danken hin, er werde mit der oͤffentlichen Meinung der⸗ gestalt in Einklang sein, daß wir, wo moͤglich, einen sicheren Fuͤhrer in dieser provisorischen Konstitution finden. 4 Seyd uͤberzeugt, daß der einzige Ehrgeiz der euren
Kaiser beseelt, in dem Verlangen besteht, einen Zuwachs an Ruhm, nicht fuͤr sich selbst, sondern fuͤr euch und fuͤr dieses große Reich zu erlangen, welches von der ganzen Welt geachtet werden wird.
Die stattgehabten Verhaftungen werden von den Feinden des Reichs als despotisch betrachtet werden; das ist aber keinesweges ihr Karakter. Ihr werdet darin polizeiliche Maßregeln erkennen, die darauf berechnet sind, die Anarchie zu vermeiden, und jene ungluͤcklichen Indi— viduen selbst zu retten. Sie werden ruhig ihr Leben genießen und wir werden Sicherheit erlangt haben. Ihre Familien werden von der Regieruug beschuͤtzt wer⸗ zen. Da die Wohlfahrt des Landes mir, als fortwaͤh⸗ renden Vertheidiger von Brasilien, anvertraut ist, so muß ich sie als die oberste Richtschnur meines Handelns ansehen. Setzt euer Vertrauen auf mich, wie ich auf euch, und ihr werdet unsere inneren und außeren Feinde zu unseren Fuͤßen sehen. Moͤge ein unaufloͤßliches Band die Brasilier umketten! Wer unsere geheiligte Sache er⸗— griffen, wer die Unabhaͤngigkeit dieses Reiches mit be⸗ schworen hat, ist ein EE11ö11““
Folgende schoͤne Handlung scheint unter den man⸗ nigfachen Beweisen von Muth und edlem Eifer, welche die franzoͤsischen Krieger waͤhrend des letzten Feldzuges in Katalonien gegeben haben, der auszeichnenden Erwaͤh⸗
ag werth. Waͤhrend die Armee in den Umgebungen von Man⸗ reza manoeuvrirte, gerieth ein braver Voltigeur vom
16ten Linien⸗Regimente in einen Wasser⸗Strudel. Mit Anstrengung aller Kraͤfte kaͤmpfte er gegen die Gewalt der brauüͤsenden Gewaͤsser. Angstvoll schrie er um Huͤlfe und mit ihm die in der Naͤhe befindlichen Bauern und Soldaten; aber keiner wagte es, ihm beizuspringen. Da eilt der Kapitain Esmond, ein Irlaͤnder von Geburt, rasch herbei, und stuͤrzt sich in den furchtbaren Schlund. Vergebens war leider sein Bemuͤhen, den Ungluͤcklichen zu retten, den der Abgrund bereits verschlungen hatte;
ur die Bewunderung seines Edelmuthes war sein Lohn.
Wenn man, sagt das Journal des Débats, die fran⸗
oͤsischen und englischen Oppositions⸗Blaͤtter liest, so muß man gestehen, daß sie kein Mittel unbenutzt lassen, um ihr verderbliches System zu vertheidigen. Kein schein⸗ barer oder augenfäͤllig sophistischer Grund, kein wahres der erdichtetes Ereigniß, dessen sie sich nicht eiligst fuͤr ihre Zwecke bedienten. Aber, von der sie beherrschenden
eidenschaft fortgerissen und nur durch die empfangenen tödtlichen Streiche zu hoͤherer Wuth entflammt, taͤuschen sich die Verfasser jener Blaͤtter sehr oft und, anstatt das hartnaͤckig von ihnen verfolgte Ziel zu erreichen, die⸗ nen sie der guten Sache. — Die Morning-Chronicle, der Statesman und die franzoͤsischen Journale von der⸗ selben Farbe, welche die Artikel der ersteren uͤber die po⸗ litischen Ereignisse in Portugall. nachschreiben, geben uUns taͤglich Belege von dem Ebengesagten. Die portugiesische Regierung, deren Gerechtigkeit
Mil nicht genug bewundern kann
uͤberspanntesten und unruhigsten Mitgliedern der Kortes verstattet, das Koͤnigreich zu verlassen. Die Mehrzahl dieser Individuen hat sich nach England begeben. Dort, aufs Aeußerste getrieben, schaͤumend vor Wuth uͤber die Drangsale, in welche sie selbst sich gestuͤrzt haben, wen⸗ den sie gegen ihr Vaterland die einzigen, ihnen noch uͤbrigen Waffen an. Taͤglich erzeugen sie die abge schmacktesten und laͤcherlichsten Maͤhrchen, welche sie be— sonders durch die Morning-Chronicle zu verbreiten su⸗ chen. Alle Augenblicke wissen sie von aufruͤhrerischen Bewegungen unter den portugiesischen Truppen zu er⸗ zaͤhlen, von Parteiungen am Hofe zu Lissabon, welche durch fremden Einfluß unterstuͤtzt wuͤrden; dann verfs— chern sie, daß das Volk murre, und was dergleichen Li⸗ gen mehr sind. — Wir haben, faͤhrt das Journal des Débats gal erhalten und koͤnnen daher versichern, daß alle jer Behauptungen ganz grundlos sind; daß das portugießt sche Volk der Vorsehung dankt, von dem tyrannischen Joche der Kortes befreit worden zu seyn; daß es vor seinem Koͤnige mit Gerechtigkeit und Milde regiert wird, daß das Ministerium durch sein einsichtiges Verfahren sich mehr und mehr die Achtung der Nation erwirtg und daß aus allem hervorgeht, wie die Regierung tg lich mehr Festigkeit gewinnt.
Wem es um reine Wahrheit zu thun ist, sie flief aus welcher Quelle sie wolle und schmeichle dieser ode jener Meinung, der huͤte sich doch ja vor den in Em land und Frankreich von den Oppositions⸗Blaͤttern vx breiteten Maͤhrchen von Unruhen in Portugal und vor Uebeln, die, ihnen zufolge, dieses schoͤne Land bedrohen.
Darmstadt, 19. Jan. serer Staͤndeversammlung ist rastlos beschaͤftigt, die Land tagsarbeiten zu foͤrdern. Nur waͤhrend der Weihnachr⸗ feiertage und am Neujahrstage hielt sie keine Sitzme gen, die sonst nicht selten von des Morgens um 9 U bis des Nachmittags 3 Uhr dauern; die Achtung de Volks und der Regierung ist der Lohn dieser ihrer Thi tigkeit. Die erste Kammer, deren Geschaͤftsthaͤtigke groͤßtentheils durch die Resultate der Arbeiten der zwe
ten Kammer bedingt ist, konnte deshalb, ohne den Gan aufzuhalten, eint lassen; diese fant
der landstaͤndischen Verhandlungen vierzehntaͤgige Vertagung eintreten demnach auch vom 24. Dec. bis zum 9ten d. M. stant Im Uebrigen herrscht zwischen beiden Kammern dß schoͤnste Einklang und der wechselseitige Austausch ihr Ansichten giebt auf die erfreulichste Art zu erkennen, wie innigst Alle, Staͤndeversammlung und Staatsregte rung, die redlichste Absicht beseelt, die Wohlfahrt des Staats zu gruͤnden und jene Maͤngel zu beseitigen, weß durch die Wirksamkeit des Verwaltungs⸗Organismus g. laͤhmt wird.
Frankfurt, 20. Jan. Die Polizeibehoͤrde unsere! freien Stadt hat sich veranlaßt gefunden, das Verbo⸗ der Hazardspiele zu erneuern. Strafen von 25 bie
500 Rthlr. werden denjenigen angedroht, welche an der
gleichen Spielen Theil nehmen, oder solche in ihre und Wohnungen gestatten. Ausgenommen sing otterien. 8
Warschau, 26. Jan v 1
Es ist hier eine neue Ge
sindeordnung erschienen, welc
ein, und setzten Tages
fort, neue zuverlaͤssige Nachrichten aus Portu
Die zweite Kammer unz
trosen, deren einer damit behaftet,
troffen. —
“] BW“ che mittels Decrets des Fuͤr⸗ en Statthalters vom 24. Dec. v. J. ihre Bestaͤtigung erhalten hat. ery“ Den 20sten d. M. Morgens traf der Prinz Wilhelm von Hranien K. H. hier ein und stieg in den fuͤr ihn im Koͤnigl. Schlosse in Bereitschaft gesetzten Zimmern ab. Die hiesigen Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden hatten das Gluͤck Demselben durch den Großfuͤrsten Konstantin Kaiserl. Hoh. und den Fuͤrsten Statthalter im Koͤnig— reiche Polen vorgestellt zu werden. Se. Koͤnigl. Hoh. fanden sich an demselben Tage auf der Militairparade darauf Ihre weitere Reise nach Berlin fort.
Den 24sten d. M. fand hier die jaͤhrliche oͤffent— liche Sitzung der hiesigen Koͤnigl. Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften statt. es Gestern wurde hier der Geburtstag J. Maj. der regierenden Kaiserin von Rußland feierlichst begangen. Des Morgens wurde in der Metropolitan-Kirche das Te Deum in Gegenwart der hoͤchsten Civil⸗ und Mili⸗ tair⸗Behoͤrden angestimmt, und des Abends fand bei Erleuchtung der Stadt ein Ball bei dem Fuͤrsten Statt⸗ 1““
Berich er den Gesundheits⸗Zustand aus dem Innern des Reiches, vom Ende Dec.
I. Ostpreußen. — Koͤnigsberg. Die im v. M. herrschenden rheumatischen, katarrhalischen und gichti⸗ schen Krankheiten haben in Folge der nassen Witterung fortgedauert, wozu sich noch haͤufige Entzuͤndungen ge⸗ sellt haben. Die Sterblichkeit ist jedoch in dem Grade der Natuͤrlichkeit geblieben. Die Pocken zeigen sich noch hin und wieder. In Memel sind zwei englische Ma— von den Schiffen, ohne Meldung der Krankheit, ans Land gebracht wor⸗ den war, daran gestorben; einige dadurch angesteckte Kinder, die davon befallen waren, sind aber genesen. zur Verhuͤtung aͤhnlicher Faͤlle sind Vorkehrungen ge⸗ Gumbinnen. Die im vorigen Monate im Goldappschen und Heidekrugschen Kreise ausgebrochene Pocken⸗Krankheit, hat beinahe ganz aufgehoͤrt; dagegen grassiren die Masern noch an verschiedenen Orten; sie sind jedoch nicht boͤsartig. 16“
II. Westpreußen. — Danzig. Herrschende Krankheiten waren: Druͤsen⸗Geschwuͤlste am Halse bei Kindern (Ziegenpeter); Scharlach; Entzuͤndungs⸗Zu⸗ säaäͤnde allerlei Art; Wechsel⸗Fieber; Katarrhe und Rheu⸗ matismen. — Marienwerder. Der Gesundheits⸗ Zustand ist im Allgemeinen gut, und die Mortalitaͤt nicht ungewoͤhnlich. Als Folge der feuchten truͤben Witterung sind zwar die rheumatischen Krankheiten haͤufiger gewor⸗ den; sie sind im Ganzen aber nicht boͤsartig. Im Ld⸗ bauer Kr. haben die natuͤrlichen Pocken noch nicht ganz unterdruͤckt werden koͤnnen.
III. Brandenburg. — Potsdam. Am haͤufig⸗ sten wurden rheumatische und nerveuse sieberhafte Krank— heiten bemerkt. Unter den Kindern herrschten Wind— Pocken, Roͤtheln und Masern, letztere besonders in der Stadt Treuenbrietzen und in einigen Doͤrfern des Prenz⸗
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lauer Kreises; auch gab es hie und da Scharlach⸗Fieber und Keichhusten. — Frankfurt. Die Witterung aͤus⸗ sert auf den Gesundheits⸗Zustand der Menschen keinen nachtheiligen Einfluß. Die Sterblichkeit ist gering. Nach den hiesigen Kirchen⸗Buͤchern soll sich erweisen, daß seit 30 Jahren kein Fall vorgekommen, wo in den letzten 3 Monaten des Jahres verhaͤltnißmaͤßig so wenig Men⸗ schen gestorben waͤren, als in eben diesem Zeitraume im vorigen. Außer den im Luckauer Kreisdorfe Waldow herrschenden Masern, die sehr gutartig sind und woran nur ein Knabe wegen Vernachlaͤssigung gestorben, und dem in den Doͤrfern Nahausen und Reichenfelde, Koͤ⸗ nigsberger Kr., weniger gutartig bemerkten Scharlach⸗ Fieber ist keine Meldung von irgend einer herrschenden Krankheit gethan worden.
IV. Pommern. — Koͤslin. Das Scharlach⸗Fie⸗ ber dauert in mehreren Doͤrfern des Schlawer und Stolper Kr. fort, und hat sich auch in der Stadt Stolpe selbst, so wie in Barnow, Rummelsburger Kr., gezeigt. In einigen Ortschaften des Lauenburger Kreises sind die Masern unter den Kindern, und in Deutsch⸗Fuhlbeck, Dramburger Kr., ein hitziges Nerven⸗Fieber ausgebro⸗ chen, wogegen die Pocken⸗Krankheit, welche sich in Li— nichen, desselben Kreises, geaͤußert hatte, gaͤnzlich aufge⸗ hoͤrt hat. In allen vorangesetzten Krankheitsfaͤllen sind die erforderlichen Maßregeln in sanitaͤtspolizeilicher Hin⸗ sicht getroffen worden. — Stralsund. Katarrhalische und rheumatische Krankheiten herrschten fast allgemein, und besonders rheumatische Entzuͤndungen unter der Form von Schnupfen, Anginen, Brust⸗Entzuͤndungen, desglei⸗ chen Entzuͤndungen der Organe des Unterleibes. Haupt⸗ sächlich war der Husten bei den Kindern sehr heftig und hartnaͤckig, entweder als wirklicher Keichhusten, oder doch dem aͤhnlich, hin und wieder mit asthmatischen Be⸗ schwerden verbunden. Andere Epidemien haben nicht statt gehabt.
V. Schlesien. — Breslau. Zu dem noch im⸗ mer anhaltenden katarrhalisch⸗rheumatisch,gastrischen Krankheits⸗Karakter gesellten sich, als die Witterung ge⸗ 8 gen Ende des Monates auffallend feucht wurde, Ent— zuͤndungen. Am haͤufigsten waren hier in der Stadt katarrhalisch⸗rheumatische Fieber, mit einem aͤußerst hef⸗ tigen Kopfschmerz begleitet, der zuweilen das Bewußt⸗ sein benahm. Oft auch aͤußerte sich der entzuͤndliche Zu— stand durch Brustbeschwerden. Entzuͤndungen des Hal⸗ ses und rosenartige des Gesichts kamen ebenfalls nicht selten vor. Bei aͤlteren Personen zeigte sich das Huͤft⸗ weh in verschiedenen Graden. Unter den Kindern gin⸗ gen die Schaafpocken und der Keuchhusten herum, hier⸗ auf folgte der Scharlach, jedoch nicht boͤsartig. Diese Krankheit erschien auch in der Stadt Frankenstein und dem Kreise, hie und da epidemisch, eben so im Neumark⸗ ter und Breslauer Kreise. Im Guhrauer Kreise dauerte . sie fort; auch in der Stadt Wohlau, wo 2 Kinder daran starben. Die Masern waren im Steinauer und Oels ner Kreise verbreitet, die Roͤtheln im Wohlauer. 31 Mettschkau, Striegauer Kreises, war das Nerven⸗Fiebe ausgebrochen, und zu kedler Schuͤttlau, Guhraue Kreises, eine Person an einem typhoͤsen Fieber gestorben
Liegnitz. Je weniger sich im abgewichenen Monat
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