1261 “ feahrens! 1 nen⸗Bluͤthen zur Stelle gebracht, welche von den, im vorigen Monat haͤufig stattgehabten Nacht Froͤsten, unversehrt geblteben waren; b) des Feuerungs⸗Baumeisters Buͤttner hieselbst, uͤber die Selbstfertigung des kuͤnstlichen Duͤngers, Poudrette und Urgte genannt; c) des Gaͤrtners Petersg hieselbst, uͤber den Unterricht der Schullehrer auf den Doͤrfern in der Obst⸗Kultur; d) des Kriegs⸗ raths Lieder, uͤber die Gaͤrten der Alten; e) des Buͤrgermeisters Wiederhold in Hoͤrter, uͤber die Krankheiten der Obst⸗Baͤume; t) ein Aufsatz, des Predigers Benade in Hoyerswerda, uͤber einige, von ihm erzogene Kern⸗Obst⸗Sorten, von denen derselbe eine Partte
eingesandt hatte. 3 8 Da des Koͤnigs Mafestaͤt, mittels Allerhoͤchster Kabinets⸗Ordre vom 20. Aug. d. J., die Errichtung einer Gaͤrtner⸗Lehr⸗Anstalt in Landes⸗Baumschule in Potsdam, un⸗
Neu⸗Schoͤneberg, und einer 1 ter Mitwirkung des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaues, genehmigen geruht hatten: so
nach dem vorgelegten Plane zu nigen , ward der Inhalt der, von den Koͤnigl. Ministerien der Geistlichen,
Unterrichts⸗ und Medicinal⸗Angelegenheiten, und des Inneren abgefaßten Statuten beider Anstalten, insbesondere aber dasjenige, was die Konkurrenz des Vereines betrifft, der Gesellschaft mitge⸗ theilt, und sodann zur Wahl derjenigen Mitglieder des Vereines gescheltten, welche bei der Organisation und Verwaltung beider nstalten zunaͤchst Theil nehmen, und einen besondern Ausschuß des Gartenbau⸗Vereines bilden werden. 1 -—3. Vorgezeigt wurden noch a) von dem Gutsbesitzer v. Tres⸗ kow zu Friedrichsfelde, ein Pfirsich⸗Baum, welcher in diesem Jahre aus dem Kerne gezogen, und nach der Veredelung einen Trieb von 3 Fuß Hoͤhe gemacht hatte; b) eine vom Hof⸗Gaͤrtner Fintel⸗ mann erzogene Bastard⸗Pflanze von Erodium incarnatum und Pelar- gonium tricolor, in Bluͤthe stehend. 3
Breslau, 29. Okt. Die hiesige Neue Zeitung berichtiget den von ihr, uͤber die Standbilder der 12 Apostel gelieferten (und in die St. Z. S. 12⁄5 aufgenommenen) Artikel dahin, daß die Gyps⸗ Abguͤsse dieser Kunstwerke, nicht in Berlin worden, son⸗ dern daß sie aus Baiern dahin gekommen seyen. Auch hat keine Nachbildung derselben im verjuͤngten Maßstabe stattgefunden, noch statt sinden duͤrfen, indem die Urstuͤcke voͤllig dieselbe Hoͤhe haben, wie die hieher gelangten Abguͤsse, und wie die in Bronze, welche das Altar⸗Gelaͤnder der Domkirche in Berlin zieren. Die Urstuͤcke sind naͤmlich : Fuß 12 Zoll hoch. — Der Prof. Dr. Klose hieselbst, hat die Almanach⸗Literatur mit einem Taschenbuche fuͤr Hypo⸗ chondristen bereichert. .
Burgstall (Reg. Bez. Magdeburg), 28. Okt. Heut starb hier wohl der aͤlteste Husar in der Preußischen Armee, der Inva⸗ lide Dohse, im z00ten Jahre seines Lebens. Vom siebenjaͤhrigen Kriege hatte er fuͤnf glorreiche Denk⸗Zeichen, Hieb⸗ und Schuß⸗ Wunden, die ein ehrendes Zeugniß gaben, daß er fuͤr seinen gro⸗ ßen Koͤnig den Tod nicht gescheut habe. Am Abende seiner Tage gerieth er in die bitterste Armuth, bis die Magdeburger Zeitung auf den alten Mann aufmerksam machte. Da kamen denn freundliche Gaben von allen Orten her, und diese, so wie die monatliche Un⸗ terstuͤtzung, die er von der Milde seines Koͤniges erhielt, heiterten ihm den letzten Rest seiner langen Laufbahn hienieden auf, daß er zu⸗ frieden, und mit stillem Gebet fuͤr alle die verschied, die seiner mit Seine einzige hinterlassene Tochter ist erst vierzehn Jahre alt. —
Elberfeld, 27. Okt. Heut wurde zu einer neuen Schule fuͤr die katholische Gemeinde hieselbst, in Gegenwart der Kreis⸗ und Stadtbehoͤrden, so wie der katholischen Geistlichkeit und meh⸗ rerer katholischer Gemeinde⸗Glieder, der Grundstein gelegt. Die dabei stgttfüindenden Feierlichkeiten waren um so erfreulicher, als sich auch bei dieser Gelegenheit, der Gemeinsinn der hiesigen Be⸗ wohner wiederum an den Tag gelegt hat. — Schon laͤngst war die Vergroͤßerung der katholischen Schule als ein dringendes Beduͤrf⸗ niß anerkannt, da der Raum der jetzigen Schule zu be⸗ schraͤnkt, und uͤberhaupt das jetzige in Verfall gerathene niedrige Gebaͤude an einer unfreundlichen, und fuͤr die Gesundheit der Lehrer und Kinder nachtheiligen Stelle liegt. Mehrere katholi⸗ sche Bewohner der Stadt traten daher zusammen, und subscribir⸗ ten zum Behufe des Neubaues, der zu 6400 Rthlr. Preuß. Kour. verdungen ist, eine Summe von nahe an 1000 Rthlrn. freiwillige Beitraͤge. Das alte Schulgebaͤunde wurde zum Betrage von 1355
Rthlrn. verkauft. Der hienach zum Baufond noch fehlende Be⸗
darf wird von der hier errichteten Sparkasse, gegen Zinsen vorge⸗ schossen, und dieser Betrag alljaͤhrlich, mit Zustimmung des Stadt⸗ Rathes, von der ganzen Gemeinde Elberfeld, durch Beinahme auf den Etat der Stadt, theilweise der Sparkasse, ruͤckerstattet. Die Baustelle war bereits i. J. 1820, fuͤr den Preis von 1540 Rthlrn. angekauft, und diese Summe aus den, fuͤr die Baulichkeiten der katholischen Schule i. J. 1805 abgehaltenen Kollekte noch vorraͤ⸗ thigen 615 Rthlrn., der noch fehlende Bedarf aber, ebenfalls mit Zustimmung des Stadtrathes, damals schon aus der staͤdtischen Kasse entnommen und bestritten worden.
Klitschdorf (Reg. Bez. Liegnitz), 1. Nov. In diesen Tagen stand im Graͤflich Solmsschen Wildgarten, der Stallknecht Schulz auf einem Baume, um Aepfel abzunehmen. Er hatte kaum eine Par⸗ tie gepfluͤckt, und sie unter den Baum gelegt, als ein Zehn⸗End⸗ ner sich einfand, um ihn der Muͤhe, die Aepfel nach Hause zu tra⸗ gen, zu uͤberheben; der Schulz rief dem naͤschigen Hirsche zu, allein dieser ließ sich nicht stoͤren. Er mußte vom Baume steigen, um ihn oecche jagen; doch kaum war er wieder auf dem Baume, als der Hirsch sich auch schon wieder unter demselben befand. Jetzt stieg der Schulz herab, und wollte den ungebetenen Gast mit Ge⸗ walt vertreiben; der Hirsch aber stuͤrzte wuͤthend auf ihn ein, und stieß ihm das Geweih mit solcher Kraft in den Unterleib, daß der Ungluͤckliche lautlos zu Boden sank. In demselben Augenblicke eilte die in der Naͤhe befindliche Frau des Schulz herbei; aber weder sie, noch 127 unterdessen hergekommene Personen waren im Stande, das aufgebrachte Thier von dem Gegenstande seiner Wuth aoöbzubringen. Erst als man mehrere Hunde auf dasselbe gehetzt,
und ihm mit brennenden Besen zusetzte, gelang es, den Schulzen frei zu machen. Der Graf erschoß den gefaͤhrlichen Zehn⸗Endner gleich nach seiner Ruͤckkehr. Der Schulz liegt an 15 boͤsen Wun⸗
den fast ohne Hoffnung darnieder. 1 Landsberg a. d. W., 31. Okt. Uebersicht des Verkehrs mit
Wwolle waͤhrend des vom zosten bis incl. den 25sten Oktober 1823
hieselbst abgehaltenen Wollmarktes:
hatte derselbe eine reiche Auswahl der schoͤnsten Georgi⸗
Nach dem am 29.Jun.
8
Woll⸗Arten (den Stein zu 22 Pfd.) Extra sen 1. Se⸗ 8 feine, spur ringe. Lan
Sum̃a limd.
Stein.Ehg
d. J. abgehaltenen Wollmarkte blieben SSe“ Vom 2o. bis incl. 25. Okt. d. J. sind hier gewogen. Summa..
Davon sind Leha und weiter gegangen
Es blieben am 5 1 Okt. d. J. lagern. — 421 742721 982 84590 G Die Preise waren im Durchschnitt: Extra feine 18 Rthie. Gr 10 Rthlr., Mittle 6 Rthlr. 18 Gr., Geringe 3 M. 20 8.
Muͤncheberg (Reg. Bez. Frankfurt), 6. Okt. Heute se ten wir hier ein Fest, welches unsere Herzen in der Hrut 9 mit eben so wehmuͤthtgen, als fuͤr die Gegenwart um, kunft mit den dankbarsten und wahrhaft religieusen Gefuͤhlen fuͤllte. Unser ehrwuͤrdiges evangelisches Gotteshaus ward nach einer langen bitteren Entbehrung von siebenzehn — fur besonders, zum Theil sehr verhaͤngnißvollen — Jahren, durch Gnade unseres huldreichen, allgeliebten Monarchen, nach
dergegeben, und die des erhabenen Gegenstandes wuͤrdige;
ward durch die frommen Worte, welche unser SuperintendentN. Ka
der treue Gefaͤhrte unserer erlittenen Drangsale, bei dieser
genheit sprach, noch mehr erhoͤht.
Der uralte Thurm, eine ehemalige Zierde unserer Kirche der hiesigen Gegend, hat, vom Blitzstrahl zweimal stark beschch abgetragen werden muͤssen, und mit seinem Verluste bedauern das Verstummen unseres herrlichen Gelaͤutes. Es gehoͤrte zum vorzuͤglichsten in der Mark. Die groͤßeste der Glocken wiegt 700, ward vor 380 Jahren gegossen, und hat eine ausgezeichnet Form. Das ganze Gelaͤure steht jetzt, seine Bestimmung verfehl im inneren Raume der Kirche. — Der bisherige reformirte N. ger hieselbst ist zum zweiten Prediger an unserer evangeis Kirche ernannt worden, und stehet diesem Amte bereits vor.
Stettin, 1. Nov. Noch in diesem Herbste wird hier Koͤnigl. Elementar⸗Schiffahrt⸗Schule eroͤffnet, 1 der zwerth 6 Die Se. b sich zu Schiffern und Ste euten ausbilden wollen, erhalten in derse Y Uimeaggt ee erh selben unentgeltl rebnitz (Reg. Bez. Breslau). Am 26. Okt. gingeni nig Minuten, acht gefuͤllte Scheunen hier in Seie ge henden Funken bedeckten die ganze Stadt, und sie waͤre (eid Winde, der den Flammen⸗Regen uͤber Markt und Gassen a ohne Rettung verloren gewesen, haͤtten nicht die Anstrengm. der Buͤrgerschaft, und die Huͤlfe der herbeieilenden Nachbar der drohenden Gefahr bald Schranken gesetzt. Der Land Freiherr v. Roͤll, die Kommunen Prausnitz und Koschnewe, viele andere Maͤnner von Trebnitz und der Umgegend, haben si
die Erhaltung der Stadt ein uns unvergeßliches Verdienst erwo
Trier. Nach Beendigung des Schuljahres haben die is lichen Pruͤfungen am hiesigen Gymnasium und am Schulch Seminarium zu St. Matheis, so wie die Preis⸗Austheilunger
die verdientesten Schuͤler stattgehabt.
Berlin, 3. Nov. Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, nach An hezch Wien na
der Schaffner, verladen worden. Der Ctnr. nach Aachen 411 NM. Breslau 1 ½⅞ Rthlr.; Danzig 2 ½⅔ Rthlr.; Duͤsseldorf 4 ½ Rthlr. bing 3 ⅞ Rthlr.; Frankfurt a. M. 3 ½⅞ Rthlr.; Frankfurt a. ½ Rthlr.; Glogau 122 Rthlr.; Guͤstrow (in Golde) 2 M. Halle 211¼ Rthlr.; Hamburg (in Golde) 2 Rthlr.; Koͤnigete Rthlr.; Konitz 2¾ Rthlr.; Krossen 3 Rthlr.; Leipzig 122 M. Liegnitz 1½ Rthlr.; Luͤbeck (in Golde) 1½ Rthlr.; Magdebug Rthlr.; Marienburg 4½ Rthlr.; Marienwerder 4 ½ Rthlr.; R. berg 3 ½ Rthlr.; Posen 1½ Rthlr.; Prag 3 Rthlr.; Reichen 1 ½⅞ Rthlr.; Rostock (in Golde) 2 Rthlr.; Stargard 1½ Rthlr.; 8 tin 11¼ Rthlr.; Stolpe 1½¾ Rthlr.; Stralsund (in Golde) 2 M Warschau 5 ½ Rthlr.; Wien 6 Rthlr. G
e FKinizliche Schaufpiele.
1 Donnerstag, 6. Nov. Im Schauspielhause: Der Verrit Lustsptel in 1 Aufzuge, von Holbein. Hierauf: Die Galca Hlavän, F üe vvs von Faint Alderon, Melodrama
eilungen, nach dem Franzoͤsischen h. Ieth⸗ na Conte⸗ 3 F . bearbeitet von Th Frrreitag, 7. Nov. Im Schauspielhause: Der Freischuͤ in 3 Abtheilungen, von F. Kind. Musik 68 K. E b92
Sonnabend, 8. Nov. In Potsdam: Er wird zur Hochelt beten, Lustspiel in 1 Aufzuge, von L. Robert. Hierauf: Man Quadrat, Lustspiel in : Aufzuge, nach dem Franzöoͤsischen beg tet von K. Blum. Dann: Welcher ist mein Vetter? Luftspi 1 Aufzuge. (Neu einstudirt.) Und: Tanz.
Röhdn
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung. 3. Nov. A. 282 0, hr. 83° . trub, Wind. 4. Nov. F. 285 1 872 .peiter, Nachtsrost. “ M. 292 1 732 strüb, Wind. . 285 8²⁹ struüb, gelinde. 5. Nov. F. 285 soell, dünne Streifwolt ea- M. 23 Sonnenschein, angenen Redakteur 90
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9p — 1 adenten Troschel zu Liegnitz, den Rothen Adler⸗Orden trefflichen Zeichnung des Geheimen Ober⸗Bauraths Schinkel, bbelas⸗ zu ““ u“
ise gegeben hat. X. g ha
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Amt
öo11X1X1X4X“*“ Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Regierungs⸗Vice⸗
Des Koͤniges Majestaͤt haben geruhet, am 21. Okt., dem . Grafen Schaesberg beim 3ten Bataillon 17ten Land⸗ r⸗Regiments, den Karakter als Major beizulegen, und am kt., den Oberst⸗Lieutenant v. Stockhausen, Komman⸗ des z1ten Infanterie⸗Regiments, zum Militair⸗Gouver⸗ bei des Prinzen Albrecht von Preußen K. H. zu er⸗ e.
Der beim hiesigen Stadtgerichte stehende Justiz⸗Kommis⸗ is Christian Eduard Behrendt, ist zugleich zum Nota- publicus im Departement des Kammergerichtes bestellt
8 “
Im Bezirke des K. Konsistoriums
zu Stettin, ist der Rektor Tornow in Anklam, zum Pre⸗
rin Torgelow, Ferdinandshoff und Liepe befoͤrdert worden. Im Bezirke der K. Regierung
zu Merseburg, ist dem General⸗Pachter der Domaine Lich⸗
urg, Amtmann Sander, das Praͤdikat eines Koͤnigl. Ober⸗ tmannes ertheilt, und
zu Stettin, der Syndikus Voß zu Treptow a. d. R. zu elben Stelle auf 12 Jahre wieder erwaͤhlt; der Haupt⸗Amts⸗ trolleur Marquardt in Kolberger⸗Muͤnde zum Haupt⸗Steuer⸗ ts⸗Rendanten in Stargard a. d. Ihna; der . qaͤger⸗Korps, zum Unter⸗Foͤrster im Heinersdorffer Reviere; ßeldwebel Grenz im Jaͤger⸗Korps zum Unter⸗Foͤrster in Stein⸗ r im Kehrberger Reviere, und der Lieutenant Wagner bei Landwehr zum Steuer⸗Aufseher in Treptow a. Tollensee, be⸗
ert worden.
Russische Kammerjunker und
Durchgereist: Der Kaiserlich 8 als Kourier von Paris
tions⸗Sekretair, von Lomonosoff,
St. Petersburg. 1 Der v1 Spanische Kabinets⸗Kourier Saenz de Miera,
St. Petersburg.
Zeitungs⸗Nachrich
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paris, 30. Okt. Der kommandirende General in Brest mel⸗ dem Kriegs⸗Minister, unterm gestrigen Datum, daß das, aus 2 jen⸗Schiffen, 3 Fregatten und 2 Korvetten bestehende Geschwa⸗ das unter den Befehlen des Vice⸗Admirals Duperré am 17. M. Kadix verlassen, am 28sten vor Brest angelangt sey, und General Ambrugeac mit 1400 Mann von der Koͤnigl. Garde b 1100 Mann des e2ten leichten Infanterie⸗Regimentes heruͤber⸗ maat habe. Die Truppen sollten heut, den Zosten, ausgeschifft Eine Koͤnigl. Verordnung vom 27. d. M. bestimmt, daß die er⸗Officiere und Gemeinen, die durch das Gesetz vom 10. April — sum Veteranen⸗Dienste einberufen worden waren, unverzuͤg⸗ wieder in ihre Hetmath entlassen werden sollen.
Die Englischen Journale hatten vor einiger Zeit erzaͤhlt, daß Bonpland, korrespondirendes Mitglied der Akademie der Wis⸗ schaften, von den Truppen des Doktors Francia, obersten Di⸗ tors von Paragugy, in die Gefangenschaft geschleppt worden
o. Die Ursache zu dieser gewaltsamen Handlung sollte die An⸗
nzung des Paraguay⸗Krautes (ilex paragua), durch Hrn. Bon⸗ nd, in Corrientes, unweit der Graͤnze des unter Francia ste⸗ den Gebietes, gewesen seyn. Neuere Briefe aus Monte⸗Video, t der Moniteur, enthalten indessen die beruhigendsten Nachrich⸗ uͤber das Schicksal dieses beruͤhmten Naturforschers; sie versi⸗ rn, daß Hr. Bonpland sich in Paragnay in einer sehr guten
ge befinde, und sich seinen Nachforschungen im Gebiete der Na⸗
geschichte mit dem regen Eifer widme, wovon er suf seiner ise mit Hrn. Alexander v. Humboldt bereits so vielfaͤltige Be⸗
e von einigen Tages⸗Blaͤttern publicirte statistische Ueber⸗
ht des Flaͤchenraumes und der Bevoͤlferung der verschiedenen
Jaͤger Leisterer
11X“ “ 1I“ .“ Provinzen Amerikas vom Freiherrn Alexander von Humboldt, ist ein bloßer Auszug des dritten Theiles der, von diesem beruͤhm⸗ ten Reisenden binnen Kurzem zu erwartenden „Geschichtlichen Dar⸗ stellung einer Reise in den Aequinoktial⸗Gegenden der neuen Welt.“ Obgleich Hr. v. Humboldt diese im Auslande und gegen seinen Willen gemachte Ankuͤndigung tadelt, hat er doch einige in der Uebersicht enthaltene Irrthuͤmer in folgender Art berichtigt.
1) Die Spanisch⸗Amerikanischen E (Mexiko, Gua⸗ timala, Kuba, Portoriko, Kolumbia, Peru, Chili und Buenos⸗Ay⸗ res) enthalten auf einem IE von 371,380 Quadrat⸗ 5 (wovon 20 auf einen Grad), eine Bevoͤlkerung von 16,785/000
eelen.
2) Die Portugiesisch⸗Amerikanischen Besitzungen (Brasilien), auf 256,990 Quadrat⸗Lieues, 4 Millionen Seelen.
3) Die Englisch⸗Amerikanischen Besitzungen (Vereinigte Staag⸗ ten) auf 174,300 Quadrat⸗Lieues, 10,220,000 Seelen.
Unter dem Titel „Topographie médicale de Paris“ ist hier eine Schrift des Dr. Med. Herrn Lachaise erschienen, worin er die oͤrtlichen Krankheiten der Bewohner dieser Hauptstadt und deren Ursachen untersucht, und die Mittel, ihnen vorzubeugen, angiebt.
In dem heutigen Journal des Débats liest man nachstehenden Artikel: „Es; ist natuͤrlich, daß das Publikum die Resultate der in Spanien vorgegangenen großen Begebenheiten kennen zu ler⸗ nen wuͤnscht; man sollte daͤbei aber vernuͤnftig genug seyn, sich zu sagen, daß diese Resultate sich nur allmaͤhlig entwickeln koͤn⸗ nen. Der Telegraph kann uns wohl die Nachricht von einem Siege, nicht aber die Artikel eines Traktates mittheilen. Warum verlangt man, daß wenige Tage nach der Einnahme von Kadix, auch schon alle Angelegenheiten in Spanien beendigt seyn sollen? Was wir schon jetzt versichern koͤnnen, ist, daß die Rathschlaͤge des Koͤniges und des Herzogs von Angouleme, einen gluͤcklichen Ein⸗ gang gefunden und troͤstende Resultate gehabt haben, so, daß die aus dem Hafen von Santa Maria, u. aus Peres u. Sevilla erlassenen, und den von Revolutions⸗ Maͤnnern so grausam aufgeregten Leidenschaften, unvorsichtiger Weise bewilligten Dekrete, bereits nach den Rathschlaͤgen einer ruhigeren und großmuͤthigeren Poli⸗ tik modificirt worden sind. — Man beschaͤftiget sich jetzt mit einer Konvention, welche die militatrischen Verhaͤltnisse Frankreichs und Spaniens ordnen soll. Die Bedingungen derselben werden, ohne Frankreich laͤstig zu seyn, Spanien so viele Vortheile gewaͤhren, daß unsere befreite Rachbarn nur eine Wohlthat mehr darin erblicken wer⸗ den. — Wir haben schon gesagt nad wiederholen es hier: das von unse⸗ rem Koͤnige gegebene Beispiel wird nicht verloren seyn; es wird in Spanien eine dauerhafte und gemaͤßigte Monarchie zu Wege bringen, und ihm die Erhaltung seiner Ehre und des öͤffentlichen Ver⸗ trauens, so wie die Wiederherstellung der Ordnung und mithin das Wiederaufbluͤhen des Staats⸗Kredits sichern. — Nachdem wir die achtungswerthe Ungeduld derjenigen beruhigt haben, die das Gluͤck Spaniens wollen, bleibt uns noch uͤbrig, die Luͤgen derer zu widerlegen, welche durch Ausstreuung von Besorgnissen aller Art, Zwietracht zu erregen suchen. Gewisse Leute versichern z. B., daß England die Unabhaͤngigkeit der Spanischen Kolonien aner⸗ kannt, und diese Anerkennung sogar allen Europaͤischen Maͤchten angezeigt habe. Wir erwiedern hierauf vorerst, daß dies nicht wahr sey. Das Englische Ministerium mag, nach langer Berath⸗ schlagung, die Nothwendigkeit anerkannt haben, in den Haupt⸗ Haͤfen des Span. Amerikas, Agenten zu ernennen, und den sehr ausgedehnten Handel Brittischer Unterthanen in diesen Gegenden zu beschuͤtzen. Es hat jedoch gleichzeitig, um Alles, was als eine Aner⸗ kennung de facto der durch sich selbst fuͤr unabhaͤngig erklaͤrenden Ame⸗ rikanischen Staaten ausgelegt werden koͤnnte, zu vermeiden, in den, jenen Agenten mitgegebenen Kreditiven sich der Formel bedient; Den Maäͤnnern, die in Meriko, Buenos⸗Ayres ꝛc. Macht und Gewalt haben. Mithin ist die oben erwaͤhnte Ankuͤndigung einer Anerkennung nicht nur nicht geschehen, son⸗ dern die Anerkennung selbst hat auch gar nicht stattgefunden. Und wer sollte auch glauben, daß England eine Frage von so hoher Wich⸗ tigkeit so auf einmal entschieden haben wuͤrde, da doch die foͤrm⸗ liche Aufnahme von 5 bis 6 neuen, etwa 27 Mill. Seelen zaͤhlen⸗ den Staaten unter den Rang der uͤbrigen Maͤchte, ein Ereigniß waͤre, welches das politische Gleichgewicht unter den Nationen bedeutend veraͤndern muͤßte. Man muß gar keinen Begriff von Geschaͤften haben, und das innige Einverstaͤndniß zwischen allen Kabinetten gar nicht kennen, um zu glauben, daß ein Staat uͤber eine Frage allein entscheiden werde, die alle Staaten angeht: eine
rage, die ohne Zweifel der Gegenstand einer feierlichen, gemein⸗ sbaglüchen Diskussion werden wird, und bei welcher Spanien doch nothwendiger Weise wohl zuerst wird zu Rathe gezogen wer⸗ den muͤssen. Was die sehr unbedeutende Expedition anbetrifft, die in diesem Augenblicke in England ausgeruͤstet wird, so hat sie au⸗ genscheinlich keinen andern Zweck, als etwa 2 oder 3 Regimenter nach den Engl. Kolonien, und namentlich nach Demerary zu fuͤh⸗ ren, wo der Aufstand der Schwarzen an sich selbst nicht minder gefaͤhrlich als beunruhigend fuͤr die Antillen ist, da er Verzwei⸗
gungen daselbst zu haben scheint. — Die Hoffnungen der sterben⸗