1381 zum sten Jahre 604, vom Gosten bis zum ꝛcosten Jabre 48,
weiter hinab 6. Hievon starben: 1 In der Hauptstadt:
Der Antheil, den Se. Kaiserl. Maj. und seine erhabenen Genossen an der Befretung Spaniens genommen haben, 8. Truͤbsale verkuͤrzt. Die Theilnahme, welche der Kaiser, Ihr
fuͤr die Gluͤckseligken Meiner Vöͤlker bezeigt, kann nur hochst⸗ ebe—— 3 .
Auf dem Lande: an gewoͤhnlichen Krankheiten 89,402. an epidemischen Krankheiten 421. an Menschen⸗Blattern durch die Hundswuth durch Selbstmord .. ee11ö1616166.— vʒmwVII00 /UV/DW˙--»-»-»-— Triest, 20. Nov. Direkten Rachrichten aus Smyrna zufolge hoͤrt der Spectateur oriental, mit Ende dieses Jahres auf. und in der letztverflossenen Nacht eine lange Audienz bei Er Wa r chau, 24. Nov. Se. Maj. haben waͤhrend ihrer letzten dem Koͤnige. Anwesenheit in der Festung Zamosc, diejenigen Militair⸗Personen, Es heißt, daß Se. Maj. sowohl dem General Pozzo di g welche wegen verschtedener nicht entehrende Vergehungen dort als dem Grafen von Villele und dem Vicomte von Chateaug gefaͤnglich festgehalten wurden, huldreichst zu begnadigen, und in die den Orden vom Goldenen Vließe verliehen haben. Armee wieder aufzunehmen, alle Militair⸗Personen aber, welche zu — 129. Nov. Es heißt, daß der Koͤnig das Minister Fesseln verurtheilt waren, von Tragung derselben befreien zu lassen wie es jetzt zusammengesetzt ist, bestaͤtigt habe; Don Viktor geruhet. wuͤrde mithin das Portefeuille des Ministeriums der auswa
Se. Durchlaucht der Fuͤrst Statthalter ist hier wieder ange⸗ Angelegenheiten behalten. kommen. Man spricht von einer Proklamation, die der Koͤnig ij
Auf dem diesjaͤhrigen Mattheus⸗Markte in Lowicz, wurden ge⸗ Kurzem an die Spanische Nation erlassen werde. Der Ratz agt h derk nf Pferde, 700 Ochsen, 20,000 Schaafe, 10,000 Schweine ꝛc. 2S; e es, in alle seine fruͤheren Befugnise n. Rachmittags wurden die Orts⸗Armen mit Speise und Trank „ Nach einer Verordnung des Fuͤrsten Statthalters vom aIten 8 hagni sberg i. Pr. Die Straße nach Warschau hin, von d. M. sollen alle, auf Sonn⸗ und Festtage fallenden Jahrmaͤrkte, erst 3 nüeI n d. cbergs äber Sehzwgies hach Lud efehbe in g. wehe zedie⸗ um 12 Uhr Mittags, nach beendigtem Gottesdienste, ihren Anfang Duͤsseldorf, 27. Nov. Die hiesige Zeitung enthaͤltina daß vom 1. Nov. ab, das Wegegeld fuͤr eine Meilenweite er⸗ nehmen. b . „historische Bemerkungen zur Feier der Vermaͤhlung unseralen wird. Dem Vernehmen nach, wird der, gegenwaͤrtig in Italien le⸗ verehrten Kronprinzen mit der allgeliebten Prinzessin Elisabeh Die Duͤnen⸗ oder Seeufer⸗Baue und die Anpflanzungen dende Fuͤrst Poniatowski, in Florenz, eine Gemaͤlde⸗Galerie und Baiern.“ den Rehrungen und am Seeufer bei Lochstaͤdt, so wie der ein Institut fuͤr die Maler⸗ und Bildhauerkunst, unter dem Na⸗ „Wenn Millionen treuer Unterthanen den heutigen dh des Wehr⸗Dammes am Kurischen Haffe, sind im Okt. thaͤtig men einer Polnischen Schule, errichten. festlicher Wonne begehen, so giebt eine ruhmreiche Verganejebben, die Wasserwege, durch die noͤthigen Strom⸗Bau⸗ St. Petersburg, 21. Nov. Der Direktor des Lyceums zu insbesondere unserer Stadt Duͤsseldorf ein Vorrecht zum lacseke, in schiffbaren Stand gesetzt, auch die Hafen⸗ und Wasser⸗ Zarskofe⸗Selo, wirkliche Etatsrath Engelhardt, ist, auf seine Bitte, Jubel. — Duͤsseldorf war Jahrhunderte hindurch die Haustlawerke in Koͤnigsberg, Pillau, Memel und Braunsberg ihrer
bar seyn. Ich beschaͤftige Mich damit, sie von den Uebeln, bedruͤckt haben, sn befreien, und ich habe das Vertrauen, daß mit Huͤlfe der goͤttlichen Vorsehung, diesen großen Zweck, das⸗ zige Ziel aller Meiner Bestrebungen, erreichen werde. Es ga Mir zum besondern Vergnuͤgen, daß Ihr Monarch Sie daue ersehen hat, Mir seine Gesinnungen, die mir uͤber Alles sind, zu erkennen zu geben.“ — An den folgenden Tagen⸗ der General mehrere geheime Konferenzen mit Don Viktor;
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Staats⸗Zeitun
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Eggersdorf bei Magdeburg, 29. Nov. Zur Feier des heu⸗
n Tages, traf die hiesige Gemeinde den Beschluß, den Altar in Kirche neu zu bekleiden, und diese Bekleidung mit einer, auf ohe Vermaͤhlungs⸗Feier Bezug habenden Inschrift versehen zu
aber mit der Inschrift: „Gewidmet von der Kommune zu Mu⸗ cheln, am i9ten Oktober 1823,“ versehen ist. Die Einsetzung ge⸗ schah in Geͤgenwart einer zahlreichen Versammlung, unter ange⸗ messenen Feierlichkeiten.
Ziegenruͤck, 30. Nov. In Hof war, bei der Durchreise unsere verehrten Kronprinzessin K. H., ganz in Ihrem milden Sinne, ein ruͤhrende Festlichkeit eigener Art veranstaltet. Es waren daselbst naͤmlich fuͤr die armen Abgebrannten, an Unterstuͤtzungs⸗Geldern, 5⁰„000 Fl. eingegangen. Diese wurden am Tage der Durchreise an die Ungluͤcklichen vertheilt, und auf diese Weise hatten alle die guten Menschen, welche zu jener Summe beigetragen, den Feier⸗ Tag der Stadt Hof zugleich verherrlichen, und den Zweck, die vom Kummer Niedergedruͤckten, beim Einzuge der geliebten Koͤnigs⸗ Tochter, den Jammer der Noth wenigstens einige Augenblicke ver⸗ gessen zu lassen, mit erreichen helfen. —
Der erste freudige Gruß auf Preußischem Boden, ward J. K. H., von den Bewohnern des hiesigen Kreises, in einem Gedichte
dargebracht. 1
zerruͤtteter Gesundheit wegen, des Dienstes entlassen. des Landes vom Berge, die Residenz und der Lieblings⸗Aufentvollkommnung nahe gebracht worden.
MNikolajew (Gouvern. Cherson). Am 29. Okt. ward hier im Hafen bei dem, in den Bug sich ergießenden Flusse In⸗ gula, der Kiel zu zwei Kriegsschiffen, einem von 84, und einem von 110 Kanonen gelegt, und den Tag darauf das Kriegsschiff Parmen von 70 Kanonen vom Stapel gelassen. 1 Smyrna. Auf Moreag herrscht vollstaͤndige Anarchie. Kolokotroni lief an drei verschiedenen Orten Gefahr, ermordet zu werden. Eine Amazone von 22 Jahren marschirte mit 1000 Mann gegen ihn, um sich seiner Person zu bemaͤchtigen. Allein Kolokotroni hat sich zu Tripolizza unter den Soldaten, und, mittels einer Heirath in eine maͤchtige Familie, auch unter dem Volke, einen großen An⸗ hang zu erwerben gewußt. Die Tuͤrken ziehen sich in ihre Po⸗ sten zusammen, und die Weinbeeren⸗Aerndte hat ihnen 5 bis 6 Millionen Piaster verschafft. Unter den Griechen herrschen uͤberall Zwietracht, Unruhe und Elend. Die Insel Egina wird durch zwei Kriegsschiffe vertheidigt, deren jedes von einer jungen Griechin kommandirt wird. Missolunghi ist noch nicht erobert. Konstantin Bozzari hat, in Verbindung mit dem General Kariaskiaki, der Z00 Sulioten befehligt, ein Korps von 15,000 Mann Tuͤrken ange⸗ heiffen 8an daß jedoch dieses Gefecht entscheidende Folgen ge⸗ 22 Der Hydrioten⸗Admiral Miault hat den seltenen Befehl er⸗ lassen, daß kein Kapitain sein eigenes Schiff kommandiren, ja im Gefechte dort nicht einmal sich einfinden darf. Jeder Kapitain kommandirt das Schiff eines anderen; so wird verhindert, daß kei⸗ Se a. aus Liebe zu seinem Eigenthume, sein Schiff im Ge⸗ echte schone. Lord Byron ist jetzt zu Cephalonia mit Fortsetzung seiner Ge⸗ dichte, Don Juan und Child Harold, beschaͤftigt. b Madrid, 18. Nov. Folgendes ist die Anrede, die der, als außerordentlicher Botschafter an des Koͤniges von Spanien Maj. abgesandte Kaiserl. Russische Ambassadeur am Koͤnigl. Franzoͤsischen Hofe, General⸗Lieutenant Pozzo di Borgo, in der oͤffentlichen Au⸗ dienz vom 15ten d. M. an Se. Maj. gehalten hat: „Sire, als der Aufruhr sich gegen die heiligen Rechte Ewr. Maj. Thrones auflehnte, sah der Kaiser, mein erhabener Herr, in seiner Weis⸗ heit, alle die Uebel voraus, welche die Urheber jener verbreche⸗ rischen That dadurch dem Lande bereiteten. Die schmerzlichste Er⸗ fahrung bestaͤtigte diese, von dem ganzen bestuͤrzten Europa getheil⸗ ten Ahnungen in dem Maße, wie die Gewaltschritte und Ungerech⸗ tigkeiten der Usurpatoren der Staats⸗Gewalt, selbst die Hoffnungen der Vertrauensvollsten zerstoͤrten. Die Nothwendigkeit, den ver⸗ derblichen Folgen eines, fuͤr Alle gefaͤhrlich gewordenen Zustandes der Dinge ein Ziel zu setzen, bestimmte die in Verona versammel⸗ ten Monarchen, demselben sogar durch die Gewalt der Waffen ab⸗ zuhelfen, falls die Halsstarrigkeit der Stoͤrer der allgemeinen Ruhe, einen solchen Entschluß unumgaͤnglich nothwendig machen sollte. Frankreich gebuͤhrte die Initiative in diesem erhabenen Unterneh⸗ men. Es hat dasselbe mit Ruhm beendigt, und Ew. Maj. sehen Sich Ihren Voͤlkern und Alltirten, in Ihrer vollen rechtmaͤßigen Gewalt, der nothwendigen Bedingung des Heiles Spaniens und der Sicherheit Europas, zuruͤckgegeben. Die ganze Welt, Sire, ist in der Erwartung, diese gerechten Hoffnungen bestaͤtigt zu sehen. Die Schwierigkeiten, auf die Ew. Maj. bei der Wiederherstellung des Friedens in Ihren weitlaͤuftigen Staaten unfehlbar stoßen werden, koͤnnen das Verdienst, sie uͤberwunden zu haben, nur er⸗ “ hoͤhen. Allerhoͤchstdieselben werden die Mittel dazu, in der Weis⸗ beit Ihrer eigenen Entschließungen, in den Tugenden Ihrer Voͤl⸗ und in dem Interesse finden, welches Sie stets Ihren Alltir⸗ ten einzufloͤßen Sich uͤberzeugt halten duͤrfen. Ew. Maj. ist sonach der Ruhm vorbehalten, die letzte der Revolutionen durch Festig⸗ keit, wodurch man ihre Ruͤckkehr verhindert, und durch Huld, wo⸗ durch man sie vergessen macht, zu beendigen. Von diesen Gefuͤh⸗ Ilen beseelt, hat der Kaiser, mein erhabener Herr, mir aufgetragen, Erw. Maj. seine aufrichtigsten Gluͤckwuͤnsche zu einem Ereig⸗ E. das ihm so sehr und mit so vielem Rechte am Herzen lag, dearzubringen, und Ihnen die Hoffnung, die er mit seinen Alliir⸗ ten theilt, zu erkennen zu geben, daß Ew. Maj. in Ihrer Weis⸗ heit, Ihren zahlreichen Provinzen, deren Schicksal mit dem von LeSe Heeauta verknuͤpft ist, eine gluͤckliche Zukunft bereiten Der Koͤnig antwortete in folgenden Worten: „Ich empfange mit dem lebhaftesten Vergnuͤgen den Ausdruck der fleundschaftli⸗ chen und theilnehmenden Gesinnungen des Kaisers, Ihres Herrn.
der Fuͤrsten des uralten Regenten⸗Stammes, der sich des Ruhmes erfreut, muͤtterlicherseits die Ahnen⸗Reihe des erhe Fuͤrsten⸗Paares zu bilden, dessen Vermaͤhlung heut der Wiet der Jubelklaͤnge dem Kranze treuer Voͤlker vom Baltischen
Stamm war schon in des Mittelalters schauerlichem Dunkel
Voͤlkern des Rheines ein segensreiches Licht. — Unsere Adae
Engelberte und Wilhelme ragten weit hervor uͤber ihr Zeit⸗
durch Herrscherkraft und E1“ — Innige, treue!
einigte stets sie und ihre Voͤlker, die ihrer Fuͤrsten Tugenden
dern und Enkeln verkuͤndigten. — Auf den Fuͤrstlichen Schli⸗
zu Burg⸗Altenberg und Duͤsseldorf mischte sich stets die ie
der Unterthanen in den Jubel des Hofes, wenn ein freudene
Ereigniß die Herrscher⸗Familie begluͤckte. — Berg, Mark,† und Juͤlich, diese schoͤnsten Laͤnder des Niederrheines, stets;
die Bande des Blutes ihrer Grafen und Herzoge verbun wurden endlich unter Johann III., Herzog von Kleve, Grafen der Mark und Herrn zu Ravenstein, voͤllig vereinigt. Dieser sich als Erbprinz im Jahre 1510 mit der reichen Erbin, M von Berg, Juͤlich und Ravensberg vermaͤhlt. — Johanns Fag folger, Herzog Wilhelm VI. oder der Reiche, war vermäͤhlt! der Erzherzogin Marie von Oesterreich Von seinen Prinzessin vermaͤhlte sich Marie Eleonore mit dem Herzoge Albrecht Friech von Preußen, Markgrafen von Brandenburg; Anna mit Pfalzgrafen Philipp Ludwig zu Neuburg, und Magdalene mit
Herzoge Johann von Zweibruͤcken. Diese Prinzessin unseres! Bergschen Fuͤrstenhauses verpflanzte also die alte Lieb' und Tm wie sie im Lande vom Berge stets geherrscht, auf den ehrene Stamm der Haͤuser von Hohenzollern und Wittelsbach, we Fuͤrstenhaͤuser, nachdem im J. 1609 der Manns⸗Stamm
Hauses von Kleve⸗Berg erloschen, zur Erbfolge gelangten. — Koͤnigl. Preuß. Haus erhielt Kleve, Moͤrs, Mark und Rar⸗ berg, das Pfalz⸗Neuburgsche dagegen Berg und Juͤlich Den Manen unserer in Gott ruhenden Regenten des Hauses
Berge, bereitet demnach der heutige Tag eine erhabene Feier den Voͤlkern die reichste Wonne, da der Vorsehung segnae Walten das Band der Liebe um zwei erhabene Sproͤßlinge! res alten Fuͤrsten⸗Stammes schlingt.
Darum ist unser Jubel gerecht und unsere Freude begret und laut ertoͤne es vom Kranze der heimathlichen Berge bißf Rheines-Ufer: Heil, dreifacher Segen dem heißgeliebten Füt⸗ Paare! Moͤge der Genius des Segens und der Freude die Lehe Tage desselben wonnig bekraͤnzen! Heil, dreifacher Segen un erhabenen Koͤnige und seinem Hause!“ W.
Halle, 30. Nov. Am 26sten d. hatte unsere Stadt das sehnte Gluͤck, J. K. H. die Kronprinzessin von Preußen in ihrer! zu sehen. Eine Ehren⸗Garde junger Studirender, in einer,
Baierschen aͤhnlichen Uniform, hatte Sie bereits am letzten Ch
sechause empfangen. Auf dem Markte im Angesicht einer, Buͤrgermeister Mellin und Bau⸗FInspektor Schultze sehr schmackvoll erbauten großen Ehrenpforte mit der Inschrift: 8 Willkommen Koͤnigliche Braut! Wir sehn des ((Cä66 Gluͤck
In Deinem Blick, Sein Gluͤck ist unser Gluͤck, geruhten Sie, die Deputirten saͤmmtlicher Behoͤrden und Ko⸗ rationen zu in deren Namen der Kanzler der Unit sitaͤt, Niemeier, in einer kurzen Rede, welche J. K. H. hi. huldreich beantworteten, die Gesinnungen aussprach, welche? Herzen beim Anblicke der holden Fuͤrstin erfuͤllten. Naͤchsth uͤberreichten die Studirenden, darauf eine Anzahl festlich geschm ter Jungfrauen, und die Fleischer⸗Innung, welche dem Was vorangeritten war, Gedichte, so wie die Bruͤd erschaft Thale, durch ihren Vorsteher, eine Brautkrone, wie sie seit Jah hunderten in diesem alten Wendenstamme uͤblich ist. Unter de vom Musik⸗Direktor Naue geleiteten Chorgesange, mit muftt lischer Begleitung vom Rathhause, und unter einem wiederhol Freudenrufe, setzten sodann J. K. H. Ihre Reise zunaͤchst n Wittenberg fort, wohin Hoͤchstderselben bereits des Kronprinzen K. vorangeeilt waren. Nicht leicht ist ein Fest von allen Seiten ¹ mehr Ordnung, Ruhe und Anstand begangen worden. Am V maͤhlungstage war die Universitaͤt ver aneent und feierte den mit Musik und mit einer, vom Hoß⸗ Lateinischen Rede. s
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82 8 H. — Pochverehrte Fuͤrstenhaus, fuͤr und durch welches die Preußische bis zum Blumen⸗Strande des Rheines verkuͤndigt. — Jener Fuüͤplakion den Kranz des Ruhmes und der Ehre errungen hat, kann
Rathe Schuͤtz gehalten
Magdeburg, 30. Nov. Die Provinzial⸗Stadt bescheidet sich ‚in der Palaͤste Pracht, im Glanze der Feste, weit hinter den denzen zuruͤck zu bleiben; aber ehrfurchtsvolle Liebe gegen das
ser und staͤrker, selbst in der Hauptstadt nicht, welche der Thron herrlicht, in Aller Herzen gluͤhen, als bei uns. Die festlichen Na⸗ Kal⸗Tage des 26sten und 29sten Novembers, die unsere Enkel segnen werden, haben auch unser Gebet zum Throne des in der Welt hinaufgetragen; der Vater von uns Allen wird sie t unerhoͤrt lassen. Das volle Herz laͤßt aber seine Freude auch laut werden, und lt sie mit. Das Glaͤnzende und Große gebuͤhrte den Koͤnigs⸗ dten, aber die herzlichste Freude dem ganzen Volke, dem beige⸗ t zu werden, Magdeburgs Stolz ist. Von dieser Ansicht ge⸗ et, beschloß man, den uralten Zeugen von Friedrichs Groͤße, den wuͤrdigen Soͤhnen des Vaterlandes, die im letzten Be⸗ tungs⸗Kriege geblutet haben, am 28sten so viel Freude und Ehre bereiten, als die dazu vorhandenen Mittel es gestatteten. Reun alte Krieger, von denen der Aelteste, Joseph Liecke, „Jahr alt, den ganzen Fjaͤhrigen Krieg mitgefochten, ein Ande⸗ Joseph Klemm, 94 Jahr, alle 9 zusammen 765 Jahre zaͤhlten; Invaliden aus dem neusten Befreiungs⸗Kriege, und 8 der Un⸗ tuͤtzung beduͤrftige Witwen oder Muͤtter gebliebener Vaterlands⸗ rtheidiger, waren eingeladen worden, sich am Freitag Abend nach hr, im Lokale der hiesigen 11 einzufinden. Die Beamten der Loge und viele Mitglieder derselben, empfin⸗ sie in den unteren Zimmern, und wurden durch die aͤußere, ch so kraͤftige Gestalt des aͤltesten Greises, durch sein lebhaftes spraͤch, und durch die von ihm geaͤußerten Lebens⸗ und Welt⸗ sichten, bei der Stimmung, welche alle Herzen erhob, zu einem tional⸗Sinne begeistert, der dem kleinen Feste eine hohe Weihe b. Als Alles versammelt war, wurde jeder der geladenen Gaͤste, einem Beamten der Loge feierlich in den hellerleuchteten Lo⸗ Saal gefuͤhrt, wo der staunende Blick der Ueberraschten, in Mitte eines großen Kreises von Bruͤdern, auf eine lange Ta⸗ fiel, an welcher sich die Gefuͤhrten mit ihren Fuͤhrern nach dem er niederließen, und in einer einfachen herzlichen Anrede vom eister vom Stuhle, der den ersten Platz einnahm, mit dem Zwecke es kleinen Festes bekannt gemacht wurden. Hierauf redete der gemein verehrte Herr General von Zepelin, zu den Versam⸗ lten so treffend, so einfach und so herzergreifend, daß bei Blicke auf seine Generals⸗Uniform, die Zuͤge der alten Hel⸗ ih sich sichtbar verjuͤngten. Sie wurden mit Kuchen und Wein birthet, und ein feierliches Lebehoch ward ausgebracht Sr. Maj. Koͤnige, dem ganzen Koͤniglichen Hause und dem Hohen Braut⸗ are, fuͤr dessen Gluͤck, womit das Wohl und Wehe von Millio⸗ so eng verbunden ist, jedes Auge in dem heiligen Augenblicke hflehend zum Himmel erhob, Auch Friedrichs des Groͤßen ge⸗ chte einer der alten Helden mit einem Feuer, das ihn um ein hal⸗ Jahrhundert zu verjuͤngen schien. — Einhundert Thaler wurden darauf nach Verhaͤltniß unter die ladenen vertheilt, und jeder, mit Wein und Kuchen fuͤr den en reichlich versorgt, zu seiner Wohnung geleitet. Solchen Tag ten Viele von ihnen noch nicht erlebt. Am z9sten wurden die in den hiesigen Armen⸗Anstalten Ver⸗ egten jedes Geschlechtes und Alters festlich bewirthet. In einer oßen Fest⸗Loge sprach sich die ehrfurchtsvollste Liebe fuͤr den Koͤ⸗
Berichte uͤber den Gesundheit⸗Zustand aus dem
g, das Durchlauchtigste Brautpaar und das Koͤnigl. Haus, in uͤblichen Formen, und in einer sehr zahlreichen Gesellschaft der sigen Freimaurer, herzergreifend aus, und bei der frohen Mit⸗ gstafel ertoͤnten festliche Lieder. Unaufgefodert war am Abend fast jedes Haus erleuchtet; das
In⸗ neren des Reiches, vom Ende Oktober. . I. Ostpreußen. — Koͤnigsberg. Von neuem brachen hier,
an zwei Orten, die natuͤrlichen Pocken aus, gegen die weitere Ver⸗ breitung derselben aber sind sogleich zweckmaͤßige Maßregeln getroffen. Ein Bauer aus dem Dorfe Reimerswalde (Heilsberger Kr.), starb einige Tage nach dem Genusse des Fleisches von einer ge⸗ fallenen Kuh. Eine Frau, die ebenfalls von diesem Fleische ge⸗ gessen hatte, erkrankte gleichfalls, ist aber wieder genesen. — Eine vier und funfzigjaͤhrige Frau, aus dem Dorfe Klein⸗Bujohren (Kreis Gerdauen), starb an einer Geschwulst am Arme, welches Uebel unternommener Schlachtung eines kranken Viehes gebraucht hatte, schnell um sich gegriffen hatte und toͤdtlich geworden war. — Zwei Frauen bei Gerdauen, die beim Schlachten eines erkrankten
bei der Gelegenheit, daß sie den kranken Arm bei
Ochsen beschaͤftigt gewesen waren, erhielten, nach Verlauf von zeh Tagen, Brandblasen an den Haͤnden, von welchen sie jedoch durch aͤrztliche Huͤlfe bald wieder befreit wurden. — Wahrscheinlich sind diese Thiere vom Milzbrande befallen gewesen (was nicht hat un⸗ tersucht werden koͤnnen, weil den betreffenden Polizei⸗Behoͤrden die Nachrichten zu spaͤt zugekommen sind), und daher duͤrfte die War⸗ nung vor dem Schlachten des, an diesem Uebel erkrankten Viehes, hier nicht am unrechten Orte seyn. — Gumbinnen. Die Ma⸗ sern haben sich im Gumbinner und Tilsiter Kreise vermindert, da⸗ gegen uͤber den Insterburger und Stallupoͤhner Bezirk verbreitet. Im Allgemeinen sind sie gutartig. Die Menschen⸗Pocken erschie⸗ nen in einigen Ortschaften, doch wird ihrer weiteren Verpflanzung, durch polizeiliche Mittel, Einhalt gethan. II. Brandenburg. — Frankfurt.
Im Oktober will mamn
ungewoͤhnlich oft Wassersuchten aller Art, sowohl bei jungen als
alten Personen, bemerkt haben. S III. Pommern. — Koͤslin. Hie und da herrschen unter den Kindern Ausschlag⸗Krankheiten; namentlich grassirt in Leba 3 und Lauenburg das Scharlach⸗Fieber. — Stralsund. Krankhei⸗ ten rheumatisch⸗entzuͤndlicher Art, mit gastrischen und gallichten Komplexionen in den ersten Wegen, waren an der Tages⸗Ordnung. Der rheumatische Stoff warf sich auf die aͤußeren Theile, oder auf die inneren Gebilde des Organismus, und brachte, jie nachdem das
eine oder das andere der Fall war, verschiedene Affektionen hervor.
Am haͤufigsten schien er im Unter⸗Leibe, besonders im Darmkanal, seinen Sitz zu haben. Außerdem zeigten sich katarrhalisch entzuͤnd⸗ liche Affektionen der Gebilde des Halses und der Brust, so wie Entzuͤndungen der Brust und Unterleih⸗Organe, und Augen⸗Ent⸗ zuͤndungen. Auch waren Haͤmorrhoidal⸗Beschwerden viel im Gange. Es starben indessen nur wenig Menschen.
IV. Schlesien. — Breslau. Die Krankheiten, welche am haͤufigsten erschienen, waren Katarrhal⸗Fieber, aussetzende Fieher mit taͤglich einfachen, auch wohl doppelten Anfaͤllen, dreitäͤgige Wechsel⸗Fieber gastrisch rheumatischer Art; heftige eberhafte Ka⸗ tarrhe, Gesichts⸗Rose und die sogenannte Zahnrose, Hals⸗ und Brust⸗Entzuͤndungen, meist katarrhalischerheumatischer Art, Durch⸗ faͤlle mit und ohne Fieber. Unter den Kindern in hiesiger Stadt war der Keuchhusten noch immer sehr haufig, auch das Scharlach⸗ Fieber fing an, sich mehr zu verbreiten. Seltener zeigten sich Ma⸗ sern und Roͤtheln. Einige Faͤlle von Croup kamen gegen Ende des Monats vor, wurden jedoch gluͤcklich gehoden. Im Ganzen war
thhaus mit den Haͤusern des alten Marktes zeichnete sich be⸗ ders aus, so wie in den Lokalen mehrerer oͤffentlichen Gesell aften, die, bei ihrer bedeutenden Anzahl, theils fuͤr den 29sten, ils fuͤr den Zosten, durch Konzert oder Tanz und frohes Mahl, zur Feier dieses Tages vereinigt hatten. Merseburg. In der Stadt Muͤcheln wurde am agten Ok⸗ der, zum Andenken an die dort im Jahre 1813 verstorbenen eußischen Krieger, ein Gedaͤchtniß⸗Stein aufgerichtet, welcher der Morgen⸗Seite mit folgender Inschrift: „Dem Andenken
in der hiesigen Kirche im Oktober 1813 an ihren Wunden chenen. und hier rubenden. Krieger,“ auf, der. Abend. 2. Sette
die Anzahl der Kranken, selbst in den oͤffentlichen Heil⸗Anstalten nicht sehr betraͤchtlich. Im Milirscher Kr. ging der Keuchhusten epidemisch herum; eben so im Oelser Kr. die Masern. Zu Fran⸗ kenstein, Brieg und Trachenberg war das Scharlach⸗Fteber ausge⸗ brochen, und in letzterer Stadt war von 4 Kindern eins gestorden.
Im Steinauer Kr. wurden die Doͤrfer Tarrdorf, Borschen und Przybor von Scharlach, Masern und Roͤtheln heimgesucht. — Lieg⸗ nit. Außer den gewoͤhnlichen Krankbeiten zeigte sich auch, daß zu Kniegnitz, Liegnitzer Kr. der fruͤhere Verdacht auf einen tophoͤ⸗ sen Ausbruch nicht ungegruͤndet gewesen. Die am Schlusse des Monats eingegangenen Berichte gaͤben indessen alle Hoßnung, daß das Uebel als beseitiget werde angesehen werden koͤnnen. Die ver⸗ fuͤgten Sperr⸗Anstalten werden indessen noch fortgesetzt. Der Keuch⸗
Husten faͤhrt noch fort, die Kinder an vielen Orten sedr mttzuneh⸗