vor Korunna von Belang unternommen, am 31sten aber haben sie Batterie von 10 Vier und zwanzig Pfuͤndern errichtet, un Neustadt zu beschießen.

12. Aug. Am Freitage gaben Se. Maj. dem zoge von Cumberland K. H. und dessen Stiefsohn, dem zen v. Solms, ein großes Mahl, zu dem unter anderen! Herr und Frau Canning gezogen wurden. Tags daranf sten der Herzog von Cumberland K. H. und der Prim Solms wieder nach dem festen Lande ab.

Es heißt, daß der Oesterr. Botschafter gleichfalls hier abgehen werde.

Der Courier meldet aus Portsmouth, daß das Pa Boot „George IV.“ sich anschicke, von dort direkte auf 8 abzugehen, und daß sich eine Anzahl Passagiere, worn auch einige Franzoͤsische Officiere, ansammele.

Im Departement der Mayenne konnte der Herzog Gloucester und Edinburg, Graf von Connaught, der e dearmerie, die ihn auf der Landstraße anhielt, seineg nicht zeigen, weil sein Kourier, welcher zur Bestellun Postpferde vorausritt, solche bei sich hatte. Die Erklaͤrm die er den Gensd'armen gab, waren ihnen nicht gung da sie befuͤrchteten, daß irgend eine verdaͤchtige Perseuß Namen eines fremden Prinzen angenommen haben mi 2. mußte sich demnach ihre Begleitung bis zur! sten Poststation gefallen lassen, wo sich die Identitaͤt des Reisenden hinreichend auswies.

Bruͤssel. In dem, der zwischen dem Koͤnigreiche Niederlande und Großbritannien, am 31. December vof Jahres, wegen Verhinderung des Sklaven⸗Handels geschlossenen Uebereinkunft spaͤterhin beigefuͤgten Artikll, die Kennzeichen angegeben, welche die an der Afrikanss Kuͤste, innerhalb einer geographischen Meile von der selben und innerhalb 20“ im N. oder S. von der Linie, segae⸗ Schiffe, als Fahrzeuge dokumentiren, welche fuͤr den Stuuß Handel verwendet werden; als welche Schiffe durch die 8 zer aufgebracht, und von den angeordneten Kommissarien demnirt werden sollen. Diese Kennzeichen sind: 1) V die Schiffe ihre Luken mit offnem Rostwerke versehen 22 wie es auf Kauffahrtei-Schiffen gewoͤhnlich ist,“ aben.

hen

2) Wenn sie mehr Verschlaͤge im Raum und auf Deck haben, als fuͤr Kauffahrtei⸗Schiffe noͤthig ist. 3) 2 sie Planken in Vorrath an Bord haben, die bereits zurt tet oder solcherweise gemacht sind, um bequem ein zuh oder bewegliches Deck bilden zu koͤnnen. 4) Wenn sie ten, Fesseln und Handschellen an Bord haben. 5) Wem einen groͤßeren Vorrath Wasser in Faͤssern und Kufen Bord haben, als zum Gebrauche fuͤr die Besatzung Kauffahrers noͤthig ist. 6) Wenn sie eine Menge Wasser⸗Fasser oder andere Wasser⸗Gefaͤße an? haben, es sey denn, daß der Kapitain eine Erklaͤrung Zollamtes von dem Platze, wo er ausklarirt worden, vorze die beweise, daß durch die Eigner des Schiffes eine hinle liche Buͤrgschaft dafuͤr gestellt sey, daß eine so außerordent Anzahl Fasser oder anderer Kufen einzig gebraucht we solle, um Palm⸗Oel einzunehmen. 7) Wenn sie eine gil⸗ Anzahl Tubben an Bord haben, als fuͤr den Gebrauch Besatzung eines Kauffahrers noͤthig ist. 8) Wenn sie große kupferne Kessel oder selbst Einen uͤber die Maße Ben an Bord haben, groͤßer als er zum Gebrauche Besatzung eines Kauffahrtei⸗Schiffes erfodert wird. 9) 2 sie ein außerordentliches Quantum Reis oder Farinha . niok⸗- oder Kassava⸗Mehl) oder Mais an Vord haben, die noͤthige Provision fuͤr die Verzehrung der Besat uͤbersteigt und solcher Mais nicht auf dem Manifest, ab nen Theil der Handels⸗Ladung ausmachend, verzeichnet s

Dresden. Zum diesseitigen Gesandten am Berl Hofe, ist der General von Watzdorf ernannt.

Frankfurt, 12. Aug. Der Feldmarschall⸗Lieuten Graf von Walmoden, und der Adjutant Sr. Maj. des! sers von Rußland, General Graf Osterman⸗Tolstoy, ka vorgestern hier an.

Die Fuͤrstl. Metternichsche Kellerei zu Johannicsb macht in den hiesigen Blaͤttern bekannt, daß, so lange Hrn. Fuͤrsten Durchlaucht im Besitze des Johannisbel sey, noch kein daselbst gewonnener Wein zum Verkauf kommen. Gegenwaͤrtig aber nennt sie die Haͤuser, wo sol zu bekommen. (Im Preußischen: Aachen bei W. Zur Helle Komp., und Berlin bei den Gebr. Veit.) Der feste P fuͤr die Flasche 181ger Kabinets⸗Wein erster Klasse, ist 51 (24 Gulden⸗Fuß), zweiter Klasse, 3 Fl. 18 1ger aber 68

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uͤbertricg

1 Kr.; die Flaschen sind mit dem Fuͤrstl. Wappen gesiegelt, Hauf dem Pfropfen befindet sich das Wappenschild mit Buchstaben S. I. C. W. (St. Johannisberger Kabinets⸗ . 12. Aug. Im Laufe d. J. hat sich bei der hie⸗ en Feuer⸗Versicherungs⸗Bank des Deutschen Handels⸗Stan⸗ die Summe der laufenden Versicherungen um beinah „Millionen Thaler, der baare Praͤmien⸗Fond aber um „267 Thlr. 4 Gl. vermehrt. Ultimo Jun. war die Summe laufenden Versicherungen 35,297,992 Thlr., der baare zmien⸗Fond 157,377 Thlr. 7 Gl., das Wechsel⸗Depositum 3„,699 Thlr. Dagegen waren waͤhrend der 6 Monate d. im Ganzen fuͤr 32,236 Thlr 18 Gl. Brandschaͤden vor⸗ ullen und davon bereits 22,336 Thlr. 18 Gl. verguͤtet. Hannover, 15. Aug. Gestern ward das statutenmaͤßige pitel des Guelphen⸗Ordens, unter dem Vorsitze des, Se. ai. als Großkreuz vertretenden Staats- und Kabinets— inisters v. Bremer, im Schlosse zu Herrnhausen gehalten. abgewichenen Jahre sind ernannt: zu Großkreuzen 5, Kommandeurs 9, und zu Rittern 18 Personen. Bei der neuen Steuer-⸗Regulirung ist festgesetzt worden, die Grund⸗ und die Salz⸗Steuer auch auf dem Harze hgaͤngig in Anwendung gebracht werden soll. Statt al⸗ Personen⸗Steuer hingegen, statt der Konsumtions⸗ und gangs⸗Steuer, wie auch der Besoldungs⸗-, Gewerbe- und kommen⸗Steuer soll die Summe von 5000 Rthlrn. jaͤhr⸗ in monatlichen Raten in die Kreis-Kasse zu Osterode crichtet werden. Einer Stempel⸗Abgabe sollen nur die an Hber-Gerichte gehenden Sachen unterworfen seyn. ksichtlich der Eingangs⸗Steuer soll der Harz als Ausland rachtet werden, und nur die Berg⸗Erzeugnisse duͤrfen steuer⸗ Iin die uͤbrigen Landestheile eingefuͤhrt werden. HOldenburg, 11. Aug. Mittels eines Patents vom haben Se. Durchl. der Herzog, die in Folge eines un⸗ 18. April 1818, von Sr. Maj. dem Kaiser Alexander gestellten Cessions⸗Instruments, an Hoͤchstsie abgetretene Hherrschaft Jever, mit allem Rechte der Ober-Herrlichkeit des Eigenthumes, so wie Se. Maj. der Kaiser solches essen, mit dem Herzogthum Oldenburg unter einer Regie⸗ g vereinigt und foͤrmlich in Besitz genommen, damit sie, Absicht und Verordnung des ehemal. Regenten, Grafen on Guͤnther gemaͤß, so lange vereinigt bleiben solle, als genten, aus dem gemeinschaftlichen Stamme entsprossen, handen seyn werden. Der Herzogl. Geh. Rath und Mi⸗ er, Freiherr von Brandenstein, in der einstweiligen Ver⸗ ung als Herzogl. Ober⸗Landdrost und Regierungs⸗Praͤsi⸗ t, so wie der Regierungsrath Juͤrgens, sind zu bevollmaͤch⸗ en Kommissarien fuͤr die Besitznahme ernannt. Zugleich ist auch das, aus Warschau vom 18. April 1818 irte Patent bekannt gemacht worden, wodurch Se. Maj. Kaiser Alexander „bewogen durch besondre Zuneigung der mit Sr. Maj. vielfach verbundenen juͤngeren, in dem zogthume Oldenburg regierenden Linie des Fuͤrstlichen üses beschlossen haben, die Herrschaft Jever dem gegen⸗ rtigen Repraͤsentanten dieser Linie, des Herzogs Peter edrich Ludwig von Holstein⸗Oldenburg Liebden abzutreten zu uͤbertragen“ und die Unterthanen der Herrschaft von m Eide feierlich zu entbinden. Nom, 30. Jul. Der Gesundheits⸗Zustand des Papstes sich in den letztverflossenen Tagen merklich gebessert; der⸗ e ist seit dreimal 24 Stunden von einem kleinen Fieber, ches sich fruͤher eingestellt hatte, vollkommen befreit, und Hheilung des Beinbruches geht aufs Gluͤcklichste von Statten. Kopenhagen, 12. Aug. Nach Berichten aus Helsin⸗ soll in voriger Woche dort ein Schiff angekommen seyn, einem Kaufmann in Aalborg (nach andern Aarhuus) zu⸗ oͤrt. Dasselbe war in den Spanischen Gewaͤssern von ei⸗ n Spanischen Kaper genommen worden; allein durch die des Schiffers und dreier Daͤnischer Matrosen, welche Besatzung ausmachten, wurden der Spanische Anfuͤhrer seine Leute in die Kajuͤte gelockt und dort eingeschlossen, auf das Schiff, anstatt nach Algesiras zu segeln, nach Ko⸗ hagen in See stach. Stockholm, 6. Aug. Der Wunsch wegen Verminde⸗ g des stehenden Heeres, ist beim gegenwaͤrtigen Reichstage der zur Sprache gekommen. Im Adelstande trug Hr. v. erhjelm darauf an, die Staͤrke der Landtruppen von 20, 408 nn, auf 14,403 Mann herabzusetzen, vagegen aber die eeren⸗Flotte zu vermehren. Im Buͤrgerstande setzte Hr. stroͤm die Nothwendigkeit auselnander, die Militair⸗Aus⸗ en zu beschraͤnken. Mehr als die halbe Staats⸗Einnahme auf die Unterhaltung der Armee; ein vermehrter Wohl⸗ d im Lande sey mit eine vorzuͤgliche Wehr gegen feindli⸗ Anfaͤlle; der Mensch vertheidige aus angebornem Gefuͤhl Eigenthum; allein wer nichts habe, der habe auch weder th, noch Anlaß, noch Kraft zum Vertheidigen. Auch in andern Staͤnden sind dergleichen Gedanken uͤber diese enstände mehr oder weniger ausfuͤhrlich geaͤußert worden. Hinsichtlich der Koͤniglichen Hofhaltungs⸗Kosten gab im stande Hr. Ambr. Bergman folgende Erlauterungen: f dem Reichstage 1809 wurden 270,000 Rthlr. fuͤr die alige Hofhaltung des Koͤniges ausgesetzt; 1815 wurde sie 50,000 Rthlr. vermehrt; außerdem wurden 5000 Rtehlr. Unterhaltung der Meubeln im K. Schlosse bewilligt. Au⸗ diesem unterhaͤlt der Staat den K. Stall, und liefert z und Kohlen fuͤr das K. Schloß. Gleichergestalt bewil⸗ n die Staͤnde 1815 dem Koͤnige und seiner Dynastie, 000 Rthlr. jaͤhrlich auf ewige Zeiten zu erheben, als Er⸗

die Nachricht, daß ein

satz fuͤr den Theil der Guadeloupeschen Erxlze, Sine

det worden. Weiter beziehen Se. Maj. jaͤhrlich 5o00 Prti Rente auf Koͤnig Karls XIlII. Mitgifts⸗Kapital, und 8 8 terhaltung des Schlosses schlaͤgt der Staats“⸗ 28,000 Rthlrn. an. Der Koͤnig bezieht demnach vome jaͤhrlich 558,900 Rthlr., ungerechnet was Holz und Kohlen kosten. Seit der Vermaͤhlung des Kronpriunzen ist dessen jaͤhrlicher Hof-Etat von 100,000 Rthlr. auf 170/020 Rthir

gas s worden.“

Die kuͤrzlich verwitwete Graͤfin Posse ist; ine F zoͤsin, aber nicht, wie hiesige Blafter Heste ist zwar eine Fran⸗ partes Tochter. Mit dieser ist der im Auslande lebende Bru⸗ der des verstorbenen Grafen Posse verheirathet. Des letz⸗ tern hinterlassenes Werk: „Verhandlungen uͤber die ministe⸗ rielle Verantwortlichkeit, oder die Erinnerung des verstorbe⸗ nen Grafen K. H. Posse beim Verfassungs⸗Ausschusse wider den Staats⸗ Minister des Auswaͤrtigen, Grafen von Enge⸗ stroͤm,“ ist mit Erlaubniß des Ausschusses in Druck er⸗ schienen.

St. Petersburg, 8. Aug. Der Kammerherr Graf von Bulgari ist von neuem als Geschaͤftstraͤger Seiner Maj. des Kaisers, bei Sr. Kathol. Maj. akkreditirt worden. So lange die Gefangenschaft dieses Monarchen dauert, wird er seine Funktionen bei der Regentschaft von Spanien und

Indien ausuͤben.

9. Aug. Der Adel der Slobodischen Ukraine hat den Plan, zu Charkow ein Kadetten-Korps fuͤr 4o junge unbe— mittelte Leute von adlicher Herkunft zu errichten, dessen Ver⸗ waltung der Oberleitung des Generals der Artillerie, Grafen Araktscheeff, von Sr. Maj. untergeordnet worden ist.

Madrid, 1. Aug. Bei der Ankunft Sr. K. H. des Herzogs von, Angouleme zu Puerto⸗Santa⸗Maria, wird, al⸗ lem Vermuthen nach, ein Theil des 2ten Armee— Korps mit den Truppen des General Bordessoulle vereinigt werden.

Merino ist fortwaͤhrend in Estremadura. In der Pro⸗ vinz Valencia herrscht die groͤßte Ruhe. Unsere Truppen halten das Kastell Morella vesetzt; der General Ulmann ist in Valencia. Man spricht von der Unterwerfung Empecina⸗ dos; uͤber die des Villacampaschen Korps ist kein Zweifel mehr. Die Franzoͤsische Garnison zu Lorca, die Wunder der .“ 8 den Inwohnern eaͤglich Beweise der rch ihr edelmuͤthiges Betrage egruͤndete Achtung und Dankbaikeit. hes. ..

In der Nacht zum 31. Jul. griffen unsere Truppen, auf ein Korps Konstitutioneller auf Madrid losgehe, zu den Waffen. Die vorzuͤglichsten Stadt⸗Reviere waren mir Infanterie und Artillerie im Augenblick besetzt Die Garde-Kutrassiere ruͤckten durch das Thor von Segovia aus der Stadt, und rekognoscirten das Terrain bis 3 Stun⸗ den weit außerhalb der Residenz, ohne jedoch eine feindliche Spur zu entdecken; es war also ein blinder Laͤrm, um die 8 beunruhigen. .

on Manuel de Bastamente, ehemaliger Praside Goldbrunnen⸗Klubs, ist E

Die hiesige Zeitung enthaͤlt verschiedene Auszuͤge aus aufge⸗ fangenen Briefen. Einer derselben, von dem sogenannten kon⸗ stitutionellen Gesandten zu London, Don Jabat, meldet von dort aus, unterm 27. Jun., dem sogenannten Minister der aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten, daß es ihm nicht gelungen sey die Anleihe von 40 Millionen Realen mit dem Hause Ber⸗ nales zu kontrahiren; das Haus Cock habe sich ebenfalls nicht aufgelegt dazu gefunden, und seine fruͤheren Offerten zuruͤck— genommen. Nach großen Klagen uͤber die Erfolglosigkeit sei⸗ ner Bemuͤhungen, meldet Don Jabat seinem Minister, daß er nichts weiter als einen Vorschuß von 17,000 Pfd. Sterl aber nicht in Gelde, sondern an Pulver, Lebensmitteln und Gewehren habe erhalten koͤnnen, die er nach Vigo zur Dispo⸗ sition des General Morillo abgefertigt habe. 1

Ein anderes Schreiben, von Mina, aus seinem Haupt⸗ Auartiere zu Sans vom 23. Jun., macht dem Kriegs⸗Mini⸗ ster ein hoͤchst trauriges Bild von seiner bedraͤngten Lage. „Mit einigen besseren Streitkraͤften,“ sagt er darin, „haͤtten wir das Projekt erfuͤllen koͤnnen, das uns so sehr am Herzen lag. Die Invasion der Franzoͤsischen Armee hat mich aber in neue Sorge gestuͤrzt. Die vom Fanatismus irre geleiteten Inwohner,“ sagt er weiter, „sind blind fuͤr ihr eige teresse, und haben sich zu der Franzoͤsischen Partei geschlagen. Waͤhrend sie diesen ihre Beduͤrfnisse mit vollen Haͤnden rei⸗ chen, lassen sie mich an Allem Mangel leiden. Da ich auf diese Weise außer Stande bin, das offene Feld zu behaupten, so habe ich mich darauf beschraͤnken muͤssen, die Vortheile wahrzunehmen, welche die Natur des Terrains mir dargebo⸗ ten. Nach den von mir eingezogenen Erkundigungen sind wir nicht das Viertheil so stark als Unsere Feinde.“ Mina schließt seinen Bericht an den in Kadix eingeschlossenen Minister, mit der Bitte um Soldaten, Lebensmittel, Bekleidungsstuͤcke, Waffen, Munition und Geld.

Der Magistrat und das Konsulat von Kadix haben dem Gouvernement der Kortes eine Adresse uͤberreicht, worin mit kraͤftigen Ausdruͤcken das die Stadt bedrohende Ungluͤck ge⸗ schildert wird, wenn der Koͤnig nicht in Freiheit gesetzt werde. Man hofft den besten Erfolg von diesem Schritte.

Don Inigo Ladres, einer der gemaͤßigtsten Deputirten bei den Kortes, ist zum Gouverneur von Kadix, und der Ar⸗ tillerie-Oberst Alpuente, zum Kriegs⸗Minister ernannt wor⸗ den; auch von diesem glaubt man, daß

Partei angehoͤre.