1823 / 123 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 14 Oct 1823 18:00:01 GMT) scan diff

3 1164 der wackere Deutsche, daß es ihm dort gut gehe, und betheuerte, daß er seinem großmuͤthigen Helfer in der Noth zeitlebens danke bar verpflichtet bleiben werde.

Die Zahl der, beim Koͤnigl. Einzuge in Windsor bewirtheten Gaͤste aus den unteren Klassen betrug 2000. Das letzte musikalische Fest zu Hork hat 27,000 Pfd. Sterl. eingevracht; die Unkosten beliefen sich auf 7000 Pfd. Der Ueber⸗ schuß ist zur Vertheilung an die Hospitaͤler und andere menschen⸗

vom Fort Santona, im Namen Ferdinands VII. Besitz genom⸗ men haben. Man hat in demselben eine Besatzung von 1800 Mann, 150 Feuerschluͤnde, uͤber 10,000 Flinten, 1000 Centner Pul⸗ ver, 6000 Stuͤckpatronen, und 673,000 Flinten⸗Patronen gefunden Aus Madrid schreibt man unterm 27ͤten v. M.: „Die direkten Nachrichten der Regentschaft aus Kadix reichen bis zum austen, an welchem Tage sich die Koͤnigl. Familie noch im besten Wohl⸗ seyn befand. Im Hafen von St. Maria sind eine große Anzahl

8 B ü,es 8 FKabdir uͤberbrachten etgenhaͤndigen S Ungeachtet der unverschaͤmten Luͤgen der revolutionairen Zei⸗ ens: n

hat man das Loos, das der Kolonne des Fermandez „Mein Herr Bruder und Vetter! Spanien ist vom Joch Theil geworden, in Barcelong doch erfahren. Die Masse der Revolution befrett; einige feste Staͤdts allein dienen den h 2

1 haͤlt jeden ferneren Wiederstand fuͤr Unsinn; die Nach⸗ Revolution verwickelten Maͤnnern noch zum Zufluchts⸗Orte . Capitulation von Figueras wird sie in diesem Glau⸗ Koͤnig, mein Oheim und Herr, hatte geglaubt (und die 6 2 noch bestaͤrkt haben. Vor drei Tagen vernahm man im großen Begebenheiten haben diese seine Gesinnung in nichts geznn

5,924 E1 bielhause den wiederholten Ruf paz! paz! Man haͤlt eine daß Ew. Magjjestaͤt, der Freiheit wiedergegeben, es fuͤr gut sansear 8 bevorstehend: vielleicht daß sie der Belagerung zu⸗

asschreiber,

freundliche Stiftung

Leitern angekommen, deren Zweck indessen zur Zeit noch unbekannt

ist. Die Franzosen gehen jetzt damit um, uͤber den kleinen Mee⸗ resarm, der das Fort von Santo⸗Pedro von der Insel Leon trennt,

eine Bruͤcke zu werfen. Tagtaͤglich gerathen verschiedene mehr oder

minder große Fahrzeuge, die auf diesem Punkte nach wie vor in den San⸗Pedro⸗Fluß einlaufen wollen, in die Haͤnde des Franzoͤ⸗ sischen Geschwaders. Kadix ist eng blockirt, und seit die Franzosen die Muͤndung des eben erwaͤhnten Flusses beherrschen, sind alle Le⸗ bensmittel daselbst bereits um die Haͤlfte gestiegen.“ Milans, der nach dem Ausmarsche Lloberas aus Tarragona,

mit 2000 Mann das Kommando dieser Festung aufs neue uͤber⸗ nommen hatte, soll von den Konstitutionellen abgesetzt, und mit seiner ganzen Familie nach Majorka verwiesen worden seyn.

5. Okt. Durch außerordentliche Kourier⸗Gelegenheit sind gestern hier Briefe aus dem Hafen von Sta. Maria vom 25sten v. M. eingegangen, die uͤber die neuste Lage der Dinge in und um Kadir folgende interessante Nachrichten mittheilen. „Gestern (am 24sten)“ heißt es darin, „verließen die in Kadix versammelten Madrider Milizen, unterstuͤtzt von dem Regimente St. Martial, die Stadt, um das Fort von Santo⸗Pedro wieder zu nehmen. Unterweges empoͤrten sich ploͤtzlich die Linien⸗Truppen, die Mili⸗ zen waren aber die staͤrkeren, und entwaffneten und decimirten das Regiment; 90 Soldaten sind demzufolge erschossen worden. Man kann hienach den Geist der Linien⸗Truppen beurtheilen; taͤglich kommen Deserteurs zu uns heruͤber. Heute fruͤh ließ der Herzog von Angouleme K. H. den Grafen Guilleminot, den Kontre⸗Ad⸗ miral Duperré, und die Generale Bordessoulle und Bourmont zu sich berufen. Letzterer hat sich heut um 4Uhr nach Rota bege⸗ ben. 34 Stuͤcke Geschuͤtz sind zur Beschießung von La Caracca be⸗ stimmt; man hofft, sich dieses Forts innerhalb 24 Stunden, nach ersffneter Kanonade, zu bemaͤchtigen. Wir werden dadurch Mei⸗ ster des ganzen Laufes des San⸗-Pedro⸗Flusses. Aus Frankreich erwarten wir zu Wasser noch fuͤnf Artillerie⸗Kompagnien. Der General von Ambrugeaec steht mit einer Abtheilung der Koͤnigl. Garde in San⸗Lucar, und erwartet nur das erste Zeichen zur Ein⸗ schiffung der Truppen.“ 8 In einem Schreiben aus Madrid vom 29. v. M. heißt es: „Riego wird heut oder morgen hier erwartet. Es sind alle noͤ⸗ thigen Vorkehrungen zur Verhuͤtung etwaniger Volks⸗Excesse ge⸗ troffen worden.“

Die Gebaͤude, wodurch hier die Straße Vivienne, der Boͤrse gegenuͤber, verlaͤngert werden soll, sind schon bis zum ersten Stock⸗ werke vorgeruͤckt.

6. Okt. Vom Herzoge von Angouleme sind zwei telegra⸗ phische Depeschen aus Chiclana vom 28sten, und aus Sta. Maria vom 29sten um 6 ½ Uhr Abends eingegangen. In der er⸗ steren berichtet der Herzog, daß der Koͤnig von Spanien ihm an⸗ gezeigt habe, er sey frei und werde sich nach dem Hafen von Sta. Maria begeben, sobald der Herzog es verlange; Se. Koͤn. H. hofften deneeftge, ihn am folgenden Tage, den 2gsten, zu sehen. In der zweiten heißt es dagegen, daß die Verhandlungen abge⸗ brochen seyen und die Feindseligkeiten am zosten mit Tages⸗An⸗ bruche wieder beginnen wuͤrden.

In dem Englischen Blatte, „der Kourier,“ vom 2ten d. M., liest man Folgendes: „Nach der heutigen Morning -Chronicle lie⸗ fern wir hier woͤrtlich die Abschrift eines Schreibens des Herzogs von Angouleme an den Koͤnig von Spanien, so wie die Antwort dieses Monarchen, in der Uebersetzuug. Beide Piècen sind uns uͤber Gibraltar zugekommen. Was das Antwort⸗Schreiben anbe⸗ trifft, so koͤnnen wir dessen Authenticitaͤt zwar nicht verbuͤrgen, fin⸗ den indessen keinen Grund, dieselbe in Zweifel zu ziehen, es sey denn allenfalls wegen einer darin enthaltenen Stelle. Man spricht naͤmlich von einer Vermittelung Englands, die von Spanien be⸗ gehrt worden sey, und um welche auch Frankreich angehal⸗ tenhabe; wir wissen aber sehr bestimmt, daß Frankreich unsere Vermittelung weder verlangt noch angenommen hat. Es ist vielmehr Thatsache, daß Frankreich nie gewollt hat, daß die Span. Angelegen⸗ heiten jemals der Gegenstand irgend einer Vermittelung wuͤrden. Da nun Sir William A'Court den Auftrag hatte, diese Thatsache den Mi⸗ nistern Ferdinands VII. gleichzeitig mit der Weigerung der Brittischen Regierung, sich mit einer Vermittelung zu befassen, kund zu ma⸗ chen, einer Weigerung, die sich eben auf den Umstand gruͤndete, daß Frankreich von einer Vermittelung nichts wissen wollte, so koͤnnen wir nicht wohl begreifen, wie, wenn das Antwort⸗Schrei⸗ ben des Spanischen Monarchen authentisch ist, man darin von ei⸗ ner noch schwebenden Unterhandlung habe sprechen koͤnnen.*) Hier folgen jene beiden Aktenstuͤcke:

Abschrift eines von Sr. K. H. dem Herzoge von Angouleme an den Koöͤnig von Spanien ge⸗ richteten und am 19. Aug. von einem Fran⸗ zoͤsischen Offieier als Parlementair nach

*„ Das Iournal des Débats macht hiezu folgende Bemerkungen: Ohne uns für obige Piece verbürgen zu wollen, ist es uns ein Leichtes, diejenige Stelle im Antwort⸗Schreiben des Königes von Spanien, die den Ko urier an dessen

wuͤrden, Huld und Gnade ergehen zu lassen, eine allgemei nestie nach so vielen Unruhen zu vechinigin; und d9n Zusac Berufung der alten Kortes des Koͤnigreiches, Ihren Völkern Gewaͤhr fuͤr die kuͤnftige Ordnung, Gerechtigkeit und gute; waltung im Lande zu geben. Alles was Frankreich, so wie Alliirten und ganz Europa thun koͤnnte, wuͤrde zur Befesti dieses Werkes Ihrer Weisheit geschehen; ich nehme keinen stand, mich dafuͤr zu verbuͤrgen. Ich habe es fuͤr meine zz gehalten, Ew. Maj. und durch Sie allen Denjenigen, die den beln, die sie bedrohen, noch vorbeugen koͤnnen, diese Gesinny des Koͤniges, meines Oheims und Herrn, ins Gedaͤchtniß v zurufen. Wenn mir indessen binnen fuͤnf Tagen keine befrieha Antwort zugekommen und Ew. Maiestat zu jener Zeit noch rer Freiheit beraubt seyn sollten, so bleibt mir, um Ihnen letztere zu verschaffen, nur uͤbrig, zu den Waffen meine Zußu nehmen; und Diejenigen, die, statt das Interesse ihres Vaterl⸗ zu beachten, nur ihren Leidenschaften Gehoͤr gegeben he werden sodann allein verantwortlich fuͤr das Blut seyn, we vergossen werden wird. In tiefster Ehrfurcht verharre ich, Herr Bruder und Vetter, als Ew. Maj. sehr ergebener Ir⸗ Vetter und Diener. (gez.) Ludwig Anton. Aus meinem H;H Quartier zu Puerto⸗Sta. Maria, den 17. August 1823.“ Antwort des Koͤniges. 1b „Mein Herr Bruder und Vetter. Das 17ten habe ich erhalten. Es ist in der That eine sehr mert dige Sache, daß die Gesinnungen meines Bruders und Ohe des Koͤniges von Frankreich, mir bis heutiges Tages nicht vbe⸗ gemacht worden sind, waͤhrend seine Truppen schon seit 6 Monate mein Koͤnigreich eingefallen sind, und meinen Unterthanen diesen feindlichen Einfall zu erdulden gehabt, so viel Tr zugefuͤgt haben. Das Joch, von dem Ew. K. H. Spanien bef zu haben vermeinen, hat nie existirt, und ich habe nie einer dern Freiheit als derjenigen entbehrt, der die Operationen mich beraubt haben. Die beste Art

Ferneüsschen 12

Weise, mir zu dieser Freiheit wieder zu verhelfen, und das E nische Volk in Besitz der seinigen zu lassen, 859 unsere R. zu ehren, wie wir die Rechte Anderer ehren, u. aufzuhoͤren, sich mit waffneter Macht in unsere innere Angelegenheiten zu mischen. Die terlichen Gesinnungen meines Herzens sind fuͤr mich die sicherste R schnur u. der maͤchtigste Beweggrund, die Beduͤrfnisse meiner Unten nen zu erforschen und ihnen abzuhelfen. Wuͤnschen sie staäͤt Garantien zur Aufrechthaltung der Ordnung und Gerechtigkeit, werde ich mich mit ihnen daruͤber verstaͤndigen. Inzwischen laͤuben Ew. K. H. Ihnen die Bemerkung zu mächen, daß! Mittel, welches Sie mir angeben, eben so unyertraͤglich mit Wuͤrde meiner Krone, als mit dem gegenwaͤrtigen Weltzuftan der politischen Lage der Dinge, den Rechten, Gebraͤucher ¹ dem Wohlergehen der von mir regterten Nation ist. Nachv Jahrhunderten der Vergessenheit, etne so abwechselnde, veraͤnd

Schreiben Ew. K. H.

liche und widernatuͤrliche Verfassung als die der alten Kortes Koͤntgreiches, einer Versammlung, wo die Nation sich nie verei

fand ü nie einen einzigen wahren Repraͤsentanten hatte, wieder einft⸗ ren, hieße dasselbe oder vielleicht noch Aergeres verlangen, alz Frankreich die ehemaligen General⸗Staaten wieder ins Leben Uebrigen wuͤrde diese, zur Erhaltung der oͤssem chen Ruhe und Sicherheit unzureichende Maßregel, ohne irg einer Klasse im Staate irgend einen Vortheil zu bringen, die ben Schwierigkeiten, dieselben Hindernisse wieder erzeugen, auf man in alten Zeiten gestoßen ist, und deren man sich jedesm wenn von diesem Gegenstande die Red Nicht dem Koͤnige ziemt es, die Rathschlaͤge zu ertheilen, die

K. H. ihm zu geben fuͤr gut befunden haben; denn es ist we

Authenticitat zweifeln laͤßt, zu erklaͤren. Dieses Antwort⸗Schreiben, mit der Unterschrift Ferdinands VII. versehen, ist nichts, als ein, von den Ministern der Kortes dem Könige in die Feder diktirter Brief, welchem seine Unterschrift zu versagen, dem Monarchen nicht frei stand. Wahrscheinlich haben die Mini⸗ ster den Bewohnern von Kadix die Weigerung Frankreichs, zu einer Vermitte⸗ lung seine Zustimmung zu geben, noch verheimlichen wollen. Daher jene Er⸗ wähnung einer Unterhandlung, die niemals stattgefunden hat; ihr einziger Zweck

ist, das Hirngespinnst einer Dazwischenkunft Englands noch auf einige Taͤge zu naähren. Die übrigen im Antwort⸗Schreiben enthaltenen politischen Folgerun⸗ gen müssen ebenfalls als bloße, dem gefangenen Monarchen zugeschriebene Mei⸗ nungen seines revolutionairen Ministeriums betrachtet werden. Das Schreiben des Herzogs von Angouleme zeugt von den reinsten und erhabensten Gesinnun⸗

en; Kraft, mit Weisheit gepaart, bieten einem entzweiten Volke den einzigen Delzweig dar, unter dessen Schutze es noch sein Heil zu finden vermag. Das ist die Sprache, welche die Französische Regierung stets geführt hat. Wir glauben daher, keine Unbedachtsamkeit zu begehen, wenn wir dieses Schreiben, wörtlich so, wie das Euglische Journal es bekannt gemacht hat, aufneh men, wenn gleich uns keine authentische Abschrift desselben vorliegt. Ein Umstand, der uns am geeignetsten scheint, üͤber die Echtheit beider Piéècen Zweisel zu erregen, ist, daß die Morning⸗-Chronicle sie zuerst publicirt hat. Uebrigens glauben wir, daß die Unterschrift vo el Rey in einem, an einen anderen Prinzen von Kö⸗

gerecht noch uͤberhaupt moͤglich, den Koͤnie aufzufodern . vorzubeugen, die er nicht verursacht, nicht vee b vfesu foderung sollte vielmehr an Denjenigen gerichtet werden, welcher freiwillige Urheber alles dieses Unheils ist. Ich wuͤnsche, wie m Volk, daß ein ehrenvoller und dauernder Friede den Drangsele des gegenwaͤrtigen Krieges, eines Krieges, den wir nicht herkeige fuͤhrt haben, und der fuͤr Frankreich wie fuͤr Spanien gleich schaͤdlicht! ein Ziel setzen moͤge. Es schweben zu diesem Behufe Unterhe lungen zwischen mir und der Regierung Sr. Brittischen Maj. deren Vermittelung auch von Sr. Allerchristlichsten Maj. begete worden ist; ich kann von dieser Basis nicht abgehen, glaube al daß Ew. K. H. es nicht sollten. Wenn man aber, ungeachtet m ner gegenwaͤrtigen Erklaͤrung, und unter dem Vorwande, den K. H. mir zu verstehen geben, die Gewalt mißbrauchen follte, werden Diejenigen, die solches thun, fuͤr das vergossene Blut, Allem aber Ew. K. H. vor Gott und den Menschen fuͤr alle Uebel verantwortlich seyn, die Sie uͤber meine Person und uͤber Koͤnigl. Familie, so wie uͤber diese wohl⸗verdtente Stadt verhi gen moͤchten. Gott erhalte Ew. K. H. meinen Bruder und I ter, noch viele Jahre. 1“ Kadix, 21. Aug. 1823. (gez) Sch, der Kbetg.. . 8 Aus einem Privatschreiben aus Badalona (Katalonien) un 28sten v. M. entnehmen wir Folgendes: „Morgen, als am G. esaeeh des Fe-de⸗ von Figue 1 . Dieser wichtige Platz hatte noch Lebensmittel 1 einen Monat; Mangel an Gelt bat . eg ein gleicher Mangel laͤßt sich in Tarragona verspuͤren, und duͤlf auch bald in Barcelona eintreten. Die unter den Befehlen Ll beras, aus Tarragona ausmarschirte Kolonne ist in Lerida ang langt, welcher Ort sich indessen, da er schlecht verproviantirt ist, be wird ergeben muͤssen. Der Baron von Eroles, der etwa 3000 Roh listen in der Ebene von Urgel versammelt hat, wird diesen Pl. bis zur Ankunft des 5ten Armee⸗Korps eng einschließen. Ein h 1, 5 bereits vor Ur rerichtung von Batterien gegen das Fort wird fortgefahre Die Besatzung desselben betraͤgs 51 800 e und fartgefabn lich durch Desertion. Am 25sten haben sich allein 42 Ueberlaͤuft bet unsern Vorposten gemeldet.“

niglichem Gebluͤte gerichteten Handschreiben nicht Ublich ist.

In einem zweiten Schreiben aus Badalona vom agsten helß

e gewesen, erinnert

de hat dessen Uebergabe herbeigefuͤht

Urgel angelangt und me

riommt; wo nicht, so wird diese in den ersten Tagen des Novem⸗ beueras muß in diesem Augenblicke von unsern Truppen be⸗ tt seyn; von der Seite von Urgel her erwartet man taͤglich gute otschaft. Lerida kann sich unmoͤglich lange halten; es ist daher vermuthen, daß Krieg mit der guten Witterung zugleich de haben werde.“ b V 8778. 29 die Herzogin von Berry wird am z0ten d. M. nach rem Schlosse Rosny abreisen, wohin sie der Neapolitanische otschafter, Fuͤrst von Castelcicgla, begleiten wird. Den 15ten kommt nach der Hauptstadt zuruͤck, geht aber den 25sten wieder nach oöny, wo sie alsdann bis nach dem St. Karlstage bleiben wird. „Am 5ten v. M. hat der General Ballasteros ein Manifest an die banische Ration erlassen, worin er die Beweggruͤnde seines Ver⸗ böltens bei der Annaͤherung der Riegoschen Division auseinander⸗ st und die bereits bekannten Umstaͤnde seiner Zusammenkunft it Riego erzaͤhlt. Das Manifest schließt mit foligenden Worten:; Spanien! Treu den Grundsaͤtzen, zu denen ich mich bekannt be, nach allen meinen Kraͤften zum Heile des Vaterlandes mit⸗ wirken, und uͤberzeugt, daß die Aussoͤhnung der Spanier nur un zu bewirken sey, wenn sie jedem Privathasse entsagen, werde halle mir zu Gebote stehende Mittel ergreifen, um jeden Anlaß Mißhelligkeiten zu entfernen. Ich werde daher mit allem Eifer siejenigen verfolgen, die, taub fuͤr die Stimme der Menschheit, es rsuchen moͤchten, die verheerende Flamme des Buͤrgerkrieges da⸗ rch noch ferner zu naͤhren, daß sie die heilsamen Folgen der mit em General Molitor abgeschlossenen Konvention, die ich als Ba⸗ Sder allgemeinen Friedensstiftung des Gegenstandes aller mei⸗ r Wuͤnsche, 2 jeden Preis aufrecht zu erhalten entschlossen erstoͤren suchen.“ 1 ¹ uncer dden 2 Kolonnen Spanischer Kriegsgefangener, die am gten, 2osten und 2rsten durch Perpignan gekommen sind, befanden ch 31 oder 32 junge Leute unter 14 Jahren. Sie sind am 25sten ieder nach Spanien transportirt worden, um ihren Familien zu⸗

ck gegeben zu werden. Sis Etoile will wissen, daß die Exaltados in Kadirx beschlossen bt einzuschiffen, daß in⸗

ehabt, den Koͤnig und die Koͤnigliche Familie han die gnüh(gte Partei sich einer Maßregel widersetzt habe, e an der strengen Aufsicht der Franzoͤsischen Flotte ohnehin ge⸗ hheitert waͤre. S hesges ner Abreise der Herzogin von Angouleme von Niort, urde ihr zur Bedeckung ein Gensd'armerie⸗Piquet mitgegeben, essen Brigadier unterweges mit dem Pferde stuͤrzte, sich aber, un⸗ eachtet einer starken Verletzung, sogleich wieder aufsetzte, um dem Wagen zu folgen. Die Herzogin, die den Unfall bemerkt hatte, sieß aber anhalten, den Brigadier zu sich rufen, und als sie 8* nerkte, daß er an der Stirn stark blutete, wischte sie ihm das Blut mit ihrem Tuche ab, und haͤndigte ihm ein ansehnliches Ge⸗ henk ein. Der Brigadier, uͤber die herablassende Guͤte der Prin⸗ essin seinen Schmerz vergessend, dankte mit der Versiche⸗ zung, daß das ihm gegebene Geld stets als ein Hriligtomm bei sei⸗ er Familie verbleiben solle. Nachdem J. K. H. jedoch jetzt er⸗ ahren, daß der Brigadier, in Folge der erlittenen Verwundung, ehr krank darnieder liege, haben Sie ihm eine Unterstuͤtzung von 00 Fr. geschickt, und ihn aufgefodert, eine Bittschrift einzureichen, ie Sie dem Kriegs⸗Minister zustellen wollen. „Briefen aus Mailand zufolge,“ sagt der Legulateur, züit die segierung des Lombardisch⸗Venetianischen Reiches durch ein Schrei⸗ en des Fuͤrsten Metternich officitell benachrichtigt worden, daß des kaisers von Oesterreich Maij. gegen Ende . wo Aller⸗ ochstdieselben sich uͤber die wichtigen Gegenstande, die Sie mit es Kaisers von Rußland Maj. in Czernowitz zu besprechen haben, wahrscheinlich “. haben werden, Ihre Italienischen Staaten esuchen Willens seyen. 1 1 L“ Blante (dem Régulateur) liest man Folgendes: 1 oreg nicht mehr unter das Joch der Tuͤrken Ansteckende b dem Kapudan⸗Pascha ist es zwar gelungen, Patras m und Kendane ein 18 versehen; er selbst aber hat den Meerbusen hvon Lepanto 8“ . . ea . i⸗ ö“ en Schiffen nach dem Archipelagus zuruͤck. r Spectateur orien- al Sch 8 Zweifel ein Mittel erfinden, die Mannschaft zu

uriren.” b 27. C 1 Theil der konsti⸗ Bayonne. Am 26. und 27. Sept. kam ein The⸗

tionellen Truppen, die sich zufolge der Kapitulation mit dem

General Marguerye ergeben hatten, hier an, um in das Innere

bgefuͤhrt zu werden. Die Generale Rosello und Palarea befan⸗

en sie ihnen. 8 dri sich unter ih Die Staats⸗Revenue fuͤr das dritte Quar⸗

London, 3. Okt. I 322,00 d. Sterl. mehr betragen, als im zweiten. L1A““ am vergangenen Sonn⸗

Das Dubliner Journal versichert, am vergan age sey 8 den katholischen Kapellen der Irlaͤndischen Hauptstadt angezeigt worden, daß der Prinz von Hohenlohe bis zum 1. Jan.

Es scheint, daß M zuruͤckkehren werde.

Rest seiner Truppen nach Cuba transportirt wird,

en bestimmt, zu deren Besten dieses Fest, wel⸗ ches alle drei Jahre stattfindet, gestiftet ist.

Am zsten d. M. deponirte der Koͤnigl. Preuß. Gesandte, Frei⸗ Herr von Werther, in der hiesigen Bank 40,000 Pfd. Sterl. unguͤl⸗ tig gemachter Preuß. Obligatioönen aus der, von dem Herrn N. M. Rothschild, t. J. 1818 negocirten Anleihe. .

Okt. Gestern ist J. K. H. die Prinzessin Auguste in Dover angekommen.

Nachdem Morales in Maracaibo kapitulirt hat und mit dem beschraͤnkt sich jetzt die ganze Macht Spaniens in Venezuela, auf die Besatzung von Puerto Cabello.

Maracaibo, vom Span. General Morales lange vertheidigt, hat sich am 3. Aug. den Kolumbiern, mittels Kapitulation er⸗ geben. Ueber die Naturalisirung in Kolumbien sind von der Republik folgende Bestimmungen getroffen: In der Regel muß man 3 Jahre dort leben, ehe man des Buͤrgerrechtes theilhaftig werden kann; 2 Jahr aber, wer Grundstuͤcke kauft, die 1000 Piaster werth sind, 1 Jahr, wer Gruudstuͤcke kauft, die 2000 Pia⸗ ster werth sind, und 6 Monate nur, wer eine geborne Kolumbie rin heirathet. Auslaͤnder, die ein Grundstuͤck, 4000 Piaster werth, erkaufen, brauchen sich, um naturalisirt zu werden, gar nicht vor her in Kolumbia aufgehalten zu haben.

In Irland fangen die Geistlichen an, sich anstatt der Zehn⸗ br. mit einer runden Summe von den Bewohnern ihres Kirchspiels zu begnuͤgen. 1 8

Große Quantitaͤten Mehl sind aus Danzig angekommen, um von hier aus nach Suͤd⸗Amerika ausgefuͤhrt zu werden.

Der Polnische Graf Borawlaski, 84 Jahr alt, und 3 Fuß 3 Zoll hoch, hat seine Lebensbeschreibung in Druck herausgegeben. Die deutsche Oper, der Freischuͤtz, wird diesen Winter hier zur Auffuͤhrung kommen.

Der Kongreß zu Rio Janeiro soll mit großer Stimmen⸗ Mehrheit beschlossen haben, daß seine Dekrete Kraft haben sollten, wenn auch der Regent denselben seine Sanktion verweigern wuͤrde; dieser hat dagegen erklaͤrt, daß er nur solche fuͤr guͤltig anerkenne, die er zu genehmigen fuͤr gut finden werde.

Bruͤssel, 6. Okt. Der Koͤnig hat vor seiner Abreise die Kommissarien vom Ministerium des Inneren und vom Waterstaat, zu Referendarien genannter Departements ernannt.

Gestern stuͤrzte zwischen Trois Fontaines und Vilvorde eine Diligence mit 14 Reisenden in den Kanal. Eine Person soll bei dem Zufalle das Leben eingebuͤßt haben.

Haag, 3. Okt. Heut Abend werden Se. Maj. von Bruͤssel hier erwartet.

Lurxemburg, 4. Okt. Am 30. Sept. traf der Bischof von Namur, Baron Pisani de la Gaude, hier ein, und wird morgen die geistliche Jurisdiktion vom Großherzogthume in Besitz nehmen, nachher aber wieder nach Namur zuruͤckkehren.

Vom Jahre 1773 bis 1 1822, zaͤhlte die Mosel 10 gute Herbste (darunter nur 6 von reicher Quantitaͤt), 15 mittlere und 27 schlechte. 8

Die Aussichten fuͤr den diesjaͤhrigen Herbst sind im Allgemei⸗ nen gut, und das alte Sprichwort der Mosellaͤnder: „Wenig Schein viel Wein,“ wird sich wohl auch dies Jahr bewaͤhren.

Ansbach, 4. Okt. Die General⸗Synode hat heut ihre Arbeiten geschlossen. Es waren in Allem 12 Sitzungen.

Kassel, 5. Okt. Se. K. H. der Kurfuͤrst haben Ihren seit⸗ herigen Gesandten am deutschen Bundestage, Geheimen Rath und Kammerherrn von Lepel, von diesem Posten abberufen und selbi⸗ gen dem Regierungs⸗Praͤsidenten in Fulda, Geheimen Rathe von Meyerfeld, uͤbertragen. Der Geheime Rath von Lepel ist auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt worden.

Siegmaringen, 28. Sept. Durch eine Verordnung vom 26sten d. M. wird den Fuͤrstlichen Beamten verboten, groͤßere lie⸗ gende Guͤter in ihrem Amtsbezirke zu kaufen oder zu pachten; ge⸗ langt ein Beamter durch Erbschaft ꝛc. dazu, so ist er gehalten, sie innerhalb 2 Jahren zu veraͤußern. Zugleich wird den Beamten der Betrieb eines Handels oder eines Gewerbes gaͤnzlich verboten; eben so auch der Handel mit Kapitalien und Schuldfoderungen im Amtsbezirke, besonders aber auch der Ankauf gerichtlich angemel⸗ deter Foderungen, bei Konfiskation des Schuldbetrages.

Stuttgart, 6. Okt. Bei der hier, im J. 1818 errichteten Sparkasse, stehen bereits 345,475 Fl. 49 Kr. Unter den, auf dem landwirthschaftlichen Feste zu Kannstadt aufgestellten Produkten vaterlaͤndischer Industrie, befanden sich auch Huͤte und Czakots vom Hof⸗Hutmacher Stattmann hieselbst, welche nicht durch den gewoͤhnlichen Leim, sondern durch ein anderes unaufloͤsliches Ma⸗ terial, eine solche Steife erhalten hatten, daß sie, wie die vorge⸗ nommenen Proben bewiesen, 39 ¾⅞ Stunden unter Wasser gehalten, Form, Haare, und Farbe unveraͤndert behielten. Sieben hiesige Hutmacher machen dagegen in der hiesigen Zeitung bekannt, daß dies keine neue Erfindung sey, und daß das alte Geheimniß, das

2⁄ keine Wunder mehr verrichten werde. Dasselbe Journal dise⸗ 1 des Mordes der Frankschen Familie angeklagte personen arretirt worden sind. Ein panisches Schrecken scheint ich der Besitzer der Spanischen Bonds bemaͤchtigt zu haben. Sie erkaufen bedeutende Summen, und zwar zu allen Preisen; natuͤr⸗ ich wird der Werth dieses Papiers dadurch taͤglich geringer. Vorgestern richteten heftige Suͤd⸗Ost⸗Stuͤrme großen Scha⸗ den in den Duͤnen und auf unsrer Suͤdkuͤste an. 18 1818 kam ein armer Deutscher, Namens Mannes, hieher, um, als Kolonist nach dem Kap zu gehen. Es fehlte ihm aber am Be⸗ gen, und er gerieth, hier voͤllig fremd, in die bedraͤngteste Lage. Der Zufall machte ihn mit einem hiesigen Großen ekannt; er ntdeckte diesem seine Noth, und die heißen Kummer⸗Thraͤnen auf dem ehrlichen Gesichte des Bittenden, sprachen guͤnstig zum Her⸗ en des edlen Mannes. Der Verlassene erhielt, was er brauchte, m sein Leben zu fristen, und die Reise⸗Kosten nach dem Kap. Matüͤrlich hatte der Geber das Alles als Almosen angesehen; nicht o der Empfaͤnger. Vor einigen Tagen lief die Summe baar und ichtig aus der Kapstadt hier ein, und statt der Zinsen berichtete

Rezept zu dieser Steife, jedem, der sich an sie wenden werde, un entgeltlich mitgetheilt werden solle.

7. Okt. Der Buchhaͤndler Ritter zu Gmuͤnd, errichtet, nach seiner, in den hiesigen Zeitungen befindlichen Bekanntma chung, zu Philadelphia eine Niederlage Deutscher Verlagsschriften, und will damit zugleich ein Speditions⸗ und Kommissions⸗Komp⸗

toir verbinden, an welchem alle Deutsche, dies⸗ und jenseits des Oceans, Antheil zu nehmen von ihm aufgefodert werden.

Zuͤrich. Am 138. Sept. wurde in der Sache des Ober⸗Amt⸗ mannes F. von Knonau, das Urtheil gefaͤllt. Die 147 Folio⸗ Seiten fuͤllende Defension seines Fuͤrsprechers, dauerte 7 Stunden;: doch konnte sie ihn der Klage eines unerlaubten Umganges mit verschiedenen Frauens⸗Personen, und mehrerer eigenmaͤchtiger Handlungen, nicht entledigen. Mit großer Stimmen⸗Mehrheit wurde er daher setner Stellen, als Ober⸗Amtmann und Mitglied des großen Rathes, entsetzt. 1

Wien. Gegenwaͤrtig kommen zum Verkauf in Boͤhmen die Staatsguͤter Smrkowitz und Beczwar, die Religionsfonds⸗Guͤter Boͤhmisch⸗Aicha mit Liebenau, Radim, Hrachow⸗Teinitz und Soll⸗