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ronze⸗Manufakturen). Besonders ansprechend war dabei die schoͤn e. Darstellung einer Reihe von Bildern in Bezug quf den Orden vom Eisernen Helm, zuruͤckrufend die denkwuͤrdige Periode, wo des jetzt regierenden Kurfuͤrsten K. Hoh., an der Spitze Ihrer biederen Hessen, die Rettung des Vaterlandes erkaͤmpfen halfen. — Im schoͤnsten Einklange mit der heutigen Feier war die vortreffliche Kapelle des Leib⸗Garde⸗Regimentes mit der ihr eige⸗
n Praͤcision und Geschicklichkeit. b 8
8. Radn 30. n8 Se vorgestern, am Vorabende des Preu⸗ ßischen National⸗Festes, brachte das Koͤnigl. Preußische Officier⸗ Korps, in glänzendem Fackel⸗Zuge, vor der Wohnung des, bei der Central⸗Untersuchungs⸗Kommission bevollmaͤchtigten Koͤnigl. Baier⸗ schen Geheimen Rathes von Hoͤrmann, eine Abend⸗Musik, die Erlauchte Braut in dem hier anwesenden ersten Beamten ihres Hauses ehrend. Gestern Vormittag hatte die gefsammte Koͤniglich Preußische Besatzung auf dem Schloßplatze große Parade, und Mittags vereinigte der Kommandant, General⸗Major von Muͤff⸗ ling, die Generalitaͤt und die hoͤheren Officiere, die Chefs der andes⸗ und staͤdtischen Behoͤrden, die Mitglieder der hier anwe⸗ senden Kommissionen und mehrere angesehene Fremde, zu einem Festmahle in den schoͤnen Saͤlen des Kommandantur⸗Gebaͤudes. Das dem Hohen Brautpaare dabei dargebrachte Lebehoch gab der Donner des Geschuͤtzes von den Waͤllen der Festung auch den Be⸗ wohnern der Stadt und Umgegend kund. Zu gleicher Zeit hatte sich der uͤbrige Theil des Koͤnigl. Preußischen Officier⸗Korps, in den Saͤlen der Officier⸗Speise⸗Anstalt zu einem nicht minder heiteren Mahle, zu welchem Deputationen von den Unter⸗ Officieren und Soldaten jeder Kompagnie zugezogen waren, versammelt; auch der gesammten uͤbrigen Mannschaft der Garnison wurden durch ihre Vorgesetzten Gelegenheit und Mittel, ihre scen Weines auf das Wohl des Hohen Deutschen gares zu leeren. ““
6 Mün chen. In diesen Tagen, wo die Koͤnigl. Geschlechter on Hohenzollern und Wittelsbach sich durch eine Vermaͤhlung naͤ⸗ her verbunden, welche, wie den Durchlauchtigsten Verlobten, so den Voͤlkern, eine erhebende Aussicht auf Gluͤck und Heil eroͤff⸗ net, duͤrfte es vielleicht nicht ungeeignet scheinen, an folgenden Vor⸗ gang aus der Geschichte zu erinnern. Friedrich VI. von Hohen⸗ zollern, Burggraf von Nuͤrnberg, derselbe, welcher von Kaiser Si⸗ gismund, seinem Bruder, die Mark Brandenburg und die Kurfuͤrst⸗ Hliche Wuͤrde erworben, und dadurch den Grund zur Groͤße dessel⸗ ben gelegt hat, vermaͤhlte sich vor laͤnger als 420 Jahren, mit der Prinzessin Elisabeth von Baiern⸗Landshut, einer Urenkelin Kaiser Ludwigs des Baiern. Friedrich, als Kurfuͤrst von Brandenburg, der Erste dieses Namens, war damals im Alter von 28 Jahren, also gerade in demselben Alter, in welchem sein Durchl. Nachkoͤmmling, der Kronprinz von Preußen K. H., dem Beispiele seines glorreichen Vorfahren zufolge, sich mit einer Prinzessin desselben Hauses ver⸗ bunden, die Seiner Stamm⸗Mutter in Namen und Alter, doch nicht allein in diesen zufaͤlligen Dingen gleicht. Die Prinzessin Elisabeth wurde als Kurfuͤrstin, das Gluͤck ihres Gemahls und die Zierde ihres Landes, und wegen ihrer Anmuth und Liebens⸗ wuͤrdigkeit, die schoͤne Elise von Baiern, genannt. Diese gluͤckliche Ehe, aus der 6 Toͤchter und 4 Soͤhne hervorgingen, dauerte, ohne durch einen einzigen Unfall getruͤbt zu werden, 43 Jahre. Die Prinzessinnen wurden alle gluͤcklich verheirathet, und unter den Soͤhnen des Kurfuͤrsten glaͤnzte besonders Albert hervor, der erste Held des 25ten Jahrhunderts, dem die Bewunderung seiner Tapfer⸗ keit, den Namen Achilles, und der Ruf seiner Klugheit, den Na⸗ men Ulysses erwarb. Von ihm stammt in langer Folge die Reihe jener ruhmreichen Helden und Vaͤter des Volkes ab; unter ihnen der Große Kurfuͤrst und Koͤnig Friedrich der Große, welche ihr Haus unter die ersten in Europa erhoben, und ihre Laͤnder mit Weisheit und Gerechtigkeit regtert haben. Moͤge es der goͤttlichen Vorsicht gefallen, die reiche Fuͤlle schdner Vorbedeutungen, die in jener alten Verbindung beider Erhabenen sich oͤffnet, dei Erneue⸗ rung derselben in vollem Maße zur Wirklichkeit zu füͤhren, zum Heil des Durchl. Paares, zum Segen dieser und zukuͤnftiger Zeiten!
Warschau, 23. Nov. Wir haben in fremden Zeitungen von Beginn einer diesjaͤhrigen hiesigen Herbst⸗Messe gelesen, welche heute geschlossen werden soll. Hier haben wir von der Messe nichts verspuͤrt; fremde Kaufleute sind gar nicht anwesend, und die hiesigen, durch die Obrigkeit veranlaßt worden, Gewoͤlbe in dem bestimmten Meß⸗Lokale zu miethen, um dort, und nicht auf dem Packhofe, ihre Waaren abgefertigt zu erhalten. Diese bestanden in wenigen Mode⸗Waaren von der Leipziger Messe. Der Mißkredit haͤlt mit dem Geldmangel gleichen Schritt. 8
St. Petersburg, 22. Nov. Se. Maj. hat durch einen foͤrm⸗ lichen Ukas den vormaligen Engl. General, Robert Wilson, in Betracht seines neusten Betragens, aller Orden und Dekoratio⸗ nen, die Se. Maj. ihm wegen fruͤher geleisteter Dienste verliehen hatte, fuͤr verlustig erklaͤrt. b
— Aus dem UÜralgebirge ist ein Erzschlich eingesandt, der nach den, im Laboratorium des hiesigen Berg⸗Kadetten⸗Korps, damit angestellten Untersuchungen, von gleichem Gewicht und Gehalte mit der Amerikanischen Platina befunden worden ist. Ein Mehreres daruͤber liefert das 42ste Heft von Swinin's vaterlaͤndischen Nach⸗ richten, und Dwigubsky's in Moskau erscheinendes Magazin fuͤr Naturgeschichte, Physik und Chemie.
Swinin machte vor Kurzem, zum Besten seines eben gedachten Journals, eine Reise von mehr denn 4000 Wersten durch das In⸗ nere des Reiches, und von 600 Wersten auf der Wolga.
Nach einem Senats⸗Ukas vom 25. Jun. d. J. bedarf die, durch Ukas vom 13. Maͤrz 1822, den Besitzern von Erbleuten gestattete Versendung derselben nach Sibirien, wegen Trunkenheit und ande⸗ rer schlechten Handlungen, die ihren Herren Unruhen verursachen,“ keiner vorhergehenden gerichtlichen Untersuchung. Die Gerichts⸗Be⸗ hoͤrden haben also darauf bezuͤgliche Suppliken nicht mehr an zu nehmen, sondern der Erbherr wendet sich mit seinem Gesuche an än Gouvernements⸗Regierung, und diese hat dasselbe sofort zu er⸗ uͤllen.
Die Großfuͤrstin Alexandra Feodorowna K. H. wird hoffentlich in 14 Tagen so weit wieder hergestellt seyn, um Gatschina ver⸗ lassen zu koͤnnen. Alsdann wird sich der Kaiserl. Hof, der noch immer zu Gatschina residirt, hieher verfuͤgen.
Am 16ten fuͤllte sich die Newa mit Treibeis und seitdem ist die Schiffbruͤcke weggenommen; die Verbindung der beiden Stadttheile dies⸗ und jenseit der Newa, findet daher nur durch Boote, aber nicht ohne Beschwerlichkeit statt. Wir haben einen gelinden Frost
☛ . I4à44- A1-4 b,.,
Smyrna, 17. Okt. Bekanntlich wurden vor einiger; 22 Griechen auf dem Meere gefangen, mit Stricken Lebunden eingebracht, und in ein Schiff geworfen, um nach Konstanting transportirt zu werden. Gedachtes Schiff, mit 127 Tuͤrken bema langte unter den Mauern des Serails an, warf Anker, meldete der Behoͤrde seine Ankunft, und erhielt den Befehl, den folgen Morgen seine Gefangenen zum Enthaupten abzuliefern. Die M schaft zechte darauf sorglos in der Kajuͤte; die Gefangenen i im Schiffsraume; Einer von ihnen, den morgenden gewissen; vor Augen, feuerte seine Ungluͤcks⸗Gefaͤhrten an, das ae Wagstuͤck ihrer Befreiung zu unternehmen, setzte ihnen seinen! nen Plan auseinander, und foderte sie auf, ihm seine Strict den Zaͤhnen aufzubeißen. Dies gelang, u. er machte nun die üln 21 frei; sie drangen rasch in die Kajuͤte, schlugen die bern ten Tuͤrken todt, legten deren Kleider an, lichteten die Anken, segelten nach den Dardanellen Am ersten Schlosse donnerte der Befehl „halt“ entgegen; sie riefen auf Tuͤrkisch hinuͤber, sie in die Stroͤmung gerathen seyen und nicht heran kommenf ten, daß sie aber Eile haͤtten, weil sie der Tuͤrkischen Flotte Bo des Großherrn uͤberbringen sollten. Man ließ sie segeln; zweiten Schlosse dasselbe Halt, dieselbe Antwort. Bei Tenede schien eine Tuͤrkische Fregatte, sie steuerte gerade auf die Gric los; diese thaten, als haͤtten sie kein Arges dabet, und näh⸗ sich mit großer Dreistigkeit den Werken von Tenedos, unter die Kanonen; dies benahm der Fregatte, die wahrsche der Echtheit der Tuͤrken⸗Flagge auf dem eiligen Schiffe anfäg nicht rechten Glauben geschenkt haben mochte, allen Verdinßt. ließ es ungestoͤrt weiter segeln. Kurz darauf stießen di gh chen auf eine Spezzioten⸗Brigg; diese hielt sie fuͤr Tuͤrkmen wollte ihnen eben eine volle Ladung geben, doch hellte sih Mißverstaͤndniß noch zeitig genug auf, und nach fuͤnf angse Tagen trafen alle 22 Mann wohlbehalten in Psara ein. —Madrid, 2o0. Nov. Der Koͤnig hat unterm ꝛ9ten d. N. nachstehende Dekret an Don Viktor Saez erlassen: „In Bect wie wichtig es fuͤr das Gluͤck Meiner Koͤnigreiche ist, daß in Beschluͤssen der Regierung eine zur schnellen Ausfuͤhrung de nothwendige Einheit herrsche, und uͤberzeugt, daß die von Staats⸗Sekretairen anzuordnenden Maßregeln mit dem Best Dienstes und dem Interesse Meiner Voͤlker in groͤßerem Ein stehen werden, wenn die Minister sie einstimmig beschließen sich bet der Ausfuͤhrung derselben gegenseitig unterstuͤtze
Betracht, daß es Mir, mittels dieser Anordnung, leichter wird, die Beduͤrfnisse Meiner Voͤlker, und die Mittel zur P herstellung der Ordnung in allen Verwaltungs⸗Zweigen kennme lernen, wie solches auch schon von Meinen geliebten und Er ten Vorfahren, Philipp dem V., durch Einfuͤhrung eines aum nen Ministern zusammengesetzten Kabinets⸗Rathes (am 30 1714), und Karl dem III., durch Einsetzung der obersten Et Junta (am 8. Jul. 1787), erkannt worden ist: habe schlossen, daß Ihr mit den uͤbrigen Staats⸗Sekretairen, demt den⸗ und Justiz⸗Minister D. Jose Garcia de la Torre, dem K Minister D. Jose San⸗Juan, dem Marine⸗Minister D. Maria Salazar, und dem Finanz⸗Minister D. Juan de Erro, Rath bilden sollt, der den Namen Minister⸗Rath fuͤhren In diesem Rathe soll uͤber alle Gegenstaͤnde von allg emeinem — zen berathschlagt werden; jeder Minister wird uͤber die, sam F. sort seines Ministeriums gehoͤrigen Angelegenheiten Bericht statten und daruͤber Meine Entscheidung nebst dem Befehle zü ren Vollziehung empfangen. Die Beschluͤsse dieses Rathes den, mit den Gruͤnden, die sie veranlaßt haben, in ein beson Buch verzeichnet werden. Wenn Ich bei einer Sitzung nic Person zugegen bin, so werdet Ihr, in Eurer Eigenschaft Premier⸗Minister, in derselhen den Vorsitz haben, und der!
den⸗ und Justiz⸗Minister wird die Berathungen in das dams
stimmte Buch eintragen. Ihr habt es vernommen, und werde erfoderlichen Maßregeln zu Vollziehung des gegenwaͤrtigen
tes ergreifen. Von der Hand des Koͤniges gezeichnet.I Ferdinand. Deer Konig wird sich naͤchstens nach dem Eskurial beg wohin der General Pozzo di Borgo und der Marquis von 7 ihm folgen werden. Se. Maj. haben das Kommando der! bardier⸗Kompagnie, dem Marquis von Castelar, der dasselbet vor dem 7ten Maͤrz 1820 hatte, zuruͤckgegeben. Auf dem von Sevilla hieher hat der Koͤnig Gelegenheit gehabt, dieß benheit und Anhaͤnglichkeit der Geistlichkeit in ihrem ganzet fange schaͤtzen zu lernen. Ungeachtet der vielfaͤltigen Beraubn die dieser Stand von Seiten der Kortes erfahren, haben diel Kapitel von Sevilla, Cordova und anderen Staͤdten, dem K bei seiner Durchreise, doch die Summe von 12 Millionen I zu Bestreitung der dringendsten Staats⸗Ausgaben, anbieten Der Herzog von Infantado ist zum Praͤsidenten des Olb Rathes von Kastilien ernannt worden. Dieser Rath besteh mehreren Kammern, von denen jede ihre besonderen Befuj hat, naͤmlich: 1) der oberste Rath von Indien, dessen Geriche keit sich auf alle, der Spanischen Herrschaft unterworfene M zen des Nord⸗ und Suͤd⸗Amerikanischen Festlandes erstreckt;? Koͤnigliche Ordens⸗Rath; 3) der Kontgliche Finanz⸗Rath. selbe ist aus 4 Kammern zusammengesetzt, wovon die erste Regierungs⸗Kammer, die zweite der Millionen⸗Saal, die die Justiz⸗Kammer, und die vierte die oberste Rechnungs⸗Kal heißt. Dieser Rath besteht aus 1 Praͤsidenten und 18 bestaͤng Raͤthen. Die Kanzlei⸗Beschluͤsse koͤnnen durch den Obersten; von Kastilien, welcher der Bewahrer der Gesetze des Koͤnigte ist, und dem die hohe Staats⸗Polizei obliegt, umgestoßen weh Derselbe besetzt die Professuren an den Universitaͤten zu 1 Salamanca und Valladolid, jedoch nicht nach Gutduͤnken, 209 besondere Empfehlung; er bestaͤtigt vielmehr nur die Kande welche bei der Mitbewerbung den Preis davon getragen und ihnen das erfoderliche Patent ausfertigen. Die Approbation 9. Druck erscheinenden Buͤcher gehoͤrt ebenfalls zu seinem R. Der Praͤsident fuͤhrt den Namen Praͤsident von Kastil Die mit diesem Posten verknuͤpfte Gewalt, obgleich bei w geringer, als die der ehemaligen Justihia⸗ ist doch bedeutend 9 gewesen, um fruͤher dem Konige selbst Verdacht ünzufldßen⸗ halb die Stelle auch mehrmals abgeschafft worden ist; sieg indessen zu einer Zeit, wo sich der Koͤnig genoͤthigt sah,. 4 eine, durch ihre Reuheit Achtung einfloͤßende Macht zu stuͤtze Gunsten des Grafen von Aranda wieder hergestellt.
Die Inquisition wird, wie man nunmehr vernimmt, hia Ae .2 werhden Me Bischbf. 2Q de Au trag 9
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gruͤber zu wachen, daß die Religion uͤberall aufrecht und in 5 gehalten werde. Der Marauss von Bann aafr wird zum ko⸗Direktor ernannt werden, und es ist nicht unwahrscheinlich, er das Finanz⸗Ministerium erhalten werde.
— Der Restaurador sagt: Andalusien ist voll von Raͤubern; einzige Mittel, um mit Sicherheit zu reisen, ist, eine Eskorte chmen. Auch giebt es Assekuradeurs gegen Beraubung, und die ber lassen, auf Vorzeigung der Policen, die Versicherten ruhig üiren; so hat uns wenigstens ein aus Kadix kommender Franz. rier erzaͤhlt, der sich haͤtte versichern lassen. Aber er setzt hinzu, die Versicherer, die Fuͤhrer und die Escopeteros (Flintentraͤger) zusammen Raͤuber waͤren, und Eine Bande ausmachten. Er hat egenheit gehabt, seine Police mehrmals zu zeigen.
Lisfabon, 25. Nov. Se. Maj. haben ein Dekret erlassen, in es unter andern heißt: „Einige Portugiesische Fluͤchtlinge, sich in fremden Laͤndern aufhalten, wollen, wie Se. Maj. ver⸗ amen, dort Journale und Pamphlets in ihrer Muttersprache ausgeben, mit der verbrecherischen Absicht, wieder um irreltgieuse zerstörende Lehren in Portugal in Umlauf zu setzen. Se. Maj. hlen daher, daß kein Eingeborner oder Auslaͤnder, der sich in tugal aufhaͤlt, irgend ein, in einem fremden Staate Portugte⸗ gedrucktes Pamphlet oder Journal, ohne Koͤnigl. Erlaubniß in pfang nehme. Wem ein solches in die Haͤnde faͤllt, der soll es den General⸗Intendanten der Polizei abliefern. Im Unter⸗ ungsfalle soll er 480 Milrees Strafe zahlen, und außerdem, in er ein Inlaͤnder, 6 Monat ins Gefaͤngniß gesperrt, wenn in Auslaͤnder, aus den Portugiesischen Besitzungen verwiesen den. Das Strafgeld erhaͤlt der Angeber, dessen Name ver⸗ biegen wird.“
Neu⸗York, 22. Okt. Der verstorbene Papst hat den Msgnr. ziit zum apostolischen Vikar in der neuen Welt ernannt. Er mit sehr ausgedehnten Vollmachten versehen worden seyn.
Berlin. Der General⸗Staabs⸗Arzt der Armee, Geheime Graͤfe, hat, fuͤr die Ueberreichung seines juͤngsten Werkes Aegyptische Augen⸗Entzuͤndungen, von Sr. Maj. dem Koͤnige
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in Sachsen, und von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kurfuͤrsten von Hessen, kostbare, mit Brillanten besetzte und mit den Namenszuͤgen r Hohen Geber gezierte Tabatieren erhalten.
— Einige Zeitungen fuͤhren den Leser dadurch, daß sie unter Artikel Berlin erzaͤhlen, daß zu Koͤnigsberg am 1 Nov. reife beeren gegessen worden, am 3ten ein Fußhoher Schnee gefal⸗ ey, und am 4ten die Weinlese stattgefunden habe, auf die uthung, daß unter diesem Koͤnigsberg, das in Preußen oder er Neumark gemeint sey. Jenes Ereigniß wird aber aus dem, ildburghausischen Antheil am Fuͤrstenthume Koburg liegenden bichen Koͤnigsberg gemeldet. Aachen, 30. Nov. Die Bewohner der hiesigen Stadt haben, eine wuͤrdige Feier des gestrigen Tages, ihre allgemeine de uͤber die Vermaͤhlung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen rkennen zu geben gesucht. Schon am 28sten d. M. deutete Abfeuern der Geschuͤtze das Fest an, dessen am folgenden Mor⸗ Preußens Unterthanen theilhaftig werden sollten. Dasselbe derholte sich vor Anbruch des Festtäges, und um Mittag waren onoratioren der Stadt in dem festlich geschmuͤckten Kroͤnungs⸗ le versammelt. Der mit vieler Praͤcision durch hiesige ttanten aufgefuͤhrte Mozartsche Chor aus Titus, erweckte die reude gestimmten Gemuͤther der Versammlung. Ihm folgte vor dem Bildniß Sr. Maj. des Koͤniges, vom Konsistorial⸗ he Besserer gesprochene, dem Gegenstande der Feier angemess gehaltvolle Rede, in welcher am Schlusse der Gesellschaft be⸗ t gemacht wurde, daß zur Feier dieses, der Preußischen Na⸗ so merkwuͤrdigen und frohen Tages, so wie zum steten An⸗ n an denselben: ¹) ein anwesendes Brautpaar ehelich verbunden, und von ee der Stadt, mit einem Geschenke von 100 Rthlrn. ausge⸗ t werden solle; 2) daß von einer, durch den Konsistorial⸗Rath Huͤsgen er⸗ ten unbekannten Wohlthaͤterin aus hiesiger Stadt, eine Ka⸗ ⸗Stiftung von 1500 Rthlrn. zu dem Zwecke gegruͤndet sey, die unvermoͤgende Gemeinde zu Kohlscheidt, Land⸗Kreis n, bei der Unterhaltung ihres Pfarrers zu unterstuͤtzen, einen Theil der Revenuͤen, zur jaͤhrlichen Vertheilung unter rmen am Jahrestage der Vermaͤhlung des Kronprinzen Koͤ⸗ Hoheit, zu bringen. Hierauf schritt der Buͤrgermeister, Dr. Solders, als Beamter Civilstandes, zu der buͤrgerlichen Trauung des vorgetretenen utpaares, des Landwehr⸗Unterofficiers Peter Grullowa und der hfer Gertrud Gieß, an welche vorher vom Konsistorial⸗ e Besserer eine lehrreiche Ermahnung gerichtet worden war. dieser Handlung wurde von den hiesigen Dilettanten ein von Rossini vorgetragen, und machte sodann das „Heil Dir viegerkranz⸗ den Schluß dieses feierlichen Aktes. ittags fand ein sehr zahlreich besuchtes Mahl im hiesigen Redouten⸗Saale statt. Der Regierungs⸗Chef⸗Praͤsident von ann, brachte dabei die Gesundheit Sr. Maj. des Koͤniges, und äͤchst die des Koͤniges von Baiern Majestaͤt aus. An den Toast, dem Hohen und neuvermaͤhlten Paare gewidmet war, schloß ein hierauf Bezug habender Gesang, welcher von den Anwe⸗ n Jasenbis aufgenommen wurde und der edelsten Begeisterung Die hieselbst garnisonirenden Invaliden wurden von einzelnen nannten, welche vor allem heut sich der Vaterlands⸗Verthei⸗ zu erinnern wuͤnschten, gespeist. Dasselbe hatten die Armen isoren der St. Nikolas⸗Kirche fuͤr 42 der bejahrtesten Armen ordnet, und eben dies fand statt durch die Armen⸗Verwaltungs⸗
Pnission, welche fuͤr saͤmmtliche, in deren Arbeitshaus beschaäͤf⸗
Arme, ein Mittagsmahl veranstaltet hatte. Durch unge⸗ te Wohlthaͤter wurden auch die Gefangenen im hiesigen Ge⸗ nhause mit Speise und Trank versehen, und sind außerdem zam gestrigen Tage erhebliche Unterstuͤtzungen fuͤr Arme und bäleingegan en, die heut und an den folgenden Tagen unter uͤlfsbeduͤrftigsten gewissenhaft vertheilt werden sollen.
66 Abend des gestrigen Festes war die Stadt erleuchtet. Lei⸗ 85 der Wind hie und da die zur Erleuchtung getrossenen Vor 81 nicht ganz zur Ausfuͤhrung kommen; dennoch aber bön den aͤltesten Bewohnern hiesiger Stadt behauptet,
1 n alaemeiune Wrlauegh4ss*,n „
zu keiner Zeit vorgekommen. Das im
lichste Anstrengung so weit gediehen, daß die imponirende Façgad rer Koͤnigl. Hoheiten geztert, und mit mehreren Feuer⸗Sä schmuͤckt werden konnten. Unter den uͤbrigen nabieschen Gebeuben zeichnete sich das Kasino⸗Gebaͤude gus, dessen reich angeordnet waren. Den Schluß der gestrigen ein Ball, welchen die hiesige Stadt veranstaltet hatte. So war denn der
prinzen und die Kronprinzessin, und uͤberhaupt fuͤr das ganze Ko⸗ nigl. Haus in sich geschlossen, stets in unserm ö
Das Kasino⸗Gebaͤude der Stadt enthielt folgende Transpa⸗ rents: In der Mitte war Hymen, als schwebender Genius mit einer hell lodernden Fackel und einem Schleier in der rechten Hand, in der linken die beiden Wappen von Preußen und Baiern mit Guirlanden von Myrthen dargestellt. Die ÜUnterschrift ent⸗ hielt: D. O0. N. MNM E faustumque sit Friderici Wilhelmi e Elisae connubium, solennia civium vota. Diesem zur Seite wa der, in Blumen gebundene Namenszug der Prinzessin, mit der Un⸗ terschrift: Lorbern gewundene mit der, in einem Kranz von Lorbern und Unterschrift: Princeps juvemtutis, dargestellt.
Zur Nachfeier des gestrigen Tages wurden heut Mittag die
Myrthen angebrachten
Vincenz, und die saͤmmtlichen Armen und Waisen⸗Kinder im hiesigen Armen⸗ und Waisenhause gespeist. Auch lassen die heu
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eine nochmalige Erleuchtung statthaben werde. Bonn, 30. Nov. Zur Vorfeier der Vermaͤhlung Sr. Konigl.
hieselbst, einen Ball, wozu Mitglieder der Universitaͤt, sowohl Pro⸗
dere angesehene Bewohner der Stadt eingeladen waren. 28sten d. M. gaben, den ebenfalls einen 2 Freude, abermals bewies, wie sehr die Studirenden im besten Be⸗ nehmen mit den Bewohnern leben. Am zagsten war große Mit⸗ tags⸗Tafel im Lokale der Lese⸗ und Erholungs⸗Gesellschaft. An diese Festlichkeiten reihete sich ein Ball beim Geheimen Ober⸗ Bergrath und Berg⸗Hauptmanne, Grafen v. Beust, und am fol⸗ genden Tage, zur Nachfeier, ein frohes Mittagsmahl der Nieder⸗
Den
Stadt Bonn insbesondere einen hohen Werth legt, indem (wie sich auch der hiesige Ober⸗Buͤrgermeister und Stadtrath in der, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen uͤbersandten ehrfurchtsvollen Gluͤckwuͤnsch⸗Adresse ausdruͤckt) es eine hoͤchst erfreuliche Vorbedeutung ist, den Koͤnigl. Erben unseres Herrscherstammes, mit einem Koͤnigl. Hause in Verbindung treten zu sehen, dessen fruͤhere Fuͤrsten, in einer langen Reihe gluͤcklicher Regierungs⸗ Jahre, die Stadt Bonn als ihre Churfuͤrstliche Residenz ganz be⸗
bei uns in dankbarem Andenken leben, und welche als Erbauer der Schloß⸗ und Universitaͤts⸗Gebaͤude, auch in neuester Zeit, auf
geblieben sind.
Breslau, 3oc. Nov. Der gestrige Tag ward hier durch zwei gesellige Vereine, und im Theater durch einen, von Geisheim ge⸗ dichteten Prolog gefeiert. Zu Mittag versammelte sich naͤmlich
Gesundheit des Hohen Brautpaares ausbrachte, an welche sich
chener Toast⸗Spruch knuͤpfte: Ein Deutsches Volksfest ist es, das wir feiern, Ein Fest der Preußen, wie ein Fest der Baiern! Ein Fest der Liebe fuͤr die Nationen, 8 Ein Fest der Liebe auf den Herrscher⸗Thronen! Noch ist sie nicht in Deutscher Brust erstorben, Gegeben wird sie, eh' sie noch erworben! Und wie die Vaͤter wuͤrdig sie erwerben, Sieht man sie treu von ihren Soͤhnen erben. Wer moͤchte heut nicht jedes Harms vergessen? Nur Trost der Zeit, statt Noth der Zeit ermessen? Wo gaͤb's ein Herz, das herzlos heut geblieben? Wer wuͤrde heut nicht „leben, um zu lieben?“ So laßt die Liebenden — gg- Braut⸗Paar — eben, 8 Die Deutschen Voͤlkern Lust am Leben geben. Gesegnet sey der Bund, den Sie heut fetern, Dem Volk der Preußen, wie dem Volk der Batern! Es folgte nun ein Festgesang von Karl Schall, und freudig stimmte der volle Chor in die Wiederholungen der Verse ein. Das „Heil Dir im Sieger⸗Kranz“ kroͤnte das Fest. Ein zweites fand Abends, vom akademischen Zirkel gefeiert, im Schlichtingschen Lokale statt. Einer der Vorsteher, Professor Weber, brachte den DToast des Ta⸗ ges aus, nachdem vorher ein Festlied von Schall gesungen worden war. Bei der Tafel wurde auch ein wohlgelungenes Gedicht von einem Ungenannten herumgegeben, welcher das Durchlauchtigste Brautpaar in Schlesischem Bauern⸗Dialekte besungen hatte. Ein dis spaͤt in die Nacht dauernder Tanz beschloß das belebte Freuden⸗Fest.
Die hiesige Universitaͤt hat die Hohe Verdindung durch dret Ge⸗ dichte gefetert. Das Lateinische, im Namen der Lehrer, ist vom Professor Passow; im Namen der Studirenden ist ein Griechisches vom Stud. Schoͤnborn, und ein Deutsches vom Stud. Frosch er⸗ schienen. Alle drei (auch das Festlied des akademischen Zerkels) sind in Pracht⸗Exemplaren nach Berlin an die Reuvermählten ge⸗ sandt worden. Moͤchte der Begluͤckten Gegenwart recht bald un⸗ sere Provinz und Hauptstadt begluͤcken!!
Merseburg, 30. Nov. Die Darchreise Ihrer Koͤnigl. Ho⸗ beit der Kronprinzessin Elisabeth machte fuͤr den biest en Regie⸗
rungs⸗Bezirk den aisten, agsten und 86sten Rovemder zu den schbn⸗
und der Portikus desselben erleuchtet, mit den Namenszuͤgen Ih,
Trausparents sinn⸗- Feier machte
Venustatum Regina, und auf der andern Seite der, aus Namenszug des Kronprinzen Konigl. Hoheit,
Armen und Kranken in den Spitäalern zu St. Elisabeth und St.
wiederum getroffenen Anstalten schließen, daß am heutigen Abend
L- Bau begriffe . Schauspielhaus war zu dieser denkwuͤrdigen 212
8
gestrige Tag auch den hiesigen Bewohnern, im schoͤnsten Sinne des Wortes, eine freudenvolle Feier, 2. wird dieselbe, indem sie die treusten Merkmale unumwundener Liebe fuͤr Se. Maj. den Koͤnig, fuͤr Ihre Koͤnigl. Hoheiten den Kron⸗
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1
—
Hoheit des Kronprinzen mit der Prinzessin Elisabeth Ludovike von Batern Koͤnigl. Hoheit, woran alle Rheinlaͤnder den lebhaftesten und herzlichsteu Antheil beweisen, gab der Landrath v. Hymmen
fessoren als Studtrende, Officiere der Garnison, Beamte und an⸗
ur Feier des Tages, die hiesigen Studiren⸗ all, der, neben der allgemeinen oͤffentlichen
Rheinischen Gesellschaft fuͤr Naturkunde. Ueberall bethaͤtigte sich die herzlichste Theilnahme an dem frohen Ereignisse, auf welches die
sonders ausgezeichnet haben, welche als Wiederhersteller der Stadt
die Gruͤndung unserer gluͤcklichen Zukunft nicht ohne Einwirkung
eine bedeutende Anzahl von Mitgliedern der Provinzial⸗Ressource zu einem Mahle, bei dem der General Laroche v. Starckenfels die
folgender vom Geheimen Rathe v. Loͤben gedichteter und gespro⸗