8
toir⸗Gehuͤlfe fuͤr die mexikanische Agentschaft engagirt haben, begleitet. Beide sind wackere, uns von vielen Seiten her warm empfohlene junge Maͤnner, denen wir die Leitung der Expedition ruhig anvertrauen zu duͤrfen glaubten. FhSmes ni zꝛemnt
Da wir bei Abgang der Schiffe, zwar die eignen Berichte uͤber die bekannten Vorfaͤlle in Vera Cruz noch entbehrten, an der Aechtheit der in oͤffentlichen Blaͤttern daruͤber erschienenen Nachrichten jedoch nicht zweifeln konnten, so haben wir den Begleitern der Ladung die Weisung gegeben, von Jamaica aus, statt nach Vera Cruz nach Alvarado zu segeln, nicht zweifelnd, sie wuͤr⸗ den daselbst durch unsere fruͤher in Vera Cruz stationirte Agenten alles zu ihrem Empfang vorbereitet finden.
Unter dieser, durch die neusten Berichte nunmehr bestaͤtigten Voraussetzung, fanden wir denn auch in der uͤbrigens allerdings nicht erfreulichen Nachricht des Vom⸗ bardements von Vera Cruz keinen Grund, die nach Mexiko bestimmte Ladung zuruͤckzuhalten; wir geben viel⸗ mehr der Hoffnung Raum, daß die dergestalt vermehrten Schwierigkeiten des Verkehrs mit jenem Lande, eine die⸗ sen angemessene Erhoͤhung der Preise und somit ein lu⸗ crativeres Resultat zur Folge haben werden.
Seit Ihrer letzten Versammlung haben wir vielfache Berichte und nicht unbedeutende Retouren von unserer mexikanischen Agentschaft erhalten; die spaͤtesten Briefe welche wir von derselben besitzen, reichen bis zum 8. Okt.
und geben uns die beruhigende Nachricht, daß Herr Schneider vom Anfang des Bombardements an, auf seinem Posten in Vera Cruz war, um, wie er sich aus⸗ druͤckt, mit Gefahr seines Lebens das ihm auvertraute Eigenthum zu schuͤtzen. Bis zum Abgang des erwaͤhnten
Schreibens haben wir durch das Bombardement noch nichts gelitten und Herr Schneider schien nicht zu befuͤrch⸗ ten, daß es uͤberhaupt der Fall seyn wuͤrde; er erwar⸗ tete Tags darauf die noͤthigen Maulthiere fuͤr den Trans⸗ port unserer noch im Zollhaus liegenden Guͤter nach Va⸗ lappa, wohin, von Seiten des Gouvernements das Na⸗ tionaldepot verlegt, waͤhrend Alvarado zum Eingangsha⸗ fen erklaͤrt worden war. An diesem letztern Ort, versi⸗ chert Herr Schneider, die noͤthigen Vorkehrungen zum Empfang unseres Schiffes getroffen zu haben, und wir hatten uns mithin in dieser Voraussetzung, bei Erthei⸗ lung der Instruktion an Herrn Franke nicht geirrt.
DSiee sehen dergestalt m. H., daß hinlaͤnglicher Grund vorhanden ist zu glauben, daß der Verlust, den die Kom⸗ pagnie oder ihre Handelsfreunde durch das Bombarde⸗ ment von Vera Cruz allenfalls erleiden koͤnnten, auf kei⸗ nen Fall bedeutend seyn wuͤrde! — Leider ist es aber auch der Gewinn nicht, der auf die in Vera Cruz ge⸗ machten Verkaͤufe haftet; — theils durch die so sehr hohen Zoͤlle und andere, namentlich bei der vorigjaͤhrigen Expedition stattgehabten betraͤchtlichen Unkosten, theils durch die, außer Verhaͤltniß zu diesen, niedrig stehenden Verkaufs⸗Preise, haben manche Artikel nur wenig Ge⸗ winn, andere sogar einen Verlust ergeben, dergestalt, daß auf den collectiven bis heute abgerechneten Betrag des⸗ sen, was die Kompagnie in Vera Cruz realisirt hat, nicht mehr als cca. 10 à 12 pEt. im Durchschnitt ge⸗ wonnen worden,
welches allerdings auch dem Umstand
b
zuzuschreiben ist, daß bei dem Wunsch, uns in allen Thei⸗ len deutscher Industrie zu versuchen, nothwendigerweise mehrere Mißgriffe statt haben mußten, die auf die, nun⸗ mehr gemachte Erfahrung hin, in Zukunft wermieden werden koͤnnen. Es ist hier natuͤrlich nur von den Ge⸗ schaͤften der Kompagnie selbst die Rede; jene der Con⸗ signatairs stehen auf ihrem eigenen Grund und Boden und haben zum Theil gewonnen, zum Theil verloren, je nachdem die Waare fuͤr den Markt paßlich oder unpassend befunden worden ist. Ueber die in der Hauptstadt Mexiko selbst gemachten Verkaͤufe, mangeln uns noch die Abrechnun, gen, ohne welche wir uͤber deren Resultat kein Urtheil zu faͤllen wagen, wir erwarten jedoch, daß es sich mit den in Vera Cruz statt gehabten Verkaͤufe gleich stellen wird.
Der eben erwaͤhnte an diesen haftende Gewinn, kann zwar freilich nur gering genannt werden, er ist jedoch rein, und nach Abzug des bekanntlich stets auf den Re⸗ touren haftenden Verlustes, dem selbst dann nicht zu ent⸗ gehen ist, wenn sie in harten Thalern gemacht werden. Bei Baarsendungen kalkulirt sich naͤmlich der spanische Thaler des reinen Ertrags jenseitiger Verkaͤufe, nicht uͤber 31 gGr. preuß. Kourant, welches hauptsaͤchlich von
dem, bekanntermaßen nicht unbedeutenden Ausgangszoll,
der Seefracht, Assuranz und Provisionen herruͤhrt. Mit der fuͤr Port-au⸗Prince bestimmten Ladum geht Hr. J. F. Schuͤtte von Bremen, den Sie m, H. gleichfalls auf den Vorschlag der Direktion, als Unter⸗ Agent der Kompagnie bestaͤtigt haben, aus, und auch er ist uns von vielen achtbaren Maͤnnern als ein unse⸗ res Vertrauens wuͤrdiger Mann empfohlen.
nach Hayti abgefertigten Ladung sind wir bis jetzt noch ohne Nachricht, obgleich unsere Briefe aus Port⸗au⸗ Prince bis zum 4. Okt. reichen; wir wissen somit noch nicht, ob der zweite Haupt⸗Agent, Hr. Behn, daselhbs angekommen ist; wir haben indessen seit Ihrer letzten Versammlung, durch den von Hayti zuruͤckgekommenen
Unter⸗Agenten Hrn. v. d. Osten, den Buͤcher⸗Abschluß
des Port⸗au⸗princer Geschaͤfts erhalten, und wir neh⸗ men keinen Anstand zu sagen, daß dieser Abschluß dem dortigen Haupt⸗Agenten Hrn. Mettenius Ehre macht,
denn er laͤßt an Rechnungs⸗Klarheit und Ordnung nichts
zu wuͤnschen uͤbrig, und liefert den Beweis, daß Herr Mettenius dem Geschaͤft voͤllig gewachsen ist. Das Re⸗ sultat dieser Bilanz, was jedoch nichts mit dem Erfolg der Waaren⸗Sendungen gemein hat, entspricht unsern
Erwartungen vollkommen, und bewahrheitet den An⸗ schlag, den wir in unserm Vortrag vom 15. Maͤrz bei Gelegenheit des hiesigen Buͤcher⸗Abschlusses, davon ge⸗
macht haben. Dies Resultat wuͤrde brillant eworden seyn, wenn die Kompagnie nicht durch das Aussterben der Agentschaft, in Provisions⸗Zahlungen verfallen waͤre, die sie, ohne diese Ungluͤcksfaͤlle erspart haben wuͤrde. Mit der Reklame des Brandschadens in Port⸗au⸗Prince sind wir leider in Holland nur wenig weiter vorgeruͤckt, als wir es zur Zeit Ihrer letzten Versammlung waren. Die Rot⸗ terdamer Assuranz⸗Kompagnie hat zwar, dem ehrenwer⸗ then Beispiel der Phoͤnix⸗Kompagnie in London folgend, die Rechtmaͤßigkeit unserer Reklam “
“
Societaͤt daselbst, benommen; auch diese haben erklaͤrt,
Von der bekanntlich im Juli von Antwerpen mit dem Schiffe Anng
e anerkannt und in
voll bezahlt. Nicht minder ehrenvoll haben sich einige Privat⸗Assuradeurs in Amsterdam, und eine mit der kleinen Summe von 1000 Fl. betheiligte Versicherungs⸗
daß sie es dem Eharakter einer Assuranz⸗Gesellschaft un⸗ wuͤrdig hielten, solche unumstoͤßliche Beweise wie die un⸗ srigen anzufechten, und haben somit unsere Reklame in voll bezahlt; aber nicht so vier andere Assuranz⸗Kom⸗ pagnien in Amsterdam, die wir vor der Hand, und weil wir noch immer in Unterhandlung mit ihnen stehen, nicht nennen wollen und uͤberhaupt, aus diesem Grund, uns fuͤr jetzt noch aller Bemerkungen uͤber deren Weige⸗ rung enthalten. Der Gegenstand unserer Reklame an diese vier Kompagnien ist indessen nicht unbedeutend und belaͤuft sich auf 74,000 Fl., fuͤr deren Abtrag sie 51,000 Fl. bieten.
Zu unserem Bedauern weigert sich die Phoͤnix⸗Assu⸗ ranz⸗Kompagnie fortwaͤhrend, den Risiko der Feuers⸗Ge⸗ fahr in Port⸗au⸗Prince wieder zu uͤbernehmen; es ist uns aber gelungen, denselben bei Privat⸗Assuradeurs in England auf eine noch umfassendere Weise zu decken, naͤmlich so, daß wir nun auch den Verlust durch Feuers⸗ bruͤnste, die durch Krieg und Volksaufstand in Hayti ent— stehen, ersetzt erhalten, — eine Sicherheit welche uns die Phoͤnix⸗Kompagnie ihren Grundgesetzen nach, nicht haͤtte ewaͤhren koͤnnen wofuͤr wir aber freilich auch eine hoͤhere raͤmie bewilligen mußten.
Wir koͤnnen den Gegenstand des Port⸗au⸗Princer⸗ beschaͤfts nicht verabschieden, ohne davon Erwaͤhnung zu hun, daß Herr von der Osten, der voriges Spaͤtjahr mit dem Schiff Iris als Unter⸗Agent der Kompagnie nach
Hayti segelte und vor einigen Monaten von daher zu⸗ ruͤckgekehrt ist, uns uͤber das Geschaͤft in Port⸗au⸗Prince manches Angenehme berichtet hat. Seine gluͤckliche Zu⸗ uͤckkkunft hat uns, als die erste eines der Kompagnie⸗ genten, um so mehr Freude gemacht, da auch er das lima⸗Fieber in Hayti bekommen, aber gluͤcklich uͤberstan⸗ en hatte. Unsere Zufriedenheit mit Herrn von der sstens Benehmen waͤhrend dieser Reise, die er jedoch icht zu wiederholen wuͤnschte, koͤnnen wir Ihnen nicht esser schildern, als mit den Worten, mit welchen die Di— ektion ihm seine Instruktion quittirt hat. Es ist ihm naͤmlich gesagt worden: X“ „vdaß ihm die Direktion mit Vergnuͤgen beschei⸗
„pnige, daß er seinen Instruktionen auf das puͤnkt⸗ „ lichste nachgekommen sey, treue Rechenschaft uͤber „die erhobenen Gelder abgelegt und uͤberhaupt „seine Mission zu ihrer gaͤnzlichen Zufri „ausgefuͤhrt und beendigt habe."”5) Unsere besten Wuͤnsche folgen itkm. Was nun die Ladung pr. Schiff Euphemia nach uenos⸗Ayres betrift, so wird diese von dem Chef⸗Agen⸗ n der Kompagnie Herr F. W. Schmaling begleitet; er ird in Portsmouth, wo das Schiff anlaufen wird, an ord gehen, waͤhrend Herr August Diehl von Hanau, en ihm die Direktion als Komtoir⸗Gehuͤlfe mitgegeben at, sich bereits in Hamburg einschiffte. Ohne eigene Erfahrung von Bedeutung, in den Ge⸗ aͤften am La⸗Plata Strom, enthalten wir uns aller
8
Kompagnie, und beschraͤnken uns darauf, Ihnen wieder⸗ holt unsere Ueberzeugung auszusprechen, daß es unter der Leitung des fuͤr jenen Punkt gewaͤhlten Agenten ge⸗ deihen werde, um so mehr, da die zuletzt von Buenos⸗ Ayres erhaltenen Berichte guͤnstiger fuͤr den Waaren⸗ Handel lauten als zuvor und uns mithin zu der Erwar⸗ tung einer vortheilhaftdn Conjunktur fuͤr die Abladung pr. Euphemia berechtigen. Es ist dabei ferner der wich⸗ tige Umstand eingetreten, daß die englische Regierung zur Erleichterung der Korrespondenz mit Buenos⸗Aires, Chili, Peru und ganz Suͤd⸗Amerika, regelmaͤßige Pa⸗ ket⸗Boͤte etablirt hat, welche monatlich von Plymouth ab und ebenso periodisch von Buenos⸗Aires nach Eng— land zuruͤcksegeln werden. Durch diese Maßregel, welche die gute Meinung des englischen Gouvernements von der Stabilitaͤt der jetzigen Ordnung der Dinge in Suͤd⸗ Amerika hinlaͤnglich ausspricht, wird der Geschaͤftsgang mit jenem entfernten Lande sehr erleichtert und befoͤr⸗ dert werden, weshalb denn auch die Direktion keinen Anstand genommen hat, dem Herrn Schmaling die Be⸗ fugniß zu ertheilen, falls er es den Umstaͤnden angemes⸗
sen finden sollte, einen Theil der Waaren nach Chili und Peru zu Herrr“ 8 “ ““ 1 8 1XA“ 9
Ich habe nunmehr noch das Vergnuͤgen Ihnen die Uebersicht der bisherigen Ausfuhr 8.. See s vorzu⸗ legen, aus welcher Sie mit Vergnuͤgen entnehmen wer⸗ den, daß der kollektive Betrag der am Eingang erwaͤhn⸗ ten drei Abladungen, womit die diesjaͤhrigen Geschaͤfte geschlossen worden, den Total⸗Werth fuhr durch die Kompagnie auf 1,338,000 Pr. Rthlr. stei⸗ gert, wozu beinahe alle Theile Deutschlands in verschie⸗ denen Fabriks⸗Zweigen mehr oder minder beigetragen ha⸗ ben! — Es ist indessen nicht die Ausfuhr der Kompag⸗ nie allein, welche die Entstehung dieses Instituts zur Folge hatte; das Streben nach Exportation deutscher In⸗ dustrie⸗Erzeugnisse aller und jeder Art, ist dadurch allge⸗ meiner geworden und Sie werden mit Vergnuͤgen ver⸗ nehmen, daß sich gegenwaͤrtig in Hamburg, auch außer den gewoͤhnlichen Depots von Leinen, Niederlagen von andern deutschen Fabrikaten fuͤr die Ausfuhr nach uͤber⸗ seeischen Maͤrkten zu bilden anfangen, waäͤhrend man noch vor wenig Jahren an der Moͤglichkeit eines solchen Abflusses vaterlaͤndischer Industrie⸗Erzeugnisse, verzwei⸗ felte. — Mit Interesse werden Sie denn auch in der vorliegenden Uebersicht eine Ausfuhr von hollsteinischem Mehl wahrnehmen und werden gewiß gleich uns, uͤber⸗ zeugt seyn, daß wenn es gelingen sollte, hierin mit Nord⸗ Amerika zu konkurriren, es von den segenreichsten Folgen
fuͤr das deutsche Vaterland seyn wuͤrde; — daß es gelin⸗ gen werde duͤrfen wir aber um so mehr hoffen als die⸗ ses hollsteinische Mehl weder an innerer Guͤte noch an aͤußerem Ansehen, noch auch im Preise, dem amerikani⸗ schen nachsteht. Wir haben deshalb auch Proben dessel⸗ ben nach allen drei Punkten unseres Wirkens gesandt und werden uns unendlich freuen wenn der Erfolg Auf⸗ munterung zu ferneren Versendungen dieses edelsten Pro⸗ dukts des Vaterlandes giebt. “
In solchen Resultaten werden wir stets den schoͤn⸗
emerkungen uͤber dieses projektirte Etablissement der
11A4“
sten Lohn unserer Anstrengungen finden.
der bisherigen Aus⸗-⸗