1823 / 127 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1197 staͤrken koͤnnten. Es war unumgaͤnglich nveswes dieses Zwei⸗ fels, der sich, durch die Beharrlichkeit, womit die Verleumdung ihm Eingang zu verschaffen suchte, der besten Koͤpfe bemaäͤchtigt hatte, einmal enthoben zu werden; denn bei einem so ungewissen zustande, haͤtte man unmoͤglich je irgend etwas unternehmen koͤn⸗ nen. Da bot sich eine natuͤrliche Veranlassung dar, die Frage auf einmal zu entscheiden; es kam darauf an, Frankreich gegen die moralische Ansteckung der Spanischen Unruhen zu schuͤtzen. Der Versuch ist gemacht worden; und derselbe Feldzug, der uns or der Ruͤckkehr der Revolution bewahrt hat, hat auch ge⸗ zeigt, daß es der Legitimitaͤt an Soldaten nicht fehle. Unter den Umstaͤnden, die dieses außerordentliche Ereigniß bezeichnen, ist vor⸗ zuͤglich einer, auf den wir, im politischen Interesse unseres Landes, aufmerksam machen wollen. Es ist naͤmlich das erstemal, so lange die Monarchie besteht, daß Frankreich unter einer regelmaͤßig organi⸗ sirten konstitutionellen Regierung, und der Preß⸗Freiheit gegenuͤber, Krieg gefuͤhrt hat. Wie viele Personen behaupteten nicht bei Er⸗ oͤffnung des ietzt beendigten Feldzuges, daß es unmoͤglich seyn werde, ins Feld zu ruͤcken, ohne die Volksfreiheiten aufzuheben! In der That bedenke man, was aus den militairtschen Operatio⸗ en Bonapartes geworden seyn wuͤrde, wenn eine thaͤtige Oppo⸗ sition den Erfolg derselben haͤtte bezweifeln, die erlittenen Unfaͤlle haͤtte vergroͤßern koͤnnen? Wir dagegen, kaum einer Zoöjaͤhrigen Re⸗ olution entgangen, wir, dem Parteigeiste ausgesetzt, wir, von ei⸗ ner Faktion bedroht, die sich durch den Krieg in Spanien auf Tod uund Leben angegriffen sehen mußte: wir haben diesen Krieg zu un⸗ ternehmen gewagt, ohne die oͤffentliche Meinung zum Stillschwei⸗ gen zu zwingen. Wie! Als zum erstenmale die weiße Fahne wieder auf dem Schlachtfelde mit einem Heere erschien, dessen Treue man verdaͤchtig zu machen sich bestrebte, hatte man die Verwegenheit, die Preß⸗Freiheit fortbestehen zu lassen, waͤhrend es doch ein Ge⸗ setz gab, wonach man dieselbe haͤtte suspendiren koͤnnen? War es nicht augenscheinlich, daß (wie solches auch wirklich geschehen ist) man die Thatsachen entstellen, die Siege ableugnen, NRiederiagen erfinden, die Angriffplaͤne tadeln, die Absichten verunglimpfen, die Generale vor Gericht ziehen, das Princip selbst eines gerechten Krieges veraͤchtlich machen, und sich zum Verfechter des Feindes aufwerfen wuͤrde? Immerhin! Der rechtmaͤßige Koͤnig fuͤhlte sich stark genug, allen diesen Gefahren zu trotzen; er hatte keine Kon⸗ seribirten auszuheben, keine ehrgeizigen Plaͤne zu verbergen; er sah sich genoͤthigt, zu den Waffen zu greifen, bloß um die Rechte der Monarchie aufrecht zu erhalten: und so etwas laͤßt sich laut sa⸗ gen, es bedarf dazu keines Ausnahme⸗Gesetzes. Frankreich hat be⸗ wiesen, daß unter einer festen und kraͤftigen Regierung die konsti⸗ tutionelle Monarchie Ludwigs XVIII. eben so glaͤnzende Siege da⸗ von zu tragen vermag, als unter der absoluten Monarchie Ludwigs XIV. Zwei mit einem Schlage vernichtete, zweimal den Haͤnden der Aufruͤhrer entrissene Revolutionen, sind die unmittelbaren Fol⸗ gen eines sechsmonatlichen Feldzuges. Aber noch andere unermeß⸗ liche und unberechenbare Vortheile entspringen daraus fuͤr uns. Und um nur von demjenigen zu sprechen, der in diesem Augen⸗ blicke aller Welt einleuchtet: der Erfolg unserer Waffen in Spa⸗ nien stellt unser Vaterland, in militairischer Hinsicht, wieder den uͤbrigen großen Europaͤischen Maͤchten gleich, und sichert unsere Unabhaͤngigkeit. Die Revolutions⸗Siege sind zwar dem Gedaͤcht⸗ nisse noch nicht entruͤckt, doch uͤben sie auf dieses nicht mehr den gefaͤhrlichen Einfluß aus, als sonst; andere Siege haben sich zwi⸗ chen den Thron der Bourbons und den des Usurpators gestellt. Ein ganz besonderer Karakter der Ordnung und Maͤßigung, der Karakter der Legitimitaͤt bezeichnet unsere Waffenthaten; kein peinliches Gefuͤhl knuͤpft sich an dieselben; Jedermann sieht ein, daß sie nur dazu dienten, Alles zu erhalten, wogegen die Revolu⸗ tions⸗Siege nur erfochten wurden, um Alles zu zerstoͤren. Der Franzoͤsische Soldat, der sich stets seinen Hauptmann zum Vorbilde nimmt, hat sich gottesfuͤrchtig, ordnungsliebend, und unerschrocken bewiesen, und war in jeder Schlacht, so zu sagen, der Abglanz der Tugenden seines Erlauchten Ober⸗Feldherrn. Und welcher Feld⸗ herr! Der Erbe von 68 Koͤnigen! ein Fuͤrst, der, durch Widerwaͤr⸗ tigkeiten gereift, einst den Thron besteigen, und dem Kinde, das ein Wunder uns geschenkt hat, zum Vorbilde dienen soll; ein Fuͤrst, dessen Herz, nachdem er selbst lange Zeit ein Opfer der Revolu⸗ tion gewesen, deren Reich er umzustoßen in Begriff stand, in der Miitte seiner Siege nur Großmuth fuͤr die Ueberwundenen, nur Er⸗ barmen fuͤr die Strafbaren empfand; der mit der einen Hand die Sieges⸗Fahne aufpflanzte, mit der anderen die Schuldigen dem Raͤcher⸗Arme zu entziehen bedacht war! Das aufmerksame Europa hat mit Erstaunen diesem neuen Schauspiele einer Armee zugesehen, die dem von ihr befreiten Lande nichts gekostet hat; einer Armee, in deren Reihen alle Parteien Schutz gesucht haben: einer Armee, die sich, nach vollbrachter Arbeit, wieder nach Hause begiebt, und nichts mit sich nimmt, nichts verlangt, als die Liebe des von ihr geretteten Volkes; mit Erstaunen richtet es seinen Blick auf einen Fuͤrsten, der nichts, als ein angebetetes Andenken 8 und Nathschlaͤge der Nachsicht und Vernunft zuruͤcklaͤßt, denen die Vorsehung hoffentlich Eingang verschaffen wird; denn sie wird nicht zugeben, daß das unsterbliche Werk durch Leidenschaften ver⸗ faͤlscht und entstellt werde. Empfangen Sie, Prinz, Sie, der Ge⸗ genstand allgemeiner Ehrerbtetung und Bewunderung, diesen so wohl⸗verdienten Tribut unserer Huldigung. Es ist erlaubt, Siege lobzupreisen, welche die Religion segnet und die Moral erheischt, Siege, welche die Wiederherstellung der Monarchie befestigen, der Zukunft mehr Bestand versprechen, und uns Alltirte zufuͤhren, die unserer Kraft und unseren Grundsaͤtzen eben so vertrauen, als wir den ihrigen; Siege, die der Revolution in Europa ein Ziel setzen und eine neue Ordnung aller menschlichen Dinge herbeifuͤhren. Welch himmelweiter Unterschied zwischen Frankreich, wie es im Jahre 1815 war und wie es jetzt ist! Sechs Monate sind hinrei⸗ hend gewesen, um eine Wiedergeburt zu vollenden, die man erst n Jahren erwartete. Wer sollte sich in Frankreich nicht geruͤhrt fuͤhlen, wenn er guf das Gluͤck niederschaut, das die Vorsehung unserm hart⸗gepruͤften Herrscherstamme noch vorbehalten hatte, unserm so weisen und aufgeklaͤrten Koͤnige; seinem erhabenen Bruder, dessen vaͤterliches Herz des Trostes so sehr bedurfte; jener Watse des Tempels, die in ihrem Gatten den Helden und Befreier Spanjens erblickt; jener Erlauchten Witwe, die, so fruͤhzeitig mit dem Ungluͤcke vertraut, sich des Ruhmes des Fuͤrsten, ihres Bru⸗ ders, nicht zu erfreuen vermag, ohne zu bedenken, daß er in ih⸗ rem Gatten einen Rivalen haͤtte finden koͤnnen! Alle Franzosen, was auch ihre Meinungen seyn moͤgen, muüͤssen an dem neuen

dieser Ruhm fleckenlos, d schmůck 1 üpgseetcss säees. jeser Ruhm fleckenlos, denn er schmuͤckt den rechtmaͤßigen den Reisenden, die in der Woche vom 2ten zum ꝛ0ten fuͤr die andere ist er gefahrlos, denn er wird die goen, r, Sesen gekommen, befindet sich auch der Herzog untergraben.“ b der sich von London hieher begiebt.

Ueber die letzten

1 weig, Begebenheiten vo Braunsch rlich Oesterreichsche Raͤth und Kammerherr, Baron jetzt das Bulletin des Grafen Guilleminot vom 5ten 1 18 Her Katserlich 7. 1

D E . C 8 4 24,.2 Pilsach, ist auf seiner Reise nach Paris, am 8ten d. M. gegangen. „Alle Vorbereitungen zu einem allgemeinen Ang srdene achwclen 48 auf der Insel Leon,“ heißt es unter andern darin, „waren Her Praͤfekt des Departements des Norden, Graf von Muͤ⸗ digt. Die Garde⸗Brigade und das 2te Armee⸗Korps unter e auf einer Reise zwischen Lyon und Tarare, sammt sei⸗ Ober⸗Befehle des General⸗Lieutenant Bourmont befanden sich

waͤr n G ilie, beinahe das Opfer der Ungeschicklichkeit des Postillons reits seit dem 25sten v. M. an Bord unserer Flotte. Der Kon üen⸗ sein Wagen wurde gegen das Gelaͤnder einer Bruͤcke Admiral Duperré stand in Begrif, ihre Landung zu benicelehleudert, umgeworfen und etwa 18 Klafter weit von den Pfer⸗ Die Schiffbruͤcke, uͤber welche die Truppen an der Muͤndung Jfortgeschleift. Bis auf einige Kontusionen und leichte Wun⸗ Santo⸗Pedro⸗Flusses, in die Insel Leon eindringen sollten, sind die Reisenden indessen gluͤcklich davon gekommen. bereits an Ort und Stelle angelangt. Alle Batterien sowohl Die Nachgrabungen in der Naͤhe der alten Festung Famars diesem Punkte, als bei der Suazo⸗Bruͤcke, und auf dem X den eifrig betrieben. Am 9ten fand man, drei Fuß unter der dero, waren beendigt. Schon war der Herzog in Chieclang, de, das Skelett eines Mannes, auf dessen Brust sich eine große man erwartete nur noch das letzte Zeichen zum Angriffe, an erne kreisfoͤrmige Spange befand; ihm zur Seite lagen zwei Feind, jeden fernern Widerstand vergeblich haltend, den Koͤn, zen; auch sind Dolche, silberne und bronzene Muͤnzen aufge⸗ gah, um groͤßeren Gefahren dadurch zu entgehen. In doar n'worden Unter letzteren bemerkt man vorzuͤglich eine Alt⸗ schiffte die ganze Koͤnigl. Familie sich am isten unter dem dacallische Schaumuͤnze, die erste der Art, die man bisher ausge⸗ der Kanonen in Kadix ein, und langte um 114 Uhr im ii baven hat. von Sta. Maria an, wo sie vom Herzoge von Angouleme, 9 Bekanntlich gab der Professor Koch zu Straßburg, hier in Spitze seines ganzen Generalstaabes und eines Theiles der ¹ Päris vor mehreren Jahren, unter dem Titel: Tableau de revolu- pen, empfangen wurde. Nach den Befehlen Sr kathol. M. hdFe Europe, ein interessantes Geschichts⸗Werk heraus; dieses sind die wichtigsten Posten sowohl in Kadix als auf der Insel⸗ ü geegenwaͤrtig in einer neuen Auflage, und mit einer von dem am 3ten unsern Truppen eingeraͤumt worden, und nachden nigl. Preußischen Geh. Ob. Regier. Rathe Hrn. Schoͤll zu Ber⸗ Spanische Besatzung in die ihr angewiesenen Kantonirungs⸗d ng gelieferten Fortsetzung, enthaltend die Geschichte der neueren

tiere geruͤckt, haben wir uns am zten in den Besitz der aöe is zum Sturze der Buonaparteschen Regierung, bei Gide Insel und der Stadt gesetzt. Die Flotte ist an demselben; 4 Cohn erschienen. V

in die Bai eingeruͤckt, und hat die an Bord befindlichen Tmuhs Strasburg, 11. Okt. Wegen Befreiung des Koͤniges von ausgeschifft. Gleich nach Ihrer Ankunft haben Se. Maj. die banien, wurden heut auf unserem Muͤnster⸗Thurme die weißen thigen Befehle erlassen, daß alle annoch in den Haͤnden der hhnen aufgesteckt. stitutionellen befindlichen festen Plätze, den zunäͤchst stebast Bruͤssel, 15 Okt. Se. K. H. der Prinz von Oranien wird Franzoͤsischen oder Spanisch⸗royalistischen Korps uͤbergeben; rgen, in Begleitung Ihrer Kaiserl. Hoheit der Prinzessin, und den. Ohne Zweifel werden die Kommandanten dieser Plaͤtze, of Prinzen, nach Antwerpen abreisen, daselbst die Nacht zubrin⸗ Beispiele von Kadix folgen, und alsdann kann man die milt „sich sodann nach Rotterdam einschiffen, und von da den Pa⸗ schen Operationen auf der Halbinsel als beendigt ansehen.“ Soestdyk beziehen. 8

2.,— Ein Privatschreiben aus Kadix vom 5ten fuͤgt diesen! Im Haag haben die Minister am 13. Okt. ihren gewoͤhnlichen richten noch folgende hinzu: „Das große Haupt⸗Quartier! chaͤftsgang wieder eroͤffnet. 8 R morgen auf, um nach Madrid zuruͤckzukehren. Die Koͤnigl. 600 Au gsburg. Die beiden Siegel, deren sich die Paͤpste bei Er⸗

wird sich, heißt es, nach Brest einschiffen. Der Graf Boux ihrer Regierungs⸗Edikte bedienen, sind nach der, durch die bleibt mit 8000 Mann in Kadix stehen *). Der Cemu reist j sige ee; Feituen⸗ von Hrn. Sievers aus Rom, gemachten gen von Feres nach Sevilla; den isten November wird er sisittheilung, bekanntlich der Fischerring und das bleierne Sie⸗ Einzug in Madrid halten. Die ganze Spanische Besatzung l; auf jenem ist der heil. Petrus in einem Kahne stehend, und Kadix geräumt, mit Ausnahme des Regiments Prinzessin, dem bekannten Fischzug beschaͤftigt, abgebildet. Es scheint, sich dem Koͤnige stets treu bewiesen hat. Der Justiz⸗Ministet sich die Paͤpste im Mittelalter, dieses Ringes zu ihrer latrava *r) ist es, der in der Kortes⸗Versammlung zuerst den? vat⸗Korrespondenz bedient haben. Die Breven und Bullen schlag machte, diese Versammlung aufzuloͤsen und den Koͤnihielten in dieser Zeit das bleierne Siegel. Im funfzehnten alle seine fruͤheren Rechte wieder einzusetzen.“ hrhunderte begannen die Paͤpste, ihre Privat⸗Korrespondenz Der Marschal Lauriston meldet dem Kriegs⸗Minister unteit dem Familienwappen, und die Breven in rothem Wachse zoten d. M. aus Saragossa Folgendes: „Eine am 24sten v. it dem Fischerringe zu siegeln; das bleierne Siegel blieb fuͤr die aus Tarragona ausmarschirte, 4 bis 300 Mann starke feindshallen. Die eigentliche Entstehung des Letzteren ist unbekannt. Kolonne unter den Befehlen des Er⸗Mtinisters Herrn Evarist Pewiesen ist, daß bereits Deusdedit (61⁶) sich des bleiernen Sie⸗ Miguel, war am 28sten v. M. uͤber Lerida in Aragonien eigeis bedient hat. Nicht mindere Ungewitheit herrscht uͤber die Ur⸗ drungen. General Chastellur erreichte sie am 8üen d. M. sasche, warum im Abdrucke desselben der Apostel Petrus zur linken, Dorfe Fraella, 6 Lieues von Huerta und 6 von Barbastro, mud der Apostel Paulus zur rechten Seite steht. Wahrscheinlich duͤrfte sie mit dem Bayonet an, und schlug sie voͤllig in die Laher Grund dieser Stellung in der alterthuͤmlichen Sitte, nach welcher, 120 Gefangene und die ganze feindliche Bagage sind in mßefonders in heiligen Sachen, die linke Seite, fuͤr die ehrenvollere Haͤnde gefallen, und 40 Mann, worunter 2 Generale, sind ühalten ward, zu suchen seyn. Der lateintsche Name dieses bleiernen dem Schlachtfelde geblieben. Unter den Gefangenen befindet segels (bulla, von bullire, süeden,) hat den Paͤpstlichen Bullen ihre Be⸗ auch der Anfuͤhrer der Kolonne, San Miguel selbst, der schübrnung gegeben. Es giebt geistliche und weltliche Kardinaͤle. Letz⸗ verwundet worden ist. Am Morgen des gten wurde die Vern e, welche non in sacris heißen, weil sie kein Geluͤbde abgelegt haben, gung des Feindes fortgesetzt.“ id also ins buͤrgerliche Leben zuruͤcktreten koͤnnen, sind nur dann zur Auf die Anrede, womit der Erz⸗Bischof den Koͤnig an üvstwahl faͤhig, wenn ihnen durch ein besonderes Breve von dem⸗

d. M. bei seiner Ankunft in der Metropolitan⸗Kirche empfing,ligen Papste, der sie promovirt hat, die Erlaubniß dazu ertheilt wiederten Se. Maj.: „Mein Herr, Ich bin Ihnen sehr danelrden ist. Die gegenwaͤrtige Papstwahl hat zwar nicht lange ge⸗ fuͤr Alles, was Sie Mir sagen; aber Sie ertheilen Mir ein! ert, doch aber ist sie nicht die kuͤrzeste gewesen; der bekannte das Ich nicht verdiene. Ich wiederhole es, Gott allein hat Aüjegor VII. (in der Roͤmischen Geschichte der Heilige genannt) gethan; bezeigen wir Ihm unsern Dank fuͤr Seine Barmhenrd noch an demselben Tage gewaͤhlt, wo sein Vorgaͤnger keit; danken wir auch der Mutter Gottes, der Himmels⸗Koͤn’lerander II, mit Tode abgegangen war. Die acht, je die Frankreich niemals verlassen und uns stets Beweise Nhei und zwei an vier verschiedenen Orten in der, das Kon⸗ maͤchtigen Schutzes gegeben hat.“ inve einschließenden Umzaͤunung angebrachten Oeffnungen, hei⸗ Der Kontre⸗Admiral Baron Duperre Naͤder, weil auf ihnen, wie auf den Wendetischen in den Non⸗ Angouleme zum Vice⸗Admiral befoͤrdert worden. kloͤstern, die Speisen und uͤbrigen Beduͤrfnisse in das Konklave gefuͤhrte Linienschiff, der Centaur, soll, um das reht werden. Saͤmmtliche, zum Dienste der Kardinaͤle im Kon⸗ Einnahme des Forts von Santo⸗Pedro zu erhalten, auf Biethpe angestellte Personen (Konklavisten) geniezen, nachdem die Sr. Maj, kuͤnftig den Namen dieses Forts fuͤhren. hl stattgefunden, viele Vorrechte und Belohnungen, welche Die bei der Franz. Armee in Spanien beobachtete Marnen der neue Papst jedesmal durch eine besondere Bulle zu be⸗ zucht, sagt der Moniteur, ist so groß gewesen, das kein eing ltigen pflegt. Sie erhalten z. B. in jeder beliebigen Stadt des Soldat als Marodeur bestraft worden ist. Bemerkenswerth chenstaates das freie Buͤrgerrecht, und außer dem betraͤchtlichen auch noch, daß von den waͤhrend des jetzt beendigten Krieges 1üzschenke, welches ihnen der Papst macht, noch obenein von der verschiedenen Punkten geschickten 2000 Kourieren nur zwei ostolischen Kammer eine Summe von 10,000 Skudi. Die Kar⸗ Raͤubern angehalten worden sind, die ihnen uͤbrigens ihre Detaͤle muͤssen sich, ehe sie in das Konklave gehen, durch einen Eid schen gelassen haben, waͤhrend in den sogenannten Friedensze ieischig machen, ihnen diese Vorrechte ungeschmaͤlert zu erhalten. unter der Regierung der Kortes, fast kein einziger Kourier bis Die beiden großen Buͤsche von Pfauenfedern, welche bei gro⸗ Frankreich gelangen konnte. Kirchen⸗Feierlichkeiten (also auch bei der bevorstehenden Kroͤ⸗ Das Handels⸗Gericht zu Provins hat den Groß⸗Siegelben ühng, im Augenblicke, wo der Papft, mit dem Paͤpstlichen Ornate

rer um die Erlaubniß gebeten, zu den Kosten der Errichtung Ahethan, aus der Clementinischen Kapelle vor den großen Altar Triumph⸗Bogens in den Elysaͤtschen Feldern beitragen zu duͤtfüfragen wird) neben den Paͤpsten hergetragen werden, deuten auf Diese ist ihnen aber nicht ertheilt worden. Das Andenken an U vielen Augen, welche Letztere besitzen muͤssen, um nie das Wohl Großthaten unserer Truppen und ihres Erlauchten Anfuͤhrers katholischen Kirche aus dem Gesicht zu verlieren. Die sieben verewigen, sagt der Moniteur, ist eine Staatsschuld, auf deren uuißen Wachskerzen, welche vor dem großen Altar brennen, wenn leinige Fotragung die Regierung mit Recht eifersuͤchtig ist. l Papst daselbst Messe liest, bedeuten, daß es die bischoͤfliche vat⸗Personen duͤrfen durch kein besonderes Opfer dazu beitragetsse ist; nur fuͤr diese hat das Ceremoniale die genannte Anzahl ihre Erkenntlichkeit und ihre Bewunderung sind hinreichend. tzen vorgeschrieben. Sie zielen auf die sieben goldenen Leuch⸗ Nach andern Nachrichten will man schon wissen, daß im Ganzen vv⸗ 8 E“ ee⸗Korps, jedes von 5 bis 6 Fin Van e eeene zen ifache Krone (Tiara) bedeute eltliche Ge Paͤpste, mee⸗Korps, jedes von 5 bis 6000 Mann; in Spanien stehen bleiben werden darf desmmcth Pei shren geistlichen Verrichtungen, wo die Bi⸗ pfsmuͤtze (Mitra) die Stelle derselben vertritt, nicht getragen den. Bonifaz VIII. (1294) fuͤgte zu der ersten Krone, welche, Zeichen der weltlichen Herrschaft der Paͤpste, Konstantin der oße dem heil. Silvester (314) aufgesetzt haben soll, eine zweite,

ist vom Herzoge

Das von Andenken an

von eins in Kadix, das 2te in Madri zte in Barc Vampe esg. b 8 1 kadrid, das zte in Barcelona und das itt 1) Dieser Mann ist, wie der Régulateur behquptet, seit dem Anfange Revolution, als der eigentliche Chef derselben zu vakealte. der Reaßana sich selbst dabei stets im Verborgenen hielt, so zu sagen, nach seinem Willen ¾ I in Bewegung setzte, und sich vieler N ich sseen gar nicht versahen, zum Werkze einer P au 3112 8 * :. Valdes, Arguelles, Galiano, Alava, selbst Rreger zngsegeiner F 88 geistliche Herrschaft vorstellende, und Urban V. (1362) die dritte wissen. Kalatrava ist ein Mann von außerordentlichen Fahigkeiten, und wne hinzu, welche Letztere Niemand mit Gewißheit zu deuten öI 4. Pemnalns gen der Kortes aufgetreten Pnag. perdie⸗ rden, datz er zu der Zeit der Invasion Bonaossee.; or 2 . tes in einem Staͤdtchen in Estremadurg noch dn Zas aen dnnefton Bnno Baireut, 14. Okt. Gestern Mittag 1 Uhr vassirten Se. lebte, und sich um die übrige Welt wenig bekümmerte. Man war damals whigl. Hoh. der Kronprinz von Preußen, auf Hoͤchstihrer Ruͤck⸗ se von Muͤnchen nach Berlin, woselbst Sie noch vor dem ashen

entfernt, in ihm die Talente zu suchen, die er seitdem entwickelt hat. Um 16 einzutreffen gedachten, hier durch. Alle Empfangs⸗Feierlich⸗

Ruhme ihres Vaterlandes Theil nehmen; ir die eine Partei ist

klügste Verfechter der Kadixer

der Behandlung politischer Gegenstände, und wurde hierauf der erste, aber all

Zeit zu den Kadixer Kortes berufen, zeigte er bald eine große Gewandtheit Verfassung. en waren ausdruͤcklich verbeten.

*

„Unsere besten Segens⸗Wuͤnsche begleiten den liebenswuͤrdigen Prinzen um so inniger, als wir durch die bevorstehende Vermaͤhlung das Gluͤck haben, Ihn auch den Unsrigen nennen zu duͤrfen. Gotha, 17. Okt. Dem beruͤhmten Scheide⸗Kuͤnstler Tromms⸗ dorf in Erfurt ist eine hinlaͤngliche Menge von dem Wasser der Ruhlaer Quelle, der man in der zuͤngsten Zeit verschiedene Heil⸗ Kraͤfte zugeschrieben, zur Untersuchung uͤbersandt worden, und des⸗ sen, auf eine sehr sorgfaͤltige Zerlegung dieses Wassers gegruͤndetes Urtheil uͤber dasselbe ist dahin ausgefallen, daß es einen Grad der Reinheit besitze, wie man ihn nur selten bei einem unmittelbar von der Natur gelieferten Wasser finde; doch es sich eben deshalb sowohl zum Getraͤnk, als auch zur Bereitung solcher Heil⸗Mittel, die Wasser enthalten, und zum Kochen, Bierbrauen u. s. w. vortrefflich eigne, auch bei manchen Augen⸗Uebeln und zur Staͤrkung schwacher Au⸗ gen wohl unvermischt mit einigem Nutzen angewendet werden duͤrfte; daß es aber, eben seiner ausgezeichneten Reinheit wegen, auf keine Wetse in die Klasse der mineralischen Wasser, und also auch die Quelle nicht in die Klasse der vorzugsweise sogenannten Heil⸗ Quellen gerechnet werden koͤnne.

Hof, 3. Okt. Von den hiesigen Abgebrannten waren nur 7 Handels⸗Häuser bei der Bank zu Gotha versichert. Ihr nachge⸗ wiesener Schade betrug 15,529 Thaler Saͤchsisch Kour. Diese wurden von der Bank⸗Direktion, ohne Weitlaͤuftigkeiten und ohne gerichtliche Eroͤrterungen zu veranlassen, auf der Stelle baar be⸗ zahlt; die uͤbrigen buͤßen ihren Mangel an Vorsicht auf eine, wahrscheinlich fuͤr ihre ganze Lebenszeit sehr fuͤhlbare Weise.

Muͤnchen, 12. Okt. Das Namensfest Sr. Maj. ward heute auf das festlichste begangen. Se. K. H. der Kronprinz von Preu⸗ ßen haben heute Nymphenburg verlassen und sich auf die Ruͤck⸗ Reise nach Berlin begeben. Hoͤchstdieselben wußten die Herzen Aller, welche Gelegenheit hatten, sich Ihnen zu naͤhern, durch Ihren gebildeten Geist und durch Ihr einfaches und freundliches Wesen zu gewinnen.

F. Maj. die Koͤnigin sind heut nach Bruchsal abgereist. Des Koͤniges Maj. beehrten mit dem Prinzen Karl und den Prinzessin⸗ nen K. K. H.H., das heutige Pferderennen auf der Theresen⸗Wiese, mit Ihrer Gegenwart.

14. Okt. Der apostolische Nuncius, Fuͤrst Serra di Cas⸗ sano, gab gestern zur Kroͤnungsfeier Leo des XII. ein glaͤnzendes Mittagmahl. Das Hotel der Nunciatur war Abends sehr schoͤn beleuchtet und auf einem, in der Mitte desselben angebrachten großen Transparent sah man den Glauben, die Hoffnung und die Liebe abgebildet. Unter der im Brillant⸗Feuer schimmernden Paͤpst⸗ lichen Krone las man: Leo XII. P. O. M. Non 1)esideriis Hominum Sed Voluntate Dei. Die Festlichkeiten werden drei Tage hinter⸗ einander dauern.

Se. K. H. der Kronprinz von Preußen haben gnaͤdigst geru⸗ het, den beiden Akademikern Dr. v. Spix und Dr. v. Martius, zum Zeichen Hoͤchstdecen Wohlgefallens an den Brastlianischen Sammlungen und an den, Hoͤchstdenselben uͤberreichten juͤngst er⸗ schienenen Werken uͤber Brasilien, zwet kostbare Brillant⸗Ringe zustellen zu lassen.

Saalfeld, 8. Okt. Zu dem Denkmal, welches dem, am 10. Okt. 1806, im Treffen bei Saalfeld gebliebenen Prinzen Louis Ferdinand von Preußen Koͤnigl. Hoh., in der Naͤhe des Dorfs Woͤlsdorf an der Stelle errichtet wird, wo der Prinz, den ihm angebotenen Pardon ausschlagend, ruͤhmlich siel, kamen die, in der Koͤniglichen Eisen⸗Gießerei zu Berlin gefertigten Platten

und Aufsaͤtze, welche zusammen 235 Centner wiegen, auf vier Wa⸗ gen geladen, in voriger Woche bet Woͤlsdorf an. Es wurden so⸗ fort die noͤthigen Vorkehrungen zur Aufstellung des Monuments getroffen. Wegen der zur Handhabung und Behandlung so schwe⸗ rer Massen herzustellenden Geruͤste und mancher anderer Vorberei⸗ tungen, erkannte man aber bald die Unmoͤglichkeit, die Auf⸗ stellung bis zum zoten d. M. zu vollenden. Die Aufstellung wird, nach der Versicherung der Werkmeister, bis zum z8ten d. bewirkt seyn, und die feierliche Enthuͤllung des Monuments wird Sonntags den igten d. M., nach dem Schlusse des vormittaͤ⸗ gigen Gottesdienstes, durch welchen in der Stadt Saalfeld zugleich das Sieges⸗Fest wegen der Schlacht bei Leipzig, und das Aerndte⸗ Fest gefeiert wird, erfolgen. Wer sollte nicht an diesem Tage, wo das Fest einer gesegneten Aerndte jegliches Gemuͤth zu Gott erhebt, auch gern an dem Denkmale eines tapferen Prinzen mit Dank⸗ barkeit weilen, der fuͤr die Sache Deutschlands im ruͤhmlichen Kampfe fiel! 8 Sulz (Wuͤrtemberg), 11. Okt. Gestern geruhten Ihre Ma⸗ jestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin, die hiesige Saline zu besichti⸗ gen, und setzten, nachdem Hoͤchstdieselben die Saline⸗Arbeiter auf das huldreichste beschenkt hatten, Ihre Reise nach Rotweil fort, um am folgenden Tage die gelungenen Versuch⸗Arbeiten auf Salz⸗ Sohle zu Schwenningen, und die darauf begruͤndete Sied⸗Einrich⸗ tung in Augenschein zu nehmen.

Wuͤrzburg, 14. Okt. Des Kronprinzen Koͤnigl. Hoheit ist nach Muͤnchen gereist, und wird, wie es heißt, zur Befestigung seiner Gesundheit, den Winter in Italien zubringen.

Insbruck, 13. Okt. Zu dem Denkmale, welches dem Vater⸗ lands⸗Vertheidiger Andreas Edlen von Hofer, in der hiesigen Hof⸗ Kirche, errichtet werden soll, sind heute vom hiesigen Landes⸗Praͤ⸗ sidium alle Kuͤnstler in den K. K. Staaten aufgefodert worden,

Entwuͤrfe einzusenden. Vorgestern ward der, fuͤr das Koͤnigreich

Prag, 17. Okt. G Boͤhmen ausgeschriebene diesjaͤhrige Postulaten⸗Landtag feierlich der ech⸗

abgehalten. 1b Die hiesige Zeitung empfiehlt, zur Unterscheidung ten Boͤhmischen Granaten von den falschen, die verdaͤchtigen in das Feuer zu halten; die echten werden unverletzt bleiben, die fal⸗ schen springen. b

Wien, 24. Okt. Ende September belief sich der Bestand der hiesigen Spar⸗Kasse, auf 497,836 Fl. 49 Kr. in Metall⸗Muͤnze; woran 5402 Parteien Theil hatten. Vom Beginne des Institutes, d. h. seit 4 Jahren, sind 4,2235,564 Fl. 42 Kr. in K. M. und 1,911,552 Fl. 27 Kr. in W. W. verkehrt worden.

15. Okt. Nachrichten aus Czernowitz zufolge, wollten Se. Maj. der Kaiser von Rußland, diese Stadt am z:ten d. M. ver⸗ lassen, unser gnaͤdigster Monarch aber, den 15ten Ihre Ruͤckreise uͤber Lemberg antreten, wo Hoͤchstdieselben am 4ten anzukommen

gedachten. 3 Da der Aufenthalt des Russischen Monarchen von zu kurzer Dauer war, als daß der Kaiserl. Oesterreichische Haus⸗, Hof⸗ und

Staatskanzler, Fuͤrst von Metternich, nachdem er von der Unpaͤß⸗