1824 / 5 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 06 Jan 1824 18:00:01 GMT) scan diff

stedt, in der Superintendentur Bornstedt, befoͤrdert; —₰ 4

Schulamts⸗Kandidat Hildebrandt, zu 8“

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II. Zeitungs⸗Nachricht

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Paris, 29. Dec. 1 merjunker Baron v. Strogonoff, der, wie der Moniteur

meldet, einen außerordentlichen Auftrag seines Monar⸗ chen bei des Koͤniges von Portugal Maj. erhalten hat,

und sich demzufolge nach Lissabon begiebt, ist kuͤrzlich hier

GIZ MHM Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Verfassern der Oper: „Vendoͤme in Spanien“ so wie den Herren Sou⸗ met und Guiraud fuͤr zwei Oden auf den Krieg in Spa⸗

nien und die Befreiung Ferdinands VII., kostbare bril⸗

lantene Busennadeln zustellen lassen.

Die beruͤhmte Madame Récamier ist, aus Florenz kommend, am 16ten d. M. in Rom angelangt. Der Drapeau blanc wirft sich zum Verfechter einer

Privat⸗Reklamation gegen den Großsiegelbewahrer auf. Die Mitglieder des Koͤnigl. Gerichtshofes zu Rennes, die, gleich den anderen Tribunalen des Koͤnigreiches, in einer Adresse an den Koͤnig ihre Gefuͤhle uͤber den glor⸗ reich beendigten Feldzug in Spanien ausgesprochen hat⸗ ten, beschweren sich naͤmlich daruͤber, daß diese Adresse von dem Grafen von Peyronnet Sr. Maj. nicht vor⸗ elegt worden sey, und zwar aus dem Grunde, weil am Schlusse derselben sich folgende Stelle befinde: „Moͤge der Himmel Ihre Rathgeber vor jedem Irrthume, der den Uebelwollenden neue Hoffnungen einzufloͤßen im Stande waͤre, bewahren.“” Die Folge wird lehren, ob, wenn die gedachte Adresse von dem Großsiegelbewahrer virklich zuruͤckgehalten worden ist, nicht vielmehr andere Gruͤnde ihn dazu veranlaßt haben. In Neapel spricht man viel von einer Vermaͤhlung der Prinzessin Marie Christine, dritten Tochter des Herzogs von Kalabrien, und Halbschwester der Herzo⸗ gin von Berry, (geb. 1806) mit dem Infanten Don Michael von Portugal.

Vor einigen Jahren erschien hier bei le Normant

eine Schrift uͤber die brittische Verfassung, die heste die vielleicht je uͤber diesen wichtigen Gegenstand publicirt worden ist. Derselbe Verfasser hat jetzt eine

zweite kleine Broschuͤre: „Bemerkungen uͤber die Inte⸗

gral⸗Ernennung und Siebenjaͤhrigkeit der Deputirten⸗ Kammer in Octav, Preis 1 ½ Fr.“ im Druck heraus⸗ gegeben, von welcher das Journal des débats behaup⸗ tet, daß sie mit derselben Urtheilskraft, Klarheit und

Gruͤndlichkeit wie die obige abgefaßt sey, und zum Be⸗

weise ein Bruchstuͤck daraus liefert, seine Leser aber auffordert die Broschuͤre im Ganzen zu lesen. Der Verfasser verdient um so mehr Zutrauen als er ein Aus⸗ laͤnder, mithin kein Deputirter ist und von dem Ministe⸗ rium nichts zu fordern und nichts zu erwarten hat.

“1“ Der Kaiserl. Russische Kam⸗

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Deen Londoner Blaͤttern vom 24sten zufolge, war der General Mina daselbst angelangt.

—. Im Laufe dieses Jahres sind auf den verschie⸗ denen hiesigen Theatern nicht weniger als 217 neue Stuͤcke aufgefuͤhrt worden, naͤmlich 8 Trauerspiele, 22 Lustspiele, 4 Dramas, 4 ernste Opern, 3 italienische Opern, 14 komische Opern, 124 Vaudevilles, 19 Melo⸗ dramas, 4 Ballets, und 15 Vorstellungen verschiedener Art. Von allen diesen Stuͤcken sind nur 28 gaͤnzlich

durchgefallen.

Bruͤssel, 28. Dec. Unserer Kommunal⸗Verwal⸗ tung steht eine Reorganisation bevor. Bis dahin sollen die Buͤrgermeister, Schoͤppen und Raths⸗Mitglieder, welche nach dem eingefuͤhrten Gebrauche ihre Stellen mit dem 1. Jan. niederlegen mußten, fortfahren, ihren Geschaͤften vorzustehen.

Gestern reiste ein von Petersburg kommender Koͤ⸗ nigl. Spanischer Courier hier durch nach Madrid.

Der Graf d'Agoult, außerordentlicher Gesandte und bevollmaͤchtigter Minister Frankreichs am Niederlaͤndi— schen Hofe, ist von Paris in hiesiger Stadt eingetroffen und begiebt sich nach dem Haag. Die Arbeiten zur Gruͤndung des Monuments von Waterloo, so wie das dazu gehoͤrige Mauerwerk, sind von den H. Chapel und Comp. fuͤr 129,000 nieder⸗ laͤndische Gulden uͤbernommen. Man wird das Monu⸗ ment auf einem bedeutenden Erdhuͤgel errichten, der ko⸗ lossale Loͤwe, den es tragen soll, wird also sehr weit ge⸗ sehen werden. Das Gewicht dieses Loͤwen, aus gegosse⸗ nem Eisen, ist auf 100,000 Pf. geschaͤtzt.

Hannover, 30. Dec. Ihre Durchlauchten der re⸗ gierende Herzog und der Prinz Wilhelm von Braunschweig sind zu einem Besuche bei IJ. KK. HH. dem Herzoge und der Herzogin von Cambridge, am 26. d. M. hie⸗ selbst eingetroffen. Von dem Officier⸗Corps des Garde⸗ Husaren⸗Regiments, bei welchem der regierende Her⸗ zog, als Oberst, und der Prinz Wilhelm, als Rittmei ster, sich angestellt finden, wurde JJ. DD. am 27. d. M. eine Nachtmusik gebracht. Am 28sten sind Hoͤchst⸗ dieselben wieder nach Braunschweig zuruͤckgekehrt.

Fuͤrstenthum Lippe. Am 15. Dec., Abends um Uhr, ist die verwittwete Fuͤrstin Christine zu Lippe, geborne Prinzessin zu Solms⸗Braunfels, an Alters⸗ schwaͤche, im 80sten Jahre ihres Alters, mit Tode ab⸗ gegangen. Durch den schmerzhaften Verlust dieser als vormaligen Landesmutter und als Großmutter des re⸗ gierenden Fuͤrsten zur Lippe so sehr verehrten und ge⸗ liebten Fuͤrstin ist das ganze Land in tiefe Trauer versetzt. ““ Stuttgart, 25. Dec. In der 7ten Sitzung der Kammer der Abgeordneten, am 10. Dec., uͤbergab der Krieges⸗Minister einen Gesetzes⸗Entwurf uͤber die im Jahr 1824 vorzunehmende Rekruten⸗Aushebung, und be⸗ gleitete denselben mit einem Vortrage. Der komplete Stand des Militairs im Frieden soll, um den Ver⸗ pflichtungen gegen den deutschen Bund Genuͤge zu lei⸗ sten und das bestehende Militair⸗ und Rekrutirungs⸗Sy⸗ stem aufrecht zu erhalten, 18,000 bis 21,000 Mann betragen, das heißt, ein Bereithalten dieser Anzahl Trup pen im Frieden wird erfordert, um bei Ausbruch eines

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rieges gehoͤrig gefaßt zu seyn. Zur mpleten Standes, werden jaͤhrlich 3250 Rekruten in er Mittel⸗Zahl erfordert, und um diese Mittel⸗Zahl ef⸗ ektiv zu bekommen, muͤssen nach unserm Rekrutirungs⸗ stem 4000 Rekruten repartirt werden. Die Kammer eschloß, einer Kommission den Gesetzes⸗Entwurf zuzu⸗ eisen. Unser Staats⸗ und Regierungsblatt om heutigen Tage enthaͤlt nachstehendes Gesetz uͤber die

irekten Abgaben fuͤr das Finanzjahr 1823 1824. Wilhelm, von Gottes Gnaden Koͤnig von Wuͤr⸗

emberg.

In Beziehung auf die direkten Abgaben fuͤr das Finanzjahr 18 verordnen und verfuͤgen Wir, nach An⸗ hoͤrung Unsers geheimen Rathes und unter Zustimmung Unserer getreuen Staͤnde, wie folgt: 1

§. 1. Von Gebaͤuden, von Gewerben, von Grund⸗ vom 1. Jul.

igenthum und Gefaͤllen wird fuͤr das J.

182¾ an direkter Steuer vorlaͤufig die on 2,500,000 Fl. eingezogen. §. 2. Nachdem, zufolge Unserer Entschließung vom Okt. d. J., als das nach §. 114 der Verfassungs⸗ Urkunde fortlaufende Drittheil der Jahrssteuer 868,090 Fl. 40 Kr., unter Zugrundlegung des neuen provisori⸗ schen Katasters, bereits ausgeschrieben worden sind; so ist nunmehr der weitere Betrag von 1,631,909 Fl. 20 Kr. auf dieselbe Weise, jedoch mit Vorbehalt einer etwa noͤthig werdenden Ausgleichung, sofort umzulegen, und vorschriftsmaͤßig zum Einzug zu britrzen.

Summe v⸗

3. Die Besteuerung der Aktiv⸗Kapitalien, der

Besoldungen und Pensionen, so wie der Apanagen, fin⸗ det fuͤr das Jahr 18 ¾⸗zi- wieder auf dieselbe Weise statt, welche in dem Gesetz vom 29. Jun. 1821 vorgeschrieben ist. Bei den Aktiv⸗Kapitalien entscheidet der Besitzstand vom 1. Jul. 1823 fuͤr die Steuerpflicht. Als Zahlungs⸗ Termin wird fuͤr die Kapital⸗Steuer der 1. Jan. 1824, und fuͤr die Steuer der 1. April. 1824 festgesetzt. Unser Finanz⸗Ministerium ist mit der Vollziehung ieses Gesetzes beauftragt. 1I1111“

111X1XAX“ Koͤnigreich Sardinien. Den neusten N en aus Turin vom 18. Decbr. zufolge, ging es mit dem Befinden des Koͤniges Viktor Emanuel mit jedem Tage besser, so daß nach einer Ankuͤndigung der Tu⸗

Zeitung vom obengedachten Tage kuͤnftig keine au⸗

riner erordentliche Buͤlletins in Extrablaͤttern mehr gegeben, ondern die weitere Nachricht uͤber das Befinden Sr. Majestaͤt bloß in der gewoͤhnlich erscheinenden Gazetta

erden mitgetheilt werden. Warschau, 27. Dec. Das Geburtsfest Sr. Maj.

es Kaisers wurde am 24sten d. hier auf das festlichste

egangen. In den Vormittagsstunden ward in der Schloß⸗

kapelle so wie in der Metropolitan⸗Kirche in Gegenwart mmtlicher Landes⸗Behoͤrden, der Gottesdienst segehas n 8 eee. 22 die Stadt illuminirt. Petersburg, 10. Dec. Die heutige Zeitun enthaͤlt nachstehenden Kaiserl Ukas. G96, Gna⸗

Erhaltung jenes

20. Dec. Heute

Besoldungs⸗, Pensions⸗ und Apanage⸗

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den Wir Alexander det Erste, Kaiser und Selbstherr⸗ scher von ganz Rußland u. s. w. thun allen Unsern ge⸗ treuen Unterthanen kund. 4 Der Allerhoͤchste, durch Den auch die Fuͤrsten herr⸗ chen, hat jetzt aufs neue geruhet, dem Nuss. Kaiserl. Hause Seinen heiligen Willen durch die Gnadenbestim⸗ mung zu offenbaren, dasselbe durch einen neuen Zweig zu vermehren. Durch den Segen des Einzigen, Der die Herzen erforschet, und mit Zustimmung Unserer allgeliebtesten Mutter, der Frau und Kaiserin Maria Feodorowna, haben Wir Uns entschlossen, Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Charlotte von Wuͤrtemberg zur Gemahlin Unsers allgeliebtesten Bruders, des Groß Fuͤrsten Michail Pawlowitsch, Seinem eigenen Wunsch gemag, zu 81 6. 5. Dec. hat Sie, mit dem Sege das Glaubensbekenntniß der rechtglänbigen Seiosisc⸗ Russischen Kirche angenommen, und hat bei der heili gen Salbung den Namen Helena Pawlowna erhalten; ün⸗ vane * 6ten 8 ees heiligsten Synods und bei den versammelten ist⸗ lichen, Militair⸗ und Cwin. eea eh in 8. 1 Kathedral-Kirche des Winter⸗Palais die der Vermaͤh⸗ lung des hohen Brautpaares vorangehende Verlobung vollzogen. Indem Wir dies Unsern getreuen Untertha⸗ nen verkuͤndigen, befehlen Wir: Ihre Koͤnigl. Hoheit, Großfuͤrstin mit dem Titel Ihre Kaiserl. Hoheit zu nen⸗ nen. Gegeben in Unserer Residenzstadt St. Peters⸗ burg, den 6. Dec. im J. von Christi Geburt Eintau⸗ send achthundert drei und zwanzig, und Unserer Regie⸗ rung im drei und zwanzigsten. 111““ Fanseebe 6gnn 92 and das Leichenbegaͤngni hieselbst verstorbenen Gen. Lieut. Grafen sen loff mit allen militairischen Feierlichkeiten statt. 8 Madrid, 17. Dec. Se. Maj. der Koͤnig hat dem Kriegs⸗Minister Marquis de la Cruz, die Befugniß er⸗ theilt, alle Befehle und Ausfertigungen jeder Art, mit alleiniger Ausnahme der von Sr. Maj. selbst zu voll⸗ ziehenden und von dem Minister mit der vollstaͤndigen Namens⸗Unterschrift zu contrasignirenden, mit dem blo⸗ ßen Namen Cruz unterzeichnen zu duͤrfen. Dem Grafen von Torre⸗Musqutz, aͤltesten Minister des Rathes von Indien, ist zur Belohnung seiner treuen Anhaͤnglichkeit an die Sache des Thrones und der Reli⸗ gion das Großkreuz des Ordens lsabella la Catholica, ertheilt worden. 1 Fereha 8 Auch dem General⸗Kapitain Don Francesco Ra⸗ mon de Eguia haben Se. Maj. den kastilianischen Titel abgabenfrei, und unter der Benennung eines Grafen der Koͤniglichen Achtung, verliehen. 8 20. Dec. Man war hier einige Zeit lang nicht ohne Besorgnisse uͤber den Eindruck, den die letzten Er⸗ eignisse in und um Kadix in Havanna hervorgebracht haben wuͤrden, erfaͤhrt aber jetzt, daß die Befreiung des Koͤniges den wohlgesinnten Theil der Bewohner der In⸗

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dieses, ist in Unserer Gegenwart,

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sel Cuba mit neuem Muthe belebt hat. Die neuerdings

hier ergriffenen Maßregeln zur Wiederherstellung der rechtmaͤßigen Regierung daselbst, werden ihren Zwe nicht verfehlen. Dem Gouverneur, General Vivez, hat man