1823 / 143 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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en die Korps desiliren, wobei Hoͤüchstdenenselbe öt⸗At die Anfuͤhrer der einzelnen Korps vorstellte, die Hoͤchstihnen mehrere Gedichte uͤberreichten. (Von Seiten der Brauer⸗Innung waren zu diesem Behuf eigens zwei Deputirte, die Herren Lenke und Buchwald ernannt, welche sich in einem spaͤnnigen Wagen eingefunden hatten. 8.

Alle genannte Korps ruͤckten hierauf in der Ordnung, in wel⸗ cher sie aufgestellt waren, vor den angelangten Zug der Prinzessin, das heißt, vor den vordersten Zug der Garde⸗du⸗Corps.

Der Haupt⸗Anfuͤhrer begab sich an die Spitze des ganzen Zu⸗ ges, der nun bis zum Brandenburger Thore vorschritt.

Hier erwarteten außerhalb der Stadt, der Gouverneur, der Kommandant, und der Polizei⸗Praͤsident der Stadt, Ihre K. Hoh. und ritten rechts und links am Schlage des Wagens.

Als Ihre K. Hoh. das Thor passirten, geschahen aus den, im Lustgarten aufgefahrnen Kanonen, 72 Schuͤsse. 8

Innerhalb der Stadt waren zwischen dem Wacht⸗ und Accise⸗ Gebaude des Brandenburger Thores, zwei Estraden gebaut, auf welchen sich die dort e sommesesn 11ö mit vier Marschaͤllen auf jeder Estrade, befanden.

en Eingange des Thores rechts standen der Magistrat, die Stadtverordneten, die Servis⸗Verordneten, die Aeltesten der Kauf⸗ mannschaft, saͤmmtlich in corpore; links, die Bezirks⸗Vorsteher und die Armen⸗Beamten. 8

Die Empfang⸗Deputation, naͤmlich: der Ober⸗Buͤrgermeister, Geheime Kriegsrath, Ritter ꝛc. Herr Buͤsching, der Buͤrger⸗ meister, Regierungsrath Herr von Baͤrensprung, der Stadt⸗ Rath und Syndikus Hr. Rehfeld, und der Stadtrath Hr. Petzold, und 4 Mitglieder der Stadtverordneten „Versammlung, als: der Vorsteher dieser Versammlung, Geheime Medicinal⸗Rath, Ritter ꝛc., Hr. v. Koͤnen, und die Stadtverordneten, Hofrath Herr Uhde, Kaufmann Hr. Dietrich, und Maurermeister Hr. Sametzky traten an den Wagen, den Ober⸗Buͤrgermeister und den Vorsteher der Stadtverordneten⸗Versammlung an ihrer Spitze. Ersterer bewill⸗ kommnete Ihre K. Hoh. in einer kurzen Anrede. Ein dreimaliges Lebehoch schloß sich dieser Feierlichkeit an, begleitet von dem Tusch zweier, bei den Estraden aufgestellten Musik⸗Choͤre. 8

Der Zug begab sich nun durch das Innere der Linden⸗Pro⸗ menade, und passirte die, von den Estraden der Kommunal⸗Be⸗ hoͤrden nach den Linden zu, auf beiden Seiten aufgestellten Zuͤnfte.

2²) Das Maurer⸗Gewerk. a) Anfuͤhrer: der Raths⸗Maurermeister und Altmeister Herr Sperling, in Begleitung b) des Jungmeisters Herrn Lindner, Inhabers des Eisernen Kreuzes, als Adjutanten. c) Fuͤnf Mei⸗ steer,welche die 5 Zuͤge fuͤhren: der Raths⸗Maurermeister Hr. Meyer und die Hrn. Bendler, Schuͤttler, Berger und Jung. ch Die Hrn. Stuͤckmeister: Welz, Grundmann, Herrenbur⸗ ger, Traͤger, und c) 5 Altgesellen. Sie trugen abwechselnd zwei karmoisinrothe mit Silber reich geschmuͤckte Kissen, auf dem einen ein Reißzeug und auf dem andern die Zeich⸗ nung des neu erbauten Potsdammer⸗Thores. 1) Der Jung⸗ gesell trug einen Grundbohr. 8) Vier Gewerk⸗Fahnen. h) Eine neue, dem Gewerke vom Altmeister Hrn. Sperling zum Andenken an diesen Tag geschenkte Fahne. 1¹) Zwei Fahnen⸗Spieler. k) 13 YPioniers mit versilberten Pikken. 1) 5 Saͤulentraͤger. m) 1 Schildtraͤger. n) 12 Polirer mit Maaßstaͤben. o) 18 Spielleute. p) 300 Gesellen, trugen Win⸗ kelmaaß und Richtscheid. (Der Altmeister war gekleidet dun⸗ kelblau mit hellblauen Aufschlaͤgen, auf diesen und auf dem Kragen silberne Litzen, zwei silberne Epauletts mit Kandille, lange Beinkleider mit silbernen Tressen besetzt, ein silbernes Degenband und ein dergleichen Ported'epée, der dreieckige Hut mit silberner Agraffe von Kandille, Kordons und ein weiß und blauer Federbusch; um den linken Arm eine Binde von der Baierschen National⸗Farbe; der Jungmei⸗ sster und die zugfuͤhrenden Meister eben so, nur statt der Kan⸗ dille, Frangen an den Epauletts, die Beinkleider mit Hellblau besetzt, Stuͤckmeister eben so, nur ohne Epauletts. Die Fah⸗ nentraͤger blaue Leibroͤcke, Agraffe und Ported'epée von Sil⸗ ber, blaue Bandeliere; Piontere, blaue Ueberroͤcke mit Schurz⸗ Fell. Das uͤbrige Personal war, nach dem es in Ueber⸗ oder Leibroͤcken erschienen, geordnet; die Spielleute trugen um den Arm Binden von der Preußischen und Baierschen Na⸗ tional⸗Farbe. 8— ““ 8 *“ . a) Anfuͤhrer: Altmeister Hr. Woͤhrn. b) Adjutant, Raths⸗Zim⸗ mermeister Hr. Borchmann. c) Anfuͤhrer der fuͤnf Zuͤge die Hrn. Hampel, Stieber II., Stieber III., Schellhorn jun., Sametzky. d) Drei Altgesellen. e) Drei Fahnentraͤger. 1) Ein Schildtraͤger. 9g) Musik⸗C or. h) 300 Gesellen, trugen Aexte, ͤ1111X1X1X1X1X*“ ö“

Das Baͤcker⸗Gewerk. 8

48 8 Anfuͤhrer: Beisitzmeister Hr. Friese. b) Zwei Altgesellen.

c) Vier Fahnen und eine Spielfahne. d) Spielleute. c) 200 Gesellen in 4 Zuͤgen. 8

4) Das Tuchmacher⸗Gewerk.

2) Anfuͤhrer: die Tuchmacher⸗Meister Hr. Buͤttner und Hr.

Gießfeldt. b) Zwei Altgesellen. c) Ein Herold. d) Ein Fah⸗ e 5 be Gewerkfahne. f) Spielleute. 3) 160 Ge⸗ sellen in 3 Zuͤgen. (Im ersten Zuge naͤmlich paradirten die Individuen, die in schwarzen, im zweiten, die, welche in blauen Leib⸗ und im dritten die, welche in blauen Oberroͤk⸗ ken erschienen. Die Officiere waren gekleidet, wie die Mit⸗ glieder jhrer Zuͤge, außerdem waren sie mit einer blauen Schaͤrpe und einem dergleichen Bandelier angethan, und tru⸗ gen auf dem Hute ein weißen Federbusch; die Spielleute waren blau uniformirt; die Spielfahne trug die Preußische u. Baiersche National⸗Farbe; die Anfuͤhrer und Altgesellen trugen schwarze Leibroͤcke, goldene Epauletts, Degen, Schaͤrpe und weiße Federbuͤsche, alle erschienen in dreieckigen Huͤten. Nach dem ersten Zuge, den ein Officier schloß, folgte ein Mitglied der Gesellenschaft, das die, derselben in alter Vor⸗ zeit verliehene Fahne trug; ihm zur Seite gingen zwei Of⸗

siciere; den Schluß des mac te der soge⸗

nannte Gesellenbote).

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pt⸗Anfuͤh⸗

a) Anfuͤhrer: der Altmeister Hr. Rosenbaum. L) Altmeister Eulner, Mertens jan. und Hr. Bezirks⸗Vorsteher ESe ning. c) Zwei Jungmeister. d) Musik⸗Chor. «) Ein Faßze⸗ spieler. 1) Eine neue große Fahne. „½) Ein Gesell mit; kleinen Hobelbank auf einem Kissen. h) Zwei Schaffnern Winkelmaaß. 1) Fuͤnf Saͤulentraͤger. k) Zehn Meister goldnen Maaßstaͤben. 1) Vier Altgesellen. m) Zwei Fahnen Hobelspaͤhnen. n) Zwei Gesellen mit Winkelhaaken. Meister gefuͤhrt von zwei Altmeistern. p) Die Jungma 2) 550 Gesellen in verschiedenen Zuͤgen. Meister und sellen trugen Handwerkszeug von aller Gattung, mej

verjuͤngten Maaße angefertigt. 6) Das Steinmetz⸗Gewerk. 2) Anfuͤhrer: der Steinmetz⸗Meister Hr. Moser. b) 3m0. Gesellen. c) Eine Fahne. d) Spielleute. e) Ein Meiste abwechselnd von 6 und 6 Gesellen getragen. f) 60 Gese

7) Das Steinsetzer⸗Gewerk. §) Anfuͤhrer: Hr. Altmeister Klose. b) 3 Altgesellen. Faͤhnentraͤger. d) Das Handwerkszeug gestickt auf einen sen. ) Ein Lorberkranz an zwei Fluchtstangen, gem durch zwei Gesellen. In dem Kranze befand sich, ing hauer⸗Arbeit, das Handwerkszeug. f) Spielleute. g) Ein. nenspieler. h) 60 Gesellen, mit Pikken und Haͤmmern. Altmeister, als Kommandeur, trug blaue Uniform mit denen Litzen auf Kragen und Aufschlaͤgen, 2 Kanz Epaulets, Hut mit schwarz und weißer Feder, Agrmße Kordon, ein blaues Bandelier nebst Schaͤrpe, 2 Ported'epée und goldener Kuppel; um den linken n blau, weiß und schwarzes Band. Der Major und amge dieselbe Uniform, Epauletts ohne Kandillen. Der tenant eben so, nur ohne Epauletts. Der Fahnem schwarz; die Fahne trug er an einem blauen Bande die Schulter, blaue Schaͤrpe. Der Kissentraͤger glilt schwarz. Alle Uebrige erschienen in blauen Oberroͤckag dreieckigen Huͤten, um den linken Arm ein Band Officiere. Der Fahnenspieler, weiß, der dreieckige H. 1 goldener Tresse eingefaßt.) 8) Das Schiffbauer⸗Gewerk. . a) Anfuͤhrer: Hr. Altmeister Kruͤger. b) Beisitz⸗Meiste Ruͤbner und Hr. Teichelmann. 1 Musik⸗Chor, aus 10 Mann bestehend. e) Die Gem Fahne. f) Ein Schiff. g) 30 Gesellen mit Aexten. h) 3 sellen mit Stichsaͤgen. (Die Gesellen trugen blaue Roͤcke und dreieckige Huͤte mit schwarzen Federn, so das Musik⸗Chor; die Meister hlaue Roͤcke mit hellblaucn gen und Aufschlag, goldenes Ported'epée, auf dem schwarze und weiße Federn, goldene Kordons und g. t Schleifen.) 9) Das Raschmacher⸗Gewerk. 1b 988 Anfuͤhrer des isten Zuges: Hr. Altmeister Dinter. fuͤhrer des 2ten Zuges: Hr. Altmeister Nuding. c) Altgesellen. d) Zwei Fahnen. c) 22 Sptelleute und 12 ger. f) Ein Fahnenspieler in Tuͤrkischer Kleidung. Gesellen. (Das ganze Gewerk erschien in blauen Lemt und Beinkleidern und weißen Westen, dreieckigen H. um den linken Arm ein himmelblaues Band in acc- Schleifen gebunden, an der Seite einen Hirschfaͤnger. Altmeister zeichneten sich durch goldene Epauletts,] mit goldenen Ported'epées, himmelblauen Bandelieren weiße Schaͤrpen aus. Die drei Adiutanten durch 9 Kontre⸗Epauletts, blaue Bandeliere, blaue Scherpen, mit Federbuͤschen, Sporen und Saͤbel mit goldenen) deepées. Die Officiere und Fahnentraͤger waren eben kleidet, nur ohne Federbusch, Sporen und Saͤbel.)

10) Das Groß⸗Boͤttcher⸗Gewerk. 2) Anfuͤhrer: Hr. Altmeister Kayser. b) Beisitzer: Hr. I(chhermeister und Kirchen⸗Vorsteher Runge. c) Der Be Meister Hr. Karl Herrmann, der die Ehre hatte, Koͤnigl. Hoheit ein Gedicht zu uͤberreichen. d) Zweit sellen. e) Eine Fahne mit dem Gewerks⸗Wappen. Schild, ein mit Kraͤnzen und Baͤndern verziertes El vorstellend. g) 10 Spielleute. h) 30 Meister und 40 in zwei Zuͤgen. 11) Das Brunnenmacher⸗Gewek. 1] a) Anfuͤhrer: Hr. Altmeister Siegel sen. b) Adjutanteg nenmacher⸗Meister Hr. Wartenberg jun. c) Ein - d) Ein vergoldeter Grundbohr. c) 25 Gesellen, mit Fußstaͤben. (Außerdem ward noch vorgetragen ch les Schild mit einem Spring⸗Brunnen, einer Saugg einem Boden⸗Ventil, Zirkeln, Bohren ꝛc. Die K. war denen der Zimmer⸗ und Maurer⸗Gewerke aͤhnlic

12) Das Toͤpfer⸗Gewerk. 8 §) Anfuͤhrer: Hr. Altmeister Schicht. b) Adjutant: Hr. Meister Deschan. c) 2 Altgesellen. d) Ein Schaustuͤ min⸗Ofen im Kleinen, auf einem Kissen getragen⸗“ Fahnentraͤger. f) 100 Gesellen in zwei Zuͤgen.

Als die letzte, den Einholungs⸗Zug schließende Abtheilg Garde du Korps, bei dem ersten (dem Maurer⸗) Gewent uͤber war, schloß sich dies dem Zuge an, und in eben ar folgten die uͤbrigen Gewerke, so daß das Toͤpfer⸗Gewerk de schluß machte. 6 Der Zug erreichte inzwischen die, vor der neuen Bruͤcke erbaute Ehren⸗Pforte. 1 Diese bildet einen, mit Blumen⸗Gewinden geschmuͤck 87 len⸗Cirkus, in welchem sich zu beiden Seiten der Durchfahn amphitheatralischen Erhoͤhungen, 150 junge Maͤdchen 2 und als Chapeaux d'honneur: Die Herren Stadtraͤthe Dra ehf und de Cuvry, und die Herren Stadtverordneten Heene Junge und Naumann, sammt dem Konigl. Bau⸗Insving Stadtrathe Hrn. Cantian, welcher diese Ehren⸗Pforte . geschmackvoll erbaut, und der Koͤnigl. Garten⸗Direktor, H⸗ welcher sie mit großen Orangerte⸗Baͤumen bepflanzt un 8 schen Blumen geschmuͤckt hatte. Zu beiden Seiten flaggtene rere auf der Spree sich besfindende Schiffe. Vor ben hatte sich zu beiden Seiten das Buͤrger⸗Schuͤtzen⸗Korps a und machte die militairischen Honneurs. b (Schluß in der Beilage.)

c) Ein Altgesell. a.

noͤsischen Kurz⸗Waaren, und das

on vermaͤhlte K Junkunft⸗ hlte Kronprinzessin von

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zerlin. (Schluß.) Der Major des Buͤrger⸗Schuͤtzen⸗Korps, nier und Aeltester der Kaufmannschaft, Ritter ꝛc. Hr. Pietsch, ichte daselbst, so wie innerhalb der Ehren⸗Pforte, im Kreise Namens der jungen Maͤdchen, Demoiselle Betty Buͤsching, ochter des Ober⸗Buͤrgermeisters der Residenz, mit einer kur⸗ nrede Ihrer Koͤnigl. Hoheit ein Gedicht. Hoͤchstdieselben eten die Ihnen damit dargebrachte Huldigung mit der wohl⸗ dsten Herablassung danksagend anzunehmen, und die Ver⸗ ng huldreichst hinzuzufuͤgen, diesen Ihren Empfang in der enz stets im Andenken bewahren zu wollen. bnere sich nunmehr von der Ehren⸗Pforte in das Has Buͤrger⸗Schuͤtzen⸗Korps folgte nun gleichfalls dem Zuge, er sich durch das Portal Nr. 5. in das Schloß begab. Die vorreitenden Korps passirten den Schloßhof, verließen urch das Portal Nr. 1. und begaben sich durch die Breite enach den Wohnungen ihrer Anfuͤhrer, wo sie die Estandar⸗ setten, und, nachdem sie Sr. Maj. dem Koͤnige, dem Hohen paare und dem Koͤnigl. Hause ein Lebehoch! gebracht hatten, aander gingen. die Gewerke dagegen brachten, nach altem Gebrauch, bevor rch das Schloß desilirten, auf dem Schloßplatze, vor dem ⸗Portal, in gleicher Art ihr Lebehoch! aus, zogen dann das Schloß, nach den Wohnungen der Altmeister, wo die⸗ Ceremonien wiederholt wurden, und gingen dann auseinander. eber die freiwillige Erleuchtung der Stadt, welche gestern statt hatte, und heut wiederholt wird, so wie uͤber Meh⸗ was diese Festfeier auszeichnete, werden die naͤchsten Blaͤt⸗ s Umstaͤndlichere enthalten. Hier nur zum Schlusse noch emerkung, daß an diesem unvergeßlichen Tage auch der Ar⸗ mit gewohnter Milde gedacht ward; es fand naͤmlich deren ng in 22 staͤdtischen, und 3 Privat⸗Armen⸗Anstalten statt.

achen. In der Gemeinde Schoͤnberg, Kr. Malmedy, hat 88 Neubau einer Kirche fuͤr die dortige katholische Ge⸗ e begonnen. wei neuerdings in den Staͤdten Malmedy und Eupen errich⸗ lementar⸗Schulen gewinnen guten Fortgang. Der bei erst⸗ uter Schule angestellte Lehrer Rolinger, ertheilt in seinen stunden, der Mannschaft des dortigen Landwehrstammes, in iedenen Schul⸗Wissenschaften unentgeltlich Unterricht. rankfurt, 26. Nov. Die jetzt beendigte hiesige Martini⸗ ist im Allgemeinen ziemlich gut ausgefallen. Die Masse uf den Platz gebrachten fremden und inlaͤndischen Waaren, ie Zahl der Meßfremden ist der, in der Martini⸗Messe fruͤ⸗ Jahre ungefaͤhr gleich geblieben. en besten und staͤrksten Absatz haben das Leder, die feineren ¹ feine Porzellan gefunden. den Verkauf von Englischen und Saͤchsischen Baumwollen⸗ Wollenzeug⸗Waaren hat man sich weniger zufrieden geaͤußert. den Berliner gedruckten Baumwoll⸗Waaren sind die ordi⸗ r Tuͤcher gut abgegangen. Auch die Elberfelder Seiden⸗, eiden⸗ und Baumwoll⸗Waaren haben ziemlich guten Absatz t, wogegen von den Verkaͤufern der Iserlohner und Solinger und Eisen⸗Waaren, uͤber Mangel an Absatz geklagt ist. In⸗ che Tuche sind in ziemlicher Menge, doch zu etwas gedrüͤck⸗ reisen verkauft. Fuͤr die Schweitz und Italien sind Einkaͤufe hen Tuchen gemacht. Inlaͤndische Leinwand von guter Qua⸗ hat ziemlichen Absatz gefunden. on den, in bedeutender Menge auf den Plaͤtz gefuͤhrten ro⸗ brodukten, haben Rindshaͤute und Pferdehaare wenig Absatz den, wogegen die Kalb⸗, Schaaf⸗, Hammel⸗ und Hasenfelle, eineborsten, Federposen und Bettfedern saͤmmtlich verkauft Volle ist viel zum Verkauf gebracht, hat jedoch nur mittel⸗ sen Absatz gefunden; etwas veredelte Mittelwolle zu 38 Rthlrn., gire Landwolle zu 4 bis 6 Rthlrn. der Stein; ordinaire Pol⸗ Wolle zu 14 bis 17 Rthrn. der Ctnr. Der Pferdemarkt ist nur schwach besetzt gewesen, und die e sind wegen der geringen Zahl von Kaͤufern zu niedrigen

Ien verkauft.

Die Wechsel⸗ und Geld⸗Kourse haben gestanden: Auf Ham⸗ 2. Mon. 153⁄4% pCt., k. S. 155¼ pCt.; auf Amsterdam nichts chlossen; auf Paris ohne Umgang; auf London 3 Mon. 7 Rthlr. ü. mit wentgem Bedarf; auf Augsburg 2 Mon. 104 ¾ pCt. t; auf Frankfurt a. M. 10%4³o pCt. bezahlt: auf Leipzig k. S. F. Ct. bezahlt; auf Breslau k. S. ½ Ad.; Friedrichsd'or Ct. anfangs gesucht, am Ende der Messe 116 †⅞ pCt.; Holl. ten 118 und ¾ bezahlt. haderb orn. Am 16. Okt. wurde hier, in Folge der Paͤpst⸗ ale vom 16. Jul. 1821, das neue Dom⸗Kapitel eingesetzt, len Vorbereitung der General⸗Vikar und Pro⸗Vikar von üͤhlen, Dom⸗Kapitular zu Muͤnster, als Subdelegirter des Bi⸗

von Ermeland, und der Ober⸗Praͤsident von Vinke mit dem imen Ober⸗Regierungs⸗Rath Schmedding, als Koͤnigl. Bevoll⸗

igte bereits einige Tage vorher eingetroffen waren.

detsdam, 28. Nov. Der hiesige Magistrat und die Stadt⸗

Köten hatten die Allerhoͤchste Erlaubniß erbeten und erhalten, nigl. Hoheit die Prinzessin 1. .

Preußen, am Tage Hoͤöchst⸗

rei uft⸗ den 27. d. M. feierlich einzubolen.

erittene Korps, naͤmlich die Fleischer⸗Innung, die Kauf⸗

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888 E1“ 2* manns⸗Gilde und ein Korps aus der gesammten Buͤrgerschaft empfingen Ihre Koͤnigl. Hoheit auf dem Wege nach Beelitz, an dem, der Stadt zunaͤchst belegenen Chaussee⸗Hause. Bei Annaͤherung des Reise⸗Zuges wurden die Honneurs gemacht, aus der Stadt⸗ Artillerie gefeuert, und die Anfuͤhrer erhielten von Ihrer Koͤnigl. Hoheit die erbetene Erlaubniß, Hoͤchstdenenselben mit ihren Korps vorreiten zu duͤrfen, was in der Art ausgefuͤhrt ward, daß die Flei⸗ scher⸗Innung den Zug eroͤffnete, dann die Kaufmanns⸗Gilde und endlich das Buͤrger⸗Korps folgte, so, daß dieses unmittelbar vor dem Kommando der Koͤnigl. Garde⸗du⸗Korps ritt.

Eine Kompagnie zu Fuß aus den Arbeitern der Königl. Ge⸗ wehr⸗Fabrik stand in Spalier auf dem zur Langen⸗Bruͤcke fuͤhren⸗ den Damme; neben ihr, und laͤngs der Bruͤcke nach der Stadt abwaͤrts, waren die Zuͤnfte der Maurer, Steinmetzer, Zimmerer, Schißbauer und Fischer, in gleicher Art aufgestellt und von der Bruͤcke bis an die Ecke des Schlosses am Markte, wo ein Ehren⸗ bogen in Gothischem Styl errichtet war, bildeten ein Buͤrger⸗Ba⸗ taillon von 4 Kompagnien, und die Schuͤtzen⸗Gilde eine Chaine.

„An dem Ehrenbogen empfing Ihre Koͤnigl. Hoheitt der Ober⸗ Buͤrgermeister St. Paul in Begleitung des Magistrats und der v“ und bewillkommte Hoͤchstdieselben mit einer

nrede. Unter dem Ehrenbogen standen Jungfrauen, welche Ihre Koͤ⸗ nigl. Hoh. eine Vase mit Blumen uͤberreichten.

Als der Zug sich fortbewegte, folgten demselben saͤmmtliche Korps zu Fuße in der Ordnung, wie sie aufgestellt waren, und be⸗ gaben sich, nachdem der Reise⸗Zug in das Portal des Konigl. Schlosses am Markte eingefahren war, um das Schloß herum, nach dem Lustgarten, woselbst sie sich in einer Linie mit dem rechten Fluͤgel am Portale bei der Langen⸗Bruͤcke, und mit dem Linken nach dem Regierungs⸗Gebaͤude agufstellten, Ihrer Koͤnigl. Hoheit, als Hoͤchstdieselben am Fenster erschienen, ein dreimaliges Lebehoch brachten, dann in Parade unter den Fenstern des Koͤnigl. Schlos⸗ ses vorbei, und durch das eiserne Gitter abmarschirten. 3

Waͤhrend des Einzuges ward auf dem Garnison⸗Thurme das Glockenspiel gespielet.

Die Stadt war Abends freiwillig erleuchtet. Auf Kosten der Kommune waren, das Rathhaus, die Ehrenpforte und die Pfeiler des Neustaͤdter Thors illuminirt.

Die Armen im Armenhause erhielten zu Mittage ein Festmahl und die Armen in dem Stadt⸗Reviere eine besondere Geld⸗Unter stuͤtzung. Heut Morgen, bei der Abreise Ihrer Koͤnigl. i sammelten sich wieder die berittenen Korps vor dem Kenigl⸗ Schlosse und ritten dem Reisezuge in abgewechselter Ordnung vor, derge⸗ stalt, daß die Fleischer⸗Innung voranritt, dann das Buͤrger⸗Korpcps und endlich die Kaufmanns⸗Gilde unmittelbar vor dem Kommando der Koͤnigl. Garde⸗du⸗Korps folgten. 1

In der Mitte der Berliner Allee, bis wo die Begleitung aller gnaͤdigst angenommen war, empfahlen sich die Korps zur Allerhoͤch sten Gnade Ihrer Koͤnigl. Hoheit.

Der Verkehr auf der Elbe war im Oktober seh lebhaft; bei Wittenberge wurden stromaufwaͤrts, mit Einschluß von 20 Saͤchsischen direkten Transito⸗Ladungen, 226 theils beladene, theils unbeladene Kaͤhne, und stromaufwaͤrts, 179 beladene Schiffs Gefaͤße, worunter sich 34 Saͤchsische Ladungen befanden, abgefer tigt. Die vorzuͤglichsten Ausfuhr⸗Artikel waren Holz und Schle sische Leinwand, und bei der Einfuhr zeichnete sich besonders de rohe Zucker aus, der in sehr betraͤchtlicher Menge fuͤr die Berli ner Zucker⸗Raffinerien einging. Die Waarenpreise aller Art gehen zu Hamburg immer mehr herunter.

Ueber das Haupt⸗Zollamt Wittstock gingen 86 Frachten mit 1756 Cturn. ein. Davon kamen in Wittstock 1250 Ctnr., groͤßten theils Butter, Haͤringe, Eisen, Reis und Wein, zur vollen Ver⸗ steuerung; 62 Ctnr., hauptsaͤchlich wollene Waaren und Kaffee, wur⸗ den, auf Begleitscheine, nach dem Inneren des Landes abgelassen, und 445 Ctnr., worunter die Haupt⸗Artikel, aus rohen Fellen⸗ Salz, Kaͤse und ordinairem Branntwein bestanden, transttirten direkt ins Ausland. An Getreide und Vieh aller Art, gingen 1706 Scheffel und 3960 Stuͤck uͤber Wittstock vom Auslande ein.

Die hiesige Friedens⸗Gesellschaft hat in dem, mit End Oktober abgelaufenen Jahre ihrer Dauer, ihr Ziel: Unterstuͤtzung beduͤrftiger, vorzuͤglich talentvoller Juͤnglinge, die sich zuglei 8 durch Sittlichkeit und Sinn fuͤr Ordnung und Gesetzmaͤßigkeit auszeichnen, fortdauernd verfolgt; sie hat 6 Stipendiaten auf der Universitaͤt, und 6 Gymnasiasten mit fortlaufenden Beitraͤgen un⸗ terstuͤtzzt. Außerdem haben 5 Gymnasiasten die noͤthigen Buͤcher von ihr erhalten. Vorzuͤglich erfreulich sind die Fortschritte saͤmmt⸗ 8 licher Stipendiaten und ihr musterhaftes Betragen, so daß keiner derselben auch nur eine Erinnerung sich zugezogen hat. Die Ge⸗ sellschaft hat im Laufe des Jahres eins ihrer achtbarsten Mitglte⸗ der durch den Tod des Fuͤrsten Staats⸗Kanzlers von Hardenberg verloren; außerdem sind noch 16 Mitglieder abgegangen. Dage⸗ gen sind 33 neue Mitglieder hinzugetreten, so daß die Anzahl saͤmmtlicher Mitglieder 156 betraͤgt. Die Einnahme an jaͤhrlichen Beitraͤgen hat durch obigen Abgang sich um 145 Rthlr. vermin⸗ dert, durch den Zutritt der 33 neuen Mitglieder dagezen sich um 59 Rthlr. 25 Sgr. vermehrt. Von des Koͤniges Maj. hat die Ge⸗ sellschaft ein außerordentliches Geschenk von 30 Stuͤck Friedrichs⸗ d'or erhalten; hiedurch, und durch den Ueberschuß der Einnahme d. J. 5822, ist das Kapital⸗Vermoͤgen der Anstalt auf 2755 Rthlr. 8 13 Sgr. 6 Pf. angewachsen. I 8