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hboͤren auch die des Mag. leg. Kunatt „uͤber die Handels⸗ Wissenschaften.“ — Die Fabrik der Handels⸗Haͤuser Fraͤnkel, Blom und Oemichen, hat in diesem Jahre 177 Stein 10 Pfund inlaͤndische Schaaf⸗Wolle aufgekauft.
Das Polnische Ausgang⸗Zoll⸗Amt zu Modrczejow, hat die Befugniß zur Expedition nach und aus dem Freistaate Krakau ecerhalten.
„ St. Petersburg, 30. Sept. Oberst Schwarz, der bekannte fruͤhere Chef des Semenowschen Garde⸗Regiments, hat wieder beim Korps der Militair⸗Kolonien eine Anstellung erhalten.
— 3. Okt. Der Chef der Lootsen⸗Anstalt in Finnland zeigt Naus Helsingforts vom 25sten v. M. an, daß die Porkala oder Roͤns⸗ kaͤrs⸗Feuerbvake im Finn. Meerbusen mit einer, 28 Ellen hohen Ziegelmauer aufgefuͤhrt sey; die Beleuchtung geschehe mit Lampen vor Refraktoren, die nach der Seeseite in allen Windstrichen ge⸗ wendet seyen; das Feuer sey stehend und dessen Hoͤhe uͤber der
Wasserflaͤche, 83 Schwedische Ellen.
Archangel, 19. Sept. In 212 Schiffen sind in dies. J. von
hier ausgefuͤhrt worden: 121,927 Pud Talg, 77,803 do. Flachs, 28,916 do. Hanf, 3970 do. Pottasche, 6547 do. Borsten, 34,265 do. Eisen, 250 do. Lichte, 13,160 do. Thran, 1424 do. Juchten, 29800 do. Mehl, 51,931 Zetw. Leinsaamen, 11,435 do. Weitzen, 16,190 do.
Roggen, 18,416 do. Hafer, 9749 Tonnen Pech, 68,581 do. Theer, 646,875 Stck. Matten und 272,463 Stck. Dielen.
6 Pergamo (Natolien), 2. Aug. Die als Sklaven weggefuͤhr⸗ ten Weiber und Kinder der, von den Tuͤrken in Ayasma, Pergamo und der Umgegend unlaͤngst ermordeten 4000 Griechen, sind auf Befehl des Kiaja des Pascha's von Brussa, in Freiheit gesetzt wor⸗ den, und in ihre Heimath zuruͤckgekehrt. Scalanuova, 22. Aug. Die Samioten, welche am 17. Aug. in unserer Gegend gelandet, und mehrere Doͤürfer besetzt hatten, haben auf einem Punkte unserer Kuͤste eine Art von verschanztem Lager S Ktet, von wo sie nach allen Seiten streifen, um Beute zu machen.
Smyrna, 29. Aug. In voriger Woche landeten die Psario⸗ ten auf Embro, fuͤhrten eine große Menge Roggen und Gerste mit weg, und machten einige Tuͤrken zu Gefangenen; sie haben deren bis jetzt bereits an 60, und behandeln sie im Ganzen gut. Psara ist unter den Inseln, die zu den Waffen gegriffen, diejenige, wo Einigkeit, Ordnung, Eifer, Patriotismus und Gleichheit der Ge⸗ muͤther am meisten herrschen.
Vor acht Tagen statteten, eben als ein Griechisches Kriegs⸗ Schiff in unserer Naͤhe kreuzte, einige hundert Griechen, aus der Gegend von Vourla, unsern Wein⸗Gaͤrten einen Besuch ab, und machten sich uͤber die Trauben her. Die Tuͤrken rotteten sich schnell zusammen, und kamen in solcher Uebermacht, daß die Griechen mit ihren Trauben und einigen, in der Geschwindigkeit requirirten Stuͤk⸗ ken Schlachtvieh bald das Weite suchten. Zwei Tuͤrken und ein Grieche blieben bei der Gelegenheit auf dem Platze.
Vor Kurzem warfen drei Tuͤrkische Kriegs⸗ und drei Trans⸗ port⸗Schiffe vor Korinth Anker, signalisirten dem Festungs⸗Kom⸗ mandanten, daß er Mannschaft heraussenden moͤge, um die Le⸗ bensmittel und Munitions⸗Beduͤrfnisse, die sie fuͤr ihn an Bord haͤtten, abholen zu lassen, und ladeten benannte Gegenstaͤnde, in großer Quantitaͤt, am Ufer aus. Vom Ufer bis zur Citadelle ist eine ziemliche Strecke Weges. Der Kommandant schickte alsbald 150 Mann Kavalerie heraus, um den Transport in dieser, von ein⸗ zelnen Griechischen Streifzuͤglern zuweilen unsicher gemachten Ge⸗ gend, zu eskortiren. Aber der Zug hatte sich kaum in Bewegung ge⸗
setzt, als aus den nahen Bergen ein Korps von 2000 Griechen schnell vorruͤckte, die 150 Reiter in die Festung, und die wenigen,
aus gedachten 6 Schiffen an das Land gekommen Tuͤrken, in ihre Nvete jagte, und die ganze sehr bedeutende Ladung mit sich fort⸗ uͤhrte.
Madrid, 3. Okt. schrei der wogenden Menge Riegos Ankunft. Er erschien auf ei⸗ nem Karren, umgeben von einer Eskorte Koͤnigl. Freiwilligen von Arquillos und einer Abtheilung Spanischer und Franzoͤsischer Trup⸗ pen. Der Zug schlug den Weg durch das Set. Bernhardiner⸗Thor nach dem Seminarium ein, wo der Verbrecher dem Grafen von Torre⸗Alta zur Bewachung uͤbergeben ward. Alle anstoßende Stra⸗ ßen wurden sogleich mit Infanterie⸗Detaschements besetzt, und zahl⸗ reiche Kavalerie⸗Patrouillen durchstreifen bestaͤndig alle Zugaͤnge, damit sich Niemand dem Gefaͤngnisse naͤhere.
In Korunna ist eine, aus Manila kommende Gallione mit ei⸗ ner kostbaren Ladung und einer baaren Geld⸗Summe von 37 Mill. Reaglen eingelaufen. Der Kapitain stand in der Meinung, daß diese Festung sich noch in den Haͤnden der Konstitutionellen be⸗ faͤnde; statt dessen haben jetzt die royalistischen Behoͤrden die ganze Schiffs⸗Ladung in Empfang genommen.
— 4. Okt. Im heutigen Restaurador liest man folgende Brief⸗ Auszuͤge aus dem Hafen von Sta. Maria:
„Den 29. Sept. In dem Augenblicke, wo das vom Strande bis zum Palaste versammelte Volk in groͤßter Freude seinen Koͤnig erwartete, erschtienen um 4 Uhr Nachmittags der General Alava und der Graf v. Torres mit neuen Vorschlaͤgen. Der Herzog von Angouleme ließ sie aber nicht vor, und der General Guilleminot erklaͤrte ihnen in dessen Namen, daß, wenn der Koͤnig und seine Familie zu Dienstag (den zosten) nicht in Sta. Maria waͤren, der Herzog die ganse Besatzung von Kadix und der Insel Leon uͤber die Klinge springen lassen werde.“
„Den 30. Sept. Heut Nachmittag um 5 Uhr ist der Kam⸗ merjunker des Koͤniges, Graf von Torres, in Begleitung des Apo⸗
—
sentador des Palastes, hier eingetroffen, und hat die Versicherung
gegeben, daß die Koͤnigl. Equipagen bereits eingeschifft waͤren, und . niüsaen der Monarch mit seiner ganzen Familie hier eintreffen U .
„Den 1. Okt. In diesem Augenblicke (11 ½⅞ Uhr) sind die Koͤ⸗ niglichen Herrschaften hier angekommen. Der sehnlichst erwunschte Tag ihrer Befreiung ist also endlich mit Gottes Huͤlfe erschienen.“ DDieesse letztere gluͤckliche Botschaft ist gestern Abend per Cou- rier hier eingetroffen, und hat ganz Madrid mit Freude erfuͤllt. Die Regentschaft erließ sogleich folgende Bekanntmachung: „Es lebe der Koͤnig!. Der Minister⸗Staats⸗Sekretair meldet dem Marine⸗Minister in einem Schreiben aus dem Hafen von Sta Maria, vom isten d. M. Mittags 11¾ Uhr: „„In diesem Augen⸗ blicke wird uns der unaussprechliche Trost zu Theil, den Koͤnig mit seiner ganzen Familie in diesem Hafen, unter dem Jubel und den Segenswuͤnschen eines unabsehbaren Zusammenlaufes von Spa⸗ niern und Franzosen 22 landen zu sehen
Gestern fruͤh 3½ Uhr verkuͤndete das Ge⸗
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sehnlich den ich diese A
Worte zu finden, um die allgemeine Freude uͤber dies wuͤnschte Ereigniß zu schildern. Der Kourier, abfertige, wird Ew. die wichtigsten Begebenheiten dieses gluͤcklig Tages muͤndlich berichten, denn ich will die Mittheilung dieser g ßen Botschaft nicht um einen Augenblick verzoͤgern.““
„In Folge dieser Nachricht, welche die Regentschaft heut Abe um 6 Uhr erhalten hat, bestehlt sie, daß morgen ein feierlic Te Deum gesungen, und die Hauptstadt drei Tage hintereinan erleuchtet werde.“
Heute fruͤh um 10 ½ Uhr verkuͤndete abermals der Kanon⸗ Donner das frohe Ereigntz; mit allen Glocken wurde gelaut und das Volk bezeigte eine unbeschreibliche Freude. Niemand gestern daran gedacht, sich zur Ruhe zu begeben; und heut u. morgen wird es eben so gehen. Ganz Madrid war auf den Pe nen, um die Illumination zu sehen. Menschen, die sich viell nie gesehen, wuͤnschen sich gegenseitig Gluͤck, und umarmen i bruͤderlich. Der Reiche giebt dem Armen, um an dem allgem, nen Jubel Theil zu nehmen, und auf die Gesundheit des Koͤnige so wie auf das Wohl des Staates ein Glas zu leeren. Kein fu zose zeigt sich auf der Straße, ohne augenblicklich von der M menge umgeben und mit Segnungen uͤverhaͤuft zu werden. qm Ruf: „Es lebe Ferdinand!“ begleitet stets der: „Es lebe . wig XVIII, unser Befreier!“ nicht mehr fuͤr Geld zu haben.
La Carolina, 23. Sept. Gestern kam Riego von Ande hier an und wird so eben weiter nach Madrid gefuͤhrt. Die Moͤm foderten das Volk auf, auszurufen: „Toͤdtet Riego!“ Als M. dies hoͤrte, sagte er zu den Umstehenden: „Wenn die Priester todt waͤren, so wuͤrde ich nicht hier seyn!“
Lissabon, 16. Sept. Mit Truppen und Passagieren se aus Bahia vorgestern eine Fregatte, eine Korvette, drei Transpr Schiffe und eine Galeere hier angekommen. An Bord der lete befanden sich 261 Staats⸗Gefangene.
— 23. Sept. Eine Koͤnigliche Kriegs⸗Schaluppe hatte Brasilische Schiff Constancia von Fernambuco hier eingebracht; teres erhielt aber sogleich Erlaubniß, nach seiner Bestimmung, Westschottlaͤndischen Inseln, abzusegeln, da, laut einer Koͤnigl. — ordnung, alle Brasilische Schiffe, in den Portugiesischen Seehn ung :88 dem Meere, als Freundes Eigenthum behandelt werß
ollen.
Die Fregatte Amazone ist nach Brasilien abgefertigt worde um die Ausgleich⸗Vorschlaͤge Seiner Maj. dorthin zu uͤberbringe Sollte diese Fregatte Brasilische Schiffe, besonders die Flotte] Admiral Cochrane treffen, so soll der Kapitain das ihm fuͤr jen Zweck mitgegebene Aktenstuͤck vorzeigen. In einem Artikel der 9⸗ Zeitung wird die Trennung Brasiliens von Portugal, den Ko zur Last gelegt. .
Der Herzog von Villa Hermosa, Botschafter der Span.] gentschaft am Portugiesischen Hofe, der in einer Portugiesisc Vacht von Sevilla absegelte, ist in Villa nova de Portimao l Land gestiegen und am 8ten zu Lissabon angekommen. Der Kah tain dieser Yacht Feigte an, daß ihn am 6ten eine Korvette von Kanonen unter Engl. Flagge angehalten, einen Legations⸗Sels tair, einen Diener und alle Gepaäͤcke des Botschafters abgeholt m sodann Suͤd⸗Amerikanische Flagge aufgezogen habe.
Der Franzoͤsische Gesandte hat Sr. Maj. die Insignien deoz Geist⸗Ordens feierlichst uͤberreicht; in Kurzem wird auch Se. M. durch Sir Georg Nayler, mit dem Hosenband⸗Orden bekleidet werd
1“ Rvvpnndels Brvyichte. 8.
Im September kostete a) in Polen, der Berliner Scheffel We zen 1 Rthlr. 10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr.; Gerste 22 Sgr. 5 Hafer 12 Sgr; b) in Oesterreichisch⸗Schlesien, Weitzen 1 Rt 12 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr.; Gerste 17 Sgr. 10 Hafer 14 Sgr. 2 Pf.; c)) in Maͤhren, Weitzen 1 Rthlr. 9 Sp Roggen 24 Sgr. 6 Pf.; Gerste 20 Sgr.; Hafer 17 Sgr. Stralsund. Im Preise sind im September gegen den 1 gust im hiesigen Reg. Bez. gestiegen: Butter, Eier, weiße B nen, Weitzen, Hanf, Nordischer Hering, Buͤchenbrennholz, T Felgenholz, Nabholz, frisches und gebackenes Obst, Schmn Rothholz, Schmack, Mandeln, Kassia, Englisch⸗Gewuͤrz, Must Blumen, Pommeranzen, Nuͤsse und Piment; dagegen sind Preise gefallen: Flachs, Schwein⸗ und Hammelfleisch, Kartof! Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Buchweitzen, Klee und Leinst men, Gerstgraupen, Buchweitzengruͤtze, Hafergruͤtze, Heu, Eise Elsen⸗ und Tannenbrennholz, Achsen⸗ und Deichsel⸗Holz, N. Malz, Stroh, Wolle, Aloe, mittel⸗ und ordinairer Kaffee, Chile Eisen, Indigo, Mennig, Korinthen, Pommeranzen, Gummi al bicum, Kuh⸗, Ochsen⸗, Roß⸗ und Schaafhaͤute, Sago, Thee garren und weißer Kandis.
Aachen, 4. Okt. Dem regen Eifer fuͤr Alles, was die W besserung des Koͤniglich Preußischen Postwesens betrifft, welch neuerdings schon durch vielfache vortreffliche Einrichtungen sich! waͤhrt hat, verdankt unser Publikum nunmehr auch die Vel⸗ gung des hiesigen Ober⸗Postamtes in ein dazu fuͤr Koͤniglt Rechnung angekauftes, sehr passendes Lokal. em Ober⸗P Direktor zur Hosen hieselbst, welcher mit der Auswahl und Ankaufe eines geeigneten Gebaͤudes beauftragt war, ist es, n Beseitigung mehrerer Schwierigkeiten, gelungen, ein geraͤumt Haus zu erstehen, welches an einer der Hauptstraßen der St gelegen, zugleich den Vortheil gewaͤhrt, Ausgaͤnge nach zwei Sth ßen zu verstatten, und dadurch sehr zur Bequemlichkeit des Pul kums beizutragen.
Gumbinnen. Der Gestuͤt⸗Inspektor Bachmann in Trak nen, hat im v. J. eine Anleitung zur Verbesserung der Pfell Zucht herausgegeben, und der K. Regierung 100 Exemplare! unentgeltlichen Vertheilung an solche minder beguͤterte Landlell zugestellt, die geeignet sind, dadurch wieder belehrenden Einst auf Andere zu gewinnen. Da diese Schrift bei einem musterhafte lichtvollen und wohlgeordneten Vortrage, eine vollstaͤndige Bel rung fuͤr den Landmann uͤber den gedachten Gegenstand enthä so laͤßt sich von deren Verbreitung, fuͤr die Verbesserung der Pferd Zucht allerdings ein wesentlicher Vortheil erwarten. — Im hie
Es ist mir unmoͤglich, Mh
gen Regierungs⸗Bezirke sind in dies. J. 298 vierjaͤhrige und ¹ch reijaͤhrige Remonte⸗Pferde angekauft. —
Das Bildniß dieses Monarchen
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6 es . 4 S rL1311“”“ Breslau. Ein hiesiges Ehepaar aus dem Kaufmannsstande, lches nicht genannt seyn will, hat mittels einer Summe von 00 Rthlrn. ein neues Krankenbett im Elisabethiner Kloster ge⸗ ittet, und ein anderer Unbekannter zu gleichem Zwecke dem Ar⸗ emhause zu Peterswaldau 100 Rthlr. geschenkt.
*in zZjaͤhriger Knabe, welchen man aus einem Wasserloche an⸗
einend todt herausgezogen, wurde von dem Schullehrer Torke
Hermsdorf, Brieger Kreises, durch zweckmaͤßige Behandlung s Leben zuruͤckgebracht. .
Einzelne Staͤnde und Gemeinden der Kreise Glaz und Ha⸗ lschwert, unter denen sich die Gutsbesitzer, Premier⸗Lieutenant dwig auf Neu⸗Waltersdorf, Graf Magnis auf Eckersdorf und lersdorf, und der Kaufmann Geisler auf Ober⸗Langenau ganz be⸗ nders ausgezeichnet, haben zu Bekleidung des Glatzer Landwehr⸗ ataillons und der Eskadron desselben mit Czakots und Czapka's, 3 Rthlr. als freiwillige Beitraͤge geliefert.
Zu Kieslingswalde, Habelschwerter Kr., wurde am 30. Sept. ghs neu⸗erbaute katholische Schulhaus eingeweiht. Das dortige Fominium (der Graf Wilhelm Magnis) hat seit d. J. 1818 an ,000 Rthlr. auf Schulbauten verwendet. 1 Die Regulirung der durch die Belagerung hiesiger btadt, in den Jahren 1803 den vorstaͤdtischen Grund⸗Besitzern, wegen es, an ihren Gebaͤuden erlittenen Schadens zustehenden regle⸗
entsmaͤßigen Feuer⸗Societaͤts⸗Huͤlfe, ist gegenwaͤrtig im Werke.
Duͤsseldorf, 8. Okt. Die Zufuhr an Kolonial⸗Waaren ist och immer bedeutend; die an roher Wolle hat im vor. Monat et⸗
as abgenommen. Die Preise dieser Waaren sind denen im Au⸗ st gleich geblieben.
Die Fabriken in Elberfeld und Barmen, so wie die in den Krei⸗
n Gladbach, Lennep und Essen haben fortwaͤhrend eine regel⸗ aͤßige Beschaͤftigung.
Die Braunschweiger Messe ist fuͤr die hiesigen Kaufleute nicht vnderlich ausgefallen, und uͤber den wenigen Absatz auf der Messe zn Franksurt a. M., wird bisher noch allenthalben geklagt. — Die Solinger Klingen⸗Fabrik ist in einem lebhaften Betriebe.
— — Am 2gsten September fuͤhrte der Maurer Fink zu ermelskirchen, seine 60jährige Mutter und 28jaͤhrige Schwester if ein nahe gelegenes Feld, um die bei Gelegenheit des Jahr⸗ arktes dort statthabenden equilibristischen Vorstellungen mit an⸗ sehen. Bei ihrer Ruͤckkehr nach Wermelskirchen gingen sie bei nem Teiche vorbei. Die Mutter suchte, um dem Schmutze des eges auszuweichen, die trockene Passage auf dem Rande des ammes, glitt aus und fiel in den Teich. Tochter und Sohn rangen zugleich der alten Mutter nach; diese ward vom asser emporgehalten und von herbeieilenden Personen gluͤcklich erettet, allein die beiden wackern Kinder gingen in die Tiefe und ehrten nicht wieder. Auf das Geschrei der Umstehenden sammel⸗ n sich zwar viel Menschen, allein Niemand wollte sich in den rundlosen Teich wagen. Zufaͤllig kam der junge Handels⸗Die⸗ er Huland des Weges. Er hoͤrte kaum, daß Jemand verungluͤckt ey, als er seinen Rock abwarf und sich in den Teich stuͤrzte.
Wenige Augenblicke, und er hatte den jungen Maurer gefunden,
drachte ihn, unter dem lautesten Freuden⸗Geschrei der Menge, an das Ufer, wo ihn die Umstehenden vollends herauszogen, und machte nun nstalt, sich wieder zu trocknen. Jetzt aber erfuhr er, daß noch in Maͤdchen, die Schwester des jungen Gesellen, im Teiche liege. Das Wort war noch nicht ausgesprochen, als der heldenmuͤthige uͤnglng, mit einem großen Bogensatze von neuem in den Teich nd pfeilschnell hinab bis auf den Grund fuhr. Eine lange bange Weile war verschwunden; die Blicke der Umstehenden starrten üngstlich auf den Punkt des Wasser⸗Spiegels, wo die sttille luth den kuͤhnen Menschen verschlungen hatte. Endlich kam er, begruͤßt von lautem Jubel und stillen Freuden⸗Thraͤnen, aus der Tiefe herauf, im Arme das Maͤdchen. Aerzte und Wundaͤrzte nah⸗
en die Verungluͤckte in Empfang, aber alle angewendeten Bele⸗ bungs⸗Versuche blieben erfolglos. Bruder und Schwester waren g Erfuͤllung ihrer Kindes⸗Pflicht ein trauriges Opfer des To⸗ des geworden.
Bei einem der letzten Gewitter befand sich der 7ojaͤhrige Schaͤ⸗ er Longerich aus Kaiserswerth, auf dem Wege nach Angermuͤnd,
zwischen Kalkum und dem Heiderhofe. In der Naͤhe arbeiteten die Gebruͤder Birken im Felde. Auf einmal erfolgte ein sehr hef⸗
tiger Donnerschlag; in demselben Augenblicke flog der alte Schaͤfer mannshoch in die Hoͤhe, und stuͤrzte zu Boden nieder; seine Klei⸗ der, in Stuͤcken zerrissen, verbreiteten sich uͤber 20 Schritte weit umher; auf der Erde qualmte eine Viertel⸗Minute ein starker
Dampf. Der Erschlagene lag, fast ganz entbloͤßt, auf dem Ruͤcken,
ohne nur das geringste Zeichen des Lebens zu geben. Der Gang
und die Wirkung des Blitzstrahles waren gleich auffallend. Die
Sohlen waren vom uͤbrigen Leder der Schuhe weggerissen; die
Naͤgel herausgetrieben. Ein Fuͤnfgroschenstuͤck und drei Zweistuͤber⸗
Stuͤcke, nebst einem Schluͤssel, fand man 20 Schritte vom Erschla⸗
Enen weggeschleudert; das Geld war gebogen, das Fuͤnfgroschen⸗
tuͤck in Form eines Hohlspiegels. Der Deckel des Hutkopfes
war, uͤbrigens unversehrt, aus dem Hute herausgeschlagen. Am
Koͤrper fand sich, bei spaͤterer gerichtlicher Untersuchung, keine
Verletzung; nur war die Haut an mehreren Stellen, besonders auf
der Brust und in der linken Seite, verwundet, jedoch nur ober⸗
flaͤchlich. Die Knochen des Schaͤdels hatten mehrere Verlez⸗
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einen Preußtschen Staat
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ses war die Haut etwas tiefer bis in die Fetthaut geritzt, das Ohr war verwundet und der Unter⸗Kiefer gebrochen. Ein 1 mer Beobachter bemerkte dabei, daß vielleicht ein metallener Ohr⸗ Fvn. 2b, Longerich getragen, eine Ursache seines Todes mit abgegeben habe.
Die staͤdtischen Verwaltungen von Duͤsseldorf und Kleve sind damit beschaͤftigt, Leih⸗Anstalten auf gemeine Kosten z2 errich⸗ ten, deren Rein⸗Ertrag dann zum Vortheil der Wohlthaͤtigkeits⸗
In der heutigen Zeitungs⸗Beilage
Anstalten verwendet werden soll. Elberfeld, 5. Okt. J werden die bedeutenden Vortheile, welche die Interessenten der hie⸗ sigen Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft, gegen die Interessenten aͤhnli⸗ cher Gesellschaften zu Gotha, Bruͤssel und Paris, voraushaben, in Zahlen auseinandergesetzt. 8 Frankfurt. Der niedrige Stand der Flußgewaͤsser war im Sept. der Schiffahrt sehr hinderlich; dies Uebel war in gegenwaͤr⸗ tiger Jahreszeit unerwartet, aber gleichsam im Voraus dadurch schon verguͤtet, daß die Fluͤsse waͤhrend des ganzen Sommers, gleichfalls wider Erwarten, schiffbar geblieben waren.
Am zten Sept. zog durch einen großen Theil des Bezirkes ein schweres Gewitter, das hin und wieder Schaden that, auch in Neu⸗Hardenberg einige Staͤlle entzuͤndete und in Asche legte; im benachbarten Schlesien ließ es noch schaͤblichere Wirkungen zuruͤck. — Ueberall spricht sich fuͤr das geistige Wirken und Fortschreiten in Allem, was Kirchen und Schulen betrifft, der von Oben angeregte Sinn und ein achtungswerthes Streben aus. Neben der Sorge fuͤr das aͤußere Leben unter so manchen druͤk⸗ kenden Umstaͤnden, wird in Stadt und Land viel, oft unbegreif⸗ lich viel, fuͤr die Kirchen, fuͤr die Verbesserung und Erweiterung der Schul⸗Anstalten und fuͤr die, welche daran wirken, gethan.
Die zum Hospital St. Gertraud zu Soldin gehoͤrige und verfallen gewesene Kirche ist durch milde Beitraͤge wieder herge⸗ stellt, das Hospital selbst aber voͤllig ausgebaut worden. Außer⸗ dem soll im k. J. das jetzt nur vorlaͤufig bur Aufnahme von ar⸗ men Kranken “ ehemalige Muͤhlen⸗Thorschreiberhaus daselbst, durch Anbau, zu einem Stadt⸗Krankenhause vervollkommt werden.
Die Gemeinde Klein und Groß⸗Giesenaue von 297 Seelen hat sich ein eigenes Bethaus erbaut, und die Kosten, welche auf 1600 Rthlr. angegeben worden, unter sich aufgebracht. Fruͤher ward der Gottesdienst in einer Stube abgehalten.
Mit gleichem Eifer und gleicher Aufopferung wird fuͤr das Schulwesen sehr viel gethan. Eben auch in Soldin ist die Buͤr ger⸗Schule, durch eine eve. Einrichtung der Klassen jetzt sehr verbessert. Das Schulhaus ist neu gebaut und giebt Raum, sowohl fuͤr die Schulzimmer selbst, als auch zu Wohnungen ses⸗ die Lehrer, zu deren Einkommen⸗Verbesserung die Fixirung des Schulgeldes viel beitraͤgt. Es ist zugleich eine Schul⸗Deputation in Thaͤtigkeit getreten. — .
Im Kaͤmmerei⸗Dorfe Woltersdorf ist ebenfalls die Schulstelle durch Sernen mit dem Kuͤsterdienste, Zulegung von mehre⸗ ren Morgen Dienstland, und Firation des Schulholzes sehr ver⸗ bessert. Zu Werblitz, einem andern Kaͤmmerei⸗Dorfe, ist ein neues geraͤumigeres Schulhaus erbaut.
Zu Vervollkommnung des Unterrichts der weiblichen Schul⸗ Jugend, und um die zunehmende Zahl der Schuͤlerinnen unter⸗ zubringen, ist auf Kosten der Kommune in der Stadt Friedeberg, neben den schon bestehenden 2 Klassen, eine dritte hoͤhere Maͤdchen Klasse errichtet, und solche der Leitung eines tuͤchtigen Schul mannes mit Gehalt⸗Erhoͤhung uͤbertragen und eine Lehrerin fuͤr den Unterricht in weiblichen Arbeiten angestellt worden.
Koblenz, 13. Okt. Der Nebel und der warme Sonnenschein vom isten bis 14ten September war fuͤr die Trauben sehr vortheil haft, und viele derselben, besonders die rothen, naͤhern sich der Reife; die kalten Naͤchte aber sind dem voͤlligen Reifen sehr hin derlich. Der Regen am 16. Sept. war den Trauben hioͤchst nuͤtz⸗ lich; sie hatten, besonders an der Ahr, aus Mangel an Feuchtig⸗
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chon angefangen. Indessen bleibt banz un⸗ werden,
heuen (wie Heu zu werden) der große Nachtheil darin bestehen, daß ganz reife und reife Beeren an denselben Trauben sind, und erstere fau ehe letztere zur Reife kommen koͤnnen. 1
Im Sevptember passirten auf dem Rhein zu Thal 450, zu Berge 318 kleinere und groͤßere Fahrzeuge, und 12 Holzfloͤße mit Ei⸗ chen⸗ und Tannenstaͤmmen. 1
Auf der Mosel passirten: zu Thal 198, zu Berg 120 Schiffe und Nachen. Obgleich es beinah unausbleiblich ist, daß, mit Aus⸗ nahme der Ahrgegenden, der Wein in diesem Jahre entweder gar nicht reif, oder doch von sehr schlechter Qualitaͤt werden wird, so machen sich die Weinbauer doch noch einige Hoffnung, woher es denn kommt, daß der Handel mit aͤlteren Weinen fortwaͤhrend stockt, indem der Produzent sowohl, als der Spekulant sich zu nichts entschließen kann.
Zu Kreuznach hat das dasige staͤdtische 3 tigkest des Ober⸗Buͤrgermeisters, welcher es zugleich in ein Armen⸗ Arbeitshaus verwandelte, sehr wohlthaͤtige Verbesserungen erhalten. Ein merkwuͤrdiger Krankheitsfall hat sich in diesem Hospital er⸗ eignet. Ein Bewohner von Heidesheim, der an der Lungensucht todtkrank danieder lag, wurde im verwichenen Monat. vom Kreis⸗Phy⸗
sungen und beim Zusammendruͤcken des Kopfes mit den Fingern ieß sich ein Geraͤusch wahrnehmen. An der linken Seite des Hal⸗
sikus Dr. Pringer, durch den Schnitt von außen gluͤcklich operirt, ütiar vald darauf zu men haͤuslichen Geschaͤften zuruͤckgekehrt.
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Hospital, durch die Thaͤ⸗
keit, zu vertrocknen, oder nach hiesigem Sprachgebrauche, zu ver-
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