1823 / 124 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 16 Oct 1823 18:00:01 GMT) scan diff

nitz, und endlich d und Kinsberg. Der reine Durchschnitts⸗Ertrag von 1810 bis 1819 wird bei der Veranschlagung zum Grunde gelegt.

Der Vice⸗Koͤnig von Aegypten, Mehemed⸗Ali, hat es unlaͤngst so weit gebracht, daß er nun seinen Namen schreiben kann. Wenn ein Orientale zu schreiben versteht, so traͤgt er gewoͤhnlich Dinte und Feder im Busen. Eine der Beschuldigungen gegen die Muͤnz⸗ Beamten, welche man unlaͤngst in Konstantinopel aufhäͤngte, war, daß sie ihre Dintenfaͤsser mit Brillanten verztert haͤtten. 1

Lemberg, 20. Sept. Se. Maj. unser Allergnaͤdigster Kaiser sind auf Ihrer Reise nach Czernowitz, gestern hier eingetroffen. In Ihrem Gefolge befinden sich die beiden General⸗Adjutanten, Ge⸗ neral⸗Lieutenant Freiherr v. Kutschera und Obrist v. Eckhard; die Kammerherren, Major Graf Wrbna und Rittmeister Graf Wald⸗ stein; der Leib⸗Arzt Host g. m. A. 1

Se. Durchlaucht der Fuͤrst Metternich, welcher Sr. Maj. dem Kaiser auf demselben Wege folgt, wird heut hier erwartet.

Der Landtag der Koͤnigreiche Gallicien und Lodomerien und der Bukowina ist durch einen, in gewoͤhnlicher Form abgefaßten Kaiserl. Erlaß, zum 25. Oktober d. J. hieher einberufen.

Triest, 25. Sept. Zwei hier aus Natolien eingelaufene Schiffe wollen die Flotte des Kapudan⸗Pascha, die Schnaͤbel nach den Dardanellen gerichtet, von einem Griechischen Geschwader verfolgt, in den Gewaͤssern von Scio gesehen haben.

Durin, 23. Sept. Am z9sten wird die Festung Alessandria, an die Truppen Sr. Maj. des Koͤniges von Sardinien uͤberliefert. Der Ober⸗Befehlshaber des Oesterreichischen Okkupations⸗Korps ist hieher gekommen, um von Sr. Maj. Abschied su nehmen, und der jetzige Gouverneur von Alessandria, Genera Graf Stutter⸗ heim, wird die Festung uͤbergeben. Die Brigade Savoyen, die gegenwaͤrtig in Coni steht, und zur Zeit des Revolutions⸗Versuches ihrem Schwure treu blieb, wird dieselbe besetzen.

Rom, 24. Sept. Folgendes ist ein Auszug aus dem Testa⸗ mente Pius VII., von ihm diktirt den 9. Maͤrz 1823. Er schenkt seinem Neffen, dem ersigebornen Grafen Scipione Chiaramonti, ein im Gebiet von Faenza gelegenes Landgut, das er fuͤr 128,000 Skudi aus seinem Privat⸗Vermoͤgen gekauft hat. Diese Schen⸗ kung geschieht in Betracht der Vermaͤhlung des besagten Chiara⸗ monti mit der Prinzessin Baberint. Aus verschiedenen anderen Guͤtern, und aus dem, was man bei seinem Tode an Privat⸗Ver⸗ moͤgen finden werde, errichtet er eine Primogenitur zu Gunsten sei⸗ nes Pronepoten, Tommaso Chiaramonti, und bestimmt den uͤbri⸗ gen Pronepoten eine angemessene Appanage Die juͤngeren Bruͤ⸗ der des Pronepoten erhalten jaͤhrlich 50 Skudi; im Fall aber, daß ihrer mehr als zwei seyn sollten, bekommt jeder nur 360. Zum Administrator dieser Primogenitur ist Fuͤrst Barberini ernannt. Hierauf verfuͤgt er uͤber das, was man nach seinem Tode finden werde (und widerruft also die oben ausgesprochene Disposition zu Gunsten der Primogenitur *). Es soll daraus ein Kapital gebildet, angelegt und durch die Zinsen vermehrt werden, um zur subsidia⸗ rischen Dotation der weiblichen Nachkommen seiner Verwandten zu dienen. Die Administration davon ist dem Tribunal der heil. Rota uͤbertragen. Seinem Bruder D. Gregorio Chiaramonti sichert er auf Lebens⸗Zeit einen Jahrgehalt von 2500 Skudi, seiner Nichte, einer Benediktiner⸗Nonne, einen Jahrgehalt von 400 Skudi zu. Mit einem fruchtbringenden Kapital in konsolidirenden Renten, das in der Staagts⸗ Schulden⸗Kasse liegt, und jaͤhrlich 00 Skudi bringt, errichtet er in seiner Familie eine Praͤlatur, zu der nung Neffen Scipio Chiaramonti zusteht. Diese letzte Disposition ist vom 25. April 1825. Durch andere Verfuͤgungen vermacht er seine Bibliothek dem Benediktiner⸗Kloster in Cesena, wo er sein Ordens⸗ Kleid anzog, und weist seinen vornehmsten Hausbhedienten, Jahr⸗ Gehalte an. Der Kamaldulenser⸗Orden hat den Kardinal Zurla zu seinem General erwaͤhlt. .

Neapel, 16. Sept. Der große Special⸗Gerichtshof hat uͤber fuͤnf Individuen, welche i. J. 1820 das Volk aufgewiegelt hatten, und wovon vier der Sekte der Karbonari einverleibt waren, das Todes⸗Urtheil ausgesprochen, welches am z2ten d. M. an jenen Vieren vollzogen wurde. Die Todes⸗Strafe des Fuͤnften haben Se. Majestaͤt in Kerker⸗Strafe verwandelt. .

Warschau, z0. Sept. Bei dem hiesigen Appellations⸗Ge⸗ richte wurde in der vor. Woche eine Prozeßsache von besonderem Interesse verhandelt. Eine Frauensperson näaͤmlich will eine an⸗ dere, die ihre Tochter zu seyn behauptet, dafuͤr nicht anerkennen. Die beiderseitigen Rechts⸗Anwalte haben sich bei der Vertheidi⸗ gung ihrer Parteien in den desfallsigen Beweismitteln erschoͤpft. 829 Gericht hat die Sache zur nochmaligen Untersuchung ver⸗ wiesen.

Der Bischof von Lublin und Reichs⸗Senator, Skarszewski, ist 19 Verweser des Warschauer erzbischoͤflichen Bezirkes erwaͤhlt worden.

Der auf seiner Reise von London nach Brzesé Litewski be⸗ griffene Husaren⸗Anfuͤhrer Ihackwill ist nebst den Lieutenants Sempel und Rot, hier angekommen. 1

St. Petersburg. Am 158ten Sept. sind Se. Maj. in Tula eingetroffen, und am 15ten nach Orel abgereist.

Zu Riga sind in d. J. 511 Kauffahrtei⸗Schiffe ein⸗ und 440 ausgelaufen.

Dem General der Kavalerie und Milttair⸗Gouverneur, Fuͤr⸗ sten Galitzin I., dem Polizei⸗Praͤsidenten, General⸗Major Schoul⸗ gin, und dem Kommandanten, General⸗Major Werewkin, haben Se. Maj. bei Ihrem Aufenthalte in Moskau, Ihre hoͤchste Zufrie⸗ denheit mit der Garnison und mit dem Polizeiwesen genannter Stadt, zu erkennen zu geben geruhet. „Vittoria, 22. Sept. In voriger Woche wurden uͤber 100 in Galicien gefangene Officiere hier durchgefuͤhrt. Unter ihnen be⸗ fand sich der General Vigo, beschuldigt, in Korunna 52 Indivt⸗ duen eingeschifft zu haben, welche nachher ersaͤuft worden seyen. Von einem Verwandten Eines jener Opfer ward die Person Vigos reklamirt, in Betracht, daß Moͤrder in eine Kapitulation nicht ein⸗ begriffen seyn koͤnnten, noch duͤrften. Die Franzoͤsischen Behoͤrden haben die Triftigkeit dieses Grundes eingesehen und die Ausliefe⸗ rung des Beschuldigten zugestanden; dieser ist schon im Gefaͤng⸗ nisse von Bergara, und wird hieher gebracht werden.

*) Zum Verständnisse dieser Zurücknahme ist zu bemerken, daß der gegen⸗ wärtige Testaments⸗Auszug eine Rekapitulation verschiedener früherer, vun Lheli widerrufener, modificirter letztwilliger Verfüͤgungen ist.

ie Studlenfonds⸗Guͤter Aumonin mit Krzesetitz

der die Ernennung seinem

1 „Berlin. Am 20. Okt. trafen von Genua die sterbli des verewigten Staatskanzlers, Fuͤrsten von Hardenberg Durchl auf seinem, bei Potsdam gelegenen Landsitze Glienicke, ein. „EsVs ist von Seiten der Familie des Verblichenen die Absicht die Leiche in einen zu Neu⸗Hardenberg zu errichtenden Mauso⸗ leum, feierlich beisetzen zu lassen. Die Hinschaffung derselben sollt ohne alles Gepraͤnge stattfinden. Obgleich die noͤthigen Vorkehrun gen getroffen waren, in moͤglichster Stille den Sarg durch die R. sidenz zu fuͤhren, hatte sich das Geruͤcht von dessen Ankunft den noch im Publikum verbreitet, und daher erwartete eine grof⸗ .- am zo0ten Abends nach 9 Uhr zug am Thore, und begleitete ihn bis zum entgegen Ende der Stadt. 8 8 beEiaeebgereteeeibes⸗

e

1

Außer den hier anwesenden Verwandten des Verstorbenen, has ten sich viele Beamte des Staatskanzler⸗Amts und des Minisce⸗, riums der Auswaͤrtigen Angelegenheiten, dabei eingefunden, und sih 8 die Equipagen mehrerer Staatsdiener hoͤheren Ranges, dem Trauer. 1— 1 Gefolge angeschlossen. n8n*

Von der feierlichen Beisetzung der Fuͤrstlichen Leiche inw oben erwaͤhnten Familiengruft zu Neu⸗Hardenberg, wird zu seine

Zeit naͤhere Nachricht mitgetheilt werden.

n.

Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.

Ham burg, 10. Okt. Amsterdam k. S. 105 pCt., 2 M. 105 ¾ pCt., mit besser sehr begehrt. London k. S. 37 Schll 5½. Den., 2 Mon. 37 Schill. ½ Den., mit Den. besser gut lassen. Paris 2 Mon. 25 ½ Schill., zu lassen. Bordeg 2 Mon. 26 Schill., Briefe. Kopenhagen k. S. 248 pCt. Breh hatius v. Moisy zu Magdeburg, den Karakter als Hofrath lau 6 W. 4ors Schill., 2 Mon. mit z., Schill. uͤber notirte? ergnaͤdigst beizulegen geruhet. Kours zu lassen. Wien in effectiv 6 W. 146 ¾ pCt., Pr 1A1XA“ in effectiv 6 W. 1478 pCt., Augsburg 6 W. 147¾ pCt., 2 M. . zum not. Kours begehrt. Frankfurt 6 W. 149 vCt., 2 Mon. zu Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor zu Naumburg,

rdinand Schmale, ist zum Justiz-⸗Kommissarius und

not. Kours zu haben. Leipzig z. M. 18 pCt., Geld.

Pe 8 r0 5 44 719% 2 8 8 .

Petersburg 2 8 Schill., Geld. Diskonto 3. 3 ½ pEbtarius im Departement des Ober⸗Landesgerichtes zu Pa⸗ orn bestellt worden. 1“

8

hb1e6“] Se. Koͤnigliche Majestaͤt haben dem Regierungs⸗Referen⸗

““

Briefe und Geld. Louisd’'or 11 Mrk. 42 Schill., zu lassen. Gold al marco 10 Schtll., zu haben. Daͤn. Grob Kour. 1258pCt. Hamb. Gro Kour. 123 pCt. Neue 3 Stuͤcke fuͤr voll 30 pCt. 2 Schil ling⸗Stuͤcke 26 und 26 ½ pCt. Piaster 28 Mrk. 3 Schill., oh Umsatz. Fein Silber 27 Mark 11 . 11 ½ Schill., zu lassen un zu haben. Silber in Sorten 15 Loth 5 Gran à 14 Loth 9 Grr 27 Mrk. 12 Schill., Preuß. Muͤnze 27 Mrk. 6 Schill., zu lasse Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. 831 86 pCt., g 5 Mon. Zeit 85 ¾. 86 pCt., Preuß. Engl. Anleihe von 1822 842 85 pCt., auf 3 Monat 84 ¼ 85 vCt., oh Praͤmien⸗Scheine pr. kont. 216 217 Mrk. Bko., oh G“ 6 1 I. Gebruͤder Benecke 87 ½ . 9 Ct., Desgl. bei Hambro und S à 954. 95 pCt Etwas umgesetzt. und Gohn 8 962.952 70 Daͤn. Anl. erste Abth. à 6 pCt. Zinsen 95 ½. 96 pCt., den. e 87½ 88 pCt., zweite desgl. à 5 pCt. 87 87 ¼ pC. Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. kont. à 121 ½. pCt., auf Mon. 123 ¾.. 124 pCt., desgl. à 250 Fl. pr. kont. 103 ½. 103 3 pCt. auf 3 Mon. 104. 104 ¼ Ct.; Metalliques pr. kont. 82 ½ 823 pCt. auf 3 Mon. 82 ½. 82 pCt., Etwas umgesetzt. Wiener Bankafß 8 Aktien pr. kont. 928 950 pCt., auf 3 Mon. 932 954 pCt, was umgesetzt. 8 C11111“

Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à 37 Sch

4 Den. pr. kont. à 83¼. 83 pCt., ohne Umsatz. Paris, 7. Okt. Der Marschal Moncey meldet aus Mataro unterm v. M., daß das Fort San Fernando de Figueras von unsern Truppen

eht und die Gbö“

8 ; 1 en sey. Gleichzeitig uͤberschickt der Marschal eine Liste derje⸗ Kdnigliche Schauspiele. gen Flehaz igehen jend Spanisch⸗royalistischen Militairs, die sich Dienstag, 15. Okt. Im Schauspielhause: Der Braͤutigun den Gefechten bei Llado und Llers am 15. und 16. v. M. am

aus Meriko, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von H. Clauren. meisten ausgezeichnet haben. 8 1

Mittwoch, 15. Okt. In Overnhauße. Zur Hie hauea Durch eine Verordnung vom 17. v. M. haben des Koͤniges Mai. Geburtsfestes Sr. Koͤnigl. Hoh. des Kronprinzen: Rede, gedichnet bestimmen geruhet, daß, da die gesetzliche Dienstzeit der, mit dem vom Kriegsrath May, gesprochen von Mad. Schroͤck. Hierauf zumn hre 1917 eingetretenen Militairs, am 31. Dec. d. J. ablaͤuft, un⸗ erstenmale: Dido, dramatisches Gedicht in 5 Abtheilungen, urzezüglich mit der Truppen⸗Aushebung von der Klasse des Jah⸗ Ludwig Rellstab; Musik von Bernhard Klein, Balleis von Täe 1625 der Anfang gemacht werden solle, damit dieses Kontingent,

In Charlottenburg. Zur Feier des Hoͤchsten Geburtsfesches uhrigens, wie die fruͤheren, 40000 Mann betragen wird, Anfang Sr. Koͤnigl. Hoh. des Kronprinzen: Rede, gedichtet von Friedrehe künftigen Jahres disponibel sey. Ueber den Zeitpunkt, wo Baron de la Motte⸗Fouqué, gesprochen von Herrn Beschor selbe in Aktiditaͤt treten soll, haben Se. Maj. Sich die weiteren

In eisgen aus dem Hafen von Sta. Maria vom

Spanischen des Don Aug. Moreto, von C. A. West. In einem 1 Der Anfang des Schauspieles in Char a i br92 v. M. heißt es: „Die Stadt ist heute Abend fast ganz men⸗ sechs Uhr. G Charlottenburg ist um ha üiee Alles, was zum Hentt Swärber gehirt, st 16““ „Freitag, 17. Okt. In Potsdam: Die vier Temperament eabsichtigte Angriff auf die Insel Leon soll auf zwei verschie⸗ Original⸗Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Ziegler. Viereden Punkten geschehen. Die in Rota eingeschifften Truppen sind zehn Tage nach dem Schusse, Original⸗Lustspiel in 1 Aufzuge das Fort Torregorda bestimmt; Andere sollen auf Schiffbruͤcken

von Ziegler. Und: Tanz.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Koͤnigsberg, ist die in Schwarzstein erledigte Pfarrstelle Pfarrer Thomaczick in Stradaunen verliehen worden. Die st⸗Inspektoren, Ober⸗Forstmeister von Drachenfels in Liebe⸗ hl und Richter in Alt⸗Sternberg, sind in Ruhestand gesetzt. in Richter ist der Karakter als Forstmeister ertheilt worden.

Angek : Der General-⸗Major und Inspekteur der in Ingenieur⸗Inspektion, Pullett, von Neiße. Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath und Direktor

Ministerium des Inneren und der Polizei, Graf v. Harden⸗

herg, von Neustaͤbtel. 8

Durchgereist: Der Koͤnigl. Franzoͤsische Kabinets⸗Kourier

anter, von Paris St. Petersburg.

i ei tung s⸗Rach vy i heren.

8

..““

er den kleinen Meeres⸗Arm setzen, der das Fort von Santo⸗ dro von der Insel Leon trennt. Das Geschuͤtz auf den Batterien es Forts soll noch um 30 Stuͤck vermehrt werden, um den Ue⸗ gang unserer Truppen zu decken. „Riego ist am 26sten v. M. fruͤh um 10 Uhr, unter guter Be⸗ kkung in Manzanares eingetroffen, wo bereits seit dem 25. Alles fden Beinen war, um ihn zu sehen. Er sollte am folgenden ge weiter nach Madrid gefuͤhrt werden, wo er am agsten erwar⸗ wurde. In Manzanares hatte sich der falsche Laͤrm verbreitet, PFeine Bande Konstitutioneller von 400 Mann, in Anzug sey, Riego wieder zu befreien; die Freude der Royalisten war rnicht gering, als sie erfuhren, daß es der konstitutionelle An⸗ hrer, Oberst Amor sey, der sich der Regentschaft unterwerfen wolle. Der Herzog von Bourbon hat das Ungluͤck gehabt, gestern 8 Bein zu brechen. Er befand sich auf der Jagd im Gehoͤlze von 20ʃ+ 92 dünne Streifwolken, Thaufgot, als ploͤtzlich sein Pferd scheu wurde, und sich in einen Mo⸗ 4+ 11* trüb, laue Luft. warf; es wollte versuchen, sich heraus zu helfen, stuͤrzte aber 16 1 EL11 fiel mit der ganzen Last des Koͤrpers auf den Herzog, und brach 6 8 1 nndas linke Bein. Dies Alles geschah so schnell, daß dem her⸗ u. 27 st. „unsern“ l. „unn uͤtzen. geeilten Gefolge Sr. Durchl. nicht Zeit genug blieb, dem Um⸗ ““ Redakteur Heune e vorzubeugen. Der Herzog ist nach Chantilly gebracht worden,

Meteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Windd Witterung.

A. 27010 ¾7† 10¼ 0%660 trüb, lau.

F. 27010 ½ 60 düst, bewölkt, Nebel, etw. Re

M. 27010 + 130 Sonnenschein, Wolken.

A. 27° 8 ½ + 10 ¾ sternklar, lau.

S. 89. 87 ʃ+˖ .strüb, etwas Regen. 27°0 8 ½ + 14 Sonnenblicke.

A 270 + 11° Sternblicke, lau.

F. M

18 Okt. 11. Okt.

12. Okt.

5 88

13. Okt.

898998898

befindet sich uübrigens außer Gefelhl.

8 I

er von den Herren Dupuytren und Bonnie behandelt wird.

n, Donnerst

.

““ , b 1

den 16ten

1

ü6ten

8 vu““

Die gestrige Nummer des Courrier français ist auf Befehl der Regierung konfiseirt worden.

Das Echo dunmidi enthaͤlt unter der Rubrik: Ar vom 28. Sept⸗, Folgendes: „Gestern sind hier 1 Officier, 2 Sergeanten und 66 Ge⸗ meine vom Regimente Laredo eingetroffen, die aus Urgel desertirt sind. Sie behaͤupten, daß das Fort noch mit hinlaͤnglichen Lebens⸗ mitteln versehen sey. Romagosa ist, nach wiederhergestellter Ge⸗ sundheit, wieder vor Urgel angelangt, wo er sich mit der Bildung des 7ten Royalisten⸗Bataillons beschaͤftigt. Bisher glaubte man, daß das Geschuͤtz nur auf Mauleseln vor Urgel geschafft werden koͤnne. Die Erfahrung hat indessen jetzt das Gegentheil gelehrt. Aus Mont⸗Louis ist eine 24pfüuͤndige Kanone in Belver angelangt, die man, um den beschwerlichen Engpaß bei Pont⸗ de⸗Bar zu um⸗ gehen, in ein ausgehoͤhltes Stuͤck Holz fest verschlossen, und in die Segtn vhertan hat, auf welcher sie bis in die Naͤhe von Urgel gefloͤßt ward.

Im Theater Feydeau erlosch gestern Abend nach 11 Uhr ploͤtz⸗ lich fast alles Licht. Man schreibt diesen Zufall einem neuen, auf⸗ die Laͤnge des Schauspiels nicht berechneten Gasbehaͤlter zu.

8. Okt. Gestern vor der Messe uͤberreichte der Graf von Bray Sr. Maj. dem Koͤnige, in oͤffentlicher Audienz, das Schrei⸗ ben seines Monarchen, des Koͤniges von Baiern Maj., das ihn als K. Baierschen außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Minister am hiesigen Hofe heglaubigt.

Das nachstehende Schreiben ist unterm 7. d. M. von dem Mi⸗ nister der auswaͤrtigen Angelegenheiten an die, bei des Koͤnig Maj. akkreditirten Botschafter und Gesandten der fremden See⸗ Maͤchte erlassen worden: „Mein Herr! Ew. habe ich die Ehre hiedurch anzuzeigen, daß die diesseitige Regierung so eben den Be fehl gegeben, die Blokade der Spanischen Haͤfen von Korunna San⸗Sebastian und Santona, die sich den Koͤnigl. Truppen erge ben haben, aufzuheben. Demzufolge werden die neutralen Schiffe, die sich vor jenen Haͤfen melden, ohne Schwierigkeit zugelassen werden. Indem ich Ew. ersuche, Ihrem Hofe von dieser Bestim⸗ mung Kenntniß zu geben, verbleibe ich ꝛe. 8

G (gez.) Chateaubriand."”)

Ueber die oben erwaͤhnte Besatzung von Figueras enthaͤlt der heutige Moniteur nunmehr den umstaͤndlichen Bericht des Ma schal Moncey aus Mataro vom 2. d. M. Die Garnison belie sich bei der Uebergabe auf 2410 Mann. Lebensmittel hatte sie noch auf etwa 20 Tage, und wenn man die Rationen um ein Drittheil herabgesetzt haͤtte, so wuͤrde sich der Platz noch einen Monat lang haben halten koͤnnen. Auf den Waͤllen hat man 159 Stuͤcke Ge⸗ schuͤtz gefunden, naͤmlich 103 Kanonen von verschiedenem Kaliber, 18 Moͤrser, 11 Haubitzen und 2 Steinstuͤcke. Die Kriegs⸗Muni⸗ tion bestand aus 86,850 Kilogrammen Pulver, 4288 Bomben, 2833 Haubitz⸗, 95,127 Kanonen⸗Kugeln, 15,320 Granaten, 1,425,426 Patronen uͤnd 3458 Centner Kartaͤtschen⸗Futter (mitraille). Ein Franzöͤsisches und ein Spanisches Bataillon bilden jetzt die Be⸗ satzung des Forts, zu dessen Verproviantirung, vorlaͤufig auf Einen Monat, bereits die noͤthigen Befehle ertheilt worden sind. Ueber die, aus Tarragona marschirte Kolonne sagt der Marschal Moncey in seinem Berichte: „Diese Kolonne ist 3000 Mann Infanterie und 300 Mann Kavalerie stark, und wird von San⸗Miguel be⸗ fehligt. Von Lerida ist sie, statt auf Urgel zu marschiren, wie der Baron von Eroles solches anfangs vermuthete, am 29sten Abends bei Albaleta uͤber die Cinca gegangen, und ruͤckt jetzt in Arrago⸗ nien vor. Die alliirten Truppen haben sich zwischen Lerida und dem Feinde aufgestellt, um dessen Nuͤckkehr nach Katalonien zu verhindern. Die Generale Eroles und Tromelin marschiren guf Tanarita. Santos⸗Ladron steht in Fraga mit 2500 Mann. Die Besatzung von Lerida zaͤhlt nur 3800 Mann, worunter 400 Mili⸗ zen. Am a9sten fruͤh um 8 Uhr verließ eine zweite Kolonne, 2000 Mann Infanterie und 100 Mann Kavalerie stark, Tarragona, und ruͤckte zur Haͤlfte auf Vales vor, zur Haͤlfte nahm sie eine Stel⸗ lung zwischen Secuita und Catlar ein. In diesem letztern Dorfe stand General Achard mit einem Franzoͤsischen Bataillone; ein zwei⸗ tes in Riéra kantonirendes zog er an sich, und unterstuͤtzt vom Baron von Montgardèé suchte er jetzt dem Feinde den Ruͤckzug nach Tarragona abzuschneiden, was ihm indessen nicht gelang, in⸗ dem seine Truppen, ungeachtet eines uͤberaus schnellen Marsches, doch nur noch den Nachtrab der Konstitutionellen einzuholen ver⸗ mochten, der sich in groͤßter Eil, und mit Hinterlassung von 12 Todten und vielen Verwundeten, unter die Mauern von Tarra⸗ gona zuruͤckzog. Unser Verlust besteht in 7 Verwundeten.“ 8

Ein Privat⸗Schreiben aus dem Hafen von Sta. Maria von 28sten enthaͤlt Folgendes: „Schon gestern hatte sich hieselbst das Geruͤcht verbreitet, daß in Kadix ein Volks⸗Aufstand zu Gunsten des Koͤnigs stattgefunden habe, daß hierauf die au⸗ ßerordentlichen Kortes sich versammelt und beschlossen haͤtten, den Koͤnig in alle seine Rechte wieder einzusetzen, sich selbst aber auf⸗ zuloͤsen, worauf das Volk mit dem Rufe: Es lebe der Koͤnig! durch die Straßen gezogen sey. Heut fruͤh mit Tages⸗Anbruche sahen wir die weiße Fahnen auf dem Linienschiffe Asia, das bis⸗ her dem Hafen von Stag. Maria gegenuͤber vor Anker lag, wehen,