1823 / 120 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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so daß die Stiftung aͤhnlicher Anstalten, wo solche len, wohl zu wuͤnschen seyn duͤrfte.

Preßburg, 25. Sept. Binnen der Koͤnigl. Freistadt Boͤsing dreizehn Feuersbruͤnste und zwar meistens in der Nacht ausgebrochen. Fuͤnf bis sechsmal ist das Feuer, als gelegt befunden, sogleich bei sei⸗ nem Entstehen unterdruͤckt worden. Man gab sich alle Muͤhe, dem Mordbrenner auf die Spur zu kommen; aber alles um⸗ sonst. Es kam schon so weit, daß man sich keine Nacht mehr sicher glaubte, man legte sich daher ganz angekleidet zu Bette, und erwartete auf diese Weise, voll Angst und mit Zittern, ein neues gleiches Ungluͤck. Am 17. Aug. l. J. wurde endlich das Ungeheuer, das einer solchen ruchlosen That foaͤhig war, ent⸗ deckt. Kurz vor der an diesem Tage ausgebrochenen Feuers⸗ brunst ließ naͤmlich der staͤdtische Trabant Szmetko, die Droh⸗ Worte verlauten: „Heute wird und muß es noch brennen!“ Als selber darauf eingezogen, und in Gegenwart mehrerer Zeugen verhoͤrt ward, gestand er: daß er eilfmal, und zwar meistens zu der Zeit, wo er die Runde mit der Patrouille gemacht hinter letzterer zuruͤckbleibend das Feuer an verschiedenen Orten gelegt habe. Da man sich auf diesen Boͤsewicht, der zur Sicherheit der Stadt, deren Diener er gewesen, aufgestellt war, getrost verlassen hatte, so mußten freilich alle Maßregeln, welche zur Verhuͤtung obigen Un⸗ gluͤckes getroffen wurden, gaͤnzlich vergebens seyn.

Kopenhagen, 11. Sept. Die vom Kapitain Uldall gefuͤhrte Korvette Naja, hat aus unsern Westindischen Be⸗ sitzungen die erfreuliche Nachricht mitgebracht, daß dort, nach einem siebenjaͤhrigen Mißwachse, die ergiebigste Aerndte in diesem Jahre zu erwarten ist.

St. Petersburg, 16. Sept. J. K. H., die Prinzes⸗ sin Charlotte von Wuͤrtemberg, Braut Sr. K. H. des Groß⸗ fuͤrsten Michael, wird zum 6ten naͤchsten Monats hier er— wartet.

Se. Maj. haben dem Post⸗Direktor von St. Peters⸗ burg, Staatsrath Bulgakow, 10,000 Desaͤtinen Landes in der Provinz Bessarabien als Eigenthum verliehen.

Im Jul. sind zu Riga fuͤr 2 Mill. 199,290 Rubel fremde Waaren eingefuͤhrt und fuͤr 3 Mill. 541,560 Rubel an Russ. Erzeugnissen ausgefuͤhrt worden. In demselben Monat betrug zu Archangel die Einfuhr 59,935 Rubel, und die Ausfuhr 2 Mill. 509,763 Rubel.

23. Sept. Am ö6ten traf Se. Maj. in Moskau

noch feh—

einem Jahre sind in

ein; den ganzen Tag laͤuteten die Glocken auf dem Iwans⸗

thurm, und auf den Thuͤrmen der Pfarr⸗Kirchen. Abends war die Stadt erleuchtet. An der Stelle des erkrankten Barons von Kampenhausen, hat der Geh. Rath Lanskoi,

8s

das Ministerium des Innern uͤbernommen.

8 Gnnland.

Berlin. Seine Majestaͤt haben geruhet, am 25. Sept. den General⸗Lieutenant Prinzen von zum Chef des 16ten Inf.⸗Regts., u. am 26. Sept. den General⸗Major von Wrangel, Kommandeur der isten Division, zum Kom⸗ mandeur der 15ten Division, und den General⸗Major Grafen Lottum, Kommandeur der 2ten Kavalerie⸗Brigade, zum Kom⸗ mandeur der isten Division zu ernennen. 8

Nach beendigtem Herbst⸗Manoeuvre erließen Seine Ma⸗ jestaͤt der Koͤnig am 20. Sept. folgenden Armee⸗Befehl:

„Als Ich die Zusammenziehung der hier vereinigten Korps verfuͤgte, hatte Ich die Absicht, den Fuͤhrern Gelegenheit zu verschaffen, sich in der Leitung bedeutender Massen zu uͤben und ihr Auge fuͤr groͤßere Terrain⸗Verhaͤltnisse zu bilden, den Truppen aber ein moͤglichst treues Bild des Krieges zu geben und dadurch bei allen Theilen die Erfahrungen der letzten Zeit dauernd und lebendig zu erhalten. Es freut Mich, sa— gen zu koͤnnen, daß dieser Zweck nicht unerfuͤllt geblieben ist.“

„Ich habe bei den Befehlshabern im Allgemeinen eine ru⸗ hige sichere Fuͤhrung, richtiges Auffassen der gegebenen Ideen und zweckmaͤßiges Eingreifen in dieselben bemerkt, und statte ihnen gern Meinen Dank fuͤr den bewiesenen Eifer ab.“

„Den Truppen gebe Ich Meine Zufriedenheit uͤber die lo⸗ benswerthe Verfassung zu erkennen, in welcher Ich dieselben

efunden habe. Von der Infanterie sind die 4te und 6te In⸗ anterie⸗Brigade, von der Kavalerie das 3te und Ate Ulanen⸗ und 5te Husaren⸗Regiment, seit Ich sie zuletzt sah, in der Haltung vorgeschritten; die 3te Artillerie⸗Brigade verdient ih⸗ F-Eegerr guten Zustandes wegen eine ruͤhmliche Erwaͤh⸗

„Das Garde⸗Korps hat erfuͤllt, was Ich von ihm fordre, wenn es, seiner Bestimmung nach, das Vorbild der Armee seyn .

„Wohlgefaͤllig habe Ich endlich bei allen versammelten Korps den Geist der Ordnung und Disciplin eennee ohne welchen die groͤßte Ausbildung keinen Werth hat.“

„Ich entlasse die Truppen mit der Hoffnung, daß sie aus den eben beendigten Uebungen auch fuͤr die Folge noch Nutzen ziehen, und in der Anerkennung ihres Strebens einen neuen Antrieb zu ferneren finden werden.“

1 gez.) Friedrich Wilh .

Kcoͤnigsberg i. Pr. Am 25. Sept⸗ kam 84½ H die Prinzessin von Wuͤrtemberg, verlobte Braut Sr. Kaiserl. Hoh. des Großfuͤrsten Michael von Rußland, unter dem Na⸗ men einer Graͤfin von Teck, hier an, und setzte den 28sten

Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.

Ham burg, 30. Sept. Amsterdam k. S. 1057

105 ¾ pCt., zu affar London k. S. Schiu.⸗ 3 b 5 Bordeaux 2 Mon. 26“2. Schill., Briefe. Kopenhagen k. 248 pCt. Breslau 6 W. 4018 Schill., 2 Mon. zu 40 ½ Sch begehrt. 8- Wien in effectiv 6 W. 146 ¼ pCt., Prag in eke 6 W. ¹47 pCt., zu lassen. Augsburg 6 W. 190 pCt., 2 M. zu 2473 pEt. begehrt. Frankfurt 6 W. ¹40 pEt., zu lassen Leipzig z. M. 1481 pCt., Geld. St. Petersburg 2 Mon. 98 Schill., Briefe. Diskonto 3 v„Ct., Briefe.

Logtsn gr 11 Mrk. 4 Schill., zu haben. Gold al marng 10315 Schill., zu haben und zu lassen. Daͤn. Grob Kour. „Ct. Hamb. Grob Kour. 123 8 SCt. Neue 8 Stuͤcke fuͤr u 29 ¾ pSCt. 1 Schilling⸗Stuͤcke 25 ¾ und 26 ¼ pCt. Piaster Mrk. 2 Schill. Fein Silber 27 Mark 11. 112 Schill., zu Uns und zu haben. Silber in Sorten 13 Loth, 5 Gran ½ 14 Lath Mrk. 27 Schill., Preuß. Muͤnze 27 Mrk. 6 Schlt

Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. 85 8 86 ½ vCt Preuß. Engl. Anleihe von 1822 pr. ko „85 851 P8. 1 5 be von 1822 pr. kont. 84 ½. 848 pCt., -Prreuß. Praͤmien⸗Scheine pr. kont. 216 Mrk. Bko., angebot ““ 25 pCt. bei Gebruͤder Hencere 8e zu haxe. gl. à 6 pCt. bei Hambro und Sohn à 95 ¾. 958 p0.

Daͤn. Anl. erste Abth. à 6 pCt. Zinsen 95 95 1 C kegcheeen . 88 pCt., zweite desgl. à 5 pCt. 86½ 87 ½ pCt., s

Daͤn. Engl. Anl. in Bko. Mrk. 857 .853 b b pr. kont. 1021.103 ¾ pCt., auf 3 Mon. 103¼4. 103 ¾ pCt.; Mes iques pr. font. 81½. 81¾ vCt., auf 3 Mon. 81¼. 61½ pCt., angch ten. Wiener Banko⸗Aktien pr. kont. 915. 920 pCt., angebote

Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à 37 Sche 4 Den. pr. kont. à 82¾. 83 pCt, angeboten.

Berlin, 3. Okt. London 3 Mon. à 4 C Hamburg 2 Mon. à 155¼ pCt., kurz à 1541 Mon. à 145 pCt, Paris 2 Mon. à 85 ¾ pCt., Augsburg Mon. à 104 pCt., Frankfurt a. M. 2 Mon. à 103 ½ pCt., 8S. in 20 Pr. Mon. à 105 * pCt., Verkäufer. St. Petet 3 W. à 2822½ „Ct., und auf 3 Mon. à 28 ¼ pCt. Briefe. Diskonto à 5 pCt. Briefe, 5 ½ pCt. Geld. Staats⸗Schuldschei à 754 Ct. Briefe, 73 5 pCt. Geld. Praͤmien⸗Staats⸗Schul cheine à 111 pCt. Briefe, 110 ¾ pCt. Geld. Preuß. Englise Anleihe von 1818 à 6 ¾ Rthlr. à 91 3⅛ pCt. Briefe, 91½ pCt. Ge Preuß. Englische Anleihe von 1822 à 6 ½ Rthlr. à 90¼ p Briefe⸗ 90 pCt. Geld. Banko⸗Obligationen bis iacl. Li. E 84¼ vCt. Briefe. Kurmaͤrksche Obligätionen mit lauf. Koupt 72 ¼ pCt. Briefe, 71½ pCt. Geld. Neumaͤrksche Int. Schei Koup. 8 52 Ct. Briefe. Berliner Stadt⸗Obligationen à za Ct. Geld. Elbinger Stadt⸗Obligationen fr. aller Zins. à n Pengtger ““ in Thl. Z. v. 2. M

4– 52½ pCt. Desgl. in Gl. Z. v. 2. Jul. 10. à 5 Briefe. Westpreußische Pfandbriefe 1 77 5 S eefen h pCt. Geld. Westpreuß. vorm. Poln. Anth. Pfandbriefe 22 pCt. Briefe, 75 pCt. Geld, Großherz. Posensche Pfandbrit 4 824 Ct. Geld. Ostpreußische Pfandbriefe à 79 ½ pCt. Brie⸗ Pommersche Pfandbriefe à 978 „Ct. Briefe, 97 vCt. Geld Kur⸗ und Neumaͤrksche Pfandbriefe à 99 pCt. Briefe. Schl sische Pfandbriefe à 100 ¾ pCt. Briefe, 100 pCt. Geld. Pon mersche Domain. Pfandbriefe à 100 ½ pCt. Briefe, 100½ pCt. Gel es Maͤrkische Domain. Pfandbriefe à 1001 p„Ct. Briefe, 100 ¼ pl. Geld. Ostpreußische Domain. Pfandbrief e à 99 pCt Briefe Ruͤckst. Koupons der Kurmark à 27 ½ pCt. Briefe. Desgl - Neumark à 26 ½ pCt. Briefe. Zins⸗Scheine der Kur⸗ und N Mark à 51¾ „Ct. Briefe. Holl. Dukaten alte à 20 ½ pCt. Brich 8 Friedrichsd or à 15 pCt. Briefe, à 153 pCt. Geld. Norweh sche Anleihe der Hamb. Avista⸗Kours à 150 pCt. à 89 ½ pCt.] haven. Oesterreichsche 5pEtige Dbligationen v. C. 2 87 pb Geber; auf 2 Mon. Zeit taͤglich à 87½ pCt. Verkaͤufer, à 87½¼ pl Kaͤufer. Oesterreichsche Anleihe in Loosen à 100 Fl 8. 6. 128 pCt, pr. December à 131 pCt., zu haben.

1“

8 8

Ktnigliche g Kaufphere

Sonnabend, 4. Okt. Im Schauspielhause: Die G r. Sklaven, oder die Muͤhle von Saint Sledramken Faegancg LH Franzoͤsischen uͤbersetzt von Th. Hell. Hi

el in em Franzosischen väler ven öSehen 1 Aufzuge, nach dem Franzoͤsischen be onntag, 5. Okt. Im Opernhause: ster, Vaudeville in 1 Aufzuge ch dem Franzdͤsi 1 ill 2 , nach dem Franzoͤsische und mit Musik von K. Blum. Hierauf: Is 9. . nedig, pantomimisches Ballet in 2 Abtheilungen, von J. Milon⸗ Lustspiel in 1 Aufzu

1 . Hierauf: Armuth un i spiel in 32

beicaaven, , .-0 h Edelsinn, Lustspiel in 3 kontag, 6. Okt. Im Schauspielhause: Welcher D

Vetter? Lustspiel in 1 Aufzuge. (Neu einstudirt.) 1e

erstenmale: Tartuͤffe, oder der Scheinheilige, Lustspiel in 5 Abth

Kanonikus Ignaz Sch

Ihre Reise uͤber Tilsit und Memel nach Rußland fort.

lungen, nach Molière. (Hr. Weiß, vom S 1 Ere. Hr. 1 S =The burg: den Tartuͤffe, als Fastrolle.) Fta vsiisa⸗ üas

1

Mieteorologische Beobachtungen.

Witterung.

hell, laue Luft. hell, Wolken, Istrüb, warm.

strüb, etwas Regen.

trüb. Red

Barometer Therm./Hygr./ Wind.)

kt. A. 27 97 + 12½9625 (S. kt. F. 270 6 ½ †£ 112 770 M. 27° 6 ¾ £162 59° A. 27° 927† 929 669 F. 2701171 82 68“ M. 270117 [† 11° †64“

1. 82. 4 lau.

3. Okt.

n

Gedruckt bei Hayn.

Hbet We.en 248 .9 88

ben benachrichtigt, daß heute

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. 6

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem General⸗Lieute⸗ nt und Gesandten am Koͤniglich Baierschen Hofe, von nstrow, den Schwarzen Adler⸗Orden zu verleihen geruhet.

Se. Koͤnigl. Maäjestaͤt haben den Major außer Diensten d Gutsbesitzer v. Auen, auf Kirpehnen, zum Landrathe s Kreises Fischhausen, im Regierungs⸗Bezirke Koͤnigsberg, llergnaͤdigst zu ernennen geruhet.

Des Koͤniges Maäjestaͤt haben den bisherigen außeror⸗ ntlichen Professor in der katholisch-theologischen Fakultaͤt r Universitaͤt zu Bonn, Dr. Scholz, zum ordentlichen rofessor in der gedachten Fakultaͤt zu ernennen geruhet.

Des Koͤniges Majestaͤt haben den bei der Regierung zu Hromberg stehenden Regierungs⸗Kalkulator Meisner, zum bei derselben Regierung zu befoͤrdern, und Eigenschaft Allerhoͤchst Selbst zu

echnungs⸗Rathe bei dersel s Patent fuͤr ihn in dieser ollziehen geruhet.

und die Herzogin abgereist.

W16“

Ihre Koͤnigliche Hoheiten der Herzog on Eumberland, sind nach Neu⸗Strelitz

““

Der vormalige Justiz⸗Kommissarius Borzu cki, ist beim Stadtgerichte zu Greiffenberg wiederum in dieser Eigenschaft ngestellt worden. 8

Die Journaliere, welche jetzt aus Potsdam um 5 Uhr bends nach Berlin abgeht, wird nach den Wuͤnschen des Hublikums, vom 8üen d. M. an, schon des Nachmittags um

Uhr von dort abgefertigt werden. Berlin, den 6ten Oktober 182535. General⸗Post⸗Amt. Nagler. 1ö1ö16““ 8 vW Die verehrlichen Abonnenten der Gesetz⸗Sammlung wer⸗ das 16te Stuͤck, welches ent⸗

aͤlt, unter

Nr 3820. die Allerhoͤchste Deklaration vom 19. Aug. d. J.,

wegen Anwendung der Zoll⸗Ordnung vom

26. Mai 1818, bei der von Gewerbtreiben⸗ den in den Graͤnz⸗Zoll⸗Bezirken nicht nach— gewiesenen Versteurung; Nr. 821. die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 4. Sept. d. J., wegen eines Praͤklusiv⸗Termins zu Einreichung der Schuld⸗Atteste, wegen Lie⸗ ferungs⸗Foderungen aus der Franzoͤsischen rilitair⸗Verpflegungs⸗Periode, vom 1sten

Maäͤrz 18 1½;

Nr. 822. den Faͤhrgeld⸗Tarif fuͤr die Ueberfahrt uͤber die Warthe von Louisenhayn nach Sta⸗ roleka; und 1

Nr. 323. den Faͤhrgeld⸗Tarif fuͤr die Ueberfahrt uͤber den Skirwith⸗Strom bei Skirwith, beide vom 18ten;

Nr. 824. die Bekanntmachung Stempelpflichtigkeit d positions⸗Scheine; und

Nr. 825 die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 27sten v. M., wegen Anstellung zweier Departe⸗

ments⸗Aktoren und resp. eines Praͤklu— sions⸗Termins, ruͤcksichtlich der Kriegs⸗ Schulden⸗Foderungen aus der Zeit des Herzogthums Warschau an die Departe⸗ ments Posen und Bromberg

Praͤn

vom 26sten, wegen er sogenannten Dis⸗

erschienen, und mit dem ;sten d. M. ein neuer merations⸗Termin eingetreten ist. Berlin, den 7ten Oktober 1823. Debit⸗Komtoir fuͤr die Gesetz⸗Sammlung.

1“”“

ͤ 13“ Abgereist: Se. Durchlaucht der diesseitige außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserlich Oesterreich⸗ schen Hofe, Fuͤrst von Hatzfeld, nach Trachenberg. Se. Excell. der Ober⸗Jaͤgermeister Graf von Moltke, nach Neu⸗Strelitz.

Der Großherzogl. Sachsen⸗Weimarsche Kammerherr, Geheime Legations⸗Rath und Geschaͤftstraͤger am hiesigen Hofe, v. Cruick⸗ shank, nach Weimar.

II. Zeitungs⸗Nachrichten.

111“n

Paris, 28. Seyt. Der heutige Moniteur theilt ein Bulletin des Grafen Guilleminot vom 18ten d. M. mit, welches die nach⸗ stehenden Details uͤber die letzten Gefechte mit dem Riegoschen Korps enthält: „Durch die vom General Loverdo bewirkte Ein⸗ nahme Malaga's und durch den Anmarsch des Generals Bonne⸗ mains uͤber Motril, hatte Riego sich genoͤthigt gesehen, sich in die Gebirge von Alpujarras zu werfen. Von hier aus beschloß er ei⸗ nen Versuch zu machen, die Truppen des Ballasteros aufzuwiegeln. Zu diesem Ende setzte er, nachdem er Tag und Nacht in verschie⸗ denen Richtungen marschirt, am 8ten, zwischen Santa⸗Fe und Loja, uͤber den Genil; aber gleichzeitig ruͤckte, auf Molitors Be⸗ fehl, General Bonnemains mit 5 Bataillonen und 3 Kavalerie⸗ Regimentern, auf Alcgla⸗la⸗Real, und General Saint⸗Chamans, mit 2 Bataillonen und 1 Jaͤger⸗Regimente zu Pferde, von Ma⸗ laga auf Montefrio vor, wo dieses letztere Regiment bereits am ten eintraf, und das Riegosche Korps uͤberrumpelte. Da das errain der Kavalerie nicht guͤnstig war, so lockte der Regiments⸗ Zberst den Feind in die Ebene, wo er ihn angriff, und ihm einen Verlust von 10 Todten und vielen Verwundeten zufuͤgte. Balla⸗ steros seinerseits, von Riegos Marsche benachrichtigt, hatte zwei seiner Brigaden nach Carabuey und Lucena verlegt, und in seinem Hauptquartiere zu Priego nur wenig Truppen zuruͤckbehalten. Demungeachtet ging er dem Riego entgegen, als dieser sich am woten vor Priego zeigte, und begann ein Tirailleur⸗Feuer, das dem Riego mehrere Soldaten und seinen ersten Adjutanten kostete. Allein bald aͤnderte sich die Scene; die Konstitutionellen warfen ihre Czakots in die Luft, und vereinigten sich mit den Truppen des Ballasteros, so daß dieser nicht anders glauben konnte, als daß jene zu ihm uͤbergehen wollten. Riego benutzte diesen Wirrwar, um dem Ballasteros Friedens⸗Vorschlaͤge zu machen; als dieser sich jedoch weigerte, darauf einzugehen, erklaͤrte Riego ihn sammt sei⸗ nem Staabe fuͤr seine Gefangene. Kgum hatten die Brigaden in Carabuey und Lucena erfahren, was sich in Priego zugetragen, als sie zur Befreiung ihres Feldherrn aufbrachen; Riego aber, der sein Unternehmen gescheitert sah, und sowohl die Ankunft jener Truppen, als die des Generals Saint⸗Chamans fuͤrchtete, machte sich bei Zeiten aus dem Staube, und marschirte auf Alcandete und Martos. Mittlerweile hatte sich der General Foissac⸗Latour, von Cor⸗ dova nach Andujar und der General Vallin nach Eccija in Bewe⸗ gung gesetzt, waͤhrend der General Bonnemains den Feind unauf⸗ hoͤrlich verfolgte, und ihn endlich am 15ten bei Jaen erreichte. Riego machte anfangs Miene, sich zu vertheidigen; General Bonne⸗ mains, ob er gleich erst die Haͤlfte seiner Truppen bei sich hatte, griff ihn an, und vertrieb ihn aus der Stadt; der Feind sammelte sich aber wieder auf den Hoͤhen außerhalb derselben, auf der Straße nach Mancha⸗Real; allein auch diese Stellung, so wie noch eine dritte, die er spaͤter zu behaupten suchte, wurden von unseren Truppen eingenommen. So, aus allen Stellungen ver⸗ jagt, wurden die Konstitutionellen bis jenseit Mancha⸗Real ge⸗ trieben, wo die Franzosen um 21 Uhr Abends, nach einem zastuͤn⸗ digen Kampfe einruͤckten. Bei seinem Einzuge in Jaen hatte Riego noch 2500 Mann mit sich gehabt; der 13te kostete ihm uͤber 500 Todte, Verwundete und Gefangene. Von Mancha⸗Real aus rich⸗ tete der Feind seinen Marsch auf Jodar, wahrscheinlich um den Versuch zu machen, entweder die bei Ubeda kantonirenden Truppen des Ballasteros zur Desertion zu verleiten, oder mindestens die Sierra Morena oder Sierra Segura zu erreichen, von wo aus es ihm vielleicht noch moͤglich gewesen seyn wuͤrde, nach Karthagena zu entkommen. Allein seine Stunde hatte geschlagen. Schon am 15ten fruͤh hatte der General Foissac⸗Latour den Obersten Ar⸗ gout mit 3 Jaͤger⸗Schwadronen und 3 Garde⸗ Infentegn enm. pagnien, nach Bejuxar, und am 4ten, nach Jodar beordert; er sabs aber hatte sich in forcirten Maͤrschen mit den Dragonern und uͤnf Kompagnien nach Baeza verfuͤgt, um den Feind in Zaum zu halten, wenn er etwa schon, vor Ankunft des ꝛc. Argout, uͤber Jo⸗ Dieses Dorf schien, seiner Lage nach, ein

dar hinaus seyn sollte. 8 T entscheidender Punkt fuͤr Denienigen zu seyn, der es zuerst besetzt seine Infanterie zuruͤck,

8. gs.

haben wuͤrde. Oberst Argout ließ daher