1823 / 130 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gefolgt waͤren, wenn nicht einer den sich ihm nahenden Trupp geschossen, und mehrere mit dem

Bayonet verwundet haͤtte. Auf der andern Seite wehrte sich ein

vierter Aufseher, und verwundete mehrere mit dem Saͤbel so, daß der groͤßte Haufe die Flucht ergriff. Die herbeicilenden freien Arbeiter und ein Detaschement Veteranen, versperrten den Fluͤcht⸗ lingen den Weg und brachten sie in Sicherheit.

Madrid, 14. Okt. Briefe aus Sevilla vom 11. d. M. ent⸗ halten Folgendes: „J. J. M. M. sowohl, als die Infanten genie⸗ sßen fortwaͤhrend der desten Gesundheit. Vorgestern fruͤh begaben sie sich zu Fuß nach der Metropolitan⸗Kirche, um daselbst einem feierlichen Te Deum beizuwohnen. Die Truppen waren in Parade aufgestellt; J. J. M. M. traten durch die Haupt⸗Pforte ein, die nur bei dergleichen festlichen Gelegenheiten geoͤffnet wird, wurden da⸗ selbst vom Dom⸗Kapitel empfangen, und in Procession bis zum Hochaltar gefuͤhrt, wo der Koͤnig seinen Sessel unter einem Thron⸗ Himmel einnahm, die Infanten aber in dessen Naͤhe Platz nah⸗ men. Auf der rechten Seite des Altares befand sich die Koͤnigin mit den Infantinnen. Das Te Deum wurde bei großem Orchester ausgefuͤhrt; nach Beendigung der Feierlichkeit gingen J J. M. M. und J. J. K.K. H. H., um den Reliquien und dem Degen des hei⸗ ligen Ferdinand ihre Ehrfurcht zu bezeigen, und dadurch ein Beispiel ihrer Froͤmmigkeit und Erkenntlichkeit gegen die Guͤte des Allmaͤchtigen, der den Frieden sese set hat, zu geben. ¹ M.M. nach ihrem Palaste zuruͤckkehrten, waren alle Straßen und oͤffentliche Plaͤtze mit N , . Um Miittag wurden die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden beim Ko⸗

nige zum Handkusse vorgelassen, wobei dem geistlichen Kapitel, auf Befehl Sr. Maj., die besondere Gunst zu Theil wurde, ihm zuerst vorgestellt zu werden. Abends fuhren J. J. M⸗M. durch die Stadt, um die glaͤnzende Erleuchtung in Augenschein zu neh⸗ men; uͤberall wurden Allerhoͤchstdieselben mit dem lautesten Jubel von der wogenden Menge begruͤßt. Wenn es Menschen in Eu⸗ ropa gegeben hat, denen uͤber die Meinungen, Wuͤnsche und den Willen des Spanischen Volkes Zweifel uͤbrig geblieben sind, so werden wenigstens die hier befindlichen Fremden nicht anders sa⸗ en koͤnnen, als daß die Spanier in der Ueberzeugung leben, daß be Koͤnige durch Gott allein regieren. Die Stadt hat auf die Anwesenheit ihres Koͤniges eine goldene und drei eherne Medatl⸗ len von verschiedener Groͤße praͤgen lassen, auf deren einer Seite sich das Bild des Koͤniges mit der Umschrift: „Sevilla seinem Koͤnige und Herrn, Don Ferdinand VII.“ und auf der Ruͤckseite zwei Wappenschilder, der eine mit 3 Lilien, der andere mit den Wappen Leons und Kastiliens, und der Umschrift: „Seinen vol⸗ len Souverainitaͤts⸗Rechten zuruͤckgegeben im Jahre 1823“ befin⸗ den. Der Herzog von Angouleme ist gestern fruͤh um 10 Uhr, unter dem lautesten Jubel des Volkes, hier eingetroffen. Es war nicht moͤglich, ihn mit den, von des Koͤniges Maj. angeordneten Ehren⸗Bezeugungen zu empfangen, da er bereits vor der festgesetz⸗ ten Stunde anlangte. Er trat im Koͤnigl. Palaste ab, wo er vom Kapitel, dem Stadtrathe und saͤmmtlichen Civil⸗ und Militair⸗Be⸗ hoͤrden bewillkommt ward. Mittags wurden Se. Koͤnigl. Hoheit sowohl, als der in seiner Begleitung befindliche Fuͤrst von Ca⸗ rignan, der noch gestern Abend nach Alcala weiter gereist ist, von des Koͤniges Maj. zur Tafel gezogen. Abends wohnte der Herzog, nachdem er die Kathedrale besichtigt, in Gesellschaft der Koͤnigl. Familie einem Stier⸗Gefechte bei. Heut fruͤh haben Se. Koͤnigl. Hoheit ihre Reise nach Carmonga fortgesetzt. Die Infanten Don Carlos und Don Francesco begleiteten den Herzog bis Alcala de Guadaira, von wo der Fuͤrst von Carignan ihnen wieder nach Se⸗ villa zuruͤck das Geleit gab.“

16. Okt. Das nachstehende Dekret ist an saͤmmtliche Ge⸗ neral⸗Kapitaine in den Provinzen erlassen worden: „Der Koͤnig, unser Herr, vom Wunsche belebt, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Herzoge von Angouleme, Ihrem erhabenen Vetter, und dem Fuͤrsten von Carignan, einen Beweis der Achtung zu geben, die Er fuͤr sie heat, so wie der Erkenntlichkeit fuͤr die Ihm geleisteten Dienste und fuͤr Ihre Bemuͤhungen, Ihn der Gefangenschaft zu entreißen, in welcher die Revolutions⸗Wuth Ihn gehalten hatte, will, daß jene beiden Fuͤrsten in allen Gegenden des Reiches als Spanische Infanten empfangen und behandelt werden, und daß man ihnen die, diesen Letzteren gebuͤhrenden Ehren⸗Bezeigungen erweise.“

8 Der Fuͤrst von Carignan, der Graf Guilleminot, der Herzog von Hijar, der in seiner Eigenschaft als erster Kammerjunker in Kadix stets um den Koͤnig gewesen ist, und der Graf von Corres, haben von Sr. Maj. die Ordenskette vom Goldenen Vließe erhalten. Der RKestaurador theilt ein Schreiben aus dem Hafen von Sta. Maria mit, worin es heißt, daß die Koͤnigin und die Infantin⸗ nen bei ihrer Abfahrt von Kadix Schottische Kleider mit weiß und rothen Schaͤrpen getragen, diese inzwischen, sobald sie sich außer⸗ halb der Kanonenschußweite von der Festung befunden, gegen weiße, mit Lilien durchwirkte Kleider vertauscht haͤtten. Als Valdes und Capaz solches gewahrt, waͤren sie darob nicht wenig bestuͤrzt ge⸗ esen. 8 der in Passages niedergesetzten aͤrztlichen Kommission ist nunmehr der amtliche Bericht hier eingegangen, wonach seit dem 4. d. M. das Stadtviertel, das den Namen „St. Johann“ fuͤhrt, von jeder ansteckenden Krankheit befreit ist, und die Kommission bereits die Reinigung aller verdaͤchtigen Haͤuser und sonstigen Ge⸗ genstaͤnde vorgenommen hat, so daß der Hafen von Passages wieder öhne alle Gefahr besucht werden kann. 1 111.“

Menschen uͤberfuͤllt.

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Von der Methode des Herrn Kecht hieselbst, den Weinbau zu einem bedeutend reichlichen Ertrage zu brin⸗ gen, ist im vorigen Jahrgange dieser Zeitung bereits die Rede ge⸗ wesen. Auch in diesem FJahre hat sich seine Methode als unge⸗ mein vortheilhaft und jedem Weinbauer empfehlungswerth bewie⸗ sen. Die Zahl der Trauben ist in Verhaͤltniß zu dem Gewinne in andern benachbarten Weingaͤrten wiederum außerordentlich groß; so trug z. B. eine Rebe deren 1555, und eine andere, von welcher eine, fuͤr mehr denn 30 Personen genugsam geraͤumige Laube gebildet ist, 3447, und der davon gewonnene Most gehoͤrt unstreitig zu dem suͤßesten und schmackhaftesten, der in unsrer Ge⸗ gend in diesem Jahre gewonnen ist. Wir koͤnnen daher die Schrift, welche Hr. Kecht uͤber seine Art, den Weinbau zu kultiviren, ge⸗ schrieben hat, mit vollem Rechte wiederholentlich empfehlen.

der Aufseher, ein Soldat, unter

Aachen. Tode abgegange Personen, erreichte der Ackersmann Klems zu Welldorf, Alter von 103 Jahren. 2

Zu Eynatten entfernte sich eine Frau, waͤhrend ihr Mann

Tage verschied das Kind an den erhaltenen Brandwunden. Breslau, 25. Okt. Die hiesige neue

Aufsatz, nach welchem, an demselben, vor 300 Jahren, Luthe Reformation hier die erste feste Begruͤndung erhielt. Koblenz. Am 7. Sept. feierte der Pfarrer Kesten zu Gth ein, nach Verdienst und Wuͤrden allgemein geschaͤtzter Mann, der hiesigen Pfarrkirche, in der er die heilige Taufe, und a lleo e empfangen, was die katholische Kirche ihren Kindern ertheilt in 5ojaͤhriges Amtsjubilaͤum. Die Knabenschule empfing ihn mit ieg Fahnen im Pfarrhause, und geleitete ihn, umschlungen, zur Kirche; Standespersonen und Freunde aber zum Altare, wo ein feierle Hochamt, bei dem zwei andere Jubilare ministrirten, mit M von Righint, gehalten, und ein Te Deum von Haydn gesun wurde. Nach der Predigt, und nachdem drei Kinder ihm ein herzliche Worte oͤffentlich gesagt, ging der Zug in das Pfarrz. zuruͤck, wo ihm die Chormaͤdchen von Moselweiß, Kraͤnze und schenke brachten. Jetzt kam ein mit Blumen reich geschmt

Tage, an denen vor 10

Wagen vorgefahren, und der Jubelgreis kehrte in diesem! Guͤls zuruͤck. In Moselweiß begruͤßte ihn der Donner des sch ren Geschuͤtzes und der Jubelruf der Bewohner; durch den gau Ort prangten Ehrenpforten, und die Jungfrauen brachten ihmt schenke in Porzellan und blankem Silber. Am Mosel⸗Ufer er teten den Gefeierten mehrere zierlich geschmuͤckte Kaͤhne, und er kam, um sich nach Guͤls uͤbersetzen zu lassen, ertoͤnte Musik Klein⸗Gewehrfeuer, und des Willkommens Freudenruf vom seitigen Ufer; als er druͤben landete, begruͤßte ihn der stand der Gemeinde und das ganze Dorf, so Jung wie Alt, ruͤhrender Herzlichkeit, und fuͤhrte ihn durch hohe Blumenpfeort unter frommem Gesang, in das Pfarrhaus, und viele brachte i reiche Geschenke und gutgemeinte Gedichte. Den Beschluß des Fiß machte ein feierliches Mittagsmahl im wohl⸗eingerichteten Sch Hause, das bei einbrechendem Abend beleuchtet und mit sinnreich Transparents geziert war, die darauf hindeuteten, daß dem w verdienten Manne, der Abend seines Lebens immer hell und freu lich seyn moͤge.

Loͤwenberg (Reg. Bez. Liegnitz), 26 Okt. Am ꝛuiten d. Abends nach 9 Uhr erhob sich in der hiesigen Gegend ein heftt Sturm, welcher in vielen Orten an den Daͤchern nicht unbed tenden Schaden anrichtete. Diesem Orkan ging ein dumg

Donner, und nach einer halben Stunde, ein zweiter Schlag 1

an, ohne daß man einen Blitz bemerkte. Im oberen Theile! Dorfes Hartliebsdorf herrschte diese ganze Zeit uͤber eine solche Wine Stille, daß sich kaum ein Baumblatt bewegte.

Das Obst ist zum Theil in so großer Menge gerathey, man den Scheffel Birnen fuͤr 6 Sgr. kauft.

Am 1o0ten v. M. brannte im Dorfe Lauterseiffen die Schen des Scholtiset⸗Besitzers Neumann, mit der ganzen diesjaͤhre Aerndte ab. Man muthmaßte gleich auf eine boshafte Brand tung, da dem Neumann im vorigen Sommer das ganze hoͤfte, dessen Bau erst in diesem Fruͤhjahre vollendet ward, in Me. gelegt worden war; doch blieben die polizeilichen Nachforscht gen bisher ohne Erfolg. In diesen Tagen wurden die Unten chungen fortgesetzt, und der Dienstiunge Winkler gab an, daß auf den Kleinknecht Lange, welcher mehrere verdaͤchtige Ra vor und nach dem Brande ausgelassen habe, Verdacht hege. 2. Lange gestand die That zwar nicht sogleich, legte aber den 7 nach seiner Arretirung davon das offene Bekenntniß ab. Veranlassung dazu fuͤhrte er an, daß sein Brotherr ihm, weil zu zeitig Feierabend gemacht, einige harte Verweise gegeben hh Er ist jetzt in den Haͤnden der Gerichts⸗Behoͤrde, und erwit von deren Erkenntniß die gerechte Strafe fuͤr sein Verbrechen. „— Der Oekonom Hauffe aus Braunau in der Ober⸗-Lau uͤbernachtete auf einer Geschaͤft⸗Reise in dem Gasthofe zu s. Doͤren. Den folgenden Morgen, als er sein Pferd besteigen vl fand es sich, daß der Hausknecht die Pistolen falsch in die hlh tern gesteckt hatte. Vor dem Pferde stehend suchte der Reifen dies abzuaͤndern, aber in demselben Augenblicke ging die eine von los, die Kugel fuhr durch das Futteral dem Ungluͤcklichen den Unterleib. Nach sechs qualvollen Stunden endete er sein Lat⸗

Vor einigen Wochen starb zu Alt⸗Friedland ein Kind vond Jahren, wie sich bei dessen Sektion ergab, am zu haͤufigen nusse von Kartoffeln.

Minden, 20. Okt. Das Erinnerungs⸗Fest der herrllc . Jahren in Leipzigs Gefilden, die Entsch dung uͤber Europas Freiheit und Wieder⸗Geburt erkaͤmpft we wurde auch diesesmal mit reger Theilnahme von allen Seul hier gefeiert. Am Abend des ꝛ8ten hatte sich ein zahlreicher 8 von Civil⸗ und Militair⸗Beamten, su einem glaͤnzenden Balle! einigt. Den Morgen des agten, als des zur kirchlichen Feier stimmten Tages, begruͤßte feierlich, das schoͤne Musik⸗Kl des hier garnisonirenden 15ten Infanterie⸗Regiments, du eine große Reveille. Hierauf vertheilte sich die sämmtliche Gat son der hiesigen Festung in die vier Kirchen der Stadt, wo Prediger kraͤftige erhebende Worte der Wethe und Feier an! Gottesdienst knuͤpften. Nach beendigtem Gottesdienst, hatte intertmistische Festungs⸗Kommandant, und Kommandeur des 15 Infanterie⸗Regiments, Oberst von Schmalensee, die Garnison! dem Domhofe zu einer großen Parade vereinigt, der fast alle heren Behoͤrden, und eine große Menge Bewohner aus allen Staͤnde beiwohnten. Der Regiments⸗Adjutant, Lieutenant Hamann, spru hier, vor den versammelten Truppen, kraͤftig gediegene Worte Erinnerung an die großen Tage, mit ernster Mahnung die Zukunft, an deren Schluß sich der begeisterte Ruf unzaͤhlil Sabencg fuͤr das Wohl des geliebtesten Koͤniges, freudig erhebe

oß. schoͤne Abend⸗Musik beim Zapfenstreiche, beschlossen die Feier, wele das herrlichste Wetter beguͤnstigte, und die zugleich wieder nen erfreulichen Beweis der herrlichen Eintracht gab, die hier züt schen dem Militair und Civil in aller Hinsicht herrscht.

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der Kirche war, aus dem Hause, und ließ ihr 7 Monat altes Kin in einem kleinen Stuhle nahe am Feuer sitzend, allein zurüͤ⸗ spruͤhende Funken fielen auf die Kleider des huͤlflosen Geschoͤp Zu spaͤt kam die ungluͤckliche Mutter zuruͤck; noch an demsell,

Zeitung liefert, zur innerung an den heutigen Tag, einen interessanten geschichtlig,

gret von Blumengewi. die hiesige Geistlichkeit und met

etzt noch nicht epidemisch geworden.

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ber verbunden. zeigte si veranla 9 uch Ein großes Mittag⸗Mahl im Ressourcen⸗Lokale, und eid

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Koͤnig brigen Diensteifers, außer einer Gratifikation von 150 Rthlrn,

lych das Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse zu verleihen geruhet. eiegnitz. Aus Mangel an Aufsicht gingen waͤhrend des Sep⸗ mnbers, im hiesigen Reg. Bez., 9 Kinder verloren; 7 ertranken, 1 er⸗ ckte im Heu auf dem Boden, und starb an den Folgen des Pegießens mit siedender Lauge. Pruüuͤm (Reg. Bez. Trier). vürtsberg abgehaltenen Jahrmarkte, war besonders starke Nachfrage anch jungen Pferden. gtuͤck bezahlt.

gort gewesen seyn.

Auf dem, am 17. Sept. zu Lam⸗

Sie wurden mit 8 bis 11 Louisd'or das Es sollen mehrere auslaͤndische Pferdehaͤndler

Vom Mineral⸗Brunnen zu Birresborn wurden im September o Kruͤge abgesetzt.

Das Kirchweihfest zu Oberlascheid wurde von sehr vielen Wall⸗ rern besucht. Sie stroͤmten dahin, um den dortigen Kirchen⸗ tron, den heil. Arnulphus, gegen die Krankheiten des Schwarz⸗ iehes anzurufen. Dem Heiligen wurden reichliche Opfer an eeld und Schweinskoͤpfen gebracht.

Am 23. d. M. wurden von den Arbeitern, welche auf der neu gelegten Straße nach Luxemburg, zwischen Nieder⸗Pruͤm und nebach, Steine gruben, drei Roͤmische Graͤber entdeckt. Die hlung war mit platten Steinen ausgelegt. Man fand in den raͤbern sechs kupferne Muͤnzen, deren Gepraͤge aber nicht mehr ntlich ist, ein kleines Goͤtzenbild von Gyps, eine kleine Lampe n einem dem Messing aͤhnlichen Metall, und Glasscherben.

Im September bereiste der beruͤhmte Mineraloge, Hr. Leopold Buch, die hiesige Gegend wieder.

Stettin. Der ehemalige Rathsherr und Stadtgerichts⸗As⸗

6 1— zu Schweidnitz, hat der evangelisch⸗ lateinischen chule eoo Rthlrn., mit der Bestimmung vermacht, daß die Haͤlfte der Finsen jährlich dem Rektor und Konrektor der Schule gezahlt, die ündere Haͤlfte aber, als eine ee und Aufmunterung, un⸗ her fleißige Schuͤler vertheilt werden soll.

in seiner Vaterstadt Treptow an der Rega, ein Legat von

Die Stadt Greiffenberg hat durch Erbauung zwei großer

gferde⸗Staͤlle, die Verlegung der bisher in Gollnow gestandenen zskadron des aten Ulanen⸗Regiments bewirkt. Die Getreide⸗

reise sind, mit Ausschluß des Hafers, gestiegen. Am ꝛzoten v. ging, was noch nie geschehen ist, und den besten Beweis fuͤr en wohlgelungenen Hafen⸗Bau giebt, ein dreimastiges Schiff, Borussia, Kapitain Lemcke, von circa 500 neuen Lasten, bei 22½ Fuß bee, mit 15½ Fuß tief liegendem Kiel gluͤcklich in den Hafen ein.

Berichte uͤber den Gesundheit⸗Zustand aus dem In⸗ neren des Reiches, vom Ende September.

I. Ostpreußen. Gumbinnen. Die Masern lassen all⸗ aͤhlig nach, und sind keinesweges boͤsartig. Die dabei eingetre⸗ 99 beruhen auf unrichtigem diaͤtetischen Verhalten er Kranken.

II. Westpreußen. Marienwerder. Mit Ausnahme es Scharlach⸗Fiebers, welches in Lautenburg voruͤbergehend ge⸗ errscht hat, und der natuͤrlichen Pocken, von welchen mehrere Individuen in einigen Ortschaften des Rosenberger Kreises befal⸗ 8 hn haben sich keine Volks⸗Krankheiten von Bedeutung außert.

III. Brandenburg. Potsdam. Keuchhusten und Nerven⸗ jeher waren die herrschenden Krankheiten; auch zeigten sich Durch⸗ alle, Hals⸗Entzuͤndungen und gutartige Scharlach⸗Fieber. Bei en Kindern gab es noch fortwaͤhrend Roͤtheln und Masern, die ber in der Regel nicht boͤsartig waren. Frankfurt. Im rossener, Luͤbbener und Gubener Kreise kamen Masern, Roͤtheln,

Scharlach⸗Fieber, Keuchhusten und Nerven⸗Fieber⸗Ausbruͤche vor.

Iv. Pommern. Koͤslin. Hie und da herrschen unter

den Kindern Ausschlag⸗Krankheiten, die aber nicht boͤsartig sind,

eie Roͤtheln und Masern, von denen viele Kinder in der Stadt Falkenburg ergriffen waren, haben daselbst nachgelassen. Stral⸗ und. Hin und wieder zeigte sich der Keuchhusten, doch ist er bis Es herrschten die gewoͤhn⸗ ichen Krankheiten, Katarrhe, Rheumatismen, Haͤmmorholdal⸗Be⸗ schwerden und Entzuͤndungen aller Art, mit und ohne gastrische

der gallichte Komplikationen; auch zeigten sich hin und wieder Durchfaͤlle.

v. Schlesien. Breslau. Der allgemeine Krankheits⸗ ar katarrhalisch⸗rheumatisch⸗gastrisch, mit mehr oder we⸗ iger entzuͤndlicher Beimischung; Fieber mit diesem Karakter wa⸗ ten daher am haͤu

nd in der Mitte des Monates, Entzuͤndungen

och nicht in der schlimmsten Gestalt.

er Stadt. Anch in Glaz und in dem Dorfe Ber r., waren einige Kinder am Scharlach erkrankt.

nicht bedeutender Verbreitung, um, und die Mafern zu Habel⸗

schwert, Festenberg und dorf, Neumarkter Kr., war ein nervoͤses Fieber ausgebrochen, ge⸗ hen dessen Verbreitung alle Vorkehrungen getroffen sind.

zberg in Pr. Des Koͤniges Majestaͤt haben dem Pfar⸗ ter Paulint in Kutten bei Angerburg, zu Belohnung seines funfzig⸗

sen. Oppeln.

figsten. Spaͤter erschienen auch Gallen⸗Fieber, der Luftroͤhre und der Lungen. Ferner Durchfaͤlle, bald mehr bald weniger mit Fie⸗ Die Brechruhr kam hier in der Stadt mehrmals CC16“ ich noch haͤufig der Keuchhusten, und der Zahn⸗Ausbruch ßte bei Ftere schwere Krankheiten und selbst den Tod. erschien das Scharlach⸗Fieber wieder haͤufiger, besonders in em fast ausgetrockneten Ohlefluß nahe liegenden Gegenden Bentkau, Trebnitzer Die Roͤtheln im Trebnitzer, Wohlauer und Nimptscher Kreise, doch mit

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111* Heinersdorf, Nimptscher

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Im rankensteiner Kreise war der Durchfall unter den Kindern sehr

haͤufig, und man glaubt darin die Ursache des oͤftern Mißlingens der Vaccination zu finden. Liegnitz.

Das in Landeshut und Sagan ausgebrochene Scharlach⸗Fieber hat wieder nachgelas⸗ Haupt⸗Krankheiten unter Erwachsenen waren

gastrisch⸗gallichte, intermittirende, auch nervoͤse Fieher, Hals⸗

Affektionen und Entzuͤndungen. Kinder litten vorzuͤglich an gal⸗ lichten Ruhren, rheumatischen Fiebern, an Scharlach und Keuch⸗

husten. Zu Domb brachen die natuͤrlichen Pocken aus, wahrschein⸗ lich von Gallmey⸗Fuhrleuten aus dem Koͤnigreiche Polen einge⸗ schleppt. Die insicirten Haͤuser wurden gesperrt und mit Warn⸗ Tafeln versehen. Von derselben Krankheit wurde ein 2ijaͤh⸗ riger Bauersohn zu Hennerwitz ergriffen. Zu Mansdorf, Moͤsen und Neuwalde, Neißer Kr., wurden 6 Kinder von tollen Hunden verletzt. Zu Gesaͤß desselben Kreises biß ein toller Hund einen Mann in den Arm, und zu Klein⸗Warthe desselben Kreises zwei Kinder, und rannte sodann in eine Rinder⸗Heerde, von welcher 7 Stuͤck verletzt wurden. Bei saͤmmtlichen beschaͤdigten Ln ist die aͤrztliche Behandlung bis jetzt von gutem Erfolge gewesen. In Betreff der Viehherde zu Klein⸗Warthe hat das landraͤthliche Amt zu Neiße die Verfuͤgung getroffen, daß jedes vorletzte Stuͤck an eine dop⸗ pelte Kette geschlossen, allein gefuͤttert und die Milch weggegossen wird. Die Orts⸗Gerichte sind angewiesen, den Gesundheits⸗Zu⸗

von 8 zu 8 Tagen an das landraͤthliche Amt einzuberichten. Der Polizei⸗Distrikt⸗Kommissarius ist verpflichtet worden, sorgfaͤltig daruͤber zu wachen, daß diese polizeiliche Verfuͤgung, und die vom Kreis⸗Physikus angeordnete aͤrztliche Behandlung genau befolgt werde. Uebrigens sind alle Hunde im Neißer Kreise 3 Wochen an Ketten gelegt, die eingefangenen tollen Hunde erschlagen, und die von ihnen Verletzten getoͤdtet und tief verscharrt worden. Auch zu Bittendorf, Grottkauer Kr., zeigte sich ein toller Hund und be⸗ schaͤdigte 3 Personen, welche unter aͤrztliche Pflege gestellt, und worauf sowohl wegen des tollen Hundes, als der von ihm verletz⸗ ten und uͤbrigen Dorfhunde, dieselben polizeilichen Maßregeln ge⸗ troffen wurden. VI. Posen. Posen. In Szkoradowo, Kroͤbener Kr., sind

seinige Personen von 15 bis 20 Jahren an den natuͤrlichen Pocken

erkrankt, ungeachtet sie in der Jugend geimpft worden sind; und zu Ostrowo, im Adelnauer Kreise, haben einige Kinder die Masern bekommen. Bromberg. In Jer⸗yce, Domainen⸗Amt Krusz⸗ wie, ist ein Faulsieber ausgebrochen, woran 2 e gestorben, und 7 noch krank liegen, jedoch in der Besserung sind. Der Kreis⸗ Phystkus ist wegen der zu treffenden Maßregeln instruirt.

VII. Sachsen. Magdeburg. Die Anzahl der Kranken war nicht sehr bedeutend. Der Karakter der Krankheiten war fort⸗ waͤhrend rheumatisch⸗gastrisch. Masern unter den Kindern kamen nur einzeln vor. b

VIII. Westphalen. Muͤnster. Zwar war das Scharlach⸗ Fieber an verschiedenen Orten der Kreise Tecklenburg, Borken, Ahaus und Koͤsfeld noch immer nicht unterdruͤckt, jedoch zeigte sich dasselbe nur im ersteren Kreise in einem etwas boͤsartigen Karak⸗ ter; daselbst und zu Emsdetten, Kr. Steinfurt, starben viele Kin⸗ der an den Masern. Arnsberg. Wenn die Zahl der an rheuma⸗ tischen Uebeln leidenden Kranken auch groß, und in einigen Gegenden der Keuchhusten unter der Zahl der Krankheiten wieder aufgetreten ist, so uͤberschreitet die Sterblichkeit doch das gewoͤhnliche Verhaͤltniß nicht. Selbst die um diese Zeit besonders in der Lippe⸗Gegend, gewoͤhn⸗ liche Ruhr⸗Krankheit, hat sich noch nirgends gezeigt, so daß der Gesundheits⸗Zustand im Allgemeinen sehr erwuͤnscht ist.

IX. Riederrhein. Trier. Die Impfung der Schutz⸗

ocken ist meist beendigt; in einigen Gemeinden des Kreises Bern⸗ astel muß jedoch zum zweitenmal geimpft werden, wahrscheinlich weil man sich zu alter Lymphe bei der ersten Operation bedient hat. In Saarlouis sind in mehrern Haͤusern, und selbst unter den Soldaten, die natuͤrlichen Blattern ausgebrochen, gegen deren Ver⸗ breitung jedoch alle Vorsichts⸗Maßregelu mit dem besten Erfolge angeordnet worden. In einigen Gemeinden des Kreises Merzig hat sich eine Augen⸗Krankheit geaͤußert, mit deren Untersuchung der Kreis⸗Physikus beschaͤftigt ist. 8

Landwirthschaftliche Berichte aus dem Inneren des Reiches, vom Ende September.

1I1. Ostpreußen. Gumbinnen. Die Winter⸗Saat ist durchweg bestellt, und sehr gut in die Erde gebracht. Beim letz⸗ ten Tilsiter Jahrmarkte wurden viel Pferde von Auslaͤndern ge⸗ kauft. Im Loͤtzener Kreise hat das Hagel⸗Wetter im September die Sommer⸗Felder von 4 Doͤrfern gaͤnzlich verwuͤstet und von 27 Ortschaften mehr oder minder beschaͤdigt.

II. Westpreußen. Danzig. Mehrere Ortschaften des Neustaͤdter Kreises haben, durch Hagelschlag, in ihrem Sommer⸗ Hetreide, das zum Theil noch auf dem Halme stand, bedeutenden Schaden erlitten. Ueberhaupt wurde, da beim Eintritte dieser un⸗ freundlichen und regnigten Witterung noch viel Getreide, be⸗ sonders Hafer, auf dem Felde war, nicht nur die letzte Aerndte sehr aufgehalten, sondern es wurde auch das auf dem Felde Be⸗

findliche sehr beschaͤdigt.

stand jedes Stuͤckes taͤglich zu beobachten, und uͤber den Verlauf