* 88 htginsesgese GHabisen 198
Darmstadt, 13. Aug. Am 6ten d. M. fand die feier⸗ liche Eroͤffnung des neu⸗kreirten Staatsrathes, in dem dazu bestimmten, aͤußerst geschmackvoll dekorirten sogenannten Konferenz⸗Saale des Kollegien⸗Hauses, unter dem Vorsitze des Erbprinzen Hoheit statt.
Die Eroͤffnung des Landtags durch des Großherzogs Koͤn. Hoh., wird Freitags den 15ten d. M., im sogenannten Kaiser⸗Saale des Großherzogl. Schlosses, vor sich gehen.
8 Die Sitzungen der ersten Kammer werden in dem, der hiesigen Freimaurer⸗Loge zugehoͤrigen Gebaͤude, die der zwei⸗ ten Kammer in dem großen Gesellschaftshause gehalten werden.
Des Prinzen Emil Hoh. sind am 6ten Abends von ei⸗ ner mehrwoͤchentlichen Reise in der suͤdlichen Schweiz und einem Theile der Lombardey, zuruͤckggekommen.
Der Großherzogin K. Hoh. haben Ihren bisherigen Aufenthalt zu Auerbach auf einige Zeit eingestellt, und be⸗ wohnen nun das Hoͤchstderselben eigenthuͤmlich zugehoͤrige, in der Residenz gelegene geschmackvolle Sommer⸗Palais.
8 Die verwitwete Frau Markgraͤfin von Baden Durchl. sind am ꝛ10ten d., am Hofe Ihres Schwieger⸗Sohnes des Erbprinzen Hoh. zum Besuch eingetroffen, und werden bis nach erfolgter Taufe Ih es neugebornen Enkels hier verweilen.
Eisenach, 10. Aug. Wegen des Attentats auf die Per⸗ son des Kurfuͤrsten von Hessen K. H., sin: 3 Personen in Untersuchung gerathen: ein Unter⸗Officier, ein Advokat und
ein Bedienter. Sie sollen aber meist wieder entlassen seyn, weil nichts, als die Schriftzuͤge und einige andere vielleicht zur zufaͤllige Umstaͤnde sie scheinbar kompromittirten. Aus dem ganzen Lande sind Adressen der Treue und Ergebenheit
ei dieser Gelegenheit eingelaufen. — Vor wenig Tagen ist der Landes⸗Universitaͤt Marburg eine Verordnung zugegangen, daß kuͤnftig die Theologie⸗Studirenden, Landwirthschaft hoͤ⸗ ren muͤssen, und von Ostern 1824 an, auch darin examinirt
Frankfurt, 14. Aug. Der zu Nuͤrnberg herauskom⸗ mende Korrespondent von und fuͤr Deutschland hat, wie das hiesige Journal de Francfort behauptet, vor Kurzem gemel⸗ det: „daß des Kaisers von Oesterreich Majestaͤt, diesen Win⸗ ter in Mailand zubringen, und mit den Italienischen Fuͤrsten, zur Berathschlagung uͤber die Spanischen und Roͤmischen An— gelegenheiten, einen Kongreß abhalten wuͤrden.“ Diese Mel⸗ dung begleitet gedachtes Journal mit folgenden Glossen: „Man traͤumt jetzt von nichts als von Kongressen. Die Pa⸗ riser liberalen Blaͤtter haben einen solchen schon zu Wien fuͤr kommenden Monat Oktober angekuͤndigt; doch treiben sie die Abgeschmacktheit nicht so weit, den Italienischen Fuͤrsten die Spanischen Angelegenheiten zur Berathung vorlegen zu wollen. Indessen auch von Roͤmischen kennen wir keine,
die sich zu einer Kongreß⸗Verhandlung eigneten.
— 15. Aug. Vorgestern traf der Herzog de Cazes aus Däͤnemark hier ein.
Die diesjaͤhrige Liste der Gaͤste zu Baden unweit Karls⸗ ruh, zaͤhlt bereits 3497 Personen; in Wiesbaden befanden sich deren bis zum 2. d. M. mehr denn 68000.
Gera, 7. Aug. Se. Durchl. der Fuͤrst Reuß, Hein⸗ rich XV., K. Oesterr. Feldzeugmeister und Kommandirender in Galicien, welcher vor einigen Wochen, auf der Reise in das Gasteiner⸗Bad im Salzburgischen, von einem Schlag⸗ flusse betroffen wurde, ist zu Graiz angekommen, und erholt sich taͤglich mehr von seiner Krankheit.
Gotha, 15. Aug. Seit Kurzem ist der Versuch ge⸗ macht worden, bedeutende Summen fremder Scheide⸗Muͤnze in das hiesige Land einzufuͤhren, um solche gegen groͤbere Geld⸗Sorten umzusetzen, und die Letzteren sodann aus dem Lande herauszuziehen; gegen diese verderblichen Bestrebungen sind die erfoderlichen Maßregeln getroffen worden.
Stuttgart, 14. Aug. In Beziehung auf die Pruͤ⸗ fung der Reisepaͤsse der ins Koͤnigreich kommenden Frem⸗ den, sind heut mehrere Vorschriften bekannt gemacht worden. Nach diesen haben unter anderen Reisende, welche mit Extra⸗ Post oder mit dem Postwagen ankommen, ihre Paͤsse dem Graͤnz⸗Postamte vorzuzeigen; befindet sich das Letztere im Sitz eines Oberamtes, so hat es diesem die Paͤsse zur Visirung zu⸗
usenden; im entgegengesetzten Falle hat der Postbeamte dem Ressenden das naͤchste, auf seiner Reiseroute gelegene Ober⸗ Amt, welchem er den Paß zur Visirung vorzulegen hat, zu bezeichnen, und, wie solches geschehen, im Reisepasse zu bemer⸗ ken. Fuͤr die Befolgung dieser Anweisung ist das Postamt, bei welchem der Reisende die Pferde wechselt, verantwortlich. Andere (nicht mit der Post ankommende) Fremde sind bei ihrem Eintritt in das Koͤnigreich, durch die Graͤnzzoller, Orts⸗ Vorsteher, Landjaͤger und Gastwirthe, mit welchen sie in Be⸗ ruͤhrung kommen, uͤber ihre desfallsigen Obliegenheiten zu be⸗ lehren. Uebrigens ist den hiebei konkurrirenden Beamten und Dienern besonders eingeschaͤrft, die Reisenden nicht unnoͤthi⸗ gerweise aufzuhalten oder zu belaͤstigen, vielmehr jede, mit der Vollziehung ihrer Dienstvorschriften vereinbare Diskretion zu beobachten. Zur Nachtzeit, oder bei sonstiger Verhinderung des Gräͤnz⸗Oberamtes, ist der Fremde seine Reise ohne Auf⸗ enthalt bis zum naͤchsten Oberamtssitze fortzusetzen berechtigt.
Wuͤrzburg, 10. Aug. Nach uraltem Verfahren der Franken, wurden am 7. und 8. d. R. weiße und blaue Trau⸗ ben an den Haupt⸗Stadtthoren hier aufgehaͤngt. Auch in der Cyriakus⸗Kapelle auf dem Markte, und in der Dom⸗Kirche wurden die Altaͤre heut mit reifen Muskaten⸗Trauben ge⸗ schmuͤckt. Im hiesigen Hof⸗Garten zaͤhlt man an zwei Spa⸗ lier-Reben beinahe 1000 große Trauben. — Auf hiesiger
diesom Sommer⸗Spoomester 6 Philg
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sophie, 163 Theologie, 158 Staats⸗ und Kameral⸗VWi schaft, und 226 Medicin, Chirurgie und Pharmacie.
Zuͤrich. Von den sich schon seit langer Zeit in der Sch aufhaltenden Griechen, befinden sich noch immer einige s zig hier, die recht fleißig durch einen eigenen Exercirme in den Waffen geuͤbt werden. Im Schießen nach dem; haben sie schon einige Fertigkeit erlangt. Am liebsten mit Leidenschaft uͤben sie das Fechten. Kleine Uneins⸗ ten unter sich selbst, die juͤngsthin ohne die entschlof Dazwischenkunft ihres Exercirmeisters blutig haͤtten ablan koͤnnen, abgerechnet, ist man im Ganzen mit ihrem Betn zufrieden.
Wien, 11. Aug. Von den hiesigen Israelitischen; wohnern sind fuͤr die, durch Feuer verungluͤckten Israz Gemeinden zu Groß⸗Meseritsch und Boskowitz in Me und zu Polna in Boͤhmen, 14,160 Guld. W. W. an fru ligen Beitraͤgen eingegangen.
Lemberg, 6. Aug. Am 28. v. M. traf Se. K der Erzherzog Franz Karl, in Zloczow ein, machte am 2 einen kleinen Ausflug nach Brody, kehrte am Zosten Zloczow zuruͤck, und ging von da nach Tarnopol, und Zisten nach Struszow. An allen diesen Tagen beschaͤf
sich Se. K. H. mit der Besichtigung der in jedem dieser!
befindlichen, solcher Beachtung wuͤrdigen Anstalten, Gebqͤl Anlagen und Gegenden.
Bei der zu Zloczow stattgefundenen Vertheilung von der Regierung, zur Emporbringung der Pferde⸗ Viehzucht, ausgesetzten Preise, erhielten zwei deutsche An ler, Ruppenthal und Kauer, die Praͤmien fuͤr die Auf der schoͤnsten Hengst⸗Fohlen, jede à 20 Dukaten.
Nizza. Am 2. Jul. hatte (erzaͤhlt die Gazette de!¹ nova, vorgeblich aus glaubwuͤrdiger AQuelle) Sigr. Gand Substitut hieselbst, nebst seiner Gattin das Mittagsmahle genommen; gegen 2 Uhr tritt ein Freund ins Zimmer, „ sie zu besuchen, und findet Hrn. Gandolfi leblos auf t Bette mit einem Buche in der Hand; Signora Annettes Gattin, mit der Nadel in der Hand am Stickrahmen, in Attitude des Stickens, ebenfalls todt; die Magd in der auf einen Tisch gelehnt, und leblos; den Kanarien⸗Vogt Kaͤfig todt, den Hund und die Katze auf den Boden hit streckt. Die Ursachen dieses schrecklichen Vorfalles waren! unbekannt, das Gericht war mit Untersuchung desselben schaͤftigt.
Livorno, 4. Aug. Am Sonnabend traf das Engl⸗ Schiff Rawlins aus Veracruz hier ein, welches den Exkn von Mexiko, Iturbide, mit einem Gefolge von ein 30 Personen an Bord hatte. Das Schiff ist unter Quan taine gesetzt. Dem Vernehmen nach hat der Exkaiser an t sers Großherzogs K. Hoh. schriftlich die Bitte gericher, Toskana wohnen zu duͤrfen, welche sogleich guͤnstig beanty tet worden. — Des Koͤniges von Wuͤrtemberg Maj., H welche die Seebaͤder hier gebrauchen, wohnen in einem Le Hause vor der Stadt, und leben sehr einfach.
Rom, 2. Aug. Des Papstes Gesundheits⸗Zustand sert sich mit jedem Tage. Er konnte gestern, als an 9f Kettenfeier, seine Andacht verrichten, und waͤhrend, wie woͤhnlich, in seinem Zimmer die Messe gelesen wurde, heilige Abendmahl empfangen.
Hier wie in Florenz, werden alle fremde Zeitung
von welcher Gattung und Partei sie immer seyn moͤgen, n
Einschraͤnkung zugelassen und oͤffentlich gelesen. Das 5
Kabinet in Florenz zeichnet sich durch eine gewisse Elem so wie durch die Menge der daselbst gehaltenen periodiste und Flugschriften besonders aus. Es ist ganz nach Pau Weise und sehr zweckmaͤßig eingerichtet. Das hiesige ist wem zierlich, das Lokal klein, dunkel und unbequem, und des Sch und Festtages verschlossen. Indessen findet man die meig Italienischen, und die vorzuͤglichsten Franzoͤsischen und de schen Zeitungen darin.
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Berlin. Ueber die Wendung, welche der bekannte Fort Kriminal⸗Prozeß genommen, sind in mehreren oͤffentlichen tern, verschiedene ganz falsche Nachrichten verbreitet worden; beste Berichtigung derselben wird nachstehende Allerhoͤchste Kabil
Ordre geben. 22 1 An den Staats⸗ und Pe. e v. Kircheisen Ich habe Mir den Fonkschen Kriminal⸗Fall ausfuͤhrlich!
tragen lassen, und entnommen: ¹) daß der Thatbestand der Ermordung des, am 19. Deccn 1816, bei Krefeld, im Rhein aufgefundenen Wilhelm G⸗
nicht ungezweifelt feststeht; 2) daß der Widerruf der Lussage des Kuͤfermeisters Hamac ddie seine eigne und die Anschuldigung des Kaufmanns 8 Te mehr begruͤndet ist, als die beschuldigende?
säage, un 3) 2. 89 Alibi des Kaufmanns Fonk hinreichend nachgtn en ist,
und Ich kann daher weder den Fonk noch den Hamacher faͤllig finden, den Ausspruch der Assisen also nicht bestaͤtigen,“ eine geringere, als die erkannte Strafe, eintreten lassen. Hiet folgt die Freilassung der Angeklagten, auf welche Sie auch an tragen haben, von selbst, und Ich beauftrage Sie, das Erfoderl dieserhalb unverzuͤglich zu verfuͤgen. Bei der ganz besonderen? merksamkeit auf jeden noch so gering uͤgigen Umstand, mit we diese Sache behandelt ist, laͤßt es sich nicht erwarten, daß sich 1 Anzeigen finden sollten, die eine neue Untersuchung gegen 5 und Hamacher, oder gegen Einen von Beiden begruͤnden kd ten; sollte aber dennoch uͤber kurz oder lang dieser Fall eintreh
Muskau, (Reg. Bez. Liegnitz) 18. Aug.
Das P
t ausgeschlossen seyn, sie soll aber nicht eher verhaͤngt gten nichts ein desfallsiger, von der Behoͤrde zu machender ng / von Ihnen genehmigt ist. In Absicht des Kosten⸗Punktes ulte Ich Mich aller unmittelbaren Bestimmung, und lasse Ih⸗ die sämmtlichen Anlagen Ihres Berichtes vom zten d. M.
kkschicken. 1 den 28 Jul. 1823. 199) Friedrich Wilhelm
W 1““ “ Die in Aegypten reisenden Preußischen Naturforscher, Dr. enberg und Dr. Hemprich, werden nicht, wie in den oͤf⸗ ichen Blaͤttern von ihnen gesagt worden, jetzt nach Europa fjehren. Vielmehr sind sie eben in Begriff, die ihnen aufs durch die Gnade Sr. Matestaͤt zu Theil gewordene Unter⸗ g zu einem abermaligen Unternehmen zu denutzen. In ei⸗ Schreiben aus Suez vom 8. Jun. geben sie folgenden Plan zunaͤchst wollen sie die Kuͤsten des Rothen Meeres bereisen, in Tor und Akaba am laͤngsten verweilen. Sodann wer⸗ sie sich nach Mokkha einschiffen und von dort aus, mit gerin⸗ Gepaͤck, Streifzuͤge an die Abyssinische Kuͤste und auf die in bei Bab el Mandeb machen. Demnaͤchst gehen sie nach kim, und lassen es die Umstaͤnde zu, so werden sie von dort wieder nach Nubien und Sennaar durchzudringen versuchen, die fruchtbaren Gegenden, die sie dort auf ihrer ersten Reise en lernten und zum Theil nur an den Graͤnzen beruͤhrten, rkennen zu lernen. Den Ruͤckweg denken sie dann uͤber eyr und Gineh nach Kairo zu nehmen. G Eine ungemein reiche Sendung, welche die Ausbeute ihrer ischen Reise, in 30 großen Kisten enthielt, langte vor einigen aten hier an, und liefert die interessantesten Aufschluͤsse uͤber Natur jener bis jetzt so wenig bekannten Gegenden. Was sie m wieder gesammelt haben, ist eben nach Triest eingeschifft, noch vor Ende des Jahres hier zu erwarten. Von den Be⸗ ungen so unterrichteter und unermuͤdlich eifriger Maͤnner sind vichtigsten Erfolge fuͤr das Studium der Naturgeschichte, so wie aͤnder⸗ und Voͤlkerkunde auf das zuversichtlichste zu erwarten. Breslau. Der Geh. Ober Medicinal⸗Rath Dr. Kohlrausch hat, Karlsbad aus, eine Bereisung der wichtigeren Schlesischen r unternommen, und ist gegenwaͤrtig auf dem Heimwege nach n begriffen. (Derselbe ist bereits hier eingetroffen.) Brieg. (Reg. Bez. Breslau.) Zur zweckmaͤßigen Erweiterung kehr⸗Stuben in der hiesigen Elementar⸗Knaben⸗Schule sind der Kommunal⸗Behoͤrde 350 Rthlr. bewilligt worden. lberfeld, 10. Aug. In das vom Korn⸗Vereine gestiftete ken⸗Haus ward gestern der erste Kranke aufgenommen. rfurt. Die hiesigen Baumwollen Zeug⸗ und Wollenband⸗ kanten haben in der neueren Zeit, durch Kunstfleiß und Thaͤ⸗ t immer mehr an Umfang zugenommen und streben dahin, Absatz auszubreiten und mit fremden Fabriken aͤhnlicher Gat⸗ Konkurrenz zu halten. Koͤslin. Sieben Feuersbruͤnste brachen, waͤhrend des Mo⸗ Jul., im hiesigen Reg. Bez. aus; in Schlawe brannten btuͤck Hornvieh mit zu Asche. Liegnitz. Am z4ten wuͤthete, von schweren Gewitterschlaͤgen stet, ein furchtbarer Orkan durch mehrere Gegenden des gen Reg. Bez, vorzuͤglich aber ließ er den Gruͤneberger Kr. unbezaͤhmbare Macht fuͤhlen; dort hob er von Haͤusern und unen die Daͤcher, entwurzelte die staͤrksten Baͤume und warf der Landstraße mehrere Wagen um. — Der Landgraf Victor deus zu Hessen⸗Rothenburg hat die, dem Hrn. von Gersdorff igen, im Laubaner Kr. gelegenen Meffersdorfer Guͤter, deren h fast ½ Million Thaler betraͤgt, vor Kurzem kaͤuflich an sich cht. — Im Jul. fanden im hiesigen Reg. Bez. an verschiede⸗ Orten 8 Feuersbruͤnste statt; zu Tentschel wurde dabei Mensch t 4 Pferden der Flammen Raub. Hier ist seit drei
aten eine neue Bade⸗Anstalt etablirt, die ausgezeichneten Fort⸗ verspricht. Die Quellen, deren umstaͤndliche Analyse naͤch⸗ in einer eigenen Schrift, durch den hiesigen Kreis⸗Physikus Kleemann bekannt gemacht werden wird, waren schon hals heilbringend bekannt, aber wegen gaͤnzlichen Mangels ei⸗ kokals wenig benutzt. Der jetzige Standes⸗Herr hat nun auf Kosten ein geraͤumiges Bade⸗Haus erbauen, mit Promena⸗ mgeben, und ein altes Schloß⸗Gebaͤude zu einem eleganten Saale mit den noͤthigen Zimmern einrichten lassen, welche Bequemlichkeit darbieten. Auch ist die Zahl der Bade⸗Gaͤste Fremden bereits so zahlreich, daß am Geburts⸗Fest unsres ge⸗ nKoͤniges, zur Feier desselben, eine Tafel von 300 Gedecken in
dem erwaͤhnten Lokal stattfinden konnte. Da — schmack angeordnet, und wahrhaft erhebend die Menarn ittn den hier Inheimische und Fremde in die, vom Fuͤrsten Puͤckler ausge⸗ brachte Gesundheit des Koͤniges einstimmten, waͤhrend die Musik den Worten Melodie gab, welche in diesem Augenblicke gewiß Jeder zum Himmel sandte: Gott erhalte unsern Koͤnig! Nach der Tafel begann das Koͤnigs⸗Schießen der zahlreichen hiesigen Schuͤz⸗ zen⸗Gilde, und ein fuͤr die Gegend glaͤnzender Ball beschloß den freudigen Tag. Da die Erfolge des Gebrauches, sowohl der zum Baden als zum Trinken bestimmten Quellen, schon in diesem Jahre, ganz uͤber alle Erwartung guͤnstige Resultate geliefert haben, na⸗ mentlich die ersten fuͤr Nerven⸗ und Gicht⸗Kranke, die letzten ge⸗ gen Stein⸗Uebel und Schwaͤche der Verdauungs Werkzeuge: so kann die Anstalt bald eine bedeutende Wichtigkeit fuͤr die Provinz erlangen. Die romantischen Umgebungen Muskaus, der weitlaͤuftige Park, mancherlei interessante Fabriken und die guten Wohnungen in dem freundlichen Staͤdtchen, sind angenehme Zugaben zu den Heilkraͤften der Quellen. Bemerkenswerth sind noch die natuͤrli⸗ chen Eisen⸗Schlamm⸗Baͤder, welche jetzt zugaͤnglich gemacht wer⸗ den sollen, und gleichfalls von der Natur gebildete Dampf⸗Baͤder in den Schachten des Allaun⸗Werkes, die einem schon seit Men⸗ schen⸗Gedenken dort befindlichen Erd⸗Brande ihr Daseyn verdan⸗ ken. Wer jedoch die kuͤnstlichen Russischen Dampf⸗Baͤder vorzieht, findet guch solche im Bade⸗Hause nebst Dusch⸗ und andern kuüͤnst⸗ lichen Baͤdern nach Vorschrift des Arztes. 1 Posen. Auch bei uns macht sich das, was die St. Z. im Anfange dieses Sommers, von ungewoͤhnlich vielen bevorstehenden Hagelschaͤden vorhersagte, von Zeit zu Zeit wahr. Auf den Feld⸗ marken Racendowo, Twardowo und Wilcza vernichtete im Jul. ein Hagelschlag die diesjaͤhrige Aerndte. Der Hagel fiel in Stuͤk⸗ ken von der Groͤße einer Wallnuß, auch einer geballten Faust. Ueber die Fluren von Krotoszyn, Brzoza, Borzacin und Lissa zog ein schweres Gewitter, begleitet von starkem Hagel in sehr ver⸗ schiedenen Gestalten und von der Schwere bis uͤber ein halbes Pfund. An mehreren Orten, besonders in Lissa, zerschlug der Hagel Fenster und Schindel⸗Daͤcher, und richtete auf den Feldern vielen Schaden an. Mancher Wirth hat seine ganze Aerndte ver⸗ loren. Die Feldmark Gogolewo ward von einem fuͤrchterlichen, mit Hagel außerordentlicher Groͤße begleiteten Orkan heimgesucht; die Getreide⸗Felder sind verwuͤstet, Obst⸗Baͤume und Scheunen liegen in Truͤmmern, und zerschlagen sind alle Fenster im Dorfe. Zu Bauchwitz (Meseritzer Kr.) wurden die herrschaftlichen Wohn⸗ und Wirthschafts⸗ Gebaͤude, die Schaͤferei, 7 Bauer⸗, 4 Gaͤrtner⸗ und 7 Haͤusler⸗Wohnungen, ein Raub der Flammen. Der Gutsbesitzer von Gersdorff hat allg. Effekten, Mobilien und Geraͤthschaften verloren, auch sind 15 Familien, welche um den herrschaftltchen Hof wohnten, fast um alle ihre Habe gekommen. Das Feuer griff bei einem heftigen Winde so schnell um sich, daß nur mit Muͤhe die Familie des Grundherrn, aus den Flammen gerettet werden konnte. Sein Jaͤger, ein Bedienter, die Ausgeberin 1n. Hrn. 99 Gersdorff Seetn verwaistes 13jaͤh⸗ es Maͤdchen werden vermißt, und sind vs chuͤt⸗ tet 88 1ehen 6 sing M „Der Wehrmann Nock, der schon im Okt. v. J., den Buͤrger Rißmann aus der Warte rettete, erwarb sich kuͤrzlich ein aͤhnliches neues Verdienst, durch die mit dem Fischer Leutke gemeinschaftlich unternommene, und mit gluͤcklichem Erfolge gekroͤnte Rettung des im genannten Flusse verungluͤckten Schlossers Zeim zu Schwerin. „Stettin. Das Seebad in Swinemuͤnde ist in diesem Jahre deig,a hseht t. 9 und außer den vielen, dort nur auf 1 Tag eibenden Fremden, waren An Augusts 3 daen 3 Bategse degehe 2 Anfangs Augusts schon „Wittenberg. Der General Rapp erzaͤhlt in seiner Denk⸗ schrift, daß er am 253. Okt. 1806, mit Bonaparte⸗ 8 einem fesr 8 heftigen Regen auszuweichen, in ein Haus vor Wittenberg gefluͤch⸗ tet sey, wo eine junge Frau aus Aegypten den Kaifer erkannt habe, und von der Verehrung, welche alle Araber vor ihm gehegt, noch ganz durchdrungen gewesen, vor Freuden aufgesprungen und ihm entgegen geeilt sey. Diese Geschichte ist nur halb wahr. Die junge Frau war nicht aus Aegypten, sondern aus der Schweiz; sie war die Witwe des Franz. Kapitains de Ceregol, der Bonaparte nach Aegypten begleitet hatte, und lebte als Erzieherin in dem, vor dem Wittenberger Schloß⸗Thore liegenden Hause einer achtbaren Familte. Der Kaiser sicherte ihr eine Pension von 1200 Fr. zu, und uͤbernahm die Erziehung ihres Sohnes, worauf sie wenige Zeit ihr sehr fruchtbaren Regen, nach Frankreich zuruͤck⸗ — Seit Ostern sind 2000 sigen Markt gebracht worden
Stein Wolle zum Verkauf auf hie⸗
“
auf der Universitaͤt zu Breslau, im Winter⸗Semester vom 2osten Oktober 1823 an, zu haltenden Vorlesungen.
Hodegetik traͤgt Herr Professor Dr. Wachler vor. heologie. — A. Evangelische Fakultaͤt. Theolo⸗ Encyklopaͤdie lehrt Hr. Prof. Dr. Scheibel. — Dieselbe,
Prof. Dr. Schirmer. — Kritik und Hermeneutik des Neuen ents, Hr. Prof. Dr. Schulz. — Historisch⸗kritische Einlei⸗ in das Alte und Neue Testament, Hr. Prof. Dr. Middel⸗ f. — Einleitung in die Apokryphen des Alten Testaments,
brof. Dr. Schirmer. — Die Erklaͤrung des Pentateuch setzt
Hr. Prof. Dr. Scheibel. — Das Buch Koheleth und die n Propheten, Hosea, Amos und Zacharia ausgenommen, er⸗
Hr. Prof. Dr. Bernstein. — Das Buch der Weisheit, Hr. Dr. Schulz. — Die Briefe Pauli an die Roͤmer, Epheser,
er, an Philemon, an die Philipper u. den 2ten an Timotheus, nebst riefe an die Hebraͤer, Derselbe. — Die katholischen Briefe,
grof. Dr. Middeldorpf. — Den Brief an die Hebraͤer, Hr.
TDr. Scheibel. — Den letzten Theil der christlichen Kirchen⸗
ichte erzaͤhlt Hr. Prof. Dr. von Coͤlln. — Die Dogmen⸗ ichte nach Muͤnscher, Ders. — Die Patristik traͤgt Ders. Einleitung in die symbolischen Buͤcher, Hr. Prof. Dr. Gaß.
1 ombolisch⸗komparative Dogmatik, Hr. Prof. Dr. Middel⸗ nnlf. — Die kirchliche Dogmatik, nach Augusti's System der
chen Dogmatik, Leipzig 1809. 8., Hr. Prof. Dr. Scheibel. ristliche Sittenlehre, Hr. Prof. Dr. Gaß. — Ein Examina⸗ und Disputatortum uͤber theologische Gegenstaͤnde, haͤlt in
und historischen Uebungen im theologischen Seminar, leiten die Herren Professoren Dr. Dr. S chulz, Middeldorpf und v. Coͤlln. B. Katholische Fakultaͤt. Theologische Eneyklopaäͤdie und Methodologie, Hr. Prof. Dr. Dereser. — Archaͤologie der He⸗ braͤer, Hr. Prof. Dr. Scholz. — Einleitung in das Alte Testa⸗ ment, Hr. Prof. Dr. Dereser. — Einleitung in das Neue Testa⸗ 8 ment, Hr. Prof. Dr. Scholz. — Ueber die Authentie, Unverfaͤlscht⸗ heit, goͤttliche Eingebung und Schreibart der Buͤcher des Reuen Bundes, Hr. Prof. Dr. Koͤhler. — Hermeneutik des Neuen Te⸗ staments, Hr. Prof. Dr. Sch olz. — Erklaͤrung der Buͤcher Tobias, Judith und Esther, Hr. Prof. Dr. Dereser. — Erklaͤrung der Psalmen Davids, * Prof. Dr. Koͤhler. — Erklaͤrung des Bu⸗ ches der Weisheit, Hr. Prof. Dr. Herber. — Erklaͤrung des Evan⸗ geliums Matthaͤt nach vorausgeschickter kritischen Einleitung, D “ — Erklaͤrung der Paulinischen Briefe, Hr. Prof. Dr. Scholz. — Den ersten Theil der Kirchengeschichte nach eigenen Heften, Hr. Prof. Dr. Herber. — Geschichte der Ketzercien, Ders. — Den zweiten Theil der Patrologie von dem Gebrauche und Ansehen der heil. Vaͤter, Hr. Prof. Dr. Pelka. — Des heil. Gregor von Nyssa große katechetische Rede, Hr. Prof. Dr. Herber. — Den allge⸗ meinen Theil der Dogmatik, nach Kluͤpfel, Hr. Prof. Dr. Dere⸗ ser. — Christliche Sittenlehre, nach Wanker, Hr. Prof. Dr. Haase. — Einleitung in die Pastoral⸗Theologie, Ders. — Woͤchentliches Kolloqutum uͤber die abgehandelten Gegenstäͤnde, Ders. — Ueber