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Berichte d es Marschal Moncey, meldet derselbe, daß der Feind, Solsona und Montblanch nach Tarragona zu gehen beabsich⸗ tige, daß er — Marschal Moncey — den Kommandanten dieser letzteren Festung zur Uebergabe habe auffodern lassen, und daß die Officiere der Garnison in einem Kriegs⸗Rathe die Abfertigung eines Parlementairs nach dem Franzoͤsischen Hauptquartier, zu Ermittelunz der eigentlichen Lage der Dinge, beschlossen haben. Marschal Moncey erwartete dem⸗ zufolge unverzuͤglich den Kommandeur des Regimentes Ma⸗ jorka, der zu diesem Geschaͤfte ausersehen worden war.
Gestern, als am Namens⸗Tage des Koͤniges, empfingen Se. Maj. die Gluͤckwuͤnsche der Koͤniglichen, und der Herzogl. Orleansschen Familie, so wie saͤmmtlicher Militair⸗ und Ci⸗ vil⸗Behoͤrden, und des diplomatischen Korps. Dem Praͤ⸗ fekten, Grafen von Chabrol, der gleichfalls an der Spitze des Municipal⸗Rathes die Huldigungen der Hauptstadt darbrachte, erwiederten Se. Maj.: „Mit vielem Vergnuͤgen empfange Ich den Ausdruck der Gesinnungen Meiner guten Stadt Pa⸗ ris; Ich war fest uͤberzeugt, daß sie an dem, was der heutige Tag Ruhmvolles darbietet, Theil nehmen wuͤrde. Gott allein hat Alles gethan; Ihm und nur Ihm haben wir Alles zu verdanken. Wir sind nur schwache Werkzeuge in seinen Haͤn⸗ den; danken wir Ihm, daß er uns zu dem Werkzeuge seiner Guͤte auserkohren hat.“ Der Municipal⸗Rath begab sich, von Sr. Maj. entlassen, hierauf nach der Straße St. La⸗ zare, um daselbst den ersten Grundstein zu der, auf Kosten der Stadt zu erbauenden neuen Kirche zu Unserer Lieben Frauen von Loretto zu legen. Um 9 Uhr war große Parade im Hofe der Tuilerien, wobei unter anderen auch 200 Zoͤg⸗ linge der Koͤniglichen Militair⸗Schule von St. Cyr, unter Anfuͤhrung des Marschal, Herzogs von Tarent, verschiedene Evolutionen ausfuͤhrten, demnaͤchst vor Sr. Maj. dem Koͤ⸗ nige und dem Herzoge von Bordeaux vorbei defilirten, und hierauf ein ihnen bereitetes Mittag⸗Mahl im Orangerie⸗— Saale einnahmen. Am Schlusse desselben erschienen unver⸗ hofft Se. K. H. Monsieur und wurden von der Versamm⸗ lung mit den lebhaftesten Freudenbezeigungen empfangen. Um 2 Uhr begannen die gewoͤhnlichen Volks⸗Vergnuͤgungen in den Elysaͤischen Feldern. Abends waren die Haupt⸗Gebaͤude der Stadt prachtvoll erleuchtet und im Mittelpunkte der Ely— saͤischen Felder ward ein großes Feuerwerk abgebrannt. Die Freude des Tages wurde durch keinen Unfall getruͤbt, und die groͤßte Ordnung herrschte in allen Theilen der Stadt.
— 27. Aug. Den neusten Nachrichten aus Madrid vom isten d. M. zufolge, herrschte daselbst die tiefste Ruhe. Die beiden Dekrete des Herzogs von Angouleme und der Regent⸗ schaft, wurden in Uebereinstimmung und mit einer Maͤßigung in Ausfuͤhrung gebracht, die alle Parteien befriedigte. Der Herzog von Infantado und der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Hr. Saez, waren am igten nach dem Ha⸗
en von Sta. Maria abgereist, und das Portefeuille dieses e interimistisch mit dem der Marine, das sich in den
aus Manresa vom ꝛgten, allem Anscheine nach, uͤber
aͤnden eines sehr gemaͤßigten und allgemein geachteten Man⸗ 8 befindet, e worden. Nach Briefen aus Sta. Ma⸗ ria vom 17ten, waren Se. K. H. der Herzog von Angouleme, Tages zuvor fruͤh um 10 Uhr wohlbehalten daselbst ein⸗ getroffen und hatten sogleich die Truppen, die vor Begierde
brennen, sich mit dem Feinde zu messen, gemustert. Alles war zur Beschießung von Kadiyx fuͤr den Fall bereit, daß die Kortes noch ferner ihre Unterwerfung verweigern sollten.
Bei Gelegenheit des St. Ludwig⸗Festes haben Se. Maj. der Koͤnig, den General⸗Inspektor der Marine⸗Artillerie, Gen. Lieutenant Thirion, zum Groß⸗Officier, und den Admi⸗ nistrator der Insel Bourbon, Saulces de Freycinet, zum Kommandeur des Ordens der Ehren⸗Legion ernannt.
Am 15ten fand in der weiblichen Erziehungs⸗Anstalt zu St. Denis die feierliche Einweihung des Bildnisses statt, welches die Herzogin von Berry diesem Institute zum Ge⸗ schenke gemacht hat, und das die beiden Kinder J. K. H. vorstellt. Die Herzogin ließ sich bei dieser Gelegenheit, durch die Herzogin von Reggio und den Herzog von Levis ver⸗ treten. Bei der Preis⸗Vertheilung, die gleichzeitig stattfand, praͤsidirte der Marschall Herzog von Tarent. Gegen Ende der Feierlichkeit erschienen J. K. H. Mademoiselle, vertheil⸗ ten unter die wuͤrdigsten der Zoͤglinge, Ehren⸗Kronen, und nahmen hierauf an einem festlichen Mahle Theil, das den Kindern mittlerweile bereitet worden war.
Gestern beschaͤftigte sich das Zucht-Polizei-Gericht mit dem Prozesse eines, durch die Flucht entkommenen Unbekann⸗ ten, der sich den Namen Julien gegeben, und in dessen Woh⸗ nung die Polizei eine heimliche Druckerei, so wie mehrere aufruͤhrerische Proklamationen gefunden hat. Das Urtheil wird im Monate Okt. erfolgen.
Die hiesigen Haar⸗Kraͤusler haben, wie der Moniteur meldet, gestern in der Kirche zu St. Germain⸗ l'Auxerrois, eine musikalische Messe zu Ehren des Namens⸗Tages Sr. Maj. des Koͤniges und Sr. K. H. des Herzogs von Angou⸗ leme abhalten lassen. 2
London, 22. Aug. Die Morning -Chronicle berechnet sehr genau die noch in Spanien, fuͤr die Konstitution fech⸗ tende Militair⸗Macht auf 130,650 Mann, wovon sich 75,550 Mann in den Festungen befinden, und 55,100 M. die Waf⸗ fen in freiem Feld fuͤhren sollen.
Unter den nach Neu, Suͤd⸗Wales verwiesenen Verbre⸗ chern sind 7556, deren Strafzeit zu Ende ist; diese haben 5859 Kinder. Die denselben geschenkten Laͤndereien nehmen einen Flaͤchenraum von 241,000 Acres ein, wovon bereits
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29,000 urbar gemacht sind. Sie haben in der Stadt a Jacson 1200, und auf dem Lande 2400 Haͤuser erbaut besitzen 415 Pferde, 48,8 0% Stuͤck Hornvieh und „ Schaafe. Zu ihrem Handel gebrauchen sie 215 Schiß die dazu angelegten Kapitale betragen 150,000 Pfd. C
Die Haͤupter der Orange⸗Logen in Irland haben öif sen, eine praͤchtige Halle fuͤr die Gesellschaft zu erf⸗ Der Kostenbetrag soll sich auf 40,000 Pfd. Sterl. bele und das Werk unverzuͤglich begonnen werden.
Die gesammte Anzahl der Methodisten wird, nach! Amerikanischen Blaͤttern, auf 523,600 angegeben, n. 284,10o unter der Amerikanischen und 242, 400 unter dern tischen Konferenz stehen. Die ganze Anzahl ihrer Peu ist 1931, naͤmlich: in Großbritannien 700, Irland 121 auswaͤrtigen Stationen 128, in der Amerikanischen † renz-977. Im Jahre 1773 zaͤhlte die Amerikanische renz nur 1160 Mitglieder und 10 Prediger.
Bruͤssel, 26. Aug. Der Paͤpstliche Nuntius, m gulirung der geistlichen Angelegenheiten zwischen dem he Stuhle und unserer Regierung beauftragt, ist hier ange
Der Herzog von Wellington ist heute fruͤh um; nach Charleroi abgereist.
Amsterdam, 24. Aug. Seit 2 Jahren ist vef Osmanischen Regierung, das Vermoͤgen mehrerer naer Tuchhaͤndler sequestrirt worden; diese sind verschic Niederlaͤndischen Kaufleuten, fuͤr uͤbersandte Tuͤcher, tende Summen schuldig; saäͤmmtliche Foderungen der Nr die Pforte gegenwaͤrtig ausgleichen, und die Betheiligt Koͤnigreiche sind daher in der hiesigen Courant aufgh worden, sich bei der Direktion des Levantischen Handehe der Mittelmeer⸗Schiffahrt hieselbst, mit ihren Anspruͤch melden.
Luͤttich, 16. Aug. Gestern in der Nacht ist die des H. Vincentius mehrerer Kostbarkeiten beraubt umg Die Diebe, welche sich nach dem Abend-Gottesdiensvh, Kirche hatten einschließen lassen, nahmen ein silbermt goldetes Ciborium, 4 Gefaͤße zum h. Oel, Krone umt ter der Mutter Gottes, 8 silberne Herzen, die Kron Kinde Jesu, einen silbernen Globus, ein goldenes Kreu, silberne Krone der H. Genoveva, den silbernen Stah Hut des heiligen Rochus, so wie auch das im Opfg der heil. Sakraments⸗Bruderschaft befindliche Geld. konsekrirten Hostien lagen auf der Erde hingestreuet. Polizei spuͤret den Dieben nach.
Darmstadt, 26. Aug. Se. K. H. der Großherzy ben Se. Hoheit den Prinzen Emil von Hessen, nat Derselbe von seiner Reise gluͤcklich zuruͤckgekehrt, zumd lichen Mitgliede Hoͤchstdero Staatsrathes ernannt. — 15. Aug. ist der Hofrath Freiherr von und zu Brem stein, zum Mitgliede der ersten Kammer der Seͤnde Großherzogthumes, auf Lebzeiten ernannt worden.
Am 21. Aug. fand im Palais des Groß⸗ und Ext zen Hoh. die Taufe des, am 15ten v. M. gebornen do Prinzen Sr. Hoh. statt, bei welcher diesem die Namen 1 der Ludwig Georg Emil beigelegt wurden.
Der Anfang der Jagd in der Provinz Rheinhesse fuͤr dieses Jahr, auf den 1., in denjenigen Gemeinden wo durch die besondere Naͤsse des Bodens, die Aernde bedeutend verspaͤtet hat, auf den 10. Sept. festgesetzt.
Dresden. Der Oberst⸗Lieutenant von Sichart s⸗
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Kommandanten der hiesigen Kasernen ernannt worne
Am 238sten Aug. hielten Se. Maj., in Begleitung derln Prinzen, uͤber das Artillerie⸗Korps Revue, und aͤußen dessen Zustand, uͤber den bewerkstelligten Bau einer! Batterie, so wie uͤber das vorzuͤglich richtige Zielschiefm,
Nanoeuvrir⸗Faͤhigkeit der sechs Batterien Feld⸗Geschuͤtz, ü Vervollkommnung der Brand⸗Raqueten, die gnaͤdigste“ denheit.
Frankfurt, 27. Aug. Gestern ging der Russ. † außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minist Deutschen Bundestage, Freiherr von Anstett, nach Sut ab, um den Heiraths⸗Kontrakt zwischen Sr. Kaiserl. 9. Großfuͤrsten Michael, und der Prinzessin Charlotte von temberg K. H., zu unterzeichnen.
Nach neuerlichen Ermittelungen hat sich ergeben, de Rheinbaiern jaͤhrlich uͤber 5000 Stuͤcke Wein, (das enthaͤlt 1300 Bouteillen Frankf. Maß) nach Hessen setzt worden sind.
Mupv snchen. Am 4. Aug. durchschlug, bei einem sch⸗ Gewitter, ein Blitzstrahl die Kuppel des Thurmes der Kreuz⸗Kirche zu Augsburg, fuhr zweimal durch das dicke Gel des Thurmes, schleuderte eine Stein⸗ und Schuttmast wenigstens 100 Centnern herab, erschuͤtterte den Gllockel so sehr, daß keine Glocke mehr gelaͤutet werden kann, einen Kanonier im Gange neben dem Thurme betäͤu Boden, und schleuderte ihm die Muskete aus der Hand, ihm jedoch sonst Schaden zuzufuͤgen.
Der Oberst⸗Ceremonienmeister Graf von Ret und Rothenloͤwen ist zum Wirklichen Geheimen Rath er! worden. 1
Die Extra⸗Post⸗Taxe in den 7 Kreisen diessel Rheines, ist auf 1 Fl. 15 Kr. vom Pferde
Nuͤrnberg und Wuͤrzburg auf 1 Fl. 30 Kr., dagegen
Taxe fuͤr Estaffetten allgemein auf 1 Fl. 30 Kr. festg,
worden. Stuttgart, 28. Aug. Se. Koͤnigl. Maj. sind 25sten d. M., von Livorno in bestem Wohlseyn in F ried
1 fuͤr die eim Post, im Rhein-Kreise aber, und zu Augsburg, Muͤnd
n angelangt, bis wohin Hoͤchstdenselben J. M. fe entgegen gekommen war. An demselben Tage bega⸗ Hich J. J. M. M. noch nach Altshausen, und trafen gestern zmittags wieder auf dem Schlosse zu Bellevue ein. Wuͤrzburg, 26. Aug. Zur Feier des gestrigen Geburts⸗ Namens⸗Festes Sr. K. H. des Kronprinzen, ward vom sgen Hofe, eine Landpartie nach der, etwa 5 Stunden hier entfernten, so schoͤn gelegenen Vogelburg (bei Vol⸗ am Maine) veranstaltet, bei welcher die ausgezeichnete tterkeit Sr. K H. die begluͤckende Buͤrgschaft der frohen nahme — Feste, und insbesondere Hoͤchstihres Wohlbe⸗ ewaͤhrte. aa, 21. Aug. Am ä6ten in Hall angekommen, htigte der Erzherzog Kronprinz K. H., unter andern, auch den tzberg, das Sudwerk, und mehrere Fabriken, und langte ends, von den Zillerthalern jubelnd begruͤßt, in Fuͤgen an. z den entferntesten Gruͤnden und Felsschluchten, waren Bewohner herbeigeeilt, um den Erstgebornen ihres Kai⸗ zu sehen, und einige auserwaͤhlte Paare fuͤhrten in ih⸗ reitenden Nationaltracht mehrere anmuthige Taͤnze vor aus. Den folgenden Tag ging die Reise uͤber Soͤll in scoͤne Leuckenthal, in dessen Mitte St. Johann liegt. nallen Bergen kamen die Schuͤtzen gezogen, und von den atten die Landleute, und aus den Tiefen der Erde, die w. Knappen, und Alles begruͤßte den Hohen Reisenden mit derer Herzlichkeit, und als der Abend herauf gedaͤmmert r, und es im Kessel des Thales dunkel geworden, ward Erzherzog in eine lange hell beleuchtete Allee gefuͤhrt, die „lauter Bergleuten bestand, welche mit ihren Gruben⸗ ptern aufgestellt waren; und als er das Ende dieser Dop⸗ eihe erreicht hatte, schimmerte Ihm, von dem benachbar⸗ Hoch⸗Gebirge, Sein Namen⸗Zug, von weitstrahlenden üden⸗Feuern gestaltet, in kolossaler Groͤße entgegen; und Tausende riefen Ihm ein Lebehoch, und weit druͤben in stillen schwarzen Bergen hallte er wieder, der Jubelruf Ptreuen Tiroler, und das Echo pflanzte ihn, drei, viermal „dann leise und leiser angebend, fort, bis er verhallte den fernsten Waͤldern und Kluͤften. — Am Abschiedsmor⸗ aus Tirol, verweilte Se. K. H. noch eine Weile in der, den Kirchdorfer Gemeinden, an der Straße eigens erbau⸗ Sennhuͤtte, um sich in derselben das Ganze der Alpen⸗ hschaft auf eine gefaͤllige Weise zu versinnlichen, und er⸗ te dann bald darauf den Graͤnzpaß Strus. (Am Losten Se. K. H. in Salzburg ein.) 8 1 Wien, 26. Aug. Die Direktion der privil. Oesterreichi⸗ National⸗Bank har in Hermannstadt eine Bank⸗Ver⸗ chslungs⸗Anstalt gegruͤndet, und mit derselben auch die Ein⸗ ng des Papier⸗Geldes verbunden. 1 Da es den, zwischen dem Kaiserl. Oesterr. und dem Her— ich Parmesanischen Hofe bestehenden freunoͤschaftlichen Ver⸗ nissen, so wie dem Geiste der Oesterr. Gesetzgebung ent— cht, daß die Unterthanen des einen Staates, zum Ge⸗ eder buͤrgerlichen Rechte in dem andern zugelassen wer⸗ so ist durch die Gubernien des Lombardisch⸗Venetiani⸗ Koͤnigreiches, die allgemeine Bekanntmachung veranlaßt den, daß den Unterthanen der Herzogthuͤmer Parma, cenza und Guastalla, der Erwerb und Besitz unbewegli⸗ Guͤter in den K. K. Staaten, wenn sie die gesetzlichen odernisse hiezu haben, nicht nur aus dem Titel der Erb⸗ e, sondern auch aus dem Titel eines Vertrages unter Le⸗ den gestattet werde. — v 8 Die naͤmliche Kundmachung ist gleichzeitig in den Her⸗ uͤmern Parma, Piacenza und Guastalla, von der dor⸗ i souverainen Regierung eingeleitet worden. 1 Die oͤkonomischen Schriften des Ritters von Heintl, na⸗ tlich dessen Unterricht uͤber die Obstbaumzucht fuͤr Land⸗ ,ist von der Russisch Kaiserl. freien oͤkonomischen Ge— haft zu St. Petersburg so zweckdienlich befunden wor⸗ daß deren Uebersetzung in das Russische angeordnet, und Verfasser mit einem werthvollen Brillant⸗Ringe, von Sr. dem Kaiser von Rußland beehrt worden ist. Einen Beweis, in welchem Grade sich, heutiges Tages,
in allen Faͤchern, die Spekulation uͤberbietet, liefert der
h Danieli im „Koͤnigl. Gasthof“ zu Venedig, welcher er hiesigen Zeitung bekannt macht, daß er, um seinen Gaͤ⸗ den Aufenthalt in seinem Hause noch angenehmer zu sen, in allen Zimmern gute Klaviere zur beliebigen Dis⸗ ion der Herren und Damen, die sich mit Musik unter⸗ en wollen, aufgestellt habe. 1 8
Prag, 31. Aug. In dem, vom Professor Dr. Fischer, duͤrftige blinde Kinder und Augen⸗Kranke, gestifteten kat⸗Institute, sind seit dessen Entstehung, bis jetzt 229 de sehend geworden. Lemberg, 20. Aug. Am 5ten ging Se. K. H. der erzog Franz Karl, von Czernowitz ab, besah auf dem enach Illie das Dragomirnaer Kallugier⸗Kloster, und in oka die Ansiedelung der Lipowaner Kolonie, nahm die, Brot und Salz bestehende Bewirthung dieser, in ihrer llenden Nationaltracht vor dem Sohne ihres Kaisers enenen, ganz eigenen Glaubensverwandten, huldvoll an, unterrichtete sich von ihrer Abkunft und ihren Religions⸗ aͤuchen mit vieler Leutseligkeit. Am 5ten nahm der Erz⸗ og die oͤffentlichen Anstalten zu Suczawa, das Rastellge⸗ ezu Bajatschestie, und die Eisenhaͤmmer zu Eisenau in nschein, empfing einige Bojaren aus der Moldau, die men waren, um Sr. K. H ihre Ehrfurcht zu bezeigen, übernachtete in Kimpolung. Von da ab bis zum 15ten gte Se. K. H. die Kupferhammerwerke in Poszovita,
dorna, die Huͤttenwerke in , — Steinsalzwerk in Kaczycka, das Kallugier⸗Kloster in Sucza⸗ wica, und die Gestuͤte in Radauze und Wikow, Seines Ve⸗ suches, und erreichte dann die Kreisstadt Kolomea am Pruth „St. Petersburg. Colson u. Komp. haben von der Regierung 100 Deßaͤtinen Land und ein ausschließliches Pri⸗ vilegium auf die Anlegung der sogenannten Fosses mobiles et mnodores hier in St. Petersburg erhalten. Die Kom⸗ pagnie beschäftigt sich, auf Befehl des Fuͤrsten Wolkonskil mit der Einrichtung ihres Apparats in den Preobrashenski⸗ schen Kasernen, und wird bald dem Publikum eine Uebersicht des Nutzens vorlegen, welchen man aus dieser neuen Erfin⸗ dung fuͤr die Gesundheit der Bewohner und fuͤr den Acker⸗ bau ziehen kann; auch in Moskau, und dann im ganzen Reiche werden aͤhnliche Anstalten eingerichtet werden.
Cordova, 12. Aug. Man kann sich keine Vorstellung
so graͤnzenlosen Ergebenheit wuͤrdigen Prinzen hangen. „Ich habe,“ schreibt ein Augenzeuge, „ruͤhrende Auftritte gesehen, die ich nie vergessen werde. qp Stroh mit seinen Soldaten theilte, blieben diese, um ihm nicht zu mißfallen, an seiner Seite liegen; aber kaum hatten sie bemerkt, daß der Schlummer sich desselben bemäͤchtigt hatte, so stand das ganze Bataillon, in dessen Mitte er sich befand, auf, und schloß, Gewehr im Arm, einen dreifachen Kreis um den erlauchten Enkel Heinrichs IV.“ 8
Valparaiso, 2. April. Der General Freires hat die hoͤchste Gewalt, unter dem Titel eines obersten Direktors von Chili, angenommen.
In Sanjago soll beschlossen worden seyn, den Unab⸗ haͤngigen in Peru, ein Huͤlfskorps von 4000 Mann zuzuschik⸗ ken; der neue Direktor will diese Expedition anfuͤhren, und fuͤr die Dauer seiner Abwesenheit einen Stellvertreter waͤhlen.
Gestern kam aus Lima ein Schiff mit einem Bevollmaͤch⸗
gierung von Lima ist in der mißlichsten Lage: die Span. Armee macht bedeutende Fortschritte und man ist fuͤr die Stadt besorgt, weil die darin befindlichen 6000 Mann Truppen durch die letzte Niederlage entmuthigt sind, und an Geld und Kriegs⸗ Geraͤthen Mangel leiden. In dieser aͤußersten Noth ist die hoͤchste Gewalt einem Direktor anvertraut worden. Man hat dazu einen vormaligen Intendanten von Lima, Namens Ri⸗ babuera, erwaͤhlt.
Auf diese Weise sind Chili und Peru, fuͤr den Augen⸗ zu monarchischen Formen in ihrer Verfassung zuruͤck⸗ gekehrt.
Mexiko, 4. Jun. So eben ist eine Verschwoͤrung ge⸗ gen die jetzige Regierung entdeckt, und verschiedene der Raͤ⸗ dels⸗Fuͤhrer sind arretirt worden, unter denen sich mehrere Officiere befinden. Ihre Absicht war, alle Auslaͤnder, beson⸗ ders die Alt-Spanier, von denen Mehrere, Mitglieder im Kongresse sind, zu verbannen. Da die Regierung nur pro⸗ visorisch ist, so wuͤnschen viele Provinzen, ihre Lokal⸗Unab⸗ haͤngigkeit zu erhalten, und nur so viel aus den Haͤnden zu geben, als noͤthig ist, um eine Union zu bilden, welche der der Vereinigten Staaten gleich sey. “
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Aachen, 29. Aug. Der Herzog von Wellington ist ge⸗ stern hier angelangt und hat nach einem kurzen Aufenthalte seine Reise zu Besichtigung der Bundes⸗Festungen, uͤber Koͤln nach Mainz fortgesetzt.
Der ehemalige Koͤnig von Schweden, Graf von Gottorp, hat sich einige Zeit hier aufgehalten und ist vor einigen Ta⸗ gen wieder abgereist.
Halle. Auch in hiesiger Stadt bestehet seit dem Jahre 1819 eine Spar-⸗Kasse. Sie wurde damals, nachdem zuvor im hiesigen „Patriotischen Wochenblatte,“ uͤber den Zweck und die Einrichtung einer solchen Anstalt, Mehreres verhandelt war, durch den Verein hiesiger patriotischer und zuverlaͤssiger Maͤnner, nach dem Vorbilde der, zu Berlin bestehenden ahn⸗ lichen Anstalt, jedoch mit einigen, der hiesigen Lokalitaͤt ange⸗ messenen Abaͤnderungen errichret, und mit dem 2. Jul. ge⸗ dachten Jahres eroͤffnet, nachdem die Mitglieder der Spar⸗ Kassen-Gesellschaft, wie sie sich nennt, deren damals 17 wa⸗ ren und jetzt 21 sind, gewisse Statuten fuͤr die Anstalt ent⸗ worfen, diese, nebst einer Verbuͤrgungs⸗Urkunde vollzogen, erstere dem Publikum bekannt gemacht und letztere auf hiesigem Rathhause niedergelegt hatten. — Die Einrichtung der Anstalt ist im Wesentlichen folgende. Die Spar⸗Kasse, deren wohl⸗ thaͤtiger Zweck auf hiesige unbemittelte Bewohner besonders aus der arbeitenden und dienenden Klasse gerichtet ist, welche ihre kleinen Ersparnisse fuͤr den vorkommenden Fall eines nuͤtzlichen Gebrauches sicher und zugleich nutzbar unterzubrin⸗ gen wuͤnschen, nimmt von diesen Geldern, Posten von Einem bis zu Zehn, dann von 20 bis 25 und 50 Rthlrn. zu jeder Zeit gegen Ertheilung eines, von den Vorstehern und dem Rendanten unterschriebenen Scheines an, und verzinset solche, von Einem bis zu Zwanzig Rthlrn. einschließlich, mit 4 ½⅜ pCt., oder mit Einem guten Groschen vom Rthlr., von 25 Rthlrn. an, aber mit 4 pCt jaͤhrlich. Die Zinsen werden in der Regel halbjaͤhrlich, den 1. Jul. und 2. Jan., die Ein⸗ lagen selbst aber den Inhabern der Spar⸗Kassen⸗Scheine, auf Verlangen zu jeder Zeit, nebst den zeitmaͤßigen Zinsen, zuruͤckgezahlt, jedoch so, daß letztere nur fuͤr volle Monate
gerechnet werden. Wer die Zinsen stehen und zum Kapital
machen, mit welcher Liebe unsere Tapferen an dem einer
Als der Prinz sein weniges
tigten an, der Chili um Beistand ansprechen sollte. Die Re— “