liichen Kredits, die
die seitherige Administration derjenigen kirch⸗ lilichen Guͤter sofort einstelle, die ihren Eigenthuͤmern noch nicht zuruͤckgegeben werden konnten, weil diese bis jetzt zur Empfangnahme sich nicht gemeldet. Die Intendanten wer⸗ den dagegen in Einverstaͤndniß mit den Praͤlaten der bethei⸗ ligten Diocoͤsen, anderweit besondere Administratoren jener Guüuͤter ernennen, die uͤber die Einkuͤnfte genaue Rechnung fuͤhren, den Ertrag aber als eisernen Bestand aufbewahren sollen, um solchen dereinst derjenigen geistlichen Koͤrperschaft auszuhaͤndigen, der das Gut eigenthuͤmlich gehoͤrt, sobald sol⸗ che wieder beisammen ist. Die Unruhen in Barcelona scheinen gaͤnzlich beseitigt zu seyn, und Alles laͤßt den nahe bevorstehenden Einzug der Franzoͤsischen Truppen erwarten. Der Marschal Moncey wird die, von den Kommissarien und kommandirenden Gene⸗ ralen beider Theile vollzogenen Bedingungen der Kapitula⸗ tion nach Paris senden. Am 28sten ist der General d'Albignac hieselbst mit Tode abgegangen. “ Der General⸗Lieutenant, Graf Pozzo di Borgo, ist am gagsten hier eingetroffen.
Handels⸗Berichte.
Im Oktober d. J. galt der Berl. Schessel Weitzen in Polen: ¹ Rthlr. 10 Sgr., Roggen 1 Rthlr., Gerste 22 Sgr. 6 Pf., Hafer 22 Sgr 6 Pf.; in Oesterreichisch Schlesien: Weitzen 1 Rthlr. 5 Sgr. 4 Pf., Roggen 28 8 10 Pf., Gerste 18 Sgr. 6 Pf., Hafer 10 Sgr. 9 Pf.; in Mähren: Weitzen 1 Rthlr. 3 Sgr., Roggen 22 Sgr., Gerste 22 Sgr. 10 Pf., Hafer 15 Sgr. 4 Pf.
n5d.
Berlin. Der Major Dr. Turte ist zum Prosensor oraͤtsarins der Physik, Chemte und Pharmacie bei der medicinisch⸗chirurgi⸗ schen Militair⸗Akademie ernannt worden.
Koblenz, 3. Nov. Unsere Weinlese ist in vollem Gange;
allein, den rothen Wein in Horchheim, bis nach den Ahs hinunter ausgenommen, der noch eintgermaßen ungefaͤhr dem 18r gleich ist, steht es uͤberall schlecht aus; und der weiße Wein ist kaum halb reif; ein jetzt eingetretener anhaltender Regen thut das Uebrige, und so moͤchte wohl ein kaum trinkbarer Wein gewonnen werden; Schade um die Menge der vorhandenen Trauben.
Koͤslin. Die Penig. Aerndte ist nur mittelmaͤßig ausgefallen,
dessen ungeachtet sind die Preise des Honigs niedrig.
Die hiesige Seifen⸗Fabrikatton geht lebhaft, da das Fabrikat
quten Absatz findet.
Die Tonnen⸗Zahl des, in diesem Herbst, am Strande des hie⸗ sigen Regierungs⸗Bezirks gesalzenen Haͤrings, belaͤuft sich auf 250. Dieser “ wird, seines Wohlgeschmackes wegen, vom Publikum gern gekauft. .
Liegnitz. Im Gebirge hebt sich der Leinwands⸗Handel. Die Kaufleute in Hirschberg und in Schmiedeberg haben sowohl in Leinwand als in Schleier, starke neue Bestellungen, und die ange⸗ nehme Nachricht erhalten, daß ihre fruͤheren Absendungen gut ver⸗ kauft worden sind. Von mehreren Haͤusern geschehen jetzt direkte Versendungen nach Nord⸗ und Suͤd⸗Amerika. Eben so gehen be⸗ deutende Auftraͤge von der Westindisch⸗Rheinischen Kompagnie ein. Aehnliche erfreuliche Aussichten auf die endliche Hebung dieses etehe- werden auch aus dem Landshuter und Bolken⸗ hayner Kr. bestaͤtiget; uͤberall findet staͤrkere Nachfrage nach Lin⸗ nen⸗Fabrikaten statt.
Schwanebeck, (Reg. Bez. Magdeburg.) Am 4. Nov. feierte der Kantor Hopfe hieselbst, der drei Generationen bier unterrich⸗ tet hat und noch jetzt alle seine Geschaͤfte selbst versieht, sein sechs⸗ zigjaͤhriges Jubilaͤum. Se. Maj. hatte dem seltenen Jubel⸗Greise das Allgemeine Ehren⸗Zeichen verliehen, dem die Kirchen⸗ und Schul⸗Kommission zu Magdeburg ein Belobungsschreiben fuͤr lange Treue und eine Gratifikation von 50 Rthlrn. beifuͤgte. Beides wurde dem Jubilar, waͤhrend der kirchlichen Feier, durch den Su⸗ perintendenten Bastian aus Dingelstadt uͤberreicht. Die hiesige Buͤrgerschaft ließ ihm durch den Magistrat und durch den Ge⸗ meinde⸗Rath, dessen Mitglieder saͤmmtlich Schuͤler des Jubilars sind, einen silbernen Becher und einen Lorberkranz uͤberreichen, und brachte ihm am Abend ein Lebehoch, mit dem Wunsche, daß der Greis sein Amt, wie bisher, zum Segen des Ortes noch lange verwalten moͤge.
““ 8. 1 — Bezirke Stralsund, im J. 1822 enen Kollekten.
des Ertrages der, im Feehierahg ausgeschrie
Betrag der eingegangenen Gelder wtsisevxs-aeasasexüevm,evaassaxgeas vmagaseveqxwxxawene xbxr d dxxhssnaSsShxevntvaxwsEenn
Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.
Hamburg, 11. Nov. Amsterdam k. S. 1042 105 pCt., mit ½ besser begehrt. — London k. S. † Den., 2 Mon. 36 Schill. 10 Den., viel Briefe üͤv — Paris 2 Mon. 25 ⅛ Schill., Geld. — Bordeaux 2 M Schill. — Kopenhagen k. S. 2z8 pCt. — Breslau 6 — Wien in effectiv 6 W. 146 v⅛ pCt., — 147 „Ct., 2 Mon. zum not. Kours begehrt. 148¾ pCt., Briefe und Geld. — Frankfurt 6 49 Mon. zum not. Kours su lassen. — St. Petersburg 2M Sahacan z nssen 2. Etsa ohan
vor 11 Mrk. 35 „ zu haben. — Gold al Schill., zu lassen. — Daͤn. Grob⸗ 2 8* Kour. 123 ½ Ct. — Neue ½ Stuͤcke fuͤr vo ling⸗Stuͤcke 25 ⅛ und 26 36 pCt. — Piaster 23 Mrk. 1 Schill, Umsatz. — Fein Silber 27 Mark 10 ½⅞ Schill. ‚ zu laffen. — ber in Sorten 13 Loth 5 Gran à 14 Loth 9 Gran 27 M I. Vreuß . 2 Mrk. 5 2½ Schill., zu lassen. * . ethe von 1818 pr. kont. 85 ½¼. 852
3 2 Zeit à 85. 8,8,diß kons. 867 862 pot⸗ pr. kont. 81 ½. 81½ pCt., auf 3 Mon. 81 81½ pCt
Preuß. Praͤmien⸗Scheine pr. kont. 216 Ark. 8. 6 .
Norweg. Anleihe à 5 pCt. bei Gebruͤder Benecke, 98 p0. Desgl. à 6 pCt. bei Hambro und Sohn à 951.96 pCt.,
Umsatz. Daͤn. Anl. erste Abth. à 6 pCt. Zinsen 96. 96 ⅞ pCt., da à 5 pCt. 852
5 pCt. 83. 88 ¼ pCt, zweite desgl. 1i 8 8 „
Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. kont. 122 122 ⅞ pCt., au 223 : 1232½ pCt.; desgl. à 250 Fl. pr. kont. 103. 1052 1 2
on.
marco
1 1232
3 Mon. 103 ½. 104 pCt.; Metalliques pr. kont. 814 6812† auf 3 Mon. 81. 81¾ pCt., geringer Umsatz. — Wiener Banie tien pr. kont. 919 922 pCt., auf 3 Mon. 9253. 928 pCt, zu
gefragt. Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à pCt., geringer Umsatz.
4 Den. pr. kont. à 82 ½⅞ 82½ Berlin, 14. Nov. London 3 Mon. à 7 Rthlr. 3 Gr,
kaͤufer. — Hamburg 2 Mon. à 155 ⁄ pCt. gefragt, und ohn
kurz à 15 ½ pCt., zu haben. — Unsterdamm v Mon., ohne — Paris 2 Mon. à 85½ pCt., — Augsburg 2 Mon. à 10 — Frankfurt a. M. 2 Mon. 2à 10% pCt., Drassenten. — PWie 20 Fr. 2 Mon. à 105;5 Ct. Geber, 3 pCt. Nehmer. — St. No burg 3 W. à 2822 „Ct. Briefe, à 28 pCt. Geld; auf 3 Mon. a 28 ½ pCt. zu haben. — Diskonto à 4 pCt. Briefe, 42 pCt. —, Staats-Schuldscheine à 73 ½ pCt. Briefe, 738 pCt. Geh Praͤmien⸗Staats⸗Schuldscheine à 1103 pCt. Briefe, 1108 Geld. — Preuß. Englische Anleihe von 1818 à 6 ¾ Kthlr.” „Ct. Briefe, 91¼ pCt. Geld. — Preuß. Englische Anleihen 1822 à 6 ¾ Rthlr. à 90 % pCt. Briefe, 90† pCt. Geld. — Br Obligationen bis incl. Lit. H. à 85 pCt. Briefe. — Kurmh Obligationen mit lauf. Koupons à 72 ⁄ vEt. Briefe. — Neun sche Int. Scheine Koup. à 71 ⅝ pCt. Briefe. — Berliner Ett Obligationen à 101 ¾ pCt. Briefe, 101 pCt. Geld. — Elbi Stadt⸗Obligationen fr. aller Zins. à 105 pCt. Briefe. — Dr ger Stadt⸗Obligationen in Thl. Z. v. 2. Jul. 10. à 32 pCt. Bn — Desgl. in Gl. Z. v. 2. Jul. 10. à 29 ⅞ pCt. Brlefe. — K. preußische Pfandbriefe à 76 ½ pCt. Briefe. — Westpreußische
37
Haus⸗ [Kirchen⸗ KollekteKollekte.
5 89
Fuͤr die Kirche zu Arnsberg .. Fuͤr die Kirche zu Bohuschavitz „in Boͤhmen
Fuͤr die Kirche zu Loͤtzen in Lit⸗ thauen
Füͤr die Kirche su Breslau ...
Zur Stiftung einer Freistelle fuͤr einen Pommerschen Taub⸗ Stummen, im Taubstummen⸗
Institute zu Berlin 49
uͤr die Kirche zu Marienhagen 2
Poln. Anth. Pfandbriefe à 734 pCt. Briefe, 7531
Großherz. Posensche Pfandbriefe à 813 1 Ben. 8. sche Pfandbriefe à 78 pCt. Briefe, 778 Et. Geld. — Pomman Pfandbriefe à 9% „Ct. Briefe. — Kur⸗ und Neumaͤrksche Pfe briefe à 98 ¾ pCt. Geld. — Schlesische Pfandbriefe à 100 ½† Geld. — Pommersche Domain. Pfandbriefe à 1001 pEt. Gelh Maͤrkische Domain. Pfandbriefe à 100⁄ pCt. Geld. — Ostpra⸗ sche Domain. Pfandbriefe à 97¾ pCt. Geld. — Nuͤckst. Kouf der Kurmark à 26 pCt. Briefe. — Desgl. der Neumark à 265 Briefe. — Zins⸗Scheine der Kur⸗ und Neumark à 30 ¾ pCt. Br — Holl. Dukaten alte à 19 pCt. Briefe. — Friedrichsd'or 2 pCt. Briefe, à 16 pCt. Geld. — Norwegische Anleihe der Ha Avista⸗Kours à 150 pCt. à 90 pCt. Geld. — Oesterreichsche 596. Obligationen p. C. à 7 pCt. zu haben, à 86 ¾ pCt. zu lassen Sesterreichsche Anleihe in Loosen à 100 Fl. p. Cassa à 1291 und pr. December à 131 pCt. Geber.
88 “ v“ v1I111A1“*“
ßen, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von 8 ense. Dos Vogels
Sonntag, 16. Nov. Im Opernhause: Jery und Beͤtely,“ derspsel in 2 Aufzuge. Musäk von elschärbt unde Büfenhn, Koͤnigin von Golconda, großes Ballet in 3 Abtheilungen, Aumer. Musik von K. Blum. Fuͤr das Koͤnigl. Schauspiel erichtet vom Koͤnigl. Solotaͤnzer Hrn. Hoguet. Hr. Carrey ven Slanter n 9 e“ zu Stockholm, Schuͤlet 1 ¹ er ersten und dr de deux mit Dlle. Roͤnisch tanzen. er Abtheilung ein Die freiten Entreen sind heut nicht gültiil.
Im Schauspielhause: Das Leben ein Traum 8 . piet 5 Abtheilungen, nach dem Spanischen des Calderon, Hchaage Anfang 6 Uhr. 8 v 8 u“
8
1““
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. /Hygr./ Wind. Witterung.
12. Nov. A. 28⁰°⁸ 4, + 3 ½⅔ 95° W. Regengestöder, trüt⸗ 4½ † 52 3892 trüb.
1 79⁰9 trüb, Wind. 14. Nov. 1 3 8
66 2. 2. —W. trüb, stürmisch. “ Reedakteur Heun
b 8—
’
Kour. 124½ pCt. — Hamb. 1
95 ⅞ pCt., — Preuß. Engl. Anleihe von
ko., ohne n
9 87 Ct., l 8
7 Schil
g geblie
88
h Keoie des ages.—
Se. Koͤnigl. Maj. haben die Landrathstelle des Bitter⸗ er Kreises, im Reg. Bez. Merseburg, dem Regierungs⸗ erendarius von Leipziger Allergnaͤdigst zu verleihen ge⸗
1
Des Koͤniges Maj. haben den bisherigen außerordentli⸗ Professor Dr. Germar in Halle, zum ordentlichen Pro⸗ r in der philosophischen Fakultaͤt der Universitaͤt und zum ektor des mineralogischen Museums daselbst zu ernennen, die Bestallung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruhet. Des, Koͤniges Maj. haben dem bisherigen Direktor des nnasiums zu Hamm, Wachter, das Praͤdikat eines Koͤ⸗ .Schulrathes zu ertheilen, und das Patent Allergnaͤdigst ollziehen geruhet. 8 G“““ “] Se. Koͤnigl. Hoh. der Prinz Friedrich eu⸗ „ist von Ballenstaͤdt hier eingetroffmmumn. er
1.““
Im Bezirke des K. Konsistoriums— zu Koͤln, ist der Kaplan Koppchen in Honnef, zum Pfar in Blankenberg ernannt worden. 1
zu Posen, ist der Vikarius Badurski in Tarnowo, zum hpol. Propst in Blociszewo; der Kommendarius Liszkowski Choynica, zum kathol. Propste daselbst, und der Propst Fry⸗ wcchowski in Zydowo, zum kathol. Propst in Krzywin ernannt
. E“ “ ““ .“ I“ 11“ Angekommen: Se. Excellenz der Ober⸗Burggraf und Hof⸗ arschal Sr. Koͤnigl. Hoh. des Prinzen Wilhelm von Preußen, uders Sr. Maj. des Koͤniges, Graf von der Groͤben, von
rschau. 8 Se. Excellenz der Ober⸗Hofmeister und Kammerherr, Freiherr
ilden, aus dem Mecklenburgschen.
reitung s⸗Nachrichte 8 L8. 8
Paris, 8. Nov. Aus Mataro meldet man unterm eten d. „ daß die Kapitulation von Barcelona am rsten unterzeichnet rden ist; unsere Truppen werden am 4ten Mont⸗Joui, und am genden Tage, die Citadelle und die Stadt besetzen. Tarragona dHostalrich sind in die Kapitulation mit einbegriffen, und sollen nfalls am Aten besetzt werden.
— 9. Nov. Im heutigen Journal des Deébats liest man fol⸗ den Artikel: „Der Streit uͤber die Frage von der gaͤnzlichen neuerung der Kammer haͤlt an. Wir glauben, daß es noch zu ih sey, sich ernstlich in den Streit zu mischen, und daß ein von
Wahl⸗Operationen minder entfernter Zeitpunkt dazu geeigneter
Wir werden sodann untersuchen, ob es nicht erlaubt sey, ei⸗ n Artikel der Charte zu modifteiren; ob dieses nicht schon statt⸗ funden habe; ob die Opposition der linken Seite, die sich heut gen jede Abaͤnderung erhebt, nicht bereits zu andern Zeiten den, Fwahrhaft verfassungsmaͤßig von allen stellvertretenden Regie⸗ ngen anerkannten Grundsatz: daß die drei Zweige der Gesetzge⸗ ug den gesellschaftlichen Vertrag verbessern duͤrfen, aufgestellt be. Was die Opposition auf der rechten Seite betrifft, so wird Augenblick der Ueberlegung sie bald zu ihren wahrhaften In⸗ essen zuruͤckfuͤhren. Ist sie erst uͤber die Meinungen der hoͤheren rtes gewuͤnschten Deputirten beruhigt, so wird sie einsehen, was dermann einsieht, und was in den Augen Aller, die sich nur ein
eenig mit der Politik beschaͤftigen, gar nicht einmal mehr der age bedarf, naͤmlich: daß die alljaͤhrliche und theilweise Ernen⸗ ng der Kammer, die Wunde der Monarchie ist. England hat, nch langen Versuchen und heftigen Kaͤmpfen, seine Rube erst in tEinfuͤhrung eines siebenjaͤhrigen Parliamentes gefunden. Was Aufioͤsung der Kammer angeht, so ist diese eine nothwendige blge des Gesetzes, welches man einzufuͤhren beabsichtigt. Die Früͤnde dazu sind so klar, daß sie keiner naͤheren Auseinanderle⸗ ung beduͤrfen. Niemals uͤbrigens wird sich eine guͤnstigere Gele⸗ nheit zur Erzielung royalistischer Wahlen darbieten. Wollte man ne Maßregel, deren gluͤcklicher Erfolg heut gewiß ist, bis auf
Berlin, Dienstag den 18ten November 1823.
11AAXA“ v111“ v v1111“ eine ungewisse Zukunft verschieben, so waͤre dies eine wahre Thor⸗ heit; und wollten die Minister sich durch ein wenig Laͤrm betaͤu⸗ ben lassen, so waͤren sie keine Staatsmaͤnner. Die Aufloͤsung der gegenwaͤrtigen Kammer, mit der Aufloͤsung der Kammer v. J. 1815 vergleichen zu wollen, ist eine zu gehaͤssige Absicht, als daß sie bei irgend einem redlichen Manne Eingang finden koͤnnte. Die linke Seite taͤuscht sich nicht uͤber den Ausgang; sie schreit, und sie hat Recht; aber sie lacht auch, daß sie einige ihrer Gegner sich ihr in die Arme werfen sieht, um mit ihr zu schreien. Es wird hiemit, wie mit dem Kriege in Spanien gehen; man verkuͤndete großes Unheil, einen allgemeinen Widerstand; und im Vorruͤcken fanden wir eine ganze Bevoͤlkerung zu unsern Gunsten bewaffnet; ruͤcken wir auch hier vorwaͤrts, und alle Welt wird fuͤr uns seyn. Die Maßregel ist heilsam fuͤr die Monarchie; die royglistischen Wahlen sind gesichert. Wem denn droht die beabsichtigte Maßregel Gefahr? etwa den Ministern? Je nun! waͤre dies der Fall (und er ist es nicht), so muͤßte man ihre Uneigennuͤtzigkeit und ihren Muth lo⸗ ben. Es ist so selten, Maͤnner zu finden, die das Vaterland ih⸗ rem Amte vorziehen, und die thun, was sie fuͤr das Beste des Lan⸗ des ohne sich weiter zu bekuͤmmern, was dabei aus ihnen werde!
— 10. Nov. Nachrichten aus Madrid vom Äten zufolge, woll⸗ ten Se. K. H. der Herzog von Angouleme, an diesem Tage, Nach⸗ mittag um 1 Uhr, die Hauptstadt verlassen, und Ihre Ruͤckreise nach Frankreich fortsetzen.
Die Spanische Grandezza, den Herzog von Montemar an der Spitze, hat unterm 9. Okt. nachstehende Adresse an den Prinzen Generaglissimus erlassen: „Durchlauchtigster Herr! Die Klasse der Spanischen Grandes, die am 27. Mai die Ehre hatte, Ew. K. H. den Ausdruck ihrer ehrfurchtsvollen Gefuͤhle gegen Dero Erlauchte Person, und ihre aufrichtigen Wuͤnsche fuͤr den gluͤcklichen Erfolg des, Ihrem Muthe und Ihrer Weisheit, von Ihrem erhabenen Oheim, im Namen Europas anvertrauten Unternehmens zu er⸗ kennen zu geben, hat heut die schmeichelhafte Genugthuung, Ew. K. H. zu diesem schnell und gluͤcklich beendigten Unternehmen ih⸗ ren Gluͤckwunsch darzubringen und Ihnen ihre Erkenntlichkeit fuͤr die unvergleichliche Wohlthat zu bethaͤtigen, daß Sie unseren rechtmaͤßigen Monarchen wieder in den Stand gesetzt haben, frei und weise zu regieren. Ew. K. H. haben unseren ersten Wunsch, so wie die Wuͤnsche aller guten Spanier, zur vrophesetg ge⸗ macht. Von ihnen hangen Ordnung, Ruhe und Gerechtigkeit, jene unschaͤtzbaren Guͤter ab, deren Ew. K. H. uns theilhaftig zu machen sich vorgenommen haben. Der Ruhm, so heldenmuͤthige Waffenthaten vollbracht zu haben, wird Ew. K. H. Namen unter die der beruͤhmtesten Krieger setzen. Das hochherzige Frankreich, das aufgeklaͤrte Europa, die ganze Menschheit ist Ihnen fuͤr die uns erwiesene ausgezeichnete Wohlthat Dank schuldig. Ew. K. H. Namen und Thaten werden in unserem Vaterlande, von Ge⸗ schlecht zu Geschlecht, von unserer ewigen und tief gefuͤhlten Er⸗ kenntlichkeit begleitet seyn, und bei den Spanischen Grandes wird die denselben von Ew. K. H. gegebene ehrenvolle Antwort: „„Ihre Gesinnungen sind so, wie man sie bei treuen und redlichen Unter⸗ thanen zu finden hoffen darf, und Meine Wuͤnsche sind den Ihri⸗ gen gleich““ in stetem Andenken fortleben. Unsere Freude, heldenmuͤthiger Prinz, stimmt mit der Ihrigen uͤberein. Um Ew. K. H. unsere Dankbarkeit zu bezeigen, bieten wir Ihnen unsere Dienste an, und sollte der Himmel Sie zu anderen, Ihres Mu⸗ thes und Ihrer Talente gleich wuͤrdigen Thaten rufen, so wuͤn⸗ schen wir Ihnen eben so viel Gluͤck, und Ihrem Vaterlande eben so viel Ruhm, als Sie dessen uͤber Spanien und Frankreich gebracht haben. Madrid, den 9. Okt. 1823. (Folgen die Unterschriften.)“
Vom Major- géencral, Grafen Guilleminot, ist der nachstehende Bericht an den Kiegsminister aus Madrid vom isten d. M. einge⸗ gangen: „Ewr. zeige ich hiemit an, daß die konstitutionellen An⸗ fuͤhrer in Estremadura, mit Ausnahme Empecinados, sich unter⸗ worfen haben, und daß der Brigadier Laguna, Ueberbringer der Befehle Sr. Kathol. Maj., am 29. Okt. von der Festung Badgjoz hat Besitz nehmen sollen. Den Bestimmungen Sr. K. H. zufolge, soll der Marchal-de-camp von Adhemar morgen, mit 3 Batail⸗ lons des 35sten Regimentes und einer Fuß⸗Artillerie⸗Kompagnie, in die Festung einruͤcken. Der Genera! Vallin hat das 7te Dra⸗ goner⸗Regiment zur Disposition des Hrn. von Adhemar gestellt, bis daß die in der Gegend von Badajoz kantonnirende konstitutio⸗ nelle Kavalerie entlassen seyn wird.“
— In einem Berichte aus Sarria vom eten d. meldet der Marschal Moncey, daß der General Mina die, zwischen dem Gra⸗ fen Curial, dem Baron Berge, und dem General Despres einer⸗ seits, und dem Kommandanten von Barcelona, Rotten, den Oberst⸗ Lieutenants Torre de Trasterra und Galli, so wie den Repraͤsen⸗ tanten der Stadt, Gironella und Elias, andererseits gbgeschlossene Kapitulation ratificirt habe. Er fuͤgt hinzu, daß auch er dieselbe unterschrieben habe, und daß die Kommissarien des Generals Mina am Zten nach Tarragona und Hostalrich, welche Plaͤtze am gten
.
und 6ten uͤbergeben werden sollen, abgehen werden. Die Ueber⸗
8 8
2