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Sitzung zu Neu⸗Schoͤneberg. Die Versammlung war, d J₰
— 1 en, und hatte den Ihm geaͤußerten Wunsch der
5—2 — EE ltablreich/ und unt warden,nenaa . H. in ihren Mauern zu sehen, mit
e „ vnche eegins8⸗ aales 5 manche sefallen aufgenommen. — Bei der Kour in Merseburg warte⸗
Bluͤthen bemerkbar. 1.. rung es Protokolls von der eedie Einladung des Ober⸗Praͤsidenten v. Motz, von Halle,
1260 erwahnten) vorigen itzung amen zum Vortrage: 1. 1 uf tmann v. Veltheim, der Vice⸗Berghauptmann v. gegebenen Gutachten der Ausschuͤsse des Vereines uͤber die erghaup
3 “
Die zweite Kammer besteht gegenwaͤrtig aus 90 Mitgliedern, naͤmlich aus 13 ritterschaftlichen Abgeordneten; 6 evangelischen Praͤ⸗ laten; 3 katholischen Geistlichen; 2 Kanzler der Universitaͤt; 7 von Staͤdten (Stuttgart, Tuͤbingen, Ludwigsburg, Ellwangen, Ulm, Heilbronn, Reutlingen); 60 von Ober⸗Amtsbezirken.
„Sie fließt daher, ein großes Silberband, Um mit einander friedlich zu verbinden, 1t Dein altes und Dein neues Vaterland, Und Liebe Dir im neuen zu verkuͤnden.
Sie winkt zur Elbe breitem Strom D
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ich hin,
Wien, 2. Dec. Der heutige Oesterr. Beobachter enthaͤlt den, von der Assamblea general do Brasil, dem Regenten Dom Pedro I. vorgelegten Konstitutions⸗Entwurf, und bemerkt dabei Folgendes: „Man erwartet allgemein, daß der Regent diesem Entwurfe, in Betracht der durchaus antimonarchischen Tendenz der wichtigsten Artikel (als Verweigerung des absoluten Veto, indirekte Ernen⸗ nung der Senatoren⸗Kammer durch die Repraͤsentanten⸗Kammer ꝛc.) seinen Beitritt verweigern werde. Allein gegen alle Erwartung hat er solchen, ohne sich in irgend eine Kritik desselben einzu⸗ lassen, der Assamblea zugestellt, um in Erwaͤgung gezogen zu wer⸗
den; man haͤlt jedoch dafuͤr, daß dieser Entwurf noch bedeutende Modiftkationen erleiden werde.“ - Stockholm, 25. Nov. Der Bauernstand hat durch eine
Deputation die drei uͤbrigen Staͤnde einladen lassen, sich gemein⸗
schaftlich mit ihm an He. Maj. den Koͤnig zu wenden, und zu bit⸗
ten, Ihre M j. die Koͤnigin kroͤnen zu lassen. Der Priesterstand hat sogleich eingewilligt, allein beim Adel⸗ und Buͤrgerstande liegt der desfallsige Vorschlag noch auf der Tafel.
Warschau, 2. Dec. Bei der letzten Reise Sr. Maj. durch
Lublin, beschenkten Hoͤchst⸗Dieselben die Gemahlin des Wojewod⸗ schafts⸗Praͤsidenten v. Lubowieckt mit einem Guͤrtel⸗Schlosse von G und geruheten den Sohn derselben aus der Taufe zu
eben.
St. Petersburg, 19. Nov. General⸗Lieutenant Roth I., ist zum Kommandeur des 3ten Infanterie⸗Korps; die Generale Nuͤdiger, Repninsky, Zwileniew und Saß sind zu Divisions⸗
Kommandeurs; und General⸗Major Kisselew ist zum General⸗Adju⸗ lanten Sr. Maj., und Staatsrath Ruͤhl zu Hoͤchstdero Leib⸗Medi⸗
kus ernannt worden.
Die Rhede und der Hafen von Kronstadt sind ganz, und der
Finnische Meerbusen theilweis mit Ets belegt. Seit dem z6ten ist alle Kommunikation mit Kronstadt gehemmt, und die Schif⸗ fahrt als geschlossen anzusehen. .
— 28. Nov. Der General der Kavalerie, Graf Wittgenstein, hat von Sr. Majestaͤt, nach Beendigung der Revuͤe bei Tulschin (1576 Werste von hier), uͤber die vortreffliche He des von ihm kommandirten Armee⸗Korps, eine hoͤchstschmeichelhafte Zu⸗
schrift erhalten, in welcher dasselbe den besten Truppen des Russi⸗ schen Heeres gleich gesetzt wird.
Madrid, 25. Nov. Ueber die eigentlichen Absichten des Koͤ⸗ niges, sowohl in Betreff der kuͤnftigen Verwaltung des Staates, als der, den zahlreichen Anstiftern der Revolution aufzulegenden Strafen, heeesch⸗ noch immer das groͤßte Stillschweigen. Der Ge⸗
neral Pozzo di Borgo hat haͤufige Konferenzen mit dem Koͤnige und dessen erstem Minister. Man erwartet von einem Tage zum an⸗ dern, daß Se. Maj. sich nach dem Eskurial begeben, und Ihren
Bruder, den Infanten Don Karlos, mit ausgedehnter Vollmacht
in Madrid zuruͤcklassen werden.
—. Nach Briefen aus Katalonien, war bei der Kapitulation von Barcelona das Volk daselbst in zwei Parteien getheilt: die der Kom⸗ muneros und die der Freimaurer, welche letztere, obgleich weni⸗
ger Fg. doch die einflußreichere war. Man schreibt die Ka⸗ pitulation allgemein den, gegen den Kommandanten Rotten aͤu⸗ herst aufgebracht gewesenen Banquiers und Kaufleuten zu.
— Die Gesammt⸗Summe der, dem Koͤnige auf seiner Reise
1S. von der Geistlichkeit angebotenen Gaben, betraͤgt 11,970,000
Realen.
— Gestern fand, unter dem persoͤnlichen Vorsitze Sr. Majestaͤt
des Koniges, die erste Sitzung des, durch das Dekret vom igten eingesetzten Minister⸗Rathes statt.
„— Der Koͤnig hat unterm 12ten d. M. aus Aranjuez an den
Kriegs⸗Minister einen Befehl erlassen, wonach das Dekret vom asten d. M., das die fruͤheren Laͤuterungen unter den Militairs und Civilisten abschafft, auf die Koͤnigl. Garden nicht erstreckt werden soll. Diese sollen vielmehr, dem besondern Befehle gemaͤß, den Se. Maj. dieserhalv an den kommandirenden General der Garde erlassen haben, von allen solchen Individuen, deren Gesinnungen irgend verdaͤchtig sind, gesaͤubert werden. Auf die Gluͤckwunsch⸗Rede, welche der außerordentliche Por⸗ tugiesische Botschafter, Graf von Porto⸗Santo (Kommandeur von Saldanha), bei seiner neulichen Audienz, im Namen seines Sou⸗ verains, an den Koͤnig hielt, erwiederten Se. Maj.: „Ich empfange mit dem lebhaftesten Vergnuͤgen den Ausdruck der freundschaftli⸗ chen Gesinnungen, die Sie Mir, im Namen des Koͤniges, Meines Schwagers, zu erkennen geben. Ich halte diese Gesinnungen fuͤr um so aufrichtiger, als es dieselben sind, die Ich hegte, als Ich das erwuͤnschte Ziel des Ungluͤckes und der Leiden dieses Monar⸗ chen und seiner Familie vernahm.“
„— Die Madrider Zeitung antwortet auf die Artikel im Eng⸗ lischen Courier uͤber die Spanischen Kolonien, unter andern durch folgendes Argument: „Wenn eine Kolonie, sobald sie sich als un⸗ abhaͤngig behaupten kann, der That und dem Rechte nach, ein souverainer Staat ist: was wuͤrde England sagen, wenn Irland sich auflehnte, sich einige Jahre lang unabhaängig erhielt, und die uͤbrigen Maͤchte sich sodann beeilen wollten, dasselbe als einen souverainen Staat anzuerkennen?“
Rio⸗Janeiro, 12. Aug. Nach voͤlliger Wiederherstellung von dem juͤngst erlittenen Sturze mit dem Pferde, hielt der Regent hier mit der Regentin seinen feierlichen Einzug. Beide waren zu Pferde; die Regentin hatte sich eines gewoͤhnlichen Damen⸗Sat⸗
tels nicht bedient. Lima, 31. Mai. Die beiden Franzoͤsischen Fregatten Chlorinde und Amazone, so wie die Englische Fregatte Aurora mit 1½ Million iastern an Bord, befinden sich im Hafen zu Callao. Da die aufleute, denen diese Gelder zugehoͤren, wegen der Ueberlegen⸗ heit der Franzoͤsischen Seemacht in den hiesigen Gewaͤssern, einige Besorgnisse fuͤr ihr Eigenthum hegten, so hat der Kontre⸗Admiral Roussin, auf die erste Nachricht davon, dem Kapitain der Engli⸗ schen Fregatte geschrieben, daß er so wenig die Neutralitaͤt Callaos als die der uͤbrigen Haͤfen Chiles und Perus verletzen werde, wenn
nicht ausdruͤckliche Befehle seiner Regierung ihn dazu veranlaßten.
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Berlin. Am 7ten d. M. hielt der Verein zu Befoͤrderung
selben zur Beurtheilung uͤberwiesenen Vorschlaͤge: a) des; merers Neumann in Perleberg, zur Bepflanzung der
und sandigen Gegenden mit der sogenannten Beber⸗Esche lus tremula); b. des Landraths v. Reichenbach in Freienwalz, Bepflanzung der Wege in sandigen Gegenden mit der Chamy Weinbirne. 2. Die eingekommenen neuen Abhandlungen: Pastor Benade zu Hoyerswerda, uͤber verschiedene, besonden Landmanne zu empfehlende, von ihm genau untersuchte Sorten unter Vorlegung derselben; b) des Kammerherrn v. uͤber einige, von ihm angebaute vorzuͤgliche Apfel⸗ Sorten, Vorlegung einiger schoͤnen Fruͤchte der Reinette de Lille,
dorCe, Reinette calvillde und des Daͤnischen Ananas⸗Apfels; auf Kosten des Staates, zum Besten des hiesigen botanischen tens, nach Brasilten gesandten, erst kuͤrzlich von dort zuruͤck ten Gaͤrtners Beyrich, uͤber die Kultur des Brotfrucht⸗Pe. und uͤber die Anwendung seiner Fruͤchte, unter Vorzeigung in Spiritus erhaltenen Fruͤchte dieses Baumes; dh) desselben den Anbau der Ananas in Brasilien; c) des Hof⸗Gaͤrtneg in Potsdam, uͤber Phaseolus, in Bezug auf Treiberein Vorlegung von 54 Sorten derselben; t) des Fuͤrstlich guf schen Hof⸗Gaͤrtners Kleemann, uͤber die, von ihm bezm Verfahrungsweise bei Kultur der Citronen⸗ und Orangen in Kuͤbeln, die dadurch erzielte Ergiebigkeit der Baͤumen tene Groͤße der Fruͤchte, von denen 10 Exemplare der Geic vorgezeigt wurden; 3) des Geheimen Ober⸗Finanz⸗Rathes uͤber die Anwendung der Salzsubstanzen als Duͤngmittel.
den bereits genannten Fruͤchten ward noch vorgezeigt, Brasilien uͤberkommene, in Spiritus erhaltene Chinesische von betraͤchtlichem Umfange, und eine vom Gaͤrtner Fu
Duͤsseldorf, 30. Nov. Gestern ward hier die Verma Feier des Kronprinzen K. H. mit der Prinzessin Elise von K. H. festlich und in allgemeinem Jubel begangen. Schon
Morgenfruͤhe weheten auf dem Thurme des Rathhauses, àl
niere unseres Koͤnigl. Hauses, vereiniget mit dem von 2 andeutend die hohe Freude uͤber die Vermaͤhlung selbst, und die Vereinigung beider Koͤnigl. Haͤuser, so wie die Gefuͤhle Liebe und Ergebenheit gegen unsere Koͤnigl. Familie, un dankbare Ruͤckerinnerung an die vielfachen Segnungen ö nend, deren sich unsere Stadt und Provinz unter der fü Regierung des Baierschen Fuͤrsten⸗Stammes erfreute. Gegah Uhr wurde in der Hof⸗Kirche ein feierliches musikalisches
Amt gehalten. Hier, bei den Graͤbern der ruhmreichen Ahme Koͤnigl. Paares, stiegen heiße Wuͤnsche empor zu der Liebe
Quelle, fuͤr das Wohlergehen der Neuvermaͤhlten. Demnaͤcht große Militair⸗Parade, bei welcher die hiesige Garnison ein fach jubelndes Vivat dem Fuͤrsten⸗Paare darbrachte. Die 0
ralitaͤt, die Beamten der Koͤnigl. “ und der Julh vereinigten sich hierauf mit einer großen Zahl von Inmehner einem festlichen Mittagsmahle im Zweibruͤcker Hofe. Hier wuf von den Generalen von Tippelskirch und von Briesen, Chef⸗Praͤsidenten der Regierung, Freiherrn von Pestel, Geh. Jakobi, Landrath des Kreises, und vom Ober⸗Buͤrgermeister, liche Toaste ausgebracht. Sie galten den hohen Neuvermih unserem erhabenen Koͤnige, der segensreichen Vereinigung ßens und Baierns, und den Manen unserer alten Regenten. Donner des Geschuͤtzes und das Rauschen der festlichen! verkuͤndigten diese Toaste der in Freude bewegten Stadt. — ser Feier selbst war vom Handlungs⸗Lehrer Wilhelmi ein sang verfaßt worden. Auf Veranstaltung der staͤdtischen Be ward, von der Theater⸗Direktton, Abends, freies Schausgih erleuchtetem Hause gegeben. Hierauf folgte eine allgemeine reiche Beleuchtung der Stadt, deren Effekt nur die ung Witterung in etwas schwaͤchte. Vor Allem fesselte die allg frohe Theilnahme ein am Rathhause aufgestelltes großes! parentes Gemaͤlde, entworfen vom verdienstvollen Kunst⸗Aktz Direktor Kornelius, und trefflich ausgefuͤhrt von den Kun demikern. Das Koͤnigl. Paar wird von Hymen mit reiche men⸗Gewinden umgeben. Zu seinen Fuͤßen lagert der Ge Rheines, wie sein Bild uns die Alten uͤberliefert. Um inn draͤngen sich Minerva und Ceres mit der herrlichen Grutg Repraͤsentanten aller Staͤnde, der Wissenschaft und Kunsi Handels, der Gewerbe und der laͤndlichen Beschaͤftigungen, erhabenen Fuͤrsten⸗-Paare ihre Huldigungen darzubringen. dieser Gruppe zeichnen sich zwei Amorinen aus, mit den I Preußens und Baierns. Das Piedestal dieses trefflich gelun Bildes stellt, umgeben von Opfer-Flammen, die Namenszu Kronprinzen und der Kronprinzessin mit denen der Koͤnig Eltern dar. In der Ferne breitet sich der Rhein aus, ul Prospekten der Staͤdte Duͤsseldorf und Koͤln. Bei diesem Bilde das Musik⸗Chor des 17ten Infanterie⸗Regimentes aufgestelle erfreute die Menge der Zuschauer durch schoͤn ausgefuͤhrte monien. Von der Galerie der Hauptwache schmetterte lustige valerie⸗Musik herab. Unter den uͤbrigen Beleuchtungen zeich sich die Haͤuser des Fuͤrsten zu Salm, des Generals v. Tippelih das Kastno und die Haͤuser der Herren Franken, Reitz, v. Bel Hansen und Spatz, so wie das Regierungs⸗ Gebaͤude⸗ Bis Mitternacht wogte die Menge durch die Straßen der 6 der Jubel war allgemein, und die Namen Friedrich Wilhelm Elisabeth werden unsern Kindern und Enkeln stets eine Losung Freude seyn! Heute giebt die Stadt zum Beschlusse des Festes! Ball im Saale des Museums. - 61 Halle. Obgleich (S. 1397 d. 3.) über die feierliche E. lung J. K. H. der Kronprinzessin hieselbst, bereits einige Na mitgetheilt worden, so haben diese, wegen der Eile, mit der sie mals nur haben gegeben werden koͤnnen, doch so mangelhaft fallen muͤssen, daß, dem Wunsche mehrerer Theilnehmer an! Festlichkeiten gemaͤß, noch nachstehende desfalsige Ergaͤnzungen zutheilen sind: b N Des Kronprinzen Koͤnigl. Hoheit war bereits am 25. 8 auf der Reise nach Zeitz, in der Raͤhe des Steinthores,
es Gartenbaues in den Koͤnigl. Preußi chen Staaten, seine zwoͤlfte
Pferde gewechselt wurden, von den Behoͤrden empfangen und
auf dem Markte und in den daran stoßenden Straßen hatte
bieselbst uͤbergebene Weintraube (große Marocco) von hsi Ruh Groͤße, desgleichen einige vorzuͤgliche Birnen (Bellisstme d'es 3 Ruhrte ben
hn dabei versammelten Menge, durch keine Stoͤrung entweiht, rch keinen, in so großem E Pohl ioge. c.. inbrs⸗ *ꝗꝗ, ꝓ Fer1, 8 Fmhetruͤbt worden. Auffallend beguͤnstigt war uͤbrig auch die⸗ Rheinbruͤcke und den hier vor Anker liegenden Schiffen, it 3 liche Morgen, durch die schonste, in dieser Jahreszeit unge⸗ ütliche Witterung; den feierlichsten Moment selbst beleuch⸗
PErhabene Koͤnigstochter, sey gegruͤßt!
der Prorektor Dr. Gesenius, und der Kanzler Dr. Nie⸗ J. K. H. auf, und hatten hier sowohl, als nachher bei Gelegenheit, die ersten Zeugen des innigen und ruͤhrenden ftnisses beider Erlauchten Verlobten zu seyn. 8 n Halle war unterdessen Alles zu einem wuͤrdigen Empfange tinzessin vorbereitet worden. An dem Thore, zu welchem keinkommen sollte, erhoben sich zwei schlanke gruͤnende Tan⸗ zume mit Kraͤnzen verbunden; aͤhnliche Verzierungen schmuͤck⸗ s Steinthor. Nach der Angabe des thaͤtigen Buͤrgermeisters Nellin und des geschickten Bau⸗Inspektors Schulze, stieg das lder, auf dem Markte errichteten Ehren⸗Pforte, zu einer be⸗ den Hoͤhe, aus einer mit dichtem Gruͤn bekleideten Mauer in welcher sich auf jeder Seite eine Nische befand, ausge⸗ mit Moos, und mit kuͤnstlichen Blumen geziert. Auch die Seite des Portals war mit Gruͤn bedeckt. her Platz vor der Ehren⸗Pforte und hinter derselben war mit Barrieren eingefaßt und mit Militair besetzt, an welches iter die Thalbruͤderschaft in ihrer alten Tracht mit Fahnen Rusik, so wie mit großen Schwertern anschloß, um eine freie fuͤr die durchfahrende Prinzessin zu bilden; an der rechten befand sich eine Estrade, auf welcher sich die, vor der An⸗ im Rathhause versammelten Deputirten aufstellen sollten.
n vom fruͤhesten Morgen an, eine große Menge Menschen hben, afft die Fenster der Haͤuser am Markte, so wie in en Nebenstraßen, waren mit erwartungsvollen Zuschauern Einige Tage vorher war vom Koͤnigl. Landrath eine ge⸗ Bekanntmachung erlassen worden, in welcher Hausvaͤter ehrherren hoͤchst wuͤrdig und zweckmaͤßig zu genauer Aufsicht Kinder und Untergebene aufgefodert wurden, um das Fest Ordnung und Anstand zu feiern. Auch darf es Inwohner von Halle erwaͤhnt werden, daß wirklich der Fall gewesen, indem die Feier, trotz der sehr
iin so herrlicher Sonnenblick, daß man sich aus dem Novem⸗ den Mai zuruͤckversetzt fuͤhlte. n der Gegend von Ammendorf, an der neuen Kunst⸗Straße, die von Studirenden gebildete Ehren⸗Garde zu Pferde, unter rung des Stud. Med., v. Arnim. Die Uniform dieses schoͤnen war hoͤchst geschmackvoll, weiß mit azurblauen Aufschlaͤgen kragen, goldenen Epaulets, goldener Hut⸗Agrasse und wei⸗ federn. Die berittene zahlreiche Deputation des Schlaͤchter⸗ rkes war gleichfoͤrmig gekleidet und mit braunen Schaͤrpen han. Von beiden Reiterschaaren und vom ersten Polizei⸗ ten zu Pferde begleitet, fuhr der bekraͤnzte Wagen langsam dem Markte zu, wo ihn ein unermeßlicher Volks⸗Jubel, dem von einem zahlreichen Orchester und dem Stadt⸗Singe⸗ brav ausgefuͤhrten Naueschen Tiumph⸗Marsch empfing. An der Ehren⸗Pforte hielt der Wagen, und nachdem der Land⸗ und Ober⸗Buͤrgermeister Streiber, so wie das versammelte er⸗Korps sich zum Empfange der Hoͤchsten Befehle gemeldet, en Ihrer K. H. waͤhrend der Umspannung, die auf der Estrade rrechten Seite des Wagens befindlichen Behoͤrden und De⸗ en vorgestellt. Es waren hier anwesend: Deputirte des 1Ober⸗Berg⸗Amts, der Untversitaͤt (Lehrer und Studirende), Geistlichkeit, des Landgerichts und Inquisitoriats, des Stadt⸗ stratsS, des Gemeinderathes, der Thal⸗Bruͤderschaft, des chter⸗Gewerkes, nebst einer Anzahl weißgekleideter, mit Epheu⸗ en geschmuͤckter Jungfrauen aus allen Staͤnden. Die kurze Anrede, mit welcher der Kanzler, Dr. Niemeyer, in Namen die Hohe Reisende begruͤßte, schloß mit folgenden : „Moͤge Gottes schuͤtzende Hand uͤber E. K. H. auf jedem tte Ihrer erhabenen Laufbahn walten! moͤgen zum Heil des andes alle seine reichsten Segnungen auf einem Bunde ru⸗ hen das Herz geschlossen hat, wie ihn einst mit einer Unver⸗ und Unvergeßlichen, der Vater seines Volkes schloß!“?7 Sie haben, Hoͤchstverehrte Prinzessin, nicht verschmaͤht, die der bescheidenen Feier dieses festlichen Tages, in der Mitte hocherfreuten Stadt zu seyn: versagen Sie ihr die erste nicht, auch umgeben vom Glanze des Thrones, die Zeugin unverbruͤchlichen Treue zu werden.“ die gefeierte Fuͤrstin erwiederte diese Anrede mit der Ihr n holden Anmuth, und sprach in herzlichen Ausdruͤcken Fhre üung und Ihren Dank fuͤr den freudigen Empfang aus. Wer isem Augenblick so gluͤcklich war, in Ihrer Naͤhe zu seyn, siich von der milden Guͤte Ihres Wesens, und von der zar⸗ dise Fhres Benehmens bezauͤbert, und zu Ihr sich auf immer
Der freudig Dir entgegen scheint zu streben, Weil Schwester⸗Gruͤße, Fuͤr Dich auf jeder seiner
FKin nach der stolzen Sprea sollst Du cilen! Disch zu des schoͤnsten Festes Fackeltanze!
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sierauf uͤberreichte, Namens der Studirenden, begleitet von nherren, der Stud. v. Bennigsen ein, vom Stud. Decker verfaß⸗ ebdicht. — Der Brautkranz, den die Deputirten der Thalbruͤ⸗ aft, durch den Obermeister Frosch uͤberreichten, war von gruͤnen chleifen und vergoldeten Gewuͤrznelken, wie derselbe in alter nter ihnen uͤblich gewesen; das Begleitungs⸗Gedicht war vom nus Hesekiel, das Gedicht der Schlaͤchter-Innung aber vom rintendenten Fulda; das Gedicht, welches die aͤlteste Tochter des rmeister Dr. Mellin, an der Spitze mehrerer Jungfrauen, amen der Stadt uͤbergab, hat den, in der Dichterwelt ruͤhm⸗ bekannten Dr. Eberhard zum Verfasser, und ete a 8b
bey hochgegruͤßt in unsern alten Mauern, . hin die heitre Saale fließt, b 8 ü nicht Verrath, nicht Falschheit lauern! es bringt die rege Fluth der Saale Dir, us Deines Vaterlandes *) schoͤnen Gauen, 8 und Segenswuͤnsche hier,
b letzten Gruͤß⸗ “ mahnt Dich, ruͤckwaͤrts noch einmal zu schauen. “
aekanntlich entspringt die Saale im Mönchberger Walde auf dem Fich⸗
mit vergnuͤgtem Sinn, Wellen schweben. 8
Doch weiter fort noch zieht Dich Dein Geschick! Dort wartet Dein des Lebens Silberblick! S.
Dort wirst Du in dem Arm der Liebe weilen!
Ein neuer Vater gruͤßt vom Koͤnigsthron
8 Als Tochter Dich, in Deinem Myrtenkranze! 4
Und freudig fuͤhrt ein Hoher Koͤnigs⸗Sohn
Wie huld'gen unsre Herzen Dir so gern! Es schaut Louise segnend auf Dich nieder! 82 Die uns zu fruͤh entfernt ein schoͤn’'rer Stern, Die schenkt in Dir ein guter Gott uns wieder.
Kdoͤnigsberg, 30. Nov. Zur Feier des gestrigen Festtages war bei Sr. Excell. dem kommandirenden General⸗Lieutenant von Borstell, ein glaͤnzender Ball. Die Universitaͤt hat ihren ehrfurchts⸗ vollen Gluͤckwunsch ihrem Durchlauchtigsten Rektor, dem Kron⸗ Prinzen K. H. in einem Lateinischen Gedicht uͤbersandt, und die Studirenden feierten das Hohe Vermaͤhlungs⸗Fest gleichfalls durch einen sehr zahlreich besuchten Ball. Die freudige Theilnahme, die Koͤnigsbergs Bewohner an diesem Tage, der das Gluͤck des verehr⸗ ten Kronprinzen begruͤndet, beseelte, sprach sich auch in vielen Pri⸗ vat⸗Zirkeln in herzlichem Frohsinn aus.
1*
Kreuznach (Reg. Bez. Koblenz). Alle Orte des Kreises wetteiferten, ihre Freude und Theilnahme an dem 29. Nov., öffent⸗ lich zu erkennen zu geben. Am Vorabende schon rollte auf den Bergen und in den Thaͤlern rundum der Kanonen⸗Donner bis spaͤt in die Nacht. Eben so wurde der Festtag selbst, fruͤh um 6 Uhr angekuͤndigt, und theilnehmend stimmten die Glocken der be⸗ nachbarten Koͤnigl. Baterschen Gemeinden mit ein. Fruͤh um 10 Uhr versammelten sich hier der Magistrat und eine Buͤrger⸗Depu⸗ tation auf dem Rathhause, und unterzeichneten eine Adresse an Se. Maj. den Koͤnig, worin sie auf das ehrfurchtsvollste ihre Freude uͤber eine Verbindung ausdruͤckten, welche eine neue Buͤrgschaft fuͤr die segensreiche Fortdauer des Hohen Regentenstammes, dem treuen Volke bringt. „Mittags vereinigten sich mehrere Ge⸗ sellschaften, in denen fuͤr die Hohen Neuvermaͤhlten die herzlich⸗ sten Wuͤnsche uͤberall laut wurden. Am Abende fand eine glaͤn⸗ zende Beleuchtung statt. Besonders zeichneten sich die Ruinen des Schlosses Kautzenberg, das Rathhaus, die Wohnung des Land⸗ Rathes, das Gymnasium, die Thuͤrme der Paulus⸗ und der Wil⸗ helms⸗Kirche, nebst mehreren Privat⸗Wohnungen aus. Der milde stille Abend beguͤnstigte die reiche Beleuchtung auf das erfreulichste. Die ganze Bevoͤlkerung der Stadt und der naͤchsten Umgebung wogte auf den Straßen. Ein leichter Nebel verschaffte der glaͤn⸗ zenden Erleuchtung des, dem Koͤnigl. Baierschen Geheimen Rathe, Freiherrn v. Recum, gehoͤrenden Kautzenberges, einen wundersamen Reitz. Wie ein Feen⸗Palast schien das Gebaͤude in glaͤnzen dem Feuer auf Wolken zu schweben. Durch die meisten Inschriften, die zum Theil sehr sinnig und zart gedacht waren, verlautbarte sich eine recht innige tief gefuͤhlte Theilnahme. Abends um 7 Uhr hoͤrte man die Kanonen abermals durch den ganzen Nahegau, die Glocken stimmten ein, und ploͤtzlich erhoben sich von allen ho⸗ hen Gipfeln des Gebirges, in zwiefacher Reihe, einmal vom Rheine von der Weiler Hoͤhe bis zum Kollenfels an dem Hahnen⸗ bache, und dann etwas tiefer, dem Flusse naͤher, von der Sarms⸗ heimer Hoͤhe bis zum Habichtskopfe bei Kirn, maͤchtige Flammen⸗ Saͤulen, und verkuͤndeten weit in die nachbarlichen Ue vinen hin⸗ ein, die allgemeine Freude des Volkes, das uͤberall in froͤhlichen Zuͤgen, nach den Bergfeuern wallte, und durch Musik, Gesang, Tanz und Freudenfeuer, seinen Jubel offenbarte. Der zarte Nebel⸗ Schleier, der sich an diesem ungemein warmen und stillen Abende, uͤber die Hoͤhen und in die Thaͤler zog, gab den feurigen Kronen un⸗ serer uralten Bergkuppeln, ein unbeschreiblich magisches Ansehen. Die hiesigen Buͤrger hatten, mittels eines Vereines aus ihrer Mitte, noch ein Fest fuͤr den Abend bereitet, und dazu eine Menge Fami⸗ lien der Stadt und Gegend, nebst den naͤchsten Koͤnigl. Baierschen Beamten mit ihren Familien eingeladen. Die zahlreiche Versamm⸗ lung fand sich in einem, mit Laub⸗Guirlanden und Blumen ge⸗ schmackvoll dekorirten und glaͤnzend erleuchteten Saale ein. Die Kron⸗Leuchter waren mit den Koͤnigl. Preußischen und Koͤnigl. Baierschen Hausfarben geschmuͤckt. Im Grunde des Saales stand ein Altar, ihm zur Seite zwei Postamente, auf welchen, aus schoͤn verzierten Vasen farbige Flammen emporschlugen; zwischen ihnen, zwei Genien in den Farben Preußens und Baierns, welche die Gaͤste freundlich einzuladen schienen, eine auf dem Altare nieder⸗ gelegte ehrfurchtsvolle Adresse an des Kronprinzen Koͤnigl. Hoheit, die spaͤter vorgelesen wurde, zu unterzeichnen, welches von allen Anwesenden unter Pauken⸗ und Trompeten⸗Schall geschah. Ein glaͤnzender Ball begann hierauf. Einzelne Gesellschaften vereinigten sich zur Abendmahlzeit, wobei Sr. Maj. dem Koͤnige und den Durch⸗ lauchtigsten Neuvermaͤhlten die herzlichsten Lebehoch gebracht wur⸗ den. Unter die Armen ward Brot und Wein ausgetheilt. Den Wein hatte eine Person, die nicht genannt seyn will, in dem mil⸗ den Sinne der wohlthaͤtigen Braut, in das Hospital gesendet. — In Stromberg wurde dieses National⸗Fest am Vorabende und fruͤh, wie hier, durch Kanonen angekuͤndigt, und gegen 10 Uhr hielt der Pfarrer Polich eine angemessene Rede. Am Abende war das Rath⸗ haus schoͤn erleuchtet und mit passenden Inschriften geziert. Spaͤ⸗ ter vereinigten sich die Buͤrger, die Geistlichen und alle Beamte zu einem froͤhlichen Mahle. — Die Gemeinde Vorstaͤnde und Schul⸗ Lehrer der Buͤrgermeistereten Mandel und Huͤffelsheim hatten sich in Weinsheim versammelt, und zogen mit den Landwehrleuten um 6 Uhr Abends, unter Musik und Trommelschlag nach den Berg⸗ Feuern. Um 7 Uhr wurden dieselben angezuͤndet, unter schoͤnen vierstimmigen Gesaͤngen der Schulkinder und ihrer Lehrer. Die Landwehrleute sangen hierauf, mit Begleitung der Musik, Kriegs⸗ Lieder, brachten mit der ganzen großen Versammlung „ unter dem Abfeuern der Boͤller, dem Koͤnige und den Neuvermaͤhlten ein Le⸗
ge, und durchströmt einen großen Theil des Baterschen Ober⸗Main⸗
behoch,