1823 / 102 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E1“” 2 nunmehr mit der Luͤtticher vereinigt worden ist, zum Ritter des Belgischen Loͤwen⸗Ordens ernannt. 8 b

Luremburg, 2. Aug. Des Koͤniges Maj. haben den Familien der, am 28. April d. J. in den Steinkohlen⸗Gruben zu Champay verungluͤckten Bergleuten, eine Unterstuͤtzung von 2000 Gulden allergnaͤdigst zu bewilligen geruht. Am 31. Jul. fielen zu Haag⸗ bei starkem Schlossen⸗Wetter, Hagelstuͤcke, 33 Niederlaͤndische Linien im Durchmesser enthaltend.

Am 21. Jul. hatten wir hier einen fuͤrchterlichen orkan⸗ aͤhnlichen Sturm. Ein Soldat des hier garnisonirenden Koͤnig⸗ lichen Preußischen 39sten Infanterie⸗ Negiments, Namens Welling aus Rehde bei Wesel, welcher seinem im Fort Rominy wachha⸗ benden Kameraden das Abendbrod gebracht hatte, war eben in Be⸗ griff, nach der Theresia⸗Kaserne zuruͤckzukehren; in dem Augen⸗ blicke, wo er das Triersche Thor passiren will, wirft ein hefriger Windstoß den einen Thorfluͤgel mit einer solchen Gewalt gegen den andern, gleichfalls vom Sturm gus seinem Riegel gerissenen, daß dem eben zwischen beiden Thorfluͤgeln befindlichen Soldaten die Hirnschale zerschmettert ward. Nur bis zum folgenden Tage ath⸗ mete der Ungluͤckliche, dessen, auf diese Weise im noch nicht zuruͤck⸗ gelegten 24sten Jahre erfolgter Tod, von seinen Vorgesetzten und Ka⸗ meraden um so mehr bedauert wird, als er ein musterhaft guter Mensch gewesen und allgemeine Werthschaͤtzung genossen hat. Das am azsten stattgefundene Leichenbegaͤngniß des Ungluͤcklichen gab hie⸗ von den sprechendsten Beweis. b .

Rotterdam, 15. Aug. Das Schiff „die gute Erwartung,“ welches unlaͤngst von einem Spanischen Kaper nach Korunna auf⸗ gebracht, und daselbst wieder freigegeben wurde, ist hier eingetrof⸗ fen. Der Kapitain desselben berichtet, daß bei seiner Abfahrt, am 3. Aug., Korunna noch in den Haͤnden der Konstitutionellen war, daß die Franzosen, welche im Besitz der Anhoͤhen waren, die Stadt von Zeit zu Zeit bombardirten, und daß die Belagerten Mangel an Wasser litten. 1 1

Aurich, 25. Aug. Der gestrige Pferdemarkt hieselbst, auf dem mehr als 2600 Pferde zu Verkauf aufgestellt waren, lieferte unerfreultche Resultate. Die allgemeine Hoffnung, daß fuͤr Fran⸗ zoͤsische Rechnung viel wuͤrden gekauft werden, hlieh unerfuͤllt, und von andern Orten hatten sich auch wenig Kaͤufer eingefunden; daher waren die Preise sehr niedrig. Fuͤr 7 bis 8 Pistolen waren Wagen⸗Pferde mittler Sorte und gute Dragoner⸗Pferde, so wie fuͤr 12 bis 14 Pistolen trefflliche Kutrassier⸗Pferde zu haben. Die besten Kutsch⸗Pferde kamen auf 16 bis 17 Pistolen das Stůůck zu stehen, und Parade⸗Gespanne von 2 Pferden, die sonst 80 und 100 Pistolen galten, kosteten diesmal 40. Die Haupt⸗Pferdemaͤrkte werden hier in Aurich alljaͤhrlich 8 Tage nach Ostern, 8 Tage nach Pfingsten (wenn solche nicht auf Sonntage fallen, sonst den folgen⸗ den Tag) und ““ 8 wenn selbiger auf einen Sonn⸗ tag faͤllt, am 11. Aug. abgehalten.

23. Pug. Se. Koͤnigl. Maj. haben den Oberst⸗ Lieutenant und Fluͤgel⸗Adjutanten, Schreiber von Schreibershofen, zu Hoͤchstihrem Geschaͤftstraͤger am Koͤnigl. Großbritannisch⸗Han⸗ noͤverschen, am Kurhessischen und am Großherzoglich Sachsen⸗Wei⸗ marschen Hofe, so wie an den Herzoglich Saͤchsischen Hoͤfen zu Gotha und Koburg, und den Particulier Platner zu Rom, zum Koͤnigl. Saͤchsischen Agenten beim Paͤpstlichen Hofe ernannt.

Frankfurt, 18. Aug. Der Fluͤgel⸗Adjutant Sr. Maj. des Kaisers von Rußland, Fuͤrst Barclay de Tolly, und der Freiherr von Schmit⸗Grollenburg, E1“ Gesandter am

üͤnc fe, sind gestern hier angekommen. Aag⸗ fiac gefstern ruͤh wurden in dem benachbar⸗ ten Rumpenheim, Seine Hochfuͤrstliche Durchlaucht der Landgraf Friedrich von Hessen, und dessen Erlguchte Familie, durch das toͤdt⸗ liche Hinscheiden der Frau Fangepügsc Karoline Polyxene zu Hes⸗ sen ꝛc., gebornen Prinzessin von Nassau, Gemahlin Sr. Hochfuͤrstl. Durchl. des Landgrafen Friedrich, in große Trauer versetzt. Der groͤßte Theil ihrer liebenswuͤrdigen und allgemein verchrten Fami⸗ lie befand sich an diesem Tage um sie her versammelt, und beweint nun den Verlust einer der edelsten Muͤtter.

Heutige Briefe aus Antwerpen und Amsterdam melden, daß der Herzog von Wellington nach Kadir abgereist sey.

Gotha. Mit dem 1. Sept. d. J. tritt fuͤr das Herzogthum Al⸗ tenburg eine neue, auf Antrag der Landstaͤnde, von des Herzogs Durchl. gegebene Verordnung in Kraft, welche Abkuͤrzung der Rechtsstreitig⸗ keiten, Vermeidung mancher Verwickelungen des Rechtsverfahrens, Verminderung der Kosten, und Verhuͤtung von Willkuͤhr und Nach⸗ lässigkeit von Seiten der Rechtsanwaͤlde, begbsichtigt. Zu gleicher Zeit erhaͤlt auch eine andere Verordnung uͤber den unbestimmten summarischen Prozeß und das Rechnungs⸗Verfahren gesetzliche Kraft, da die bisher in dieser Hinsicht bestandenen Bestimmungen unzureichend erschienen, und manche nutzlose Zeitverschwendung und unnoͤthige Vermehrung der Gerichts⸗Kosten herbeigefuͤhrt hatten.

Hamburg, 25. Aug. Die eben eintreffende Engl. Post vom igten bringt unter andern Briefe aus Madrid bis zum ꝛten, wo man wegen der Befreiung des Koͤnigs theils im Glauben, theils im Zweifel war, und ein Privat⸗Brief meldet leider! daß sich die Nacht vom zoten, bei Gelegenheit der allgemeinen Illumingtion, der Poͤbel dem Pluͤndern hingegeben, und 28 oder 29 Personen

emordet, bis die Franz. Garnison dem Unheil ein Ende gemacht habe. Nachrichten aus Gibraltar vom 27sten v. M. melden, daß Sir W. A'Court und Familie dort am 26sten auf der Fregatte

ribune angekommen. General Romayo und andere aus Ga⸗ licien gekommene Span. Officiere waren in London.

Mainz, 17. Aug. Die durch den Riederrheinischen Kourier

om 1o0ten d. zuerst verbreitete, und jetzt auch in Pariser Blaͤtter uͤbergegangene Nachricht von der gefaͤhrlichen Krankheit Sr. K. H. des Kronprinzen von Baiern, ist nach zuverlaͤssigen Berichten aus Wuͤrzburg, voͤllig ungegruͤndet. Se. Koͤnigl. Hoheit ist vollkommen gesund, u. wird zu Ende dieses Monates eine Erholungs⸗Reise un⸗ ternehmen, dann nach Wuͤrzburg zuruͤckkehren, und zu Anfang Ok⸗ tobers mit Hoͤchst Ihrer Durchlauchtigsten Familie nach Muͤnchen abreisen, um dort, wie gewoͤhnlich, den Winter zuzubringen.

Weilburg. Am 12. Aug. ist J. Durchl. die Frau Herzogin

von Nassau von einem gesunden Prinzen gluͤcklich entbunden

worden.

Bern, 7. Aug. Nikolaus Rufet, von Ponte in Graubuͤnd⸗ ten, ward hier am 27. Jul. in den Arkaden ergriffen, weil er bet⸗ telte. Als derselbe genau durchsucht wurde, fand man einen mit Gold gespickten Gurt bei ihm, der gegen 200 Louisd'or enthielt, mit welchem der reiche Bettler angeblich nach Baeune reisen

um, dort che. Bo erichgchert um lich bogüg

22 Unzen schwer, und

Die

dorthin mgrschirt ist, dem

mit dem verhofften Gewinne wieder heimbetteln zu koͤnnen. Warnung ward der Mann, welcher schon lange aus Gq Schweitzerische Wohlthaͤtigkeit gemißbraucht, sich sonst aber den Besitz des Goldes legitimirt hat, zu Gunsten der Armen einer Buße belegt, und, mit einem passenden Visa seines 4 versehen, uͤber die Graͤnze transportirt.

Martenbad. Die hier anwesenden Kurgaͤste aus den nigreiche Preußen haben zum Baue eines Hauses fuͤr arme gr am 3. Aug., als am Geburtsfeste Sr. Maj. des Koͤniges von ßen, dem Pilsner Kreis⸗Hauptmanne 743 F. und einen Friet deor uͤbergeben. Mit dem naͤchsten Fruͤhjahre soll Hand an! Bau gelegt werden.

Meran, 8. Aug. Am 5ten d. M. traf Se. K. H. der! Herzog Kronprinz, von Roveredo uͤher Trient in Cles ein, u die dasige Umgegenden, namentlich den Doss de Sess, vor aus das reitzende, mit Schloͤssern, Flecken und Doͤrfern uͤbez und von 25,000 Menschen bewohnte Thal, von Fondo bis; mit einem Blick uͤbersehen werden kann, in Aungenschein. am 6ten nach Deutsch⸗Metz zuruͤck, und kam am naͤmlichen hier an. Gestern besuchte S. K. H. das Passeyer Thal, die lich gelegenen Schloͤsser Schenna und Winckel, das Stamm⸗? Tirol und das Schloß Thurnstein. Heute fruͤh war die bestimmt. In der Hoͤhe von Partschins verließ Se. K. 9. Wagen, um sich zu Pferde zu dem, von dem Tschegot⸗Ge majestaͤtisch in Kaskaden, und von einer uͤber 100 Klaftern! genden Hoͤhe sich herab stuͤrzenden Wasserfalle zu begeben, und suchte noch von der Spondiniger Bruͤcke aus, die erste Strech neuen Straße uͤber das Wormser Joch bei Pradt, wo Hoͤch selbe mit vielem Interesse die Plaͤne dieses Riesenwerkes in genschein nahm und sich selbige von einem der eben anwesca Italienischen Bau⸗Unternehmer erklaͤren ließ. Czernowitz, 6. Aug. Se. K. H. der Erzherzog Frang ist von Lemberg uͤber Tornopol, Chorostkow, Zaleszezyk und! mann hier gluͤcklich eingetroffen.

Trient, 6. Aug. In der ganzen Umgegend verme der Hagel die Weinberge. Pomaruolo, Mori, Rovag Caligno, Riva und mehrere andere Orte haben bedeutend ten. Auf den hoͤhern Ruͤcken der Gebirge ist heuer keing Wein zu hoffen, weil die Traube noch kaum gebildet i2 Weine erhalten sich darum noch sehr im Preise; die des ing des hingegen fallen taͤglich.

Bagolino, 6. Aug. J. J. K. K. H. H. der Erzherzog il Koͤnig und Seine Gemahlin besichtigten auf Ihrer Reise m Brescianische, auch die neue Straße, welche das da Thal mit Salo und Brescia in Verbindung setzt. Se. K. der Erzherzog Vice⸗Koͤnig geruhte den ersten Grundstein dess gens einer Bruͤcke uͤber den Caffaro zu legen, welche den N Rainer⸗Bruͤcke erhaͤlt.

Rom, 6. Aug. Die neusten Nachrichten uͤber das Beße des Papstes lauten fortwaͤhrend ungemein befriedigend. Die lung des Beinbruches ging weit schneller, als die Chirurgen fangs zu erwarten gewagt hatten; man glaubt, daß der f Kranke in wenigen Tagen die horizontale Lage, in der er he fast unausgesetzt verharren mußte, werde verlassen koͤnnen, hofft, daß derselbe in 5 bis 6 Wochen das Bett ganz zu Welas im Stande seyn werde.

Warschau, 12. Aug. Nach einer, durch unsere heutigen, tungen bekaunt gemachten neuen Verordnung, ist der, nach Zoll⸗Tarif fuͤr das Koͤnigreich Polen, bisher auf 25 Fl. pro ( ner festgesetzt gewesene Ausgangs⸗Zoll der rohen Felle, zum Be⸗ von 6 Fl. Poln. pro Centner ermaͤßigt, und daher dem, im 9 schen Kaiserthume bestehenden Ausgangs⸗Zolle von den zut⸗ ausgefuͤhrten rohen Fellen, gleich gestellt worden.

28. Aug. Die Baͤder zu Mysliwczow in der Kalischer? wodschaft, sind in diesem Jahre stark besucht gewesen.

An einigen Orten der Wojewodschaften Podlachien und ist eine Viehseuche ausgebrochen. 1

St. Petersburg, 15. Aug. Am 22sten v. M. nahmat Maj. die Salzsiederei zu Staraja Russa in Augenschein; denn rewitsch und Großfuͤrst Konstantin hielt am naͤmlichen Tage die Litthauische Ulanen⸗Division zu Neswish, Heerschau, unt 29sten v. M. besichtigte der Herzog Alexander von Wuͤrtemlag H. die neuen Schleusen⸗Bauten im Ladoga⸗Kanal. Zu gingen im Junius, fuͤr 1,366,672 Rubel fremde Waaren ein, fuͤr 3,454210 Rubel inlaͤndische, aus.

Madrid, 7. Aug. So eben vernehmen wir, die Ret schaft habe entschieden, daß die gemeinen Buͤrger und die willigen Miliz⸗Soldaten nicht mehr ihrer Meinungen wegen folgt, sondern nur gegen die oͤfsentlichen Beamten strenge Me geln ergriffen werden sollen, ferner gegen die Urheber der Ep rung in Kadir, gegen Diejenigen, welche den Koͤnig gezwu haben, die Konstitution zu beschwoͤren, und gegen Alle, die in heimen Gesellschaften gehdren. 8

9. Aug. Vorgestern sind von hier mehrere Abtheilungen Truppen nach der Gegend von Aranjuez abgegangen, wo sih nige Truͤmmer der konstitutionellen Armee haben sehen lassen,

Vorgestern in der Nacht hat die Polizei im Hause des! dankten Hauptmanns Bulen eine Gesellschaft von 35 Perß uͤberfallen und 12 derselben, deren Meinung und Verhalten Regentschaft schon lange verdaͤchtig gewesen, verhaftet.

12. Aug. Die Regentschaft hat Nachrichten von! Wohlbefinden der Koͤnigl. Familie in Kadix bis zum 6ten d. M.

Dem revolutionairen Gouvernement fehlt es gegenwaͤrttt Allem; seine einzige Quelle ist das Besitzthum der Bewohner! Kadix, das es denn auch schon, unter dem Namen einer auße dentlichen Kontribution, in Anspruch genommen hat. , „Am 6ten nahm ein royalistischer Kaper eine konstitutin Barke, auf der sich mehrere verdaͤchtige Personen befanden. tere wurden zu Puerto Santa⸗Maria ins Gefaͤngniß gebracht;“ davon ist ein General⸗Adjutant, Namens Argentt, eine ane ein gewisser Casteldorius, und eine dritte, der Sekretair des! maligen Landeshauptmanns von Vittoria; sie hatten Papiere großer Wichtigkeit bei sich.

Taͤglich werden Barken mit Lebensmitteln aufgefangen; 1 das Geringste wird in die Stadt gelassen. b

In Sevilla ist der Pfarrer Cepero, ein ehemaliges Mitg der Kortes von 1820, verhaftet worden.

Der Herzog von Angouleme hat zu Andujar das Komm des Armee⸗Korps, an dessen Spitze Se. K. H. von Madrid afen d⸗Ambrugege üͤbergehen

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von Kordua aus, die Reise nach Puerto Santa Maria mit post fortsetzen, um daselbst am 16ten einzutreffen. Den Sol⸗ echat man versprochen, doppelte Tagemaͤrsche machen zu duͤrfen, t sie am zosten bei ihrem verehrten Generalissimus anlangen en. General Ballasteros wird in Kordug mit Sr. K. H. zu⸗ jentreffen, um die Maßregeln zur Befreiung des Koͤniges zu

ached.⸗ Nachricht von der Empoͤrung zu Luarca in Asturien tdie hiesige Gaceta folgende Bemerkung: „Wer duͤrfte noch Regierung wegen der weisen Maßregeln tadeln, die sie in den in Staͤdten wider die National⸗Garden ergriffen hat; In rKlasse allein findet man die Revolutionairs, die es aus vsatz sind. Diese Elenden hoͤrten nicht auf, ihre Liebe zum zu ruͤhmen, und jetzt werfen sie sein Bild ins Meer!“

Gantander, 7. Aug. Der Fuͤrst Hohenlohe hatte am 5ten *Rekognoscirungen gegen die Festungswerke des Platzes an Landseite vorgeschoben, wollte sie am 4ten vollenden, und

zertheidigungs⸗Mittel an der Seeseite in naͤheren Augenschein en. Er schiffte sich zu dem Ende zu Laredo ein. Durch ei⸗

Zufall siel eine Bombe von einer feindlichen Batterie auf der Trincadoros, auf welchem sich ein Theil des Staabes d und zerschmetterte ihn. Wir haben durch diesen Unfall Adjutanten des Fuͤrsten, Hauptmann Lacroix, den Hauprmann crai, den Lieutenant Beaudreville, mehrere Bediente und ei⸗ Matrosen verloren. 1 nerto Santa⸗Maria, 7. Aug. Der Herzog von Angou⸗ wird am 15ten hier seyn. Am z2osten Morgens wird seine ne tapfere Koͤnigl. Garde ankommen. Der General Ordon⸗ wird mit 6 Bataillonen aus Kordovg erwartet. Die Nachrichten aus Kadix sind erwuͤnscht. Die Unterwer⸗ n des Ballasteros bringt den Kortes den Todesstreich. Die Ge⸗ igten wollten seit langer Zeit in Unterhandlung treten, und o selbst hat die Auslieferung des Koͤniges vorgeschlagen, wenn sein bisheriges Benehmen vergessen wollte. Kadir, 8. Aug. Eine der Franzoͤsischen Blokade⸗Fregatten, kte gestern einen Parlamentair mit Depeschen an die Regie⸗ „und mit der Anzeige: man habe einen Spanischen Kaper genom⸗ ihn aber bloß desarmirt und Schiff und Mannschaft absegeln ‚um einen Beweis zu geben, daß Frankreich nicht gegen die nier Krieg fuͤhre. Der Franzoͤsische Admiral fuͤgte dieser An⸗ den Rath hinzu, daß Kadix sich doch mit dem Throne verei⸗ nund den Koͤnig in Freiheit setzen moͤge. Die Regierung dortete bloß, daß sie das Schreiben richtig empfangen habe. New⸗Orleans, 4. Jun. Die Mexikanische Regie⸗ p will eine Anleihe von 3 Millionen Dollar im Aus⸗ de negociren. Ueber den Konstitutions⸗Entwurf wird flei⸗ diskutirt. Zur Unterdruͤckung der zahlreichen Raͤuber⸗ nden, welche die Hauptstadt und die Landstraßen unsicher en, sind kraͤftige Maßregeln genommen. Der vormalige akteur des in Paris verbotenen Courier des Théatres, Prissette, giebt jetzt eine Zeitung in Mexiko heraus, he die Verhandlungen des Kongresses mittheilt. 2

Hordels⸗Beriche.

Luremburg. Ende Jul. galt hier der Weitzen 6 Gl. ts, Hafer 2 Gl. 16 ½˖ Cts. pro Rasiere (Hektol.) . [Warschau. Am 16. Aug. waren hier die hoͤchsten Preise Korzek Roggen 10 ½¼, Gerste 9, Hafer 7 FJ.

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Arnsberg. Nach dem, fuͤr Schmallenberg aufgestellten neuen gplane, sind 45 Gebaͤude bereits vollstaͤndig aufgerichtet, und großer Theil wird noch in diesem Jahre seine Vollendung chen. Bei dem vor Kurzem erfolgten ploͤtzlichen Ausbruche FGewitters, fluͤchteten sich einige Menschen, zum Schutze gegen hestigen Regen, bei Korbecke, in ein kleines Haͤuschen, welches einer alten Linde beschattet wird. Kaum waren sie hineingetreten, er Blitz die Linde und zerschmetterte das Haͤuschen. Ein aͤlterer n, den der Blitzstrahl auf den Kopf traf und dem er uͤber den ben bis auf die Schuhe herabfuhr, starb am naͤchsten Tage. a Sohn, weniger beschaͤdigt, liegt noch sehr krank danieder. uͤbrigen kamen mit zerrissenen Kleidern und einer Betaͤu⸗ g davon, die aber dermaßen auf ihr Nerven⸗System gewirkt daß sie bei jedem Rasseln eines Wagens heftig zusammenschrek⸗ Mit eben so großem Eifer, als der Wegebau, wird in ei⸗ n Theilen des Reg. Bez. die Ufer⸗Befestigung der Fluͤsse be⸗ bisher waren die Verwuͤstungen des Ruhrstromes an den schoͤn⸗ und fruchtharsten Gruͤnden zu Frohenhausen, Westrick, Gei⸗ Schwerte und Westhofen ohne Graͤnzen, und alle von den ndeigenthuͤmern getroffenen Vorkehrungen groͤßtentheils ver⸗ 5, so daß Viele, aus Mangel an Mitteln zur Bestreitung lfer⸗DOeckungs⸗Kosten, sich schon entschlossen hatten, ihre Gruͤnde geben. Unter Leitung des Regierungs⸗Baurathes, und mit dem gsten Beistande der benachbarten Landraͤthe und des Bau⸗In⸗ ors, ist daher seit 53 Jahren der Versuch gemacht, diese großen heerungen durch zweckmaͤßige Werke zu hemmen, und der Er⸗ ist so guͤnstig ausgefallen, daß gegenwaͤrtig die Ruhr in den fuͤhrten Gegenden nicht nur groͤßtentheils in ihren Ufern ge⸗ n wird, sondern die Anwohner auch eine so große Liebe fuͤr Erhaltung hegen, daß sie unaufgefodert die noͤthige Verbes⸗ g vornehmen. Die Lenne⸗Bewohner sind durch dieses Bei⸗ so eingenommen worden, daß sie darauf angetragen haben, Fluß gleichfalls unter polizeiliche Aufsicht zu stellen. Erfurt. Ein am 14. Jul. statrgehabtes, von einem starken me begleitetes Hagelwetter, hat in mehreren Theilen des Reg. nicht unbetraͤchtlichen Schaden angerichtet. Koͤln. Der Geistliche Cappis zu Bedburg hat den Armen sedburg⸗Reifferscheid in Sinzenich, 1120 Rthlr. 13 Sgr. ver⸗

Roͤnigsberg i. Pr. Am 17. Jul. zog ein beinahe 12 Stun⸗

unhaltendes Gewitter, von Platzregen und schweren Schloßen itet, durch den ganzen Reg. Bez. Auffallend war, daß der gewoͤhnliche Sturm, bei diesem furchtbaren Wetter voͤllig

Die wohlthaͤtige Roggen⸗Unterstuͤtzung hat dem hie und da enen Brot⸗Mangel, bedeutend abgeholfen. Es sind von unClleranadigst bestimm 2212 40. Scheffeln Roggen, bis

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Regierung in Oppeln zu

1 8 11.“ 2 976 jetzt durch die Landrath⸗Aemter vertheilt 20 noch vorraͤthig 1030 Schffl. Außerdem van de vür, * veher beduͤrftigen Insassen des Kreises Pr. Holland, Z00 Sch fl. Ro en aus den Magazinen zu Marienburg und Elbin zu beminn 5 e⸗ ruhet. Die Natural⸗-Verabreichung war den oibleidendeßs sahon sehr nuͤtzlich, und die Wohlthat wurde dadurch noch erhoͤhet daß durch landesvaterliche Fuͤrsorge 32,000 Rthlr. baar, zur Theilnahme der beduͤrftigsten Landbewohner an oͤffentlichen Wegebauten gegen Entgelt, dem hiesigen Reg. Bezirke zugewiesen wurden gePie Ausfuͤhrung dieser Wegebauten ist jetzt ihrer Beendi A . n ist er igung nahe. Im verflossenen Winter und in diesem Fruͤhjahre sind aus Futter⸗ Mangel, und wegen des langen Zuruͤckbleibens der zu Ernaͤhrung des Zug⸗ und Nutz⸗Viehes erfoderlichen Graͤsereien, im hiesigen Reg. Bez. 12,345 Pferde, 1969 Ochsen, 523 Kuͤhe, und 6397 Stuͤck Jung⸗Vieh umgekommen, und 1716 Pferde, 55 Ochsen, 132 Kuͤhe, und 72 Stuͤck Jung⸗Vich den Scharfrichtern bloß deshalb zum Erschlagen uͤberwiesen worden, weil bei dem Mangel an Nah⸗ 8 Fehen Fbaens 8 war. In 597 Ortschaften sind nnung von Nahrung fuͤr das Vieh, di . oder Cventger abgedecht en Wlebe Ein zajfaͤhriges Dienstmaͤdchen hat, gestaͤndlich aus Haß gegen seinen Oheim, dessen Wohnung in Mundkeim 85,S gcbbe 5 Gebaͤude abbrannten. Die Untersuchung ist gegen dieselbe ein⸗ geleitet. Ein ꝛo0jaäͤhriges Maͤdchen in Sodinen, steckte das Brau ⸗und Brand⸗Haus daselbst an, welches zum Theil nieder⸗ brannte. Gestaͤndlich soll es auch in diesem Fruͤhjahr, das vaͤter⸗ liche Wohnhaus in Kerten angezuͤndet habven. Die Möoͤrder des im März d. J. von Raubschuͤtzen erschossenen Revier⸗Jaͤgers Schlefereit, sind durch das Gestaͤndniß der ojaͤhrigen Mutter eines inhaftirten Eigenkaͤthners entdeckt und zum Gestaͤndniß gebracht. Sieben mit Gewehren bewaffnete Wilddiebe haben an dieser ruch⸗ losen That Theil genommen. Ein hiesiger junger Bursche, Karl Neumann, rettete einen Zjaͤhrigen Knaben aus dem Schloßteiche; und der hiesige Hausknecht Fr. Neumann einen z4jaͤhrigen Buͤrger⸗ Sohn aus dem Pregel, so wie der Nagelschmidt Gehrmann in Roͤs⸗ sel ein giahriges Kind aus der Freischleusse; der Eigenkaͤthner Langkau zu Kleeberg, einen Knecht aus dem dortigen See, der Kahnschiffer Frohnert zu Wehlau, ein ꝛ0jaͤhriges Maͤdchen; der Bursche Wilhelm Klein einen Sfaͤhrigen Knaben, und der Kutscher Stierke zu Rastenburg, einen gjaͤhrigen Knaben aus dem Muͤhlwas⸗ ser; alle mit oder minder großer Gefahr ihres eigenen Lebens. —, Marienwerder. Se. Maj. der Koͤnig haben geruhet, den Staatsrath und Regierungs⸗Chef⸗Praͤsidenten der Koͤnigl. Regie⸗ rung, von Hippel, gleicher Eigenschaft zur Koͤnigl. ersetzen. Merseburg. Ein Gewitter, welches am 14. Jul. uͤber un⸗ sern Verwaltungs⸗Bezirk hinzog, und heftigen Starm und Schlo⸗ ßen im Gefolge hatte, hat sehr bedeutende Schaͤden angerichtet. Es ist fast kein Kreis im hies. Reg. Bez., in welchem nicht meh⸗ oder weniger dieses Natur⸗Ereigniß betrof⸗ e rden waͤren. In einigen Fluren ist di 1 saren gesangn 8 gen Fluren ist die ganze Aerndte ver⸗ „Im Dorfe Badrine entstand am 1. Jul., in den Nachmittag⸗ Stunden, in einer Breite von etwa 300 Schritten nchhenes. heftiger Sturm, eine sogenannte Windsbraut, welche binnen 2 Mi⸗ nuten Scheune und Stallgebaͤude eines Bauers zertruͤmmerte, dessen Wohnhaus, die dasigen Ritterguts⸗Gebaͤude und das Ge⸗ hoͤfte eines zweiten Inwohners sehr beschaͤdigte, und eine Menge der schoͤnsten Obst⸗Baͤume entwurzelte oder zerbrach. Mehrere Grundbesitzer in Lodersleben haben einen Versuch mit dem Baue des sogenannten Schwed. Kaffees gemacht. Der Ertrag ist sehr reichlich ausgefallen, und ein einziger Stamm hat gegen 130 Scho⸗ ten und ungefaͤhr 1500 Bohnen getragen. Der erbauete Kaffee soll an Guͤte dem gewoͤhnlichen nur wenig nachstehen.

Oppeln. Im Jahre 1815 betrugen die Schulden der im hiesigen Reg. Bez. befindlichen 358 Staͤdte, 689,257 Rthlr. 22 Sgr. 9 Pf. Bis zum letzten December v. J. haben die Stadt- Kommu⸗ nen, theils durch Unterstuͤtzungen auͤs der fruͤher stattgefundenen Kommunal⸗Accise, theils durch eigene Anstrengung darauf bezahlt 596,137 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., und sonach ihre Schuldenlast in dem Zeitraume von 7 Jahren vermindert um 293,100 Rthlr. 4 Sgr.; auch ist dafuͤr gesorgt, daß zur gaͤnzlichen Schulden⸗Tilgung ferner das Moͤgliche geleistet werde. Ein eben so erfreuliches Resultat giehbt das laͤndliche Kommunal⸗Schuldenwesen. Die Ge⸗ sammt⸗Schuldenlast der 16 Kreise des hiesigen Reg. Bez. betrug am Schlusse des J. 1815 286,197 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. Darauf sind bis zum Ablauf des vor. J. bezahlt 168,157 Rthlr. 16 Sgr. 7 Pf./ und verbleiben also nur noch 118,059 Rthlr. 20 Sgr. 1 Pf.

Im Julius feierten der Pfarrer Kudleck zu Langendorf, und 1e, g vbb Erz⸗Priester Meja zu Lonschnig, ihr 5ojaͤhriges Priester⸗Jubildꝛum unter Anerkennung ihrer Verdienst⸗ lichkeit von Seiten der Behoͤrden. Z

Stargard, 19. Aug. Se. 17ten d. M., Abends gegen 10

K. H. der Kronprinz trafen am b 1 Uhr, von Stettin im erwuͤnschten Wohlseyn hier ein, und geruheten sowohl gestern als heute Vor⸗ mittag die zu Hoͤchstihrem Armee⸗Korps gehoͤrende, seit fuͤnf Wo⸗ chen hier zusammengezogene z5te Infanterie⸗Brigade, welche in ei⸗ nigen Tagen zum großen Herbstmanoeuvre nach Berlin aufbrechen wird, zu besichtigen und verschiedene Manoeuvres von derselben ausfuͤhren zu lassen. Se. Koͤnigl. Hoheit aͤußerten sich uͤber die Haltung der Truppen sehr gnaͤdig, und ließen es sich huldreichst gefallen, bei dem General⸗Major und Divisions⸗Kommandeur von Borke, gestern das Mittag⸗Mahl einzunehmen. Nach aufgehobener Tafel begaben sich Se. K. H. nach der Marien⸗Kirche, und uͤber⸗ zeugten sich von dem Vorruͤcken der seit 4 Jahren, von der Kom⸗ mune unternommenen und nun sich ihrem Ende nahenden sehr kostspieligen Haupt⸗Reparatur derselben. Es konnte nicht fehlen, daß dies, herrliche Gebaͤude Sr. Koͤnigl. Hoheit Aufmerksamkeit aufs neue fesselte; hoͤchst erfreulich und belohnend aber war es, daß Hoͤchstdieselben auch den sowohl im Inneren als an den aͤußeren Umgebungen der Kirche vorgenommenen Veraͤnderungen und Ver⸗ besserungen, Ihren Hohen Beifall schenkten. Heut Vormittag ge⸗ ruheten Se. K. H. die Sveev. Staabs⸗Offictere der versam⸗- melten Truppen, so wie die Chefs der hiesigen Civil⸗Behoͤrden, bei sich zur Fruͤhstuͤcks⸗Tafel zu ziehen, und kehrten darauf, bald nach 1 Uhr, nach Stettin zuruͤck.

Stettin, 21. Aug. Vorgestern Nachmittag gegen 4 Uhr ge⸗ ruheten Se. K. H. der Kronprinz, von Stargard zuruͤckkehrend, unsere Stadt wiederum mit Ihrem Besuche zu erfreuen. Gleich

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